3. philharmonisches konzert - Philharmonisches Orchester Heidelberg

Am ehesten lässt sich die Romantik vielleicht als Geistesbewegung, als eine
Weltanschauung begreifen, die sich in verschiedenen Tendenzen und Symptomen
äußert und die in unterschiedlichen Kunstgattungen vor allem im 18. und
19. Jahrhundert ihren produktiven Niederschlag gefunden hat.
Terminologisch wurzelt der Begriff Romantik in der Literatur und wurde, ähnlich
wie viele andere Begriffe, erst später auf den Bereich der Musik übertragen.
Ein grundlegendes allgemeines Merkmal romantischen Denkens ist die Auffassung,
derzufolge die Alltagswelt als negativ erfahren und empfunden wird. Hierin
begründet sich eine sehnsuchtsvolle Ausrichtung auf eine andersartige, positiv
besetzte Gegenwelt. Diese romantische Sehnsucht ist meist auf unwirkliche, fiktive
Szenarien oder auch auf metaphysische Gegenwelten gerichtet, die in der Literatur,
beispielsweise im Roman, aber auch in den anderen Künsten zu finden ist.
Charakteristisches Kennzeichen der romantischen Gegenwelten ist, dass sie in
einer zeitlichen oder geographischen Ferne verortet sind: So stellt beispiels-
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