Strategie Nachhaltiges Zürich 2015 - Grüne Kanton Zürich
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4.4 Raumordnung<br />
Ausgangslage<br />
Die Siedlungsfläche der Schweiz dehnt sich auf einer Fläche von rund 280'000 ha aus. Dies<br />
entspricht knapp 7 % der Landesfläche. Die Siedlungsfläche pro in der Schweiz lebender Person<br />
beträgt zurzeit ca. 397m 2 . Je nach Region unterscheidet sich dieser Wert jedoch stark. Die Bandbreite<br />
reicht von 131 bis 711m2 (<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ca. 292 m 2 /P). Die pro Einwohner beanspruchte<br />
Nettowohnfläche liegt bei ca. 50 m 2 , die Verkehrsfläche beträgt im Durchschnitt 129 m 2 . Das<br />
Wachstum der Siedlungsflächen in der gesamten Schweiz beträgt über die vergangenen 20 Jahre<br />
ungefähr einem m2 pro Sekunde.<br />
Die rechtsgültigen Bauzonen umfassen zurzeit eine Fläche von 220'000 ha (ohne Verkehrsflächen).<br />
Davon sind 60'000 ha unüberbaut. Allein in diesen unbebauten Bauzonen bietet sich<br />
Lebens- und Wohnraum für rund 2.5 Mio. Menschen, dazu kommen zusätzliche Nutzungsreserven<br />
innerhalb der überbauten Gebiete durch Nachverdichtung. So warten beispielsweise rund 1560 ha<br />
brachliegende ehemalige industriell-gewerbliche Liegenschaften auf eine neue Nutzung. Dies entspricht<br />
der Siedlungsfläche der Stadt Genf und würde Raum für ca. 312'000 Menschen bieten.<br />
Das «Raumkonzept Schweiz» geht von einer polyzentrischen Schweiz aus, die mehrere Netze von<br />
Orten unterschiedlicher Grösse umfasst, zwischen denen offene Landschafts- und Naturräume liegen.<br />
Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) hat in seinem letzten Raumplanungsbericht festgehalten,<br />
dass die Siedlungsentwicklung in der Schweiz nicht nachhaltig sei. Es wird erwogen, den Flächenverbrauch<br />
pro Einwohner zu begrenzen. Entscheidend wird dabei sein, wie gross die Siedlungsfläche<br />
pro Einwohner langfristig sein soll.<br />
Das Siedlungsgebiet im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> umfasst rund 31880 ha oder 17% der <strong>Kanton</strong>sfläche.<br />
Dazu kommen 310 ha Bauentwicklungsgebiet. Vom Siedlungsgebiet waren Ende 2003 89% einer<br />
Bauzone zugeteilt. Die insgesamt 28440 ha umfassende Bauzonenfläche war Ende 2003 zu 86%<br />
überbaut. In diesen Bauzonen bestehen folgende Reserven: 29 Mio. m 2 Geschossfläche in den<br />
nicht überbauten Bauzonen und 67 Mio. m 2 Geschossfläche, die bei innerer Verdichtung der bereits<br />
bebauten Bauzonen erstellt werden könnten. Diese Flächen bieten im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> Platz für<br />
ca. 1.2 Mio. Menschen. Das Bauzonenangebot ist seit rund 20 Jahren praktisch stabil.<br />
Der Bauzonenverbrauch scheint sich bei ca. 150 ha pro Jahr zu stabilisieren. Die unüberbauten<br />
Bauzonenreserven von rund 3'000 ha vermögen somit den Bedarf der nächsten 20 Jahre zu decken.<br />
Aufgrund der Beurteilung der vorhandenen Baulandreserven und vor allem der Nutzflächenreserven<br />
(inklusive Verdichtungspotenzial innerhalb bereits bebauter Bauzonen), kommt der <strong>Kanton</strong><br />
zum Schluss, dass die Bauzonen im <strong>Kanton</strong> insgesamt nicht vergrössert werden sollen.<br />
Offen ist allerdings die räumliche Verteilung dieser Reserven. Gemäss den Leitlinien des <strong>Kanton</strong>s<br />
sollte die Siedlungsentwicklung vorab an Lagen mit sehr guter Erschliessung durch den öffentlichen<br />
Verkehr erfolgen.<br />
Die Hauptprobleme im Bereich der Raumentwicklung können wie folgt zusammengefasst werden:<br />
Fehlende Entwicklungsvorstellung<br />
Fehlende Umsetzung vorhandener Ziele einer nachhaltigen Raumplanung und ungenügende<br />
Instrumente dazu<br />
Zuviel ausgeschiedenes Siedlungsgebiet am falschen Ort<br />
Unkontrollierte Siedlungsentwicklung an den Siedlungsrändern und entlang der Erschliessungsachsen<br />
Ungenügende Zukunftstauglichkeit der Siedlungen (Verkehr, Ressourcenverbrauch, Ge-<br />
5.3.2007 mg \ Wahlplattform07