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Sabine Binkenstein sieht grün für die Zukunft des - gute ...

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TECHNOLOGIE<br />

Was ist REDD?<br />

REDD (Reducing<br />

Emissions from<br />

Deforestation and<br />

Degrada tion) steht<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Verringerung der CO 2 -Emissionen<br />

aus Entwaldung und Schädigung<br />

von Wäldern. Die Grundidee: Wenn der dort<br />

gespeicherte Kohlenstoff einen Wert hat, können<br />

Anreize <strong>für</strong> den Erhalt der Wälder geboten<br />

werden. Bei den weltweiten Klimaverhandlungen<br />

wird diskutiert, wie <strong>die</strong> Kompensation <strong>für</strong> den Erhalt<br />

der Wälder in Entwicklungsländern finanziert werden soll,<br />

und ob der REDD-Mechanismus nach 2012 innerhalb oder außerhalb<br />

<strong>des</strong> neuen Abkommens existieren soll.<br />

FOTO: PIXELIO<br />

Fußballfeldweise wird täglich tropischer<br />

Regenwald verbrannt. Das setzt<br />

so viel CO 2 frei, wie Millionen von<br />

Langstreckenflügen. Insgesamt ist <strong>die</strong><br />

Entwaldung <strong>für</strong> rund 20 Prozent aller<br />

Treibhausgase verantwortlich.<br />

man den Wald als Instrument gegen den Klimawandel<br />

einsetzen, muss man langfristig denken. Bäume wachsen<br />

in Zeiträumen, in denen sich veränderte klimatische Bedingungen<br />

und <strong>die</strong> sich daraus ergebenden Probleme bemerkbar<br />

machen. Die Wälder sollten sich daher an <strong>die</strong> erwartbaren<br />

neuen Rahmenbedingungen anpassen können.<br />

Ähnlich eines Aktienportfolios macht es darum auch bei<br />

der Auswahl von Baumarten keinen Sinn „alle Eier in einen<br />

Korb“ zu legen. Der beste Garant <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stabilität der<br />

Ökosysteme ist ein<br />

Holz sollte öfter<br />

recycelt werden<br />

Waldumbau hin<br />

zu gestreuten und<br />

strukturierten<br />

Mischbeständen.<br />

Es ist allerdings nicht sinnvoll, große Speicher in stabilen<br />

Beständen abzubauen, wie beispielsweise <strong>die</strong> wenigen<br />

verbleibenden alten Buchenwälder. Sinnvoll ist hingegen<br />

eine stärkere Nutzung der instabilen einschichtigen<br />

Fichtenwälder und deren konsequenter Umbau in widerstandsfähige<br />

Mischwälder. Aufforstungen mit Kurzumtriebsplantagen,<br />

also Anpflanzungen schnell wachsender<br />

Bäume, können zudem zusätzlichen Kohlenstoff binden<br />

und fossile Energieträger ersetzen. Förderungswürdig ist<br />

auch eine stärkere Mehrfachnutzung der Ressource Holz,<br />

das heißt über Recycling <strong>die</strong> Speicherdauer von Kohlenstoff<br />

in Holzprodukten zu maximieren.<br />

Der wohl größte Beitrag in<strong>des</strong> lässt sich dadurch leisten,<br />

dass Mechanismen entwickelt werden, mit denen <strong>die</strong> Zerstörung<br />

der verbleibenden Urwälder gesenkt und degra<strong>die</strong>rte<br />

(ehemalige) Waldökosysteme restauriert werden.<br />

Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist der zurzeit unter der UN-Klimarahmenkonvention<br />

verhandelte REDD-Mechanismus, <strong>des</strong>sen<br />

Erfolg nach dem Scheitern der Kopenhagener Klimakonferenz<br />

unter anderem davon abhängt, ob in der nächsten<br />

Konferenz im November <strong>die</strong>ses Jahres ein Abkommen<br />

zustande kommt.<br />

AUTOR: TILL PISTORIUS<br />

Till Pistorius (36) ist promovierter Forstwissenschaftler<br />

und arbeitet seit 2003 an<br />

der Universität Freiburg. Seit September<br />

2006 ist er wissenschaftlicher Angestellter<br />

am Institut <strong>für</strong> Forst- und Umweltpolitik.<br />

Das Thema seiner Doktorarbeit: „Eignung<br />

von Kohlenstoffbilanzen als Entscheidungsgrundlage<br />

<strong>für</strong> eine Einbindung von<br />

Forst- und Holzwirtschaft in <strong>die</strong> nationale Klimapolitik“.<br />

FOTO: FOTOLIA<br />

16 1 / 2010 www.cleantech-magazin.de

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