Kongo – Urwald in Not
Kongo – Urwald in Not
Kongo – Urwald in Not
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actreport<br />
Regenwald für e<strong>in</strong> Moped<br />
Als Greenpeacer b<strong>in</strong> ich<br />
<strong>in</strong> der Demokratischen Republik <strong>Kongo</strong><br />
alles andere als stabil, und <strong>in</strong> vielen<br />
Konzessionen wurde illegal nach der<br />
Der <strong>Kongo</strong>,<br />
an emotionale Erlebnisse und schockierende<br />
Geschichten schon fast gewöhnt. benachbarten Ländern die <strong>in</strong>dustrielle<br />
wenig E<strong>in</strong>fluss.<br />
(DRC), dem früheren Zaire. Während <strong>in</strong><br />
Gegenden hat die Zentralregierung<br />
Verhängung des Moratoriums erteilt.<br />
zweitgrößter tropischer<br />
Aber was uns die beiden NGO-Aktivisten Forstwirtschaft bereits e<strong>in</strong> Gutteil des<br />
Das Zustandekommen solcher Konzessionen<br />
ist e<strong>in</strong> Skandal. Greenpeace konnte<br />
Wald der Erde, ist <strong>in</strong> <strong>Not</strong>. aus dem <strong>Kongo</strong> <strong>–</strong> René Ngongo und<br />
Waldes zerstört hat, ist der Regenwald <strong>in</strong><br />
Die Bedrohung des Waldes<br />
Adrien S<strong>in</strong>afsi <strong>–</strong> erzählt haben (Interview der DRC überwiegend noch <strong>in</strong>takt.<br />
Während des Krieges war zwar die<br />
e<strong>in</strong>e Reihe von Fällen dokumentieren, bei<br />
Greenpeace engagiert sich Seite 13), stellt für mich fast alles <strong>in</strong> den<br />
Ausbeutung des Waldes nur e<strong>in</strong>geschränkt<br />
möglich, es wurden aber sehr sich die Wälder bef<strong>in</strong>den, im Austausch<br />
denen die Geme<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> deren Eigentum<br />
Schatten.<br />
Die Demokratische Republik <strong>Kongo</strong> war<br />
im Herzen Afrikas, Die Geschichten, die sie über die Zerstörung<br />
des <strong>Kongo</strong>-Regenwalds und die ten bewaffneten Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />
höchst fragwürdigen Bed<strong>in</strong>gungen an e<strong>in</strong> paar Säcke Zucker, Salz oder e<strong>in</strong>ige<br />
aber auch Schauplatz e<strong>in</strong>er der schlimms-<br />
viele Abholzungskonzessionen unter für ökonomisch höchst wertvolle Gebiete<br />
wo Umweltschutz und Menschenrechtsverletzungen <strong>in</strong> ihrer nach 1945: Zwischen 1998 und 2002<br />
<strong>in</strong>ternationale Holzkonzerne vergeben. Kisten Bier, im besten Fall noch e<strong>in</strong><br />
Heimat kennen und die Greenpeace auch wurden <strong>in</strong> diesem Krieg mehr als vier<br />
Kaum war der fragile Friede geschlossen, Moped für den Bürgermeister erhalten<br />
Menschenschutz <strong>in</strong> dem Report „Carv<strong>in</strong>g up the Congo“ Millionen Menschen getötet. Es kam im<br />
versuchten die Unternehmen, ihre<br />
haben. Ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige der zahlreichen<br />
zusammengefasst hat, zeugen von e<strong>in</strong>er ganzen Land zu fürchterlichen Massakern,<br />
Zigtausende K<strong>in</strong>der wurden<br />
war dann selbst der Weltbank suspekt, Schulen und Gesundheitsstationen sowie<br />
Konzessionen geltend zu machen. Das Versprechungen, etwa die Errichtung von<br />
nicht zu trennen s<strong>in</strong>d.<br />
unglaublich dramatischen Situation im<br />
Herzen Afrikas. Umweltzerstörung und verschleppt, traumatisiert, zu Soldaten<br />
und sie übte ihren E<strong>in</strong>fluss auf die<br />
die Schaffung langfristiger Arbeitsplätze,<br />
von Bernhard Obermayr<br />
soziale <strong>Not</strong> s<strong>in</strong>d hier nicht zu trennen <strong>–</strong> gemacht oder zur Prostitution gezwungen.<br />
Die Infrastruktur des Landes wurde<br />
teilung weiterer Genehmigungen zu im <strong>Kongo</strong> e<strong>in</strong> frühkolonialer Glasperlen-<br />
Übergangsregierung aus, um die Er-<br />
wurde e<strong>in</strong>gehalten. Gegenwärtig f<strong>in</strong>den<br />
e<strong>in</strong> Grund mehr, dass Greenpeace sich<br />
für den Erhalt des Regenwaldes und die zerstört, die Bodenschätze wurden<br />
verbieten und alle bisherigen auf ihre tausch und e<strong>in</strong> zynischer Missbrauch der<br />
Verbesserung der Lebensbed<strong>in</strong>gung rücksichtslos ausgebeutet, um den Krieg<br />
Gesetzmäßigkeit zu überprüfen. Fünf <strong>Not</strong> und der verzweifelten Hoffnung der<br />
se<strong>in</strong>er BewohnerInnen e<strong>in</strong>setzt.<br />
zu f<strong>in</strong>anzieren. Selbst nach dem Friedensschluss<br />
kamen durch die Kriegsfolgen<br />
nicht abgeschlossen. Trotzdem wird der e<strong>in</strong>mal gerodet, ziehen die Konzerne<br />
Jahre später ist der Prozess immer noch lokalen Bevölkerung statt. Ist der Wald<br />
Der <strong>Kongo</strong>-Regenwald ist der zweitgrößte und immer wieder aufflammende Kämpfe<br />
Regenwald im <strong>Kongo</strong> bereits abgeholzt <strong>–</strong> weiter. Übrig bleibt e<strong>in</strong>e verwüstete<br />
tropische Wald der Welt. Rund 40 Millionen<br />
noch Monat für Monat Zehntausende<br />
und zwar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dramatischen Ausmaß. Landschaft, die auch agrarwirtschaftlich Der <strong>Kongo</strong>-Regenwald ist Heimat<br />
Menschen s<strong>in</strong>d direkt von ihm Menschen ums Leben. Im Herbst letzten<br />
Mit rund 50 Millionen Hektar (ungefähr kaum nutzbar ist, ohne dass Alternativen e<strong>in</strong>er unglaublichen Artenvielfalt, darunter<br />
abhängig. Und er ist Heimat e<strong>in</strong>er<br />
Jahres fanden dann endlich Präsidentenwahlen<br />
die Größe Spaniens) ist knapp e<strong>in</strong> Drittel vorhanden wären. E<strong>in</strong> großer Teil der<br />
drei der vier Menschenaffen-Spezies<br />
unglaublichen Artenvielfalt, darunter<br />
statt, welche den Umständen<br />
des gesamten verbleibenden Waldes <strong>in</strong> Bevölkerung zieht dann <strong>in</strong> die Städte,<br />
und das seltene Okapi.<br />
drei der vier Menschenaffen-Spezies. entsprechend als akzeptabel e<strong>in</strong>gestuft<br />
Zentralafrika an <strong>in</strong>ternationale Holzkonzerne<br />
wo er das Heer der <strong>in</strong> Armut lebenden<br />
Rund 40 Millionen Menschen s<strong>in</strong>d<br />
Der überwiegende Teil des Waldes liegt wurden. Trotzdem ist die Lage im Land<br />
vergeben. E<strong>in</strong> großer Teil dieser SlumbewohnerInnen vergrößert. <br />
direkt von ihm abhängig.<br />
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