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Hanfjournal 03/04

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Pot<br />

17<br />

Servus erst einmal an all die von kulturellen Verzückungsbonbons nicht genug bekommenden Feierwesen. Hier vor Ort spricht das EKG zu<br />

euch. Zum ersten Mal. Dokumentiert und nur für euch mit satter Druckerschwärze gebannt und in Farbe illustriert.<br />

Ihr werdet euch zu Recht die Frage stellen, wo denn das ALIEN, welches für gewöhnlich auf dieser Seite sein Acid verspritzt, abgeblieben ist.<br />

Tja, ich verrate nur soviel: Interplanetare Rekrutierung und ein leicht destruider Hang haben selbigen Harlekin in ferne Gefilde verschlagen.(Oder<br />

anders ausgedrückt: Vom Winde verweht.) Dass infolgedessen seine irdischen Aktivitäten kürzer treten, sollte euch nicht bitter stimmen. „ES<br />

be back!“ Ein kunterbuntes Potpourri im Sinne allgemeiner Horizonterweiterung steht diesen Monat auf dem Programm. Da sollte für jeden<br />

was dabei sein. Letzten Monat wurde Goethe erwähnt, und mit einem meiner Lieblingsdichter geht’s weiter: „Leben, wie ein Baum / einzeln<br />

und frei / und wie ein Wald / so brüderlich / das ist unsere Sehnsucht.“ (Nazim Hikmet) Die Essenz dieser Worte des Meisters: Genießt und lasst<br />

euch durchfluten vom Leben und zieht euer Ding durch, aber vergesst nicht, dass ihr nicht allein seid auf Mutter Erde.<br />

Gemeinsam für Toleranz und Menschlichkeit!<br />

Wir bestimmen, was morgen abgeht!!<br />

Seelenbrände können gelöscht werden unter: redaktion.pot@hanfjournal.de<br />

TERMINE<br />

„Goa makes the Party go round“. Ein weiteres Event<br />

des erfolgreichen Konzepts elektronisch geeichter<br />

Trancemusik. Gerade richtig um sich mal so richtig<br />

die wild wütenden Dämonen aus dem Leib zu<br />

vertreiben. Um dies zu gewährleisten, sind auf dem<br />

Mainfloor folgende Acts angekündigt: Sally<br />

Doolally, Kai Mathesdorf, Buggi und S. Borg. Des<br />

Weiteren „live in Concert“ Waktu Loopa feath. Sven<br />

Helbig, das erste Mal mit beatlastiger und tanzbarer<br />

Musik, Gourme Funk und der „Godfather of Chill“<br />

Master Toshi himself, exklusiv aus der Psychoslovakei<br />

angereist, werden einem gehörig einheizen.<br />

In teuronischen Zeiten sind solche nicht ausschließlich<br />

auf Kommerz abzielenden Partys ein willkommener<br />

Zeitvertreib. Der Eindruck, der sich beim<br />

mehrmaligen Besuch dieser Party bestätigte, war,<br />

dass bombastische Bässe einen aus den Latschen<br />

donnerten und man mit unter anderem netten,<br />

kommunikationsfreudigen Wesen munter drauflos<br />

schnacken konnte.<br />

Also alles in allem eine einfach nur mit allen Sinnen<br />

zu genießende Veranstaltung, die unter einem<br />

günstigen Stern steht. Zu erwarten ist das Äußerste,<br />

das heißt, jeder wird nach Strich und Faden von<br />

abgehobenem Hammersound umgarnt werden.<br />

www.tuvalu-party.de, Hotline: 0170 5 27 44 71<br />

TUVALU<br />

Date: 12.<strong>03</strong>.20<strong>04</strong><br />

Start: ab 23. Uhr<br />

Entry: 10 €<br />

Location: Azucar & Floor IV<br />

Grevenerstr. 89–91<br />

Münster<br />

Techno ist Techno ist Techno . . . Wer sich getreu<br />

dieser Formel die stylische Party entgehen lässt, ist<br />

selbst schuld. Im noch nicht mal einem halben Jahr<br />

existierenden Impuls-Club geben sich einige Größen<br />

der Szene ein Stelldichein der Extraklasse. Aus<br />

diesem Anlass gastiert an diesem Abend einer der<br />

Besten vom Ostdeutschen Label Kanzleramt. Auf<br />

zwei Areas wird typisches Clubfeeling geboten,<br />

chillige Einrichtung in Retro-Atmosphäre verleiten<br />

einen sein Haupt hier niederzulegen bzw. zu „schütteln“.<br />

Minimal-progressiver Techno von Könner<br />

Johannes Heil (live), NX 7<strong>04</strong>, Rene Iwer und Konpress<br />

stellt eine ordentliche Palette an anspruchsvollen<br />

DJs dar. Liebhaber gepflegt-intelligenten<br />

Technos (no Schranzsessions) sind hier besten<br />

aufgehoben.<br />

Was tun, wenn einem der Beat in die Glieder fährt<br />

und man zu einem riesigen Hörorgan mutiert und<br />

der Begriff des „Ruhens“ die Party über aus dem<br />

Vokabular gestrichen wird?<br />

Leichter kann die Antwort nicht ausfallen: Nicht<br />

großartig grübeln. Es geschehen lassen.<br />

www.impuls-club.net<br />

Johannes Heil – live @ Impuls<br />

Date: 19.<strong>03</strong>.20<strong>04</strong><br />

Start: ab 23 Uhr<br />

Location: Impuls-Club<br />

Schlosswall 1–9 (unter der<br />

Stadthalle)<br />

Osnabrück<br />

IRIE VIBES 2 - REGGAE-DANCEHALL-DUB<br />

Date: 19.<strong>03</strong>.20<strong>04</strong><br />

Start: Open 22 Uhr<br />

Location: Werk Null<br />

Lehnstr. 1<br />

Bückeburg<br />

Ob Schunkeln, Abspannen oder angeregtes Liming<br />

(sich viel und intensiv unterhalten im Karibik-<br />

Slang), hier auf der im Underground operierenden<br />

Party ist alles drin. Zum Soundsystem, wo die DJs<br />

De Vit, Mr. Röhrig und Psychoman (ungewöhnlicher<br />

Reggae DJ-Name) das Sagen haben und den<br />

Taktstock in Form von Sunshinecoolness-Stimmung<br />

unter die Meute mischen werden. Der auf einer<br />

Reggaeparty für typische Ausgelassenheit sorgende<br />

Sound wird einen sicherlich mitnehmen und auf<br />

der Schaumkrone der höchsten Welle für genügend<br />

Spaß garantieren. An der Cocktailbar kann man<br />

sich genauso an den kreolischen, leckeren Drinks<br />

erlaben, als ob man unter der prall hernieder sinkenden<br />

Sonne sich auf einer Hängematte müde räkelnd<br />

dem Alltagsstress entflieht, das angeschlagene Gemüt<br />

besänftigt und den lieben Sorgen im Schatten<br />

großblättriger Palmen für eine geraume Zeit ein<br />

lebensbejahendes Adios! verkündet.<br />

Was bleibt da noch zu sagen, angesichts der Tatsache,<br />

dass ihr vor Sabber triefend und kläffend<br />

hin zu Party solltet. Denn wo sonst kann man für<br />

beinahe lau die oben beschriebene Atmosphäre in<br />

der Noch-Vorfrühlingszeit zur Neige erhalten.<br />

Goethes Faust<br />

Date: 20./26./27.<strong>03</strong>.20<strong>04</strong><br />

Start: 20 Uhr<br />

Entry: 12 €/ 10 € ermäßigt<br />

Location: Freilichtbühne<br />

Porta, Drabertstraße, Minden<br />

Der Klassiker schlechthin, der nicht vieler Worte<br />

bedarf. Die Geschichte eines Allroundwissenschaftlers,<br />

der an die Grenzen des Wissens stößt,<br />

getrieben von nimmer zu stillendem Begier und<br />

Neugierde. Seine verzweifelte Selbstpeinigung, als<br />

der Gehörnte höchstpersönlich ihm die Ehre eines<br />

Besuches abstattet und ihm das Angebot seines<br />

Lebens unterbreitet . . . . Der Plot dürfte hinlänglich<br />

bekannt sein. Doch durch eine Neuinszenierung<br />

dieses Gutes deutscher Klassik wird die Vergangenheit<br />

stets aktualisiert und damit in unmittelbare<br />

Nähe auch Theaterscheuer versetzt.<br />

Das Theater als Ursprung des Schauspiels und der<br />

Darstellung menschlicher Tragödien und Lebensläufe<br />

hat ein starkes Schrumpfen der Besucherzahlen<br />

zu beklagen. Ewig gleicher Hollywood-<br />

Kram ohne Tiefgang ist daran Schuld, dass die<br />

Bezeichnung „Kultur“ auf primitiver Tour durch<br />

den Kakao gezogen wird. Wie ein subtiler Hohn<br />

schlägt diese Entwicklung einem das Wasser ins<br />

Gesicht. Hiermit sei jedoch genug über das westliche<br />

Abendländle abgelästert.<br />

Regie führt Marcus Hamann in diesem Evergreen<br />

des deutschen Theaters, dessen Besuch kulturelle<br />

Bereicherung und Einsichten in die Abgründe der<br />

menschlichen Seele offenbart.<br />

Von den Götterpflanzen zum Teufelskraut<br />

Psychoaktive Pflanzen und Pilze erleben bei jungen<br />

Menschen unter Namen wie „Herbals“ oder „Bio-<br />

Drogen“ ein ungeahntes Comeback. Dr. phil.<br />

Christian Rätsch, Referent der Reihe „Sucht hat<br />

immer eine Geschichte“ fungiert als Multiplikator<br />

bewusster Drogenaufklärung. Er, studierter Altamerikanistiker,<br />

Ethnopharmakologe und Ethnobotaniker,<br />

ist anerkannter Experte und Autor zahlreicher<br />

Bücher, wie z. B. „Weihnachtsbaum und<br />

Blütenwunder". Im Mittelpunkt wird er über Herkunft,<br />

Geschichte und Gegenwart dieser psychedelischen<br />

Naturprodukte referieren. Fern vom Verteufelungswahn<br />

solcher Stoffe in den Medien und des<br />

gesellschaftlich straighten Kurses, was den Gebrauch<br />

und den daraus resultierenden Konsequenzen<br />

für den Konsumenten angeht, schlägt Rätsch<br />

vor einen objektiv wissenschaftlichen Standpunkt<br />

einzunehmen. Die in der Natur der Sache vorhandene<br />

Nüchternheit wird dafür Sorge tragen, dass<br />

vorhandene Vorurteile und Stereotypen nach und<br />

nach abgebaut werden und mal endlich einen Blick<br />

zu haben, was es wirklich mit „Mescalito“ und Co.<br />

auf und in sich hat. Nun denn, wer wissen will,<br />

was das biologische Wesen dieser Kräuter ausmacht,<br />

und sich nicht länger an leerem Geschwafel darüber<br />

aufhalten will, der sollte unbedingt diese höchst<br />

informative Veranstaltung wahrnehmen!<br />

www.eve-rave.de<br />

Date: 24.<strong>03</strong>.20<strong>04</strong><br />

Start: 16.30–18.30 Uhr<br />

Entry: kost nix<br />

Location: Drogenhilfe der<br />

Stadt Münster<br />

Schorlemerstr.8<br />

Wat is dat denn? Eine berechtigte Frage, die dazu<br />

drängt, sie zu klären. In einem großen Zelt in der<br />

Innenstadt wird allen interessierten Leuten ein<br />

multimedialer Einblick in die Lebenswelt von<br />

Techno-PartybesucherInnen, den so genannten<br />

„Ravern“ oder „Techno-Kids“ geboten. Es wird<br />

eine Simulation der Partywelt geben, unterstützt<br />

mit dem dazu gehörigen Drumherum. Flashige<br />

Lichteffekte, kreative Deko(Deko = Gestaltung) und<br />

was natürlich nicht fehlen darf in der Aufzählung,<br />

die basslastige, dem ungeschulten Ohr dumpf vor<br />

sich hin schallernd vorkommende, genre-typische<br />

Monotonie aufweisende, ganz und gar elektronische<br />

Tanzmusik . Jetzt können sich auch Mama und<br />

Papa ein Bild und ein auf Eigenerfahrung zurückweisendes<br />

Urteil machen, indem sie selbst in die<br />

Welt ihrer Kinder und deren Feierhobbys abtauchen.<br />

Somit sollen sie sensibilisiert werden für eventuelle<br />

Unstimmigkeiten und Verständnisprobleme innerhalb<br />

ihrer Kreise. Eine an und für sich fruchtbare<br />

Idee, die den immer weiter schwindenden Dialogmangel<br />

zwischen den Generationen ermöglichen<br />

und bestehende Schwellen abbauen helfen soll. In<br />

diesem Rahmen soll ebenso von Perspektiven der<br />

Szene(n)/ Kultur(en) die Rede sein, genauso wie<br />

auch der Fokus auf Gefährdungspotenziale gerichtet<br />

wird, um eine wertfreie Vorstellung von dessen<br />

Mechanismen und Folgen zu schärfen.<br />

www.eve-rave.de<br />

Techno-Tent<br />

Date: 27.<strong>03</strong>.20<strong>04</strong><br />

Start: 10–14 Uhr<br />

Entry: kost au nix!<br />

Location: Zelt vor dem<br />

Stadthaus I Klemensstr. 10<br />

Münster<br />

Achtung!<br />

jeder Missbrauch von<br />

Drogen ist gefährlich!<br />

Wir wollen niemanden<br />

dazu auffordern oder<br />

animieren Drogen zu<br />

konsumieren

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