Karlsruher SC - VfB Stuttgart
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FC Carl Zeiss Jena<br />
Auf die Frage nach dem erfolgreichsten<br />
Fußballverein der DDR-Oberliga erhält man<br />
nur selten die richtige Antwort. Die meisten<br />
Fußball-Interessierten denken zu allererst<br />
an das Kult-Team Dynamo Dresden<br />
oder an den ungeliebten Rekordmeister<br />
BFC Dynamo. Die „Ewige Tabelle“ der<br />
höchsten Spielklasse der ehemaligen DDR<br />
führt aber der FC Carl Zeiss Jena an,<br />
obwohl der thüringische Traditionsverein<br />
in 35 Jahren „nur“ drei Meistertitel erringen<br />
konnte.<br />
Große Vergangenheit<br />
Dennoch waren die Jenaer über Jahrzehnte<br />
hinweg fast immer in der Spitzengruppe<br />
des DDR-Fußballs vertreten. Neun<br />
Vize-Meistertitel und auch fünf dritte<br />
Plätze belegen dies eindrucksvoll. Zudem<br />
gewann Carl Zeiss vier Mal den FDGB-Pokal,<br />
das ostdeutsche Pendant des DFB-Pokals.<br />
Größter Erfolg der Vereinsgeschichte ist<br />
aber mit Sicherheit der Einzug in das<br />
Europapokal-Finale 1981. Im Düsseldorfer<br />
Rheinstadion unterlagen die Thüringer<br />
Dynamo Tiflis nur knapp mit 1:2. Eng verbunden<br />
mit den Erfolgen von Carl Zeiss ist<br />
der Name von Trainer-Altmeister Hans<br />
76<br />
Meyer, der als Spieler sechs Jahre lang für<br />
Jena selbst am Ball war und hierauf als<br />
Trainer von 1971 bis 1983 die sportlichen<br />
Geschicke des Klubs lenkte. Es bleibt<br />
Spekulation wie sich der Verein weiterentwickelt<br />
hätte, wenn man die letzte Oberliga-Saison<br />
der DDR, die für eine Qualifikation<br />
zur Bundesliga entscheidend war,<br />
nicht auf Tabellenplatz sechs abgeschlossen<br />
hätte und somit nicht nur in die zweite<br />
Liga eingegliedert worden wäre. So folgten<br />
jedoch Jahre des Pendelns zwischen<br />
Liga zwei und der Viertklassigkeit die erst<br />
mit dem Wiederaufstieg in der vergangenen<br />
Saison ein vorläufiges Ende fanden.<br />
Der Einzug in die Pokal-Runde der letzten<br />
Acht lässt nun unter den Anhängern der<br />
Blau-Weiß-Gelben wieder die Hoffnung<br />
auf bessere Tage oder vielleicht sogar an<br />
ein Anknüpfen an alte Erfolge aufkeimen.<br />
Kampf um den Klassenerhalt<br />
Auf dem Weg ins Viertelfinale des DFB-<br />
Pokals setzten sich die Jenaer neben dem<br />
1. FC Gera 03, der Gegner in der 1. Hauptrunde<br />
war, auch gegen Titelverteidiger<br />
1. FC Nürnberg und Arminia Bielefeld<br />
durch. Während die Partie beim Oberligisten<br />
in Gera souverän mit 3:0 gewonnen<br />
werden konnte, mussten für das Weiterkommen<br />
in Runde zwei und drei Extraschichten<br />
auf dem Platz eingelegt werden.<br />
Denn der 1. FC Nürnberg konnte erst im<br />
Elfmeterschießen mit 5:4 überwunden<br />
werden und auch beim 2:1-Achtelfinalsieg<br />
gegen Arminia Bielefeld durften die Carl<br />
Zeiss-Fans im heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld<br />
erst nach 120 gespielten Minuten ihre<br />
Jubelgesänge anstimmen.<br />
So gut sich das Team von Henning Bürger,<br />
der seit 22. Dezember 2007 den Chef-Trainerposten<br />
bei Carl Zeiss inne hat und zuvor<br />
schon als A-Junioren-Coach der Jenaer fungierte,<br />
im DFB-Pokal bislang auch präsentierte,<br />
so schwer tat man sich dagegen in<br />
der zweiten Bundesliga. Schon nach den<br />
ersten Partien wurde klar, dass auch das<br />
zweite Jahr in Deutschlands zweithöchster<br />
Spielklasse ganz im Zeichen des Kampfes<br />
um den Klassenerhalt stehen würde. Als<br />
Problemfeld erwies sich hierbei die nicht<br />
immer sicher agierende Defensive. Deshalb<br />
verpflichtete man in der Winterpause mit<br />
dem weißrussischen Nationalkeeper Vasili<br />
Khomutovski einen neuen Rückhalt im Tor,