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echtzeit - Europäische Akademie Bad Neuenahr-Ahrweiler

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<strong>echtzeit</strong><br />

Oktober<br />

2013<br />

MITARBEITERZEITUNG FÜR DIE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN DES DEUTSCHEN ZENTRUMS FÜR LUFT- UND RAUMFAHRT<br />

Inhalt<br />

Tag der Luftund<br />

Raumfahrt 2013<br />

Mehr als 30.000 Besucher<br />

strömten am 22. September<br />

2013 zum „Tag der Luft- und<br />

Raumfahrt“ auf das Gelände<br />

des DLR in Köln. Bilder und<br />

Infos zu diesem ereignisreichen<br />

Tag im Extra-Einleger.<br />

DLR-Firmengarten<br />

Die Bonner DLR-Gartengruppe<br />

„Himmel un Äad“ gewann beim<br />

Wettbewerb ‚Firmengarten‘ für<br />

das DLR als Sonderpreis zwei<br />

Workshops, die die Gartengründung<br />

unterstützten. Inzwischen<br />

trägt das Projekt „erste<br />

Früchte“.<br />

Seite 2<br />

Überleben im Weltall<br />

Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin bereitet Experiment für Raumstation vor<br />

Kosmische Strahlung, solare<br />

UV-Strahlung, Temperaturschwankungen<br />

und Vakuum –<br />

das erwartet die Exemplare der<br />

Deinococcus geothermalis-Bakterien<br />

bei ihrem Aufenthalt nächstes<br />

Jahr an der Außenseite der<br />

Internationalen Raumstation ISS.<br />

Im Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin<br />

werden die Mikroorganismen<br />

für das Experiment<br />

BOSS (Biofilm Organisms Surfing<br />

Space) derzeit gezüchtet und auf<br />

ihre Überlebensfähigkeit getestet.<br />

Der Organismus lebt in Form von<br />

Biofilmen, das heißt, er setzt sich<br />

aus vielen Schichten in einer extrazellulären<br />

Matrix zusammen. Im<br />

April 2014 werden die vorbereiteten<br />

Proben dann an Bord eines<br />

russischen Progress-Transporters<br />

zur Raumstation befördert, um<br />

anschließend von einem Astronauten<br />

bei einem Außenbordeinsatz<br />

– einem Weltraumspaziergang<br />

– in der Anlage EXPOSE an<br />

die ISS montiert zu werden.<br />

Harte Tests für Versuchsobjekte<br />

Für Strahlenbiologin Dr. Corinna<br />

Panitz bedeutet das zurzeit vor<br />

allem eines: jede Menge Petrischalen,<br />

in denen sich Deinococcus<br />

geothermalis ausbreiten soll, und<br />

zahlreiche Versuchsreihen. „Wir<br />

setzen die Organismen gezielt<br />

Mission: Stark gegen Viren<br />

extremen Temperaturen aus, geben<br />

Proben eine Woche in einen Vakuumbehälter<br />

oder bestrahlen die<br />

Mikroorganismen mit einer starken<br />

UV-Lampe.“ So untersucht das<br />

Team um Projektleiterin Dr. Petra<br />

Rettberg, wie ihre Versuchsobjekte<br />

auf Weltraum bedingungen reagieren<br />

werden. Wie ist die Überlebensquote<br />

zum Beispiel bei Atmosphäre<br />

und Druck, die auf dem Mars herrschen?<br />

Wie viel Strahlung können<br />

die Mikro organismen ohne Schädigung<br />

überstehen?<br />

Den eigentlichen Aufenthalt im All<br />

können diese Tests am Boden aber<br />

nicht ersetzen: „Wir können die<br />

kosmische Strahlung nicht simulieren,<br />

die Schwerelosigkeit fehlt,<br />

und wir können die verschiedenen<br />

Parameter natürlich nur einzeln<br />

anwenden und nicht als Gesamtpaket“,<br />

erläutert Petra Rettberg.<br />

Mindestens ein Jahr lang werden<br />

die Proben mit Deinococcus geothermalis<br />

deshalb an der Außenseite<br />

der Raumstation mit den<br />

Astronauten um die Erde kreisen.<br />

Unter der Leitung des DLR werden<br />

internationale Kooperationspartner<br />

wie die Universitäten Duisburg-Essen,<br />

Edinburgh, Rom und<br />

Salzburg sowie das amerikanische<br />

Jet Propulsion Institute (JPL) weitere<br />

biofilmbildende Organismen auf<br />

die Probe stellen.<br />

Allgegenwärtig und resistent<br />

Auf der Erde sind Biofilm-Organismen<br />

allgegenwärtig und wachsen<br />

auch dort, wo es nicht gewünscht<br />

ist – beispielsweise im Trinkwasser<br />

oder im Duschschlauch. Deinococcus<br />

geothermalis wurde erstmals<br />

in Produktionsmaschinen für die<br />

Papierfertigung gefunden. „Die<br />

ersten Organismen auf der Erde<br />

waren Biofilm-Organismen“,<br />

erläutert Projektleiterin Dr. Petra<br />

Rettberg. Das zeugt von Überlebenskunst<br />

und Hartnäckigkeit –<br />

und könnte ein Hinweis darauf<br />

sein, dass Organismen wie Deinococcus<br />

geothermalis gute Chancen<br />

auf ein Überleben auf anderen<br />

Planeten hätten. „Nur wenn wir<br />

wissen, welches Leben zum Beispiel<br />

auf dem Mars möglich sein<br />

könnte, wissen wir auch, wonach<br />

wir dort suchen sollten.“ (mb)<br />

Wir am Institut<br />

für Solarforschung<br />

Die Erforschung und Entwicklung<br />

von konzentrierenden<br />

Solarsystemen für die Wärme-,<br />

Strom- und Brennstofferzeugung<br />

sind die Kernthemen des Instituts<br />

für Solarforschung. Alle<br />

Infos zum Institut auf<br />

Seite 3<br />

IT-Arbeitsplatzstrategie<br />

IT-Governance, die Vereinbarung<br />

gemeinsamer Standards<br />

bei IT-Systemen, ist ein komplexes<br />

Gebiet, das in der täglichen<br />

Praxis der Arbeitsplatzausstattung<br />

immer wieder<br />

Fragen aufwirft. Frank-Uwe<br />

Schaich, IT-Controller und Leiter<br />

des IT-Einkaufs, beantwortet<br />

die Fragen der <strong>echtzeit</strong>.<br />

Seite 4<br />

Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen. Es beginnt die nasskalte Jahreszeit und das Erkältungsrisiko steigt. Das Betriebliche<br />

Gesundheitsmanagement, der örtliche Betriebsarzt und die DLR-Sicherheit geben in ihrer gemeinsamen Kampagne „Mission: Stark<br />

gegen Viren“ Tipps für die Vermeidung von Erkältungen. Peter Tuschy, Betriebsarzt und Facharzt für Arbeitsmedizin, hat hierzu die<br />

Fragen der <strong>echtzeit</strong> beantwortet.<br />

Herr Tuschy,<br />

wann waren<br />

Sie das letzte<br />

Mal erkältet?<br />

Das ist eine<br />

gute Frage,<br />

ich war tatsächlich<br />

schon<br />

länger nicht<br />

mehr krank. Gesundheit ist ja ein<br />

Zustand, den man erst begreift,<br />

wenn man krank ist. In der<br />

Zwischenzeit nimmt man seine<br />

Gesundheit als selbstverständlich.<br />

Aber gefühlt würde ich sagen, ich<br />

hatte meine letzte Erkältung vor<br />

sechs Jahren.<br />

Wie kann man Infekte vermeiden<br />

und sich gesund halten?<br />

Einer der wesentlichen Tipps ist,<br />

sich entsprechend dem vielzitier-<br />

ten Zwiebelprinzip zu kleiden, um<br />

nicht abzukühlen und auszutrocknen.<br />

Da wir vermehrt Flüssigkeit<br />

über die Atmung abgeben, ist es<br />

entscheidend, die Flüssigkeitsaufnahme<br />

zu steigern. Viel trinken<br />

ist ganz wichtig! Wenn wir im<br />

Winter, zu Hause oder im Büro,<br />

die Heizung aufdrehen, sind wir<br />

trockener Heizungsluft ausgesetzt.<br />

Aus diesem Grund sollte man zusehen,<br />

mindestens zwei Mal am Tag<br />

für zwei bis fünf Minuten richtig<br />

Durchzug zu machen. Auch eine<br />

ausgewogene Ernährung spielt<br />

eine wesentliche Rolle. Es gibt zum<br />

Beispiel die Kampagne „5 am Tag“,<br />

die empfiehlt, fünf Portionen Obst<br />

und Gemüse am Tag zu essen. Bei<br />

all dem muss man ein bisschen diszipliniert<br />

sein. Ohne Selbstdisziplin<br />

geht das leider nicht.<br />

Wann ist eine Grippeschutzimpfung<br />

sinnvoll?<br />

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt<br />

allen Menschen mit chronischen<br />

Krankheiten, allen Menschen über<br />

60 Jahre und schwangeren Frauen,<br />

sich frühzeitig gegen die jährlich<br />

wiederkehrende Influenza, die<br />

Virusgrippe, impfen zu lassen. Die<br />

Influenza ist nicht zu verwechseln<br />

mit grippalen Infekten! Da in den<br />

letzten Jahren immer wieder Grippewellen<br />

mit neuen Erregern aufgetreten<br />

sind, haben wir gelernt,<br />

dass sich möglichst viele Menschen<br />

in einer Bevölkerung impfen lassen<br />

sollten. Zum einen erkranken weniger<br />

Menschen und zum anderen<br />

nimmt die Wahrscheinlichkeit für<br />

die Weitergabe der Erkrankung<br />

innerhalb der Bevölkerung ab. Das<br />

DLR hat ebenfalls ein großes Inter-<br />

esse daran, dass sich möglichst viele<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

impfen lassen. Daher wird auch in<br />

diesem Jahr an jedem Standort der<br />

gesamten Belegschaft eine Grippeschutzimpfung<br />

auf freiwilliger Basis<br />

angeboten. Das Impfen kostet<br />

nichts, den Impfstoff übernimmt<br />

die Krankenkasse und die Impfung<br />

erfolgt während der Arbeitszeit! In<br />

Köln und Bonn haben sich im vergangenen<br />

Jahr 342 von insgesamt<br />

etwa 2.400 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern impfen lassen. Ich<br />

finde die Resonanz sehr erfreulich.<br />

Diese Zahl spricht für sehr gesundheitsbewusste<br />

und aufgeklärte<br />

Kolleginnen und Kollegen! (smz)<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Mehr Infos auf s.dlr.de/f86q<br />

Seite 1


Aus aller Welt<br />

Einblick in das DLR-Doktoranden-Symposium<br />

Am 28. und 29. August fand in Köln das diesjährige Doktoranden-<br />

Symposium des DLR mit knapp 90 Doktoranden aus fast allen<br />

DLR-Standorten statt.<br />

Wo die Luft<br />

der Freiheit weht<br />

„Die Luft der Freiheit weht“ – so<br />

lautet das Motto der renommierten<br />

Universität Stanford und ist<br />

dort überall in deutscher Sprache<br />

zu lesen. Umgeben und inspiriert<br />

von dieser Luft, forschte<br />

der Ber liner Triebwerksakustiker<br />

Dr. Alessandro Bassetti vom DLR-<br />

Institut für Antriebstechnik drei<br />

Monate lang im Center for Turbulence<br />

Research (CTR). Gegenstand<br />

seiner Forschung war die<br />

Analyse einer dominanten Quelle<br />

des Triebwerkslärms – des turbulenten<br />

Abgasstrahls, der vor<br />

allem beim Start von Transportflugzeugen<br />

oder aber bei sehr<br />

schnellen Flugzeugen während<br />

des gesamten Fluges sehr laut ist.<br />

Hierzu untersuchte und berechnete<br />

Bassetti gemeinsam mit den<br />

Projektpartnern von CTR die Strömungscharakteristik<br />

des Abgasstrahls.<br />

Dabei war die Arbeit für<br />

Bassetti in vielerlei Hinsicht eine<br />

großartige Erfahrung. „Neben<br />

der wissenschaftlichen Arbeit<br />

in einem internationalen Umfeld<br />

beeindruckte mich das multikulturelle<br />

Leben und die Atmosphäre<br />

in Kalifornien“, sagt Bassetti.<br />

„Ich konnte mich mit den Kol le gen<br />

ohne weiteres auch auf spanisch<br />

unterhalten. Und sogar der<br />

Espresso kann auf italienischem<br />

Niveau sein.“ (mkw)<br />

Treppe statt Trampelpfad<br />

Überall, wo heute Wege und<br />

Straßen sind, gab es früher Trampelpfade,<br />

weil sie - wie eine Gerade<br />

- die kürzeste Verbindung zwischen<br />

zwei Orten sind. Der<br />

kürzeste Weg in Köln vom Parkplatz<br />

ins Verwaltungsgebäude<br />

führt nicht etwa über den Gehweg<br />

und den Haupteingang, sondern<br />

über eine Böschung durch<br />

den Nebeneingang. Entsprechend<br />

entstand hier ein Trampelpfad, ja<br />

fast schon Klettersteig. Nun hat<br />

die Standort-Leitung reagiert und<br />

ließ an dieser Stelle eine Treppe<br />

anlegen. Für die Mitarbeiter eine<br />

Herausforderung, aber auch ein<br />

Naturerlebnis pro Tag weniger:<br />

Wer über Wurzelstöcke klettert,<br />

weiß sehr schnell, ob der Boden<br />

gefroren, vereist, matschig oder<br />

einfach nur staubig ist. Trampelpfade<br />

bereiten Stadt planern vielerorts<br />

graue Haare und mit Simulationsprogrammen<br />

versuchen<br />

Psychologen bislang vergeblich,<br />

sie zu vermeiden. „Go with the<br />

flow“ nennen sie es, wenn sich<br />

die Wegeführung dem menschlichen<br />

Verhalten anpasst. Ob im<br />

Weltall, auf dem Weg dahin oder<br />

an einem DLR-Standort: Irgendwo<br />

entsteht der nächste Trampelpfad.<br />

(db)<br />

Im Gespräch mit Denis Schneider –<br />

von 2010 bis 2013 Sprecher der<br />

Doktorandenvertretung.<br />

Das Doktoranden-Symposium<br />

ist ein besonderes Angebot<br />

für Promovierende. Was genau<br />

kann man erwarten?<br />

Das Doktoranden-Symposium ist<br />

eine Veranstaltung für alle Promovierenden<br />

im DLR. Es findet jedes<br />

Jahr an einem anderen DLR-Standort<br />

statt und greift örtliche Forschungsgebiete<br />

auf. Immer dabei<br />

sind Vorträge zu interessanten wissenschaftlichen<br />

Themengebieten,<br />

wie dem diesjährigen: ein Vortrag<br />

von Professor Berndt Feuerbacher<br />

über die geplante Landung der von<br />

der ESA gestarteten Sonde Rosetta<br />

auf dem Kometen Tschurjumow-<br />

Gerasimenko. Spannend war<br />

auch der Vortrag von Professor<br />

Ernst Messerschmid zum Thema<br />

Crash für Crash zum neuen, leichten Stadtflitzer<br />

Bild: DLR/Frank Eppler<br />

In den Städten weltweit wird es<br />

eng für den Automobilverkehr.<br />

Gleichzeitig steigen die Anforderungen<br />

an den Umwelt- und<br />

Klimaschutz. Kompakte und sehr<br />

„Vom All in den Alltag“. Dass das<br />

Symposium aber keine reine Vortragsveranstaltung<br />

ist, zeigen die<br />

Workshops, in die sich die Promovierenden<br />

aktiv einbringen können.<br />

Um ein Beispiel zu nennen: Ein<br />

Workshop beschäftigte sich mit<br />

der Frage nach der “Ethik der verantwortungsvollen<br />

Wissenschaft“.<br />

Warum sollte man als Promovierende<br />

oder Promovierender<br />

teilnehmen?<br />

Vor allem ist es eine hervorragende<br />

Möglichkeit, einmal über den<br />

persönlichen Tellerrand hinauszuschauen<br />

und sich mit anderen<br />

Promovierenden auszutauschen.<br />

Dabei kann man Kontakte knüpfen,<br />

die eventuell für die weitere<br />

Karriere relevant sind. Wichtig ist<br />

aber auch die Möglichkeit zum<br />

fachlichen Austausch. Nicht wenige<br />

Promovierende treffen auf dem<br />

energieeffiziente Autos werden<br />

also in Zukunft besonders gefragt<br />

sein. Wissenschaftler des DLR-Instituts<br />

für Fahrzeugkonzepte in<br />

Stuttgart arbeiten deshalb an<br />

Firmengarten im DLR<br />

Symposium Kollegen, die sich mit<br />

ähnlichen Herausforderungen<br />

beschäftigen. Um diesen fachlichen<br />

Austausch zu unterstützen, hat<br />

die Doktorandenvertretung auch<br />

den Themen- und Posterworkshop<br />

ent wickelt, bei dem wir dieses Jahr<br />

Professor Johann-Dietrich Wörner<br />

als Gast begrüßen durften. Das<br />

Symposium bietet auch ein Forum,<br />

in dem es institutsübergreifend<br />

möglich ist, sich zum Thema „Promotion<br />

im DLR“ auszutauschen.<br />

einem extrem leichten, hocheffizienten<br />

und bezahlbaren Stadtfahrzeug<br />

mit alternativem Antrieb. Für<br />

die Karosserie setzen sie auf die<br />

sogenannte Sandwichbauweise, die<br />

Unser wichtigstes Thema auf dem<br />

Symposium war die Einführung des<br />

„Promotionsleitfadens“ als verbindliche<br />

Richtlinie. Eine durch Professor<br />

Wörner eingesetzte Arbeitsgruppe,<br />

an der auch ich mitgewirkt habe,<br />

hat dieses Dokument erarbeitet.<br />

(mk)<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Infos zum DLR_Graduate_Programm:<br />

s.DLR.de/50t9<br />

leicht und gleichzeitig sehr stabil ist<br />

und bereits in der Luftfahrt oder im<br />

Rennsport Anwendung findet. Platten<br />

aus Kunststoffschaum mit einer<br />

Decklage aus Aluminium ersetzen<br />

dabei konventionelle Stahlbleche<br />

und sorgen für ein geringes<br />

Gesamtgewicht der Karosserie von<br />

rund 80 Kilogramm. Für die weitere<br />

Entwicklung des am Computer entstandenen<br />

Fahrzeugkonzepts testen<br />

die Forscher nun in Versuchen die<br />

einzelnen Komponenten auf ihr<br />

Verhalten beim Crash. Beim Aufprall<br />

faltet sich beispielsweise der<br />

Vorderwagen gleichmäßig von<br />

vorne nach hinten zusammen und<br />

fängt so einen großen Teil der Energie<br />

auf. (dn)<br />

„Vor rund einem Jahr bewarb sich das DLR in Bonn für den Wettbewerb ‚Firmengarten‘ im Rahmen des Projekts ‚Urban Gardening 2.0‘“,<br />

erklärt DLR-Mitarbeiter Dr. Hermann Berg, Mitbegründer der DLR-Gartengruppe „Himmel un Äad“. Das DLR gewann als Sonderpreis zwei<br />

Workshops, die die Gartengründung unterstützten.<br />

Die Teilnahme an dem Wettbewerb<br />

fand schnell Zuspruch –<br />

nach einer Rundmail meldeten sich<br />

spontan 31 interessierte DLR-Hobbygärtner.<br />

Zunächst musste Material<br />

beschafft und die Bodenqualität<br />

geprüft werden. Hilfreiche Tipps<br />

und Tricks rund ums Gärtnern<br />

erhielt das Team in den Theorie-<br />

und Praxisstunden der Workshops<br />

in Bonn. Das Logo „Himmel un<br />

Äad“, eigentlich ein traditionelles,<br />

rheinländisches Gericht aus Äpfeln<br />

und Stampfkartoffeln, soll das<br />

technikorientierte DLR mit einem<br />

Hobbygarten verbinden. Der Himmel<br />

steht für die Aufgaben des DLR<br />

in der Luft- und Raumfahrt und<br />

wird durch den Apfel am Baum<br />

symbolisiert. Der Begriff Äad steht<br />

für die Aufgaben des DLR auf der<br />

Erde und wird durch den Erdapfel<br />

bzw. die Kartoffel im Boden dargestellt.<br />

Zweimal in der Woche trifft<br />

sich „Himmel un Äad“, um gemeinsam<br />

neue Ideen auszutauschen<br />

und im Freien der Gartenarbeit zu<br />

frönen. „Wenn man keinen eigenen<br />

Garten hat, ist das die ideale<br />

Möglichkeit“, berichtet DLR-Mitarbeiterin<br />

Anja Köhler. Zwei Dachterrassen<br />

sowie diverse Wiesenflächen<br />

des DLR können bepflanzt<br />

werden. Das Projekt soll einen Ausgleich<br />

zur Büroarbeit schaffen und<br />

einen persönlichen Austausch im<br />

Kollegenkreis über die Abteilungsgrenzen<br />

hinweg ermöglichen. „Ich<br />

merke, dass ich mich jetzt ganz<br />

anders mit dem DLR identifiziere“,<br />

berichtet Hermann Berg.<br />

Der DLR-Projektträger und das<br />

DLR Raumfahrtmanagement unterstützten<br />

den Firmengarten mit drei<br />

weiteren Workshops und die Standortleitung<br />

in Köln sponserte die<br />

Geräte-Grundausstattung, sodass<br />

das Projekt nun „erste Früchte<br />

trägt“.<br />

Auch Dr. Gerd Gruppe, Vorstand<br />

des DLR Raumfahrtmanagements<br />

in Bonn, der selbst leidenschaftlicher<br />

Hobbygärtner ist, unterstützt<br />

das Projekt. Unter der Bedingung,<br />

dass es mindestens ein Jahr läuft,<br />

versprach er: „Wenn sich neun<br />

Leute finden, bin ich der Zehnte.“<br />

Nachahmer und Nachahmerinnen<br />

an anderen Standorten gesucht!<br />

Tipps und Infos finden Sie unter:<br />

teamsites.DLR.de/rd/Firmengarten<br />

(le)<br />

Seite 2


Wir am Institut für Solarforschung<br />

DLR-Sonnenofen in Köln<br />

Im Jahr 2011 gründete das Deutsche<br />

Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt das Institut für Solarforschung<br />

mit Hauptsitz in Köln<br />

und fasste damit die verschiedenen<br />

Abteilungen der Solarforschung<br />

des Stuttgarter Instituts<br />

für Technische Thermodynamik in<br />

einer eigenständigen Einrichtung<br />

zusammen.<br />

Die Erforschung und Entwicklung<br />

von konzentrierenden Solarsystemen<br />

für die Wärme-, Strom- und<br />

Brennstofferzeugung sind die<br />

Kernthemen des Instituts.<br />

In der Forschung stehen grundlegende<br />

Fragestellungen zur technischen<br />

Machbarkeit, zur Effizienzsteigerung<br />

und Kostensenkung<br />

von konzentrierenden Solarsystemen<br />

im Mittelpunkt.<br />

Das Institut für Solarforschung<br />

versteht sich als Brückenbauer<br />

von der Grundlagenforschung zur<br />

großtechnischen Umsetzung und<br />

zur Anwendung in der Industrie.<br />

Grundlegendere Fragestellungen<br />

werden überwiegend aus Mitteln<br />

der programmorientierten Förderung<br />

der Helmholtz-Gemeinschaft<br />

finanziert. Gemeinsam mit der<br />

Industrie entwickeln die Wissenschaftler<br />

in Verbundprojekten<br />

Lösungen für vorwiegend anwendungsorientierte<br />

Forschungs- und<br />

Entwicklungsaufgaben. Zu den<br />

Kunden des Instituts gehören<br />

öffentliche Auftraggeber, nationale<br />

und internationale wissenschaftliche<br />

Einrichtungen ebenso<br />

wie deutsche und internationale<br />

Industriepartner.<br />

Als führende und richtungsweisende<br />

deutsche Forschungseinrichtung<br />

zu konzentrierenden<br />

Solarsystemen (Concentrated Solar<br />

Power = CSP) nimmt das Institut in<br />

Europa und im globalen Maßstab<br />

eine Architektenrolle in der Entwicklung<br />

und Qualifizierung zugehöriger<br />

Technologien ein. (er/mw)<br />

Quickfacts<br />

Institutsdirektor:<br />

Univ.-Prof.<br />

Dr.-Ing. Robert Pitz-Paal<br />

Univ.-Prof.<br />

Dr. Bernhard Hoffschmidt<br />

Abteilungen:<br />

- Linienfokussierende Systeme<br />

- Punktfokussierende Systeme<br />

- Qualifizierung<br />

- Solare Verfahrenstechnik<br />

- Großanlagen und<br />

Solare Materialien<br />

Mitarbeiter:<br />

130 Mitarbeiter<br />

Website: DLR.de/sf<br />

Standorte:<br />

Köln, Jülich, Stuttgart,<br />

Plataforma Solar de Almería<br />

Fragen an Prof. Dr. Robert Pitz-Paal<br />

Co-Direktor beim DLR-Institut für Solarforschung<br />

Was zeichnet Ihr Institut besonders aus?<br />

Prof. Dr. Robert Pitz-Paal: Aus meiner Sicht hat das Institut für Solarforschung<br />

eine Architektenrolle auf dem Gebiet der konzentrierenden<br />

Solarsysteme in Deutschland und Europa. Die wichtigsten Kompetenzen<br />

liegen in einem übergeordneten Systemverständnis für diese Technologie.<br />

Darüber hinaus verfügen wir über eine einmalige Forschungsinfrastruktur,<br />

die auch von der Industrie angefragt wird. Dadurch ist es<br />

uns möglich, die Technologie weiterzuentwickeln und effizienter und<br />

auch kostengünstiger zu gestalten sowie an aktuelle Fragestellungen<br />

aus der Praxis zu gelangen.<br />

Was ist der größte Erfolg des Instituts?<br />

Pitz-Paal: Wir sind zum Beispiel im wissenschaftlichen Bereich als<br />

„Center of Excellence“ ausgezeichnet worden. Im industriellen Bereich<br />

haben wir einige Lizenzverträge und Kooperationen. Das Kraftwerkskonzept<br />

des Solarturms in Jülich ist ein Beispiel, wie wir eine Technologie<br />

mit der Industrie vom Labor bis in den Pilotmaßstab entwickelt<br />

haben und jetzt beim Markteintritt begleiten. Zusätzlich werden wir als<br />

qualifiziertes Testzentrum angefragt. Ein sicher großer Erfolg ist, dass es<br />

uns schon zweimal gelungen ist, Ergebnisse und Erkenntnisse unserer<br />

Arbeit in Form von Ausgründungen direkt auf den Markt zu bringen.<br />

Wenn Geld keine Rolle spielt, was würden Sie gerne entwickeln?<br />

Pitz-Paal: Ein Solarkraftwerk, das unter Wüstenrandbedingungen mit<br />

Über den Tellerrand hinausschauen<br />

Aus diesem Grund ist das DLR<br />

einer von zwei Gesellschaftern der<br />

1996 gegründeten <strong>Europäische</strong>n<br />

<strong>Akademie</strong> (EA). Diese hat ihren<br />

Sitz im rheinland-pfälzischen <strong>Bad</strong><br />

<strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> in der Nähe<br />

von Bonn. Die EA ist ein Forschungsinstitut,<br />

welches Entwicklungen<br />

analysiert, reflektiert und<br />

modelliert, um Gestaltungswissen<br />

mehr Effizienz und geringeren Kosten 40 Jahre lang Strom, entsalztes<br />

Meerwasser sowie chemische Energieträger (zum Beispiel Wasserstoff,<br />

Anmerkung der Redaktion) produziert. Damit könnte man einen nachhaltigen<br />

Beitrag zur Versorgung der Welt leisten.<br />

Mit wem würden Sie gerne für einen Tag Ihren Job tauschen?<br />

Pitz-Paal: Eigentlich bin ich von meinem Job begeistert, denn hier<br />

habe ich die Möglichkeit, in einem Team von begeisterten und hochmotivierten<br />

Mitarbeitern an Zukunftsthemen zu arbeiten und diese zu<br />

gestalten. Und dies beim DLR in einem Umfeld, in dem es viele Freiräume<br />

gibt und in dem man sich sehr sachlich und rational den wichtigen<br />

Themen widmet. – Ansonsten würde ich aber gerne einmal mit meiner<br />

Frau tauschen, die sich um die Erziehung unserer vier Kinder kümmert.<br />

Was muss man mitbringen,<br />

wenn man in Ihrem Team mitarbeiten möchte?<br />

Pitz-Paal: Natürlich eine hohe Fachkompetenz und die Fähigkeit, im<br />

Team zu arbeiten. Dazu eine offene und kommunikative Art, mit der<br />

Bereitschaft, Probleme direkt anzusprechen und auch Verantwortung<br />

zu übernehmen, wenn einmal etwas schiefgegangen ist.<br />

Was wollten Sie Ihrem Team schon immer einmal sagen?<br />

Pitz-Paal: Das Allermeiste, was das Team beiträgt, ist ausgezeichnet und<br />

ich bin begeistert von der Arbeit und Motivation aller Kollegen. Ich würde<br />

mich freuen, wenn wir unsere Erfolge ausbauen und – auch in schwierigeren<br />

Zeiten – weiterhin dafür kämpfen, die Einführung von solarther mischen<br />

Kraftwerken und erneuerbaren Energien voranzutreiben. (mw)<br />

Das DLR schafft mit seiner Forschung „Wissen für Morgen“. So steht es in der Strategie. Was bedeutet das genau? Gemäß der Grundsätze<br />

wissenschaftlicher Forschung heißt es unter anderem, sich nicht in sein Schneckenhaus zu verkriechen, sondern seine Forschungsergebnisse<br />

zu präsentieren, mit anderen weiterzuentwickeln und externen Experten zur Evaluation vorzulegen. Als Großforschungseinrichtung<br />

steht dahinter der Gedanke, Potenziale und Risiken neuer Technologien für Mensch, Gesellschaft und Umwelt zu entdecken. Zudem<br />

will das DLR Freiräume schaffen, um Kreativität entstehen zu lassen und Gestaltungswissen für Innovation zu generieren.<br />

bereitzustellen. „Gesellschafter“<br />

heißt unter anderem, dass das<br />

DLR zusammen mit dem Land<br />

Rheinland-Pfalz die großen Ziele<br />

des Forschungsinstituts absteckt<br />

und sich an laufenden Projekten<br />

beteiligt. Dies geschieht, indem<br />

leitende Wissenschaftler des DLR<br />

für einige Zeit die Arbeit bei der<br />

EA unterstützen. Umgekehrt versteht<br />

sich die EA als „Think Tank“,<br />

in dem Forscher kreativ werden<br />

und die Ergebnisse ihrer Arbeit<br />

auch in DLR-Themen wie Energie<br />

und Raumfahrt einbringen.<br />

Chancen und Risiken neuer<br />

Technologien<br />

Petra <strong>Ahrweiler</strong>, Professorin für<br />

Technikfolgen- und Innovationsforschung,<br />

leitet das rheinlandpfälzische<br />

Forschungsinstitut seit<br />

April 2013: „Die <strong>Europäische</strong> <strong>Akademie</strong><br />

untersucht Chancen und<br />

Risiken neuer Technologien und<br />

simuliert Innovationsprozesse. In<br />

unserem Computerlabor werten<br />

wir große Datenmengen mit Hilfe<br />

von Methoden wie sozialer Netzwerkanalyse<br />

aus und simulieren<br />

Wissens-, Technologie- und Innovationsdynamiken<br />

und -szenarios<br />

mit agentenbasierten Modellen.<br />

Die Ergebnisse werden anschließend<br />

reflektiert und dazu verwendet,<br />

Adressaten aus Wissenschaft,<br />

Politik und Gesellschaft in ihren<br />

Entscheidungen zu unterstützen<br />

und Gestaltungswissen bereitzustellen.“<br />

An der <strong>Akademie</strong> arbeiten Forscherinnen<br />

und Forscher aus den<br />

Sozial-, Natur-, Ingenieur- und<br />

Geisteswissenschaften in interdisziplinären<br />

Projekten zu Fragen<br />

wie der Energieversorgung oder<br />

der Medizinethik zusammen. Ein<br />

besonderer Schwerpunkt liegt<br />

auch auf übergreifenden Fragen<br />

der europäischen und globalen<br />

Gestaltung verantwortlicher Forschung,<br />

Technologieproduktion<br />

und Innovation. (sis)<br />

Mehr Infos: www.ea-aw.de<br />

Personalia<br />

Dr. Reinhold Busen<br />

ist mit Wirkung<br />

zum 1. Oktober<br />

2013 vom Vorstand<br />

zum Leiter<br />

der Standorte<br />

Augsburg,<br />

Oberpfaffenhofen<br />

und<br />

Weilheim ernannt worden.<br />

Prof. Dr. rer. nat Irena Hajnsek<br />

(HR) wurde für<br />

die Amtszeit<br />

2013 bis 2015<br />

als Mitglied<br />

in das Administration<br />

Committee<br />

(AdCom) der<br />

IEEE Geoscience and Remote<br />

Sensing Society (GRSS) gewählt.<br />

Dr.-Ing. Marwan Younis<br />

(HR) wurde<br />

für eine Amtszeit<br />

von zwei<br />

Jahren zum<br />

„Chair of the<br />

Instrumentation<br />

and Future<br />

Technologies<br />

Technical Committee“ der IEEE<br />

Geoscience and Remote Sensing<br />

Society (GRSS) gewählt.<br />

Dr. Anja Bauermeister<br />

(vormals ME)<br />

hat für ihre<br />

Doktorarbeit<br />

„Azidophile<br />

Eisenschwefelbakterien<br />

und<br />

ihre Relevanz<br />

für den Mars“<br />

den Helmholtz-Doktorandenpreis<br />

2013 gewonnen.<br />

Dr. Michael Stöhr, Christoph<br />

Arndt und Dr. Wolfgang Meier<br />

(alle VT) sind beim IC Engine<br />

Colloquium des 34th International<br />

Symposium on Combustion in<br />

Warschau mit dem Distinguished<br />

Paper Award ausgezeichnet worden.<br />

Seite 3


Neuer Promotionsleitfaden –<br />

Best Practice für die Betreuung von Promotionen im DLR<br />

Es war eine umfangreiche Befragung<br />

der Promovierenden im<br />

DLR, durchgeführt von der Doktorandenvertretung,<br />

die den Anstoß<br />

zum Promotionsleitfaden gab.<br />

Analysiert wurden unter anderem<br />

Zusammenhänge zwischen der<br />

wahrgenommenen Arbeitszufriedenheit<br />

einerseits und Aspekten<br />

des Promotionsfortschritts und der<br />

Betreuungssituation andererseits.<br />

Basierend auf zentralen Hinweisen<br />

dieser Umfrage wurde unter Vorsitz<br />

von Prof. Wörner die Arbeitsgruppe<br />

„Promotionsleitfaden“ ins<br />

Leben gerufen – bestehend unter<br />

anderen aus Institutsleitern, der<br />

Doktorandenvertretung, dem Vorsitzenden<br />

des Gesamtbetriebsrats<br />

sowie Vertretern des Personalbereichs.<br />

Das Ziel war, im Rahmen<br />

eines Promotionsleitfadens DLRweite<br />

Best-Practice-Standards für<br />

die Rahmenbedingungen von Promotionen<br />

zu beschreiben.<br />

Nach Diskussionen im Arbeitskreis<br />

sowie im Vorstand und mit Institutsleitern<br />

wurde der Leitfaden<br />

auf der Vorstandssitzung verabschiedet.<br />

Er beschreibt für alle Vertragstypen<br />

– Doktorandenstellen,<br />

Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnen-<br />

Verträge mit begleitender Promotion<br />

sowie Stipendienverträge –<br />

den Betreuungsprozess und<br />

stellt auch dar, auf welche Weise<br />

Promovierende regelmäßig ein<br />

systematisches Feedback zum Promotionsfortschritt<br />

erhalten sollen.<br />

Außerdem regelt er den Be ginn<br />

des Promotionsvorhabens – bislang<br />

ein offener Punkt, insbesondere<br />

wenn die „Möglichkeit zur Promotion“<br />

bei Eintritt ins DLR nur in<br />

Aussicht gestellt wurde – und eine<br />

Reihe anderer Fragen. Eckdaten<br />

des Promotionsprojekts werden<br />

frühzeitig geklärt, anhand eines<br />

zusätzlichen Formblatts, der „Promotionsvereinbarung“,<br />

individuell<br />

dokumentiert und im Verlauf des<br />

Promotionsvorhabens regelmäßig<br />

aktualisiert.<br />

Auf den Promotionsleitfaden und<br />

die Promotionsvereinbarungen –<br />

intern durch DLR-Personalmittei-<br />

lungen bekannt gemacht – werden<br />

neue Promovendinnen und Promovenden<br />

ab sofort durch ihre<br />

fachlichen Betreuer, die Institutssekretariate<br />

oder die Personalstellen<br />

hingewiesen. Neue Promovierende<br />

können sich ebenfalls bei den Institutsdoktorandensprechern<br />

und<br />

-sprecherinnen oder bei der Doktorandenvertretung<br />

informieren. Hier<br />

geht’s zum Promotionsleitfaden:<br />

s.DLR.de/50t9. (ag)<br />

Prêt-à-porter oder Maßanzug?<br />

IT-Governance, die Vereinbarung gemeinsamer Standards bei IT-Systemen, ist ein komplexes Gebiet, das in der täglichen Praxis der<br />

Arbeitsplatzausstattung immer wieder Fragen aufwirft. Die <strong>echtzeit</strong> sprach mit Frank-Uwe Schaich, IT-Controller und Leiter des<br />

IT-Einkaufs, über Auswahl und Hintergründe des Warenkorbs für Computersysteme im DLR.<br />

Herr Schaich, warum kann im<br />

DLR nicht jeder selbst bestimmen,<br />

welches Computersystem<br />

er oder sie auf dem Schreibtisch<br />

stehen haben möchte?<br />

Vordergründig könnte man glauben,<br />

dass es der Kostenrahmen ist,<br />

der uns hier Grenzen setzt. Das<br />

stimmt aber nur zu einem kleinen<br />

Teil. In Wahrheit ist es eher die<br />

durch viele Varianten hervorgerufene<br />

Komplexität des Betriebs, der<br />

uns zwingt, die Auswahl an Geräten<br />

deutlich einzuschränken.<br />

Die Systeme im Warenkorb<br />

gehören ja sogar eher zu den<br />

teureren Modellen der jeweiligen<br />

Hersteller?<br />

Ja, das stimmt. Auch das passiert<br />

natürlich mit Absicht. Wir wissen,<br />

dass bei einem Desktoprechner<br />

bereits ein einziger nicht abrechenbarer<br />

Personentag ausreicht,<br />

um einen Schaden in Höhe des<br />

Neupreises zu erzeugen. Da ist es<br />

klar, dass wir zum Beispiel keine<br />

Geräte aus dem Consumer-Bereich<br />

einsetzen können. Im Einzelfall<br />

sieht das dann teurer aus, wir<br />

wissen aber verlässlich, dass sich<br />

das rechnet. Im Idealfall läuft der<br />

Computer vier Jahre ohne ein<br />

einziges Hardwareproblem durch.<br />

Das ist das Ziel und das funktioniert<br />

auch für die allermeisten<br />

Fälle.<br />

Woher wissen Sie, welche<br />

Geräte in der wissenschaftlichen<br />

und administrativen<br />

Anwendung überhaupt funktionieren?<br />

Ist es nicht sehr<br />

gewagt, hier zentral einfach<br />

Vorgaben zu machen?<br />

Die Auswahl ist ja keine Vorgabe<br />

der IT, wie viele glauben.<br />

Sie entsteht in einer dedizierten<br />

Arbeitsgruppe, in der Vertreter der<br />

Institute, des IT-Einkaufs und des<br />

IT-Dienstleisters vertreten sind. Sie<br />

einigen sich auf eine gemeinsame<br />

Linie, den sogenannten Warenkorb.<br />

Wenn sich im Programm<br />

der Hersteller etwas ändert, wird<br />

die Auswahl sofort angepasst.<br />

Erst kürzlich tauschten wir einige<br />

Modelle komplett, andere wurden<br />

mit den neuen Haswell-Prozessoren<br />

technologisch überarbeitet<br />

und mit teilweise neuen Features<br />

versehen.<br />

Sind dann Abweichungen vom<br />

Warenkorb absolut ausgeschlossen?<br />

Nein, ganz und gar nicht! Alles,<br />

was wirklich gebraucht wird, das<br />

beschaffen wir auch. Häufig werden<br />

höhere Prozessorleistungen<br />

und Speicherkapazitäten benötigt.<br />

Oft ist besondere Robustheit der<br />

Geräte für Outdoor- und Laboreinsätze<br />

gefragt. Auch reduzierte<br />

Rechner, beispielsweise mit weniger<br />

Schnittstellen, ohne Kamera bis zu<br />

Einfachrechnern ohne Gehäuse<br />

wer den bestellt. Das sind jedoch<br />

Ausnahmen, die nicht in den Standardwarenkorb<br />

einfließen.<br />

Sind nicht alle Geräte mehr<br />

oder weniger kompatibel zueinander?<br />

Fast alle können die<br />

gleiche Software nutzen.<br />

Tja, mit Betonung auf „mehr oder<br />

weniger“! Jeder hat in seinem<br />

privaten Bereich schon einmal<br />

mit einem lästigen Problem am<br />

PC zu tun gehabt und dort viel<br />

Zeit und Nerven investiert oder es<br />

dann eben bleiben lassen. Im professionellen<br />

Bereich können und<br />

wollen wir uns das nicht leisten,<br />

da müssen die Grundfunktionen<br />

hundertprozentig verfügbar sein.<br />

Daneben sollen die Systeme insgesamt<br />

sicher gegen Schadsoftware<br />

und unerlaubten Zugriff sein. Was<br />

eine IT-Service-Organisation dazu<br />

wissen muss, lässt sich wirtschaftlich<br />

nur für einen begrenzten<br />

Um fang an Geräten vorhalten. Bei<br />

der unglaublichen Dynamik des<br />

Herstellermarkts stehen wir auch<br />

so oft genug vor großen Herausforderungen.<br />

Im DLR setzen wir in großem<br />

Umfang Microsoft-Produkte<br />

ein. Es gibt doch aber auch<br />

Alternativen, die benutzerfreundlicher<br />

sind.<br />

Wie gesagt, wir müssen uns auf<br />

Plattformen konzentrieren, um<br />

alles noch beherrschen zu können.<br />

Und da nehmen wir natürlich<br />

diejenigen Technologien, die bei<br />

unseren Kunden und Partnern<br />

im Einsatz sind. Derzeit sind das<br />

Microsoft und Linux. Natürlich<br />

spielt auch die Labor- und Messtechnik<br />

eine große Rolle. Wir müssen<br />

ja reibungslos kommunizieren<br />

können. Das ist das A und O. Würden<br />

wir noch eine dritte Plattform,<br />

zum Beispiel Apple, dazunehmen,<br />

dann würde der Aufwand für<br />

den Betrieb förmlich explodieren,<br />

neben der Tatsache, dass die meisten<br />

unserer Partner dann nicht<br />

mehr mit uns kompatibel wären.<br />

Und das ist entscheidend für<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Herr Schaich, vielen Dank für<br />

das Gespräch!<br />

Linktipps<br />

DLR-Webcast – Alexander Gerst über Leben und Arbeiten auf der ISS: s.DLR.de/9081 + + + Jan Wörners Blog: Wissenschaft, Wissenschafts<br />

management, Wissenschaftspolitik …: s.DLR.de/21cc + + + DLR-Lärmforschung für leisere Flugzeugtriebwerke: s.DLR.de/hid8<br />

+ + + Tragflächen der Zukunft mit neuartigen Landeklappen: s.DLR.de/d78k + + + Die Zukunft der Elektromobilität – Interview mit<br />

DLR-Vorstand Ulrich Wagner: s.DLR.de/dp9f + + + Folgen Sie dem DLR in den sozialen Netzwerken auf Facebook facebook.com/DLRde,<br />

Twitter twitter.com/DLR_de, Youtube youtube.com/dlrde und Flickr flickr.com/photos/dlr_de<br />

Impressum<br />

<strong>echtzeit</strong><br />

Mitarbeiterzeitung<br />

für die Kolleginnen und<br />

Kollegen des Deutschen<br />

Zentrums für Luft- und<br />

Raumfahrt<br />

Herausgeber<br />

Der Vorstand<br />

V. i. S. d. P.<br />

Sabine Hoffmann<br />

Redaktionsleitung<br />

Tim Scholz (ts),<br />

Chefredakteur + Projektleiter<br />

Sabrina Schmitz (smz),<br />

Chef vom Dienst<br />

Redakteure dieser Ausgabe<br />

Manuela Braun (mb)<br />

Lisa Eidam (le)<br />

Anna Günster (ag)<br />

Miriam Kamin (mk)<br />

Denise Nüssle (dn)<br />

Elke Reuschenbach (er)<br />

Simone Scheps (sis)<br />

Melanie-Konstanze Wiese (mkw)<br />

Michel Winand (mw)<br />

E-Mail an die Redaktion<br />

<strong>echtzeit</strong>@dlr.de<br />

Hausanschrift<br />

Porz-Wahnheide<br />

Linder Höhe<br />

D-51147 Köln<br />

Tel. 02203 601-2802<br />

Fax 02203 601-3249<br />

Gestaltung<br />

CD Werbeagentur GmbH<br />

www.cdonline.de<br />

Druck<br />

Druckerei Thierbach<br />

45478 Mülheim/Ruhr<br />

Nachdruck nur mit Zustimmung<br />

des Herausgebers und Quellenangabe.<br />

Bilder DLR, soweit nicht<br />

anders angegeben.<br />

Hinweis gemäß § 33<br />

Bundesdatenschutzgesetz<br />

Der Postversand der <strong>echtzeit</strong> erfolgt<br />

anhand einer mit Hilfe der EDV<br />

geführten Adressen datei.<br />

DLR.de<br />

Seite 4


Schirmherrschaft:<br />

Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel<br />

In Kooperation mit:<br />

2013<br />

Tag der Luftund<br />

Raumfahrt<br />

Das war der ...<br />

Reges Treiben auf dem Gelände des DLR in Köln – 30.000 Besucher bestaunten,<br />

erforschten und entdeckten Institute, Einrichtungen und Forschungsflieger.<br />

Als „Oase des Lebens im tiefen Schwarz des Alls“<br />

beschrieb der Astronom Carl Sagan die Erde, als „Blue<br />

Dot“ – Missionsname der Reise zur ISS für den nächsten<br />

deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst. Im Rahmen<br />

des Tages der Luft- und Raumfahrt wurden Logo und<br />

Name durch Staatssekretär Peter Hintze bekannt gegeben.<br />

Alexander Gerst startet seine Mission am 28. Mai 2014<br />

vom Weltraumbahnhof Baikonur, Kasachstan, aus.<br />

Hier wurden Kinderträume wahr: Mehr als<br />

2.500 Kinder nahmen am Tag der Luft- und<br />

Raumfahrt an über 100 Führungen teil. Als<br />

„VIP-Kids“ besuchten sie die Institute und<br />

experimentierten live mit.<br />

www.DLR.de<br />

www.esa.int<br />

Astronautentraining & Raumfahrt<br />

Luftwaffe & Forschungsflotte, Wissenschaft & Hightech<br />

TAG DER LUFT-<br />

UND RAUMFAHRT<br />

22.9.<br />

Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln-Porz<br />

DLR Köln – Köln Bonn Airport<br />

©<br />

2013<br />

© Maus: I. Schmitt-Menzel / WDR mediagroup GmbH / Die Sendung mit der Maus ® WDR


SocialSpace 2013: Über 60 raumfahrtbegeisterte Online-Reporter<br />

aus 17 Ländern berichteten live über Vorträge von Wissenschaftlern,<br />

Projektmanagern und Astronauten. So entstanden zahlreiche<br />

Fotos, Videos, Blogeinträge und Kurznachrichten, die über Twitter,<br />

Facebook, Flickr, Youtube und weitere Plattformen die ganze Welt<br />

erreichten. #tdlr13 #socialspace<br />

Einen atemberaubenden Moment trugen die Werkstoffforscher<br />

zum diesjährigen Tag der Luft- und Raumfahrt<br />

bei und stellten zugleich einen neuen Weltrekord auf.<br />

Für eine Stunde ließen sie einen 16,1 Tonnen schweren<br />

LKW an einem Mobilkran in der Luft schweben. Der<br />

LKW wurde nur von zwei etwa kreditkartengroßen<br />

Stahlbolzen gehalten. Ein von den Werkstoffforschern<br />

entwickelter Spezialkleber hielt die Bolzen zusammen.

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