05.01.2014 Aufrufe

MZ vom 11.09.2007

MZ vom 11.09.2007

MZ vom 11.09.2007

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die etwas andere FFW-Prüfung<br />

Statt Saugleitung kuppeln mit Schläuchen Luftballone aufblasen: Die FFW Hagelstadt bestand<br />

die Prüfungen zum Patenbitten in Gailsbach. Vor allem die Festdamen überzeugten.<br />

Fesche Festdamen machten Eindruck<br />

Da konnten die Gailsbacher beim Patenbitten nicht Nein sagen /<br />

„A bisserl was abverlangen"<br />

HAGELSTADT/GAILSBACH (Ith). Die Feuerwehr Hagelstadt hat sich schon vor langer Zeit die<br />

Kollegen aus Gailsbach als Patenwehr für das 125-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe im<br />

Mai nächsten Jahres ausgesucht. Jetzt aber erst „trauten“ sich die Hagelstädter zum förmlichen<br />

„Bitten“ nach Gailsbach.<br />

Zuerst wurde die Fahnenbraut Natalie Drescher von der Feuerwehr - voran die Moosgrabnt'aler<br />

- vor ihrem Elternhaus abgeholt. Dann ging es im Marschzug zu Fahnenmutter Ursula<br />

Haimerl, die mit ihrem Mann, Bürgermeister Schirmherr Anton Haimerl, abgeholt wurde. Vor<br />

dem Feuerwehrhaus in Gailsbach fand dann das offizielle „Bitten“ statt.<br />

Fahnenmutter Ursula Haimerl, Vorsitzender Michael Wollny, Fahnenbraut Natalie Drescher und<br />

Kommandant Peter Turicik (von links) tragen ihre Bitten auf dem Holzscheitl knieend vor.


Vorsitzender Michael Wollny und Kommandant Peter Turicik knieten traditionsgemäß auf<br />

einem spitzen Holzscheit. Nur für Fahnenmutter und Fahnenbraut war das Scheitl abgeflacht<br />

und nicht angespitzt. Nachdem alle vier eindringlich Gehör für ihre Bitte an den Patenverein<br />

erbeten hatten, waren die Gailsbacher schon sehr milde gestimmt. Auch die gut 30 Mann starke<br />

Abordnung der Feuerwehr aus Hagelstadt, aber vor allem die 31 feschen Festdamen, machten<br />

einen sehr guten Eindruck auf die Patenfeuerwehr.<br />

Michael Wollny, Anton Haimerl und Peter Turicik geben<br />

ihr Bestes, um die am anderen Ende der Leitung befestigten<br />

Ballone zum Platzen zu bringen.<br />

Brauch seit mehr als 100 Jahren<br />

Gerhard Lintl moderierte das Patenbitten.<br />

„Das Patenbitten ist schon seit<br />

über 100 Jahren Brauch“, sagte Lintl. In<br />

der damaligen Zeit mit seinen vielen<br />

Bränden seien zuverlässige „Paten“ als<br />

Helfer sehr wichtig gewesen. Auch<br />

wenn sich der Schwerpunkt heute von<br />

Brandbekämpfung mehr auf technische<br />

Hilfeleistung verlagert hätte, seien Paten<br />

und „Helfer und Freunde“, auf die man<br />

sich einhundertprozentig verlassen könne,<br />

heute genau so wichtig wie damals.<br />

Dies sei auch ein Grund, warum Hagelstadt<br />

und Gailsbach an dem altem<br />

Brauch des Patenbittens festhalten.<br />

Bitte auch ernst gemeint?<br />

Vorsitzender Hans Rosenbeck, Kommandant<br />

Robert Buchner und 2. Vorsitzender<br />

Franz Mandl prüften, ob die Bitte<br />

der Kollegen „auch ernst gemeint sei“. Den Bittenden dürfe man „schon a bisserl was abverlangen“,<br />

meinte er. Und so wurden Michael Wollny, Peter Turicik und Anton Haimerl geprüft,<br />

ob sie es schaffen, über drei C-Rohre durch einen leeren Wasserschlauch gegenüber<br />

drei Luftballons zum Platzen zu bringen. In erstaunlich kurzer Zeit und mit viel Lungen-<br />

Einsatz wurde diese Aufgabe gelöst. Weil Peter Turicik die Gailsbacher schon öfters auf ihr<br />

„veraltetes Wappen“ angesprochen hatte, musste er aus dem Gedächtnis das Wappen der Gemeinde<br />

nachzeichnen, was für ihn kein Problem war.<br />

Für Fahnenmutter und Fahnenbraut war eine Zielübung mit der Kübelspritze angesagt. Beide<br />

lösten die Aufgabe locker, wobei Ursula Haimerl schon mal den Schlauch direkt in den Maßkrug<br />

hielt. Nach diesen Erfolgen konnte die Gailsbacher Feuerwehr nicht mehr anders: „Eine<br />

saubere Leistung“, so Robert Buchner.<br />

„Für Gailsbach eine große Ehre“ sei es, die Patenschaft für Fahnenweihe nächstes Jahr zu<br />

übernehmen. Anschließend wurde das Patenband von Fahnenmutter und -braut durchschnitten<br />

und jeweils ein Stück des Bandes an die Fahnen der beiden Wehren gebunden. Dann wurden<br />

Geschenke ausgetauscht und abschließend wurde mit dem auf einem Leiterwagerl mitgebrachten<br />

Fass Bier die Patenschaft mit einem „Hoch die Krüge, zum Wohl“, besiegelt. Die<br />

FFW Gailsbach lud ihre Gäste anschließend auf eine Brotzeit in den Werkmann-Stadl ein.<br />

<strong>MZ</strong> <strong>vom</strong> <strong>11.09.2007</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!