Interdisziplinarität und Innovationsdynamik
Interdisziplinarität und Innovationsdynamik
Interdisziplinarität und Innovationsdynamik
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Lehrstuhl für Philosophie <strong>und</strong> Wissenschaftstheorie / Carl von Linde-Akademie<br />
<strong>Interdisziplinarität</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Innovationsdynamik</strong><br />
Zur Konvergenz von Forschung, Technik,<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft<br />
Prof. Dr. Klaus Mainzer<br />
Lehrstuhl für Philosophie <strong>und</strong> Wissenschaftstheorie<br />
Carl von Linde-Akademie<br />
Technische Universität München
Lehrstuhl für Philosophie <strong>und</strong> Wissenschaftstheorie / Carl von Linde-Akademie<br />
1. Von der Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
zur Innovation<br />
2. Konvergenz <strong>und</strong> <strong>Interdisziplinarität</strong><br />
von Forschung<br />
3. Kreativität <strong>und</strong><br />
Schlüsselqualifikation
1.<br />
Lehrstuhl für Philosophie <strong>und</strong> Wissenschaftstheorie / Carl von Linde-Akademie<br />
Von der Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
zur Innovation
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Die Platonische Akademie<br />
Die erste Akademie Europas wurde 385<br />
v.Chr. von dem Philosophen Platon im<br />
Nordwesten Athens gegründet. Dort lehrten<br />
zeitweise die bedeutendsten Gelehrten der<br />
Antike. Neben den mathematischen<br />
Disziplinen aus pythagoreischer Tradition<br />
wie Geometrie, Arithmetik, Astronomie <strong>und</strong><br />
Harmonielehre betrieb man Logik, Physik,<br />
Metaphysik <strong>und</strong> Ethik. Nach fast<br />
tausendjähriger Tradition wurde die<br />
Akademie 525 n.Chr. durch Justinian<br />
geschlossen.<br />
Juristisch war die Akademie als privater Kultverein (Thiasos) zu Ehren der Musen<br />
organisiert. Der Vorsteher war den staatlichen Behörden verantwortlich. Die Gebäude<br />
(Vorlesungs- <strong>und</strong> Diskussionsräume, Bibliothek, Wohnung) <strong>und</strong> Parkanlagen wurden<br />
zunächst durch Platons Vermögen, später durch Spenden finanziert.
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Die Schule von Athen<br />
Im Bild von Raffael (Vatikan) wird die Schule von Athen als Urbild von Philosophie <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
verklärt: Der Idealist Platon weist zum Himmel als Symbol seiner Ideenlehre <strong>und</strong> Kosmologie, der Realist<br />
Aristoteles, sein Schüler, deutet auf die irdische Welt, in der Physik <strong>und</strong> Ethik ihre Aufgabe finden. Rechts<br />
Vertreter der mathematischen Disziplinen, links der Sprache, Grammatik <strong>und</strong> Rhetorik.
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Ingenieure der Antike<br />
Archimedes (287-212 v. Chr.)<br />
war ein genialer angewandter<br />
Mathematiker <strong>und</strong> Ingenieur, der<br />
die Statik einfacher Maschinen<br />
(z.B. Hebel, Flaschenzug) <strong>und</strong><br />
Hydrostatik begründete.<br />
Heron von Alexandria (1.Jh. n. Chr.) wurde<br />
bekannt mit seiner Theorie <strong>und</strong> Konstruktion von<br />
Automaten.<br />
In Antike <strong>und</strong> Mittelalter waren allerdings<br />
Mechanik <strong>und</strong> die Konstruktion von Maschinen<br />
von der akademischen Ausbildung in<br />
Platonischer Tradition ausgeschlossen.
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Ingenieure der Renaissance<br />
In der Renaissance war man von neuen<br />
Entdeckungen <strong>und</strong> Erfindungen fasziniert. Geniale<br />
Künstler versuchten Wissenschaft, Kunst <strong>und</strong><br />
Technik zu vereinigen, um Leben <strong>und</strong> Organismen<br />
zu simulieren wie z.B. mechanische „Automobile“<br />
(Leonardo da Vinci) – Leonardos Welt der Bionik.
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Leibnizens Computerphilosophie<br />
G.W. Leibniz (1646-1716) baute nicht nur<br />
Rechenmaschinen für Dezimal- <strong>und</strong><br />
Binärzahlen. In seiner Computerphilosophie<br />
verkündete er, dass Gott die Welt aus „Alles<br />
(1) <strong>und</strong> Nichts (0)“ geschaffen hat – die<br />
Leibniz-Welt der Digitalisierung.
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Newtons mathematische<br />
Naturphilosophie<br />
Die klassische Physik wurde durch<br />
Newtons „Mathematische Prinzipien der<br />
Naturalphilosophie“ (Philosophiae naturalis<br />
principia mathematica) von 1686 begründet.<br />
Nach Newton muss sich die<br />
Naturalphilosophie mathematischer<br />
Prinzipien der Erfahrung bedienen, um die<br />
Natur erklären <strong>und</strong> Prognosen ableiten zu<br />
können.<br />
Als Naturphilosoph war Newton durch<br />
erkenntnistheoretisches Interessen<br />
motiviert, um Naturgesetze als Ausdruck<br />
„göttlicher Ordnung“ zu erkennen.
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Boyles Experimentalphilosophie<br />
Robert Boyle (1627 – 1691), Physiker,<br />
Chemiker <strong>und</strong> Begründer der Royal<br />
Society, forderte experimentelle<br />
Methoden als Teil der Naturphilosophie.<br />
In seinem Hauptwerk „The Skeptical<br />
Chemist“ (1661) zweifelte er an<br />
„Hypothesen“ <strong>und</strong> trat für eine neue Art<br />
der „Experimentalphilosophie“<br />
(experimental philosophy) ein.<br />
Als Naturphilosoph war Boyle<br />
erkenntnistheoretisch interessiert, um<br />
Naturgesetze als Ausdruck „göttlicher<br />
Ordnung“ zu erkennen.
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Wissenschaft <strong>und</strong> Technik im Zeitalter der Aufklärung<br />
Der Bildungsprozess der europäischen bürgerlichen<br />
Gesellschaft wird unter das Motto gestellt: „Aufklärung<br />
durch wissenschaftliche Bildung!“<br />
Eine beispielhafte Manifestation ist die von dem<br />
Philosophen D. Diderot <strong>und</strong> dem Physiker D‘Alembert<br />
herausgegebene „Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné<br />
des sciences, des arts et des métiers“ (I – XXXV,<br />
Paris/Neuchâtel/Amsterdam 1751 – 1780), die das gesamte<br />
philosophische, naturwissenschaftliche, medizinische,<br />
technische, künstlerische <strong>und</strong> berufliche Wissen der<br />
damaligen Zeit umfaßt.<br />
Die Autoren der Enzyklopädieartikel („Enzyklopädisten“)<br />
sind berühmte Wissenschaftler <strong>und</strong> Schriftsteller, die<br />
den Kern der europäischen Aufklärung bilden (Voltaire,<br />
d‘Holbach, Condoret, d‘Alembert, Diderot u.a.).
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Industrialisierung <strong>und</strong><br />
Technische Hochschulen<br />
Im Zeitalter der Industrialisierung wurden<br />
Technische Hochschulen immer dringender<br />
<strong>und</strong> nach dem Vorbild der Pariser École<br />
Polytechnique (1794) im deutsch-sprachigen<br />
Raum in Prag (1806), Wien (1815) <strong>und</strong><br />
Karlsruhe (1825) gegründet.<br />
In Bayern folgten zunächst Polytechnische<br />
Schulen in Augsburg, München <strong>und</strong> Nürnberg.<br />
1868 wurde die Polytechnische Schule<br />
München gegründet <strong>und</strong> später der Universität<br />
gleichgestellt.<br />
Sie umfasste 1) die allgemeine Abteilung für Mathematik, Physik, Nationalökonomie<br />
<strong>und</strong> Geisteswissenschaften, 2) Ingenieurabteilung, 3) Hochbauabteilung, 4)<br />
Mechanisch-technische Abteilung <strong>und</strong> 5) Chemisch-technische Abteilung.
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Erfinder, Unternehmer <strong>und</strong> Professoren<br />
Carl von Linde (1842 – 1934) war Erfinder („Eismaschine“),<br />
Unternehmer (spätere Linde AG) <strong>und</strong> Professor für<br />
theoretische Maschinenlehre der damaligen Polytechnischen<br />
Schule, dem es gelang, Brücken zu schlagen zwischen<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft, bahnbrechender Forschung<br />
<strong>und</strong> markterfolgreicher Innovation mit ausgeprägter<br />
Verantwortung für das gesellschaftliche Ganze.<br />
Der Augsburger Rudolf Diesel (1858 – 1913),<br />
Schüler von Linde, bester damaliger<br />
Absolvent der Hochschule, war genialer<br />
Erfinder („Diesel-Motor“), Unternehmer (MAN<br />
u.a.) <strong>und</strong> sensibler Gesellschaftstheoretiker,<br />
der 1903 ein Werk über „Solidarismus“<br />
jenseits von Kapitalismus <strong>und</strong> Sozialismus<br />
verfasste.
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Entdeckungs- <strong>und</strong> Erfindungsdynamik in<br />
der Neuzeit<br />
Jährliche Anzahl von<br />
Entdeckungen, Erfindungen<br />
<strong>und</strong> anderer kultureller<br />
Errungenschaften der<br />
Naturwissenschaften <strong>und</strong><br />
Technik nach der Brockhaus-<br />
Enzyklopädie (10-<br />
Jahresmittelwerte)<br />
Jährliche Anzahl von wichtigen Basiserfindungen (Punklinie)<br />
mit Kettenreaktionen von nachfolgenden Erfindungen nach der<br />
Van-Duijn-Liste (10-Jahresmittelwerte)
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Korrelation von Endeckungs-, Erfindungs- <strong>und</strong><br />
<strong>Innovationsdynamik</strong><br />
Erfindungen sind kreative<br />
technische Neuheiten, die<br />
patentierbar sind.<br />
Innovationen sind Erfindungen,<br />
die in ökonomische Produkte auf<br />
Märkten umgesetzt werden<br />
können.<br />
Jährliche Anzahl von Basisinnovationen <strong>und</strong> korrelierte<br />
Basiserfindungen (Punktlinie) mit 10-Jahresmittelwerten. Die<br />
Innovationskurve erscheint wie in einem „Echoeffekt“ zeitlich<br />
versetzt zur Kurve der Erfindungen.
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<strong>Innovationsdynamik</strong> <strong>und</strong> Wirtschaftszyklen<br />
J. A. Schumpeter (1883-1950)<br />
unterscheidet langreichende<br />
Kondratieff-Zyklen<br />
(ca. 54 Jahre), Juglar Zyklen<br />
(7–11 Jahre) <strong>und</strong> Kitchin<br />
Zyklen (3-5 Jahre).<br />
Korrelationen <strong>und</strong><br />
Superpositionen von Zyklen<br />
lassen sich z.B. durch<br />
Fourieranalyse<br />
unterscheiden.<br />
Basiserfindungen (z.B. Dampfmaschine, Automobile) treten nicht stetig <strong>und</strong><br />
zufällig auf, sondern konzentrieren sich in „schwarmartigen“ Clustern an<br />
Instabilitätspunkten <strong>und</strong> lösen „langwellige Kondratieff-Zyklen“ aus. Heute<br />
wird Nicht-Gleichgewichtsdynamik durch nichtlineare Zeitreihenanalyse<br />
untersucht.
2.<br />
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Konvergenz <strong>und</strong> <strong>Interdisziplinarität</strong><br />
von Forschung
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Von der transdisziplinären Forschung zur<br />
Interdisziplinäre Dialoge<br />
von Disziplinen<br />
Transdisziplinäre Forschung<br />
(problemorientierte, statt<br />
disziplinäre Forschung)<br />
Neue Portfolios von<br />
Technologien (Clustering)<br />
Innovation<br />
Innovation<br />
Innovationen entstehen heute<br />
häufig aus problemorientierter<br />
(„transdisziplinärer“) Forschung,<br />
die traditionelle Disziplingrenzen<br />
übersteigt (z.B. Material-, Energie-,<br />
Umwelt-, Medizinforschung). Daher<br />
bedarf es interdisziplinärer Dialoge<br />
<strong>und</strong> Kooperationen, um<br />
transdisziplinäre Probleme<br />
auszuwählen <strong>und</strong> neue Portfolios<br />
von Technologien zu clustern.
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Von der Gr<strong>und</strong>lagenforschung zur<br />
integrierten Technologie<br />
Gr<strong>und</strong>lagendisziplinen wie<br />
Physik, Chemie <strong>und</strong> Biologie<br />
konvergieren, da sich die<br />
Skalen ihrer gemeinsamen<br />
Forschungsobjekte<br />
annähern.<br />
Das integrierte Nutzen biologischer Prinzipien, physikalischer<br />
Gesetze <strong>und</strong> chemischer Eigenschaften führt zu neuen<br />
Forschungsclustern <strong>und</strong> Technologieportfolios.
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Konvergierende Technologien<br />
Die vier großen Forschungsgebiete<br />
von „Nano“ (Nano- <strong>und</strong><br />
Materialwissenschaft), „Bio“ (Bio<strong>und</strong><br />
Lebenswissenschaft), „Info“<br />
(Informationstechnik, Informatik)<br />
<strong>und</strong> „Kogno“ (Kognitions- <strong>und</strong><br />
Gehirnforschung) konvergieren in<br />
Clustern neuer Technologien.<br />
Im Gegensatz zu früheren Jahrh<strong>und</strong>erten wird die Konvergenz<br />
von Disziplinen <strong>und</strong> Emergenz von neuen Forschungsclustern<br />
nicht allein durch erkenntnistheoretische Interessen<br />
angetrieben, sondern vor allem durch die Nachfrage neuer<br />
Produkte <strong>und</strong> den Wettbewerb globaler Märkte.
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Komplexe Strukturen<br />
der Nanoforschung<br />
Viele Atome können sich unter<br />
geeigneten Bedingungen als<br />
komplexe Makromoleküle<br />
selbstständig arrangieren (selfassemblies).<br />
Nanotechnologie<br />
nutzt diese Selbstorganisation,<br />
um z.B. neue Materialien <strong>und</strong><br />
künstliches organisches Gewebe<br />
zu erzeugen.
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Komplexe Biomoleküle<br />
Eine Zelle ist ein komplexes System<br />
aus vier molekularen Bausteinen:<br />
Proteine, Nukleinsäuren, Lipide,<br />
Polysachharide.<br />
Sie ermöglichen die Produktion von<br />
Energie, Informationsverarbeitung,<br />
Selbstreplikation, Selbstreparation<br />
<strong>und</strong> Bewegung.
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Fließbandarbeit einer Nanobiomaschine<br />
Ein Ribosom lässt<br />
sich als Modell einer<br />
zellulären<br />
Nanomaschine<br />
verstehen, die<br />
Information eines<br />
RNA-Bandes (lila) als<br />
Input verarbeitet, um<br />
die Aminosäuren<br />
eines Proteins als<br />
Output zu erzeugen.
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Nanobioinfotechnologien<br />
Die Interaktion lebender Zellen <strong>und</strong><br />
Nanomaterialien führt zur Züchtung von<br />
künstlichen Gewebe (tissue<br />
engineering), d.h. Zellen auf Nanofasern<br />
synthetischen Materials (links) oder auf<br />
nanostrukturierter Oberfläche als<br />
Implantationsmaterial.<br />
Ein Zukunftstrend sind biohybride<br />
elektronische Schaltkreise <strong>und</strong><br />
biologische Funktionen, um die<br />
Wechselwirkung von Gehirn <strong>und</strong><br />
Maschine zu verbessern (z.B. Neuronen<br />
eines Rattengehirns auf einem<br />
Silikonchip).
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Konvergenz in der Systembiologie<br />
Systembiologie integriert die<br />
molekularen, zellulären, organischen,<br />
humanen <strong>und</strong> ökologischen Stufen des<br />
Lebens in Modellen komplexer Systeme.<br />
Sie werden durch nichtlineare<br />
Differentialgleichungen erfasst, die ihre<br />
vielfältigen Wechselwirkungen<br />
repräsentieren.<br />
In Biomathematik, Biophysik <strong>und</strong><br />
Bioinformatik wachsen Mathematik,<br />
Physik <strong>und</strong> Informatik mit der Biologie<br />
zusammen, um die Komplexität des<br />
Lebens zu erklären <strong>und</strong> vorauszusagen.
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Komplexe Netzmodelle der Systembiologie<br />
Das Ziel der Systembiologie<br />
sind Modelle einer gesamten<br />
Zelle, eines ganzen Organs oder<br />
Organismus, um zelluläre<br />
Dynamik zu verstehen <strong>und</strong><br />
vorauszusagen. Das<br />
Genomprojekt war noch ein<br />
reduktionistisches Programm,<br />
um (nur) die Elemente von DNA-<br />
Sequenzen zu entschlüsseln.<br />
Der Paradigmenwechsel von der Mikroebene molekularer Elemente zur<br />
Makroebene der Systembiologie ganzer Systeme erfordert die Rekonstruktion<br />
komplexer Netzwerke, um die Funktionen des Stoffwechsels, genetischer<br />
Regulation, Kontrolle, Adaptation, and Evolution zu verstehen (z.B. metabolisches<br />
Netzwerk von E. Coli mit Potenzgesetzverteilung der Netzverbindungen <strong>und</strong> Skaleninvarianz.)
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Konvergenz in der synthetischen Biologie<br />
Systembiologie ist analytische<br />
Biologie, die komplexe Schaltpläne<br />
des Lebens mit Methoden der<br />
mathematischen Analysis (z.B.<br />
Differentialgleichungen)<br />
rekonstruiert.<br />
Synthetische Biologie ist<br />
Ingenieursbiologie, um biologische<br />
Systeme (z.B. Bakterien) zu<br />
bestimmten Zwecken zu<br />
konstruieren.<br />
Dazu werden zunächst standardisierte Bauteile (Biobricks) erzeugt. In einem Bottom<br />
up Ansatz werden daraus neue Mikroorganismen erstellt. In einem Top down Ansatz<br />
werden die Eigenschaften eines Mikroorganismus der Evolution auf ein<br />
lebensnotwendiges Minimum reduziert. Diese „Chassis“ können dann wie bei einem<br />
Auto für beliebige Zwecke ausgebaut werden.
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Konvergenz in der Bionik: Top Down Approach<br />
Beim Top Down Approach stimulieren technische Aufgaben (z.B. Autoreifen)<br />
eine gezielte Suche nach Lösungen aus der Natur (z.B. optimale<br />
Kraftübertragung durch die Pfoten einer Großkatze), die zur<br />
Problembehandlung bzw. Entwicklung neuartiger Produkte beitragen. Die<br />
ursprüngliche Gestalt des Naturvorbildes spielt dabei in der bionischen<br />
Umsetzung keine Rolle.
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Konvergenz in der Bionik: Bottom Up Approach<br />
Beim Bottom Up Approach werden biologische Erkenntnisse (z.B.<br />
funktionelle Anatomie eines Pflanzenhalms) in ein neuartiges technisches<br />
Produkt (z.B. technische Röhren hoher spezifischer Festigkeit) übertragen.<br />
In Abstraktionsschritten fließen zusätzliche z.B. material- <strong>und</strong><br />
fertigungstechnische Aspekte ein.
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Technik der Bionik: Bionic Car<br />
In einem Bottom Up<br />
Approach stand der<br />
Kofferfisch Pate für eine<br />
gute Raumausnutzung<br />
mit strömungsgünstiger<br />
Form .<br />
Das hochbelastbare Leichtbauskelett wurde mit den<br />
bionischen Methoden der Computer Aided Optimization<br />
(CAO) <strong>und</strong> Soft Kill Option (SKO) der Daimler Chrysler<br />
AG optimiert.
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Technik der Bionik:<br />
Intelligente Bionische Materialien<br />
Beim Gleitflug einer<br />
Raubmöve ermöglicht<br />
eine Profilaufdickung<br />
einen energiesparenden<br />
Flug.<br />
In einem Bottom Up Approach lässt sich derselbe Effekt<br />
(„Spoilerbump“) für einen Flugzeugflügel entwickeln. Sensoren<br />
registrieren ständig Strömungsdaten <strong>und</strong> veranlassen Materialien<br />
mit Formgedächtnislegierung, sich optimalen<br />
Strömungsbedingungen von selbst anzupassen.
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Kognition <strong>und</strong> Gehirn<br />
Das Gehirn ist ein komplexes System von Neuronen, die sich selbständig in makroskopischen<br />
Mustern verschalten können. Wahrnehmungen, Gefühle, Gedanken <strong>und</strong> Bewusstsein sind<br />
solchen Mustern korreliert.
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Neuronale Netze <strong>und</strong> Lernalgorithmen<br />
Neuronale Netze orientieren sich mit geeigneten<br />
Netzwerktopologien <strong>und</strong> Lernalgorithmen an der<br />
Informationsverarbeitung von Gehirnen (‚Synaptische Plastizität‘):<br />
Feedforward mit einer<br />
Synapsenschicht<br />
Lernalgorithmen:<br />
• überwacht<br />
• nicht überwacht<br />
Feedforward mit zwei Synapsenschichten<br />
(Hidden Units)<br />
Feedback<br />
z.B. Back-Propagation
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Neuronale Selbstorganisation<br />
in einem Roboter Nachbarschaft<br />
Licht<br />
Kollision<br />
Bei einer Kollision werden die<br />
synaptischen Verbindungen<br />
zwischen den aktiven<br />
Neuronen der Nachbarschaft<br />
<strong>und</strong> Kollision durch Hebbsche<br />
Lernregeln verstärkt: Ein<br />
Verhaltensmuster entsteht!<br />
Ein einfacher Roboter mit<br />
verschiedenen Sensoren (z.B.<br />
Nachbarschaft, Licht, Kollision)<br />
<strong>und</strong> motorischer Ausstattung<br />
kann komplexes Verhalten durch<br />
ein sich selbst organisierendes<br />
neuronales Netzwerk erzeugen:<br />
Motor-Aktion<br />
Kollisions<br />
-<br />
schicht<br />
Nachbarschafts<br />
-<br />
schicht<br />
Volle Verbindung<br />
Hindernis<br />
Rad
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Kognition in technischen<br />
Systemen<br />
Im dem Forschungsprojekt<br />
„Cognition in Technical<br />
Systems“ (COTESYS) arbeiten<br />
Kognitions-, Neuro- <strong>und</strong><br />
Humanwissenschaften,<br />
Informationstechnik,<br />
Informatik <strong>und</strong> Mathematik mit<br />
den Ingenieurswissenschaften<br />
systematisch zusammen, um<br />
Kognition in technischen<br />
Systemen (z.B. Roboter) zu<br />
realisieren.
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Handelnde Roboter in komplexer Umgebung<br />
Roboter <strong>und</strong> Agenten können nicht vollständig für jede mögliche<br />
Änderung einer Umgebung (z.B. Küche) programmiert werden. Ein<br />
Programm muss aus Erfahrung lernen, wo man steht, um ein Glas aus<br />
dem Schrank zu nehmen, wie unterschiedliche Gegenstände <strong>und</strong><br />
Materialien mit der Hand zu erfassen sind etc. Das erfordert ein<br />
Kontrollsystem, um die Parameter von Handlungsroutinen <strong>und</strong> von<br />
Modellen der Umgebung aufeinander abzustimmen.
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Konvergenz, Autonomie <strong>und</strong> Eigendynamik von<br />
kognitiven Systemen<br />
Steigende Komplexität der Aufgaben<br />
erfordert steigende Adaptivität,<br />
Autonomie <strong>und</strong> Selbstorganisation<br />
technischer Systeme, die durch<br />
konvergierende Technologien möglich<br />
werden (z.B. kognitive Roboter).<br />
Damit werden Eigendynamik <strong>und</strong><br />
Spontaneität, aber auch<br />
Unkontrollierbarkeit von technischen<br />
Systemen wie bei Menschen denkbar.
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Innovation eines globalen Supergehirns ?<br />
Die Netzstruktur des World Wide Web erinnert an die Vernetzung von Nervenzellen <strong>und</strong><br />
Arealen des Gehirns. Intelligente Informationssuche <strong>und</strong> Selektion orientiert sich daher<br />
an Logik, Lern-, Kognitions- <strong>und</strong> Gehirnforschung, um geeignete Algorithmen nach<br />
dem Vorbild menschlicher Informationsbewältigung (‚Soft Computing‘) zu entwickeln.
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Konvergenz von Datensuche <strong>und</strong> KI<br />
Wer im heutigen Internet<br />
sucht, muss ca. 1 Milliarde<br />
Webseiten mit<br />
unstrukturierten Inhalten<br />
durchforsten (links).<br />
Zukünftig werden die<br />
Webseiten Markierungen<br />
(Tags) mit<br />
Bedeutungselementen<br />
enthalten, die von<br />
Softwareagenten<br />
automatisch erstellt, gelesen<br />
<strong>und</strong> verstanden werden<br />
(rechts).<br />
Ontologien definieren die Bedeutungen der Tags, mit denen Datenbanken ausgestattet<br />
werden. Ein Such-Agent muss dann nur noch in diese Metadaten-Verzeichnisse schauen.
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Konvergenz von Informations- <strong>und</strong><br />
Energienetzen: Smart Grids<br />
Viele dezentrale Stromversorger aus<br />
fossilen Primärenergien <strong>und</strong> erneuerbaren<br />
Energien (z.B. Photovoltaik, Windkraft,<br />
Biogas) führen zu komplexen Netzen. Um<br />
die Steuerung, Lastenverteilung,<br />
Speicherung <strong>und</strong> Erzeugung elektrischer<br />
Energie ganzheitlich zu organisieren, bedarf<br />
es intelligenter Informationssysteme.<br />
Bei Smart Grids gehen Energiesystem <strong>und</strong> Informations- <strong>und</strong><br />
Kommunikationssysteme eine Symbiose ein. Wohn- <strong>und</strong> Bürohäuser sind<br />
zugleich Verbraucher <strong>und</strong> Produzenten von Energie (z.B. kleine<br />
Sonnenkraftwerke). Große Solaranlagen (z.B. Desertec) oder Windräderparks sind<br />
ohne Smart Grids nicht denkbar.
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Konvergenz von digitalen <strong>und</strong> physischen<br />
Netzen: Cyberphysical Systems<br />
Medizinisches Netzwerk:<br />
Wie vermeiden wir Irrtümer?<br />
Wie koordinieren wir alles?<br />
CPS bestehen aus vielen vernetzten Komponenten,<br />
die sich selbstständig untereinander koordinieren.<br />
Nur so wird sich die komplexe Infrastruktur von<br />
z.B. Energieversorgung, Logistik,<br />
Ges<strong>und</strong>heitsfürsorge, Medizintechnik, Verkehr,<br />
Transport, Luftfahrt bewältigen lassen.<br />
Klassische Computersysteme trennen<br />
physische <strong>und</strong> virtuelle Welt. Cyber-physical<br />
Systems (CPS) erkennen mit Sensoren ihre<br />
physische Umgebung, verarbeiten diese<br />
Informationen <strong>und</strong> können die physische<br />
Umwelt mit Aktoren auch koordiniert<br />
beeinflussen.
3.<br />
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Kreativität <strong>und</strong><br />
Schlüsselqualifikationen für<br />
interdisziplinäres Handeln
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Kreativität <strong>und</strong> interdisziplinäre Fähigkeiten<br />
Musikalische Kreativität<br />
(z.B. Komponisten)<br />
Logisch-mathematisch<br />
Kreativität<br />
(z.B. Mathematiker, Informatiker)<br />
Sprachliche Kreativität<br />
(z.B. Dichter, Journalisten)<br />
Räumliche Kreativität<br />
(z.B. Architekt, Künstler)<br />
Körperlich-kinästhetische<br />
Kreativität<br />
(z.B. Tänzer, Sportler)<br />
Soziale Kreativität<br />
(z.B. Politiker, Lehrer)<br />
Experimentell-beobachtende<br />
Kreativität<br />
(z.B.Naturforscher)<br />
Technische Kreativität<br />
(z.B. Ingenieure, Techniker)<br />
Das menschliche Gehirn zeichnet sich durch eine interdisziplinäre Fähigkeiten aus, die<br />
bewusst <strong>und</strong> unbewusst neue <strong>und</strong> originelle Einsichten, Darstellungen <strong>und</strong> Lösungen<br />
erzeugen.
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Fallbeispiel:<br />
Technische Universität München<br />
Die Technische Universität München<br />
(TUM) ist eine traditionsreiche Hochschule<br />
(seit 1868), die heute zu den deutschen<br />
Exzellenz-Universitäten („Leuchtturm“)<br />
gehört.<br />
Sie umfasst das Zentrum mathematischer Wissenschaften, Physik- <strong>und</strong> Chemie Department, Fakultäten für<br />
Ingenieurswissenschaften, Architektur, Maschinenbau, Elektrotechnik <strong>und</strong> Informationstechnologie,<br />
Informatik, Lebenswissenschaften, Medizin, Sport <strong>und</strong> Ökonomie.<br />
In der Tradition der Ecole polytechnique begriff sie sich frühzeitig als Innovationsunternehmen für<br />
wissenschaftlich-technische Eliten, um im europäischen <strong>und</strong> internationalen Wissenswettbewerb zu<br />
bestehen.
Lehrstuhl für Philosophie <strong>und</strong> Wissenschaftstheorie / Carl von Linde-Akademie<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Ziele der Carl von Linde-Akademie<br />
In einer komplexen <strong>und</strong> globalen Welt reicht eine hoch<br />
spezialisierte Fachausbildung mit regionaler Orientierung nicht<br />
aus. Interdisziplinäres <strong>und</strong> interkulturelles Denken sind daher die<br />
strategische Voraussetzung, um verantwortungsvoll entscheiden<br />
<strong>und</strong> handeln zu können.<br />
Daher ergänzt die Carl von Linde-Akademie ein interdisziplinäres<br />
<strong>und</strong> interkulturelles Bildungsprogramm, das in den<br />
Studiengängen der Universität im Rahmen der Bologna-Kriterien<br />
verankert ist. Der Kern dieses Bildungsprogramms wird vom<br />
Lehrstuhl für Philosophie <strong>und</strong> Wissenschaftstheorie angeboten<br />
<strong>und</strong> durch externe Dozenten/Dozentinnen ergänzt.
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Department for Philosophy<br />
of Science and Technology<br />
� Logik <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen<br />
� Erkenntnistheorie/Neurophilosophie<br />
� Wissenschaftstheorie<br />
� Technikphilosophie<br />
� Kulturphilosophie<br />
� Sozial-/Rechts-/<br />
Wirtschaftsphilosophie<br />
� Ethik<br />
Leonardo da Vinci<br />
Leibniz<br />
Newton Kant<br />
Weber<br />
Einstein<br />
Arendt<br />
Gödel
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Kompetenzmodule der Carl von Linde-Akademie<br />
� <strong>Interdisziplinarität</strong><br />
� Innovation <strong>und</strong> Risiko<br />
� Information <strong>und</strong> Kommunikation<br />
� Ethik <strong>und</strong> Verantwortung<br />
� Kulturelle Kompetenz<br />
� Persönlichkeit <strong>und</strong> Selbstmanagement
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proteins<br />
cell assembly<br />
human<br />
cell<br />
messenger RNA<br />
metabolites<br />
network<br />
ecosystem<br />
Interdisziplinäres Denken<br />
In einer Welt wachsender Komplexität, stellen<br />
sich die Probleme nicht in den Grenzen<br />
traditioneller Fakultäten, sondern quer (crossover)<br />
zu wissenschaftlichen Disziplinen (z.B.<br />
Umwelt, Energie, Life Science).<br />
Bionik, Synergetik <strong>und</strong> Systemwissenschaften<br />
liefern den methodischen Rahmen für<br />
interdisziplinäre Forschung.<br />
Studierende müssen darauf vorbereitet werden,<br />
ihre disziplinären Grenzen zu überschreiten <strong>und</strong><br />
in Modellen anderer Disziplinen zu denken.
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Innovation <strong>und</strong> Risiko<br />
Im Zeitalter der Globalisierung<br />
werden die Lebensbedingungen<br />
der Menschen immer komplexer,<br />
risikoreicher <strong>und</strong><br />
<strong>und</strong>urchschaubarer.<br />
Innovationskompetenz bedeutet<br />
nicht nur Kreativität <strong>und</strong><br />
Erfindung, sondern auch die<br />
Fähigkeit, mit Chancen <strong>und</strong><br />
Risiken im Wettbewerb umgehen<br />
zu können.
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Information <strong>und</strong> Kommunikation<br />
Globalisierung wird erst durch<br />
weltweite Informations- <strong>und</strong><br />
Kommunikationssysteme (z.B. www)<br />
möglich. So entstehen neue<br />
Netzkulturen <strong>und</strong> Netzorganisationen<br />
(z.B. Ubiquitous Computing).<br />
Studierende müssen aber nicht nur<br />
fit in allen Formen des E-Learning<br />
<strong>und</strong> der Bildungstechnologien sein.<br />
Team- <strong>und</strong> Führungsqualifikationen<br />
hängen entscheidend von der<br />
gewählten Kommunikationsform ab.
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Ethik <strong>und</strong> Verantwortung<br />
In einer Welt wachsender Komplexität<br />
werden die kausalen<br />
Zusammenhänge von Handeln <strong>und</strong><br />
Verantwortung zunehmend<br />
<strong>und</strong>urchschaubarer.<br />
Moderne Forschung <strong>und</strong> Technologie<br />
sind eine große Herausforderung für<br />
angewandte Ethik in<br />
Ingenieurwissenschaften, Medizin,<br />
Biowissenschaften,<br />
Umweltforschung,<br />
Medienwissenschaft <strong>und</strong> Informatik.
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Kulturelle Kompetenz<br />
In globalen Wissensgesellschaften<br />
treffen sich Studierende aller Länder,<br />
Kulturen <strong>und</strong> religiöser Prägungen.<br />
Als zukünftige Ingenieure,<br />
Wissenschaftler <strong>und</strong> Geschäftsleute<br />
müssen sie darauf durch kulturelle<br />
Studien vorbereitet werden. Sie<br />
müssen für Motivationen <strong>und</strong><br />
Absichten ihrer Partner <strong>und</strong><br />
Konkurrenten sensibilisiert zu<br />
werden.
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Persönlichkeit <strong>und</strong> Selbstmanagement<br />
Selbstmanagement bedeutet<br />
praktische Fähigkeiten der<br />
Selbstpräsentation, des<br />
Stressmanagements <strong>und</strong> der<br />
teamorientierten Arbeit in<br />
Projekten.<br />
Damit sollen professionelle<br />
Problemlösungen in Studium,<br />
Beruf <strong>und</strong> Alltag unterstützt<br />
werden.
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Interdisziplinäres Ausbildungsprofil in<br />
einer komplexen Welt<br />
Die <strong>Innovationsdynamik</strong> der Natur- <strong>und</strong><br />
Ingenieurwissenschaften, Medizin <strong>und</strong><br />
Wirtschaftswissenschaften führt heute<br />
zu fächerübergreifenden<br />
Forschungsclustern, die inter- <strong>und</strong><br />
transdisziplinäre Ausbildung,<br />
internationale Vernetzung,<br />
interkulturelle Erfahrung,<br />
unternehmerisches Know-how,<br />
Teamfähigkeit <strong>und</strong><br />
Persönlichkeitsbildung erfordern.