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SOZIUS– und Augus - Augustenstift zu Schwerin

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Seite 12<br />

Berichte aus den Einrichtungen<br />

Die St. Nikolai-Kirche in der Schelfstadt<br />

Nach dem<br />

3 0 j ä h r i g e n<br />

Krieg <strong>und</strong> den<br />

s chlimmen<br />

Stadtbränden<br />

entstand am<br />

Nordende der<br />

<strong>Schwerin</strong>er<br />

Altstadt unter<br />

Herzog Friedrich<br />

Wilhelm<br />

<strong>zu</strong> Mecklenburg<br />

eine<br />

weite helle Neustadt auf der<br />

Schelfe, als deren Mittelpunkt<br />

die Nikolai- bzw. Schelfkirche<br />

gebaut wurde. Im Jahre 1705<br />

hatte der tüchtige Baumeister<br />

des Herzogs, Ingenieur Captain<br />

Jakob Reutz, die Entwürfe für<br />

eine barocke Neustadt auf der<br />

Schelfe <strong>und</strong> einer barocken<br />

Backsteinkirche <strong>zu</strong> erstellen. Am<br />

15. Mai 1708 erfolgte die Gr<strong>und</strong>steinlegung<br />

der Nikolai-Kirche<br />

<strong>und</strong> zwei Jahre später war sie<br />

im Rohbau fertig gestellt worden.<br />

Leider erlebte der Baumeister<br />

Jakob Reutz die Weihe der<br />

w<strong>und</strong>erschönen, schwungvollen<br />

barocken Nikolai-Kirche im<br />

Jahre 1712 nicht mehr. Er verstarb<br />

bereits 1710 <strong>und</strong> wurde unter<br />

der Vierung der von ihm erbauten<br />

Nikolai-Kirche beigesetzt.<br />

Sie war gleichzeitig eine<br />

Garnisonskirche <strong>und</strong> diente als<br />

Grablege für das mecklenburgische<br />

Herzogshaus. Die mecklen-<br />

burgische Prinzessin Sophie<br />

Luise, spätere Königin von<br />

Preußen, fand auch hier ihre<br />

letzte Ruhestätte. Die Nikolai-<br />

Kirche ist der erste große nachreformatorische<br />

Kirchenbau<br />

Mecklenburgs. Sie wurde nach<br />

dem Heiligen Nikolaus, dem<br />

Schutzpatronen der Seefahrer<br />

<strong>und</strong> Kaufleute, benannt.<br />

In der Folgezeit siedelten sich in<br />

der eigenständigen barocken<br />

Schelfstadt Handwerker, Manufakturen<br />

sowie Hof- <strong>und</strong> Regierungsbedienstete<br />

an. Der Name<br />

‚Schelfe’ stammt aus dem Slawischen<br />

<strong>und</strong> bedeutet soviel<br />

wie ‚Land zwischen den Wassern’.<br />

Herzog Friedrich der<br />

Fromme verfügte schließlich,<br />

dass das Gotteshaus in der<br />

Neustadt <strong>Schwerin</strong>s Schelfkirche<br />

genannt werde, dennoch<br />

blieb auch der alte Name St.<br />

Nikolai-Kirche im Gebrauch.<br />

Jörg Hesse, Wittrock-Haus

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