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september – november 2006

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Das KLIMA und DU<br />

facts<br />

Greenpeace appelliert seit vielen Jahren an Industrie und Politik, wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel zu<br />

setzen. Doch rund ein Drittel des Energieverbrauchs entfällt in Österreich auf die privaten Haushalte. Wir zeigen mit<br />

einfachen Tipps, wie jede/r dazu beitragen kann, unser Klima zu schützen. von Hagen Schönherr und Claudia Sprinz<br />

Rund 30 Prozent des Stromverbrauchs<br />

und mehr als ein Drittel der<br />

Kohlendioxidemissionen in Österreich<br />

werden von den privaten Haushalten<br />

verursacht. Wer also glaubt, dass nur<br />

Industrie, Energieversorger und Politik<br />

schuld am Klimawandel sind, irrt. Wir alle<br />

teilen die Verantwortung, unsere knappen<br />

Ressourcen zu bewahren und den<br />

Umstieg auf klimaschonende Energieträger<br />

voranzutreiben. Dabei können schon<br />

mit kleinem Aufwand beachtliche Erfolge<br />

erzielt werden, die sogar den eigenen<br />

Geldbeutel entlasten.<br />

Klimaschutz unterwegs<br />

Sparen statt Fahren: Strecken unter fünf<br />

Kilometern kann jede/r leicht zu Fuß oder<br />

mit dem Fahrrad zurücklegen. Für den<br />

kleinen Einkauf also das Auto stehen<br />

lassen und auf alternative Verkehrsmittel<br />

umsteigen (Rad, Busse und Bahnen). Für<br />

den Weg zur Arbeit bieten sich Fahrgemeinschaften<br />

an <strong>–</strong> das spart nebenbei<br />

noch Geld. Wer auf den Großeinkauf<br />

nicht verzichten will, kann sich Lebensmittel<br />

auch zustellen lassen.<br />

Sparsam fahren: Wer trotzdem nicht auf<br />

das Auto verzichten kann oder will sollte<br />

bereits beim Kauf darauf achten ein<br />

sparsames Modell zu wählen <strong>–</strong> das<br />

funktioniert aber nur, wenn man auch<br />

spritsparend fährt. Wichtig sind zum<br />

Beispiel frühzeitiges Hochschalten,<br />

Motorbremse statt Fußbremse und das<br />

Abschalten des Motors auch bei kurzen<br />

Ampelstehzeiten.<br />

Ab in den Urlaub: Mit der Bahn reist<br />

man nicht nur entspannter, sondern<br />

schont auch die Umwelt <strong>–</strong> denn die Bahn<br />

hat beim Klimaschutz die Nase vorn.<br />

Wer auf günstige Aktionen achtet und<br />

früh bucht, kommt nebenbei günstiger<br />

weg. Fliegen schadet dem Klima weit<br />

mehr als alles andere, ist also für Klimabewusste<br />

nur vertretbar, wenn’s gar<br />

nicht anders geht.<br />

Wohnen und Leben<br />

Stromverbrauch senken: Stand-by-<br />

Schaltungen bei Fernseher, Radio und<br />

andere elektrische Geräte sind verantwortlich<br />

für bis zu acht Prozent des<br />

gesamten Stromverbrauchs. Also abschalten.<br />

Auch Haushaltsgeräte können wahre<br />

Energiefresser sein, beim Kauf auf einen<br />

günstigen Verbrauch (erkennbar durch<br />

die Energieeffizienzklasse) achten.<br />

Handyladegeräte nach Gebrauch<br />

ausstecken.<br />

Hausbau: Investitionen in eine gute<br />

Wärmedämmung machen sich schnell<br />

bezahlt. Solaranlagen auf dem Dach<br />

produzieren zudem Strom und Warmwasser<br />

ohne die Umwelt zu sehr zu belasten.<br />

Im Winter liegt die ideale Raumtemperatur<br />

bei höchstens 21 Grad, mehr ist weder<br />

gesund noch umweltfreundlich. Wer<br />

morgens lüftet und sonst an heißen Tagen<br />

die Türen und Fenster geschlossen lässt,<br />

hat es im Sommer angenehm kühl. Klima-<br />

anlagen sind dagegen richtige Stromfresser, alte Geräte enthalten<br />

sogar klimaschädliche Kohlenwasserstoffe.<br />

Öko- statt Atomstrom: Damit fördern Sie die Investition in<br />

erneuerbare Energieträger <strong>–</strong> jetzt den Stromanbieter wechseln!<br />

Ökostrom (www.oekostrom.at) und die Alpen Adria Naturstrom<br />

AG (www.aae-energy.com) bieten klimafreundliche Alternativen.<br />

Bio statt billig: Saisonale, möglichst unverarbeitete Bio-Lebensmittel<br />

aus der Region sind nicht nur gesünder und in der Regel<br />

auch ressourcenschonender hergestellt, sondern stärken auch die<br />

heimische Landwirtschaft.<br />

Verpackung: Es zählt, was drin ist, die Ver packung wird ohnedies<br />

weggeworfen. Eine weniger voluminöse und sparsame Verpackung<br />

schont die Umwelt. Mehrwegver packungen reduzieren<br />

die Müllberge, und Emissionen bei der Entsorgung werden<br />

vermieden.<br />

Natur im Garten: Statt aufwändigem Rasen lieber eine pflegeleichte<br />

Blumenwiese <strong>–</strong> mit weniger Energiebedarf für Pflege und<br />

Be wässerung und außerdem ohne Einsatz von giftigem Dünger<br />

und Spritzmitteln.<br />

Brauche ich das wirklich? Schlaue Umwelt- und Klimaschützer<br />

lassen sich nicht vom Konsumdruck manipulieren. Kaufen Sie<br />

nur, was Sie wirklich brauchen! <br />

Foto: Seite 10: GP/ Teresa Novotny<br />

your acts<br />

VIELE WEITERE TIPPS für einen ökologischen Lebensstil und eine<br />

Datenbank mit mehr als 2.500 bewerteten Lebensmitteln, Getränken und<br />

Kosmetika finden sich auf www.marktcheck.at, einer Website für bewusste<br />

KonsumentInnen von Greenpeace und anderen Umwelt-, Tierschutz- und<br />

Sozialorganisationen.<br />

AUCH „LEBENSART“, das Magazin der Umweltberatung und BioAustria, ist<br />

voll mit aktuellen Anregungen für eine nachhaltige Lebenskultur in Österreich.<br />

Das acht mal im Jahr erscheinende Heft informiert über nachhaltige Entwicklungen<br />

in den Bereichen Bauen & Wohnen, Biolandbau & Garten, Chemie, Energie,<br />

Entwicklungspolitik, Ernährung, Gesundheit, Gesellschaft, Kultur, Mobilität und<br />

Ressourcen. Kostenlose Probeexemplare zum Kennenlernen oder ein<br />

Jahresabo um 22 Euro gibt es unter: Tel.: 02742/708 55, Fax: DW: 20,<br />

Mail: tamara.graf@lebensart.at, www.lebensart.at<br />

Erfolge<br />

Computer ohne Schadstoffe<br />

Wieder ein Erfolg im<br />

Kampf gegen Giftstoffe in<br />

Elektrogeräten: Der Computer-Gigant<br />

Dell hat<br />

Greenpeace Ende Juni<br />

zugesichert, in Zukunft<br />

auf die gefährlichsten<br />

Substanzen in seinen<br />

Laptops und anderen<br />

elektronischen Produkten<br />

zu verzichten. Damit reiht sich das Unternehmen in eine<br />

beachtliche Liste von Konzernen, die Greenpeace mit seiner<br />

internationalen Chemie-Kampagne bereits auf die Seite der<br />

Guten gezogen hat. <br />

Philippinen ohne Kohlekraftwerk<br />

Die wachsende Widerstandsbewegung<br />

gegen<br />

weitere Kohlekraftwerke<br />

auf den Philippinen darf<br />

sich freuen. Die „Philippine<br />

National Oil Com -<br />

pany“ (PNOC) hat Mitte<br />

Juli zugesagt, auf ein geplantes<br />

Kohlekraftwerk<br />

bei Isabela zu verzichten.<br />

Erst zwei Wochen zuvor hatte Greenpeace gemeinsam mit<br />

GemeindevertreterInnen aus den umliegenden Ortschaften<br />

vor dem Gelände von PNOC protestiert. 15.000 Unterschriften<br />

konnten übergeben werden, ein klares Zeugnis für das<br />

Unbehagen der lokalen Bevölkerung gegen diese für Umwelt<br />

und Gesundheit schädliche Form der Energiegewinnung. <br />

Urwald ohne Soja<br />

Ein Etappensieg im Kampf<br />

um die Rettung der letzten<br />

Urwälder Brasiliens:<br />

Die weltweit führenden<br />

Agrarfirmen und Soja-<br />

Händler Cargill, Bunge,<br />

ADM und A.Maggi stimmten<br />

Ende Juli einem zweijährigen<br />

Moratorium für<br />

brasilianische Urwald-<br />

Soja zu. Die Unternehmen werden in dieser Zeit auf den<br />

Kauf von Soja von neu angelegten Feldern innerhalb<br />

des Amazonas-Regenwaldes verzichten. Die Entscheidung<br />

der Agrar-Riesen ist das Ergebnis einer internationalen Kampagne<br />

von Greenpeace unter dem Motto „Der Regenwald<br />

brennt für unser Essen“. <br />

Fotos: (von oben) GP/ Natalie Behring • GP/ Luis Liwanag • GP/ Daniel Beltra<br />

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