echtzeit - Europäische Akademie Bad Neuenahr-Ahrweiler
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<strong>echtzeit</strong><br />
Oktober<br />
2013<br />
MITARBEITERZEITUNG FÜR DIE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN DES DEUTSCHEN ZENTRUMS FÜR LUFT- UND RAUMFAHRT<br />
Inhalt<br />
Tag der Luftund<br />
Raumfahrt 2013<br />
Mehr als 30.000 Besucher<br />
strömten am 22. September<br />
2013 zum „Tag der Luft- und<br />
Raumfahrt“ auf das Gelände<br />
des DLR in Köln. Bilder und<br />
Infos zu diesem ereignisreichen<br />
Tag im Extra-Einleger.<br />
DLR-Firmengarten<br />
Die Bonner DLR-Gartengruppe<br />
„Himmel un Äad“ gewann beim<br />
Wettbewerb ‚Firmengarten‘ für<br />
das DLR als Sonderpreis zwei<br />
Workshops, die die Gartengründung<br />
unterstützten. Inzwischen<br />
trägt das Projekt „erste<br />
Früchte“.<br />
Seite 2<br />
Überleben im Weltall<br />
Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin bereitet Experiment für Raumstation vor<br />
Kosmische Strahlung, solare<br />
UV-Strahlung, Temperaturschwankungen<br />
und Vakuum –<br />
das erwartet die Exemplare der<br />
Deinococcus geothermalis-Bakterien<br />
bei ihrem Aufenthalt nächstes<br />
Jahr an der Außenseite der<br />
Internationalen Raumstation ISS.<br />
Im Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin<br />
werden die Mikroorganismen<br />
für das Experiment<br />
BOSS (Biofilm Organisms Surfing<br />
Space) derzeit gezüchtet und auf<br />
ihre Überlebensfähigkeit getestet.<br />
Der Organismus lebt in Form von<br />
Biofilmen, das heißt, er setzt sich<br />
aus vielen Schichten in einer extrazellulären<br />
Matrix zusammen. Im<br />
April 2014 werden die vorbereiteten<br />
Proben dann an Bord eines<br />
russischen Progress-Transporters<br />
zur Raumstation befördert, um<br />
anschließend von einem Astronauten<br />
bei einem Außenbordeinsatz<br />
– einem Weltraumspaziergang<br />
– in der Anlage EXPOSE an<br />
die ISS montiert zu werden.<br />
Harte Tests für Versuchsobjekte<br />
Für Strahlenbiologin Dr. Corinna<br />
Panitz bedeutet das zurzeit vor<br />
allem eines: jede Menge Petrischalen,<br />
in denen sich Deinococcus<br />
geothermalis ausbreiten soll, und<br />
zahlreiche Versuchsreihen. „Wir<br />
setzen die Organismen gezielt<br />
Mission: Stark gegen Viren<br />
extremen Temperaturen aus, geben<br />
Proben eine Woche in einen Vakuumbehälter<br />
oder bestrahlen die<br />
Mikroorganismen mit einer starken<br />
UV-Lampe.“ So untersucht das<br />
Team um Projektleiterin Dr. Petra<br />
Rettberg, wie ihre Versuchsobjekte<br />
auf Weltraum bedingungen reagieren<br />
werden. Wie ist die Überlebensquote<br />
zum Beispiel bei Atmosphäre<br />
und Druck, die auf dem Mars herrschen?<br />
Wie viel Strahlung können<br />
die Mikro organismen ohne Schädigung<br />
überstehen?<br />
Den eigentlichen Aufenthalt im All<br />
können diese Tests am Boden aber<br />
nicht ersetzen: „Wir können die<br />
kosmische Strahlung nicht simulieren,<br />
die Schwerelosigkeit fehlt,<br />
und wir können die verschiedenen<br />
Parameter natürlich nur einzeln<br />
anwenden und nicht als Gesamtpaket“,<br />
erläutert Petra Rettberg.<br />
Mindestens ein Jahr lang werden<br />
die Proben mit Deinococcus geothermalis<br />
deshalb an der Außenseite<br />
der Raumstation mit den<br />
Astronauten um die Erde kreisen.<br />
Unter der Leitung des DLR werden<br />
internationale Kooperationspartner<br />
wie die Universitäten Duisburg-Essen,<br />
Edinburgh, Rom und<br />
Salzburg sowie das amerikanische<br />
Jet Propulsion Institute (JPL) weitere<br />
biofilmbildende Organismen auf<br />
die Probe stellen.<br />
Allgegenwärtig und resistent<br />
Auf der Erde sind Biofilm-Organismen<br />
allgegenwärtig und wachsen<br />
auch dort, wo es nicht gewünscht<br />
ist – beispielsweise im Trinkwasser<br />
oder im Duschschlauch. Deinococcus<br />
geothermalis wurde erstmals<br />
in Produktionsmaschinen für die<br />
Papierfertigung gefunden. „Die<br />
ersten Organismen auf der Erde<br />
waren Biofilm-Organismen“,<br />
erläutert Projektleiterin Dr. Petra<br />
Rettberg. Das zeugt von Überlebenskunst<br />
und Hartnäckigkeit –<br />
und könnte ein Hinweis darauf<br />
sein, dass Organismen wie Deinococcus<br />
geothermalis gute Chancen<br />
auf ein Überleben auf anderen<br />
Planeten hätten. „Nur wenn wir<br />
wissen, welches Leben zum Beispiel<br />
auf dem Mars möglich sein<br />
könnte, wissen wir auch, wonach<br />
wir dort suchen sollten.“ (mb)<br />
Wir am Institut<br />
für Solarforschung<br />
Die Erforschung und Entwicklung<br />
von konzentrierenden<br />
Solarsystemen für die Wärme-,<br />
Strom- und Brennstofferzeugung<br />
sind die Kernthemen des Instituts<br />
für Solarforschung. Alle<br />
Infos zum Institut auf<br />
Seite 3<br />
IT-Arbeitsplatzstrategie<br />
IT-Governance, die Vereinbarung<br />
gemeinsamer Standards<br />
bei IT-Systemen, ist ein komplexes<br />
Gebiet, das in der täglichen<br />
Praxis der Arbeitsplatzausstattung<br />
immer wieder<br />
Fragen aufwirft. Frank-Uwe<br />
Schaich, IT-Controller und Leiter<br />
des IT-Einkaufs, beantwortet<br />
die Fragen der <strong>echtzeit</strong>.<br />
Seite 4<br />
Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen. Es beginnt die nasskalte Jahreszeit und das Erkältungsrisiko steigt. Das Betriebliche<br />
Gesundheitsmanagement, der örtliche Betriebsarzt und die DLR-Sicherheit geben in ihrer gemeinsamen Kampagne „Mission: Stark<br />
gegen Viren“ Tipps für die Vermeidung von Erkältungen. Peter Tuschy, Betriebsarzt und Facharzt für Arbeitsmedizin, hat hierzu die<br />
Fragen der <strong>echtzeit</strong> beantwortet.<br />
Herr Tuschy,<br />
wann waren<br />
Sie das letzte<br />
Mal erkältet?<br />
Das ist eine<br />
gute Frage,<br />
ich war tatsächlich<br />
schon<br />
länger nicht<br />
mehr krank. Gesundheit ist ja ein<br />
Zustand, den man erst begreift,<br />
wenn man krank ist. In der<br />
Zwischenzeit nimmt man seine<br />
Gesundheit als selbstverständlich.<br />
Aber gefühlt würde ich sagen, ich<br />
hatte meine letzte Erkältung vor<br />
sechs Jahren.<br />
Wie kann man Infekte vermeiden<br />
und sich gesund halten?<br />
Einer der wesentlichen Tipps ist,<br />
sich entsprechend dem vielzitier-<br />
ten Zwiebelprinzip zu kleiden, um<br />
nicht abzukühlen und auszutrocknen.<br />
Da wir vermehrt Flüssigkeit<br />
über die Atmung abgeben, ist es<br />
entscheidend, die Flüssigkeitsaufnahme<br />
zu steigern. Viel trinken<br />
ist ganz wichtig! Wenn wir im<br />
Winter, zu Hause oder im Büro,<br />
die Heizung aufdrehen, sind wir<br />
trockener Heizungsluft ausgesetzt.<br />
Aus diesem Grund sollte man zusehen,<br />
mindestens zwei Mal am Tag<br />
für zwei bis fünf Minuten richtig<br />
Durchzug zu machen. Auch eine<br />
ausgewogene Ernährung spielt<br />
eine wesentliche Rolle. Es gibt zum<br />
Beispiel die Kampagne „5 am Tag“,<br />
die empfiehlt, fünf Portionen Obst<br />
und Gemüse am Tag zu essen. Bei<br />
all dem muss man ein bisschen diszipliniert<br />
sein. Ohne Selbstdisziplin<br />
geht das leider nicht.<br />
Wann ist eine Grippeschutzimpfung<br />
sinnvoll?<br />
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt<br />
allen Menschen mit chronischen<br />
Krankheiten, allen Menschen über<br />
60 Jahre und schwangeren Frauen,<br />
sich frühzeitig gegen die jährlich<br />
wiederkehrende Influenza, die<br />
Virusgrippe, impfen zu lassen. Die<br />
Influenza ist nicht zu verwechseln<br />
mit grippalen Infekten! Da in den<br />
letzten Jahren immer wieder Grippewellen<br />
mit neuen Erregern aufgetreten<br />
sind, haben wir gelernt,<br />
dass sich möglichst viele Menschen<br />
in einer Bevölkerung impfen lassen<br />
sollten. Zum einen erkranken weniger<br />
Menschen und zum anderen<br />
nimmt die Wahrscheinlichkeit für<br />
die Weitergabe der Erkrankung<br />
innerhalb der Bevölkerung ab. Das<br />
DLR hat ebenfalls ein großes Inter-<br />
esse daran, dass sich möglichst viele<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
impfen lassen. Daher wird auch in<br />
diesem Jahr an jedem Standort der<br />
gesamten Belegschaft eine Grippeschutzimpfung<br />
auf freiwilliger Basis<br />
angeboten. Das Impfen kostet<br />
nichts, den Impfstoff übernimmt<br />
die Krankenkasse und die Impfung<br />
erfolgt während der Arbeitszeit! In<br />
Köln und Bonn haben sich im vergangenen<br />
Jahr 342 von insgesamt<br />
etwa 2.400 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern impfen lassen. Ich<br />
finde die Resonanz sehr erfreulich.<br />
Diese Zahl spricht für sehr gesundheitsbewusste<br />
und aufgeklärte<br />
Kolleginnen und Kollegen! (smz)<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Mehr Infos auf s.dlr.de/f86q<br />
Seite 1
Aus aller Welt<br />
Einblick in das DLR-Doktoranden-Symposium<br />
Am 28. und 29. August fand in Köln das diesjährige Doktoranden-<br />
Symposium des DLR mit knapp 90 Doktoranden aus fast allen<br />
DLR-Standorten statt.<br />
Wo die Luft<br />
der Freiheit weht<br />
„Die Luft der Freiheit weht“ – so<br />
lautet das Motto der renommierten<br />
Universität Stanford und ist<br />
dort überall in deutscher Sprache<br />
zu lesen. Umgeben und inspiriert<br />
von dieser Luft, forschte<br />
der Ber liner Triebwerksakustiker<br />
Dr. Alessandro Bassetti vom DLR-<br />
Institut für Antriebstechnik drei<br />
Monate lang im Center for Turbulence<br />
Research (CTR). Gegenstand<br />
seiner Forschung war die<br />
Analyse einer dominanten Quelle<br />
des Triebwerkslärms – des turbulenten<br />
Abgasstrahls, der vor<br />
allem beim Start von Transportflugzeugen<br />
oder aber bei sehr<br />
schnellen Flugzeugen während<br />
des gesamten Fluges sehr laut ist.<br />
Hierzu untersuchte und berechnete<br />
Bassetti gemeinsam mit den<br />
Projektpartnern von CTR die Strömungscharakteristik<br />
des Abgasstrahls.<br />
Dabei war die Arbeit für<br />
Bassetti in vielerlei Hinsicht eine<br />
großartige Erfahrung. „Neben<br />
der wissenschaftlichen Arbeit<br />
in einem internationalen Umfeld<br />
beeindruckte mich das multikulturelle<br />
Leben und die Atmosphäre<br />
in Kalifornien“, sagt Bassetti.<br />
„Ich konnte mich mit den Kol le gen<br />
ohne weiteres auch auf spanisch<br />
unterhalten. Und sogar der<br />
Espresso kann auf italienischem<br />
Niveau sein.“ (mkw)<br />
Treppe statt Trampelpfad<br />
Überall, wo heute Wege und<br />
Straßen sind, gab es früher Trampelpfade,<br />
weil sie - wie eine Gerade<br />
- die kürzeste Verbindung zwischen<br />
zwei Orten sind. Der<br />
kürzeste Weg in Köln vom Parkplatz<br />
ins Verwaltungsgebäude<br />
führt nicht etwa über den Gehweg<br />
und den Haupteingang, sondern<br />
über eine Böschung durch<br />
den Nebeneingang. Entsprechend<br />
entstand hier ein Trampelpfad, ja<br />
fast schon Klettersteig. Nun hat<br />
die Standort-Leitung reagiert und<br />
ließ an dieser Stelle eine Treppe<br />
anlegen. Für die Mitarbeiter eine<br />
Herausforderung, aber auch ein<br />
Naturerlebnis pro Tag weniger:<br />
Wer über Wurzelstöcke klettert,<br />
weiß sehr schnell, ob der Boden<br />
gefroren, vereist, matschig oder<br />
einfach nur staubig ist. Trampelpfade<br />
bereiten Stadt planern vielerorts<br />
graue Haare und mit Simulationsprogrammen<br />
versuchen<br />
Psychologen bislang vergeblich,<br />
sie zu vermeiden. „Go with the<br />
flow“ nennen sie es, wenn sich<br />
die Wegeführung dem menschlichen<br />
Verhalten anpasst. Ob im<br />
Weltall, auf dem Weg dahin oder<br />
an einem DLR-Standort: Irgendwo<br />
entsteht der nächste Trampelpfad.<br />
(db)<br />
Im Gespräch mit Denis Schneider –<br />
von 2010 bis 2013 Sprecher der<br />
Doktorandenvertretung.<br />
Das Doktoranden-Symposium<br />
ist ein besonderes Angebot<br />
für Promovierende. Was genau<br />
kann man erwarten?<br />
Das Doktoranden-Symposium ist<br />
eine Veranstaltung für alle Promovierenden<br />
im DLR. Es findet jedes<br />
Jahr an einem anderen DLR-Standort<br />
statt und greift örtliche Forschungsgebiete<br />
auf. Immer dabei<br />
sind Vorträge zu interessanten wissenschaftlichen<br />
Themengebieten,<br />
wie dem diesjährigen: ein Vortrag<br />
von Professor Berndt Feuerbacher<br />
über die geplante Landung der von<br />
der ESA gestarteten Sonde Rosetta<br />
auf dem Kometen Tschurjumow-<br />
Gerasimenko. Spannend war<br />
auch der Vortrag von Professor<br />
Ernst Messerschmid zum Thema<br />
Crash für Crash zum neuen, leichten Stadtflitzer<br />
Bild: DLR/Frank Eppler<br />
In den Städten weltweit wird es<br />
eng für den Automobilverkehr.<br />
Gleichzeitig steigen die Anforderungen<br />
an den Umwelt- und<br />
Klimaschutz. Kompakte und sehr<br />
„Vom All in den Alltag“. Dass das<br />
Symposium aber keine reine Vortragsveranstaltung<br />
ist, zeigen die<br />
Workshops, in die sich die Promovierenden<br />
aktiv einbringen können.<br />
Um ein Beispiel zu nennen: Ein<br />
Workshop beschäftigte sich mit<br />
der Frage nach der “Ethik der verantwortungsvollen<br />
Wissenschaft“.<br />
Warum sollte man als Promovierende<br />
oder Promovierender<br />
teilnehmen?<br />
Vor allem ist es eine hervorragende<br />
Möglichkeit, einmal über den<br />
persönlichen Tellerrand hinauszuschauen<br />
und sich mit anderen<br />
Promovierenden auszutauschen.<br />
Dabei kann man Kontakte knüpfen,<br />
die eventuell für die weitere<br />
Karriere relevant sind. Wichtig ist<br />
aber auch die Möglichkeit zum<br />
fachlichen Austausch. Nicht wenige<br />
Promovierende treffen auf dem<br />
energieeffiziente Autos werden<br />
also in Zukunft besonders gefragt<br />
sein. Wissenschaftler des DLR-Instituts<br />
für Fahrzeugkonzepte in<br />
Stuttgart arbeiten deshalb an<br />
Firmengarten im DLR<br />
Symposium Kollegen, die sich mit<br />
ähnlichen Herausforderungen<br />
beschäftigen. Um diesen fachlichen<br />
Austausch zu unterstützen, hat<br />
die Doktorandenvertretung auch<br />
den Themen- und Posterworkshop<br />
ent wickelt, bei dem wir dieses Jahr<br />
Professor Johann-Dietrich Wörner<br />
als Gast begrüßen durften. Das<br />
Symposium bietet auch ein Forum,<br />
in dem es institutsübergreifend<br />
möglich ist, sich zum Thema „Promotion<br />
im DLR“ auszutauschen.<br />
einem extrem leichten, hocheffizienten<br />
und bezahlbaren Stadtfahrzeug<br />
mit alternativem Antrieb. Für<br />
die Karosserie setzen sie auf die<br />
sogenannte Sandwichbauweise, die<br />
Unser wichtigstes Thema auf dem<br />
Symposium war die Einführung des<br />
„Promotionsleitfadens“ als verbindliche<br />
Richtlinie. Eine durch Professor<br />
Wörner eingesetzte Arbeitsgruppe,<br />
an der auch ich mitgewirkt habe,<br />
hat dieses Dokument erarbeitet.<br />
(mk)<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Infos zum DLR_Graduate_Programm:<br />
s.DLR.de/50t9<br />
leicht und gleichzeitig sehr stabil ist<br />
und bereits in der Luftfahrt oder im<br />
Rennsport Anwendung findet. Platten<br />
aus Kunststoffschaum mit einer<br />
Decklage aus Aluminium ersetzen<br />
dabei konventionelle Stahlbleche<br />
und sorgen für ein geringes<br />
Gesamtgewicht der Karosserie von<br />
rund 80 Kilogramm. Für die weitere<br />
Entwicklung des am Computer entstandenen<br />
Fahrzeugkonzepts testen<br />
die Forscher nun in Versuchen die<br />
einzelnen Komponenten auf ihr<br />
Verhalten beim Crash. Beim Aufprall<br />
faltet sich beispielsweise der<br />
Vorderwagen gleichmäßig von<br />
vorne nach hinten zusammen und<br />
fängt so einen großen Teil der Energie<br />
auf. (dn)<br />
„Vor rund einem Jahr bewarb sich das DLR in Bonn für den Wettbewerb ‚Firmengarten‘ im Rahmen des Projekts ‚Urban Gardening 2.0‘“,<br />
erklärt DLR-Mitarbeiter Dr. Hermann Berg, Mitbegründer der DLR-Gartengruppe „Himmel un Äad“. Das DLR gewann als Sonderpreis zwei<br />
Workshops, die die Gartengründung unterstützten.<br />
Die Teilnahme an dem Wettbewerb<br />
fand schnell Zuspruch –<br />
nach einer Rundmail meldeten sich<br />
spontan 31 interessierte DLR-Hobbygärtner.<br />
Zunächst musste Material<br />
beschafft und die Bodenqualität<br />
geprüft werden. Hilfreiche Tipps<br />
und Tricks rund ums Gärtnern<br />
erhielt das Team in den Theorie-<br />
und Praxisstunden der Workshops<br />
in Bonn. Das Logo „Himmel un<br />
Äad“, eigentlich ein traditionelles,<br />
rheinländisches Gericht aus Äpfeln<br />
und Stampfkartoffeln, soll das<br />
technikorientierte DLR mit einem<br />
Hobbygarten verbinden. Der Himmel<br />
steht für die Aufgaben des DLR<br />
in der Luft- und Raumfahrt und<br />
wird durch den Apfel am Baum<br />
symbolisiert. Der Begriff Äad steht<br />
für die Aufgaben des DLR auf der<br />
Erde und wird durch den Erdapfel<br />
bzw. die Kartoffel im Boden dargestellt.<br />
Zweimal in der Woche trifft<br />
sich „Himmel un Äad“, um gemeinsam<br />
neue Ideen auszutauschen<br />
und im Freien der Gartenarbeit zu<br />
frönen. „Wenn man keinen eigenen<br />
Garten hat, ist das die ideale<br />
Möglichkeit“, berichtet DLR-Mitarbeiterin<br />
Anja Köhler. Zwei Dachterrassen<br />
sowie diverse Wiesenflächen<br />
des DLR können bepflanzt<br />
werden. Das Projekt soll einen Ausgleich<br />
zur Büroarbeit schaffen und<br />
einen persönlichen Austausch im<br />
Kollegenkreis über die Abteilungsgrenzen<br />
hinweg ermöglichen. „Ich<br />
merke, dass ich mich jetzt ganz<br />
anders mit dem DLR identifiziere“,<br />
berichtet Hermann Berg.<br />
Der DLR-Projektträger und das<br />
DLR Raumfahrtmanagement unterstützten<br />
den Firmengarten mit drei<br />
weiteren Workshops und die Standortleitung<br />
in Köln sponserte die<br />
Geräte-Grundausstattung, sodass<br />
das Projekt nun „erste Früchte<br />
trägt“.<br />
Auch Dr. Gerd Gruppe, Vorstand<br />
des DLR Raumfahrtmanagements<br />
in Bonn, der selbst leidenschaftlicher<br />
Hobbygärtner ist, unterstützt<br />
das Projekt. Unter der Bedingung,<br />
dass es mindestens ein Jahr läuft,<br />
versprach er: „Wenn sich neun<br />
Leute finden, bin ich der Zehnte.“<br />
Nachahmer und Nachahmerinnen<br />
an anderen Standorten gesucht!<br />
Tipps und Infos finden Sie unter:<br />
teamsites.DLR.de/rd/Firmengarten<br />
(le)<br />
Seite 2
Wir am Institut für Solarforschung<br />
DLR-Sonnenofen in Köln<br />
Im Jahr 2011 gründete das Deutsche<br />
Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt das Institut für Solarforschung<br />
mit Hauptsitz in Köln<br />
und fasste damit die verschiedenen<br />
Abteilungen der Solarforschung<br />
des Stuttgarter Instituts<br />
für Technische Thermodynamik in<br />
einer eigenständigen Einrichtung<br />
zusammen.<br />
Die Erforschung und Entwicklung<br />
von konzentrierenden Solarsystemen<br />
für die Wärme-, Strom- und<br />
Brennstofferzeugung sind die<br />
Kernthemen des Instituts.<br />
In der Forschung stehen grundlegende<br />
Fragestellungen zur technischen<br />
Machbarkeit, zur Effizienzsteigerung<br />
und Kostensenkung<br />
von konzentrierenden Solarsystemen<br />
im Mittelpunkt.<br />
Das Institut für Solarforschung<br />
versteht sich als Brückenbauer<br />
von der Grundlagenforschung zur<br />
großtechnischen Umsetzung und<br />
zur Anwendung in der Industrie.<br />
Grundlegendere Fragestellungen<br />
werden überwiegend aus Mitteln<br />
der programmorientierten Förderung<br />
der Helmholtz-Gemeinschaft<br />
finanziert. Gemeinsam mit der<br />
Industrie entwickeln die Wissenschaftler<br />
in Verbundprojekten<br />
Lösungen für vorwiegend anwendungsorientierte<br />
Forschungs- und<br />
Entwicklungsaufgaben. Zu den<br />
Kunden des Instituts gehören<br />
öffentliche Auftraggeber, nationale<br />
und internationale wissenschaftliche<br />
Einrichtungen ebenso<br />
wie deutsche und internationale<br />
Industriepartner.<br />
Als führende und richtungsweisende<br />
deutsche Forschungseinrichtung<br />
zu konzentrierenden<br />
Solarsystemen (Concentrated Solar<br />
Power = CSP) nimmt das Institut in<br />
Europa und im globalen Maßstab<br />
eine Architektenrolle in der Entwicklung<br />
und Qualifizierung zugehöriger<br />
Technologien ein. (er/mw)<br />
Quickfacts<br />
Institutsdirektor:<br />
Univ.-Prof.<br />
Dr.-Ing. Robert Pitz-Paal<br />
Univ.-Prof.<br />
Dr. Bernhard Hoffschmidt<br />
Abteilungen:<br />
- Linienfokussierende Systeme<br />
- Punktfokussierende Systeme<br />
- Qualifizierung<br />
- Solare Verfahrenstechnik<br />
- Großanlagen und<br />
Solare Materialien<br />
Mitarbeiter:<br />
130 Mitarbeiter<br />
Website: DLR.de/sf<br />
Standorte:<br />
Köln, Jülich, Stuttgart,<br />
Plataforma Solar de Almería<br />
Fragen an Prof. Dr. Robert Pitz-Paal<br />
Co-Direktor beim DLR-Institut für Solarforschung<br />
Was zeichnet Ihr Institut besonders aus?<br />
Prof. Dr. Robert Pitz-Paal: Aus meiner Sicht hat das Institut für Solarforschung<br />
eine Architektenrolle auf dem Gebiet der konzentrierenden<br />
Solarsysteme in Deutschland und Europa. Die wichtigsten Kompetenzen<br />
liegen in einem übergeordneten Systemverständnis für diese Technologie.<br />
Darüber hinaus verfügen wir über eine einmalige Forschungsinfrastruktur,<br />
die auch von der Industrie angefragt wird. Dadurch ist es<br />
uns möglich, die Technologie weiterzuentwickeln und effizienter und<br />
auch kostengünstiger zu gestalten sowie an aktuelle Fragestellungen<br />
aus der Praxis zu gelangen.<br />
Was ist der größte Erfolg des Instituts?<br />
Pitz-Paal: Wir sind zum Beispiel im wissenschaftlichen Bereich als<br />
„Center of Excellence“ ausgezeichnet worden. Im industriellen Bereich<br />
haben wir einige Lizenzverträge und Kooperationen. Das Kraftwerkskonzept<br />
des Solarturms in Jülich ist ein Beispiel, wie wir eine Technologie<br />
mit der Industrie vom Labor bis in den Pilotmaßstab entwickelt<br />
haben und jetzt beim Markteintritt begleiten. Zusätzlich werden wir als<br />
qualifiziertes Testzentrum angefragt. Ein sicher großer Erfolg ist, dass es<br />
uns schon zweimal gelungen ist, Ergebnisse und Erkenntnisse unserer<br />
Arbeit in Form von Ausgründungen direkt auf den Markt zu bringen.<br />
Wenn Geld keine Rolle spielt, was würden Sie gerne entwickeln?<br />
Pitz-Paal: Ein Solarkraftwerk, das unter Wüstenrandbedingungen mit<br />
Über den Tellerrand hinausschauen<br />
Aus diesem Grund ist das DLR<br />
einer von zwei Gesellschaftern der<br />
1996 gegründeten <strong>Europäische</strong>n<br />
<strong>Akademie</strong> (EA). Diese hat ihren<br />
Sitz im rheinland-pfälzischen <strong>Bad</strong><br />
<strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> in der Nähe<br />
von Bonn. Die EA ist ein Forschungsinstitut,<br />
welches Entwicklungen<br />
analysiert, reflektiert und<br />
modelliert, um Gestaltungswissen<br />
mehr Effizienz und geringeren Kosten 40 Jahre lang Strom, entsalztes<br />
Meerwasser sowie chemische Energieträger (zum Beispiel Wasserstoff,<br />
Anmerkung der Redaktion) produziert. Damit könnte man einen nachhaltigen<br />
Beitrag zur Versorgung der Welt leisten.<br />
Mit wem würden Sie gerne für einen Tag Ihren Job tauschen?<br />
Pitz-Paal: Eigentlich bin ich von meinem Job begeistert, denn hier<br />
habe ich die Möglichkeit, in einem Team von begeisterten und hochmotivierten<br />
Mitarbeitern an Zukunftsthemen zu arbeiten und diese zu<br />
gestalten. Und dies beim DLR in einem Umfeld, in dem es viele Freiräume<br />
gibt und in dem man sich sehr sachlich und rational den wichtigen<br />
Themen widmet. – Ansonsten würde ich aber gerne einmal mit meiner<br />
Frau tauschen, die sich um die Erziehung unserer vier Kinder kümmert.<br />
Was muss man mitbringen,<br />
wenn man in Ihrem Team mitarbeiten möchte?<br />
Pitz-Paal: Natürlich eine hohe Fachkompetenz und die Fähigkeit, im<br />
Team zu arbeiten. Dazu eine offene und kommunikative Art, mit der<br />
Bereitschaft, Probleme direkt anzusprechen und auch Verantwortung<br />
zu übernehmen, wenn einmal etwas schiefgegangen ist.<br />
Was wollten Sie Ihrem Team schon immer einmal sagen?<br />
Pitz-Paal: Das Allermeiste, was das Team beiträgt, ist ausgezeichnet und<br />
ich bin begeistert von der Arbeit und Motivation aller Kollegen. Ich würde<br />
mich freuen, wenn wir unsere Erfolge ausbauen und – auch in schwierigeren<br />
Zeiten – weiterhin dafür kämpfen, die Einführung von solarther mischen<br />
Kraftwerken und erneuerbaren Energien voranzutreiben. (mw)<br />
Das DLR schafft mit seiner Forschung „Wissen für Morgen“. So steht es in der Strategie. Was bedeutet das genau? Gemäß der Grundsätze<br />
wissenschaftlicher Forschung heißt es unter anderem, sich nicht in sein Schneckenhaus zu verkriechen, sondern seine Forschungsergebnisse<br />
zu präsentieren, mit anderen weiterzuentwickeln und externen Experten zur Evaluation vorzulegen. Als Großforschungseinrichtung<br />
steht dahinter der Gedanke, Potenziale und Risiken neuer Technologien für Mensch, Gesellschaft und Umwelt zu entdecken. Zudem<br />
will das DLR Freiräume schaffen, um Kreativität entstehen zu lassen und Gestaltungswissen für Innovation zu generieren.<br />
bereitzustellen. „Gesellschafter“<br />
heißt unter anderem, dass das<br />
DLR zusammen mit dem Land<br />
Rheinland-Pfalz die großen Ziele<br />
des Forschungsinstituts absteckt<br />
und sich an laufenden Projekten<br />
beteiligt. Dies geschieht, indem<br />
leitende Wissenschaftler des DLR<br />
für einige Zeit die Arbeit bei der<br />
EA unterstützen. Umgekehrt versteht<br />
sich die EA als „Think Tank“,<br />
in dem Forscher kreativ werden<br />
und die Ergebnisse ihrer Arbeit<br />
auch in DLR-Themen wie Energie<br />
und Raumfahrt einbringen.<br />
Chancen und Risiken neuer<br />
Technologien<br />
Petra <strong>Ahrweiler</strong>, Professorin für<br />
Technikfolgen- und Innovationsforschung,<br />
leitet das rheinlandpfälzische<br />
Forschungsinstitut seit<br />
April 2013: „Die <strong>Europäische</strong> <strong>Akademie</strong><br />
untersucht Chancen und<br />
Risiken neuer Technologien und<br />
simuliert Innovationsprozesse. In<br />
unserem Computerlabor werten<br />
wir große Datenmengen mit Hilfe<br />
von Methoden wie sozialer Netzwerkanalyse<br />
aus und simulieren<br />
Wissens-, Technologie- und Innovationsdynamiken<br />
und -szenarios<br />
mit agentenbasierten Modellen.<br />
Die Ergebnisse werden anschließend<br />
reflektiert und dazu verwendet,<br />
Adressaten aus Wissenschaft,<br />
Politik und Gesellschaft in ihren<br />
Entscheidungen zu unterstützen<br />
und Gestaltungswissen bereitzustellen.“<br />
An der <strong>Akademie</strong> arbeiten Forscherinnen<br />
und Forscher aus den<br />
Sozial-, Natur-, Ingenieur- und<br />
Geisteswissenschaften in interdisziplinären<br />
Projekten zu Fragen<br />
wie der Energieversorgung oder<br />
der Medizinethik zusammen. Ein<br />
besonderer Schwerpunkt liegt<br />
auch auf übergreifenden Fragen<br />
der europäischen und globalen<br />
Gestaltung verantwortlicher Forschung,<br />
Technologieproduktion<br />
und Innovation. (sis)<br />
Mehr Infos: www.ea-aw.de<br />
Personalia<br />
Dr. Reinhold Busen<br />
ist mit Wirkung<br />
zum 1. Oktober<br />
2013 vom Vorstand<br />
zum Leiter<br />
der Standorte<br />
Augsburg,<br />
Oberpfaffenhofen<br />
und<br />
Weilheim ernannt worden.<br />
Prof. Dr. rer. nat Irena Hajnsek<br />
(HR) wurde für<br />
die Amtszeit<br />
2013 bis 2015<br />
als Mitglied<br />
in das Administration<br />
Committee<br />
(AdCom) der<br />
IEEE Geoscience and Remote<br />
Sensing Society (GRSS) gewählt.<br />
Dr.-Ing. Marwan Younis<br />
(HR) wurde<br />
für eine Amtszeit<br />
von zwei<br />
Jahren zum<br />
„Chair of the<br />
Instrumentation<br />
and Future<br />
Technologies<br />
Technical Committee“ der IEEE<br />
Geoscience and Remote Sensing<br />
Society (GRSS) gewählt.<br />
Dr. Anja Bauermeister<br />
(vormals ME)<br />
hat für ihre<br />
Doktorarbeit<br />
„Azidophile<br />
Eisenschwefelbakterien<br />
und<br />
ihre Relevanz<br />
für den Mars“<br />
den Helmholtz-Doktorandenpreis<br />
2013 gewonnen.<br />
Dr. Michael Stöhr, Christoph<br />
Arndt und Dr. Wolfgang Meier<br />
(alle VT) sind beim IC Engine<br />
Colloquium des 34th International<br />
Symposium on Combustion in<br />
Warschau mit dem Distinguished<br />
Paper Award ausgezeichnet worden.<br />
Seite 3
Neuer Promotionsleitfaden –<br />
Best Practice für die Betreuung von Promotionen im DLR<br />
Es war eine umfangreiche Befragung<br />
der Promovierenden im<br />
DLR, durchgeführt von der Doktorandenvertretung,<br />
die den Anstoß<br />
zum Promotionsleitfaden gab.<br />
Analysiert wurden unter anderem<br />
Zusammenhänge zwischen der<br />
wahrgenommenen Arbeitszufriedenheit<br />
einerseits und Aspekten<br />
des Promotionsfortschritts und der<br />
Betreuungssituation andererseits.<br />
Basierend auf zentralen Hinweisen<br />
dieser Umfrage wurde unter Vorsitz<br />
von Prof. Wörner die Arbeitsgruppe<br />
„Promotionsleitfaden“ ins<br />
Leben gerufen – bestehend unter<br />
anderen aus Institutsleitern, der<br />
Doktorandenvertretung, dem Vorsitzenden<br />
des Gesamtbetriebsrats<br />
sowie Vertretern des Personalbereichs.<br />
Das Ziel war, im Rahmen<br />
eines Promotionsleitfadens DLRweite<br />
Best-Practice-Standards für<br />
die Rahmenbedingungen von Promotionen<br />
zu beschreiben.<br />
Nach Diskussionen im Arbeitskreis<br />
sowie im Vorstand und mit Institutsleitern<br />
wurde der Leitfaden<br />
auf der Vorstandssitzung verabschiedet.<br />
Er beschreibt für alle Vertragstypen<br />
– Doktorandenstellen,<br />
Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnen-<br />
Verträge mit begleitender Promotion<br />
sowie Stipendienverträge –<br />
den Betreuungsprozess und<br />
stellt auch dar, auf welche Weise<br />
Promovierende regelmäßig ein<br />
systematisches Feedback zum Promotionsfortschritt<br />
erhalten sollen.<br />
Außerdem regelt er den Be ginn<br />
des Promotionsvorhabens – bislang<br />
ein offener Punkt, insbesondere<br />
wenn die „Möglichkeit zur Promotion“<br />
bei Eintritt ins DLR nur in<br />
Aussicht gestellt wurde – und eine<br />
Reihe anderer Fragen. Eckdaten<br />
des Promotionsprojekts werden<br />
frühzeitig geklärt, anhand eines<br />
zusätzlichen Formblatts, der „Promotionsvereinbarung“,<br />
individuell<br />
dokumentiert und im Verlauf des<br />
Promotionsvorhabens regelmäßig<br />
aktualisiert.<br />
Auf den Promotionsleitfaden und<br />
die Promotionsvereinbarungen –<br />
intern durch DLR-Personalmittei-<br />
lungen bekannt gemacht – werden<br />
neue Promovendinnen und Promovenden<br />
ab sofort durch ihre<br />
fachlichen Betreuer, die Institutssekretariate<br />
oder die Personalstellen<br />
hingewiesen. Neue Promovierende<br />
können sich ebenfalls bei den Institutsdoktorandensprechern<br />
und<br />
-sprecherinnen oder bei der Doktorandenvertretung<br />
informieren. Hier<br />
geht’s zum Promotionsleitfaden:<br />
s.DLR.de/50t9. (ag)<br />
Prêt-à-porter oder Maßanzug?<br />
IT-Governance, die Vereinbarung gemeinsamer Standards bei IT-Systemen, ist ein komplexes Gebiet, das in der täglichen Praxis der<br />
Arbeitsplatzausstattung immer wieder Fragen aufwirft. Die <strong>echtzeit</strong> sprach mit Frank-Uwe Schaich, IT-Controller und Leiter des<br />
IT-Einkaufs, über Auswahl und Hintergründe des Warenkorbs für Computersysteme im DLR.<br />
Herr Schaich, warum kann im<br />
DLR nicht jeder selbst bestimmen,<br />
welches Computersystem<br />
er oder sie auf dem Schreibtisch<br />
stehen haben möchte?<br />
Vordergründig könnte man glauben,<br />
dass es der Kostenrahmen ist,<br />
der uns hier Grenzen setzt. Das<br />
stimmt aber nur zu einem kleinen<br />
Teil. In Wahrheit ist es eher die<br />
durch viele Varianten hervorgerufene<br />
Komplexität des Betriebs, der<br />
uns zwingt, die Auswahl an Geräten<br />
deutlich einzuschränken.<br />
Die Systeme im Warenkorb<br />
gehören ja sogar eher zu den<br />
teureren Modellen der jeweiligen<br />
Hersteller?<br />
Ja, das stimmt. Auch das passiert<br />
natürlich mit Absicht. Wir wissen,<br />
dass bei einem Desktoprechner<br />
bereits ein einziger nicht abrechenbarer<br />
Personentag ausreicht,<br />
um einen Schaden in Höhe des<br />
Neupreises zu erzeugen. Da ist es<br />
klar, dass wir zum Beispiel keine<br />
Geräte aus dem Consumer-Bereich<br />
einsetzen können. Im Einzelfall<br />
sieht das dann teurer aus, wir<br />
wissen aber verlässlich, dass sich<br />
das rechnet. Im Idealfall läuft der<br />
Computer vier Jahre ohne ein<br />
einziges Hardwareproblem durch.<br />
Das ist das Ziel und das funktioniert<br />
auch für die allermeisten<br />
Fälle.<br />
Woher wissen Sie, welche<br />
Geräte in der wissenschaftlichen<br />
und administrativen<br />
Anwendung überhaupt funktionieren?<br />
Ist es nicht sehr<br />
gewagt, hier zentral einfach<br />
Vorgaben zu machen?<br />
Die Auswahl ist ja keine Vorgabe<br />
der IT, wie viele glauben.<br />
Sie entsteht in einer dedizierten<br />
Arbeitsgruppe, in der Vertreter der<br />
Institute, des IT-Einkaufs und des<br />
IT-Dienstleisters vertreten sind. Sie<br />
einigen sich auf eine gemeinsame<br />
Linie, den sogenannten Warenkorb.<br />
Wenn sich im Programm<br />
der Hersteller etwas ändert, wird<br />
die Auswahl sofort angepasst.<br />
Erst kürzlich tauschten wir einige<br />
Modelle komplett, andere wurden<br />
mit den neuen Haswell-Prozessoren<br />
technologisch überarbeitet<br />
und mit teilweise neuen Features<br />
versehen.<br />
Sind dann Abweichungen vom<br />
Warenkorb absolut ausgeschlossen?<br />
Nein, ganz und gar nicht! Alles,<br />
was wirklich gebraucht wird, das<br />
beschaffen wir auch. Häufig werden<br />
höhere Prozessorleistungen<br />
und Speicherkapazitäten benötigt.<br />
Oft ist besondere Robustheit der<br />
Geräte für Outdoor- und Laboreinsätze<br />
gefragt. Auch reduzierte<br />
Rechner, beispielsweise mit weniger<br />
Schnittstellen, ohne Kamera bis zu<br />
Einfachrechnern ohne Gehäuse<br />
wer den bestellt. Das sind jedoch<br />
Ausnahmen, die nicht in den Standardwarenkorb<br />
einfließen.<br />
Sind nicht alle Geräte mehr<br />
oder weniger kompatibel zueinander?<br />
Fast alle können die<br />
gleiche Software nutzen.<br />
Tja, mit Betonung auf „mehr oder<br />
weniger“! Jeder hat in seinem<br />
privaten Bereich schon einmal<br />
mit einem lästigen Problem am<br />
PC zu tun gehabt und dort viel<br />
Zeit und Nerven investiert oder es<br />
dann eben bleiben lassen. Im professionellen<br />
Bereich können und<br />
wollen wir uns das nicht leisten,<br />
da müssen die Grundfunktionen<br />
hundertprozentig verfügbar sein.<br />
Daneben sollen die Systeme insgesamt<br />
sicher gegen Schadsoftware<br />
und unerlaubten Zugriff sein. Was<br />
eine IT-Service-Organisation dazu<br />
wissen muss, lässt sich wirtschaftlich<br />
nur für einen begrenzten<br />
Um fang an Geräten vorhalten. Bei<br />
der unglaublichen Dynamik des<br />
Herstellermarkts stehen wir auch<br />
so oft genug vor großen Herausforderungen.<br />
Im DLR setzen wir in großem<br />
Umfang Microsoft-Produkte<br />
ein. Es gibt doch aber auch<br />
Alternativen, die benutzerfreundlicher<br />
sind.<br />
Wie gesagt, wir müssen uns auf<br />
Plattformen konzentrieren, um<br />
alles noch beherrschen zu können.<br />
Und da nehmen wir natürlich<br />
diejenigen Technologien, die bei<br />
unseren Kunden und Partnern<br />
im Einsatz sind. Derzeit sind das<br />
Microsoft und Linux. Natürlich<br />
spielt auch die Labor- und Messtechnik<br />
eine große Rolle. Wir müssen<br />
ja reibungslos kommunizieren<br />
können. Das ist das A und O. Würden<br />
wir noch eine dritte Plattform,<br />
zum Beispiel Apple, dazunehmen,<br />
dann würde der Aufwand für<br />
den Betrieb förmlich explodieren,<br />
neben der Tatsache, dass die meisten<br />
unserer Partner dann nicht<br />
mehr mit uns kompatibel wären.<br />
Und das ist entscheidend für<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />
Herr Schaich, vielen Dank für<br />
das Gespräch!<br />
Linktipps<br />
DLR-Webcast – Alexander Gerst über Leben und Arbeiten auf der ISS: s.DLR.de/9081 + + + Jan Wörners Blog: Wissenschaft, Wissenschafts<br />
management, Wissenschaftspolitik …: s.DLR.de/21cc + + + DLR-Lärmforschung für leisere Flugzeugtriebwerke: s.DLR.de/hid8<br />
+ + + Tragflächen der Zukunft mit neuartigen Landeklappen: s.DLR.de/d78k + + + Die Zukunft der Elektromobilität – Interview mit<br />
DLR-Vorstand Ulrich Wagner: s.DLR.de/dp9f + + + Folgen Sie dem DLR in den sozialen Netzwerken auf Facebook facebook.com/DLRde,<br />
Twitter twitter.com/DLR_de, Youtube youtube.com/dlrde und Flickr flickr.com/photos/dlr_de<br />
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<strong>echtzeit</strong><br />
Mitarbeiterzeitung<br />
für die Kolleginnen und<br />
Kollegen des Deutschen<br />
Zentrums für Luft- und<br />
Raumfahrt<br />
Herausgeber<br />
Der Vorstand<br />
V. i. S. d. P.<br />
Sabine Hoffmann<br />
Redaktionsleitung<br />
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Chefredakteur + Projektleiter<br />
Sabrina Schmitz (smz),<br />
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Redakteure dieser Ausgabe<br />
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Lisa Eidam (le)<br />
Anna Günster (ag)<br />
Miriam Kamin (mk)<br />
Denise Nüssle (dn)<br />
Elke Reuschenbach (er)<br />
Simone Scheps (sis)<br />
Melanie-Konstanze Wiese (mkw)<br />
Michel Winand (mw)<br />
E-Mail an die Redaktion<br />
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Bilder DLR, soweit nicht<br />
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Der Postversand der <strong>echtzeit</strong> erfolgt<br />
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DLR.de<br />
Seite 4
Schirmherrschaft:<br />
Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel<br />
In Kooperation mit:<br />
2013<br />
Tag der Luftund<br />
Raumfahrt<br />
Das war der ...<br />
Reges Treiben auf dem Gelände des DLR in Köln – 30.000 Besucher bestaunten,<br />
erforschten und entdeckten Institute, Einrichtungen und Forschungsflieger.<br />
Als „Oase des Lebens im tiefen Schwarz des Alls“<br />
beschrieb der Astronom Carl Sagan die Erde, als „Blue<br />
Dot“ – Missionsname der Reise zur ISS für den nächsten<br />
deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst. Im Rahmen<br />
des Tages der Luft- und Raumfahrt wurden Logo und<br />
Name durch Staatssekretär Peter Hintze bekannt gegeben.<br />
Alexander Gerst startet seine Mission am 28. Mai 2014<br />
vom Weltraumbahnhof Baikonur, Kasachstan, aus.<br />
Hier wurden Kinderträume wahr: Mehr als<br />
2.500 Kinder nahmen am Tag der Luft- und<br />
Raumfahrt an über 100 Führungen teil. Als<br />
„VIP-Kids“ besuchten sie die Institute und<br />
experimentierten live mit.<br />
www.DLR.de<br />
www.esa.int<br />
Astronautentraining & Raumfahrt<br />
Luftwaffe & Forschungsflotte, Wissenschaft & Hightech<br />
TAG DER LUFT-<br />
UND RAUMFAHRT<br />
22.9.<br />
Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln-Porz<br />
DLR Köln – Köln Bonn Airport<br />
©<br />
2013<br />
© Maus: I. Schmitt-Menzel / WDR mediagroup GmbH / Die Sendung mit der Maus ® WDR
SocialSpace 2013: Über 60 raumfahrtbegeisterte Online-Reporter<br />
aus 17 Ländern berichteten live über Vorträge von Wissenschaftlern,<br />
Projektmanagern und Astronauten. So entstanden zahlreiche<br />
Fotos, Videos, Blogeinträge und Kurznachrichten, die über Twitter,<br />
Facebook, Flickr, Youtube und weitere Plattformen die ganze Welt<br />
erreichten. #tdlr13 #socialspace<br />
Einen atemberaubenden Moment trugen die Werkstoffforscher<br />
zum diesjährigen Tag der Luft- und Raumfahrt<br />
bei und stellten zugleich einen neuen Weltrekord auf.<br />
Für eine Stunde ließen sie einen 16,1 Tonnen schweren<br />
LKW an einem Mobilkran in der Luft schweben. Der<br />
LKW wurde nur von zwei etwa kreditkartengroßen<br />
Stahlbolzen gehalten. Ein von den Werkstoffforschern<br />
entwickelter Spezialkleber hielt die Bolzen zusammen.