3. philharmonisches konzert - Philharmonisches Orchester Heidelberg
3. philharmonisches konzert - Philharmonisches Orchester Heidelberg
3. philharmonisches konzert - Philharmonisches Orchester Heidelberg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6. Mut zur Freiheit<br />
In diesem Sinn ist jeder Künstler ein Romantiker,<br />
der die gewordenen Kunstformen und Kunstgesetze<br />
ignoriert und ganz frei aus sich heraus neue schafft […].“<br />
Hugo Riemann
<strong>3.</strong> <strong>Philharmonisches</strong><br />
Konzert
<strong>3.</strong> <strong>Philharmonisches</strong><br />
Konzert<br />
*15.12.10<br />
STADTHALLE<br />
ca. 1 ¾ Std., eine Pause<br />
Cornelius Meister<br />
Klavier & Dirigent<br />
David Danzmayr, Ainars Rubikis &<br />
Justus Thorau<br />
Dirigenten<br />
<strong>Philharmonisches</strong> <strong>Orchester</strong><br />
der Stadt <strong>Heidelberg</strong><br />
Breitkopf & Härtel, Wiesbaden<br />
Universal Edition, Wien<br />
Ton- & Bildaufnahmen während des Konzerts sind nicht gestattet.<br />
Für die Unterstützung der Philharmonischen Konzerte in der Spielzeit 10/11 danken wir
Felix Mendelssohn Bartholdy
Programm<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
(1809–1847)<br />
OUVERTÜRE ZU „EIN SOMMER-<br />
NACHTSTRAUM“ op. 21<br />
KLAVIERKONZERT Nr. 1 g-Moll<br />
op. 25<br />
I. Molto Allegro con fuoco<br />
II. Andante<br />
III. Presto<br />
Franz Schreker<br />
(1878–1934)<br />
Romantische Suite a-Moll op. 14<br />
für großes <strong>Orchester</strong><br />
I. Andante<br />
II. Scherzo prestissimo<br />
III. Allegro vivace<br />
Pause<br />
6
Peter Iljitsch Tschaikowsky<br />
(1840–1893)<br />
DER NUSSKNACKER, SUITE Nr. 1 op. 71a<br />
I. Miniatur-Ouvertüre<br />
II. Marsch<br />
III. Tanz der Zuckerfee<br />
IV. Russischer Tanz: Trepak<br />
V. Arabischer Tanz<br />
VI. Chinesischer Tanz<br />
VII. Tanz der Rohrflöten<br />
VIII. Blumenwalzer<br />
7
Das Romantische in der Musik<br />
Zur Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy,<br />
Peter Tschaikowsky & Franz Schreker<br />
Romantik ist ein Begriff, der seit Jahrhunderten auf verschiedenste Weise<br />
auf verschiedenste Gegenstände angewendet wird. Es gibt „romantic comedies“,<br />
romantische Gedichte, romantische Liebhaber, die romantische<br />
Abendessen inszenieren, und es gibt die Romantik als Epochenbezeichnung<br />
in der Literatur-, der Kunst- und nicht zuletzt auch in der Musikgeschichte.<br />
Die hier nur angedeutete uneinheitliche oder zumindest weit gestreute<br />
Anwendung, sowohl im alltäglichen als auch im wissenschaftlichen Sprachgebrauch,<br />
macht es schwer, den Begriff Romantik umfassend und widerspruchsfrei<br />
zu definieren: Romantisch ist alles Mögliche.<br />
8
Am ehesten lässt sich die Romantik vielleicht als Geistesbewegung, als eine<br />
Weltanschauung begreifen, die sich in verschiedenen Tendenzen und Symptomen<br />
äußert und die in unterschiedlichen Kunstgattungen vor allem im 18. und<br />
19. Jahrhundert ihren produktiven Niederschlag gefunden hat.<br />
Terminologisch wurzelt der Begriff Romantik in der Literatur und wurde, ähnlich<br />
wie viele andere Begriffe, erst später auf den Bereich der Musik übertragen.<br />
Ein grundlegendes allgemeines Merkmal romantischen Denkens ist die Auffassung,<br />
derzufolge die Alltagswelt als negativ erfahren und empfunden wird. Hierin<br />
begründet sich eine sehnsuchtsvolle Ausrichtung auf eine andersartige, positiv<br />
besetzte Gegenwelt. Diese romantische Sehnsucht ist meist auf unwirkliche, fiktive<br />
Szenarien oder auch auf metaphysische Gegenwelten gerichtet, die in der Literatur,<br />
beispielsweise im Roman, aber auch in den anderen Künsten zu finden ist.<br />
Charakteristisches Kennzeichen der romantischen Gegenwelten ist, dass sie in<br />
einer zeitlichen oder geographischen Ferne verortet sind: So stellt beispiels-<br />
9
weise das Mittelalter, die Renaissance oder auch der Orient einen starken<br />
Anziehungspunkt für die Romantiker des 18. Jahrhunderts dar. Auch die<br />
so genannten <strong>Heidelberg</strong>er Romantiker, wie z. B. Clemens Brentano oder<br />
Achim von Arnim mit ihren Bemühungen um die ältere deutsche Literatur,<br />
stehen in diesem Zusammenhang. Weitere Aspekte, die in den prägenden<br />
Schriften der Gebrüder August Wilhelm und Friedrich Schlegel, bei Jean<br />
Paul oder Novalis als romantisch diskutiert werden, sind beispielsweise das<br />
Ungewöhnliche, das Abenteuerliche, das Schauervolle, das Phantastisch-<br />
Wunderbare, das Idyllische oder auch das Sinnliche.<br />
Ausgehend von diesem zunächst vormusikalischen Sprachgebrauch wurde<br />
ungefähr ab 1800 der Begriff der Romantik zunehmend auch auf die Musik<br />
bezogen. Hier waren es vor allem Georg Friedrich Wilhelm Hegel in seinen<br />
<strong>Heidelberg</strong>er „Vorlesungen über die Ästhetik“ sowie Arthur Schopenhauer<br />
und E.T.A. Hoffmann in ihren ästhetischen Schriften, die die Musik in den<br />
Mittelpunkt rückten bzw. über die anderen Künste stellten. Die „wortlose“<br />
10
„Die Musik schliesst den Menschen ein unbekanntes<br />
Reich auf; eine Welt, die nichts gemein hat mit der<br />
äußern Sinnenwelt, die ihn umgibt und in der er alle<br />
bestimmten Gefühle zurückläßt, um sich einer unaussprechlichen<br />
Sehnsucht hinzugeben.“<br />
E.T.A. Hoffmann in seinem berühmten Aufsatz<br />
über Beethovens Instrumentalmusik
Musik sei die vollkommenere Sprache, die Sprache, die am besten geeignet<br />
sei, das „innerste Wesen der Welt“, das Unsagbare auszudrücken. In der Folge<br />
galten von nun an Musik, d. h. vor allem Instrumentalmusik, und Musikgenuss<br />
als romantisch. „Sie ist die romantischste aller Künste, beinahe möchte<br />
man sagen, allein echt romantisch […].“<br />
Hieran knüpfte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine musikästhetische<br />
Diskussion über den Gehalt und die Form von Musik: Sollte die<br />
Gestalt von Musik, im Sinne von absoluter Musik, rein durch musikalische<br />
Gesetzmäßigkeiten bestimmt sein? Oder ist die Musik, die mit der Darstellung<br />
eines außermusikalischen Inhalts, eines Programms verbunden ist, d. h.<br />
Programmmusik, die bessere, die wahre Musik?<br />
Felix Mendelssohn Bartholdys Haltung in dieser Frage ist nicht ganz eindeutig<br />
zu bestimmen. In seinen Briefen lehnt Mendelssohn ausformulierte<br />
Programme, die musikalischen Kompositionen zugrunde liegen und die dem<br />
12
E.T.A. Hoffmann<br />
Selbstporträt, vor 1819
William Shakespeare,<br />
Stich von Martin Droeshout, 1623
Zuhörer oft in gedruckter Form ausgehändigt wurden, ab. Auch über die Tonund<br />
Klangmalerei, also die Imitation der Natur durch Töne, äußert er sich eher<br />
abfällig. In Anbetracht seiner Konzertouvertüren, deren Titel schon auf ein<br />
Sujet und somit auf einen außermusikalischen Inhalt verweist, stellt sich allerdings<br />
die Frage, ob Mendelssohn nicht auch ein Komponist von Programmmusik<br />
ist.<br />
Der junge Mendelssohn kam schon früh mit den Werken Shakespeares in den für<br />
die romantische Rezeption des berühmten Dramatikers so wichtigen Übersetzungen<br />
von August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck in Berührung. Vor allem die<br />
Komödie A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM, die zauberhafte Welt der Elfen und<br />
Feen, der Hof von Athen, Bottom und die Rüpel faszinierten den jungen, gerade<br />
17-jährigen Komponisten so sehr, dass er im Sommer 1826 mit Feuereifer und in<br />
nur vier Wochen eine Ouvertüre niederschrieb, die mit großem Erfolg am 20. Februar<br />
1827 in Stettin uraufgeführt wurde und Mendelssohns Weltruhm begründen<br />
sollte.<br />
15
Ist nun die OUVERTÜRE ZU „EIN SOMMERNACHTSTRAUM“ op. 21 allein<br />
schon deswegen Programmmusik, weil sie mit musikalischen Mitteln einen<br />
außermusikalischen Inhalt wiedergibt? Tatsächlich lassen sich musikalische<br />
Motive und Abschnitte eindeutig bestimmten Charakteren und Szenen der<br />
Komödie Shakespeares zuordnen. Wie Mendelssohn selbst 1833 an seinen<br />
Verleger Breitkopf & Härtel schreibt, ist die mondbeglänzte Welt der Elfenkönige<br />
Oberon und Titania im Stück durch die schwirrenden Staccatoachtel<br />
in den hohen Streichern präsent. Davon klar abgesetzt ist der Hof von Athen<br />
mit seiner majestätischen, fanfarenartigen Melodie. Berühmt wurde das<br />
Eselgeschrei des verzauberten Bottom im „Rüpeltanz“, das in Form von<br />
tonmalerischen fallenden Nonen nicht zu überhören ist.<br />
Jedoch handelt es sich bei der Sommernachtstraum-Ouvertüre,<br />
einem Schlüsselwerk der Romantik, nicht um Programmmusik im eigentlichen<br />
Sinne: Mendelssohn spiegelt hiermit nur die Atmosphäre, nur einzelne<br />
Elemente dieser so romantisch-phantastischen Welt Shakespeares<br />
16
„Ich ließ es nicht an mir fehlen, eilte zu ihm und<br />
setzte ihm auseinander, daß eine solche Ouvertüre,<br />
wie mir scheine, das treue und vollständige Abbild<br />
des Dramas geben müsse, dem es als Prolog diene. –<br />
Mit Feuer und unbedingter Hingebung ging er an die<br />
Arbeit.“<br />
Adolf Bernhard Marx, Musikwissenschaftler und Freund Mendelssohns,<br />
über die Entstehung der Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum”
„Nie habe ich etwas gehört, das Shakespeare echter erfasst<br />
hätte als Deine Musik – ich würde drei Jahre meines<br />
Lebens darum geben, Dich umarmen zu können.“<br />
Hector Berlioz an Felix Mendelssohn Bartholdy
wider; anders als z. B. Franz Liszt in seinen SYMPHONISCHEN DICH-<br />
TUNGEN erzählt er keinen konkreten Handlungsablauf in Tönen, der die<br />
formale Gestaltung der Musik bestimmt. Mendelssohn löst mit dieser und<br />
weiteren, späteren Ouvertüren, die ausschließlich für den Konzertsaal bestimmt<br />
waren, die Ouvertüre als Vorspiel zu einer dramatischen Handlung<br />
aus dem theatralen Kontext heraus und etabliert sie als eine eigenständige<br />
Gattung. Erst auf dieser Grundlage sind spätere Programmmusiken von<br />
Franz Liszt oder Richard Strauss denkbar.<br />
Aber nicht nur in seiner sujetgebundenen Musik ist der Komponist Mendelssohn<br />
ein Romantiker. Dies zeigt sich in seinem KLAVIERKONZERT Nr. 1<br />
g-Moll op. 25, das er nur wenige Jahre später während einer Rom-Reise<br />
1830/31 komponierte. Nachdem er seine frühen, nicht nummerierten und<br />
von Mendelssohn nicht veröffentlichten Solo<strong>konzert</strong>e noch stark an die klassischen<br />
Vorbilder angelehnt ist, ist sein Opus 25, „ein schnell hingeworfenes<br />
Ding“, von einer größeren kreativen Selbstständigkeit gekennzeichnet.<br />
19
Ganz ohne traditionelle <strong>Orchester</strong>einleitung eröffnet das Allegro mit einer<br />
dramatisch anschwellenden, äußerst effektvollen „Crescendo-Walze“. Der<br />
Solist setzt unmittelbar mit seinem hochvirtuosen, impulsiv-drängenden<br />
Spiel ein. Das punktierte Hauptthema wird zunächst vom Soloinstrument<br />
vorgestellt und erst im Anschluss vom <strong>Orchester</strong> aufgenommen. Das<br />
kontrastierende lyrische Seitenthema wird in einer Art freien Phantasie<br />
suchend „erarbeitet“ und nimmt nur nach und nach Gestalt an. Nach einer<br />
Durchführung, in der Solist und <strong>Orchester</strong>tutti das motivisch-thematische<br />
Material, beispielsweise die Oktavskalen des Anfangs, verarbeiten, einer<br />
verkürzten Reprise und der Coda mit den signalartigen Fanfaren der Hörner<br />
und Trompeten schließt sich mit einer unbegleiteten Überleitung des<br />
Klaviers nahtlos, „attacca“, der zweite Satz „Andante“ an. Auch dieser Satz,<br />
ein schwelgerisches „Lied ohne Worte“ mit ausgedehnten Kantilenen der<br />
Bratschen und Violoncelli ist unmittelbar mit dem Folgesatz verknüpft. Die<br />
schon aus dem Kopfsatz bekannten Bläserfanfaren und der Tempowechsel<br />
(„Presto“) markieren den Übergang in den brillanten Finalsatz.<br />
20
Felix Mendelssohn Bartholdy,<br />
Ölskizze von Carl Joseph Begas, 1821
Vor allem in der Struktur des Eröffnungssatzes, aber auch in den neuartigen<br />
Satzübergängen zeigt sich ein weiteres Merkmal romantischen Komponierens,<br />
das sich schon in den späten Werken Beethovens findet: das Streben<br />
nach stilistischer Eigenständigkeit. Das immer stärker werdende Fortschrittsdenken,<br />
die Betonung der Kreativität und Originalität schlägt sich<br />
in den verschiedenen musikalischen Parametern nieder. Ist es in Mendelssohns<br />
ERSTEM KLAVIERKONZERT der freie Umgang mit tradierten Formmodellen,<br />
ist es bei späteren Komponisten der Romantik die ausgefeilte<br />
Instrumentation, eine vergrößerte <strong>Orchester</strong>besetzung, die neue, fremdartige<br />
und bisher ungehörte Klangfarben ermöglicht, oder eine erweiterte,<br />
teils entgrenzte Harmonik.<br />
Peter Iljitsch Tschaikowsky hat sich zeit seines Lebens sowohl mit Programmmusik<br />
als auch mit den klassischen Gattungen der absoluten Musik<br />
auseinandergesetzt. Zu großer Beliebtheit haben es seine drei Ballette<br />
SCHWANENSEE op. 20, DORNRÖSCHEN op. 66 und DER NUSSKNACKER<br />
22
op. 71 gebracht. Die deutlich kürzeren <strong>Orchester</strong>suiten, die Tschaikowsky<br />
nach Vollendung der Ballette für den „Konzertgebrauch“ anfertigte, wurden<br />
nach rein musikalischen Gesichtspunkten, also unabhängig vom Handlungsverlauf<br />
zusammengestellt. Ähnlich wie Mendelssohns SOMMER-<br />
NACHTSTRAUM-OUVERTÜRE sind die Ballettsuiten eine bloße Reihung von<br />
Szenen, von atmosphärischen Bildern aus den Balletthandlungen, die der<br />
jeweilige Chronologie der Erzählung nicht unbedingt entsprechen.<br />
Die Grundlage des NUSSKNACKER-Balletts ist die phantastische Geschichte<br />
NUSSKNACKER UND MAUSEKÖNIG, die aus der Feder von niemand<br />
geringerem als E.T.A. Hoffmann, dem romantischen Schriftsteller, Denker<br />
und Komponisten par excellence, stammt. Die märchenhafte Novelle – ein<br />
kleines Mädchen bekommt am Weihnachtsabend einen Nussknacker geschenkt,<br />
der des Nachts gegen Mausekönig samt Mäuseheer zu kämpfen<br />
hat – wurde von Tschaikowsky eindrucksvoll in Musik gesetzt. Die Uraufführung<br />
der Suite am 19. März 1892 in St. Petersburg war so erfolgreich, dass<br />
23
nahezu alle Sätze wiederholt wurden; heute zählt das Werk mit den einprägsamen<br />
Melodien und mitreißenden Rhythmen zu den populärsten Kompositionen<br />
des russischen Tonkünstlers.<br />
Neben dem bekannten „Russischen Tanz“ und dem „Chinesischen Tanz“<br />
mit ihren romantischen Exotismen, dem „Tanz der Rohrflöten“ ist vor allem<br />
der „Tanz der Zuckerfee“ besonderer Erwähnung wert. Tschaikowsky, an<br />
außergewöhnlichen, romantischen Klangfarben interessiert, hatte in Paris<br />
die 1886 erfundene moderne Celesta mit ihrem zauberhaften Glöckchenklang<br />
kennengelernt und plante das neuartige Instrument in seine Komposition<br />
einzubauen. An seinen Verleger Jurgenson berichtet er diesbezüglich:<br />
„Ich habe in Paris ein neues <strong>Orchester</strong>instrument entdeckt, ein Mittelding<br />
zwischen einem kleinen Klavier und einem Glockenspiel, mit einem göttlich<br />
schönen Klang. [...] Es darf aber dort [in St. Petersburg] niemandem gezeigt<br />
werden; ich fürchte nämlich, Rimsky-Korsakow und Glasunow könnten die<br />
Sache wittern und den ungewöhnlichen Effekt vor mir aufbringen.“<br />
24
Peter Iljitsch Tschaikowsky,<br />
um 1890
Sein Plan ging auf: Die Nussknacker-Suite war die erste <strong>Orchester</strong>komposition,<br />
in der die Celesta zum Einsatz kam.<br />
Schon mit dem Titel Romantischen Suite op. 14 aus dem Jahr 1902<br />
nimmt der österreichische Komponist Frank Schreker expliziten Bezug<br />
auf die Musikgeschichte, und das gleich in zweifacher Hinsicht: zum einen<br />
verweist er auf die vorklassische Gattung der Suite, zum anderen auf die<br />
Romantik des 19. Jahrhunderts. Schreker komponiert keine ausladende<br />
Symphonie, ebensowenig eine Symphonische Dichtung, vielmehr setzt er<br />
sich mit der barocken Instrumentalsuite auseinander. Auch in späteren<br />
Werken greift er diesen Typus mit seinen klar voneinander abgesetzten<br />
Tanzcharakteren wiederholt auf, z. B. in der Kleinen Suite für Kammerorchester<br />
von 1928. Durch den Zusatz des Adjektivs „romantisch” deklariert<br />
Schreker einerseits sein historisierendes Vorgehen, die Hinwendung zur<br />
Musikgeschichte, andererseits auch die Musik, den Klang seines Opus 14<br />
als romantisch.<br />
26
„Seltsam verschwebende, durchfieberte Musik, gleich<br />
wirren Traumbildern vorübergeistern, in geheimnisvollen<br />
Naturlauten schwirren. […] und vor allem<br />
von ungemeinem Wohllaut getragen. Es gibt Klänge<br />
darin, wie man sie vielleicht in solcher Kombination<br />
nie vorher gehört hat: halluzinatorische, rätselhafte,<br />
mystische Klänge von unheimlichem Reiz, wirr<br />
raunende, sehnsüchtig flüsternde Stimmen, deren<br />
Rauschen und Glimmen sich schließlich zu aufatmender,<br />
verklärter Entrücktheit löst.“<br />
Der Wiener Musikkritiker Richard Specht über die Musik Schrekers
Obwohl der 1878 geborene Schreker der Wiener Moderne und dem Kreis um<br />
Arnold Schönberg zuzurechnen ist, bleibt er in seiner Musik einem spätromantischen<br />
Idiom verhaftet. So scheut er, im Gegensatz zu den Komponisten der<br />
Wiener Schule, den Schritt in die Atonalität oder gar in die Dodekaphonie.<br />
Zwar bewegen sich seine Opern, wie z. B. DER FERNE KLANG, sowie seine<br />
instrumentalen Werke am Rand der Tonalität; Schreker hält jedoch an einem<br />
harmonischen Zentrum fest.<br />
Wie schon der Titel der Oper vermuten lässt, ist der Klang bei Schreker von<br />
besonderer Bedeutung. Auch seine Romantische Suite, ein Frühwerk, steht<br />
beispielhaft für den schrekerschen Wohlklang, für seine später berüchtigte<br />
„Klangbesessenheit“. Die Musik der drei Sätze, ein idyllisches „Andante“, ein<br />
flirrendes „Scherzo“ und ein teils derb polterndes, teils tänzerisch-schwungvolles<br />
„Allegro“ stehen mit ihrem dezidiert harmonischen Fundament, der<br />
Organik der thematischen Gestaltung und ihrem voluminösen, farbenreichen<br />
Klangspektrum in der Tradition spätromantischer Klangkunst.<br />
28
Franz Schreker,<br />
um 1920
David Danzmayr<br />
Dirigent<br />
David Danzmayr studierte am Mozarteum und an der Sibelius Akademie<br />
Helsinki bei Dennis Russel Davies und Leif Segerstam. Das Dirigierstudium<br />
schloss er 2005 mit höchster Auszeichnung ab. 2007 gewann er beim Internationalen<br />
Malko-Wettbewerb den 1. Preis. Bereits mit 27 Jahren trat er seinen<br />
Posten als First Assistant Conductor beim Royal Scottish National Orchestra<br />
an. Seit 2006 ist er Künstlerischer Leiter des Ensemble Acrobat. Er war u. a.<br />
beim City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Sinfonieorchester Basel<br />
und dem Mozarteum <strong>Orchester</strong> Salzburg zu Gast.<br />
30
Cornelius Meister<br />
Klavier & Dirigent<br />
Cornelius Meister, geboren 1980 in Hannover, ist Generalmusikdirektor der<br />
Stadt <strong>Heidelberg</strong> und Chefdirigent des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien.<br />
Ausgebildet von seinem Vater, gewann er als Pianist Preise beim Deutschen<br />
Musikwettbewerb und beim Schleswig-Holstein Musik Festival. Konzertreisen<br />
als Pianist führten ihn durch Europa und in die USA. Bereits zum fünften Mal<br />
führen das Philharmonische <strong>Orchester</strong> <strong>Heidelberg</strong> und Cornelius Meister<br />
Klavier<strong>konzert</strong>e zusammen auf, zuletzt Werke von Grieg, Liszt, Gershwin und<br />
Beethoven.<br />
31
Ainars Rubikis<br />
Dirigent<br />
1978 in Riga geboren, studierte Ainars Rubikis an der Lettischen Musikakademie.<br />
Meisterklassen absolvierte er u. a. bei Mariss Jansons und Zsolt Nagy.<br />
Seit 2008 ist er als Dirigent an der Lettischen Nationaloper tätig (ZAUBERFLÖTE<br />
& Don Giovanni). 2005/2006 leitete er den Flämischen Radiochor auf einer<br />
Tournee durch Belgien und Frankreich. Bei den internationalen Wettbewerben<br />
für Chordirigenten in Riga 2000 und 2005 erhielt er den 2. Preis. 2010 gewann er<br />
beim renommierten Gustav-Mahler-Dirigier-Wettbewerb den 1. Preis, der 2004<br />
an Gustavo Dudamel verliehen wurde.<br />
32
Justus Thorau<br />
Dirigent<br />
Justus Thorau erhielt schon früh Violin- und Klavierunterricht. Er arbeitet regelmäßig<br />
mit der Jenaer Philharmonie und der Vogtland-Philharmonie zusammen.<br />
Konzerte mit dem MDR-Sinfonieorchester sowie dem Westböhmischen<br />
Sinfonieorchester erweiterten seine professionelle Erfahrung. Seit 2007 leitet<br />
er das Collegium Musicum Weimar und seit 2009 ist er Künstlerischer Leiter<br />
des <strong>Orchester</strong>s der Katholischen Hochschulgemeinde Freiburg. 2010 wurde<br />
Thorau in das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats aufgenommen. Er<br />
besuchte Meisterkursen u. a. bei Herbert Blomstedt und Daniel Raiskin.<br />
33
<strong>Philharmonisches</strong> <strong>Orchester</strong><br />
Der Stadt <strong>Heidelberg</strong><br />
Die <strong>Heidelberg</strong>er Philharmoniker prägen seit 1889 als städtisches <strong>Orchester</strong> mit<br />
zahlreichen Opernvorstellungen und Konzerten das Musikleben der Stadt. Zweimal<br />
wurden sie mit dem Preis für das „Beste Konzertprogramm“ des Deutschen Musikverleger-Verbands<br />
ausgezeichnet. Konzertreisen führten das <strong>Orchester</strong> in den<br />
letzten Jahren in die Kölner Philharmonie, nach Antwerpen und nach Ravenna.<br />
Regelmäßig werden Konzerte vom Deutschlandfunk und vom SWR mitgeschnitten.<br />
Das Philharmonische <strong>Orchester</strong> zeichnet sich durch seine stilistische Flexibilität<br />
aus. Seit 2006 beschäftigen sich die Philharmoniker mit historischer<br />
Aufführungspraxis. Eine lange Tradition hat das Engagement für Neue Musik:<br />
34
Mehrere Werke sind dem Philharmonischen <strong>Orchester</strong> gewidmet. Seit 2005<br />
arbeitet das <strong>Orchester</strong> besonders intensiv mit einem jährlich wechselnden<br />
Komponisten für <strong>Heidelberg</strong> zusammen.<br />
Die Musikvermittlung ist dem <strong>Orchester</strong> ausgesprochen wichtig. Fünf Familien<strong>konzert</strong>e<br />
werden ergänzt unter anderem durch ein Jugend<strong>konzert</strong>, ein<br />
Konzert für Kleinkinder & Schwangere und Besuche in Schulen und Kindergärten.<br />
DAS NEUE WUNDERHORN wurde mit einem junge-ohren-Preis<br />
ausgezeichnet. Zusätzlich präsentieren sich die Mitglieder des <strong>Orchester</strong>s<br />
regelmäßig in wechselnden Formationen in Kammer<strong>konzert</strong>en.<br />
Seit 2005 leitet Cornelius Meister das Philharmonische <strong>Orchester</strong>. Unmittelbare<br />
Vorgänger waren Volker Christ, der Initiator der Philharmonic-Wonders-<br />
Konzerte, und Thomas Kalb, der mit dem Brahmsfest 1997 den Vorläufer des<br />
<strong>Heidelberg</strong>er Frühlings ins Leben rief. Der ehemalige Generalmusikdirektor<br />
Mario Venzago ist seit 2007 der erste Ehrendirigent des <strong>Orchester</strong>s.<br />
35
<strong>Orchester</strong>besetzung<br />
1. VIOLINE<br />
Thierry Stöckel<br />
1. Konzertmeister<br />
Ernst-Wolfram Winterberg<br />
2. Konzertmeister<br />
Isabel Schneider<br />
<strong>3.</strong> Konzertmeisterin<br />
Mayumi Hasegawa<br />
Joachim Groebke<br />
Mahasti Kamdar<br />
Tetsuya Mogitate<br />
Caroline Korn<br />
Gabriele Köller<br />
Sebastian Eckoldt<br />
Philipp von Piechovsky 2<br />
Georg Kleimann 2<br />
2. VIOLINE<br />
Eleonora Plotkina<br />
Nicole Streichardt<br />
Lucian Derendorf<br />
Ludwig Dieckmann<br />
Janetta Grishchuk<br />
Marion Thomas<br />
Nadine-Goussi Aguigah<br />
Elena Leshchanova<br />
Anke Hoffmann<br />
Vera Kleimann 2<br />
VIOLA<br />
Marianne Venzago<br />
Andreas Bartsch<br />
Horst Düker<br />
Christoff Schlesinger<br />
Anna Elsabe Marquardt<br />
Mareike Niemz<br />
36
Iris Mühlnickel 2<br />
Naomi Ogino 2<br />
VIOLONCELLO<br />
Reimund Korupp<br />
Hans Schafft<br />
Ann-Margriet Ziethen<br />
Christoph Habicht<br />
Katja Knaak<br />
Min-Yung Lee 1<br />
KONTRABASS<br />
Michael Schneider<br />
Thomas Acker<br />
Georgi Berov<br />
Hakeem Holloway 1<br />
FLÖTE<br />
Konrad Metz<br />
Katharina Lorenzen<br />
Yvonne Anselment<br />
OBOE<br />
Matthias Friederich<br />
Christine Bender<br />
Sandra Seibold<br />
KLARINETTE<br />
Sascha Stinner<br />
Heribert Eckert<br />
Carsten Bolz 2<br />
FAGOTT<br />
Hitomi Wilkening<br />
Sophia Brenneke<br />
Gerhard Mährlein<br />
HORN<br />
Philip Schmelzle<br />
Bernd Frelet<br />
Joachim Schlaak<br />
Judit Tigyi<br />
TROMPETE<br />
Fred Frick<br />
Martin Hommel<br />
37
POSAUNE<br />
Damian Schneider<br />
Melanie Roth<br />
Marek Janicki<br />
TUBA<br />
Thomas Matt<br />
PAUKE<br />
Klaus Wissler<br />
HARFE<br />
Walli Kossakowski<br />
CELESTA<br />
Annemarie Herfurth<br />
1<br />
Praktikant/-in<br />
2<br />
als Gast<br />
Schlagzeug<br />
Peter Klinkenberg<br />
Gregory Riffel<br />
38
Die Werke in <strong>Heidelberg</strong><br />
Aufführungen des Philharmonischen <strong>Orchester</strong>s<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
OUVERTÜRE ZU<br />
„EIN SOMMERNACHTSTRAUM“<br />
5.4.1994 Dirigent Volker Christ<br />
4.6.1996 Dirigent Thomas Kalb<br />
27.6.2000 Dirigent Carlo Palleski<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
KLAVIERKONZERT Nr. 1 op. 25<br />
1.4.1979 Dirigent Christian Süss<br />
Solistin Stanislava Kantscheff<br />
Franz Schrekers<br />
Romantische Suite<br />
wird erstmals vom Philharmonischen<br />
<strong>Orchester</strong> <strong>Heidelberg</strong> gespielt.<br />
Peter I. Tschaikowsky<br />
DER NUSSKNACKER, SUITE Nr. 1 op. 71a<br />
19.12.1999 Dirigent Volker Christ<br />
39
Nachweise<br />
Impressum<br />
S. 5 & 21 | in: Martin Geck: Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy, Reinbek 2009, S. 49 & 3<strong>3.</strong><br />
S. 13 | Frontispiz, in: E.T.A. Hoffmann: Fantasiestücke<br />
in Callot’s Manier, 2. Aufl., Bd. 1,<br />
Bamberg 1819.<br />
S. 25 | in: Constantin Floros: Peter Tschaikowsky,<br />
Reinbek 2006, S. 142.<br />
S. 29 | Porträt von Fr. Löwy, um 1920, in: Michael<br />
Haas & Christopher Hailey (Hrsg.): Musik des<br />
Aufbruchs – Franz Schreker – Grenzgänge | Grenzklänge,<br />
Wien 2004, S. 50.<br />
Umschlag & S. 31 | © Rosa Frank<br />
S. 32 | © Mark Harrison<br />
Der namentlich nicht gekennzeichnete Text ist<br />
ein Originalbeitrag für dieses Programmheft<br />
von Raphael Rösler.<br />
Herausgeber Theater & <strong>Orchester</strong> <strong>Heidelberg</strong><br />
Intendant Peter Spuhler<br />
Verwaltungsleiterin Andrea Bopp<br />
Redaktion Raphael Rösler<br />
Gestaltung DANICA SCHLOSSER<br />
Herstellung abcdruck<br />
Anzeigen Greilich / Neutard<br />
www.theater.heidelberg.de<br />
www.heidelberger-philharmoniker.de<br />
Theater & <strong>Orchester</strong> <strong>Heidelberg</strong><br />
2010/11, Programmheft Nr. 10
SIlvester- &<br />
Neujahrs<strong>konzert</strong><br />
Ludwig van Beethoven SYMPHONIE Nr. 9 d-Moll op. 125<br />
Sopran Hye-Sung Na<br />
Alt Carolyn Frank<br />
Tenor Winfrid Mikus<br />
Bariton lucas harbour<br />
Opernchor & Extrachor / <strong>Heidelberg</strong>er Chöre<br />
<strong>Philharmonisches</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Heidelberg</strong><br />
Chordirektor Jan Schweiger<br />
Dirigent Cornelius Meister<br />
31.12.10 18.00 | STADTHALLE<br />
1.1.11 18.00 | Opernzelt
Elegante Strickmode<br />
für Damen und Herren:<br />
Klassisches<br />
und Modernes<br />
aus reinem Kaschmir<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Untere Straße 9<br />
69117 <strong>Heidelberg</strong><br />
Tel: 06221 - 650 26 49<br />
Di.-Fr. 11 - 19 Uhr, Sa. 11 - 18 Uhr<br />
www.yabis.de<br />
SO:UM:5<br />
Kammermusik sonntags um fünf<br />
Ludwigshafen, Philharmonie<br />
So 27. Februar 2011, 17.00 Uhr<br />
Der Mann am Klavier<br />
Kai Adomeit Klavier<br />
Werke von Johann Sebastian Bach, Leoš Janáček<br />
und Franz Liszt<br />
<strong>3.</strong> PHILHARMONISCHES:KONZERT<br />
Ludwigshafen, Konzertsaal im Pfalzbau<br />
So 27. März 2011, 19.30 Uhr<br />
Plamena Mangova Klavier<br />
Dima Slobodeniouk Dirigent<br />
Robert Schumann Ouvertüre zu „Manfred“<br />
Franz Liszt Klavier<strong>konzert</strong> Nr. 2<br />
Peter I. Tschaikowsky Sinfonie Nr. 6 „Pathetique“<br />
Tickets 0621 504 25 58 I www.staatsphilharmonie.de
ihr geigenbaumeister<br />
in heidelberg<br />
nähe stadthalle<br />
matthias kohl<br />
bauamtsgasse 4 · 69117 heidelberg<br />
tel. 0 62 21-18 36 79<br />
mo-fr 9.00-12.00, 14.00-18.00 Uhr<br />
sa 9.00-12.00 uhr und nach vereinbarung<br />
www.geigenbau-kohl.de
für<br />
dich<br />
weil du so<br />
gut aussiehst<br />
apollon musagète<br />
quartett<br />
4. PHILHARMONISCHES KONZERT<br />
Werke von Schönberg,<br />
Mundry & R. Strauss<br />
Dirigent EIJI OUE<br />
Dass <strong>Heidelberg</strong> bei Nacht besonders gut<br />
aussieht, weiß eigentlich jeder. Wir hören es<br />
aber immer wieder gerne.<br />
19.1.11<br />
20.00 | stadthalle<br />
www.swhd.de
Wir haben Zeit für Sie,<br />
wenn Sie Zeit für uns haben.<br />
Sparkasse<br />
<strong>Heidelberg</strong><br />
www.sparkasse-heidelberg.de
Foto: Valentin M. Baranovsky<br />
MARIINSK Y-BALLETT ST. PETERSBURG<br />
21. bis 28. Dezember 2010<br />
TSCHAIKOWSKY: „DER NUSSKNACKER“<br />
21./26. Dezember, 20/14 und 20 UHR<br />
TSCHAIKOWSKY: „DORNRÖSCHEN“<br />
22./2<strong>3.</strong>/25. Dezember, 19 UHR<br />
Eintrittskartenpreise von € 36 bis € 120 ,Ticket-Service 07221/30 13-101<br />
Bitte fordern Sie unser vollständiges Jahresprogramm an, www.festspielhaus.de<br />
TSCHAIKOWSKY: „SCHWANENSEE“<br />
27. Dezember, 20 UHR<br />
BALLETT-GALA, STARS OF THE KIROV<br />
28. Dezember, 20 UHR