05.01.2014 Aufrufe

Ausgabe 2/2013 (April) - Gymnasium Weingarten

Ausgabe 2/2013 (April) - Gymnasium Weingarten

Ausgabe 2/2013 (April) - Gymnasium Weingarten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

VORWORT DES SCHULLEITERS<br />

Liebe Eltern,<br />

liebe Schülerinnen und Schüler,<br />

auf Grund der demographischen Entwicklung des letzten halben Jahrhunderts<br />

gibt es weniger Kinder, also – trotz einer Menge Zuwanderung<br />

– auch weniger Schüler. Da gleichzeitig bisher aber fast keine Schule<br />

geschlossen wird, erhöht sich so der Konkurrenzkampf um die Schüler.<br />

Natürlich möchte jede Schulleitung, jedes Kollegium zeigen, dass „Wir“<br />

eine gute Schule sind, die bei Eltern und Schülern anerkannt ist. Natürlich<br />

möchte jede Gemeinde – auch die kleineren Dörfer auf dem Land –<br />

so lange wie möglich seine Schule am Leben erhalten.<br />

In diese Lage hinein macht die Landesregierung Bildungspolitik und<br />

nimmt – was ihr gutes Recht ist – Veränderungen vor. Da man jedoch<br />

aus den Erfahrungen anderer Bundesländer gelernt hat (Hamburg !!),<br />

schafft man nicht Schulen oder Schularten ab, sondern erhöht einfach<br />

das Angebot: Zu den drei bisherigen Regel-Schularten (Werkrealschule,<br />

Realschule, <strong>Gymnasium</strong>) fügt man die Gemeinschaftsschule hinzu – und<br />

wartet ab, was passiert. Natürlich springen vor allem die „aussterbenden“<br />

Werkrealschulen auf diesen Zug auf und jene Kommunen, die Angst um<br />

ihren Schulstandort haben. Und nun wird munter um die Schüler konkurriert<br />

und eifrig geworben, beispielsweise mit vielseitigen bunten Prospekten,<br />

die aus dem Steuersäckel finanziert werden (wie z.B. in Waldburg).<br />

Mir als Schulleiter eines mittelgroßen <strong>Gymnasium</strong>s könnte dies alles<br />

gleichgültig sein, denn unsere Anmeldezahlen ergaben wieder – wie erhofft<br />

– eine Vierzügigkeit. Aber mich beunruhigt ein anderer Aspekt: Je<br />

mehr Schulen um Schüler konkurrieren (müssen), umso größer ist die<br />

Versuchung, Erfolge zu zeigen. Und da die Erfolgsbilanz des Abiturs und<br />

der darauf hin arbeitenden gymnasialen Erziehung meist viele Jahre<br />

entfernt ist und sich oft erst im Studium zeigt, müssen die Erfolge „im<br />

Nahbereich“ erzielt werden. Damit liegt der Verdacht nahe, dass diejenige<br />

Schule am Erfolgreichsten aussieht, die die besten Noten gibt, - und<br />

in der die wenigsten schlechten Noten auftreten. Zieht man jetzt noch in<br />

Betracht, dass es in der Gemeinschaftsschule in den ersten Jahren weder<br />

Noten noch „Sitzenbleiben“ gibt, dann liegt ein Gedanke auf der<br />

2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!