Ausgabe 2/2013 (April) - Gymnasium Weingarten
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das gesamte Gelände umgibt. Zu Beginn durften wir uns alleine im Museum<br />
umschauen. Überall hingen große Bilder, die das damalige Leben<br />
in diesem Konzentrationslager und das Gelände darstellten. Darüber<br />
zeigte eine Ausstellung die Kleidung der Gefangen oder einen Prügelbock<br />
mit Peitsche. Es gab auch einen großen "Kinosaal", in dem wir uns<br />
kurz darauf einen Schwarzweiß-Film über das Leben in Dachau anschauten.<br />
Wir wussten zwar durch den Unterricht schon viel über den<br />
Nationalsozialismus, dennoch hat dieser Film uns nahegebracht, wie<br />
scheußlich, unvorstellbar schwer und hart das Leben für die Menschen<br />
im Konzentrationslager war. Wir sahen Pferdewagen mit gestapelten<br />
Leichen und Kranken, kummervolle, geschwächte, schlaflose, gedemütigte<br />
und bis auf die Knochen abgemagerte Frauen und Männer. Nicht<br />
nur wir waren in diesem Saal, sondern auch Besucher aus anderen Nationen,<br />
deren bedrückte Mienen unsere spiegelten. Im Anschluss an die<br />
Filmvorführung bekamen wir eine Führung von einer Geschichtslehrerin<br />
aus Dachau, die uns zuerst als Übersicht eine Karte von Dachau zeigte,<br />
auf der die einzelnen Abschnitte, wie beispielsweise Baracken, Appellplatz,<br />
ein Park für die Aufseher usw., zu sehen waren. Fröstelnd gingen<br />
wir zur Mitte des Appellplatzes, auf dem die Kollektivstrafen vollzogen<br />
wurden. Gespannt gingen wir zu den Baracken, den Wohnorten der Häftlinge,<br />
die wir uns vorher verschieden in unseren Köpfen ausgemalt hatten.<br />
Es gab zwei Eingänge zu einer Baracke. Sofort sahen wir die vielen<br />
kleinen aneinandergereihten Betten, die aussahen wie Holzkästen. Unsere<br />
Führerin erzählte uns, dass jeder streng bestraft wurde, der sein<br />
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