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Das Thema
Das Thema
Schritt halten mit
gesellschaftlichen Veränderungen
Der Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen formuliert ein Leitbild, an dem er sich messen lässt
Professionalität und Solidarität.
Soziale Dienstleistungsangebote und
wirtschaftliches Handeln. Es gibt
Wortpaare, die gleichen eher einer Zerreißprobe
und charakterisieren doch
die Arbeit eines modernen Wohlfahrtsverbandes.
Die AWO bewegt sich seit
ihrer Gründung 1919 in gesellschaftlichen
Spannungsfeldern und hält dabei
an einem Orientierungspunkt
fest: dem Menschen. Den
Bevölkerungsgruppen, die
an den Rand gedrängt werden.
An den Menschen, die
besondere Hilfe und Sicherheit
benötigen.
Den rasanten gesellschaftlichen
Veränderungen
folgend, unterliegt der
AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen
einem
ständigen Modernisierungsdruck.
Nach mehreren Fusionen
wurden die organisatorischen
Prozesse synchronisiert,
Qualitätsstandards
für die Arbeit festgelegt und
ein Beschwerdemanagement
eingerichtet. Immer mit dem
Ziel, sich für den Kunden
zu verbessern. „Aber dieser
Anspruch gilt natürlich
auch nach innen, ins Unter-
Auf zwei Veranstaltungen wurde
das neue Leitbild für über 200
Führungskräfte erlebbar gemacht.
nehmen hinein“, sagt Harry Junghans,
stellvertretender Geschäftsführer
des AWO-Unterbezirks Münsterland-Recklinghausen.
Der Unterbezirk hat in einem
zweijährigen Prozess ein Leitbild zum
Thema „Führen“ entwickelt, das sich
jetzt im Arbeitsalltag bewähren muss.
In den nächsten Wochen bekommen
alle AWO-Mitarbeiter das neue Leitbild
ausgehändigt. In der 30-seitigen
Broschüre sind verbindliche Werte
festgehalten und beschrieben, an de -
nen sich Mitarbeiter und Führungskräfte
in Zukunft orientieren werden.
In zwei Veranstaltungen, sogenannten
Invents, wurden über 200 Führungskräfte
mit dem neuen Leitbild bereits
vertraut gemacht.
Bei den formulierten Leitsätzen
geht es weniger um
Verhaltensregeln, als vielmehr
um Werte und Haltungen.
„Eine Hilfe für den
Arbeitsalltag“, sagt Harry
Junghans. Mit diesen Wertmaßstäben
will die AWO für
ihre Mitarbeiter Verbindlichkeit
und Sicherheit schaffen.
Sicherheit im Umgang
mit einander vermitteln und
eine Orientierung geben, die
auf vielen gesellschaftlichen
Ebenen mittlerweile verloren
gegangen ist. Mit dem neuen
Leitbild wurden Werte und
Haltungen formuliert, die
letztlich zeigen sollen, dass
Professionalität und Solidarität,
soziale Dienstleistungsangebote
und wirtschaftliches
Handel keine Gegensätze,
sondern Formeln für
einen erfolgreich handelnden
Wohlfahrtsverband seien
können.
Der Mitarbeiter als
Mensch im Mittelpunkt
Interview mit Harry Junghans und Andreas Burhorn
Das „Leitbild Führen“ ist zu Recht
der neue Stolz des Unterbezirks Münsterland-Recklinghausen.
Über die Entstehung,
über die Umsetzung und die
Hoffnungen, die mit dem Leitbild verbunden
sind, sprach AWO erleben!
mit Harry Junghans, stellvertretender
AWO-Geschäftsführer, und Andreas
Burhorn, geschäftsführender Gesellschafter
der opus consulting team
GmbH. Die Unternehmensberatung
opus hat den Prozess begleitet.
Herr Junghans, warum braucht der
AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen
ein „Leitbild Führen“?
Harry Junghans: Nach der letzten
Fusion 2008 haben wir uns erst
einmal auf das Zusammenführen der
Strukturen und der Geschäftsbereiche
konzentrieren müssen. Aber darüber
hinaus war eigentlich klar, dass da
noch mehr zusammenwachsen muss.
Harry Junghans (l.) lässt im Gespräch
mit Andreas Burhorn den Prozess zur
Entstehung des neuen AWO-Leitbildes
noch einmal Revue passieren.
Was meinen Sie genau damit?
Harry Junghans: Unser Unternehmen
hat einen Fusionshintergrund.
Jeder Kreisverband, jeder Unterbezirk
hatte seinen eigenen Pulsschlag,
sein eigenes Innenleben und prägte so
natürlich seine Mitarbeiter auf eine
eigenständige Art. Dadurch sind in
der Vergangenheit auch unterschiedliche
Führungskulturen entstanden.
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