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MZ vom 11.09.2007

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Vorsitzender Michael Wollny und Kommandant Peter Turicik knieten traditionsgemäß auf<br />

einem spitzen Holzscheit. Nur für Fahnenmutter und Fahnenbraut war das Scheitl abgeflacht<br />

und nicht angespitzt. Nachdem alle vier eindringlich Gehör für ihre Bitte an den Patenverein<br />

erbeten hatten, waren die Gailsbacher schon sehr milde gestimmt. Auch die gut 30 Mann starke<br />

Abordnung der Feuerwehr aus Hagelstadt, aber vor allem die 31 feschen Festdamen, machten<br />

einen sehr guten Eindruck auf die Patenfeuerwehr.<br />

Michael Wollny, Anton Haimerl und Peter Turicik geben<br />

ihr Bestes, um die am anderen Ende der Leitung befestigten<br />

Ballone zum Platzen zu bringen.<br />

Brauch seit mehr als 100 Jahren<br />

Gerhard Lintl moderierte das Patenbitten.<br />

„Das Patenbitten ist schon seit<br />

über 100 Jahren Brauch“, sagte Lintl. In<br />

der damaligen Zeit mit seinen vielen<br />

Bränden seien zuverlässige „Paten“ als<br />

Helfer sehr wichtig gewesen. Auch<br />

wenn sich der Schwerpunkt heute von<br />

Brandbekämpfung mehr auf technische<br />

Hilfeleistung verlagert hätte, seien Paten<br />

und „Helfer und Freunde“, auf die man<br />

sich einhundertprozentig verlassen könne,<br />

heute genau so wichtig wie damals.<br />

Dies sei auch ein Grund, warum Hagelstadt<br />

und Gailsbach an dem altem<br />

Brauch des Patenbittens festhalten.<br />

Bitte auch ernst gemeint?<br />

Vorsitzender Hans Rosenbeck, Kommandant<br />

Robert Buchner und 2. Vorsitzender<br />

Franz Mandl prüften, ob die Bitte<br />

der Kollegen „auch ernst gemeint sei“. Den Bittenden dürfe man „schon a bisserl was abverlangen“,<br />

meinte er. Und so wurden Michael Wollny, Peter Turicik und Anton Haimerl geprüft,<br />

ob sie es schaffen, über drei C-Rohre durch einen leeren Wasserschlauch gegenüber<br />

drei Luftballons zum Platzen zu bringen. In erstaunlich kurzer Zeit und mit viel Lungen-<br />

Einsatz wurde diese Aufgabe gelöst. Weil Peter Turicik die Gailsbacher schon öfters auf ihr<br />

„veraltetes Wappen“ angesprochen hatte, musste er aus dem Gedächtnis das Wappen der Gemeinde<br />

nachzeichnen, was für ihn kein Problem war.<br />

Für Fahnenmutter und Fahnenbraut war eine Zielübung mit der Kübelspritze angesagt. Beide<br />

lösten die Aufgabe locker, wobei Ursula Haimerl schon mal den Schlauch direkt in den Maßkrug<br />

hielt. Nach diesen Erfolgen konnte die Gailsbacher Feuerwehr nicht mehr anders: „Eine<br />

saubere Leistung“, so Robert Buchner.<br />

„Für Gailsbach eine große Ehre“ sei es, die Patenschaft für Fahnenweihe nächstes Jahr zu<br />

übernehmen. Anschließend wurde das Patenband von Fahnenmutter und -braut durchschnitten<br />

und jeweils ein Stück des Bandes an die Fahnen der beiden Wehren gebunden. Dann wurden<br />

Geschenke ausgetauscht und abschließend wurde mit dem auf einem Leiterwagerl mitgebrachten<br />

Fass Bier die Patenschaft mit einem „Hoch die Krüge, zum Wohl“, besiegelt. Die<br />

FFW Gailsbach lud ihre Gäste anschließend auf eine Brotzeit in den Werkmann-Stadl ein.<br />

<strong>MZ</strong> <strong>vom</strong> <strong>11.09.2007</strong>

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