17.12.2013 Aufrufe

investieren in Substanz und Wachstum - gute-anlageberatung.de

investieren in Substanz und Wachstum - gute-anlageberatung.de

investieren in Substanz und Wachstum - gute-anlageberatung.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Januar 2013<br />

www.das<strong>in</strong>vestment.com<br />

Aktienfonds<br />

Wahre Werte – <strong><strong>in</strong>vestieren</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Substanz</strong> <strong>und</strong> <strong>Wachstum</strong><br />

In Kooperation mit:<br />

Kurstafel an<br />

<strong>de</strong>r Frankfurter<br />

Aktienbörse


DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | EDITORIAL<br />

3<br />

Plädoyer für<br />

e<strong>in</strong>e Assetklasse<br />

FOTO: KIRSTEN NIJHOF<br />

Markus Deselaers, Chefredakteur<br />

Son<strong>de</strong>rpublikationen DAS INVESTMENT<br />

In <strong>de</strong>r S-Bahn morgens <strong>in</strong> München. E<strong>in</strong>e Sitzreihe vor mir unterhalten<br />

sich zwei Jugendliche. Nicht über Musik, die coolsten Handys<br />

o<strong>de</strong>r die Party vom Wochenen<strong>de</strong>, ne<strong>in</strong>: Sie re<strong>de</strong>n über Aktien von<br />

Dotcom-Unternehmen. Wo man e<strong>in</strong>steigen sollte, was man jetzt besser<br />

schnell verkauft.<br />

Die Szene ist nicht fiktiv. Nur hat sie sich nicht vor Kurzem, son<strong>de</strong>rn<br />

im Frühjahr 2000 abgespielt. Ganz Deutschland ist se<strong>in</strong>erzeit im<br />

Aktien-Rausch, Manfred Krug trommelt für die Volksaktie, <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

ARD startet „Börse im Ersten“. Was folgte, ist bekannt: Börsen-Crash,<br />

Agonie <strong>de</strong>s Neuen Markts, Katzenjammer bei <strong>de</strong>n Anlegern. Die<br />

Schockwelle ist bis heute zu spüren. Und zeigte sich seither e<strong>in</strong>e<br />

fre<strong>und</strong>liche Phase für Aktien, sorgten E<strong>in</strong>brüche wie 9/11 o<strong>de</strong>r die<br />

F<strong>in</strong>anzkrise für e<strong>in</strong>en gehörigen Dämpfer.<br />

So lan<strong>de</strong>t die Aktie heute regelmäßig <strong>in</strong> Umfragen weit h<strong>in</strong>ten, wenn<br />

es um die Altersvorsorge geht. Das ist fatal. Denn <strong>de</strong>r Umgang mit<br />

<strong>de</strong>m Thema Aktie ist <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie emotional geprägt.<br />

Der Blick auf die Statistik zeigt: Trotz aller zwischenzeitlichen<br />

Rückschläge s<strong>in</strong>d Aktien als Ertragsbr<strong>in</strong>ger alternativlos. Sie gehören<br />

bei fast je<strong>de</strong>m <strong>in</strong>s Portfolio. Am besten gut gestreut über e<strong>in</strong>en<br />

kompetent gemanagten Fonds. Hierzu muss noch e<strong>in</strong>e Menge auf -<br />

geklärt wer<strong>de</strong>n. Geme<strong>in</strong>sam mit <strong>de</strong>m Fondsverband BVI will dieses<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL e<strong>in</strong>en Teil dazu beitragen.<br />

Wir wünschen Ihnen e<strong>in</strong>e gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gen<strong>de</strong> Lektüre.


4<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | INHALT<br />

Inhalt<br />

6 Investieren <strong>in</strong> die Wirtschaft<br />

Produktives Kapital: Mit Aktienfonds von<br />

<strong>Substanz</strong>werten profitieren<br />

9 „Schleichen<strong>de</strong> Enteignung“<br />

Interview: Thomas Richter, BVI, über<br />

staatliche Umverteilungszenarien<br />

FOTO: GETTY IMAGES FOTO: GETTY IMAGES FOTO: GETTY IMAGES<br />

10 Marken für Milliar<strong>de</strong>n<br />

Apple, Visa, Estée Lau<strong>de</strong>r: Die USA s<strong>in</strong>d<br />

die Heimat erfolgreicher Marken – <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>s größten Aktienmarkts <strong>de</strong>r Welt<br />

18 Kauf ohne Reue – stabile<br />

Anlagestrategien mit Aktien<br />

Weniger Kursschwankungen, soli<strong>de</strong><br />

Erträge: Fonds, die Nerven schonen<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

14 E<strong>in</strong>e Klasse für sich<br />

Fe<strong>in</strong>e Sache: Aktien von Unternehmen mit<br />

nachhaltigen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>rzeit so<br />

attraktiv wie schon lange nicht mehr<br />

22 „Auch kle<strong>in</strong>e Firmen haben<br />

Pric<strong>in</strong>g Power“<br />

Interview: Lorenzo Carcano, Metzler, über<br />

Chancen mit Small Caps


5<br />

26 Billig. Mächtig. Innovativ.<br />

<strong>Wachstum</strong>sperspektiven unabhängig vom<br />

Marktumfeld: Wie Fondsmanager nach<br />

Perlen im Aktienmeer fischen<br />

30 Gut gesichert<br />

Risiken diversifizieren: Multi-Asset-<br />

Strategien komb<strong>in</strong>ieren <strong>de</strong>n Ertragsbr<strong>in</strong>ger<br />

Aktie mit an<strong>de</strong>ren Anlageklassen<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

34 Aufschwung für alle<br />

Infrastruktur, Konsum, Demografie: Asien<br />

ist <strong>de</strong>r Treiber <strong>de</strong>r Weltwirtschaft. Aktienfondsanleger<br />

s<strong>in</strong>d mit von <strong>de</strong>r Partie<br />

FOTO: GETTY IMAGES FOTO: GETTY IMAGES<br />

38 Junge Löwen auf <strong>de</strong>m Sprung<br />

An <strong>de</strong>n afrikanischen Börsen geht es auf<br />

<strong>und</strong> ab: Das richtige Asset Management<br />

br<strong>in</strong>gt Rendite <strong>und</strong> Risiko unter e<strong>in</strong>en Hut<br />

42 Gut zu wissen<br />

Muskatnuss-Deals, Ich-AG, Value-Pr<strong>in</strong>zip –<br />

Wissenswertes r<strong>und</strong> um die Aktie<br />

Impressum<br />

Fonds & Friends Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Goldbekplatz 3,<br />

22303 Hamburg<br />

www.das<strong>in</strong>vestment.com,<br />

Telefon: +49 (40) 40 19 99-50,<br />

Telefax: +49 (40) 40 19 99-60,<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@das<strong>in</strong>vestment.com<br />

Peter Ehlers, Gerd Bennewirtz<br />

Peter Ehlers, Gerd Bennewirtz<br />

Markus Deselaers<br />

Imke Lessent<strong>in</strong><br />

Carsten Behrens, Franz von <strong>de</strong>n Driesch, Sab<strong>in</strong>e Groth,<br />

Gerd Hübner, He<strong>in</strong>o Reents<br />

Claudia Kampeter<br />

Arnd M. Schuppius<br />

Herzog Design, Hamburg<br />

Dierichs Druck + Media, GmbH & Co KG, Kassel<br />

Bloomberg<br />

Dieses DAS INVESTMENT SPECIAL Januar 2013 ist e<strong>in</strong>e<br />

Verlagsson<strong>de</strong>rpublikation von DAS INVESTMENT<br />

Den Artikeln, Empfehlungen <strong>und</strong> Tabellen liegen Informationen<br />

zugr<strong>und</strong>e, die die Redaktion für verlässlich hält. Die Garantie für die Richtigkeit<br />

kann die Redaktion nicht übernehmen. Diese Broschüre dient <strong>de</strong>r Information<br />

<strong>und</strong> ist ke<strong>in</strong>e Auffor<strong>de</strong>rung zum Kauf o<strong>de</strong>r Verkauf von Geldanlagen.<br />

© 2013 für alle Beiträge <strong>und</strong> Statistiken bei <strong>de</strong>r Fonds & Friends Verlags gesellschaft<br />

mbH. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme <strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-<br />

Dienste <strong>und</strong> Internet sowie Vervielfäl tigungen auf Datenträger wie CD, DVD<br />

etc. nur nach vorheriger schrift licher Zustimmung <strong>de</strong>s Verlags.


6<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | MARKT & TRENDS<br />

Anleger ziehen ihr Geld mal<br />

wie<strong>de</strong>r aus Aktienfonds ab.<br />

Warum nur? Schließlich gibt<br />

es ausreichend Grün<strong>de</strong>, <strong>in</strong><br />

Aktien zu <strong><strong>in</strong>vestieren</strong><br />

Investieren <strong>in</strong> die<br />

Wirtschaft<br />

‘| Aktien a<strong>de</strong>? Die Zahl <strong>de</strong>r Aktienfondsbesitzer<br />

hat zwar im ersten Halbjahr<br />

2012 wie<strong>de</strong>r zugenommen, aus <strong>de</strong>n Produkten<br />

fließt aber mehr Geld heraus als<br />

<strong>in</strong> sie h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. In <strong>de</strong>n ersten drei Quartalen<br />

2012 beklagt <strong>de</strong>r Fondsverband BVI<br />

e<strong>in</strong>en Nettoabfluss von 6,5 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro aus Aktienfonds. Rentenfonds h<strong>in</strong>gegen<br />

verzeichneten im gleichen Zeitraum<br />

Zuflüsse von r<strong>und</strong> 20 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro. Für Tim Albrecht ist „diese Fehlallokation<br />

e<strong>in</strong> völliges Rätsel“. Der DWS-<br />

Fondsmanager ist e<strong>in</strong>er von über zwei<br />

Dutzend Aktienfondsmanagern, die DAS<br />

INVESTMENT.com im Rahmen <strong>de</strong>s Themenspecials<br />

„E<strong>in</strong> Plädoyer für Aktienfonds“<br />

<strong>in</strong>terviewte.<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

Angst ist e<strong>in</strong> schlechter Ratgeber<br />

E<strong>in</strong>ige Gesprächspartner erklären diese<br />

Entwicklung schlichtweg mit Angst. Haben<br />

sich doch Anleihen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Köpfen<br />

vieler Anleger als sicheres Investment<br />

e<strong>in</strong>gebrannt – <strong>und</strong> Aktien als viel zu risikoreich.<br />

Die Welt hat sich jedoch gedreht:<br />

E<strong>in</strong>st sichere Staatsanleihen s<strong>in</strong>d<br />

ke<strong>in</strong>e verlässlichen Renditebr<strong>in</strong>ger mehr.<br />

Schon seit über e<strong>in</strong>em Jahr werfen zehnjährige<br />

B<strong>und</strong>esanleihen nach Inflation<br />

nur noch e<strong>in</strong>e negative Rendite ab.<br />

Sprich: Sie sorgen nicht mehr für e<strong>in</strong>en<br />

gesicherten Vermögensaufbau, son<strong>de</strong>rn<br />

verlieren an Wert. Auch die knapp e<strong>in</strong>e<br />

Billion Euro, die private Anleger <strong>in</strong> Bargeld<br />

o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>rzeit kündbaren Sichte<strong>in</strong>lagen<br />

wie etwa Tagesgeldkonten parken,<br />

br<strong>in</strong>gen ke<strong>in</strong>en realen Zuwachs.<br />

Und daran wird sich wohl so schnell<br />

auch nichts än<strong>de</strong>rn. Anleger müssen um<strong>de</strong>nken.<br />

Wer Gew<strong>in</strong>ne erwirtschaften<br />

will, muss Verluste riskieren.<br />

Fertigungsstraße bei Volkswagen: Die<br />

VW-Aktie hat e<strong>in</strong> starkes Gewicht im<br />

<strong>de</strong>utschen Aktien<strong>in</strong><strong>de</strong>x Dax


7<br />

E<strong>in</strong> hartes Stück Arbeit wartet auf Berater,<br />

diese neue Welt zu vermitteln. Zumal<br />

sich neben <strong>de</strong>r Angst die Enttäuschung<br />

breit macht. In <strong>de</strong>r vergangenen<br />

Deka<strong>de</strong> mussten Aktionäre immer wie<strong>de</strong>r<br />

harte Kurse<strong>in</strong>brüche verkraften. Vom<br />

Frühjahr 2000 bis Frühjahr 2003 brach<br />

<strong>de</strong>r Dax um über 70 Prozent e<strong>in</strong>. Von Anfang<br />

2008 bis Frühjahr 2009 g<strong>in</strong>g es über<br />

50 Prozent abwärts. Alle<strong>in</strong> im August<br />

2011 verlor <strong>de</strong>r Dax r<strong>und</strong> 20 Prozent. Das<br />

vergisst man nicht so schnell.<br />

Aktienfonds: Volumen <strong>und</strong> Anleger<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er Jahre kam Schwung <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Markt: Im Jahr 2000 hat das vom Fonds verband<br />

BVI gemessene Aktienfondsvolumen erstmals die 200-Milliar<strong>de</strong>n-Euro-Grenze<br />

überschritten. Seit<strong>de</strong>m s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e großen Zuwächse mehr zu verzeichnen. Die Zahl <strong>de</strong>r<br />

Aktienfondsbesitzer hat sogar <strong>de</strong>utlich abgenommen. Nicht e<strong>in</strong>mal je<strong>de</strong>r 20. Deutsche<br />

besitzt e<strong>in</strong>en Aktienfonds – an K<strong>und</strong>enpotenzial fehlt es also nicht<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

Rendite von Aktienfonds-Sparpläne<br />

0<br />

Aktienfondsvolumen <strong>in</strong> Mio. Euro<br />

Aktienfondsbesitzer <strong>in</strong> Mio.<br />

Die BVI-Statistik kann ernüchtern: In <strong>de</strong>n vergangenen zehn Jahren brachten<br />

Sparpläne auf Aktienfonds, die <strong>in</strong> Europa o<strong>de</strong>r weltweit anlegen, nicht e<strong>in</strong>mal<br />

2 Prozent pro Jahr. Zum Glück vieler Anleger s<strong>in</strong>d das nur Durchschnittswerte.<br />

Denn <strong>gute</strong> aktiv gemanagte Aktienfonds erzielten <strong>de</strong>utlich bessere Ergebnisse<br />

<strong>in</strong> %<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

4,9<br />

1,4<br />

1,9<br />

4,6<br />

2,2<br />

3,2<br />

6,4<br />

4,5<br />

10 Jahre 20 Jahre 30 Jahre<br />

5,2<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012*<br />

Quelle. BVI, DAI *30.9.2012<br />

Erholung nach <strong>de</strong>m Rückschlag<br />

Positives bleibt <strong>in</strong><strong>de</strong>s kaum haften. Denn<br />

zwischen <strong>de</strong>n Abstürzen gab es starke Erholungsphasen,<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>nen viel Geld zu<br />

verdienen war. In fünf <strong>de</strong>r vergangenen<br />

zehn Jahre erzielte <strong>de</strong>r Dax e<strong>in</strong> Plus von<br />

über 20 Prozent. Renditen, von <strong>de</strong>nen<br />

Staatsanleihenanleger nur träumen können.<br />

Und langfristig ist die Aktie ohneh<strong>in</strong><br />

gut für hohe Erträge. „Seit 1959 hat<br />

<strong>de</strong>r Dax im Durchschnitt 7,1 Prozent pro<br />

Jahr zugelegt“, weiß Fondsmanager Ralf<br />

Walter, <strong>de</strong>r seit Oktober für Deutschlands<br />

ältesten Aktienfonds, <strong>de</strong>n Fondak von Allianz<br />

Global Investors, verantwortlich ist.<br />

Diese Performance hält er auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

kommen<strong>de</strong>n drei Jahren für möglich, sofern<br />

die Akteure die Schul<strong>de</strong>nkrise <strong>in</strong><br />

Europa weiter <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Griff bekommen.<br />

Als alternativlos für e<strong>in</strong>en Anlageerfolg<br />

bei e<strong>in</strong>em überschaubaren Risiko gilt<br />

unter vielen Experten das diversifizierte<br />

Portfolio. Und dort darf die Aktienanlage<br />

nicht fehlen. Sie dient nicht nur als<br />

Renditeturbo, son<strong>de</strong>rn verbessert das Risikoprofil<br />

<strong>de</strong>s Gesamtportfolios. „Aktien<br />

s<strong>in</strong>d volatil. Unserer Me<strong>in</strong>ung nach s<strong>in</strong>d<br />

sie <strong>de</strong>rzeit aber die attraktivste Anlageklasse<br />

<strong>und</strong> sollten von Anlegern berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n“, urteilt das Global Allocation<br />

Team von Blackrock.<br />

I<strong>de</strong>ales Anlagevehikel dafür s<strong>in</strong>d Aktienfonds.<br />

Sie bieten e<strong>in</strong>e gestreute Anlage<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> professionelles Management<br />

– <strong>und</strong> das auch schon für kle<strong>in</strong>e Anlagesummen.<br />

Sie eröffnen Anlegern zu<strong>de</strong>m<br />

Zugang zu Aktienmärkten etwa <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

Emerg<strong>in</strong>g Markets, an <strong>de</strong>nen sie sonst nur<br />

Aktien Deutschland<br />

Aktien Europa<br />

Aktien global<br />

Quelle: BVI, Stichtag: 30.9.2012<br />

zu sehr hohen Kosten o<strong>de</strong>r gar nicht direkt<br />

<strong><strong>in</strong>vestieren</strong> könnten.<br />

Sparpläne mit monatlichen E<strong>in</strong>zahlungen<br />

machen es überflüssig, <strong>de</strong>n e<strong>in</strong>en<br />

richtigen E<strong>in</strong>stiegszeitpunkt zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n.<br />

Fixe Monatsbeträge stellen vielmehr e<strong>in</strong><br />

antizyklisches Vorgehen sicher. In teuren<br />

Zeiten wer<strong>de</strong>n relativ wenig Fondsanteile<br />

gekauft. S<strong>in</strong>d die Kurse gefallen, kauft<br />

<strong>de</strong>r Sparplan-K<strong>und</strong>e entsprechend mehr<br />

Anteile. Dabei sollte die Fondsauswahl<br />

nicht unterschätzt wer<strong>de</strong>n – wie die aktuelle<br />

BVI-Sparplan-Statistik zeigt. Nicht<br />

e<strong>in</strong>mal 2 Prozent pro Jahr erzielten europäische<br />

<strong>und</strong> globale Aktienfonds pro Jahr<br />

über <strong>de</strong>n Zeitraum <strong>de</strong>r vergangenen zehn<br />

Jahre (siehe Grafik unten). Glücklicherweise<br />

han<strong>de</strong>lt es sich hierbei um Durchschnittswerte,<br />

die e<strong>in</strong>ige Fonds <strong>de</strong>utlich<br />

übertroffen haben.<br />

Gute Grün<strong>de</strong> für Aktien<br />

DAS INVESTMENT.com befragte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Interview-Serie die Fondsmanager nach<br />

Grün<strong>de</strong>n für e<strong>in</strong> Aktien<strong>in</strong>vestment – <strong>und</strong><br />

davon gibt es genug, wie sich zeigte. Für<br />

James Ross von ACM Bernste<strong>in</strong> „führt<br />

ke<strong>in</strong> Weg an Aktien vorbei“, alle<strong>in</strong> schon<br />

aus Mangel an Alternativen. Die Erträge<br />

<strong>de</strong>r meisten Staatsanleihen seien zu ger<strong>in</strong>g,<br />

die Preise für Unternehmensanleihen<br />

bereits zu stark gestiegen, <strong>und</strong> auch<br />

Rohstoffe seien zu teuer. „Aktien haben<br />

h<strong>in</strong>gegen – nach <strong>de</strong>r trüben Markt- |‘<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0


8<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | MARKT & TRENDS<br />

phase <strong>de</strong>r vergangenen Jahre – e<strong>in</strong>iges <strong>in</strong><br />

puncto Performance aufzuholen“, so<br />

Ross. Auch für Tom Stubbe Olsen von<br />

Nor<strong>de</strong>a ist es e<strong>in</strong> <strong>gute</strong>s Zeichen, dass „Aktien<br />

aus <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong> s<strong>in</strong>d“. Es mag wi<strong>de</strong>rsprüchlich<br />

kl<strong>in</strong>gen, aber tatsächlich<br />

könnten die hohen Abflüsse aus <strong>de</strong>n Aktienfonds<br />

e<strong>in</strong> weiteres Beispiel für das<br />

prozyklische Tim<strong>in</strong>g von Anlegern se<strong>in</strong>.<br />

Sachwerte bevorzugt<br />

E<strong>in</strong> zurzeit schwerwiegen<strong>de</strong>s Argument<br />

pro Aktie ist ihr Sachwertcharakter. Mit<br />

Aktien beteiligen sich Anleger an Unternehmen<br />

<strong>und</strong> damit auch an <strong>de</strong>ren Vermögenswerten<br />

wie Masch<strong>in</strong>en, Produktionsstätten,<br />

Immobilien o<strong>de</strong>r geistigem<br />

Gut. Während bei e<strong>in</strong>er Unternehmensanleihe<br />

die Ertragschancen durch <strong>de</strong>n<br />

Z<strong>in</strong>skupon <strong>und</strong> die 100-prozentige Rückzahlung<br />

nach oben ge<strong>de</strong>ckelt s<strong>in</strong>d, profitieren<br />

Aktionäre unbegrenzt vom <strong>Wachstum</strong><br />

<strong>und</strong> Gew<strong>in</strong>n „ihrer“ Unternehmen.<br />

Dadurch bieten Aktien e<strong>in</strong>en Schutz<br />

gegen drohen<strong>de</strong> Wertverluste durch Inflation.<br />

„Unternehmen s<strong>in</strong>d mit ihren<br />

Gew<strong>in</strong>nen, Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Aktienkursen<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Lage, mit <strong>de</strong>r Inflation m<strong>in</strong><strong>de</strong>s -<br />

tens Schritt zu halten. Das ist e<strong>in</strong> wesentlicher<br />

Vorteil von Aktien beispielsweise<br />

gegenüber Anleihen. Unternehmen,<br />

die die Preissetzungsmacht haben,<br />

steigen<strong>de</strong> Rohstoffpreise an die K<strong>und</strong>en<br />

weiterzugeben, haben das Potenzial, attraktive<br />

reale Renditen zu liefern“, so<br />

Matthew Siddle von Fi<strong>de</strong>lity.<br />

Jürgen Meyer von SEB AM sieht die Gew<strong>in</strong>nsteigerungen<br />

als <strong>de</strong>n größten Ertragsheber.<br />

Viele Unternehmen könnten<br />

die sich abzeichnen<strong>de</strong>n <strong>in</strong>flationären<br />

Ten<strong>de</strong>nzen nahtlos <strong>in</strong> Form von Preiserhöhungen<br />

an ihre K<strong>und</strong>en weitergeben –<br />

<strong>und</strong> so Umsatz <strong>und</strong><br />

Gew<strong>in</strong>n m<strong>in</strong><strong>de</strong>s -<br />

tens mit <strong>de</strong>r Inflationsrate<br />

steigern.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Plus<br />

für Aktienanlagen<br />

sieht er <strong>in</strong> ihren laufen<strong>de</strong>n<br />

Erträgen:<br />

„Die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrenditen<br />

erstklassiger Unternehmen s<strong>in</strong>d<br />

größer als die Rendite fast aller alternativen<br />

Anlageformen <strong>und</strong> auch höher als<br />

<strong>de</strong>ren Rendite <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Vergangenheit.“<br />

Das am häufigsten genannte Argument<br />

für e<strong>in</strong>en Ausflug <strong>in</strong> die Aktienwelt ist die<br />

niedrige Bewertung vor allem europäischer<br />

Titel. „Das eröffnet uns die Chance,<br />

<strong>in</strong> Unternehmen anzulegen, die uns<br />

e<strong>in</strong>e Gesamtrendite – bestehend aus Gew<strong>in</strong>nwachstum<br />

plus Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrendite<br />

– von über 10 Prozent bieten. Selten waren<br />

die Aktienbewertungen <strong>in</strong> Europa attraktiver<br />

als heute“, so Tim Stevenson<br />

von Hen<strong>de</strong>rson.<br />

Ob sich die niedrigen Bewertungen jedoch<br />

schon 2013 <strong>in</strong> steigen<strong>de</strong>n Aktienkurse<br />

nie<strong>de</strong>rschlagen, ist ungewiss. Zu<br />

groß bleiben die Unsicherheiten. Die europäische<br />

Schul<strong>de</strong>nkrise ist noch nicht<br />

gelöst. Frankreichs wirtschaftliche Lage<br />

könnte neue Komplikationen br<strong>in</strong>gen.<br />

Jenseits <strong>de</strong>s Atlantiks könnte die drohen<strong>de</strong><br />

Haushaltsklippe die USA <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

‰ DAS INVESTMENT.com befragte mehr als zwei<br />

Dutzend Fondsmanager zu Anlagen im Aktienmarkt.<br />

Die komplette Interview-Serie „E<strong>in</strong> Plädoyer für Aktienfonds“<br />

f<strong>in</strong><strong>de</strong>n Sie unter: www.das<strong>in</strong>vestment.com/<br />

thema/special-plaedoyer-fuer-aktienfonds/<br />

erneute Rezession stürzen. E<strong>in</strong>e weitere<br />

Abkühlung <strong>de</strong>r ch<strong>in</strong>esischen Wirtschaft<br />

wür<strong>de</strong> die Weltwirtschaft mit nach unten<br />

ziehen. Herausfor<strong>de</strong>rungen gibt es 2013<br />

also genug. Je<strong>de</strong> Hiobsbotschaft könnte<br />

die Märkte <strong>de</strong>primieren, positive Nachrichten<br />

h<strong>in</strong>gegen Kursrallys auslösen.<br />

(Mehr zum Marktaublick 2013 lesen Sie<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r aktuellen Ausgabe von DAS IN-<br />

VESTMENT ab Seite 22.)<br />

Sicher ist: Aktienfonds erfor<strong>de</strong>rn von<br />

Anlegern weiterh<strong>in</strong> starke Nerven. Doch<br />

die Chancen, dass sich etwas Gelassenheit<br />

langfristig auszahlen wird, stehen<br />

sehr gut. | Von Sab<strong>in</strong>e Groth<br />

Die größten Börsengänge<br />

Die ehemalige staatseigene Agricultural Bank of Ch<strong>in</strong>a (ABC, Foto) wur<strong>de</strong> 2010 an die Börse gebracht <strong>und</strong> erlöste 19,2 Milliar<strong>de</strong>n US-Dollar<br />

– <strong>de</strong>r größte Börsengang bis heute. Auch <strong>de</strong>r zweitgrößte Börsengang fand <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a statt. Zum Vergleich: Facebook schaffte es nur auf<br />

Platz 7. Im mit Abstand größten Börsengang <strong>de</strong>s Jahres 2012 erlöste das soziale Netzwerk 16 Milliar<strong>de</strong>n Dollar. Bis November 2012 zählte<br />

Renaissance Capital weltweit 175 Börsengänge mit e<strong>in</strong>em Erlös von jeweils m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 100 Millionen Dollar. Die meisten davon – etwa<br />

jeweils 40 Prozent – fan<strong>de</strong>n <strong>in</strong> Asien <strong>und</strong> Nordamerika statt.<br />

Unternehmen Jahr Börse Volumen<br />

<strong>in</strong> Mrd. USD<br />

Agricultural Bank<br />

of Ch<strong>in</strong>a (ABC)<br />

Industrial and<br />

Commercial Bank<br />

of Ch<strong>in</strong>a<br />

2010 Hongkong /<br />

Shanghai<br />

2006 Hongkong /<br />

Shanghai<br />

19,2<br />

19,1<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

NTT Mobile 2008 Tokyo Stock<br />

Exchange<br />

18,1<br />

Visa 2008 NYSE 17,9<br />

AIA Group 2010 Hongkong 17,8<br />

Quelle: Renaissance Capital


DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | INTERVIEW<br />

9<br />

„Schleichen<strong>de</strong><br />

Enteignung“<br />

Thomas Richter, 46, ist Hauptgeschäftsführer beim<br />

Fondsverband BVI. Der Rechtsanwalt ist geprüfter<br />

Börsenhändler <strong>und</strong> Investment Analyst DVFA / CEFA<br />

DAS INVESTMENT: Telekom-Aktie,<br />

Neuer Markt, globale Wirtschaftskrise<br />

– herbe Rückschläge für die <strong>de</strong>utschen<br />

Aktienanleger. Lei<strong>de</strong>n Sie mit?<br />

Thomas Richter: Ja, die hohe Volatilität<br />

<strong>de</strong>r Aktienmärkte untergräbt das Vertrauen<br />

vieler Privatanleger <strong>in</strong> diese Assetklasse.<br />

Doch das e<strong>in</strong>e ist die Psychologie,<br />

das an<strong>de</strong>re s<strong>in</strong>d die Fakten. Global<br />

anlegen<strong>de</strong> Aktienfonds haben auf<br />

20-Jahres-Sicht im Schnitt e<strong>in</strong>e jährliche<br />

Rendite von 6 Prozent erzielt, <strong>de</strong>r Dax<br />

hat seit Jahresanfang über 20 Prozent<br />

zugelegt. Wenn wir daran glauben, dass<br />

die Weltwirtschaft <strong>und</strong> damit die Unternehmen<br />

wachsen, dann ist die Anlage<br />

<strong>in</strong> Aktien richtig <strong>und</strong> notwendig.<br />

Wobei Sicherheit angesagt ist.<br />

Richter: Aber auch Bausparverträge<br />

o<strong>de</strong>r Lebensversicherungen s<strong>in</strong>d nur<br />

sche<strong>in</strong>bar risikoärmer. Sie s<strong>in</strong>d schlicht<br />

weniger transparent. E<strong>in</strong> Aktienfonds<br />

zeigt börsentäglich, wo er steht. Se<strong>in</strong>e<br />

hohe Transparenz macht die Schwankungen<br />

an <strong>de</strong>n Märkten für <strong>de</strong>n Anleger<br />

erlebbar, <strong>und</strong> diese Achterbahnfahrt<br />

hat positive wie negative Effekte. Bei e<strong>in</strong>er<br />

Lebensversicherung, <strong>in</strong> <strong>de</strong>r je<strong>de</strong><br />

Menge Staatsanleihen dr<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d, kann<br />

ich mich durchaus fragen, wie viel Sicherheit<br />

ich da e<strong>in</strong>gekauft habe.<br />

Sollten Aktienfonds auch short gehen<br />

können?<br />

Richter: Das ist nicht entschei<strong>de</strong>nd. Das<br />

sehen wir bei <strong>de</strong>n 130-30-Fonds, die nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt als Erfolgskonzept bezeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n können. Aktienfonds profitieren<br />

vom <strong>Wachstum</strong> <strong>de</strong>r Wirtschaft. Nur Unternehmen<br />

schaffen Werte. Staaten machen<br />

Schul<strong>de</strong>n. Und es gilt: je jünger, <strong>de</strong>sto Aktie.<br />

Aber auch e<strong>in</strong> 50-Jähriger kann heute<br />

<strong>in</strong> Aktien <strong><strong>in</strong>vestieren</strong>, wenn wir auf se<strong>in</strong>e<br />

Lebenserwartung schauen.<br />

Wie för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r BVI die Aktienkultur?<br />

Richter: Wir kämpfen dafür, dass Aktienfonds<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r privaten <strong>und</strong> betrieblichen Altersvorsorge<br />

geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Dabei betonen<br />

wir die Rendite <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Inflationsschutz<br />

<strong>de</strong>r Aktie. Dafür sprechen wir <strong>in</strong>tensiv<br />

mit <strong>de</strong>r Politik. Und wir ergreifen direkte<br />

Maßnahmen wie etwa unsere Bildungs<strong>in</strong>itiative<br />

<strong>in</strong> Schulen.<br />

Die Politik dürfte <strong>de</strong>rzeit aber eher auf<br />

an<strong>de</strong>re Probleme wie etwa die öffentliche<br />

Verschuldung blicken.<br />

Richter: Das stimmt. Aber <strong>de</strong>r Staat verhält<br />

sich wi<strong>de</strong>rsprüchlich. E<strong>in</strong>erseits ruft er<br />

nach Eigenkapital, sei es bei Solvency 2<br />

o<strong>de</strong>r bei Basel 3. Gleichzeitig bestraft er<br />

aber Aktienanleger durch die Abgeltungssteuer,<br />

die wie<strong>de</strong>rum Anleihen begünstigt.<br />

E<strong>in</strong>ige Politiker warnen sogar vor <strong>de</strong>r Altersvorsorge<br />

mit Aktien. Anleihen wer<strong>de</strong>n<br />

dagegen auch bei <strong>de</strong>n Anlagevorgaben<br />

für Versicherer geför<strong>de</strong>rt. Dort liegt die<br />

Aktienquote nur bei 3 bis 4 Prozent. Auch<br />

die Gewerkschaften enttäuschen mich,<br />

weil sie sich nur noch auf die Lohnseite<br />

<strong>und</strong> nicht auf das Produktivkapital konzentrieren.<br />

Ihre Fest- <strong>und</strong> Term<strong>in</strong>gel<strong>de</strong><strong>in</strong>lagen<br />

zum<strong>in</strong><strong>de</strong>st dürften vielen Sparern ke<strong>in</strong>e<br />

große Freu<strong>de</strong> machen.<br />

Richter: Genau. Momentan läuft e<strong>in</strong><br />

gigantisches Umverteilungsszenario.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Inflation von gegenwärtig<br />

r<strong>und</strong> 2 Prozent bekommt e<strong>in</strong> Sparer für<br />

se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>lagen r<strong>und</strong> 1 Prozent Verz<strong>in</strong>sung.<br />

An<strong>de</strong>rs gesagt: Er wird zugunsten<br />

<strong>de</strong>s Steuerzahlers belastet <strong>und</strong> schleichend<br />

enteignet. Irgendwann wird er<br />

darauf kommen, dass er die Garantie<br />

zum Geldverlieren irgendwie umgehen<br />

muss. Und dann wird er zwangsläufig<br />

auf die Aktie kommen. |<br />

Das Interview führte Markus Deselaers<br />

‰ Kurz & bündig<br />

Der B<strong>und</strong>esverband Investment<br />

<strong>und</strong> Asset Management (BVI) wur<strong>de</strong><br />

am 25. März 1970 <strong>in</strong> Frankfurt<br />

am Ma<strong>in</strong> gegrün<strong>de</strong>t. Er hat heute 80<br />

Mitglie<strong>de</strong>r, die r<strong>und</strong> 2 Billionen Euro<br />

<strong>in</strong> Publikumsfonds, Spezialfonds <strong>und</strong><br />

Vermögensverwaltungsmandaten<br />

betreuen. Zu <strong>de</strong>n Vollmitglie<strong>de</strong>rn<br />

kommen weitere 132 Informationsmitglie<strong>de</strong>r<br />

h<strong>in</strong>zu.


10<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | USA<br />

Marken für Milliar<strong>de</strong>n<br />

Nach Banken-Beben, Wirtschaftsflaute <strong>und</strong> politischem Gezerre um die Präsi<strong>de</strong>ntenwahl s<strong>in</strong>d viele<br />

Fondsanleger aus US-Aktien ausgestiegen. Damit waren sie beim Comeback <strong>de</strong>s größten Aktienmarkts<br />

<strong>de</strong>r Welt nicht dabei – wobei das Beste erst noch kommen soll<br />

iPhone von Apple: Der US-Technologiekonzern ist Innovationsführer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Branche<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

‘| Four more years. US-Präsi<strong>de</strong>nt Barack<br />

Obama ist Anfang November wie<strong>de</strong>rgewählt<br />

wor<strong>de</strong>n. Der <strong>de</strong>mokratische<br />

Amts<strong>in</strong>haber holte sich bei <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>ntenwahl<br />

die Mehrzahl <strong>de</strong>r Wahlmännerstimmen<br />

<strong>und</strong> gewann letztlich <strong>de</strong>utlich<br />

das Duell gegen se<strong>in</strong>en republikanischen<br />

Herausfor<strong>de</strong>rer Mitt Romney.<br />

So bleibt also alles beim Alten: Und das<br />

nach e<strong>in</strong>em mehr als e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahre<br />

währen<strong>de</strong>n Wahlkampf, <strong>de</strong>r r<strong>und</strong> sechs<br />

Milliar<strong>de</strong>n Dollar verschlungen haben<br />

soll. Am 21. Januar 2013 tritt Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Obama e<strong>in</strong>e zweite Amtszeit an, die nicht<br />

leichter wer<strong>de</strong>n wird als se<strong>in</strong>e erste.<br />

Denn parallel mit <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>ntschaftswahl<br />

wur<strong>de</strong>n wie üblich auch das Repräsentantenhaus<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Drittel <strong>de</strong>s Senats<br />

neu gewählt. Und auch hier än<strong>de</strong>rt sich<br />

wenig: Die Republikaner kontrollieren<br />

das Repräsentantenhaus, die Demokraten<br />

haben die Mehrheit im Senat.<br />

Noch droht die Fiskal-Klippe<br />

Für <strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rgewählten Präsi<strong>de</strong>nten<br />

Obama ist das ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Konstellation:<br />

Denn sollten sich Republikaner <strong>und</strong><br />

Demokraten im Haushaltsstreit nicht bis<br />

zum Jahresen<strong>de</strong> auf e<strong>in</strong>en Sparkompromiss<br />

e<strong>in</strong>igen, treten 2013 automatisch<br />

Steuererhöhungen sowie Ausgabenkürzungen<br />

<strong>in</strong> Milliar<strong>de</strong>nhöhe <strong>in</strong> Kraft. Dieses<br />

sogenannte „fiscal cliff“ dürfte das<br />

Wirtschaftswachstum gefähr<strong>de</strong>n.<br />

Als „fiskalische Klippe“ wird <strong>de</strong>r Mix<br />

aus anstehen<strong>de</strong>n fiskalpolitischen Kursän<strong>de</strong>rungen<br />

bezeichnet: Dazu gehören<br />

auslaufen<strong>de</strong> Steuererleichterungen <strong>de</strong>r<br />

früheren Regierung unter George W. Bush<br />

sowie die Hilfen <strong>de</strong>r Obama-Regierung<br />

für Arbeitslose <strong>und</strong> sozial Schwache <strong>und</strong><br />

automatische Kürzungen <strong>de</strong>r Staatsausgaben,<br />

die nach monatelangem Streit um<br />

die Anhebung <strong>de</strong>r US-Schul<strong>de</strong>ngrenze im<br />

vergangenen Jahr beschlossen wur<strong>de</strong>n.


11<br />

Es ist aber damit zu rechnen, dass <strong>de</strong>r<br />

Kongress im Dezember e<strong>in</strong>greift, sodass<br />

die meisten Steuererhöhungen <strong>und</strong> Ausgabenkürzungen<br />

verh<strong>in</strong><strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Und e<strong>in</strong>e Haushaltsvere<strong>in</strong>barung,<br />

die auch die Staatsverschuldung auf e<strong>in</strong>en<br />

nachhaltigeren Kurs brächte, könnte<br />

ebenso die Aktienkurse weiter stärken.<br />

„Viele US-Unternehmen s<strong>in</strong>d längst<br />

gut für die Zukunft aufgestellt“, weiß<br />

Grant Bughman, Fondsmanager <strong>de</strong>s UBS<br />

Equity USA Growth. „Doch vor allem Privatanleger<br />

haben sich 2012 von <strong>de</strong>n unklaren<br />

politischen Aussichten verunsichern<br />

lassen, sich von US-Aktien verabschie<strong>de</strong>t<br />

– <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e Menge Chancen<br />

liegen lassen“, sagt Bughman. Denn<br />

die US-Börsen haben <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Folge e<strong>in</strong>e<br />

Rally erlebt <strong>und</strong> stärker zugelegt als etwa<br />

<strong>de</strong>r europäische Markt.<br />

Wirtschaft zeigt sich robust<br />

Das Missverhältnis zwischen <strong>de</strong>m Kursverlauf<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>n tatsächlichen Investitionen<br />

zeigt e<strong>in</strong>e Gegenüberstellung von<br />

Nettomittelaufkommen <strong>in</strong> US-Aktienfonds<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s S&P 500<br />

(siehe Grafik unten). Doch für e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>stieg<br />

ist es nicht zu spät: Trotz <strong>de</strong>r F<strong>in</strong>anzkrise<br />

ist die US-Wirtschaft noch immer<br />

erstaunlich robust. So ist das US-<br />

Brutto<strong>in</strong>landsprodukt (BIP) im dritten<br />

Quartal mit e<strong>in</strong>er auf das Jahr hochgerechneten<br />

Rate von 2 Prozent gewachsen.<br />

Verantwortlich dafür waren vor allem<br />

private Konsumausgaben, höhere Staatsausgaben<br />

sowie die Belebung beim Woh-<br />

Mittelabfluss trotz Marktaufschwung<br />

nungsbau. Überraschend positiv fielen<br />

jüngst auch die Daten zum Arbeitsmarkt<br />

aus. Die Arbeitslosenquote rutschte mit<br />

unter 8 Prozent auf <strong>de</strong>n niedrigsten Stand<br />

seit vier Jahren.<br />

Und nicht zuletzt die E<strong>in</strong>kaufsmanager<br />

<strong>in</strong>dizes für das verarbeiten<strong>de</strong> Gewerbe<br />

<strong>und</strong> für Dienstleistungen, die wie<strong>de</strong>r<br />

oberhalb <strong>de</strong>r <strong>Wachstum</strong>sschwelle liegen,<br />

zeigen e<strong>in</strong>e Belebung im Industrie- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungssektor an. Zusätzlich stieg<br />

das Konsumentenvertrauen auf <strong>de</strong>n<br />

höchsten Stand seit über vier Jahren.<br />

Die Fortschritte am Arbeitsmarkt, Stabilisierungsten<strong>de</strong>nzen<br />

im Immobiliensektor<br />

sowie <strong>gute</strong> Konjunktur-Früh<strong>in</strong>dikatoren<br />

<strong>de</strong>uten somit auf e<strong>in</strong>e weitere<br />

1.1.2012 = 100 (<strong>in</strong><strong>de</strong>xiert) <strong>in</strong> Mio. Euro<br />

104<br />

500<br />

400<br />

103<br />

300<br />

102<br />

200<br />

100<br />

101<br />

0<br />

100<br />

99<br />

-100<br />

-200<br />

-300<br />

98<br />

-400<br />

Jan. 12 Feb. 12 März 12 April 12 Mai 12 Jun. 12 Jul. 12 Aug. 12<br />

Nettomittelaufkommen US-Aktienfonds (rechte Skala)<br />

Performance S&P500 (<strong>in</strong><strong>de</strong>xiert – l<strong>in</strong>ke Skala)<br />

„Unternehmen <strong>de</strong>r<br />

<strong>Wachstum</strong>seliten<br />

überzeugen auch <strong>in</strong><br />

schwierigen Zeiten“<br />

Grant Bughman,<br />

UBS Global Asset Management<br />

Quelle: Bloomberg, BVI, Stand: 31. August 2012<br />

Aufhellung <strong>de</strong>r amerikanischen Wirtschaft<br />

h<strong>in</strong>. Es kommt h<strong>in</strong>zu, dass global<br />

agieren<strong>de</strong> Unternehmen aus <strong>de</strong>n USA<br />

auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Schwellenlän<strong>de</strong>rn mit ihren<br />

Produkten bei Konsumenten beliebt s<strong>in</strong>d.<br />

Die US-Aktienkurse erhielten Rückenw<strong>in</strong>d<br />

nicht zuletzt durch die beispiellosen<br />

Schritte <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>ral Reserve, das<br />

<strong>Wachstum</strong> zu unterstützen. Das Versprechen<br />

<strong>de</strong>r Notenbank, die Leitz<strong>in</strong>sen noch<br />

für Jahre auf <strong>de</strong>m aktuellen Rekordtief zu<br />

halten, spricht für e<strong>in</strong>en weiteren Anstieg<br />

<strong>de</strong>r Kurse. Damit nicht genug: „Wir erwarten<br />

aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r B<strong>in</strong>nennachfrage<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er leicht wachsen<strong>de</strong>n Auslandsnachfrage,<br />

dass <strong>de</strong>r Gew<strong>in</strong>n pro Aktie von<br />

US-Firmen im Jahr 2012 <strong>und</strong> auch im Jahr<br />

2013 weiter steigen wird“, so Bughman.<br />

Vor allem US-Growth-Strategien bieten<br />

<strong>in</strong> diesem Umfeld die notwendige Flexibilität.<br />

Der von Morn<strong>in</strong>gstar mit 4 Sternen<br />

ausgezeichnete UBS Equity USA<br />

Growth von UBS Global Asset Management<br />

gewichtet die drei Growth-Klassen<br />

„<strong>Wachstum</strong>selite“, „zyklische Aktien“<br />

<strong>und</strong> „klassische <strong>Wachstum</strong>swerte“ flexibel,<br />

um auf wechseln<strong>de</strong> Marktlagen zu<br />

reagieren. Bughman: „Durch gezielte<br />

Über- <strong>und</strong> Untergewichtung dieser Klassen<br />

können Anleger sogar Vorteile aus<br />

unsicheren Marktlagen ziehen.“<br />

Starke Marken zählen<br />

Im Gegensatz zu re<strong>in</strong>en Stockpickern berücksichtigt<br />

<strong>de</strong>r Fondsmanager makroökonomische<br />

Entwicklungen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Anlageentscheidungen. Der UBS Equity<br />

USA Growth <strong>in</strong>vestiert vornehmlich <strong>in</strong><br />

großkapitalisierte Unternehmen (auch<br />

Large Caps o<strong>de</strong>r Blue Chips genannt),<br />

von <strong>de</strong>nen Bughman erwartet, dass sie e<strong>in</strong>e<br />

dom<strong>in</strong>ante Rolle <strong>in</strong> ihrem Sektor spielen,<br />

weil sie entwe<strong>de</strong>r über e<strong>in</strong> starkes Filialnetz<br />

beziehungsweise e<strong>in</strong>e starke Marke,<br />

e<strong>in</strong>en entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n technologischen<br />

Vorteil o<strong>de</strong>r e<strong>in</strong>en echten Wettbewerbsvorteil<br />

verfügen.<br />

Das Anlageuniversum <strong>de</strong>s etwa 4 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Dollar schweren Fonds besteht<br />

aus r<strong>und</strong> 600 Titeln, aus <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Fondsmanager<br />

r<strong>und</strong> 45 aussichtsreiche Werte<br />

auswählt. Bughman achtet dabei vor allem<br />

auf Unternehmen mit e<strong>in</strong>em <strong>gute</strong>n<br />

Geschäftsmo<strong>de</strong>ll <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em attraktiven<br />

Preis. „Dazu schauen wir neben <strong>de</strong>r |‘


12<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | USA<br />

Klar abgehängt<br />

Der UBS Equity USA Growth konnte seit se<strong>in</strong>er Auflage im Oktober 2004 die US-<br />

Aktien<strong>in</strong>dizes S&P 500 <strong>und</strong> Russell 1000 Growth <strong>de</strong>utlich outperformen<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

-20%<br />

UBS Equity USA Growth (WKN: A0D KAR)<br />

Russell 1000 Growth<br />

S&P 500<br />

-40%<br />

8. Oktober 2004 8. November 2012<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Branche, <strong>in</strong> <strong>de</strong>r das Unternehmen tätig<br />

ist, auch auf die Qualität <strong>de</strong>s Managements.<br />

Zu<strong>de</strong>m analysieren wir, ob <strong>de</strong>r<br />

Preis <strong>de</strong>r Aktie die <strong>Wachstum</strong>serwartungen<br />

<strong>und</strong> die Qualität <strong>de</strong>r Gew<strong>in</strong>ne reflektiert“,<br />

sagt Bughman.<br />

Er kauft bei Titeln, von <strong>de</strong>nen er überzeugt<br />

ist, <strong>in</strong> Abwärtsphasen kont<strong>in</strong>uierlich<br />

zu. Bei zu starken Aufwärtsbewegungen<br />

baut er Anteile wie<strong>de</strong>r ab. Der Erfolg<br />

gibt Bughman recht: Mit <strong>de</strong>r Strategie<br />

haben <strong>de</strong>r Fondsmanager <strong>und</strong> se<strong>in</strong><br />

Team seit Jahresbeg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>n Russell-1000-<br />

Growth-(NR)-In<strong>de</strong>x übertroffen (siehe<br />

Chart oben). Die Diversifikation <strong>de</strong>r Renditequellen<br />

nach klassischen, zyklischen<br />

<strong>und</strong> Elite-<strong>Wachstum</strong>sunternehmen soll<br />

Schwankungen im Fonds abbauen. Um<br />

60,2%<br />

37,0%<br />

19,7%<br />

das Risiko zusätzlich zu reduzieren, hat<br />

das Portfoliomanagement Grenzen zur<br />

maximalen Über- beziehungsweise Untergewichtung<br />

e<strong>in</strong>zelner Aktien (bis zu 6<br />

Prozent) <strong>und</strong> Sektoren (bis zu 15 Prozent)<br />

gegenüber <strong>de</strong>r Benchmark e<strong>in</strong>geführt,<br />

um <strong>de</strong>n E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>zelner Aktien o<strong>de</strong>r<br />

Sektoren auf die Entwicklung <strong>de</strong>s Portfolios<br />

zu beschränken.<br />

Technologie als Renditetreiber<br />

Der Fondsmanager setzt <strong>de</strong>rzeit unter an<strong>de</strong>rem<br />

auf zyklische Konsumgüter, IT <strong>und</strong><br />

Healthcare (siehe Tabelle unten). Deren<br />

Bewertungen ersche<strong>in</strong>en im <strong>de</strong>rzeitigen<br />

Umfeld, das von Risikoscheu geprägt ist,<br />

beson<strong>de</strong>rs attraktiv. „Unternehmen, die<br />

zur <strong>Wachstum</strong>selite zählen, können auch<br />

<strong>in</strong> schwierigen Zeiten ihren Marktanteil<br />

ausbauen“, sagt <strong>de</strong>r Experte. Denn diese<br />

profitieren beson<strong>de</strong>rs von langfristigen<br />

Trends <strong>und</strong> großen Wettbewerbsvorteilen.<br />

Zu<strong>de</strong>m bieten Technologieunternehmen<br />

laut Bughman aktuell e<strong>in</strong> <strong>gute</strong>s<br />

Risiko-Ertrags-Profil. Das Kurs-Gew<strong>in</strong>n-<br />

Verhältnis (KGV) liege hier bei 12,3 <strong>und</strong><br />

sei damit im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Branchen<br />

ger<strong>in</strong>g.<br />

Bughman: „Der Technologie-Sektor<br />

legt seit Jahren das mit Abstand höchste<br />

Gew<strong>in</strong>nwachstum vor. Die Bilanzen s<strong>in</strong>d<br />

gut, die Bargeldreserven üppig. Das verschafft<br />

<strong>de</strong>n Firmen enormen Handlungsspielraum.“<br />

Und während lange Zeit die<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nzahlungen eher sehr ger<strong>in</strong>g<br />

ausfielen, gehen die Technologiefirmen<br />

sukzessive dazu über, ihre Erträge an Anteilseigner<br />

auszuschütten.<br />

Dementsprechend s<strong>in</strong>d Apple, Amazon,<br />

Google <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Kommunikationskonzern<br />

Qualcomm aktuell starke Positionen<br />

<strong>de</strong>s Fonds. Der Markt für Innovationen<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n Branchen IT <strong>und</strong> Kommunikation<br />

ist nach Ansicht <strong>de</strong>s UBS-Fondsmanagers<br />

noch längst nicht ausgeschöpft –<br />

das zeigen die immer neuen Entwicklungen<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n Bereichen Smartphone-Apps,<br />

E-Commerce <strong>und</strong> Cloud Comput<strong>in</strong>g.<br />

Zyklische Aktien s<strong>in</strong>d zwar beson<strong>de</strong>rs<br />

anfällig gegenüber gesamtwirtschaftlichen<br />

Schwankungen. Derzeit s<strong>in</strong>d aber<br />

nach Ansicht <strong>de</strong>s UBS-Experten viele <strong>gute</strong><br />

Unternehmen, etwa aus <strong>de</strong>r Energie -<br />

Eigene Marschrichtung<br />

Gegenüber <strong>de</strong>r Russell-1000-Growth-Benchmark hat <strong>de</strong>r UBS Equity USA Growth aktuell zyklische Konsumgüter <strong>und</strong> die Sektoren<br />

Energie, IT <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit übergewichtet. Der am stärksten übergewichtete E<strong>in</strong>zeltitel ist <strong>de</strong>r Zahlungssystem-Anbieter Visa<br />

Zykl. Konsumgüter<br />

Energie<br />

IT<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Versorger<br />

Telekommunikation<br />

Gr<strong>und</strong>stoffe<br />

Industrie<br />

F<strong>in</strong>anzdienstleister<br />

Basiskonsumgüter<br />

relative Gewichtung <strong>in</strong> %<br />

-6 -4 -2 -0 2 4 6<br />

Quelle: UBS, Stand: En<strong>de</strong> Oktober 2012<br />

Aktie Übergewichtung <strong>in</strong> %<br />

Visa Inc. 3,5<br />

Amazon 2,8<br />

Estée Lau<strong>de</strong>r 2,8<br />

FMC Techn. 2,7<br />

NetApp 2,7<br />

United Health Group 2,7<br />

CVS Caremark 2,7<br />

Allergan 2,6<br />

Baidu 2,5<br />

Las Vegas Sands 2,4


13<br />

Mo<strong>de</strong>l auf e<strong>in</strong>er Estée-<br />

Lau<strong>de</strong>r-Mo<strong>de</strong>nschau <strong>in</strong><br />

Pek<strong>in</strong>g: US-Markenartikler<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Asien gefragt<br />

Globale Mittelschicht:<br />

Asien wird Schwergewicht<br />

Anteil am weltweiten<br />

Konsum <strong>in</strong> %<br />

2009 2020 2030<br />

Nordamerika 26 17 10<br />

Europa 38 29 20<br />

Zentral- <strong>und</strong> Sü<strong>de</strong>uropa 7 7 6<br />

Asien / Pazifik 23 42 59<br />

Südliches Afrika 1 1 1<br />

Mittel-, Ost- <strong>und</strong><br />

Nordafrika<br />

4 4 4<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

Welt 100 100 100<br />

Quelle: OECD, Prozentwerte ger<strong>und</strong>et<br />

sparte, aufgr<strong>und</strong> anhalten<strong>de</strong>r makroökonomischer<br />

Probleme günstig bewertet.<br />

Der Fondsmanager hat se<strong>in</strong> Portfolio<br />

jedoch <strong>in</strong> diesem Anlagesegment reduziert,<br />

allerd<strong>in</strong>gs auch punktuell <strong>in</strong>ves -<br />

tiert. „Häufig führen Marktunsicherheiten<br />

zu Fehlbewertungen. Für Anleger<br />

können sich so auch attraktive E<strong>in</strong>stiegs -<br />

chancen bieten“, so US-Aktien-Experte<br />

Bughman. „Im Energiesektor, zum Beispiel<br />

beim Ölför<strong>de</strong>rer Concho Resources,<br />

hat sich aus diesem Gr<strong>und</strong> für Investoren<br />

<strong>de</strong>r E<strong>in</strong>stieg zuletzt gelohnt.“<br />

Klassiker sichern das Portfolio<br />

Den dritten Fonds-Bauste<strong>in</strong> bil<strong>de</strong>n klassische<br />

<strong>Wachstum</strong>stitel. „Es ist heute<br />

wichtiger <strong>de</strong>nn je, e<strong>in</strong>e Reihe von stabilen<br />

Kernpositionen zu halten, um das<br />

Portfolio auszubalancieren. Deshalb ist<br />

auch die Allokation <strong>in</strong> klassischen<br />

<strong>Wachstum</strong>stiteln im Rahmen <strong>de</strong>r Strategie<br />

so wichtig“, erläutert Bughman.<br />

Diese Unternehmen seien ten<strong>de</strong>nziell<br />

reifer <strong>und</strong> wür<strong>de</strong>n oft niedrigere <strong>Wachstum</strong>sraten<br />

aufweisen als Elite-<strong>Wachstum</strong>sunternehmen.<br />

„Sie s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>shalb <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>r Regel niedriger bewertet <strong>und</strong> dienen<br />

<strong>in</strong> Zeiten steigen<strong>de</strong>r Risikoprämien als<br />

<strong>de</strong>fensiver Puffer.“ Zu <strong>de</strong>n klassischen<br />

<strong>Wachstum</strong>swerten gehören etablierte<br />

Unternehmen wie <strong>de</strong>r Sportartikelhersteller<br />

Nike, das Ges<strong>und</strong>heitsunternehmen<br />

CVS Caremark o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Farbenproduzent<br />

Sherw<strong>in</strong>-Williams. Diese verfügen<br />

über mo<strong>de</strong>rate, aber belastbare sowie<br />

stetige <strong>Wachstum</strong>sraten <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d gegenüber<br />

konjunkturellen Verän<strong>de</strong>rungen<br />

entsprechend unabhängig. „Wenn sich<br />

durch Marktschwankungen günstige Bewertungen<br />

ergeben, können Anleger die<br />

Gelegenheit nutzen <strong>und</strong> so e<strong>in</strong> Sicherheitspolster<br />

<strong>in</strong>nerhalb ihres Depots aufbauen“,<br />

erklärt Bughman.<br />

Der Fondsmanager achtet aber auch<br />

auf erfolgreiche US-Firmen, die ihre Absatzmärkte<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Vere<strong>in</strong>igten<br />

Staaten haben <strong>und</strong> stark wachsen – etwa<br />

<strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika <strong>und</strong> vor allem <strong>in</strong> Asien.<br />

Denn dort wächst <strong>de</strong>r private Konsumbedarf<br />

enorm: Verfügten 2010 r<strong>und</strong> 15<br />

Prozent <strong>de</strong>r Ch<strong>in</strong>esen über e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen<br />

von über 10.000 US-Dollar, soll es<br />

2020 schon mehr als die Hälfte se<strong>in</strong>. So<br />

ist es ke<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er, dass OECD-Prognosen<br />

zufolge Asien am stärksten zum<br />

<strong>Wachstum</strong> <strong>de</strong>r weltweiten Mittelschicht<br />

beitragen wird (siehe Tabelle oben).<br />

In <strong>de</strong>n nächsten bei<strong>de</strong>n Deka<strong>de</strong>n wird<br />

aller Voraussicht nach mehr als e<strong>in</strong>e Milliar<strong>de</strong><br />

Menschen <strong>in</strong> Asien <strong>in</strong> die Mittelschicht<br />

aufsteigen. Dort leben r<strong>und</strong> 60<br />

Prozent <strong>de</strong>r Weltbevölkerung, fast die<br />

Hälfte ist unter 25 Jahre alt. In Indien, Indonesien<br />

<strong>und</strong> Ch<strong>in</strong>a wird es <strong>de</strong>mnach bis<br />

2030 r<strong>und</strong> 280 Millionen zusätzliche<br />

Menschen im arbeitsfähigen Alter geben<br />

– das ist 16-mal so viel, wie <strong>in</strong> <strong>de</strong>n USA<br />

h<strong>in</strong>zukommen. In an<strong>de</strong>ren Industriestaaten<br />

nimmt die Zahl sogar ab.<br />

Gute Perspektiven <strong>und</strong> vor allem <strong>de</strong>r<br />

heiße Draht <strong>in</strong> die boomen<strong>de</strong> Region<br />

Asien machten zum Beispiel <strong>de</strong>n Zahlungssys<br />

tem-Anbieter Visa für <strong>de</strong>n Fonds<br />

zu e<strong>in</strong>em attraktiven Wert. Bughman hat<br />

darum die Aktie – wie etwa auch Amazon<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>konzern Estée Lau<strong>de</strong>r – im<br />

Portfolio gegenüber se<strong>in</strong>em Vergleichs<strong>in</strong><strong>de</strong>x<br />

<strong>de</strong>utlich übergewichtet (siehe Tabelle<br />

l<strong>in</strong>ke Seite). Doch auch an<strong>de</strong>re große<br />

US-Unternehmen wie Amazon o<strong>de</strong>r<br />

Apple wer<strong>de</strong>n se<strong>in</strong>es Erachtens langfristig<br />

vom Boom <strong>in</strong> Asien profitieren.<br />

E<strong>in</strong> an<strong>de</strong>res Beispiel bietet Las Vegas<br />

Sands. Das Unternehmen besitzt <strong>und</strong> betreibt<br />

Hotels <strong>und</strong> Ferienanlagen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

USA – <strong>und</strong> <strong>in</strong> Asien. Nach E<strong>in</strong>schätzung<br />

von Fondsmanager Bughman hat <strong>de</strong>r<br />

Markt das Potenzial dieses Unternehmens<br />

noch nicht voll erkannt. Das sollte<br />

sich bald än<strong>de</strong>rn. E<strong>in</strong> Titel also ganz<br />

nach <strong>de</strong>m Geschmack <strong>de</strong>s UBS-Fondsmanagers.<br />

| Von He<strong>in</strong>o Reents


14<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | DIVIDENDENAKTIEN<br />

Schoko-Messe <strong>in</strong> Paris:<br />

Der Schweizer Konzern<br />

L<strong>in</strong>dt & Sprüngli ist<br />

nicht nur für se<strong>in</strong>e Süßwaren<br />

beliebt, son<strong>de</strong>rn<br />

auch wegen se<strong>in</strong>er<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nzahlungen<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

E<strong>in</strong>e Klasse für sich<br />

Es herrscht Anlagenotstand am Kapitalmarkt. B<strong>und</strong>esanleihen br<strong>in</strong>gen real negative Renditen. Viele<br />

Investoren s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>shalb hän<strong>de</strong>r<strong>in</strong>gend auf <strong>de</strong>r Suche, um diese Lücke zu füllen. E<strong>in</strong>e <strong>gute</strong> Alternative<br />

bieten qualitativ hochwertige Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ntitel


15<br />

‘| Im November 2002 notierte die Aktie<br />

<strong>de</strong>s Chemiekonzerns BASF bei 18,20<br />

Euro. Damals erhielten Aktionäre e<strong>in</strong>e<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> von 0,70 Euro – was e<strong>in</strong>er Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrendite<br />

von 3,8 Prozent entsprach.<br />

Noch viel spannen<strong>de</strong>r ist die<br />

langfristige Betrachtung dieses Investments.<br />

Denn <strong>in</strong>sgesamt haben BASF-Aktionäre<br />

seit<strong>de</strong>m Ausschüttungen von<br />

15,05 Euro pro Aktie erhalten.<br />

Wer 2002 <strong>in</strong>vestierte, erzielte bezogen<br />

auf <strong>de</strong>n E<strong>in</strong>stiegskurs alle<strong>in</strong> aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nzahlungen <strong>in</strong> diesem Zeitraum<br />

e<strong>in</strong>en Ertrag von über 82 Prozent.<br />

Der Kursanstieg um das 3,5-Fache ist dabei<br />

noch gar nicht berücksichtigt. „Dieses<br />

Beispiel ver<strong>de</strong>utlicht, dass e<strong>in</strong>e Strategie,<br />

die auf Investments <strong>in</strong> qualitativ<br />

hochwertige Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ntitel mit e<strong>in</strong>er<br />

nachhaltigen Ausschüttungspolitik ausgerichtet<br />

ist, langfristig äußerst lukrativ<br />

se<strong>in</strong> kann“, folgert Wouter Weijand, weltweit<br />

verantwortlich für Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nanlagen<br />

bei BNP Investment Partners.<br />

Gr<strong>und</strong>e<strong>in</strong>kommen fürs Portfolio<br />

E<strong>in</strong>e Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstrategie ist heute sogar<br />

noch attraktiver. Bis zur F<strong>in</strong>anzkrise war<br />

die Welt <strong>de</strong>r Geldanlage noch recht überschaubar:<br />

Mit B<strong>und</strong>esanleihen konnten<br />

Anleger meist mehr erwirtschaften, als<br />

Inflation <strong>und</strong> Steuern aufzehrten. Das<br />

heißt, real blieb am En<strong>de</strong> e<strong>in</strong> Wertzuwachs.<br />

Damit war e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>e<strong>in</strong>kommen<br />

für das Portfolio sicherzustellen – ohne<br />

große Risiken. Doch das hat sich geän<strong>de</strong>rt.<br />

Heute br<strong>in</strong>gen zehnjährige B<strong>und</strong>esanleihen<br />

gera<strong>de</strong> e<strong>in</strong>mal 1,4 Prozent. Die<br />

Inflationsrate dürfte laut <strong>de</strong>m Herbstgutachten<br />

<strong>de</strong>s Sachverständigenrats <strong>in</strong> diesem<br />

<strong>und</strong> im nächsten Jahr bei jeweils 2<br />

Prozent liegen.<br />

Das be<strong>de</strong>utet e<strong>in</strong>en realen Wertverlust.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, dass selbst B<strong>und</strong>esanleihen<br />

<strong>in</strong>zwischen nicht mehr als sicher gelten.<br />

So hatte die US-Rat<strong>in</strong>g-Agentur Moody’s<br />

<strong>de</strong>n Ausblick für Deutschland im Juli<br />

dieses Jahres auf negativ herabgesetzt.<br />

Investoren müssen also über Alternativen<br />

nach<strong>de</strong>nken. E<strong>in</strong>ige Zeit fan<strong>de</strong>n sie<br />

diese bei Unternehmensanleihen. Das ist<br />

verständlich: S<strong>in</strong>d Firmen <strong>de</strong>rzeit im Vergleich<br />

zu vielen Staaten doch f<strong>in</strong>anziell<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er viel gesün<strong>de</strong>ren Situation. „In<br />

vielen Unternehmen s<strong>in</strong>d die Kassen<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>naktien besser als Europa-In<strong>de</strong>x<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

-5%<br />

-10<br />

Parvest Equity HD Europe (WKN: 937 835)<br />

Stoxx Europe 600 Net Return<br />

S&P Europe High Income<br />

Equity Net Return (Aktien<br />

mit m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 3%<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrendite)<br />

14,1%<br />

11,2%<br />

-15%<br />

16. November 2009 16. November 2012<br />

13,1%<br />

prall gefüllt, die Bilanzen bef<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich<br />

<strong>in</strong> bester Verfassung, <strong>und</strong> die Unternehmen<br />

selbst s<strong>in</strong>d erheblich <strong>in</strong>ternationaler<br />

<strong>und</strong> besser diversifiziert als je<strong>de</strong>s<br />

Land“, so Weijand. Doch ist diese Anlageklasse<br />

auch schon gut gelaufen. Die<br />

Folge: Unternehmensanleihen br<strong>in</strong>gen<br />

im Durchschnitt gera<strong>de</strong> noch r<strong>und</strong> 2 Prozent<br />

pro Jahr.<br />

Dagegen liegt die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrendite<br />

ausschüttungsstarker europäischer Aktientitel<br />

heute im Schnitt bei r<strong>und</strong> 4,75<br />

Prozent. Interessant dabei: In <strong>de</strong>n späten<br />

90er Jahren war es genau umgekehrt. Damals<br />

brachten Corporate Bonds Renditen<br />

von 7 bis 9 Prozent. Die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrenditen<br />

lagen bei gera<strong>de</strong> mal e<strong>in</strong>em Prozent.<br />

Dass es heute umgekehrt ist, muss<br />

also ke<strong>in</strong> Dauerzustand se<strong>in</strong>. Für Weijand<br />

steht <strong>de</strong>shalb fest: „Aktien s<strong>in</strong>d heute viel<br />

zu billig.“ O<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs ausgedrückt: Corporate<br />

war. Zu<strong>de</strong>m gilt für <strong>in</strong>stitutionelle Inves -<br />

toren, dass sie ihre Aktienquote aus gesetzlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n gar nicht allzu weit<br />

aus<strong>de</strong>hnen dürfen.<br />

Heute haben <strong>in</strong>stitutionelle Anleger im<br />

Durchschnitt e<strong>in</strong>e Aktienquote von 20<br />

bis 30 Prozent im Portfolio. Noch drastischer<br />

sieht es bei Privatk<strong>und</strong>en aus. Sie<br />

halten aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r enormen Verunsicherung<br />

gegenwärtig 45 bis 50 Prozent<br />

ihres Portfolios im Schnitt <strong>in</strong> Cash.<br />

„Nimmt das Interesse an Aktien aber<br />

wie<strong>de</strong>r zu, <strong>und</strong> das wird es angesichts <strong>de</strong>s<br />

Anlagenotstands auf <strong>de</strong>r Rentenseite,<br />

dann wer<strong>de</strong>n wir e<strong>in</strong>e steigen<strong>de</strong> Nachfrage<br />

<strong>und</strong> damit wie<strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong> Kurse<br />

sehen“, me<strong>in</strong>t Weijand. Aber auch f<strong>und</strong>amentale<br />

Grün<strong>de</strong> sollten Anlegern Aktien<br />

nahelegen. Nämlich die Tatsache,<br />

dass viele Unternehmen heute f<strong>in</strong>anziell<br />

gut dastehen.<br />

Bonds wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit als fast risi-<br />

kolos e<strong>in</strong>gestuft, während Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ntitel<br />

als riskant gelten.<br />

E<strong>in</strong>e Fehlbewertung? „Dass Aktien <strong>de</strong>rzeit<br />

so billig s<strong>in</strong>d, hat se<strong>in</strong>e Ursache auch<br />

dar<strong>in</strong>, dass viele Anleger dieser Anlageform<br />

momentan skeptisch gegenüberstehen“,<br />

urteilt Weijand. Grün<strong>de</strong> dafür gibt<br />

es reichlich. Zum e<strong>in</strong>en die enormen<br />

S<strong>in</strong>ken<strong>de</strong> Kosten, höhere Gew<strong>in</strong>ne<br />

Und das geldpolitische Umfeld ist nicht<br />

zu vergessen. „Wegen <strong>de</strong>r niedrigen Z<strong>in</strong>sen<br />

s<strong>in</strong>d die F<strong>in</strong>anzierungskosten für die<br />

Unternehmen enorm gesunken“, erläutert<br />

Weijand. Fallen<strong>de</strong> F<strong>in</strong>anzierungskos -<br />

ten aber be<strong>de</strong>uten steigen<strong>de</strong> Gew<strong>in</strong>ne.<br />

Und das macht nicht nur <strong>in</strong>sgesamt Aktien<br />

Kursschwankungen <strong>de</strong>r vergangenen<br />

als Anlage<strong>in</strong>strument attraktiv, son-<br />

Jahre. Zum an<strong>de</strong>ren konnten Anleger mit<br />

e<strong>in</strong>schlägigen Aktien<strong>in</strong>dizes <strong>in</strong> <strong>de</strong>r vergangenen<br />

Deka<strong>de</strong> kaum etwas verdienen.<br />

Zwischen <strong>de</strong>m Jahr 2000 <strong>und</strong> 2010<br />

zum Beispiel stagnierte <strong>de</strong>r Dax im Ergebnis,<br />

auch wenn er zwischenzeitlich erheblichen<br />

<strong>de</strong>rn <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re e<strong>in</strong>e Strategie, die auf<br />

divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstarke Titel setzt.<br />

Denn steigen die Gew<strong>in</strong>ne vor <strong>de</strong>m<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> s<strong>in</strong>ken<strong>de</strong>r F<strong>in</strong>anzierungskosten,<br />

dann sollte auch die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> weiter<br />

ansteigen. H<strong>in</strong>zu kommt: Unterneh-<br />

Schwankungen ausgesetzt men mit e<strong>in</strong>er nachhaltigen Divi<strong>de</strong>rn<br />

|‘<br />

Quelle: Bloomberg


16<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | DIVIDENDENAKTIEN<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>naktien punkten auch <strong>in</strong> Schwellenlän<strong>de</strong>rn<br />

In <strong>de</strong>r Zehn-Jahres-Betrachtung konnte <strong>de</strong>r S&P-In<strong>de</strong>x für Emerg<strong>in</strong>g-Markets-<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ntitel <strong>de</strong>n MSCI-Gesamt<strong>in</strong><strong>de</strong>x abhängen<br />

600%<br />

500%<br />

400%<br />

300%<br />

200%<br />

100%<br />

S&P HiIncEmerg. 15% NTR EUR<br />

MSCI Emerg<strong>in</strong>g Markets<br />

0%<br />

16. November 2002 16. November 2012<br />

<strong>de</strong>n<strong>de</strong>npolitik schütten <strong>in</strong> Regel etwa die<br />

Hälfte ihres Gew<strong>in</strong>ns aus. „Die an<strong>de</strong>re<br />

Hälfte <strong><strong>in</strong>vestieren</strong> sie, sei es <strong>in</strong> die eigene<br />

Firma o<strong>de</strong>r <strong>in</strong> Übernahmen“, sagt Weijand.<br />

Das erzeuge zusätzliches <strong>Wachstum</strong>.<br />

Der Experte spricht hier, analog zum<br />

Z<strong>in</strong>sesz<strong>in</strong>seffekt, von e<strong>in</strong>em „Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n-Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>neffekt“.<br />

Das heißt, die erneute<br />

Investition <strong>de</strong>r Gew<strong>in</strong>ne führt zu<br />

weiter steigen<strong>de</strong>n Gew<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> zu steigen<strong>de</strong>n<br />

Ausschüttungen.<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrendite als Maßstab<br />

„Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstarke Qualitätsaktien“, so<br />

Weijand, „s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>rzeit so attraktiv<br />

wie selten.“ Die Kunst aber bestehe<br />

dar<strong>in</strong>, die richtigen Titel zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n. Erstes<br />

Suchkriterium für das Management <strong>de</strong>s<br />

Parvest Equity High Divi<strong>de</strong>nd Europe<br />

525,9%<br />

340,3%<br />

(siehe Chart Seite 15) ist zunächst, dass<br />

die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrendite <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel bei<br />

2,5 Prozent o<strong>de</strong>r mehr liegt. Damit erschließt<br />

sich auf globaler Basis e<strong>in</strong> Anlageuniversum<br />

von r<strong>und</strong> 1.500 Aktien, davon<br />

700 <strong>in</strong> Europa.<br />

Längst aber reicht dieses gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong><br />

Kriterium nicht aus, um auf die Qualität<br />

e<strong>in</strong>es Unternehmens zu schließen. Deshalb<br />

ist e<strong>in</strong> umfassen<strong>de</strong>s Screen<strong>in</strong>g unter<br />

an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>r Verschuldungssituation e<strong>in</strong>er<br />

Firma, <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit ihrer Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>npolitik<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r aktuellen Bewertung<br />

von großer Be<strong>de</strong>utung. Und e<strong>in</strong>e<br />

f<strong>und</strong>amentale Analyse <strong>de</strong>r Firmen <strong>und</strong><br />

auch <strong>de</strong>s Sektors, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m diese tätig s<strong>in</strong>d.<br />

„Um mit e<strong>in</strong>em solchen Ansatz erfolgreich<br />

zu se<strong>in</strong>, braucht es vor allem e<strong>in</strong> erfolgreiches<br />

Stockpick<strong>in</strong>g, das <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel<br />

Quelle: BNP Paribas<br />

auch maßgebend ist für die richtige Sektorallokation“,<br />

sagt Weijand. Schließlich<br />

sei die spezielle Wettbewerbssituation <strong>in</strong><br />

je<strong>de</strong>m Sektor an<strong>de</strong>rs, <strong>und</strong> es gilt darum<br />

für je<strong>de</strong>n <strong>in</strong>dividuellen Titel jeweils branchenspezifische<br />

Trends o<strong>de</strong>r Investitionszyklen<br />

zu i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />

Weijand <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Team untersuchen<br />

<strong>de</strong>shalb unter an<strong>de</strong>rem die speziellen<br />

<strong>Wachstum</strong>saussichten e<strong>in</strong>es Sektors, welche<br />

Rolle externe Faktoren wie beispielseise<br />

die <strong>de</strong>mografische Entwicklung<br />

o<strong>de</strong>r technologische o<strong>de</strong>r gesellschaftliche<br />

E<strong>in</strong>flüsse spielen – <strong>und</strong> natürlich die<br />

Position <strong>de</strong>s jeweiligen Unternehmens<br />

<strong>in</strong>nerhalb se<strong>in</strong>er Branche <strong>und</strong> <strong>de</strong>ssen Gew<strong>in</strong>naussichten.<br />

Antizyklischer Ansatz<br />

Dies gilt umso mehr, da sich <strong>de</strong>r BNP-<br />

Fonds mit <strong>de</strong>m In<strong>de</strong>x S&P High Income<br />

Equity Europe vergleicht. „Das Beson<strong>de</strong>re<br />

an <strong>de</strong>m In<strong>de</strong>x ist, dass dieser antizyklisch<br />

ausgerichtet ist“, so <strong>de</strong>r Experte. So<br />

muss die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrendite <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>xmitglie<strong>de</strong>r<br />

bei wenigstens 3 Prozent liegen.<br />

An<strong>de</strong>rnfalls fällt das jeweilige Unternehmen<br />

aus <strong>de</strong>r Benchmark heraus.<br />

Konkret heißt das: Steigt <strong>de</strong>r Kurs e<strong>in</strong>er<br />

Aktie stark <strong>und</strong> fällt die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrendite<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Folge unter 3 Prozent, dann<br />

wird <strong>de</strong>r Titel aus <strong>de</strong>m In<strong>de</strong>x entfernt. Das<br />

Gleiche gilt zwar auch für <strong>de</strong>n Fall, dass<br />

e<strong>in</strong>e Firma die Ausschüttung drastisch<br />

kürzt. Ten<strong>de</strong>nziell aber wer<strong>de</strong>n im In<strong>de</strong>x<br />

Öl, F<strong>in</strong>anzen, Energie – europäische Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nkönige<br />

Unter <strong>de</strong>n Top Ten <strong>de</strong>r europäischen Konzerne mit <strong>de</strong>r nachhaltig höchsten Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nzahlung s<strong>in</strong>d alle<strong>in</strong> vier F<strong>in</strong>anzdienstleister.<br />

Mit Allianz, Deutsche Börse <strong>und</strong> Munich Re s<strong>in</strong>d außer<strong>de</strong>m drei <strong>de</strong>utsche Dax-Unternehmen vertreten<br />

Branche Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> 2012<br />

<strong>in</strong> Euro<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> 2011<br />

<strong>in</strong> Euro<br />

Gesamtausschüttung<br />

2012<br />

<strong>in</strong> Mrd. Euro<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

Royal Dutch Shell M<strong>in</strong>eralöl 1,68 1,68 1,04<br />

Santan<strong>de</strong>r F<strong>in</strong>anzdienstleister 0,60 0,60 5,35<br />

Allianz F<strong>in</strong>anzdienstleister 4,70 4,20 1,97<br />

Telefónica Telekommunikation 1,30 1,60 7,04<br />

Deutsche Börse F<strong>in</strong>anzdienstleister 2,30 2,30 0,84<br />

Iberdrola Energie 6,45 6,25 1,97<br />

France Télécom Telekommunikation 1,70 1,40 3,76<br />

Eni Energie 1,05 1,05 3,80<br />

Vivendi Medien/Telekom 1,50 1,45 1,78<br />

Munich Re F<strong>in</strong>anzdienstleister 6,45 6,25 1,11<br />

Quelle: Bloomberg


17<br />

DAS INVESTMENT: Gibt es Ansätze für<br />

e<strong>in</strong>e positive Konjunkturentwicklung<br />

im Jahr 2013?<br />

Wouter Weijand: Ja, durchaus. Entschei<strong>de</strong>nd<br />

ist zunächst, dass wir <strong>in</strong> <strong>de</strong>n USA<br />

<strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>ige Lichtblicke sehen. Die<br />

Wirtschaft läuft dort immer besser, <strong>de</strong>r<br />

Arbeitsmarkt erholt sich, <strong>und</strong> das Vertrauen<br />

<strong>de</strong>r Konsumenten ist zuletzt auf<br />

e<strong>in</strong> Mehrjahres-Hoch gestiegen.<br />

Fällt Ihre E<strong>in</strong>schätzung für Europa<br />

ähnlich optimistisch aus?<br />

Weijand: Natürlich s<strong>in</strong>d wir hier noch<br />

nicht so weit wie die USA. Aber die Sparanstrengungen<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Wille, strukturelle<br />

Probleme anzugehen, sche<strong>in</strong>en sich<br />

bemerkbar zu machen. So wer<strong>de</strong>n die<br />

Unternehmen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Peripherielän<strong>de</strong>rn<br />

Schritt für Schritt wie<strong>de</strong>r konkurrenzfähig,<br />

die Exporte steigen, <strong>und</strong> die Importe<br />

s<strong>in</strong>ken. Die Banken <strong>in</strong> Europa können<br />

sich auch langsam wie<strong>de</strong>r selbst ref<strong>in</strong>anzieren.<br />

Also: Das Schlimmste dürften wir<br />

überstan<strong>de</strong>n haben.<br />

nehmen sollten auch bei steigen<strong>de</strong>r Inflation<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Lage se<strong>in</strong>, ihren Umsatz <strong>und</strong><br />

damit letztlich auch ihre Gew<strong>in</strong>ne entsprechend<br />

zu steigern“, sagt Weijand.<br />

„Sie bieten damit langfristig auch vor e<strong>in</strong>er<br />

zunehmen<strong>de</strong>n Teuerungsrate e<strong>in</strong>en<br />

gewissen Schutz.“<br />

Es gibt also kaum Grün<strong>de</strong>, am herrschen<strong>de</strong>n<br />

Anlagenotstand bei Staatsanleihen<br />

zu verzweifeln. Schließlich kann<br />

e<strong>in</strong> Unternehmen, das nachhaltig hohe<br />

„Raum für<br />

Gew<strong>in</strong>ne“<br />

Wouter Weijand, verantwortlich<br />

für Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nanlagen bei BNP IP,<br />

erwartet <strong>in</strong> <strong>de</strong>n nächsten Monaten<br />

<strong>gute</strong> Nachrichten für Aktien-Anleger<br />

Was be<strong>de</strong>utet das konkret für die<br />

Unternehmen?<br />

Weijand: Wir sehen <strong>in</strong> <strong>de</strong>m aktuellen<br />

Umfeld noch ausreichend Raum, damit<br />

diese ihre Gew<strong>in</strong>ne weiter steigern können.<br />

Dabei spreche ich aber nicht nur<br />

von <strong>de</strong>n Firmen <strong>in</strong> Deutschland, Großbritannien<br />

o<strong>de</strong>r Skand<strong>in</strong>avien. Chancen<br />

tun sich <strong>in</strong>zwischen auch <strong>in</strong> Spanien<br />

o<strong>de</strong>r Italien auf, wo wir ebenfalls qualitativ<br />

hochwertige Unternehmen mit e<strong>in</strong>er<br />

nachhaltigen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>npolitik sehen.<br />

Was ist, wenn die Z<strong>in</strong>sen steigen?<br />

Weijand: Das ist natürlich e<strong>in</strong>e Gefahr.<br />

Dann wer<strong>de</strong>n Z<strong>in</strong>sanlagen irgendwann<br />

wie<strong>de</strong>r so attraktiv, dass Anleger ihr Kapital<br />

dorth<strong>in</strong> umlenken wer<strong>de</strong>n. Aber<br />

wann das so weit s<strong>in</strong>d wird, ist heute<br />

schwer zu sagen. Für 2013 je<strong>de</strong>nfalls b<strong>in</strong><br />

ich optimistisch, dass wir e<strong>in</strong>e positive<br />

konjunkturelle Entwicklung sehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Und dass ausreichend Spielraum für<br />

weiter steigen<strong>de</strong> Unternehmensgew<strong>in</strong>ne<br />

vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />

vor allem jene Titel enthalten se<strong>in</strong>, <strong>de</strong>ren<br />

Kurse niedrig s<strong>in</strong>d.<br />

„Das war beispielsweise <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r<br />

Technologieblase <strong>de</strong>r Fall“, er<strong>in</strong>nert sich<br />

Weijand. Damals waren Technologie<strong>und</strong><br />

Telekommunikationswerte zwar en<br />

vogue, aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r hohen Kurse <strong>und</strong> Bewertungen<br />

war aber auch die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrendite<br />

niedrig. Diese Aktien waren<br />

im In<strong>de</strong>x <strong>de</strong>shalb kaum vertreten. An<strong>de</strong>rs<br />

dagegen die <strong>in</strong> dieser Zeit vernachlässigten<br />

M<strong>in</strong>en- <strong>und</strong> Ölwerte. „Wir haben <strong>de</strong>shalb<br />

damals solche Titel höher gewichtet“,<br />

so Weijand. „Und das hat sich im<br />

Rahmen unserer langfristig ausgerichteten<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstrategie ausgezahlt.“<br />

Mittlerweile f<strong>in</strong><strong>de</strong>t er attraktive Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ntitel<br />

auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Schwellenlän<strong>de</strong>rn.<br />

„Emerg<strong>in</strong>g-Market-Aktien s<strong>in</strong>d<br />

heute aus zwei Grün<strong>de</strong>n heraus für e<strong>in</strong>e<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstrategie ebenfalls attraktiv“,<br />

so Weijand. „Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstarke Titel bieten<br />

e<strong>in</strong>e Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrendite von aktuell<br />

5 Prozent im Schnitt.“<br />

Niedrigere Volatilität<br />

H<strong>in</strong>zu kommt aber noch etwas an<strong>de</strong>res:<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>naktien aus <strong>de</strong>n Emerg<strong>in</strong>g<br />

Markets haben sich <strong>in</strong> <strong>de</strong>n vergangenen<br />

16 Jahren <strong>de</strong>utlich besser entwickelt als<br />

<strong>de</strong>r breit gestreute MSCI Emerg<strong>in</strong>g Markets.<br />

„Und zwar um sieben Prozentpunkte<br />

pro Jahr im Durchschnitt“, sagt<br />

Weijand. Bei niedrigeren Marktschwankungen:<br />

Zwar liegen diese <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n Emerg<strong>in</strong>g Markets mit r<strong>und</strong> 25 Prozent<br />

über <strong>de</strong>r Volatilität <strong>in</strong> <strong>de</strong>n entwi ckelten<br />

Märkten, wo diese r<strong>und</strong> 18 Prozent<br />

beträgt. Doch s<strong>in</strong>d Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstrategien<br />

<strong>de</strong>utlich schwankungsärmer. So liegt <strong>de</strong>ren<br />

Volatilität sowohl <strong>in</strong> <strong>de</strong>n entwickelten<br />

Märkten als auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Schwellenlän<strong>de</strong>rn<br />

bei etwa zwei Prozentpunkten<br />

unter <strong>de</strong>m Durchschnittswert.<br />

Und schließlich kann e<strong>in</strong>e Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstrategie<br />

gera<strong>de</strong> im aktuellen Umfeld<br />

noch aus e<strong>in</strong>em an<strong>de</strong>ren Gr<strong>und</strong> <strong>in</strong>teressant<br />

se<strong>in</strong>. Denn die extrem expansive<br />

Geldpolitik <strong>de</strong>r Notenbanken <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Industriestaaten<br />

dürfte irgendwann, so die<br />

Sorge vieler Experten, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er steigen<strong>de</strong>n<br />

Inflation mün<strong>de</strong>n.<br />

Genau für e<strong>in</strong> solches Umfeld aber eignet<br />

sich e<strong>in</strong>e solche Strategie ebenfalls<br />

hervorragend. „Qualitativ <strong>gute</strong> Unter<strong>und</strong><br />

steigen<strong>de</strong> Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n ausschüttet,<br />

Anlegern e<strong>in</strong> regelmäßiges E<strong>in</strong>kommen<br />

br<strong>in</strong>gen – viel mehr als die aktuelle jährliche<br />

Z<strong>in</strong>szahlung e<strong>in</strong>er Anleihe. „Anleger,<br />

die höhere Renditen wollen, sollten<br />

sich <strong>de</strong>shalb nicht mit Staatsanleihen<br />

von Län<strong>de</strong>rn mit steigen<strong>de</strong>n Haushalts<strong>de</strong>fiziten<br />

<strong>und</strong> Sparpaketen ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>rsetzen,<br />

son<strong>de</strong>rn mit Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nzahlungen<br />

liqui<strong>de</strong>r Unternehmen“, lautet Weijands<br />

Fazit. | Von Gerd Hübner


18<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | STABILE AKTIEN<br />

Kauf ohne Reue<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

Das Auf <strong>und</strong> Ab an <strong>de</strong>n Aktienmärkten<br />

hat die Investoren <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n vergangenen Jahren zermürbt.<br />

Dennoch s<strong>in</strong>d Aktien als<br />

Ertragsbr<strong>in</strong>ger im Portfolio<br />

unerlässlich. Gesucht s<strong>in</strong>d also<br />

stabile Anlagestrategien, die<br />

zugleich e<strong>in</strong>e angemessene<br />

Rendite abwerfen<br />

Ch<strong>in</strong>es<strong>in</strong> im Tesco-Markt<br />

<strong>in</strong> Pek<strong>in</strong>g: Der Aktienkurs<br />

<strong>de</strong>s E<strong>in</strong>zelhan<strong>de</strong>lsriesen<br />

stürzte auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

F<strong>in</strong>anzkrise nicht ab<br />

‘| Die Aktie <strong>de</strong>s US-Pharmakonzerns<br />

Abbott Laboratories fristet e<strong>in</strong> fast schon<br />

langweiliges Dase<strong>in</strong> an <strong>de</strong>r Börse. Ke<strong>in</strong>e<br />

spektakulären Kurssprünge, we<strong>de</strong>r nach<br />

oben noch nach unten. Dennoch lohnt<br />

e<strong>in</strong> Blick auf <strong>de</strong>n Aktienkurs <strong>de</strong>s Unternehmens.<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen zehn Jahren<br />

ist dieser nämlich um 66 Prozent geklettert<br />

– ohne die ganz heftigen Ausschläge<br />

<strong>de</strong>s Markts mitzumachen.<br />

Als <strong>de</strong>r Dow-Jones-Industrial-In<strong>de</strong>x <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>r F<strong>in</strong>anzkrise um zeitweise fast 50 Prozent<br />

e<strong>in</strong>brach, verlor das Papier von Abbott<br />

Laboratories <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Spitze nur knapp<br />

30 Prozent. Und es erholte sich von <strong>de</strong>m<br />

Rückgang rasch. Bis Anfang 2010 ist <strong>de</strong>r<br />

Kurs um 25 Prozent gestiegen. Er liegt damit<br />

fast wie<strong>de</strong>r auf Vorkrisenniveau.<br />

„Solche Aktien suchen wir“, erklärt Claus<br />

Vorm, Fondsmanager <strong>de</strong>s Nor<strong>de</strong>a 1 – Global<br />

Stable Equity F<strong>und</strong>, „Titel, die sich stabil<br />

<strong>und</strong> stetig nach oben entwickeln.“<br />

Große Verluste vermei<strong>de</strong>n<br />

Die I<strong>de</strong>e, die Vorm <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Kollegen<br />

verfolgen, ist e<strong>in</strong>fach: Große Verlus te machen<br />

Investoren <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel <strong>in</strong> Abwärtsphasen<br />

an <strong>de</strong>n Märkten. Warum das so<br />

ist, ist re<strong>in</strong>e Mathematik: Verliert e<strong>in</strong>e Aktie<br />

50 Prozent an Wert, muss sie von diesem<br />

Kurs aus um 100 Prozent zulegen,<br />

um wie<strong>de</strong>r das alte Niveau zu erreichen.<br />

Es lohnt sich <strong>de</strong>shalb, ke<strong>in</strong>e allzu großen<br />

Risiken im Portfolio zu haben (siehe


19<br />

zum Vorteil stabiler Aktien auch die Grafik<br />

unten). Denn davon, dass starke Kursschwankungen<br />

an <strong>de</strong>n weltweiten Aktienbörsen<br />

auch künftig anhalten, s<strong>in</strong>d<br />

so gut wie alle Marktbeobachter überzeugt.<br />

Dazu tragen nicht zuletzt die<br />

Staatsverschuldung <strong>de</strong>r Industriestaaten,<br />

die expansive Geldpolitik <strong>de</strong>r Notenbanken,<br />

die nach wie vor schwelen<strong>de</strong> Krise<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Eurozone <strong>und</strong> die drohen<strong>de</strong> fiskalische<br />

Klippe <strong>in</strong> <strong>de</strong>n USA bei.<br />

Staatsanleihen bieten laut Vorm je<strong>de</strong>nfalls<br />

ke<strong>in</strong>e Alternative: „Aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

f<strong>in</strong>anziellen Turbulenzen halten die Notenbanken<br />

das Z<strong>in</strong>sniveau durch <strong>de</strong>n<br />

Aufkauf von Staatsanleihen künstlich<br />

niedrig, sodass diese ke<strong>in</strong>e risikoadäquaten<br />

Erträge mehr liefern.“ Manche Inves -<br />

toren weichen darum auf Gold o<strong>de</strong>r Immobilien<br />

aus. Doch wirft Gold ke<strong>in</strong>e Erträge<br />

ab, <strong>und</strong> Immobilien s<strong>in</strong>d an attraktiven<br />

Standorten sehr teuer gewor<strong>de</strong>n.<br />

„Wir suchen Titel, die<br />

sich stabil <strong>und</strong> stetig<br />

nach oben entwickeln“<br />

Claus Vorm,<br />

Nor<strong>de</strong>a-Fondsmanager<br />

Abgesehen von <strong>de</strong>m Risiko, dass Immobilien<br />

teils überbewertet se<strong>in</strong> können,<br />

kommt h<strong>in</strong>zu, dass sie nicht schnell liquidierbar<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Klar ist: Wer ke<strong>in</strong> Risiko e<strong>in</strong>gehen<br />

lageklassen, die die Chance auf langfris -<br />

tigen Kapitalerhalt <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Mehrrendite mit sich br<strong>in</strong>gen.“ Zu<strong>de</strong>m<br />

verfügen Aktien über e<strong>in</strong> ausreichen<strong>de</strong>s<br />

Maß an Liquidität.<br />

möchte, <strong>de</strong>m w<strong>in</strong>kt auch ke<strong>in</strong>e Rendite.<br />

„Wenn Sie Rendite wollen, müssen Sie<br />

zwangsläufig risikofreudiger wer<strong>de</strong>n. In<br />

<strong>de</strong>r Tat s<strong>in</strong>d Aktien <strong>de</strong>rzeit nahezu das<br />

Vorteile für Stockpicker<br />

Gegen die Assetklasse aber spricht die<br />

zum Teil enttäuschen<strong>de</strong> Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

e<strong>in</strong>zige Mittel <strong>de</strong>r Wahl“, sagt <strong>de</strong>r Fondsmanager.<br />

Gesamtmarkts. Benchmark-orientierte<br />

„Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e <strong>de</strong>r wenigen An- Investments haben Anlegern <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

|‘<br />

Stabile Aktien: Risikopuffer im Marktabschwung<br />

Betrachtungszeitraum: 1.1.2006 bis 31.7.2012<br />

Perio<strong>de</strong>n<br />

Anzahl<br />

<strong>de</strong>r Monate<br />

Intern. stabile Aktien,<br />

durchschnittlicher<br />

Monatsbeitrag <strong>in</strong> %<br />

MSCI-Weltaktien<strong>in</strong><strong>de</strong>x,<br />

durchschnittlicher<br />

Monatsbeitrag <strong>in</strong> %<br />

Relativer<br />

durchschnittlicher<br />

Monatsbeitrag <strong>in</strong> %<br />

Gesamter Zeitraum 79 0,46 0,11 +0,34<br />

Hausse-Markt-Monate 47 2,23 2,84 -0,61<br />

Baisse-Markt-Monate 32 -2,09 -3,75 +1,67<br />

Ertragsentwicklung auf Euro-Basis<br />

4%<br />

3%<br />

2,23% 2,84%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

-1%<br />

-2%<br />

-3%<br />

-4%<br />

-5%<br />

-0,61%<br />

Hausse-Märkte<br />

-2,09%<br />

-3,75%<br />

Baisse-Märkte<br />

Mittelwert für <strong>in</strong>ternationale stabile Aktien<br />

Mittelwert für <strong>de</strong>n MSCI-Weltaktien<strong>in</strong><strong>de</strong>x<br />

Differenz <strong>in</strong>tern. stabile Aktien zum MSCI-Weltaktien<strong>in</strong><strong>de</strong>x<br />

1,67%<br />

Nor<strong>de</strong>a hat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Untersuchung <strong>de</strong>n durchschnitt lichen<br />

Monatsertrag für <strong>in</strong>ternationale stabile Aktien<br />

<strong>und</strong> für <strong>de</strong>n MSCI-Weltaktien<strong>in</strong><strong>de</strong>x ermittelt. Die Analyse<br />

umfasst <strong>de</strong>n Zeitraum von Januar 2006 bis Juli<br />

2012. In <strong>de</strong>r Performance-Berechnung s<strong>in</strong>d alle<br />

Nor<strong>de</strong>a-Fondsportfolios berücksichtigt, die nach <strong>de</strong>r<br />

Global-Stable-Equity-Strategie verwaltet wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei Portfolios, die e<strong>in</strong>e Währungssicherung vorsehen,<br />

wur<strong>de</strong> diese aus <strong>de</strong>r Kalkulation ausgeschlossen.<br />

Quelle: Nor<strong>de</strong>a Investment Management


20<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | STABILE AKTIEN<br />

FOTO: BLOOMBERG<br />

Mehr Ertrag mit Stabilitätspr<strong>in</strong>zip<br />

gangenheitsdaten um e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schätzung<br />

für die künftige Entwicklung ergänzt. Dafür<br />

verschickt das Fondsmanagement<br />

Fragebögen an Analysten.<br />

„Auf diese Weise wollen wir von Marktexperten<br />

Informationen bekommen, ob<br />

es mögliche Faktoren gibt, die die bisherige<br />

Stabilität gefähr<strong>de</strong>n“, sagt Fondsmanager<br />

Vorm. So sollen böse Überraschungen<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Bis zu 150 Aktientitel im Fonds<br />

Welche <strong>de</strong>r Titel dann <strong>in</strong> das r<strong>und</strong> 100 bis<br />

150 Positionen umfassen<strong>de</strong> Portfolio<br />

kommen, entschei<strong>de</strong>t das Fondsmanagement<br />

im dritten Schritt. „Dabei spielen<br />

Anker im Portfolio<br />

Top-Ten-Positionen im Nor<strong>de</strong>a 1 – Global Stable Equity F<strong>und</strong>: vorrangig Aktien von<br />

Konzernen aus <strong>de</strong>n Branchen Ges<strong>und</strong>heit, Energie <strong>und</strong> Informationstechnologie<br />

Seit Auflage im März 2007 konnte sich <strong>de</strong>r Nor<strong>de</strong>a 1 – Global Stable Equity F<strong>und</strong><br />

besser als <strong>de</strong>r MSCI-Weltaktien<strong>in</strong><strong>de</strong>x behaupten<br />

10%<br />

0%<br />

-10%<br />

-20%<br />

-30%<br />

-40%<br />

-50%<br />

5. März 2007 8. November 2012<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Unternehmen Branche Anteil<br />

<strong>in</strong> %<br />

Microsoft IT 2,9<br />

Exxon Energie 2,5<br />

Johnson & Johnson Ges<strong>und</strong>heit 2,5<br />

Chevron Energie 2,4<br />

Google IT 2,3<br />

Novartis Ges<strong>und</strong>heit 2,3<br />

Pfizer Ges<strong>und</strong>heit 2,3<br />

Tesco E<strong>in</strong>zelhan<strong>de</strong>l 2,0<br />

Amgen Ges<strong>und</strong>heit 1,9<br />

Stryker Ges<strong>und</strong>heit 1,9<br />

Quelle: Nor<strong>de</strong>a Investment F<strong>und</strong>s S.A., Stand: 31.10.2012<br />

Nor<strong>de</strong>a 1 – Global Stable Equity F<strong>und</strong> (WKN: A0L GS7)<br />

MSCI Welt<br />

0,9%<br />

-9,4%<br />

vergangenen Jahren nicht allzu viel Freu<strong>de</strong><br />

gemacht.<br />

„Viel wichtiger als <strong>de</strong>r ausschließliche<br />

Blick auf die Indizes ist es, e<strong>in</strong>en geeigneten<br />

Auswahlprozess für E<strong>in</strong>zelwerte zu<br />

haben“, lautet <strong>de</strong>shalb auch Vorms Überzeugung.<br />

„Am En<strong>de</strong> dieses Prozesses sollte<br />

e<strong>in</strong> Portfolio stehen, das die Nerven <strong>de</strong>r<br />

Anleger schont <strong>und</strong> <strong>de</strong>nnoch langfristig<br />

e<strong>in</strong>e stabile Rendite liefert.“<br />

Bei <strong>de</strong>m von Vorm <strong>und</strong> se<strong>in</strong>em Team<br />

gemanagten Nor<strong>de</strong>a-Fonds steht somit<br />

die Suche nach ertragsstabilen Aktien im<br />

Mittelpunkt. Es kommen ausschließlich<br />

Unternehmen <strong>in</strong>frage, die länger als fünf<br />

Jahre an <strong>de</strong>r Börse gelistet s<strong>in</strong>d. Für <strong>de</strong>ren<br />

Auswahl nutzen die Experten neben e<strong>in</strong>er<br />

F<strong>und</strong>amentalanalyse e<strong>in</strong> quantitatives<br />

Mo<strong>de</strong>ll, das die Entwicklung <strong>de</strong>r Aktienkurse,<br />

<strong>de</strong>r Gew<strong>in</strong>ne, <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>s operativen Ertrags <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Cashflows<br />

<strong>de</strong>r vergangenen Jahre auswertet.<br />

Damit wer<strong>de</strong>n r<strong>und</strong> 4.500 Unternehmen<br />

weltweit untersucht. Schließlich<br />

kommen davon nur die Unternehmen<br />

mit <strong>de</strong>n stabilsten F<strong>und</strong>amentaldaten <strong>in</strong><br />

Betracht, die zu<strong>de</strong>m e<strong>in</strong>e ausreichen<strong>de</strong><br />

Liquidität aufweisen. „Wichtig ist, dass<br />

Emotionen außen vor bleiben. Das heißt,<br />

dass die Titelselektion tatsächlich auf objektiven<br />

Kriterien beruht“, so Vorm.<br />

Am En<strong>de</strong> dieses ersten Schritts bleiben<br />

noch r<strong>und</strong> 250 Titel übrig. Bei ihnen wird<br />

die re<strong>in</strong> quantitative Analyse <strong>de</strong>r Verdie<br />

Stabilität <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e attraktive Bewertung<br />

die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle“, so Vorm.<br />

Wichtig sei aber auch e<strong>in</strong>e ausreichen<strong>de</strong><br />

Streuung. So hat <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelaktie<br />

e<strong>in</strong>en Anteil von mehr als 3 Prozent<br />

im Portfolio.<br />

Abger<strong>und</strong>et wird dieser Ansatz durch<br />

e<strong>in</strong>e konsequente Verkaufsdiszipl<strong>in</strong>.<br />

„Wirken zum Beispiel bei e<strong>in</strong>em Unternehmen<br />

signifikante Än<strong>de</strong>rungen wie<br />

e<strong>in</strong> Wechsel im Management o<strong>de</strong>r e<strong>in</strong>e<br />

Fusion unseren Stabilitätskriterien entgegen,<br />

ist das e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>, die Aktie zu verkaufen“,<br />

erläutert Vorm. Insgesamt soll<br />

mit diesem Ansatz <strong>de</strong>r breite Aktienmarkt<br />

über e<strong>in</strong>en gesamten Investmentzyklus<br />

h<strong>in</strong>weg übertroffen wer<strong>de</strong>n, die Kursschwankungen<br />

sollen dabei aber nur e<strong>in</strong><br />

Drittel <strong>de</strong>s Markts betragen.<br />

Dieser Ansatz unterschei<strong>de</strong>t sich zwar<br />

von Strategien, die auf Unternehmen mit<br />

hohen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r auf Titel mit<br />

niedrigem Beta ausgerichtet s<strong>in</strong>d. Im Ergebnis<br />

aber können die auf Basis ihrer Ertragsstabilität<br />

gef<strong>und</strong>enen Firmen sehr<br />

wohl Überschneidungen mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Strategien ausweisen.<br />

So wer<strong>de</strong>n ten<strong>de</strong>nziell auch im Portfolio<br />

<strong>de</strong>s Nor<strong>de</strong>a 1 – Global Stable Equity<br />

F<strong>und</strong> Aktien von Unternehmen zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n<br />

se<strong>in</strong>, die nachhaltig hohe Ausschüttungen<br />

vornehmen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Aktien<br />

e<strong>in</strong> Beta kle<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>s aufweisen, <strong>de</strong>ren Aktienkurs<br />

sich also im Vergleich zum<br />

Markt nur unterproportional entwickelt.<br />

„Die Orientierung an <strong>de</strong>r Stabilität <strong>de</strong>r<br />

E<strong>in</strong>zeltitel ist also letztlich nicht <strong>de</strong>r e<strong>in</strong>-


21<br />

zige Weg, die Strategie e<strong>in</strong>er niedrigen<br />

Volatilität umzusetzen“, erklärt Vorm.<br />

E<strong>in</strong>e etwas an<strong>de</strong>re Vorgehensweise haben<br />

Tom Stubbe Olsen <strong>und</strong> Léon Kirch.<br />

Beim Investmentprozess <strong>de</strong>s von ihnen<br />

gemanagten Fonds Nor<strong>de</strong>a 1 – European<br />

Value F<strong>und</strong> stehen die Ertragskraft e<strong>in</strong>es<br />

Unternehmens sowie <strong>de</strong>ssen aktuelle Bewertung<br />

im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>.<br />

„Wir suchen gezielt nach Firmen, die<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Lage s<strong>in</strong>d, über e<strong>in</strong>en Konjunkturzyklus<br />

h<strong>in</strong>weg e<strong>in</strong>en hohen diskretionären<br />

freien Cashflow zu erwirtschaften“,<br />

so Olsen. „Und wir glauben, dass nur die<br />

Unternehmen e<strong>in</strong>en nachhaltigen Wert<br />

für ihre Eigentümer gewährleisten, die<br />

mehr Cash generieren, als sie für Investitionen<br />

benötigen, um wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben“, ergänzt er. „Wir s<strong>in</strong>d ebenfalls<br />

überzeugt, dass das Level <strong>und</strong> die<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Ertragskraft e<strong>in</strong>es Unternehmens<br />

die Treiber für die Wertschöpfung<br />

s<strong>in</strong>d.“<br />

Geduld muss mit im Spiel se<strong>in</strong><br />

Dabei <strong><strong>in</strong>vestieren</strong> die bei<strong>de</strong>n Experten<br />

nur dann, wenn die aktuelle Bewertung<br />

e<strong>in</strong>es Unternehmens auf <strong>de</strong>n <strong>in</strong>neren<br />

Wert e<strong>in</strong>en Abschlag von m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 40<br />

Prozent aufweist. Olsen <strong>und</strong> Kirch s<strong>in</strong>d<br />

bereit, <strong>de</strong>n Titel so lange zu halten, bis<br />

<strong>de</strong>r Markt die Lücke zwischen <strong>de</strong>m Marktwert<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>m fairen <strong>in</strong>neren Wert <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens schließt – <strong>de</strong>r Zeitrahmen<br />

kann dafür drei bis fünf Jahre umfassen.<br />

Schwieriger s<strong>in</strong>d im Vergleich dazu stabile<br />

Anlageansätze <strong>in</strong> <strong>de</strong>n schwankungsstärkeren<br />

Emerg<strong>in</strong>g Markets umzusetzen.<br />

Jorry Rask Nød<strong>de</strong>kær, Manager <strong>de</strong>s<br />

Nor<strong>de</strong>a 1 – Emerg<strong>in</strong>g Stars Equity F<strong>und</strong>,<br />

verfolgt <strong>de</strong>shalb e<strong>in</strong>e nachhaltigkeitsorientierte<br />

Strategie (siehe Interview).<br />

Geme<strong>in</strong>sam ist allen drei Ansätzen<br />

aber, dass je<strong>de</strong>r auf se<strong>in</strong>e Weise versucht,<br />

das Risiko zu beherrschen: Sei es durch<br />

die Fokussierung auf nachhaltiges Verhalten,<br />

durch Investments <strong>in</strong> unterbewertete<br />

<strong>und</strong> substanzstarke Titel sowie e<strong>in</strong>e<br />

breite Streuung <strong>de</strong>s Portfolios.<br />

Nor<strong>de</strong>a-Fondsmanager Olsen fasst zusammen:<br />

„Wir suchen Lösungsansätze,<br />

mit <strong>de</strong>nen Anleger ihre Nerven schonen<br />

können, ohne auf die Chance auf realen<br />

Werterhalt o<strong>de</strong>r auch e<strong>in</strong> wenig mehr verzichten<br />

zu müssen.“ | Von Gerd Hübner<br />

„Weniger<br />

Kursschwankungen“<br />

DAS INVESTMENT: Wer heute <strong>in</strong><br />

Schwellenlän<strong>de</strong>r <strong>in</strong>vestiert, will <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

Regel vom dortigen <strong>Wachstum</strong> profitieren.<br />

Sie setzen vor allem auf Nachhaltigkeit.<br />

Warum?<br />

Jorry Rask Nød<strong>de</strong>kær: Angesichts <strong>de</strong>r<br />

wachsen<strong>de</strong>n Weltbevölkerung <strong>und</strong> <strong>de</strong>s<br />

wirtschaftlichen Aufholprozesses <strong>de</strong>r<br />

Emerg<strong>in</strong>g Markets wer<strong>de</strong>n die globalen<br />

Ressourcen immer knapper. E<strong>in</strong> nachhaltiger<br />

Umgang mit diesen wird <strong>de</strong>shalb<br />

künftig zum Wettbewerbsvorteil. Und<br />

Unternehmen, die mit ihren Mitarbeitern<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Umwelt nachhaltig umgehen<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e saubere Corporate Governance<br />

verfolgen, die also die sogenannten<br />

ESG-Kriterien e<strong>in</strong>halten, haben bessere<br />

Chancen, künftig Marktführer zu<br />

wer<strong>de</strong>n. ESG steht für Environmental,<br />

Social, Governance Issues.<br />

Jorry Rask Nød<strong>de</strong>kær, Manager<br />

<strong>de</strong>s Nor<strong>de</strong>a 1 – Emerg<strong>in</strong>g<br />

Stars Equity F<strong>und</strong>, über se<strong>in</strong><br />

Konzept, auf nachhaltige<br />

Schwellenlän<strong>de</strong>r-Titel zu setzen<br />

Wie <strong>in</strong>tegrieren Sie die ESG-Kriterien<br />

<strong>in</strong> Ihren Fonds?<br />

Nød<strong>de</strong>kær: Unser Nachhaltigkeitsteam<br />

hat e<strong>in</strong> Mo<strong>de</strong>ll entwickelt, mit <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die ESG-Kriterien<br />

analysiert wer<strong>de</strong>n können. Es wird<br />

e<strong>in</strong> Rank<strong>in</strong>g von A bis C vergeben, das<br />

also von hohen bis schwachen Werten<br />

reicht. Unternehmen mit C-Bewertung<br />

dürfen nicht <strong>in</strong>s Portfolio, können aber<br />

bei Verbesserung neu betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit vielen Firmen, die ke<strong>in</strong>e hohe<br />

Bewertung erhalten haben, stehen wir<br />

im Dialog über Verbesserungsansätze.<br />

Zeichnen sich gegenwärtig schon<br />

positive Effekte ab?<br />

Nød<strong>de</strong>kær: Ja, die gesetzlichen Auflagen<br />

bezüglich <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>haltung von Umweltkriterien<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Industrielän<strong>de</strong>rn<br />

heute bereits strenger. Künftig wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>shalb nur jene Firmen aus <strong>de</strong>n<br />

Emerg<strong>in</strong>g Markets Waren <strong>in</strong> die Indus -<br />

trielän<strong>de</strong>r exportieren können, die sich<br />

an die Kriterien halten. Die E<strong>in</strong>haltung<br />

von Nachhaltigkeitsstandards wirkt sich<br />

zum Beispiel aber auch auf das Marken -<br />

image positiv aus.<br />

Wie wählen Sie die Unternehmen aus?<br />

Nød<strong>de</strong>kær: Entschei<strong>de</strong>nd ist zunächst<br />

<strong>de</strong>ren langfristiges Potenzial, das wir<br />

unter an<strong>de</strong>rem anhand <strong>de</strong>r F<strong>in</strong>anzkennzahlen<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>s Geschäftsmo<strong>de</strong>lls analysieren.<br />

Aktuell haben wir so r<strong>und</strong> 360 <strong>in</strong>teressante<br />

Firmen i<strong>de</strong>ntifiziert. 220 kommen<br />

davon allerd<strong>in</strong>gs nicht <strong>in</strong>frage, weil<br />

sie im Bereich <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit Schwächen<br />

aufweisen. Mit vielen dieser zunächst<br />

nicht aufgenommenen Firmen<br />

treten wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Dialog, um dort e<strong>in</strong>en<br />

Wan<strong>de</strong>l herbeizuführen. Das heißt,<br />

wir verfolgen e<strong>in</strong>en Engagement-Ansatz.


22<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | SMALL CAPS<br />

Metzler European Small<br />

and Micro Cap<br />

<strong>in</strong> %<br />

20,1%<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5,4%<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

2. August 2011 8. November 2012<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Metzler European Small and Micro Cap<br />

Stoxx Europe Small 200<br />

Der von Lorenzo Carcano<br />

geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>em Team<br />

gemanagte Metzler European<br />

Small and Micro Cap konnte<br />

seit Auflage im August 2011<br />

<strong>de</strong>n europäischen Small-Cap-<br />

In<strong>de</strong>x schlagen<br />

„Auch kle<strong>in</strong>e Firmen<br />

haben Pric<strong>in</strong>g Power“


23<br />

Lorenzo Carcano, Leiter <strong>de</strong>s<br />

Teams für Nebenwerte <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>utsche Aktien bei Metzler,<br />

über spezielle Chancen von<br />

Nebenwerten<br />

DAS INVESTMENT: Aktienfonds, die <strong>in</strong><br />

europäische Werte <strong><strong>in</strong>vestieren</strong>, flossen<br />

zuletzt wie<strong>de</strong>r neue Mittel zu. Zeigt das<br />

e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Trendwen<strong>de</strong>?<br />

Lorenzo Carcano: Ich glaube nicht, dass<br />

dies schon <strong>de</strong>r Fall ist. Viele Anleger haben<br />

europäische Aktien noch nicht wie<strong>de</strong>r<br />

auf <strong>de</strong>m Zettel. Hauptgr<strong>und</strong> dafür ist<br />

die Staatsschul<strong>de</strong>nkrise <strong>in</strong> Europa, die etliche<br />

<strong>in</strong>stitutionelle Investoren, vor allem<br />

aus <strong>de</strong>n USA, vor e<strong>in</strong>em Engagement<br />

zurückschrecken lässt. Die Situation hat<br />

sich zwar zuletzt verbessert, <strong>de</strong>nnoch<br />

s<strong>in</strong>d viele Anleger offenbar immer noch<br />

unsicher <strong>und</strong> haben europäische Aktien<br />

<strong>in</strong> ihrer Allokation untergewichtet.<br />

Und das ist aus Ihrer Sicht e<strong>in</strong> Fehler.<br />

Carcano: Genau. Die F<strong>und</strong>amentaldaten<br />

für europäische Aktien zeigen e<strong>in</strong><br />

positives Bild. Viele, vor allem kle<strong>in</strong>e<br />

Unternehmen s<strong>in</strong>d momentan gut aufgestellt:<br />

Seit <strong>de</strong>r F<strong>in</strong>anzkrise haben sie<br />

ihre Bilanzqualität verbessert, Schul<strong>de</strong>n<br />

ab- <strong>und</strong> Barbestän<strong>de</strong> aufgebaut. E<strong>in</strong> großer<br />

Teil <strong>de</strong>r Unternehmen hat sogar mehr<br />

Kassebestand als Verschuldung <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

Bilanz. H<strong>in</strong>zu kommt: Europäische<br />

Unternehmen s<strong>in</strong>d extrem niedrig bewertet.<br />

Dennoch wer<strong>de</strong>n die Werte häufig<br />

gemie<strong>de</strong>n.<br />

Also sollte man genauer h<strong>in</strong>schauen.<br />

Carcano: Ja, etliche Anleger machen <strong>de</strong>n<br />

Fehler, Sektoren <strong>und</strong> Län<strong>de</strong>r <strong>in</strong> Europa<br />

generell auszuklammern. Von Unternehmen<br />

<strong>in</strong> Staaten wie Griechenland, Portugal<br />

o<strong>de</strong>r Spanien lassen viele gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

die F<strong>in</strong>ger. Auch s<strong>in</strong>d bestimmte<br />

Branchen wie Banken für sie pauschal<br />

nicht <strong>in</strong>vestierbar. Dabei gibt es durchaus<br />

Unternehmen mit <strong>gute</strong>n Geschäftsmo<strong>de</strong>llen<br />

<strong>in</strong> verme<strong>in</strong>tlich falschen Län<strong>de</strong>rn.<br />

Entschei<strong>de</strong>nd ist das Geschäftsmo<strong>de</strong>ll e<strong>in</strong>es<br />

Unternehmens, nicht das Land, aus<br />

<strong>de</strong>m es stammt. Doch erst langsam fängt<br />

<strong>de</strong>r Markt wie<strong>de</strong>r an zu differenzieren.<br />

Geben Sie e<strong>in</strong> Beispiel?<br />

ausreichen<strong>de</strong> Liquidität verfügen. Im<br />

Carcano: Da fällt mir etwa Pirelli e<strong>in</strong>. Der Vergleich zu Large Caps stehen somit viel<br />

Reifenproduzent ist zwar <strong>in</strong> Italien beheimatet,<br />

doch er erwirtschaftet r<strong>und</strong> heiten zur Auswahl. Außer<strong>de</strong>m weisen<br />

mehr <strong>in</strong>teressante Investmentgelegen-<br />

zwei Drittel <strong>de</strong>s Ergebnisses bereits <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Nebenwerte im Vergleich mit großen Titeln<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel e<strong>in</strong> <strong>de</strong>utlich höheres<br />

Emerg<strong>in</strong>g Markets. Pirelli ist e<strong>in</strong> <strong>gute</strong>s Beispiel<br />

e<strong>in</strong>es Unternehmen, das <strong>in</strong>ternational<br />

aufgestellt ist <strong>und</strong> nicht alle<strong>in</strong> vom s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Nischen tätig, das <strong>Wachstum</strong>spo-<br />

<strong>Wachstum</strong> auf. Viele kle<strong>in</strong>ere Firmen<br />

B<strong>in</strong>nenmarkt abhängt. In diesem Fall tenzial ist entsprechend höher, als es beispielsweise<br />

bei e<strong>in</strong>em Large Cap wie etwa<br />

spielt das Herkunftsland nicht die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Rolle.<br />

Siemens möglich wäre. Die historischen<br />

STECKBRIEF LORENZO CARCANO<br />

Lorenzo Carcano (41) stammt aus <strong>de</strong>m oberitalienischen Como. Der studierte<br />

Betriebswirt <strong>und</strong> Certified F<strong>in</strong>ancial Analyst (CFA) ist seit 1996 bei Metzler Asset<br />

Management. Seit 2003 ist er verantwortlicher Fondsmanager <strong>de</strong>s Metzler European<br />

Smaller Companies (WKN: 987 735), zu<strong>de</strong>m ist er Co-Fondsmanager <strong>de</strong>s<br />

Metzler European Small and Micro Cap (WKN: A1J CJW).<br />

Sie managen zwei Fonds für europäische<br />

Nebenwerte. Wie gehen Sie bei <strong>de</strong>r Suche<br />

nach geeigneten Titeln vor?<br />

Carcano: Wir s<strong>in</strong>d Stockpicker. Das heißt,<br />

Daten belegen das e<strong>in</strong><strong>de</strong>utig. Für uns ist<br />

dieser Punkt übrigens die f<strong>und</strong>amentale<br />

Begründung, warum e<strong>in</strong>e langfristige Investition<br />

<strong>in</strong> Small Caps s<strong>in</strong>nvoll ist.<br />

die E<strong>in</strong>zeltitelselektion ist für uns die<br />

wichtigste Alphaquelle. Das Team, neben<br />

mir bestehend aus Stefan Meyer <strong>und</strong> Stefan<br />

Dudacy, sucht <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel nach<br />

Champions, wie wir es nennen. Wir fokussieren<br />

uns dabei auf Nischen. Aus mittel-<br />

bis langfristiger Perspektive bieten<br />

sich aktuell zahlreiche Chancen für e<strong>in</strong>en<br />

günstigen E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>ere Unternehmen<br />

mit <strong>gute</strong>n <strong>Wachstum</strong>saussichten.<br />

Zu <strong>de</strong>n wichtigsten Qualitätskriterien für<br />

die E<strong>in</strong>zeltitelauswahl zählen stabile o<strong>de</strong>r<br />

aussichtsreiche Geschäftsmo<strong>de</strong>lle, <strong>gute</strong><br />

Aber das Research dürfte ungleich aufwendiger<br />

se<strong>in</strong>, o<strong>de</strong>r?<br />

Carcano: Da kle<strong>in</strong>ere Unternehmen von<br />

<strong>de</strong>utlich weniger Analys ten beobachtet<br />

wer<strong>de</strong>n als große Konzerne, bietet sich<br />

hier eher die Aussicht, durch <strong>in</strong>tensives<br />

Research <strong>und</strong> gezielte Aktienauswahl <strong>gute</strong><br />

Ergebnisse zu erzielen. Denn wenn<br />

man nahe an diesen Unternehmen dran<br />

ist, kann man durch das Ent<strong>de</strong>cken <strong>de</strong>r<br />

Aktienmarkt-Ineffienzen e<strong>in</strong>en Mehrwert<br />

erzielen.<br />

Profitabilität <strong>und</strong> exzellentes Management<br />

mit überzeugen<strong>de</strong>r Strategie. Welche Rolle spielt die aktuelle Konjunkturlage<br />

für Small Caps?<br />

Das br<strong>in</strong>gen große Werte aber auch mit.<br />

Carcano: Dennoch haben Nebenwerte<br />

gleich mehrere Vorteile, sowohl <strong>in</strong> struktureller<br />

als auch <strong>in</strong> zyklischer H<strong>in</strong>sicht.<br />

Zunächst e<strong>in</strong>mal gibt es bei Small <strong>und</strong><br />

Mid Caps viel mehr Stockpick<strong>in</strong>g-Möglichkeiten.<br />

Von <strong>de</strong>n klassischen Blue<br />

Chips existieren – je nach Def<strong>in</strong>ition –<br />

nur mehrere H<strong>und</strong>ert. Dagegen ist die<br />

Auswahl bei kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> mittleren Unternehmen<br />

viel größer. Wir zählen r<strong>und</strong><br />

Carcano: Durch das ger<strong>in</strong>ge Wirtschaftswachstum<br />

erwarten wir im Nebenwerte-<br />

Bereich mehr Fusionen <strong>und</strong> Übernahmen.<br />

Die Verschuldung <strong>de</strong>r europäischen<br />

Unternehmen <strong>in</strong>sgesamt ist zurückgegangen.<br />

Die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit, <strong>in</strong> diesem<br />

eher mauen Wirtschaftsumfeld zu<br />

wachsen, s<strong>in</strong>d Mergers-and-Acquisitions-<br />

Aktivitäten. Denn angesichts <strong>de</strong>r Kom b<strong>in</strong>ation<br />

aus starken Bilanzen, nur ger<strong>in</strong>gen<br />

Möglichkeiten zu weiteren Kos tensenkungen<br />

3.000 Werte, die über e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>igermaßen<br />

<strong>und</strong> mo<strong>de</strong>ratem Wachs- |‘


24<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | SMALL CAPS<br />

tumsausblick wer<strong>de</strong>n große Unternehmen<br />

<strong>und</strong> globale Marktführer vermehrt<br />

<strong>Wachstum</strong> durch Akquisitionen als strategische<br />

Option verfolgen. Dieser Prozess<br />

hat bereits angefangen, wird sich aber unserer<br />

Ansicht nach noch <strong>de</strong>utlich beschleunigen.<br />

Und solche Unternehmensübernahmen<br />

s<strong>in</strong>d bei kle<strong>in</strong>eren Firmen<br />

häufige Kurs- beziehungsweise<br />

Werttreiber. In Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>de</strong>r aktuell<br />

günstigen Bewertung <strong>de</strong>r Nebenwerte<br />

dürfte dies <strong>de</strong>m M&A-Geschäft <strong>in</strong> diesem<br />

Segment neuen Schwung verleihen.<br />

Sehen Sie weitere Vorteile?<br />

Carcano: Ja. Bei Large Caps s<strong>in</strong>d die Sektoren<br />

wie Telekommunikation, Versorgung,<br />

Öl & Gas sowie Banken <strong>und</strong> Versicherungen<br />

ziemlich stark gewichtet <strong>und</strong><br />

s<strong>in</strong>d daher auch starken Regulierungsrisiken<br />

ausgesetzt. Damit haben die oft<br />

stark spezialisierten Unternehmen aus<br />

<strong>de</strong>r zweiten Reihe weniger zu kämpfen.<br />

Denn Nebenwerte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesen Branchen<br />

stark unterrepräsentiert. Das heißt,<br />

„Nach e<strong>in</strong>em Jahr <strong>de</strong>r Un<strong>de</strong>rperformance<br />

wer<strong>de</strong>n Nebenwerte jetzt aufholen“<br />

Lorenzo Carcano, Fondsmanager Metzler<br />

das Regulierungsrisiko ist bei Small <strong>und</strong><br />

Mid Caps <strong>de</strong>utlich kle<strong>in</strong>er.<br />

Also me<strong>in</strong>en Sie, dass jetzt e<strong>in</strong> <strong>gute</strong>r Zeitpunkt<br />

ist, <strong>in</strong> europäische Small <strong>und</strong> Mid-<br />

Caps zu <strong><strong>in</strong>vestieren</strong>.<br />

Carcano: E<strong>in</strong><strong>de</strong>utig. Nach e<strong>in</strong>em Jahr <strong>de</strong>r<br />

Un<strong>de</strong>rperformance spricht nun alles dafür,<br />

dass Nebenwerte aufholen wer<strong>de</strong>n.<br />

Unsere Untersuchungen zeigen, dass Nebenwerte<br />

<strong>in</strong> Rezessionen zwar schwächer<br />

abschnei<strong>de</strong>n, <strong>in</strong> Zeiten e<strong>in</strong>er Erholung<br />

<strong>de</strong>r Konjunktur überflügeln sie aber die<br />

Standardaktien. Seit sich entsprechen<strong>de</strong><br />

Indizes vergleichen lassen, haben europäische<br />

Nebenwerte <strong>in</strong> puncto Wertentwicklung<br />

die Standardtitel <strong>de</strong>utlich übertroffen.<br />

Dies gilt auch für das Gew<strong>in</strong>n<strong>und</strong><br />

das Umsatzwachstum <strong>de</strong>r dah<strong>in</strong>terstehen<strong>de</strong>n<br />

Unternehmen. Aktuell haben<br />

wir e<strong>in</strong> mageres <strong>Wachstum</strong>sumfeld, das<br />

spricht für Werte, die <strong>in</strong> Nischen tätig<br />

<strong>und</strong> somit relativ unabhängig von <strong>de</strong>r<br />

Konjunktur s<strong>in</strong>d. Das heißt, selbst <strong>in</strong> Zeiten<br />

mit negativen, aber sich verbessern<strong>de</strong>n<br />

<strong>Wachstum</strong>sraten bieten Nebenwerte<br />

bessere Aussichten. Nehmen Sie etwa Telecity<br />

aus Großbritannien. Das ist e<strong>in</strong> unabhängiger<br />

Dienstleister, <strong>de</strong>r riesige Rechenzentren<br />

<strong>in</strong> allen wichtigen Wirtschaftsstandorten<br />

Europas betreibt. Das<br />

Unternehmen verzeichnet e<strong>in</strong> <strong>Wachstum</strong><br />

von r<strong>und</strong> 20 Prozent pro Jahr – <strong>und</strong><br />

das unabhängig von <strong>de</strong>r Konjunktur.<br />

Dennoch sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e mittelfristig drohen<strong>de</strong>n<br />

Inflation wie<strong>de</strong>r zunehmend<br />

zum Thema zu wer<strong>de</strong>n. Meist aber haben<br />

kle<strong>in</strong>ere Firmen nicht die Marktmacht,<br />

höhere Preise verlangen zu können.<br />

Ist das ke<strong>in</strong> Problem für Sie?


25<br />

Carcano: Uberhaupt nicht. Denn es ist<br />

e<strong>in</strong> Mythos zu glauben, dass kle<strong>in</strong>ere Firmen<br />

wenig Pric<strong>in</strong>g Power haben. Viele<br />

dieser Unternehmen s<strong>in</strong>d trotz ihrer ger<strong>in</strong>gen<br />

Marktkapitalisierung oftmals als<br />

Marktführer <strong>in</strong> ihren Nischenmärkten tätig,<br />

was ihnen e<strong>in</strong>e starke Marktstellung<br />

<strong>und</strong> Preissetzungsspielraum sichert.<br />

Und wie ist das Kurs-Gew<strong>in</strong>n-Verhältnis<br />

von kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> mittelgroßen Werten?<br />

Carcano: Die Bewertung <strong>de</strong>r europäischen<br />

Small <strong>und</strong> Mid Caps liegt aktuell<br />

unter <strong>de</strong>m historischen Durchschnitt<br />

von 14,5. Damit wer<strong>de</strong>n Nebenwerte relativ<br />

zu <strong>de</strong>n Large Caps mit e<strong>in</strong>em leichten<br />

Abschlag gehan<strong>de</strong>lt. Interessanter als<br />

das Kurs-Gew<strong>in</strong>n-Verhältnis ist für uns jedoch<br />

das Preis-Buchwert-Verhältnis. Mit<br />

1,8 liegt es weit unter <strong>de</strong>m historischen<br />

Durchschnitt von 2,4. Heute f<strong>in</strong><strong>de</strong>n wir<br />

bessere Firmen vor als noch vor fünf Jahren:<br />

sie zeichnen sich durch bessere Profitabilität<br />

<strong>und</strong> ger<strong>in</strong>gere Verschuldung<br />

aus. Und sie s<strong>in</strong>d niedriger bewertet.<br />

Welche Rolle spielt die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrendite<br />

bei Ihrer Titelauswahl?<br />

Carcano: Die Höhe <strong>de</strong>r Ausschüttungen<br />

ist für uns weniger entschei<strong>de</strong>nd, wenngleich<br />

die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nrendite bei <strong>de</strong>n<br />

Small <strong>und</strong> Mid Caps aktuell mit 2,9 Prozent<br />

so hoch ist wie lange nicht. Doch<br />

wachsen<strong>de</strong> Geschäftsmo<strong>de</strong>lle s<strong>in</strong>d für<br />

uns das Wichtigste. Hohe Ausschüttungen<br />

s<strong>in</strong>d da nicht typisch. Dadurch s<strong>in</strong>d<br />

eher die großen <strong>und</strong> etablierten Unternehmen<br />

gekennzeichnet.<br />

Wie unterschei<strong>de</strong>n sich Ihre bei<strong>de</strong>n<br />

Nebenwerte-Fonds vone<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r?<br />

Carcano: Der Metzler European Smaller<br />

Companies <strong>in</strong>vestiert <strong>in</strong> die ganze Bandbreite<br />

<strong>de</strong>r Nebenwerte. Dazu gehören Unternehmen<br />

mit e<strong>in</strong>er Marktkapitalisierung<br />

von bis zu 5 Milliar<strong>de</strong>n Euro. Für die<br />

Titelauswahl kommen zwischen 50 <strong>und</strong><br />

100 Aktien aus allen Branchen <strong>und</strong> Län<strong>de</strong>rn<br />

Europas <strong>in</strong>frage. Es ist e<strong>in</strong> i<strong>de</strong>aler<br />

Fonds für Anleger, die an das Thema Nebenwerte<br />

glauben <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en langfristigen<br />

Anlagehorizont mitbr<strong>in</strong>gen.<br />

Und <strong>de</strong>r Metzler European Small and<br />

Micro Cap?<br />

Carcano: Er konzentriert sich auf kle<strong>in</strong>ere<br />

Firmen von bis zu 1 Milliar<strong>de</strong> Euro<br />

Marktkapitalisierung. In <strong>de</strong>r Regel geht es<br />

aber um Unternehmen mit e<strong>in</strong>er Marktkapitalisierung<br />

von 100 bis 400 Millionen<br />

Euro. Wir managen <strong>de</strong>n Fonds komplett<br />

Benchmark-frei. Das Portfolio ist<br />

mit etwa 30 Werten <strong>de</strong>utlich konzentrierter.<br />

Und Investoren brauchen e<strong>in</strong>en<br />

noch längeren Anlagehorizont. Denn <strong>de</strong>r<br />

Fonds ist mit höheren Risiken verb<strong>und</strong>en<br />

– verspricht gleichzeitig aber natürlich<br />

auch höhere Chancen. |<br />

Das Gespräch führte He<strong>in</strong>o Reents<br />

Privatbank mit<br />

Fonds-Expertise<br />

Empfangshalle im Bankhaus<br />

Metzler <strong>in</strong> Frankfurt<br />

Kern von Metzler ist das Frankfurter Bankhaus B. Metzler seel.<br />

Sohn & Co. KGaA, die mit 338 Jahren älteste <strong>de</strong>utsche Privatbank<br />

im ununterbrochenen Familienbesitz. Seit Gründung im<br />

Jahre 1674 hat sich Metzler zu e<strong>in</strong>er mo<strong>de</strong>rnen Investment- <strong>und</strong><br />

Vermögensverwaltungsbank entwickelt. Das Haus konzentriert<br />

sich auf die <strong>in</strong>dividuelle Beratung von Institutionen <strong>und</strong> Privatk<strong>und</strong>en<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n Kerngeschäftsfel<strong>de</strong>rn Asset Management, Corporate<br />

F<strong>in</strong>ance, Equities, F<strong>in</strong>ancial Markets <strong>und</strong> Private Bank<strong>in</strong>g.<br />

‰ Agieren statt reagieren<br />

1971 legte Metzler <strong>de</strong>n ersten Publikumsfonds auf, 1987 wur<strong>de</strong><br />

das Fondsgeschäft <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Kapitalanlagegesellschaft Metzler Investment<br />

GmbH konzentriert. Mit Gründung <strong>de</strong>r Fondsverwaltungsgesellschaft<br />

Metzler Ireland Limited im Jahr 1994 stellte<br />

Metzler das Fondsgeschäft auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale Basis.<br />

‰ Aktives Han<strong>de</strong>ln<br />

Das Fondsmanagement ist von <strong>de</strong>r Philosophie <strong>de</strong>s Hauses<br />

Metzler geprägt: Die Teams treffen ihre Entscheidungen unabhängig<br />

<strong>und</strong> konzentrieren sich konsequent auf eigene Stärken.<br />

Es wird daher beson<strong>de</strong>rer Wert gelegt auf das aktive Han<strong>de</strong>ln an<br />

<strong>de</strong>n Kapitalmärkten, gepaart mit <strong>de</strong>r Eigenverantwortlichkeit<br />

<strong>de</strong>s jeweiligen Fondsmanagers. Gruppen von mehreren Spezialisten<br />

<strong>de</strong>cken die unterschiedlichen Anlagebereiche <strong>und</strong> -regionen<br />

ab <strong>und</strong> agieren dabei <strong>in</strong> ihren Anlageentscheidungen wie<br />

e<strong>in</strong>e Investmentboutique. Auf Basis <strong>de</strong>r im Team gesammelten<br />

Informationen <strong>und</strong> entwickelten I<strong>de</strong>en sowie <strong>de</strong>s quantitativen<br />

Researchs übernimmt e<strong>in</strong> Produktverantwortlicher die Regie bei<br />

<strong>de</strong>r Portfoliozusammenstellung.<br />

‰ Fokus auf Stockpick<strong>in</strong>g<br />

E<strong>in</strong> Kernbereich im Asset Management von Metzler liegt im Management<br />

von Aktienfonds mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt <strong>in</strong> Europa.<br />

Als e<strong>in</strong> von Unternehmertum geprägtes Haus steht <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re<br />

das aktive Stockpick<strong>in</strong>g im Fokus. Das Hauptaugenmerk liegt<br />

dabei auf klassischen Anlagekonzepten mit europäischen Aktien<br />

für Growth-Strategien, auf Nebenwerten <strong>und</strong> osteuropäischen<br />

Aktien. Dabei wer<strong>de</strong>n e<strong>in</strong>erseits Benchmark-orientierte Strategien<br />

umgesetzt, die auf Basis <strong>de</strong>s aktiven Managementansatzes<br />

e<strong>in</strong>en Mehrertrag gegenüber <strong>de</strong>m In<strong>de</strong>x erzielen sollen. Ergänzend<br />

hierzu wer<strong>de</strong>n Benchmark-freie Strategien gemanagt, die<br />

sich durch e<strong>in</strong> stark konzentriertes Portfolio auszeichnen, welches<br />

entsprechen<strong>de</strong> Renditechancen im jeweiligen Segment<br />

konzentriert bün<strong>de</strong>lt.


26<br />

DAs INVEsTMENT sPECIAL 2013 | Aktienfonds | STOCKPICKING<br />

FOTO: GETTy IMAGEs<br />

Flugzeuge <strong>de</strong>r irischen Low-Cost-Fluggesellschaft Ryanair auf <strong>de</strong>m Flughafen Marseille-Provence <strong>in</strong> Marignane.<br />

Die Ryanair-Aktie ist im Portfolio <strong>de</strong>s Alken European Opportunities<br />

Billig. Mächtig.<br />

Innovativ.


27<br />

Nicolas Walewski von Alken<br />

Asset Management fischt<br />

nach Perlen im europäischen<br />

Aktienmeer. Der erfolgreiche<br />

stockpicker kauft nur, was<br />

ihm h<strong>und</strong>ertprozentig gefällt<br />

‘| Beim Marktausblick bleibt Nicolas<br />

Walewski vorsichtig. Die wirtschaftliche<br />

Situation <strong>in</strong> Europa bleibe weitgehend<br />

unsicher, me<strong>in</strong>t <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Fondsmanager<br />

<strong>de</strong>r Londoner Investmentboutique<br />

Alken. Daran än<strong>de</strong>rten die vielversprechen<strong>de</strong>n<br />

Zeichen, die EZB-Chef Mario<br />

Draghi im Sommer aussen<strong>de</strong>te, ebenso<br />

wenig wie die Produktivitätszunahmen<br />

<strong>in</strong> wichtigen europäischen Län<strong>de</strong>rn.<br />

Und auch über die Grenzen Europas<br />

h<strong>in</strong>weg blickt Walewski mit eher gemischten<br />

Gefühlen. Die Zweifel über die<br />

strukturelle Situation Ch<strong>in</strong>as könnten zu<br />

e<strong>in</strong>em Abschwung <strong>de</strong>r Weltwirtschaft bis<br />

<strong>in</strong>s erste Quartal 2013 führen. Und nach<br />

Walewskis Ansicht wird das hohe Ölpreisniveau<br />

viele Unternehmen belasten,<br />

die schon jetzt Auswirkungen auf ihre<br />

Kostenstrukturen spüren.<br />

Qualität schlägt Volatilität<br />

Walewski hat sich 2005 mit Alken Asset<br />

Management selbstständig gemacht <strong>und</strong><br />

auf europäische Aktien spezialisiert. Aushängeschild<br />

ist se<strong>in</strong> Fonds Alken European<br />

Opportunities, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Franzose<br />

Anfang 2006 gestartet hat. Und trotz aller<br />

Skepsis bezüglich <strong>de</strong>r Gesamtmarktentwicklung<br />

ist er zuversichtlich, dass er<br />

se<strong>in</strong> Portfolio sicher durch <strong>de</strong>n volatilen<br />

Markt steuern <strong>und</strong> Alpha generieren<br />

kann. „Wir setzen auf Qualitätstitel, die<br />

Chancen auf e<strong>in</strong>e <strong>gute</strong> Entwicklung haben<br />

– unabhängig vom makroökonomischen<br />

Umfeld“, sagt Walewski.<br />

Der Stockpicker sucht nach Unternehmen,<br />

die mit e<strong>in</strong>em Abschlag von m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens<br />

30 Prozent auf ihren <strong>in</strong>neren<br />

Wert gehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Meist s<strong>in</strong>d das<br />

Firmen mit unterschätzten Vermögenswerten,<br />

vom Markt vergessene Unternehmen<br />

o<strong>de</strong>r Gesellschaften mit noch<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

-20%<br />

Alken European Opportunities<br />

stoxx Europe 600 Net<br />

nische Unternehmen ist <strong>de</strong>r zweitgrößte<br />

Produzent von Plasmaprote<strong>in</strong>en. „Der<br />

Herstellermarkt für Blutplasmaprodukte<br />

ist <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Konsolidierung. In <strong>de</strong>n nächs -<br />

ten fünf Jahren wer<strong>de</strong>n nicht genügend<br />

Kapazitäten auf <strong>de</strong>n Markt kommen, um<br />

das jährliche Nachfragewachstum von 6<br />

bis 8 Prozent zu befriedigen“, so Walewski.<br />

Er traut <strong>de</strong>r Aktie e<strong>in</strong> Kurspotenzial<br />

von 50 Prozent <strong>und</strong> mehr zu – bei e<strong>in</strong>er<br />

ger<strong>in</strong>gen Korrelation mit <strong>de</strong>m makroökonomischen<br />

Umfeld.<br />

31,5%<br />

nicht erkannten <strong>Wachstum</strong>schancen.<br />

Walewski hat dabei drei Firmentypen im<br />

Fokus: Oligopole, beson<strong>de</strong>rs <strong>in</strong>novative<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Gesellschaften, die<br />

mit günstigen Preisen überzeugen.<br />

An Oligopolen mag Walewski ihre<br />

Preismacht. Die Unternehmen können<br />

ihren K<strong>und</strong>en die Preise diktieren <strong>und</strong> so<br />

auch <strong>in</strong> schwierigeren Zeiten ihre Margen<br />

halten. „E<strong>in</strong>geschränkter Wettbewerb<br />

führt zu e<strong>in</strong>er höheren nachhaltigen<br />

Profitabilität“, sagt <strong>de</strong>r Fondsmanager.<br />

Auch <strong>de</strong>r Festplattenmarkt fällt unter<br />

se<strong>in</strong>en Oligopol-Ansatz. Die bei<strong>de</strong>n Hersteller<br />

Seagate Technology <strong>und</strong> Western<br />

Digital, <strong>de</strong>r im Frühjahr 2012 Hitachi<br />

übernommen hat, s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e größten Positionen<br />

im Fonds – <strong>und</strong> es s<strong>in</strong>d zwei amerikanische<br />

Unternehmen. E<strong>in</strong>e Freiheit,<br />

die sich Walewski nimmt, wenn er beson<strong>de</strong>rs<br />

<strong>gute</strong> Chancen auch außerhalb<br />

Europas wittert.<br />

Se<strong>in</strong>e Strategie schreibt ihm vor, m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens<br />

75 Prozent <strong>in</strong> europäische Un-<br />

Als Beispiel nennt er Grifols: Das spa- ternehmen o<strong>de</strong>r Unternehmen, die<br />

|‘<br />

4,6%<br />

-40%<br />

3. Januar 2006 8. November 2012<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Alken European<br />

Opportunities<br />

WKN: A0Q 4NU<br />

Volumen: 2,1 Mrd. Euro<br />

Auflagedatum: 3.1.2006<br />

Top 5 Positionen (Long):<br />

7,4% seagate Technology<br />

7,1% Western Digital Corp.<br />

6,0% Wirecard<br />

5,6% Wolseley<br />

4,7% Valeo<br />

Europa-Fonds: Wenig Gleichlauf<br />

Gleiche Anlageregion, trotz<strong>de</strong>m Diversifikation: Bei <strong>de</strong>n relativen Erträgen zur Benchmark stoxx Europe 600 korreliert <strong>de</strong>r Alken European<br />

Opportunities kaum mit an<strong>de</strong>ren europäischen Aktienfonds (Pluswerte: positive Korrelation, M<strong>in</strong>uswerte: negative Korrelation)<br />

Zeitraum: November 2006 bis<br />

August 2012<br />

Alken European<br />

Opportunities<br />

Blackrock GF<br />

European Focus<br />

Blackrock GF<br />

European<br />

Allianz European<br />

Growth<br />

MFS Meridian<br />

European Value<br />

Alken European Opportunities 1,0 0,11 0,03 0,22 -0,24<br />

Blackrock GF European Focus 0,11 1,0 0,84 0,84 0,15<br />

Blackrock GF European 0,03 0,84 1,0 0,31 0,17<br />

Allianz European Growth 0,22 0,40 0,31 1,0 0,21<br />

MFs Meridian European Value -0,24 0,15 0,17 0,21 1,0<br />

Quelle: Alken Asset Management, Bloomberg


28<br />

DAs INVEsTMENT sPECIAL 2013 | Aktienfonds | STOCKPICKING<br />

FOTO: BLOOMBERG<br />

Alken Absolute Return Europe<br />

WKN: A1J FDZ<br />

Volumen: 229 Mio. Euro<br />

Auflagedatum: 31.1. 2011<br />

Top 5 Positionen (Long):<br />

6,6% seagate Technology<br />

4,4% Grifols<br />

4,2% Western Digital Corp.<br />

3,7% Ama<strong>de</strong>us IT Hold<strong>in</strong>g<br />

3,6% Neopost<br />

Blutplasma: Der spanische Hersteller<br />

Grifols zählt zu <strong>de</strong>n am stärksten<br />

gewichteten Aktien beim Alken<br />

Absolute Return Europe<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

-5%<br />

-10%<br />

-15%<br />

-20%<br />

Alken Absolute Return Europe<br />

stoxx Europe 600 Net<br />

5% Hurdle Rate<br />

9,6%<br />

8,8%<br />

2,0%<br />

-25%<br />

31. Januar 2011 8. November 2012<br />

Quelle: Bloomberg<br />

dort ihr Hauptgeschäft machen, zu <strong>in</strong>ves -<br />

tieren. Beim Rest ist er frei. Cash-Positionen<br />

hält er zu ke<strong>in</strong>em Zeitpunkt, das<br />

Fondsvermögen steckt <strong>in</strong> je<strong>de</strong>r Marktlage<br />

voll <strong>in</strong> Aktien.<br />

Unter <strong>de</strong>n Niedrigpreisanbietern mag<br />

Walewski die Fluggesellschaft Ryanair.<br />

„Sie verfügt über e<strong>in</strong>e junge Flotte, die Belegschaft<br />

ist nicht gewerkschaftlich organisiert,<br />

<strong>de</strong>r Unterschied im Ticketpreis<br />

zum Wettbewerb ist groß <strong>und</strong> nimmt zu“,<br />

so Walewski. Ebenso schätzt er <strong>de</strong>n spanischen<br />

Textilkonzern Inditex mit se<strong>in</strong>en<br />

Mo<strong>de</strong>labels wie Zara o<strong>de</strong>r Bershka. „Inditex<br />

hat e<strong>in</strong> besseres Geschäftsmo<strong>de</strong>ll als<br />

se<strong>in</strong>e Wettbewerber mit höheren Erträgen<br />

<strong>und</strong> niedrigeren Risiken. Die Vorlaufzeiten<br />

s<strong>in</strong>d kürzer, die Design-Ge-<br />

600, klar übergewichtet. Knapp 40 Prozent<br />

<strong>de</strong>s Volumens s<strong>in</strong>d dort <strong>in</strong>vestiert.<br />

Etwas reservierter steht er <strong>de</strong>m F<strong>in</strong>anzwesen<br />

gegenüber. Obwohl er e<strong>in</strong>gestehen<br />

muss, dass <strong>de</strong>r Fonds durch die Untergewichtung<br />

im Banksektor zwischenzeitlich<br />

etwas gelitten hat, sieht er ke<strong>in</strong>en Anlass,<br />

etwas zu än<strong>de</strong>rn: „Die Bilanzsituation<br />

<strong>de</strong>r Banken ist schlecht e<strong>in</strong>schätzbar,<br />

<strong>und</strong> die Branche ist abhängig von weiteren<br />

Konjunkturpaketen, <strong>de</strong>ren Umsetzung<br />

noch nicht sicher ist.“<br />

E<strong>in</strong>fach nur billig, mächtig o<strong>de</strong>r <strong>in</strong>novativ<br />

zu se<strong>in</strong>, reicht allerd<strong>in</strong>gs nicht, um<br />

<strong>in</strong> Walewskis Portfolio zu gelangen. Er<br />

kauft nur Aktien, von <strong>de</strong>nen er h<strong>und</strong>ertprozentig<br />

überzeugt ist. Motto: „Es geht<br />

nicht darum, die Zahl <strong>gute</strong>r I<strong>de</strong>en zu maschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

höher”, lobt Walewski<br />

<strong>und</strong> erwartet e<strong>in</strong>en klaren <strong>Wachstum</strong>strend<br />

für das Unternehmen. Er ist bereits<br />

2009 dort e<strong>in</strong>gestiegen, hat 2010 nachgekauft,<br />

<strong>und</strong> sollte e<strong>in</strong> schlechteres Konsumumfeld<br />

<strong>in</strong> Spanien <strong>de</strong>n Kurs drücken,<br />

will er die Delle für Zukäufe nutzen.<br />

Wer wächst auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Krise?<br />

Se<strong>in</strong> drittes Krisenstandbe<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d Unternehmen<br />

mit großem Innovationscharakter:<br />

„Innovationen ermöglichen e<strong>in</strong> profitables<br />

<strong>Wachstum</strong> auch <strong>in</strong> Krisenzeiten.“<br />

Chancen sieht er etwa bei weniger bekannten<br />

Technologieunternehmen, die<br />

flexibler s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> schneller <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Produktentwicklung.<br />

Den IT-Sektor hat er<br />

gegenüber se<strong>in</strong>er Benchmark, <strong>de</strong>m Stoxx<br />

Alken European Opportunities – aktuelle Sektoren- <strong>und</strong> Län<strong>de</strong>rgewichtung<br />

Sektorenaufteilung<br />

IT<br />

Zyklische Konsumgüter<br />

Industrie<br />

F<strong>in</strong>anzwesen<br />

Telekommunikationsdienste<br />

Roh-, Hilfs- Betriebsstoffe<br />

Basiskonsumgüter<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

Energie<br />

Versorger<br />

<strong>in</strong> % Län<strong>de</strong>raufteilung <strong>in</strong> %<br />

16,4<br />

13,7<br />

9,3<br />

6,7<br />

4,9<br />

4,6<br />

4,5<br />

0,7<br />

0,0<br />

38,7<br />

Frankreich<br />

Deutschland<br />

Großbritannien<br />

UsA<br />

spanien<br />

schweiz<br />

Irland<br />

Italien<br />

sonstige<br />

3,1<br />

2,6<br />

2,6<br />

1,0<br />

22,5<br />

20,2<br />

19,3<br />

15,8<br />

12,4<br />

Quelle: Alken Asset Management, stand: 31.Oktober 2012


29<br />

ximieren, son<strong>de</strong>rn die Erträge.“ Entsprechend<br />

konzentriert ist se<strong>in</strong> Portfolio, im<br />

Alken European Opportunities s<strong>in</strong>d es<br />

zurzeit 44 Titel. Die zehn größten Positionen<br />

haben stets e<strong>in</strong>en Anteil von über<br />

50 Prozent. Da <strong>de</strong>r Fonds r<strong>und</strong> 2 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro schwer ist, kommt Walewski<br />

mit se<strong>in</strong>em konzentrierten Portfolio an<br />

Standardwerten nicht vorbei. Über 40<br />

Prozent <strong>de</strong>s Fondsvermögens s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>nnoch<br />

<strong>in</strong> mittlere <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>e Unternehmen<br />

mit e<strong>in</strong>er Marktkapitalisierung von<br />

unter 5 Milliar<strong>de</strong>n Euro <strong>in</strong>vestiert.<br />

Ke<strong>in</strong>e Orientierung am Wettbewerb<br />

Bevor Walewski kauft, kennt er das Unternehmen<br />

genau. Beim Research wird er<br />

von fünf Analysten <strong>und</strong> se<strong>in</strong>em Co-Manager<br />

Marc Festa unterstützt. Nur Zahlen<br />

<strong>und</strong> Fakten zählen, persönliche Vorlieben<br />

<strong>und</strong> Marktdynamiken spielen im<br />

Analyseprozess ke<strong>in</strong>e Rolle. Die Bewertung<br />

erfolgt nach absoluten Maßstäben.<br />

E<strong>in</strong>e Bewertung relativ zur Vergangenheit,<br />

zum Wettbewerb o<strong>de</strong>r zum Markt<br />

hält Walewski für wenig s<strong>in</strong>nvoll: „Wir<br />

schauen uns die Firma so an, als ob wir<br />

sie dauerhaft übernehmen wollen.“<br />

Als Walewski se<strong>in</strong>e eigene Fondsboutique<br />

startete, hatte er bereits e<strong>in</strong>en Namen<br />

als Fondsmanager. Seit 1999 überzeugte<br />

er mit se<strong>in</strong>en Leistungen beim Oyster<br />

European Opportunities. Mit ihm<br />

hat er <strong>in</strong> fast je<strong>de</strong>m Jahr <strong>de</strong>n Stoxx 600<br />

In<strong>de</strong>x geschlagen. Mit se<strong>in</strong>em Alken European<br />

Opportunities rutschte er nur <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n Verlustjahren 2008 <strong>und</strong> 2011 etwas<br />

stärker ab als <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>x. Das machte er <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n Folgejahren durch e<strong>in</strong>e <strong>de</strong>utliche<br />

Outperformance wie<strong>de</strong>r wett. Anfang<br />

November 2012 lag <strong>de</strong>r Alken-Fonds mit<br />

über 30 Prozent im Plus.<br />

Seit Anfang 2011 hat Walewski auch<br />

für Verlustscheue e<strong>in</strong>en Fonds im Angebot.<br />

Mit <strong>de</strong>m Alken Absolute Return<br />

Europe (siehe l<strong>in</strong>ke Seite oben) will er <strong>de</strong>n<br />

Kapitalerhalt nach Inflation für die Anleger<br />

sichern <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en zusätzlichen Gew<strong>in</strong>n<br />

erzielen. Se<strong>in</strong>e Benchmark liegt bei<br />

5 Prozent Rendite pro Jahr. Um dieses Ziel<br />

zu erreichen, hat er größere Freiheiten als<br />

beim European Opportunities. Er kauft<br />

Aktien nicht nur long, son<strong>de</strong>rn geht auch<br />

Short-Positionen e<strong>in</strong>. Hier zeigt sich, das<br />

günstig für ihn nicht immer gut ist. So<br />

E<strong>in</strong> Franzose<br />

<strong>in</strong> England<br />

Nicolas Walewski lebt zusammen<br />

mit se<strong>in</strong>er Frau <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en drei<br />

söhnen <strong>in</strong> London, spielt lieber Tennis<br />

als Fußball, hört lieber Klassik als<br />

Rock, hat noch nie bei Ebay gekauft<br />

<strong>und</strong> hält sich auch von Facebook fern<br />

Früh übt sich – schon im K<strong>in</strong><strong>de</strong>salter<br />

wur<strong>de</strong> Nicolas Walewski von se<strong>in</strong>em Vater<br />

<strong>in</strong> die Welt <strong>de</strong>r Börse e<strong>in</strong>geführt. Mit<br />

18 Jahren begann er, se<strong>in</strong>e eigenen Ersparnisse<br />

zu <strong><strong>in</strong>vestieren</strong>. Jetzt ist er 47<br />

Jahre alt <strong>und</strong> gefeierter Fondsmanager<br />

für europäische Aktien. seit En<strong>de</strong> 2005<br />

führt er se<strong>in</strong>e eigene Investmentboutique<br />

Alken Asset Management im fe<strong>in</strong>en<br />

Londoner stadtteil Mayfair <strong>und</strong> verwaltet<br />

r<strong>und</strong> 2,8 Milliar<strong>de</strong>n Euro für <strong>in</strong>stitutionelle<br />

Investoren.<br />

Walewski wur<strong>de</strong> 1965 im Pariser Vorort<br />

Neuilly-sur-se<strong>in</strong>e geboren <strong>und</strong> besuchte<br />

die renommierten Elite-schmie<strong>de</strong>n<br />

École Polytechnique <strong>und</strong> École Nationale<br />

<strong>de</strong> la statistique et <strong>de</strong> l’Adm<strong>in</strong>istration<br />

(ENsAE). Zu se<strong>in</strong>en direkten<br />

Vorfahren zählt er niemand Ger<strong>in</strong>geren<br />

als Napoleon Bonaparte. se<strong>in</strong>e berufliche<br />

Karriere begann er bei <strong>de</strong>r Credit<br />

Lyonnais. 1998 wechselte er zur Banque<br />

syz <strong>und</strong> managte dort ab 1999 knapp<br />

sechs Jahre lang von London aus <strong>de</strong>n<br />

Oyster European Opportunities – mit so<br />

großem Erfolg, dass er 2005 <strong>de</strong>n<br />

sprung <strong>in</strong> die selbstständigkeit wagte.<br />

Er fand schnell Investoren, die ihm <strong>und</strong><br />

wettet er beispielsweise gegen die Aktien<br />

<strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>konzerns Hennes & Mauritz.<br />

„Dort ist die Produktion zu langsam.<br />

Wettbewerber wie Inditex <strong>und</strong> Primark<br />

gew<strong>in</strong>nen Marktanteile“, begrün<strong>de</strong>t Walewski<br />

se<strong>in</strong>e Entscheidung. Das Brutto-<br />

Aktien-Exposure, das sich aus <strong>de</strong>r Summe<br />

<strong>de</strong>r Long- <strong>und</strong> Short-Positionen ergibt,<br />

soll zwischen 50 <strong>und</strong> 150 Prozent <strong>de</strong>s<br />

se<strong>in</strong>er bereits erprobten strategie Vertrauen<br />

schenkten. En<strong>de</strong> 2007 musste er<br />

se<strong>in</strong>en Fonds, <strong>de</strong>n Alken European Opportunities,<br />

vorübergehend wegen zu<br />

großer Nachfrage schließen.<br />

Heute enthält Alkens Aushängeschild<br />

knapp 2 Milliar<strong>de</strong>n Euro von r<strong>und</strong> 300<br />

K<strong>und</strong>en. Daneben managt Walewski<br />

zwei weitere Publikumsfonds, e<strong>in</strong>en<br />

Heg<strong>de</strong>fonds sowie <strong>in</strong>dividuelle Mandate.<br />

Zu se<strong>in</strong>en K<strong>und</strong>en zählt er Privatbanken,<br />

Pensionsfonds, stiftungen, Dachfonds<br />

<strong>und</strong> Familiy Offices aus sieben europäischen<br />

Län<strong>de</strong>rn. In Deutschland gehört<br />

beispielsweise Eckhard sauren zu<br />

se<strong>in</strong>en Anhängern, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Alken European<br />

Opportunities <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Dachfonds<br />

hält. „Für <strong>de</strong>utsche K<strong>und</strong>en verwaltet<br />

Alken r<strong>und</strong> 300 Millionen Euro“,<br />

sagt Olaf Grüneke, <strong>de</strong>r seit Oktober für<br />

<strong>de</strong>n Vertrieb <strong>de</strong>r Investmentboutique <strong>in</strong><br />

Deutschland zuständig ist <strong>und</strong> neben<br />

<strong>in</strong>stitutionellen K<strong>und</strong>en auch <strong>de</strong>n Retail-<br />

Vertrieb im Visier hat.<br />

Vertrieb Deutschland: Olaf Grüneke,<br />

olaf.grueneke@alken-am.com,<br />

0151–64300545<br />

Fondsvermögens liegen. Das Netto-Exposure<br />

(Long- m<strong>in</strong>us Short-Positionen)<br />

lag En<strong>de</strong> Oktober bei r<strong>und</strong> 25 Prozent.<br />

„Bis zu 100 Prozent <strong>de</strong>s Marktrisikos<br />

können wir dynamisch über Futures <strong>und</strong><br />

CFDs absichern“, so Walewski. 2011<br />

konnte er so die schwarze Null retten.<br />

Und 2012 lag er Anfang November 9,6<br />

Prozent im Plus. | Von Sab<strong>in</strong>e Groth


30<br />

Kletterwand <strong>in</strong><br />

Chengdu, Ch<strong>in</strong>a: nie<br />

ohne Sicherungsseil<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

Gut<br />

gesichert<br />

„Nie mehr Aktien“, schwor sich <strong>in</strong> <strong>de</strong>n vergangenen Jahren mancher Anleger.<br />

Kursabstürze sorgten immer wie<strong>de</strong>r für Frustration. Risikoscheue Investoren<br />

müssen allerd<strong>in</strong>gs nicht auf Rendite verzichten – <strong>de</strong>nn es gibt e<strong>in</strong>en Mittelweg


DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | MULTI-ASSET-STRATEGIE<br />

31<br />

‘| Das Platzen <strong>de</strong>r Dotcom-Blase, die<br />

Pleite von Lehman Brothers, die europäische<br />

Schul<strong>de</strong>nkrise – die Folgen dieser<br />

Ereignisse s<strong>in</strong>d vielen Depots bis heute<br />

anzusehen. Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>utsche Börsianer<br />

erlebten e<strong>in</strong> Wechselbad <strong>de</strong>r Gefühle.<br />

Der Deutsche Aktien<strong>in</strong><strong>de</strong>x tauchte<br />

während <strong>de</strong>r Weltf<strong>in</strong>anzkrise um 56<br />

Prozent ab. Nach <strong>de</strong>m Platzen <strong>de</strong>r Technologie-Bubble<br />

lösten sich <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Spitze<br />

sogar 73 Prozent <strong>de</strong>r aufgelaufenen Kursgew<strong>in</strong>ne<br />

<strong>in</strong> Luft auf.<br />

Eruptionen an <strong>de</strong>n F<strong>in</strong>anzmärkten<br />

treffen die Frankfurter Börse naturgemäß<br />

stark. Deutsche Großunternehmen set-<br />

zen e<strong>in</strong>en großen Teil ihrer Produkte im <strong>de</strong>mnach nicht. I<strong>de</strong>al ist e<strong>in</strong>e Korrelation<br />

Ausland ab. E<strong>in</strong>e schwächere Weltkonjunktur<br />

schlägt schnell auf die Erträge wickeln sich <strong>in</strong> diesem Fall vollkommen<br />

von null. Die bei<strong>de</strong>n Investments ent-<br />

durch. Umgekehrt profitiert die B<strong>und</strong>esrepublik<br />

<strong>in</strong> Aufschwungphasen sehr Mo<strong>de</strong>rne Multi-Asset-Fonds tragen <strong>de</strong>n<br />

unabhängig vone<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r.<br />

stark. So kletterten die heimischen Blue Erkenntnissen <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Portfoliotheorie<br />

Rechnung. Die Fondsmanager<br />

Chips seit Jahresbeg<strong>in</strong>n 2012 unaufhörlich.<br />

Im Herbst lagen sie zeitweise mit 27 können hier auf e<strong>in</strong>er ungewöhnlich<br />

Prozent im Plus.<br />

breiten Klaviatur spielen. Als Anlagemöglichkeiten<br />

stehen ihnen nicht nur<br />

Die meisten Anleger verpassten diese<br />

Börsenrally. Denn nach Angaben <strong>de</strong>s die weltweiten Aktien- <strong>und</strong> Rentenmärkte<br />

offen. E<strong>in</strong> Multi-Asset-Fonds kann die-<br />

Fondsverbands BVI floss im Jahr 2012<br />

viel Geld ab (siehe Seite 6). Doch<br />

ist es tatsächlich notwendig, die<br />

„Beim Horizont von 20 bis<br />

Halbierung <strong>de</strong>s e<strong>in</strong>gesetzen Kapitals<br />

zu riskieren, um langfristig 30 Jahren bleiben Aktien die<br />

auskömmliche Rendite zu erzielen?<br />

Portfoliomanager vernei-<br />

attraktivste Anlageklasse“<br />

Toby Nangle, Threadneedle-Fondsmanager<br />

nen dies. „Verteile <strong>de</strong><strong>in</strong> Risiko“,<br />

lautet ihr Credo. Das e<strong>in</strong>gesetzte<br />

Kapital sollte über unterschiedliche Regionen,<br />

Branchen <strong>und</strong> Anlageklassen gegen<br />

o<strong>de</strong>r auch Immobilien ergänzen.<br />

se Kernanlagen um Rohstoffe, Währunstreut<br />

wer<strong>de</strong>n. So hätte e<strong>in</strong> Dax-Investor Multi-Asset-Fonds kann somit e<strong>in</strong> vermögensverwalten<strong>de</strong>r<br />

Charakter zuge-<br />

die Berg- <strong>und</strong> Talfahrt se<strong>in</strong>es Vermögens<br />

massiv gedämpft, wenn er se<strong>in</strong> Aktien- schrieben wer<strong>de</strong>n. Dank <strong>de</strong>r zusätzlichen<br />

Engagement zum Beispiel um E<strong>de</strong>lmetalle<br />

o<strong>de</strong>r Anleihen aus <strong>de</strong>n Schwellenlänrer<br />

Spielraum für <strong>de</strong>n Erwerb von Ver-<br />

Anlageklassen bietet sich e<strong>in</strong> viel größe<strong>de</strong>rn<br />

ergänzt hätte.<br />

mögenswerten, die nur wenig mite<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r<br />

korrelieren. So konnten sich etwa die<br />

Diversifikation bietet Halt<br />

Rohstoffe Gold <strong>und</strong> Öl zeitweise stark<br />

Die Vorteile <strong>de</strong>r Risikostreuung <strong>und</strong> Diversifikation<br />

beschrieb <strong>de</strong>r US-Ökonom Rentenmärkten abkoppeln. Gute Multivon<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung an <strong>de</strong>n Aktien- <strong>und</strong><br />

Harry S. Markowitz. Er prägte das Sprichwort<br />

„Lege niemals alle Eier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en haften Konstellationen Kapital.<br />

Asset-Fonds schlagen aus <strong>de</strong>rart vorteil-<br />

Korb“ – <strong>und</strong> wies 1952 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fachaufsatz<br />

nach, dass breit aufgestellte Port-<br />

so erweiterten Anlagespektrum erzielen?<br />

Welche Renditen lassen sich mit e<strong>in</strong>em<br />

folios höhere Renditen erzielen können, Toby Nangle, Manager <strong>de</strong>s Threadneedle<br />

obwohl sie ger<strong>in</strong>gere Risiken be<strong>in</strong>halten (Lux) Global Asset Allocation F<strong>und</strong>, umschreibt<br />

die Ziele se<strong>in</strong>es Hauses so: „Wir<br />

als e<strong>in</strong> eng fokussiertes Wertpapier<strong>de</strong>pot.<br />

Markowitz begrün<strong>de</strong>te damit die mo<strong>de</strong>rne<br />

Portfoliotheorie. Dafür erhielt er im len, aber nur etwa zwei Drittel <strong>de</strong>r Vola-<br />

möchten aktienähnliche Gew<strong>in</strong>ne erzie-<br />

Jahr 1990 <strong>de</strong>n Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaftenher<br />

g<strong>in</strong>g die Rechnung auf. Der Threadtilität<br />

von Aktien <strong>in</strong> Kauf nehmen.“ Bis-<br />

E<strong>in</strong> klug diversifiziertes Portfolio entsteht<br />

durch die Zusammenstellung von während <strong>de</strong>r F<strong>in</strong>anzkrise teilweise vor<br />

needle-Fonds bewahrte se<strong>in</strong>e Investoren<br />

E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>vestments, die sich möglichst <strong>de</strong>n massiven Kursverlusten an <strong>de</strong>n Aktienmärkten.<br />

unabhängig vone<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r sogar gegenläufig<br />

entwickeln. Dieses Verhältnis Aktuell hat <strong>de</strong>r Fondsanteilspreis das<br />

zue<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r, Korrelation genannt, lässt Vorkrisenniveau wie<strong>de</strong>r überschritten.<br />

sich auch <strong>in</strong> Zahlen ausdrücken. Korrelationen<br />

schwanken zwischen <strong>de</strong>n Werten <strong>de</strong>n vergangenen Jahren entwickelte sich<br />

Selbstverständlich ist das nicht. Denn <strong>in</strong><br />

plus e<strong>in</strong>s, null <strong>und</strong> m<strong>in</strong>us e<strong>in</strong>s. Bei e<strong>in</strong>er speziell <strong>de</strong>r europäische Aktienmarkt enttäuschend.<br />

So notiert <strong>de</strong>r Euro Stoxx 50<br />

Korrelation von plus e<strong>in</strong>s verhalten sich<br />

zwei Kapitalanlagen genau gleichläufig. immer noch etwa 40 Prozent tiefer als vor<br />

Für e<strong>in</strong>e Diversifikation eignen sie sich fünf Jahren. Auch <strong>de</strong>r Dax, immerh<strong>in</strong> |‘


32<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | MULTI-ASSET-STRATEGIE<br />

„Wir wollen aktienähnliche<br />

Gew<strong>in</strong>ne erzielen, aber nur<br />

zwei Drittel <strong>de</strong>r Volatilität<br />

von Aktien <strong>in</strong> Kauf nehmen“<br />

Toby Nangle, Fondsmanager <strong>de</strong>s<br />

Threadneedle (Lux) Global Asset Allocation F<strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong> Performance-In<strong>de</strong>x, notiert aus dieser<br />

langfristigen Perspektive betrachtet weiterh<strong>in</strong><br />

im M<strong>in</strong>us. Der Threadneedle-<br />

Fonds hat die „Europa-Klippe“ also erfolgreich<br />

umschifft. Allgeme<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d Aktien<br />

im Fonds weiterh<strong>in</strong> prom<strong>in</strong>ent vertreten.<br />

Das muss auch so se<strong>in</strong> – im gegenwärtigen<br />

Niedrigz<strong>in</strong>sumfeld können<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ntitel nur mit viel Kreativität<br />

<strong>und</strong> aufwendigem Basisresearch um an<strong>de</strong>re<br />

Renditebr<strong>in</strong>ger ergänzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dies gilt vor allem mit Blick auf e<strong>in</strong>e<br />

wirkungsvolle Diversfikation. Denn die<br />

Börsenspielregeln unterliegen e<strong>in</strong>em rapi<strong>de</strong>n<br />

Wan<strong>de</strong>l. Der fortschreiten<strong>de</strong> Welthan<strong>de</strong>l<br />

lässt auch die <strong>in</strong>ternationalen F<strong>in</strong>anzmärkte<br />

immer stärker zusammenwachsen.<br />

Anlagesegmente, die vor Jahren<br />

kaum verknüpft schienen, schw<strong>in</strong>gen<br />

plötzlich im Gleichklang.<br />

Korrelationen än<strong>de</strong>rn sich<br />

Zu<strong>de</strong>m reagieren die Märkte mehr <strong>de</strong>nn<br />

je auf überraschen<strong>de</strong> E<strong>in</strong>griffe von Notenbanken<br />

<strong>und</strong> Regierungen. Korrelationen<br />

verhalten sich im Zeitablauf nicht<br />

stabil, was die Steuerung komplexer Portfolios<br />

erschwert. Die Theorien von Harry<br />

S. Markowitz müssen also permanent<br />

fortentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Threadneedle (Lux) Global Asset Allocation<br />

F<strong>und</strong> galt zuvor e<strong>in</strong>e Aktienquote<br />

von 60 Prozent als optimal. Von<br />

diesem Wert weichen Toby Nangle <strong>und</strong><br />

se<strong>in</strong>e Fondsmanager-Kollegen gegenwär-<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

-10%<br />

-20%<br />

Threadneedle (Lux)Global Asset Allocation (WKN: A0D N5R)<br />

60% MSCI Welt, 40% Morn<strong>in</strong>gstar Global Government Bond<br />

-30%<br />

8. November 2007 8. November 2012<br />

Quelle: Bloomberg<br />

20,5%<br />

15,2%<br />

tig nach unten ab. Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ntitel machen<br />

aktuell 39 Prozent <strong>de</strong>s Fondsvergle<br />

„robuste Unternehmen, die <strong>in</strong> dieser<br />

gesichts dieses Szenarios präferiert Nanmögens<br />

aus. Die Bondquote wur<strong>de</strong> entsprechend<br />

erhöht, sie beträgt momentan können“. Zu dieser Gruppe gehören bei-<br />

schwierigen Umgebung noch wachsen<br />

46 Prozent. Weitere 9 Prozent entfallen spielsweise Nahrungsmittelhersteller wie<br />

auf Rohstoffe, die restlichen 6,5 Prozent Pepsi <strong>und</strong> Nestlé. Zu <strong>de</strong>n zehn größten<br />

stehen als Cash-Reserve bereit (siehe dazu<br />

Grafik rechte Seite).<br />

Vodafone <strong>und</strong> Samsung Electronics. Bei-<br />

Aktienpositionen im Fonds zählen ferner<br />

„Legt man e<strong>in</strong>en Zeithorizont von 20 <strong>de</strong> Unternehmen profitieren vom weltweiten<br />

Trend zur mobilen Kommunika-<br />

bis 30 Jahren zugr<strong>und</strong>e, bleiben Aktien<br />

die attraktivste Anlageklasse“, weiß Nantion<br />

mittels Smartphones <strong>und</strong> Tablets.<br />

Fünf-Jahres-Bilanz: Fonds schlägt In<strong>de</strong>x<br />

gle. Auf Sicht von 12 bis 18 Monaten sieht Speziell die ultralockere Geldpolitik<br />

<strong>de</strong>r Brite <strong>in</strong><strong>de</strong>s konjunkturelle Risiken. <strong>de</strong>r Notenbanken muss sich nicht<br />

Dem Fondsmanager bereitet das durch<br />

die Eurokrise verursachte makroökonomische<br />

Umfeld Kopfzerbrechen. Der<br />

Sparkurs <strong>de</strong>r Regierungen dürfte <strong>in</strong><br />

schwächerem <strong>Wachstum</strong> mün<strong>de</strong>n. Anzwangsläufig<br />

zum Heilsbr<strong>in</strong>ger entwi -<br />

ckeln. Threadneedle zufolge s<strong>in</strong>d Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ntitel<br />

aus Europa <strong>de</strong>rzeit zwar beson<strong>de</strong>rs<br />

günstig bewertet. Die Makrorisiken<br />

wür<strong>de</strong>n diesen Vorteil jedoch wie<strong>de</strong>r


33<br />

Outback <strong>in</strong> Australien: Staatsanleihen aus Down Un<strong>de</strong>r bieten <strong>gute</strong> Z<strong>in</strong>sen<br />

Portfolio-Mix: Threadneedle (Lux) Global Asset Allocation F<strong>und</strong><br />

aufwiegen. So sei es nicht ausgeschlossen,<br />

dass steigen<strong>de</strong> E<strong>in</strong>kaufspreise – beispielsweise<br />

für Rohstoffe – auf die Erträge<br />

<strong>de</strong>r Unternehmen durchschlagen<br />

könnten.<br />

Auch von <strong>de</strong>n USA dürften <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

nächsten Monaten nur ger<strong>in</strong>ge wirtschaftliche<br />

Impulse ausgehen. Aber man<br />

wer<strong>de</strong> die sogenannte Fiskalklippe wohl<br />

umschiffen, erwartet Toby Nangle. Dennoch<br />

könnte die politische Lähmung im<br />

Umfeld <strong>de</strong>s Gerangels um Steuererhöhungen<br />

<strong>und</strong> Sparprogramme die wichtigste<br />

Volkswirtschaft <strong>de</strong>r Welt im kommen<strong>de</strong>n<br />

Jahr durchaus an <strong>de</strong>n Rand e<strong>in</strong>er<br />

Rezession drücken.<br />

Flexibilität bei <strong>de</strong>r Mischung<br />

Das Multi-Asset-Team von Threadneedle<br />

verfügt über große Freiheiten, um solchen<br />

Unwägbarkeiten zu begegnen. So<br />

darf die Aktienquote <strong>de</strong>s Fonds zwischen<br />

null <strong>und</strong> 75 Prozent schwanken. Bei verz<strong>in</strong>slichen<br />

Wertpapieren beträgt die zulässige<br />

Quote null bis 100 Prozent.<br />

Der Anteil an Rohstoffen, die als Inflationsschutz<br />

immer stärker <strong>in</strong>s Blickfeld<br />

vieler Investoren rücken, kann bis auf<br />

maximal 20 Prozent hochgefahren wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r Praxis wer<strong>de</strong>n die jeweiligen<br />

Maximalgrenzen kaum erreicht.<br />

Da die weltweiten Aktienmärkte <strong>in</strong> Krisenzeiten<br />

beson<strong>de</strong>rs eng korrellieren, verbietet<br />

es sich ohneh<strong>in</strong>, alles auf e<strong>in</strong>e Karte<br />

setzen. Multi-Asset-Manager dürfen ihr<br />

Hauptziel nie aus <strong>de</strong>n Augen verlieren:<br />

Die zur Auswahl stehen<strong>de</strong>n Anlageklassen<br />

s<strong>in</strong>d so zu mischen, dass Wertschwankungen<br />

reduziert wer<strong>de</strong>n, ohne<br />

Renditechancen zu verschenken.<br />

Wie sich e<strong>in</strong> Portfolio wirkungsvoll diversifizieren<br />

lässt, erläutert Toby Nangle<br />

am Beispiel australischer Staatsanleihen,<br />

die er im Threadneedle-Fonds <strong>de</strong>rzeit<br />

hoch gewichtet hat: „Die australische<br />

Wirtschaft entwickelt sich aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

geografischen Nähe zu Ch<strong>in</strong>a gut. Die Kapitalmarktz<strong>in</strong>sen<br />

liegen <strong>de</strong>utlich höher<br />

als <strong>in</strong> Kerneuropa o<strong>de</strong>r <strong>in</strong> <strong>de</strong>n USA“, sagt<br />

er. Sollte sich die Konjunktur <strong>in</strong> Asien<br />

stärker abschwächen als erwartet, dürfte<br />

dies zwar die Aktienmärkte treffen.<br />

„Australien-Bonds könnten von e<strong>in</strong>em<br />

solchen Szenario jedoch profitieren“, erwartet<br />

Nangle. Bei e<strong>in</strong>em Wirtschaftsab-<br />

6,5%<br />

Top-Ten-Positionen <strong>in</strong> %<br />

9,0%<br />

Austral. Staatsanleihen 5,5 J. 8,2<br />

Source Physical Gold ETC 5,9<br />

US-Staatsanleihen 0,5 J. 5,5<br />

46,1%<br />

Mexik. Staatsanleihen 7,5 J. 3,2<br />

TLUX Enhanced Commodities F<strong>und</strong> 3,1<br />

New South Wales Treas. Corp. 3,5 J. 2,4<br />

38,5%<br />

Mexik. Staatsanleihen 6,5 J. 2,1<br />

Threadneedle Eur. High Y. Bond F<strong>und</strong> 1,4<br />

Canada Hous<strong>in</strong>g Trust 2,05 J. 1,4<br />

US-Staatsanleihen 0,25 J. 1,4<br />

Anleihen Aktien Rohstoffe Cash Quelle: Threadneedle, Stand: 31.10.2012<br />

schwung dürfte das Z<strong>in</strong>sniveau <strong>in</strong> Aus tralien<br />

s<strong>in</strong>ken, was Kursgew<strong>in</strong>ne <strong>de</strong>r bereits<br />

am Markt bef<strong>in</strong>dlichen Anleihen zur Folge<br />

hätte.<br />

Weiterer Vorteil: Die Bonität <strong>de</strong>s aus -<br />

tralischen Staats ist über je<strong>de</strong>n Zweifel erhaben,<br />

sodass die Staatspapiere auch <strong>in</strong><br />

dieser H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong>e attraktive Depotergänzung<br />

darstellen.<br />

Unternehmensanleihen <strong>und</strong> Z<strong>in</strong>spapiere<br />

aus Schwellenlän<strong>de</strong>rn s<strong>in</strong>d weitere<br />

Portfoliobestandteile, mit <strong>de</strong>nen die<br />

Threadneedle-Manager ihre Aktienengagements<br />

ergänzen (siehe Tabelle oben).<br />

E<strong>de</strong>lmetalle s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em Gold-ETC<br />

prom<strong>in</strong>ent vertreten. In <strong>de</strong>n facettenreichen<br />

Rohstoffmarkt <strong>in</strong>vestiert Threadneedle<br />

außer<strong>de</strong>m über e<strong>in</strong>en Zielfonds.<br />

E<strong>in</strong> solchermaßen breit aufgestelltes<br />

Wechselkursrisiken ausgeschlossen<br />

Die Diversifikation über australische<br />

Z<strong>in</strong>stitel funktioniert jedoch nur, wenn<br />

man das Wechselkursrisiko elim<strong>in</strong>iert.<br />

Der Threadneedle (Lux) Global Asset Allocation<br />

verfährt genau so. Die Euro-<br />

Tranche <strong>de</strong>s Fonds (WKN: A0D N5R) wird<br />

gegen Schwankungen <strong>de</strong>r im Portfolio<br />

enthaltenen Währungsanlagen weitgehend<br />

abgesichert.<br />

Portfolio muss e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en Aktien<strong>de</strong>pot<br />

auch <strong>in</strong> Hausse-Phasen nicht unterlegen<br />

se<strong>in</strong>. In <strong>de</strong>n drei Jahren seit September<br />

2009 entwickelte sich <strong>de</strong>r Threadneedle<br />

(Lux) Global Asset Allocation F<strong>und</strong> besser<br />

als <strong>de</strong>r MSCI World. Auch se<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen<br />

Vergleichs<strong>in</strong><strong>de</strong>x (siehe Chart<br />

l<strong>in</strong>ke Seite), <strong>de</strong>r sich zu 40 Prozent auf Anleihen<br />

bezieht, ließ <strong>de</strong>r Fonds klar h<strong>in</strong>ter<br />

sich. | Von Carsten Behrens<br />

FOTO: PHOTOCASE


34<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | ASIEN<br />

Aufschwung für alle<br />

Auf asiatische Aktientitel sollte ke<strong>in</strong> Anleger verzichten. Frankl<strong>in</strong> Templeton bietet dafür e<strong>in</strong>en<br />

Klassiker – <strong>und</strong> hat auch Lösungen für Anleger parat, die allzu viel Risiko scheuen<br />

‘| In Deutschland besitzt etwa je<strong>de</strong>r<br />

Zweite e<strong>in</strong> Auto, was r<strong>und</strong> 40 Millionen<br />

Personenwagen entspricht. In Ch<strong>in</strong>a,<br />

<strong>de</strong>m größten Pkw-Absatzmarkt, fahren<br />

schon heute e<strong>in</strong> paar Millionen Autos<br />

mehr. Für die gleiche Marktdurchdr<strong>in</strong>gung<br />

wie hierzulan<strong>de</strong> müssten <strong>in</strong><strong>de</strong>s<br />

noch r<strong>und</strong> 640 Millionen Ch<strong>in</strong>esen e<strong>in</strong>en<br />

Wagen kaufen. Aus Indien kämen<br />

600 Millionen Käufer h<strong>in</strong>zu. Statistisch<br />

gesehen besitzen nach Weltbank-Daten<br />

nur 1,2 von 100 In<strong>de</strong>rn e<strong>in</strong> Auto.<br />

Und nicht nur bei Autos herrscht<br />

Nachholbedarf. Von Haushaltsgeräten<br />

bis zu Luxusgütern – die Nachfrage aus<br />

Asien wächst. Steigen<strong>de</strong> E<strong>in</strong>kommen<br />

schüren <strong>de</strong>n Wohlstandshunger <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

aufstreben<strong>de</strong>n Volkswirtschaften. Die<br />

ch<strong>in</strong>esische Regierung verkün<strong>de</strong>te vor<br />

Kurzem, dass sich die Löhne <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Volksrepublik<br />

bis 2020 verdoppeln sollen.<br />

Schon seit e<strong>in</strong>igen Jahren s<strong>in</strong>d die<br />

Emerg<strong>in</strong>g Markets die <strong>Wachstum</strong>slokomotive<br />

<strong>de</strong>r Weltwirtschaft. Seit 2003 tragen<br />

sie mehr zum Pro-Kopf-E<strong>in</strong>kommenswachstum<br />

bei als die Industrielän<strong>de</strong>r.<br />

In <strong>de</strong>r Krise seit 2008 haben sie die<br />

Weltwirtschaft mit hohen <strong>Wachstum</strong>sraten<br />

aus <strong>de</strong>m Sumpf gezogen. Ihr Anteil<br />

an <strong>de</strong>r weltweiten Wirtschaftleistung<br />

nimmt rasant zu. Die aufstreben<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>r<br />

Asiens steuern mittlerweile knapp 30<br />

Prozent bei. Ch<strong>in</strong>a ist bereits zur zweitgrößten<br />

Volkswirtschaft aufgestiegen.<br />

2005 lag das 1,3-Milliar<strong>de</strong>n-Volk auf<br />

Platz 6. Noch <strong>in</strong> dieser Deka<strong>de</strong> könnte es<br />

Templeton Asian Growth<br />

MSCI AC Asia ex Japan<br />

300%<br />

261,4%<br />

250%<br />

200%<br />

150%<br />

117,8%<br />

100%<br />

50%<br />

0%<br />

-50%<br />

31.10.2002 31. 10.2012<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Frankl<strong>in</strong> Templeton<br />

Asian Growth F<strong>und</strong><br />

WKN: 971 661<br />

Auflagedatum: 30.6.1991<br />

Volumen: 16.963 Mio. USD<br />

Top-5-Positionen:<br />

6,57% Petroch<strong>in</strong>a Co Ltd.<br />

6,38% P T Astra International Tbk<br />

5,22% Siam Commercial Bank Plc<br />

4,33% PTT Plc<br />

4,14% Tata Consultancy Services Ltd<br />

FOTO: GETTY IMAGES


35<br />

die USA überholen. Seit 1978, <strong>de</strong>r Machtübernahme<br />

Deng Xiaop<strong>in</strong>gs, ist die ch<strong>in</strong>esische<br />

Wirtschaft nach Abzug <strong>de</strong>r Inflation<br />

im Durchschnitt um 10 Prozent<br />

gewachsen.<br />

Asiaten: Junges Volk<br />

Nur etwa 7 Prozent <strong>de</strong>r Asiaten s<strong>in</strong>d über 65 Jahre alt, <strong>in</strong> Deutschland ist es je<strong>de</strong>r<br />

Fünfte. Mehr als zwei Drittel <strong>de</strong>r Asiaten s<strong>in</strong>d im arbeitsfähigen Alter zwischen<br />

15 <strong>und</strong> 65 Jahren. R<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Viertel ist jünger<br />

Globale Abkühlung <strong>de</strong>r Wirtschaft<br />

Zweistellige Raten s<strong>in</strong>d zurzeit allerd<strong>in</strong>gs<br />

passé. Für 2012 rechnet die asiatische<br />

Entwicklungsbank mit e<strong>in</strong>en <strong>Wachstum</strong><br />

von 7,7 Prozent. Für die Schwellenlän<strong>de</strong>r<br />

Asiens <strong>in</strong>sgesamt erwartet sie im Durchschnitt<br />

6,1 Prozent für 2012 <strong>und</strong> 6,7 Prozent<br />

im Jahr 2013.<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>: Die Schul<strong>de</strong>nkrise <strong>in</strong><br />

Europa <strong>und</strong> die schwache Konjunktur <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n USA lässt auch Asien nicht kalt. Der<br />

Export lei<strong>de</strong>t unter <strong>de</strong>r gesunkenen<br />

Nachfrage. „Die Prognosen für Asien ohne<br />

Japan s<strong>in</strong>d aber <strong>de</strong>utlich zuversichtli-<br />

F R A U E N<br />

<strong>in</strong> Mio.<br />

200 150<br />

Bevölkerungsverteilung <strong>in</strong> Asien (2012)<br />

Alter<br />

100+<br />

M Ä N N E R<br />

90–94<br />

80–84<br />

70–74<br />

60–64<br />

50–54<br />

40–44<br />

30–34<br />

20–24<br />

10–14<br />

0–4<br />

100 50 0 50 100 150 200<br />

Quelle: US Census, 2012<br />

Inflation: Unter Kontrolle<br />

Ch<strong>in</strong>a hat se<strong>in</strong>e Inflation zurzeit im Griff. Indien kämpft noch. Die Asiatische Entwicklungbank<br />

rechnet jedoch damit, dass die Preissteigerung <strong>in</strong> Indien 2013 auf 7 Prozent fällt<br />

10%<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

2011 2012 1) 2013 1)<br />

1)<br />

Quelle: Asiatische Entwicklungsbank<br />

Prognose<br />

7% Indien<br />

4,5% Indonesien<br />

4,2% Schwellenlän<strong>de</strong>r Asiens<br />

3,5% Ch<strong>in</strong>a<br />

2,9% Südkorea<br />

Bauen für <strong>de</strong>n Boom: Asien steuert<br />

heute bereits 30 Prozent zur globalen<br />

Wirtschaftsleistung bei<br />

cher als für die meisten Industrielän<strong>de</strong>r.<br />

Dieser Trend dürfte <strong>in</strong> absehbarer Zukunft<br />

anhalten“, me<strong>in</strong>t Mark Mobius,<br />

Fondsmanager <strong>de</strong>s Frankl<strong>in</strong> Templeton<br />

Asian Growth F<strong>und</strong>. „Die Industrialisierung<br />

<strong>de</strong>r asiatischen Volkswirtschaften<br />

hält an, während sie zusätzlich von <strong>de</strong>r<br />

Dynamik e<strong>in</strong>er großen, jungen <strong>und</strong> relativ<br />

kostengünstigen Erwerbsbevölkerung<br />

profitieren.“ Auf <strong>de</strong>m asiatischen Kont<strong>in</strong>ent<br />

leben r<strong>und</strong> 60 Prozent <strong>de</strong>r Weltbevölkerung,<br />

mehr als 4 Milliar<strong>de</strong>n Menschen.<br />

Davon s<strong>in</strong>d mehr als zwei Drittel<br />

im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 65<br />

Jahren (siehe Grafik oben).<br />

Investieren mit <strong>de</strong>n vier Cs<br />

Auch Anleger können am Aufstieg <strong>de</strong>s<br />

Kont<strong>in</strong>ents verdienen. Frankl<strong>in</strong> Templeton<br />

sieht vor allem vier Punkte, die für<br />

e<strong>in</strong> Investment <strong>in</strong> Asien sprechen – die<br />

vier Cs. Das erste C steht für Consumer,<br />

also für <strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Verbraucher. Wachsen<strong>de</strong><br />

Mittelschichten wollen konsumieren.<br />

Das McK<strong>in</strong>sey Global Institute zählt heute<br />

1,8 Milliar<strong>de</strong>n Menschen weltweit zur<br />

Mittelschicht <strong>und</strong> schätzt, dass <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

nächsten 20 Jahren 3 Milliar<strong>de</strong>n Menschen<br />

h<strong>in</strong>zukommen. Der stärkste Zuwachs<br />

ist <strong>in</strong> Asien zu erwarten.<br />

Das zweite C s<strong>in</strong>d die Commodities.<br />

Asien ist nicht nur großer Nachfrager von<br />

Rohstoffen, son<strong>de</strong>rn viele asiatische |‘


<strong>Wachstum</strong>smotor Asien<br />

Die Schwellenlän<strong>de</strong>r Asiens befeuern die Weltwirtschaft. Die Asiatische Entwicklungsbank<br />

rechnet für 2012 mit e<strong>in</strong>em <strong>Wachstum</strong> von 6,1 Prozent <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Region<br />

Ch<strong>in</strong>a<br />

Indien<br />

Indonesien<br />

Südkorea<br />

Schwellenlän<strong>de</strong>r<br />

Asiens<br />

Eurozone<br />

USA<br />

Asien: Niedrige Verschuldung<br />

Während die ohneh<strong>in</strong> hohe Staatsverschuldung <strong>in</strong> <strong>de</strong>n westlichen Län<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Japan<br />

weiter gestiegen ist, geht sie <strong>in</strong> vielen aufstreben<strong>de</strong>n asiatischen Län<strong>de</strong>rn zurück<br />

S<strong>in</strong>gapur<br />

Indien<br />

Pakistan<br />

Malaysia<br />

Bangla<strong>de</strong>sch<br />

Thailand<br />

Taiwan<br />

Philipp<strong>in</strong>en<br />

Vietnam<br />

Südkorea<br />

Hongkong<br />

Ch<strong>in</strong>a (Volksrepublik)<br />

Indonesien<br />

Japan<br />

USA<br />

Eurozone<br />

BIP-<strong>Wachstum</strong> <strong>in</strong> %<br />

-2,0 -1,0 0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 9,0<br />

Staatsverschuldung (<strong>in</strong> % <strong>de</strong>s BIP)<br />

2011<br />

2009<br />

2013<br />

2012<br />

2011<br />

0,0 50,0 100,0 150,0 200,0 250,0<br />

Län<strong>de</strong>r s<strong>in</strong>d auch reich an Ressourcen<br />

<strong>und</strong> können als Exporteure von <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n<br />

globalen Nachfrage profitieren.<br />

Zum Beispiel verfügt Indonesien<br />

über große Vorkommen an m<strong>in</strong>eralischen<br />

Rohstoffen wie Erdgas, Kohle, Öl,<br />

Z<strong>in</strong>n, Nickel, Kupfer, Bauxit <strong>und</strong> Gold.<br />

Der dritte Treiber <strong>de</strong>r Märkte ist Convergence:<br />

die Konvergenz durch zunehmen<strong>de</strong>n<br />

Han<strong>de</strong>l untere<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r. Anfang<br />

2010 trat das Freihan<strong>de</strong>lsabkommen zwischen<br />

Ch<strong>in</strong>a <strong>und</strong> zehn Asean-Län<strong>de</strong>rn <strong>in</strong><br />

Quelle: Asiatische Entwicklungsbank<br />

Quelle: Quelle: Asiatische Entwicklungsbank/IWS<br />

36 DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | ASIEN Kraft. Die sogenannte Cafta-Zone ist gemessen<br />

am Han<strong>de</strong>lsvolumen die drittgrößte<br />

Freihan<strong>de</strong>lszone, gemessen an <strong>de</strong>r<br />

Bevölkerung mit knapp 2 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Menschen die größte <strong>de</strong>r Welt.<br />

Das vierte C steht für Corporate Governance,<br />

e<strong>in</strong>er sich stetig verbessern<strong>de</strong>n<br />

Unternehmensführung <strong>und</strong> zunehmen<strong>de</strong>r<br />

Transparenz <strong>und</strong> Stabilität <strong>de</strong>r F<strong>in</strong>anzmärkte.<br />

Fondsmanager Mobius ist<br />

schon seit mehreren Jahrzehnten <strong>in</strong><br />

Asien unterwegs. Seit Auflage 1991 managt<br />

<strong>de</strong>r 76-Jährige <strong>de</strong>n Templeton Asian<br />

Growth F<strong>und</strong>, <strong>de</strong>r mit e<strong>in</strong>em Volumen<br />

von über 16 Milliar<strong>de</strong>n US-Dollar <strong>de</strong>r<br />

größte <strong>in</strong> Deutschland angebotene Emerg<strong>in</strong>g-Markets-Fonds<br />

ist.<br />

Mobius ist Bottom-up-Stockpicker <strong>und</strong><br />

schert sich nicht son<strong>de</strong>rlich um Benchmark-Gewichtungen.<br />

Er sucht nach vielversprechen<strong>de</strong>n<br />

Unternehmen <strong>in</strong> Asiens<br />

Emerg<strong>in</strong>g Markets. Japan, Australien <strong>und</strong><br />

Neuseeland lässt er außen vor. Fündig<br />

wird er vor allem <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a <strong>und</strong> Thailand.<br />

In bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn ist jeweils r<strong>und</strong> e<strong>in</strong><br />

Viertel <strong>de</strong>s Portfolios <strong>in</strong>vestiert. Energieunternehmen<br />

s<strong>in</strong>d stark übergewichtet.<br />

Wer seit Anfang beim Fonds dabei<br />

war, konnte se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> gut 21 Jahren<br />

verdreifachen, musste zwischenzeitlich<br />

aber auch Abschwünge h<strong>in</strong>nehmen.<br />

Die enormen Chancen <strong>in</strong> Asien s<strong>in</strong>d<br />

auch verb<strong>und</strong>en mit Risiken. Anleger<br />

müssen auch künftig damit rechnen, dass<br />

die asiatischen Aktienmärkte kurzfristig<br />

immer wie<strong>de</strong>r e<strong>in</strong>brechen – <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel<br />

meist stärker als die westlichen Aktienmärkte.<br />

Dafür erfolgt die Erholung ten<strong>de</strong>nziell<br />

schneller <strong>und</strong> steiler. Aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>s langfristigen Potenzials ist e<strong>in</strong> Asienfonds<br />

jedoch e<strong>in</strong> unverzichtbarer Bauste<strong>in</strong><br />

im Portfolio.<br />

Fonds auch für Risikoscheue<br />

Für weniger risikobereite Anleger bieten<br />

sich Alternativen, um am Aktienmarkt<br />

dabei zu se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Möglichkeit ist <strong>de</strong>r<br />

Frankl<strong>in</strong> Templeton Global F<strong>und</strong>amental<br />

Strategies F<strong>und</strong>, <strong>de</strong>r auch als Marathon<br />

Strategie I bekannt ist. I<strong>de</strong>e: Es gehen drei<br />

„Langläufer“ an <strong>de</strong>n Start, die <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Marktsituationen ihre Stärken<br />

haben <strong>und</strong> so für e<strong>in</strong>en langfris tigen<br />

Vermögensaufbau sorgen können. Der<br />

Fonds vere<strong>in</strong>t dazu die Strategien <strong>de</strong>r drei


37<br />

„Asien profitiert von<br />

<strong>de</strong>r Dynamik e<strong>in</strong>er<br />

großen <strong>und</strong> jungen<br />

Erwerbsbevölkerung“<br />

Mark Mobius,<br />

Fondsmanager<br />

Frankl<strong>in</strong> Templeton<br />

zent. Zu<strong>de</strong>m dürfen die Fondsmanager<br />

Matthias Hoppe <strong>und</strong> Stephen L<strong>in</strong>gard<br />

Anlagen wie Immobilien, Rohstoffe <strong>und</strong><br />

Hedgefonds beimischen. Zurzeit s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

Gold-ETC <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Absolute-Return-<br />

Strategie im Portfolio.<br />

Der Fonds ist als Dachfonds konstruiert,<br />

die Manager <strong><strong>in</strong>vestieren</strong> sowohl <strong>in</strong><br />

Fonds von Frankl<strong>in</strong> Templeton als auch<br />

<strong>in</strong> Fremdfonds. Zu<strong>de</strong>m haben sie Zugang<br />

zu <strong>in</strong> Deutschland nicht registrierten US-<br />

Fonds. Zur Absicherung <strong>de</strong>s Portfolios<br />

können sie börsengehan<strong>de</strong>lte Derivate<br />

e<strong>in</strong>setzen. Auch kostengünstige Exchange<br />

Tra<strong>de</strong>d F<strong>und</strong>s (ETFs) spielen e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle.<br />

„ETFs s<strong>in</strong>d i<strong>de</strong>al <strong>in</strong> <strong>de</strong>r taktischen Asset<br />

Allocation, um die Aktienquote kurzfristig<br />

zu erhöhen“, berichtet Hoppe. Zu<strong>de</strong>m<br />

seien sie e<strong>in</strong> <strong>gute</strong>s Vehikel bei e<strong>in</strong>er<br />

15,9%<br />

5,4%<br />

8,9%<br />

69,8%<br />

Quelle: Frankl<strong>in</strong> Templeton, Stand: 31.10.2012<br />

Anleihen<br />

Aktien<br />

Geldmarkt /<br />

Kasse<br />

Alternative<br />

Investments<br />

Investmenthäuser von Frankl<strong>in</strong> Templeton:<br />

globale Value-Aktien von Templeton,<br />

globale Deep-Value-Aktien von Mutual<br />

Series <strong>und</strong> globale Anleihen von<br />

Frankl<strong>in</strong>. Je<strong>de</strong> Strategie wird mit jeweils<br />

e<strong>in</strong>em Drittel <strong>de</strong>s Fondsvermögens umgesetzt.<br />

Verantwortlich s<strong>in</strong>d die Investment-Teams<br />

vom Templeton Growth<br />

F<strong>und</strong>, <strong>de</strong>m Frankl<strong>in</strong> Mutual Global Discovery<br />

F<strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Templeton Global<br />

Bond F<strong>und</strong>, die hier e<strong>in</strong> ähnliches Anlageziel<br />

wie bei ihren Fonds verfolgen.<br />

Der Vorteil gegenüber e<strong>in</strong>em Direkt<strong>in</strong>vestment<br />

<strong>in</strong> die E<strong>in</strong>zelfonds liegt im regelmäßigen<br />

Rebalanc<strong>in</strong>g. Die Fondsmanager<br />

Tony Coffey <strong>und</strong> Brent S. Smith<br />

sorgen dafür, dass die Gleichgewichtung<br />

<strong>de</strong>r Strategien erhalten bleibt. So wer<strong>de</strong>n<br />

Gew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> <strong>de</strong>n gut laufen<strong>de</strong>n Strategien<br />

mitgenommen. Die schlechter laufen<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n zu vergleichsweise günstigen<br />

Preisen aufgestockt.<br />

Über 400 Titel im Portfolio<br />

Der Fonds ist extrem breit gestreut, zurzeit<br />

s<strong>in</strong>d r<strong>und</strong> 400 Titel im Portfolio. Die<br />

größte, e<strong>in</strong>e mexikanische Staatsanleihe,<br />

hat e<strong>in</strong>en Anteil von 1,5 Prozent. Der<br />

Fonds <strong>in</strong>vestiert auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Schwellenlän<strong>de</strong>rn.<br />

Der Fokus liegt entsprechend<br />

<strong>de</strong>r Marktkapitalisierung an <strong>de</strong>n globalen<br />

Börsen auf <strong>de</strong>n USA, wo über 40 Prozent<br />

<strong>de</strong>s Fondsvermögens <strong>in</strong>vestiert ist.<br />

Seit Auflage im Oktober 2007 hat <strong>de</strong>r<br />

Fonds bis En<strong>de</strong> Oktober 2012 e<strong>in</strong> Plus<br />

von r<strong>und</strong> 20 Prozent erzielt <strong>und</strong> liegt damit<br />

vor se<strong>in</strong>er Benchmark. Und im <strong>de</strong>sas -<br />

trösen Aktienjahr 2008 kam er mit e<strong>in</strong>em<br />

M<strong>in</strong>us von nur 16,5 Prozent davon, was<br />

er <strong>in</strong> <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Folgejahren wie<strong>de</strong>r mehr<br />

als aufholen konnte.<br />

Für Anleger, für die auch solche zwischenzeitlichen<br />

Verluste noch zu hoch<br />

s<strong>in</strong>d, hat Frankl<strong>in</strong> Templeton <strong>de</strong>n Frankl<strong>in</strong><br />

Templeton Strategic Conservative<br />

F<strong>und</strong> im Angebot (siehe Grafik rechts).<br />

Der Fonds ist <strong>de</strong>r risikoärmste <strong>de</strong>r drei<br />

Multi-Asset-Fonds <strong>de</strong>r Gesellschaft. Bis zu<br />

40 Prozent <strong>de</strong>s Frankl<strong>in</strong> Templeton Strategic<br />

Conservative können <strong>in</strong> Aktien <strong>in</strong>vestiert<br />

se<strong>in</strong>. Der Anleihen- <strong>und</strong> Kasseanteil<br />

kann jeweils zwischen null <strong>und</strong><br />

100 Prozent schwanken.<br />

Die strategische Anleihen-Aktien-Kasse-Gewichtung<br />

liegt bei 75-15-10 Proe<strong>in</strong>setzen<strong>de</strong>n<br />

Erholung an <strong>de</strong>n Aktienmärkten:<br />

„Aktive Manager h<strong>in</strong>ken <strong>in</strong> dieser<br />

Phase bei <strong>de</strong>r Kursentwicklung meist<br />

h<strong>in</strong>terher“, weiß Hoppe.<br />

Außer<strong>de</strong>m nutzt er ETFs für amerikanische<br />

<strong>und</strong> europäische Staatsanleihen.<br />

Die taktische Asset Allocation wird ständig<br />

an die Marktsituation angepasst. Vor<br />

allem 2009 hatten die Fondsmanager<br />

Hoppe <strong>und</strong> L<strong>in</strong>gard Aktien übergewichtet.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs lag <strong>de</strong>ren Anteil auch damals<br />

nur bei etwas mehr als 20 Prozent –<br />

<strong>und</strong> war damit weit von <strong>de</strong>r Maximalgrenze<br />

entfernt.<br />

Die Volatilität <strong>de</strong>s Frankl<strong>in</strong> Templeton<br />

Strategic Conservative F<strong>und</strong> liegt bei lediglich<br />

knapp 5 Prozent: das ist e<strong>in</strong> Wert,<br />

<strong>de</strong>r e<strong>in</strong> gewisses Risiko erlaubt, aber <strong>de</strong>n<br />

Schlaf <strong>de</strong>r Fondsanleger auf ke<strong>in</strong>en Fall<br />

stören kann. | Von Sab<strong>in</strong>e Groth<br />

Frankl<strong>in</strong> Templeton<br />

Strategic Conservative F<strong>und</strong><br />

WKN: A0H NA3<br />

Auflagedatum: 13.2.2006<br />

Volumen: 18 Mio. Euro<br />

Um Risiken <strong>de</strong>utlich zu reduzieren,<br />

kann <strong>de</strong>r Multi-Asset-Fonds über<br />

verschie<strong>de</strong>ne Assetklassen breit streuen


38<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | AFRIKA<br />

Junge Löwen<br />

auf <strong>de</strong>m Sprung<br />

Für 2012 prognostiziert die Weltbank <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn Subsahara-Afrikas e<strong>in</strong> beachtliches<br />

<strong>Wachstum</strong> von r<strong>und</strong> 5 Prozent. Das hohe <strong>Wachstum</strong> <strong>und</strong> die positiven wirtschaftlichen<br />

Aussichten sorgen auch an <strong>de</strong>r Börse für e<strong>in</strong> <strong>gute</strong>s Klima<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

Jugendliche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Textilshop <strong>in</strong> Johannesburg, Südafrika: Die afrikanische Mittelschicht wächst<br />

‘| Der globale Wirtschaftsmotor läuft<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr nicht beson<strong>de</strong>rs r<strong>und</strong>.<br />

Weltweit erwartet <strong>de</strong>r Internationale<br />

Währungsfonds (IWF) gera<strong>de</strong> mal e<strong>in</strong>en<br />

Anstieg <strong>de</strong>r Wirtschaftskraft von nur 3,3<br />

Prozent, <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Euro-Zone soll das Brutto<strong>in</strong>landsprodukt<br />

(BIP) sogar um 0,4 Prozent<br />

schrumpfen.<br />

Beim Gros <strong>de</strong>r afrikanischen Staaten<br />

sieht das an<strong>de</strong>rs aus: Laut <strong>de</strong>m aktuellen<br />

African-Pulse-Bericht <strong>de</strong>r Weltbank wird<br />

die Wirtschaft <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r sogenannten<br />

Subsahara-Region im Jahr 2012 um<br />

4,8 Prozent zulegen – nach 4,9 Prozent<br />

im Vorjahr. Und ohne das momentan<br />

schwächeln<strong>de</strong> Südafrika kämen die Staaten<br />

südlich <strong>de</strong>r Sahara im Schnitt sogar<br />

auf satte 6 Prozent BIP-Zuwachs.<br />

Dieser Trend soll sich laut IWF-Prognose<br />

auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren<br />

verstetigen – <strong>und</strong> das honorieren auch<br />

die Börsen. So verzeichnet <strong>de</strong>r Aktien -<br />

<strong>in</strong><strong>de</strong>x MSCI Frontier Markets Africa seit<br />

Jahresbeg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong> Plus von etwa 36 Prozent,<br />

während <strong>de</strong>r MSCI-Weltaktien<strong>in</strong><strong>de</strong>x<br />

lediglich r<strong>und</strong> 11 Prozent an Bo<strong>de</strong>n<br />

gutmachte.<br />

Auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>r vergangenen<br />

drei <strong>und</strong> zehn Jahre hat <strong>de</strong>r afrikanische<br />

Aktienmarkt gegenüber <strong>de</strong>m glo-


39<br />

sequent voranzutreiben, was <strong>de</strong>n <strong>Wachstum</strong>saussichten<br />

Nigerias zu<strong>gute</strong> kommen<br />

sollte. Mittelfristig bezahlt machen sollte<br />

sich auch die zunehmen<strong>de</strong> Diversifikation<br />

<strong>de</strong>r Wirtschaft, um sich auf diese<br />

Weise mehr <strong>und</strong> mehr vom Ölpreis unabhängig<br />

zu machen. Noch weisen die<br />

Öl-Exporte r<strong>und</strong> 90 Prozent <strong>de</strong>r gesamten<br />

Ausfuhren auf (siehe Grafik Seite 41).<br />

Und was für Nigeria gilt, trifft auch für<br />

viele an<strong>de</strong>re afrikanische Staaten zu.<br />

Denn die wirtschaftliche Entwicklung<br />

ruht schon längst nicht mehr nur auf Öl,<br />

Gold <strong>und</strong> Diamanten. Zahlreiche Län<strong>de</strong>r<br />

haben mittlerweile erfolgreiche Schritte<br />

zur Diversifizierung ihrer Wirtschaftskraft<br />

unternommen.<br />

Und auch <strong>de</strong>r B<strong>in</strong>nenmarkt gew<strong>in</strong>nt an<br />

Be<strong>de</strong>utung. „Auch wenn es <strong>in</strong> <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Medien oft falsch vermittelt wird,<br />

besteht Subsahara-Afrika nicht nur aus<br />

<strong>de</strong>r ärmeren Bevölkerungsschicht. In <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren kann e<strong>in</strong>e stark anwachbalen<br />

In<strong>de</strong>x die Nase vorn. Doch die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Börsen<br />

lassen sich nicht über e<strong>in</strong>en Kamm scheren.<br />

„Man muss von Land zu Land differenzieren“,<br />

betont Peter Zurhorst, Geschäftsführer<br />

Deutschland <strong>und</strong> Österreich<br />

bei Renaissance Asset Managers.<br />

Ke<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er: Afrika ist <strong>in</strong> etwa so groß<br />

wie USA, Westeuropa, Indien, Ch<strong>in</strong>a, Mexiko<br />

<strong>und</strong> Japan zusammen. Der Kont<strong>in</strong>ent,<br />

auf <strong>de</strong>m heute bereits über e<strong>in</strong>e Milliar<strong>de</strong><br />

Menschen lebt, lässt sich wirtschaftlich<br />

grob <strong>in</strong> drei geografische Bereiche<br />

aufteilen: die vergleichsweise weit<br />

entwickelten Staaten im Nor<strong>de</strong>n, Südafrika<br />

<strong>und</strong> dazwischen die Subsahara-Region.<br />

Letztere ist beson<strong>de</strong>rs <strong>in</strong>teressant:<br />

So erwartet <strong>de</strong>r IWF sieben <strong>de</strong>r zehn am<br />

schnellsten wachsen<strong>de</strong>n Volkswirtschaften<br />

<strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n fünf Jahre dort.<br />

Kenia <strong>und</strong> Nigeria als Pfeiler<br />

Kenia im Osten <strong>und</strong> Nigeria im Westen<br />

s<strong>in</strong>d dabei die regionalen Gr<strong>und</strong>pfeiler,<br />

von <strong>de</strong>nen auch die umliegen<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>r<br />

profitieren. Ohne die Häfen <strong>in</strong> Lagos <strong>und</strong><br />

Mombasa etwa könnten die Güter <strong>de</strong>r<br />

Nachbarlän<strong>de</strong>r nur mit weitaus größerem<br />

Aufwand <strong>und</strong> höheren Kosten auf <strong>de</strong>n<br />

Weltmarkt gelangen. Darüber h<strong>in</strong>aus ist<br />

Nigeria mit r<strong>und</strong> 170 Millionen Menschen<br />

nicht nur das bevölkerungsreichs -<br />

te Land <strong>in</strong> Subsahara-Afrika, son<strong>de</strong>rn verfügt<br />

auch über umfangreiche natürliche<br />

Ressourcen. Mut macht zu<strong>de</strong>m, dass die<br />

Regierung <strong>de</strong>n maro<strong>de</strong>n Strommarkt entflechten<br />

<strong>und</strong> privatisieren will.<br />

Mit diesen Maßnahmen unterstreicht<br />

die Politik ihr Vorhaben, Reformen kon-<br />

Auf <strong>de</strong>r Überholspur<br />

Der Sub-Saharan F<strong>und</strong> von Renaissance Asset Managers konnte seit se<strong>in</strong>er<br />

Auflage im Oktober 2010 se<strong>in</strong>en Vergleichs<strong>in</strong><strong>de</strong>x klar h<strong>in</strong>ter sich lassen<br />

115%<br />

110%<br />

104,6%<br />

105%<br />

100%<br />

95%<br />

90%<br />

94,2%<br />

85%<br />

80%<br />

75%<br />

70%<br />

15. Oktober 2010 26. Oktober 2012<br />

Prognose für 2020:<br />

Zuwachs unterschiedlicher Branchen <strong>in</strong> Afrika<br />

Alle<strong>in</strong> im Bereich Konsumgüter erwartet die <strong>in</strong>ternationale Unternehmensberatung<br />

McK<strong>in</strong>sey für das Jahr 2020 e<strong>in</strong>en Umsatz von 1,38 Billionen Dollar<br />

Jahresumsatz<br />

2020<br />

<strong>in</strong> Mrd. Dollar<br />

<strong>Wachstum</strong><br />

von 2008 bis 2020<br />

<strong>in</strong> Mrd. Dollar<br />

Renaissance Sub-Saharan F<strong>und</strong> A (WKN: A1H 9MM)<br />

Dow Jones Africa Titans 50 In<strong>de</strong>x<br />

Jährliches<br />

<strong>Wachstum</strong><br />

<strong>in</strong> Prozent<br />

Konsumgüter 1.380 520 4<br />

Rohstoffe 540 110 2<br />

Landwirtschaft 500 220 5<br />

Infrastruktur 200 130 9<br />

Gesamt 2.620 980 4<br />

Quelle: McK<strong>in</strong>sey Global Institute, 2010<br />

sen<strong>de</strong> Mittelschicht beobachtet wer<strong>de</strong>n“,<br />

sagt Olaf Meier, Chief F<strong>in</strong>ancial Officer<br />

<strong>de</strong>r African Development Corporation.<br />

Wie kräftig die Mittelschicht <strong>in</strong> Afrika<br />

wachsen könnte, lässt e<strong>in</strong>e Studie von<br />

Goldman Sachs ECS Research erahnen.<br />

Demnach könnten im Jahr 2050 <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

sogenannten Afrika-11-Staaten mehr<br />

Menschen mit e<strong>in</strong>em jährlichen E<strong>in</strong>kommen<br />

von 6.000 bis 30.000 US-Dollar<br />

leben als <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a. Zu <strong>de</strong>n Afrika-11-Staaten<br />

zählen: Kongo, Ägypten, Äthiopien,<br />

Kenia, Marokko, Nigeria, Südafrika, Sudan,<br />

Tansania, Unganda <strong>und</strong> Simbabwe.<br />

Konsum treibt Konjunktur<br />

Und die Bevölkerungsstruktur <strong>de</strong>s Kont<strong>in</strong>ents<br />

sollte das <strong>Wachstum</strong> ebenfalls stützen.<br />

Immerh<strong>in</strong> wer<strong>de</strong>n IWF-Schätzungen<br />

zufolge im Jahr 2050 r<strong>und</strong> 2 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Menschen <strong>in</strong> Afrika leben – die konsumieren<br />

wollen. Damit eröffnen sich neue<br />

Märkte, zum Beispiel <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Konsumgüterbranche.<br />

„Wir s<strong>in</strong>d sehr positiv gestimmt, was<br />

das <strong>Wachstum</strong> <strong>in</strong> diesem Bereich anbelangt.<br />

Der Beitrag <strong>de</strong>r privaten Konsumausgaben<br />

macht heute bereits 60 Prozent<br />

<strong>de</strong>s BIPs <strong>de</strong>r Subsahara-Region aus. Da das<br />

E<strong>in</strong>kommen <strong>de</strong>r privaten Bevölkerung<br />

stetig wächst, wird sich das <strong>de</strong>shalb auch<br />

positiv auf <strong>de</strong>n Konsumsektor auswirken“,<br />

ist Mauro Toldo, Volkswirt <strong>de</strong>r Deka<br />

Bank, überzeugt.<br />

Der F<strong>in</strong>anzdienstleistungssektor gehört<br />

ebenso zu <strong>de</strong>n Zukunftsbranchen:<br />

„Vor allem, was die Kreditvergabe angeht.<br />

Hier besteht noch e<strong>in</strong>e Menge<br />

Nachholbedarf, zumal Kredite für die |‘<br />

Quelle: Renaisssance Asset Managers


40<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | AFRIKA<br />

Sven Richter managt <strong>de</strong>n Sub-Saharan<br />

F<strong>und</strong> von Renaissance Asset Managers<br />

DAS INVESTMENT: Die Chancen von<br />

Schwellenlän<strong>de</strong>r-Investments s<strong>in</strong>d<br />

mittlerweile breiten Anlegerkreisen<br />

bekannt. Warum ist Afrika trotz großer<br />

<strong>Wachstum</strong>sraten für viele noch e<strong>in</strong><br />

weißer Fleck auf <strong>de</strong>r Landkarte?<br />

Sven Richter: Das Gros <strong>de</strong>r Emerg<strong>in</strong>g-<br />

Markets-Investoren richtet <strong>de</strong>n Blick immer<br />

noch nach Asien, Osteuropa <strong>und</strong><br />

Late<strong>in</strong>amerika. Doch e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> die Vergangenheit<br />

zeigt, dass Anleger häufig zu<br />

spät <strong>in</strong> aufstreben<strong>de</strong> Schwellenstaaten<br />

<strong>in</strong>vestiert haben. So ersche<strong>in</strong>t etwa die<br />

Türkei, die schon seit Jahren enorme<br />

Fortschritte aufweisen kann, erst jetzt<br />

mehr <strong>und</strong> mehr im Blickfeld.<br />

Ist die Zurückhaltung nicht auch mit<br />

<strong>de</strong>n eher negativen Berichten <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

Medien zu erklären?<br />

Richter: Nachrichten über Krisen <strong>und</strong><br />

Elend lassen sich natürlich besser verkaufen<br />

als positive Meldungen – das trifft<br />

auch für Afrika zu. Erschwerend kommt<br />

jedoch h<strong>in</strong>zu, dass Afrika häufig nicht<br />

differenziert betrachtet wird. Während<br />

etwa <strong>in</strong> Asien zwischen Indien, Ch<strong>in</strong>a o<strong>de</strong>r<br />

Indonesien unterschie<strong>de</strong>n wird, ist <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

Medienberichterstattung über <strong>de</strong>n südlichen<br />

Kont<strong>in</strong>ent <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel von Afrika die<br />

Re<strong>de</strong> – <strong>und</strong> dies, obwohl es sich um e<strong>in</strong>en<br />

Erdteil mit über 55 Staaten han<strong>de</strong>lt.<br />

„Die letzte große<br />

<strong>Wachstum</strong>sstory“<br />

Welche vertrauensbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Argumente<br />

fallen Ihnen e<strong>in</strong>?<br />

Richter: Fakt ist, dass viele Staaten Afrikas<br />

ihre Verb<strong>in</strong>dlichkeiten kräftig reduzieren<br />

konnten. So s<strong>in</strong>d etwa die Subsahara-Län<strong>de</strong>r<br />

im Schnitt nur mit 32 Prozent <strong>de</strong>s BIPs<br />

verschul<strong>de</strong>t, während die G7-Staaten mit<br />

118 Prozent <strong>de</strong>r Wirtschaftskraft <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

Krei<strong>de</strong> stehen. Auch die <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

hohen Inflationsraten haben die meis -<br />

ten Län<strong>de</strong>r mittlerweile <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Griff bekommen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d die meisten<br />

afrikanischen Staaten nicht nur <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

kräftig gewachsen, son<strong>de</strong>rn<br />

wer<strong>de</strong>n auch künftig vergleichsweise hohe<br />

Zuwachsraten beim BIP erzielen ...<br />

... dank <strong>de</strong>r hohen Rohstoffvorkommen.<br />

Richter: Ja, die E<strong>in</strong>nahmen aus <strong>de</strong>n hohen<br />

Rohstoffressourcen vieler afrikanischer<br />

Staaten bil<strong>de</strong>n das F<strong>und</strong>ament. Entschei<strong>de</strong>nd<br />

ist jedoch, dass diese Erlöse <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit <strong>und</strong> aktuell überwiegend<br />

klug <strong>in</strong>vestiert wur<strong>de</strong>n <strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n, sodass<br />

nun auch die breite Bevölkerung von<br />

<strong>de</strong>m Rohstoffreichtum profitiert. Großes<br />

Potenzial sehen wir daher vor allem <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

Konsum- <strong>und</strong> F<strong>in</strong>anzbranche.<br />

E<strong>in</strong>e Konjunkturbremse s<strong>in</strong>d aber<br />

die oftmals fehlen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r nur wenig<br />

ausgebauten Verkehrswege.<br />

Richter: Natürlich stimmt es, dass die Infrastruktur<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n meisten afrikanischen<br />

Staaten noch längst nicht das Niveau aufweist<br />

wie etwa <strong>in</strong> <strong>de</strong>n aufstreben<strong>de</strong>n<br />

Volkswirtschaften Asiens. Wir sehen daher<br />

<strong>in</strong> diesem Bereich enorme Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

zumal aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Rohstoffe<strong>in</strong>nahmen<br />

auch die f<strong>in</strong>anziellen<br />

Mittel für <strong>de</strong>n Aufbau vorhan<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d.<br />

Viele afrikanische Staaten haben im Übrigen<br />

bereits enorme Fortschritte beim<br />

Ausbau <strong>de</strong>r Infrastruktur erzielt.<br />

Wie haben sich die ausländischen<br />

Direkt<strong>in</strong>vestitionen entwickelt?<br />

Richter: Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren kräftig gestiegen. Flossen etwa im<br />

Jahr 2000 noch r<strong>und</strong> 6 Milliar<strong>de</strong>n US-<br />

Dollar <strong>in</strong> die afrikanischen Staaten, waren<br />

es 2008 bereits über 36 Milliar<strong>de</strong>n<br />

US-Dollar. Wir s<strong>in</strong>d fest davon überzeugt,<br />

dass <strong>de</strong>r südliche Kont<strong>in</strong>ent die<br />

letzte große <strong>Wachstum</strong>sstory für Investoren<br />

ist. Dieser Trend wird auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

kommen<strong>de</strong>n Jahren anhalten.<br />

Welche afrikanische Region hat Ihres<br />

Erachtens das größte Potenzial?<br />

Richter: Ganz klar die Mitte – also Subsahara-Afrika.<br />

Nicht von ungefähr haben<br />

wir daher mit <strong>de</strong>m Renaissance Sub-Saharan<br />

F<strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Ucits-Fonds mit täglicher<br />

Liquidität aufgelegt, <strong>de</strong>r sich ausschließlich<br />

auf diese Region fokussiert. In<br />

<strong>de</strong>n vergangenen Monaten hat sich das<br />

Fondsvolumen auf aktuell r<strong>und</strong> 100 Millionen<br />

US-Dollar nahezu verdoppelt, wobei<br />

<strong>de</strong>r Großteil <strong>de</strong>r Mittelzuflüsse aus<br />

Deutschland stammt.<br />

Wo sehen Sie noch Probleme, die<br />

gelöst wer<strong>de</strong>n müssen?<br />

Richter: Zu nennen ist sicherlich die<br />

nach wie vor recht ger<strong>in</strong>ge Börsenliquidität.<br />

Das gilt auch für die bei<strong>de</strong>n großen<br />

Subsahara-Afrika-Börsen <strong>in</strong> Nigeria<br />

<strong>und</strong> Kenia. Wichtig war uns daher vor allem,<br />

dass wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Worst-Case-Szenario<br />

<strong>de</strong>n Fonds <strong>in</strong>nerhalb von zehn Tagen<br />

liquidieren könnten. Anzuführen ist<br />

auch die relative politische Instabilität <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>igen Staaten, wie wir sie etwa aktuell<br />

<strong>in</strong> Ägypten erleben. Insofern ist bei <strong>de</strong>n<br />

Investitionen e<strong>in</strong> kompetentes Fondsmanagement<br />

gefragt, das Chancen nutzt<br />

<strong>und</strong> auf Risiken entsprechend reagiert. |<br />

Das Gespräch führte Franz von <strong>de</strong>n<br />

Driesch / www.econoafrica.<strong>de</strong>


41<br />

wirtschaftliche Entwicklung extrem<br />

wichtig s<strong>in</strong>d. Dadurch kann sich die Bevölkerung<br />

beispielsweise endlich auch<br />

langlebige Konsumgüter wie Kühlschränke<br />

<strong>und</strong> Autos leisten, was auch die<br />

Industrie wachsen lässt“, so Toldo.<br />

Fokus auf Subsahara-Afrika<br />

Anleger können jedoch nur <strong>in</strong> überschaubarem<br />

Maß von <strong>de</strong>n wachstumsstarken<br />

Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Subsahara-Region<br />

profitieren. E<strong>in</strong>zelne Titel zu han<strong>de</strong>ln ist<br />

für Investoren aufgr<strong>und</strong> bürokratischer<br />

Hür<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>r illiqui<strong>de</strong>n Börsen kaum<br />

möglich. Auch die Fondsbranche konzentriert<br />

sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf <strong>de</strong>n Nor<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> Südafrika.<br />

Der vor r<strong>und</strong> zwei Jahren aufgelegte<br />

Sub-Saharan F<strong>und</strong> von Renaissance Asset<br />

Managers richtet se<strong>in</strong>en Fokus jedoch<br />

nur auf die wachstumsstarke Gürtelre gion<br />

Afrikas. „Es gibt bislang ke<strong>in</strong>en weiteren<br />

Fonds, <strong>de</strong>r ausschließlich <strong>in</strong> Unternehmen<br />

<strong>de</strong>r Subsahara-Region <strong>in</strong>ves -<br />

tiert“, sagt Zurhorst.<br />

Die Gel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Renaissance-Fonds fließen<br />

zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Aktien lokaler <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationaler<br />

Unternehmen, die an <strong>de</strong>n<br />

Börsen <strong>in</strong> Subsahara-Afrika gelistet s<strong>in</strong>d.<br />

Dazu kommen Aktien von Unternehmen<br />

von ausländischen Börsen: „Diese müssen<br />

m<strong>in</strong><strong>de</strong>s tens 50 Prozent ihrer Umsätze<br />

o<strong>de</strong>r Gew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Land <strong>de</strong>r Gürtelregion<br />

erwirtschaften“, so Zurhorst.<br />

R<strong>und</strong> 42 Prozent <strong>de</strong>s Fondsvermögens<br />

hat das Management aktuell <strong>in</strong> <strong>de</strong>n F<strong>in</strong>anzsektor<br />

<strong>in</strong>vestiert. Weitere große Positionen<br />

von knapp 20 Prozent flossen<br />

Rohstoffe für die ganze Welt<br />

Land Anteil am Export <strong>in</strong> % Die Rohstoffnachfrage <strong>de</strong>r<br />

Angola 97% Öl<br />

aufstreben<strong>de</strong>n Volkswirtschaften<br />

– allen voran <strong>in</strong> Asien –<br />

Ghana 97% Gold, 26% Öl, 17% Kakao<br />

dürfte mittelfristig weiter<br />

Kenia 19% Tee, 12% Gartensubstrate<br />

zulegen <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>hergehend<br />

Nigeria 90% Öl<br />

auch die Preise zahl -<br />

Senegal 11% Fisch, 11% Phospate reicher Rohstoffe. Vom<br />

Tansania 39% Gold<br />

steigen<strong>de</strong>n Bedarf sollte auch<br />

Uganda 18% Kaffee<br />

das afrikanische Wirtschaftswachstum<br />

Zambia 84% Kaffee<br />

profitieren<br />

Quelle: DB Research<br />

<strong>in</strong> die Konsumbranche, 8 Prozent <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

Telekommunikations- <strong>und</strong> Industriesektor<br />

<strong>und</strong> etwa 6 Prozent <strong>in</strong> die Energiebranche.<br />

Damit <strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>r Fonds all jene Branchen<br />

ab, von <strong>de</strong>nen Experten künftig die<br />

größten <strong>Wachstum</strong>ssprünge erwarten.<br />

Tansania: Arbeiter <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Goldm<strong>in</strong>e<br />

Was die regionale Verteilung <strong>de</strong>s Fondsvermögens<br />

angeht, steht Nigeria klar an<br />

<strong>de</strong>r Spitze. Zu 46 Prozent ist <strong>de</strong>r Fonds<br />

dort <strong>in</strong>vestiert, gefolgt von Kenia mit<br />

r<strong>und</strong> 17 Prozent. Der Rest verteilt sich auf<br />

die Län<strong>de</strong>r Mauritius, Sambia, Botswana,<br />

Ghana, Malawi, Gabun, Senegal, Namibia<br />

<strong>und</strong> Simbabwe.<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

Inflationsentwicklung <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

Subsahara-Staaten von 1990 bis 2011<br />

Durchschnittliche Teuerungsrate <strong>in</strong> %<br />

Auf das ganze Bild schauen<br />

Zu beachten ist auf je<strong>de</strong>n Fall: Kräftige<br />

Kurskorrekturen s<strong>in</strong>d an <strong>de</strong>n afrikanischen<br />

Aktienbörsen auch künftig je<strong>de</strong>r-<br />

50<br />

zeit möglich. Zum Gesamtbild gehört<br />

40<br />

aber auch, dass <strong>de</strong>r Kont<strong>in</strong>ent bereits<br />

zahlreiche politische <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

30<br />

20<br />

Reformen <strong>in</strong> die Wege geleitet <strong>und</strong> bereits<br />

enorme Fortschritte erzielt hat.<br />

Wer als Anleger also mit Afrika nur die<br />

10<br />

0<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

Quelle: IWF<br />

zweifelsfrei vorhan<strong>de</strong>nen Risiken <strong>und</strong><br />

nicht auch die Chancen verb<strong>in</strong><strong>de</strong>t, könnte<br />

bei e<strong>in</strong>em <strong>de</strong>r weltweit spannendsten<br />

Märkte nicht mit dabei se<strong>in</strong>. | Von Franz<br />

von <strong>de</strong>n Driesch / www.econoafrica.<strong>de</strong>


42<br />

DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | WISSENSWERTES<br />

Gut<br />

zu wissen!<br />

FOTO: WIKIPEDIA<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

Amsterdam: VOC-Flagge<br />

auf e<strong>in</strong>em nachgebauten<br />

Ost<strong>in</strong>dien fahrer<br />

Gewürz-Aktie<br />

Erste Aktiengesellschaft<br />

<strong>de</strong>r Welt war die Nie<strong>de</strong>rländische<br />

Ost<strong>in</strong>dien-Kompanie<br />

(kurz VOC), die im<br />

Jahr 1602 Aktien im Wert<br />

von 6,2 Millionen Holländischen<br />

Gul<strong>de</strong>n ausgab (Gegenwert:<br />

r<strong>und</strong> 76 Millionen<br />

Euro), um damit Han<strong>de</strong>lsexpeditionen<br />

zu f<strong>in</strong>anzieren.<br />

Die VOC war e<strong>in</strong><br />

Zusammenschluss holländischer Kaufleute, die die Gewürzroute<br />

von Ostasien nach Europa kontrollierten. Konkurrent war die<br />

Englische Ost<strong>in</strong>dien-Kompanie (EIC), mit <strong>de</strong>r man sich 1667<br />

auf e<strong>in</strong>en Tausch e<strong>in</strong>igte: Die VOC bekam die britisch besetzte<br />

Muskatnuss-Insel Run. Die EIC bekam von <strong>de</strong>r VOC e<strong>in</strong>e Insel<br />

am nordamerikanischen Hudson River, die die Algonk<strong>in</strong>-Indianer<br />

Mana-hatta nannten. Heutiger Name: New York.<br />

Höhenflug im Oktober 2008<br />

<strong>in</strong> %<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

-13,4%<br />

0<br />

-100<br />

8. November 2007 8. November 2012<br />

Spekulationsturbo<br />

VW-Vorzugsaktie<br />

Die Aktie <strong>de</strong>s Autobauers VW löste e<strong>in</strong>e <strong>de</strong>r größten F<strong>in</strong>anzspekulationen<br />

aus: Im Oktober 2008 gab Porsche bekannt,<br />

nicht nur 42,6 Prozent <strong>de</strong>r VW-Aktien zu halten, son<strong>de</strong>rn auch<br />

Optionen auf weitere 31,5 Prozent zu haben. Der folgen<strong>de</strong> Ansturm<br />

ließ die Aktie von 200 Euro auf kurzzeitig knapp 1.000<br />

Euro <strong>in</strong> die Höhe schießen. Banken <strong>und</strong> Hedgefonds hatten mit<br />

Leerverkäufen auf e<strong>in</strong>en fallen<strong>de</strong>n Kurs gesetzt: Milliar<strong>de</strong>n-Verluste<br />

waren die Folge. Heute liegt die Aktie bei r<strong>und</strong> 152 Euro.<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Hartz-Käse<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

Mit Gründung e<strong>in</strong>er Ich-AG konnten sich von 2003 bis 2006<br />

<strong>de</strong>utsche Arbeitslose selbstständig machen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en staat lichen<br />

Zuschuss bekommen. Die Ich-AG war Teil <strong>de</strong>s Gesetzespakets<br />

„Hartz II“ (benannt nach <strong>de</strong>m VW-Vorstand Peter Hartz).<br />

Ich-AG wur<strong>de</strong> 2002 wegen „lächerlicher Unlogik“ zum „Unwort<br />

<strong>de</strong>s Jahres“ gekürt: E<strong>in</strong> Individuum könne ke<strong>in</strong>e Aktiengesellschaft<br />

se<strong>in</strong>, so die Jury.<br />

„Man sollte nur <strong>in</strong> Firmen<br />

<strong><strong>in</strong>vestieren</strong>, die e<strong>in</strong> Volltrottel<br />

leiten kann. E<strong>in</strong>es<br />

Tages wird das passieren.“<br />

Warren Buffett (* 30. August 1930),<br />

mit e<strong>in</strong>em geschätzten Vermögen von<br />

44 Milliar<strong>de</strong>n US-Dollar drittreichster<br />

Mensch <strong>de</strong>r Welt, setzt mit se<strong>in</strong>er Investmentgesellschaft<br />

Berkshire Hathaway auf Value-Aktien: Zu se<strong>in</strong>en Langzeit-<br />

Favoriten zählen Coca-Cola, American Express <strong>und</strong> Gilette.<br />

Größte Aktiengesellschaften<br />

Deutschland<br />

Im Arbeitsamt:<br />

Mit <strong>de</strong>r „Ich-AG“<br />

wur<strong>de</strong>n Arbeitslose<br />

zum Unternehmern<br />

Unternehmen Branche Börsenwert <strong>in</strong> Mrd. Euro<br />

Siemens Technologie 61,4<br />

SAP Software 58,8<br />

VW Automobile 56,8<br />

BASF Chemie 50,7<br />

Bayer Chemie 47,8<br />

Weltweit<br />

Apple (USA) Computer 546,1<br />

Exxon Mobile (USA) M<strong>in</strong>eralöl 400,1<br />

Petroch<strong>in</strong>a (Ch<strong>in</strong>a) M<strong>in</strong>eralöl 258,1<br />

Microsoft (USA) Software 257,1<br />

Wal-Mart (USA) Han<strong>de</strong>l 235,6<br />

FOTO: BLOOMBERG


Sichere Anlagen<br />

br<strong>in</strong>gen kaum Rendite.<br />

Muss ich für mehr Ertrag<br />

<strong>in</strong>s Risiko gehen?<br />

Woh<strong>in</strong> mit me<strong>in</strong>em Geld?<br />

Jetzt richtig <strong><strong>in</strong>vestieren</strong> – z. B. mit<br />

Qualitätsaktien-Fonds <strong>de</strong>r DWS.<br />

DWS Deutschland<br />

Qualitätsaktien Deutschland<br />

DWS Invest Top Euroland<br />

Qualitätsaktien Euroraum<br />

DWS Global Growth<br />

Qualitätsaktien weltweit<br />

DWS Top Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Qualitätsaktien weltweit<br />

In un ruhigen Zeiten sche<strong>in</strong>t Sicherheit das Gebot <strong>de</strong>r St<strong>und</strong>e zu se<strong>in</strong>. Doch<br />

sichere Anlagen wie Tagesgeld br<strong>in</strong>gen kaum Rendite. Bei <strong>de</strong>n aktuell niedrigen<br />

Z<strong>in</strong>sen können die Erträge nach Abzug <strong>de</strong>r Inflationsrate negativ se<strong>in</strong>.<br />

Mehr Ertragschancen be<strong>de</strong>uten auch mehr Risiko. E<strong>in</strong>e Anlage <strong>in</strong> Aktien ist<br />

immer mit Schwan kungen verb<strong>und</strong>en. Aber mit sogenannten „Quali täts aktien“<br />

<strong><strong>in</strong>vestieren</strong> Sie <strong>in</strong> ausgewählte Unternehmen, die global aufgestellt s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e<br />

sehr <strong>gute</strong> Bilanzqualität aufweisen <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Geschäftsmo<strong>de</strong>ll auch für die kommen<strong>de</strong>n<br />

Jahre attraktive <strong>Wachstum</strong>schancen bietet.<br />

Sprechen Sie mit Ihrem Berater o<strong>de</strong>r <strong>in</strong>formieren<br />

Sie sich auf www.DWS.<strong>de</strong>.<br />

*Die DWS/DB Gruppe ist nach verwaltetem Fondsvermögen <strong>de</strong>r größte <strong>de</strong>utsche Anbieter von Publikumsfonds. Quelle: BVI, Stand: En<strong>de</strong> September 2012. Die Verkaufsprospekte mit<br />

Risikoh<strong>in</strong>weisen <strong>und</strong> die wesentlichen Anleger<strong>in</strong>formationen sowie weitere Informationen erhalten Sie kostenfrei bei <strong>de</strong>r DWS Investment GmbH, 60612 Frankfurt am Ma<strong>in</strong>. Gesamtkostenquoten<br />

p. a.: DWS Deutschland (Stand 30.09.2012): 1,4 % zzgl. 0,019 % erfolgsbez. Vergütung aus Wertpapierleihe-Erträgen. DWS Invest Top Euroland (Stand 31.12.2011): 1,66 % zzgl. 0,162 %<br />

erfolgsbez. Vergütung aus Wertpapierleihe-Erträgen. DWS Global Growth (Stand: 30.09.2012): 1,44 % zzgl. 0,028 % erfolgsbez. Vergütung aus Wertpapierleihe-Erträgen. DWS Top Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

(Stand: 30.09.2012): 1,45 % zzgl. 0,079 % erfolgsbez. Vergütung aus Wertpapierleihe-Erträgen. Die Son<strong>de</strong>rvermögen weisen aufgr<strong>und</strong> ihrer Zusammensetzung/<strong>de</strong>r vom Fondsmanagement<br />

verwen<strong>de</strong>ten Techniken e<strong>in</strong>e erhöhte Volatilität auf, d. h., die Anteilspreise können auch <strong>in</strong>nerhalb kurzer Zeiträume stärkeren Schwankungen nach unten o<strong>de</strong>r nach oben unterworfen se<strong>in</strong>.


Image Copyright: corbis<br />

ERSTKLASSIGE<br />

INFORMATIONEN.<br />

FÜR JEDERMANN.<br />

Treffen Sie <strong>in</strong>telligente Investmententscheidungen durch <strong>de</strong>n Zugriff auf das<br />

gleiche, qualitativ hochwertige <strong>und</strong> unabhängige Research, das auch die weltweit<br />

führen<strong>de</strong>n Vermögensverwalter nutzen.<br />

Lipper Fonds<strong>in</strong>formationen, Analysen <strong>und</strong> Kommentare versorgen <strong>in</strong>stitutionelle<br />

Anleger, F<strong>in</strong>anzberater <strong>und</strong> unabhängige Investoren mit <strong>de</strong>n aktuellsten <strong>und</strong><br />

umfassendsten Daten <strong>und</strong> Werkzeugen <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Fonds<strong>in</strong>dustrie.<br />

Lipper Lea<strong>de</strong>rs Rat<strong>in</strong>gs, Lipper Research, Lipper Performance Daten <strong>und</strong> Lipper<br />

F<strong>und</strong> Awards basieren auf mehr als drei Jahrzehnten Erfahrung <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Fondsanalyse<br />

<strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n unterstützt durch die Ressourcen <strong>und</strong> das Wissen von Thomson Reuters.<br />

Besuchen Sie www.lipperweb.com/smarter.<br />

© Thomson Reuters 2010. All rights reserved. 47000993 0210

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!