de lëtzebuerger Ziichter 3/2013 - Convis Herdbuch Service Elevage ...
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4 CONVIS<br />
auch vor Luxemburg nicht halt gemacht,<br />
zumal das gesamte genetische Material,<br />
hauptsächlich auf <strong>de</strong>r männlichen Seite,<br />
aus <strong>de</strong>m Ausland importiert wird. Die<br />
weltweite Holsteinisierung und <strong>de</strong>r zunehmend<br />
freie Markt haben auch Luxemburg<br />
mit Holstein-Genen überschwemmt. Bei<br />
<strong>de</strong>n Schwarzbunten verlief diese Umstellung<br />
relativ schnell, während bei <strong>de</strong>n Rotbunten<br />
anfangs etwas zögerlich Holstein-<br />
Gene eingesetzt wur<strong>de</strong>n, heute ist jedoch<br />
kein Unterschied mehr festzustellen, außer<br />
in <strong>de</strong>r Farbe.<br />
■■<br />
1990<br />
Die 1990er Jahre waren von einer ganzheitlicheren<br />
Betrachtung <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />
und <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>ln<br />
speziell in <strong>de</strong>r Darstellung und <strong>de</strong>r<br />
Ausrichtung <strong>de</strong>r Tierproduktion geprägt.<br />
Mit grundsätzlichen Überlegungen zur<br />
Neuorientierung <strong>de</strong>r Landwirtschaft lieferte<br />
<strong>de</strong>r FHL 1991 im Parlament seinen<br />
Beitrag zum öffentlichen Hearing über die<br />
Zukunft <strong>de</strong>r Landwirtschaft. Er erregte<br />
Aufsehen und wur<strong>de</strong> 1992 mit <strong>de</strong>m „Präïs<br />
Hëllëf fir d’Natur“ ausgezeichnet. Dem<br />
darin enthaltenen vorbehaltlosen Kreislauf<strong>de</strong>nken<br />
wur<strong>de</strong> eine sehr praktische<br />
Durchführbarkeitsstudie nachgereicht,<br />
die sich inhaltlich auf die Erfassung und<br />
Auswertung von Nährstoff- und Energiebilanzen<br />
auf einzelbetrieblicher Ebene<br />
konzentrierte, um mit einer darauf aufbauen<strong>de</strong>n<br />
Beratung die in <strong>de</strong>r Regel festgestellten<br />
Nährstoffverluste zu verringern<br />
und <strong>de</strong>n Energiegewinn maßgeblich zu<br />
för<strong>de</strong>rn. Dieses anfangs über drei Jahre<br />
ausschließlich aus <strong>de</strong>r Kasse <strong>de</strong>s FHL<br />
getragene Projekt erhielt auf nationaler<br />
Ebene seine Anerkennung durch die<br />
Tatsache, dass daraus ein von <strong>de</strong>r Landwirtschaftskammer<br />
getragenes und vom<br />
Staat zu 80% finanziertes Beratungsprojekt<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
Die systematische Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>r<br />
Dienstleistungen und <strong>de</strong>r Viehvermarktung<br />
machte <strong>de</strong>n Bau einer Vermarktungsund<br />
Sammelstelle für Vieh sowie einer<br />
erweiterten Bürofläche für das FHL nötig.<br />
Die sich über Jahre hinziehen<strong>de</strong> Planung<br />
fand mit <strong>de</strong>r Errichtung <strong>de</strong>s Centre <strong>de</strong><br />
Gestion <strong>de</strong>s <strong>Service</strong>s <strong>de</strong>s Herd-Books in<br />
Ettelbruck einen gelungenen Abschluss.<br />
Erinnerungsteller von Villeroy & Boch.<br />
1973 wur<strong>de</strong>n 50 Jahre national organisierte <strong>Herdbuch</strong>zucht gefeiert. Aus diesem Anlass<br />
wur<strong>de</strong> von Villeroy & Boch ein Porzellanteller gefertigt, <strong>de</strong>r die Ortschaft Larochette am<br />
Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Müllerthals zeigt. Die Ruine ist die alte Burg von Larochette. Gestaltet wur<strong>de</strong><br />
das Bild vom Luxemburger Maler Jean-Baptiste Fresez. Geboren wur<strong>de</strong> er 1800 in Frankreich,<br />
aber bereits zwei Jahre später zog er mit seinen Eltern nach Luxemburg, da sein Vater<br />
hier Arbeit in <strong>de</strong>r Porzellan-Manufaktur bekam. 1848 nahm Fresez die Luxemburgische<br />
Staatsangehörigkeit an. Einige seiner Werke sind im Luxemburgischen Staatsmuseum<br />
(Musée national d’histoire et d’art) zu sehen. Er malte in fast fotografischer Detailliertheit<br />
viele Landschafts- und Stadtansichten aus Luxemburg. Er starb 1867. Zu seinen Ehren<br />
wur<strong>de</strong> 1952 in Luxemburg eine Briefmarke herausgebracht.<br />
Foto von Lol Schintgen zur Verfügung gestellt.<br />
1993 zog die Belegschaft in das neue<br />
Gebäu<strong>de</strong> ein. Dieses Bauprojekt konnte<br />
nur mit substantieller staatlicher Hilfe sowie<br />
<strong>de</strong>rjenigen <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r (durch eine<br />
Erhöhung <strong>de</strong>s Anteilsscheines) realisiert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die ursprünglichste aller <strong>Herdbuch</strong>aufgaben,<br />
die eigentliche Zucht- und Leistungskontrollarbeit<br />
wur<strong>de</strong> neben all diesen<br />
Entwicklungen aber nie vergessen. Ganz<br />
im Gegenteil: sowohl in <strong>de</strong>r Milchrin<strong>de</strong>rzucht,<br />
als auch in <strong>de</strong>r Fleischrin<strong>de</strong>r- und<br />
Schweinezucht wur<strong>de</strong> die jeweilige Einbindung<br />
<strong>de</strong>r einheimischen Populationen<br />
in das europäische Zucht-, Prüf- und<br />
Zuchtwertschätzgeschehen erreicht. Dies<br />
ermöglicht heute je<strong>de</strong>m <strong>Herdbuch</strong>züchter,<br />
das genetische Niveau seiner Her<strong>de</strong> und<br />
je<strong>de</strong>s Einzeltieres zu vergleichen o<strong>de</strong>r herausstreichen<br />
zu können.<br />
Das Zuchtziel für rotbunte und schwarzbunte<br />
Rin<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 90ern folgen<strong>de</strong>rmaßen<br />
zusammengefasst:<br />
- möglichst hohe Milchleistung mit <strong>de</strong>n<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Inhaltsstoffen Fett, Eiweiß,<br />
und Milchzucker;<br />
- einen entsprechen<strong>de</strong>n Rahmen, um<br />
möglichst viel Raufutter aufzunehmen<br />
<strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> ziichter 3|<strong>2013</strong>