Herunterladen - International Police Association
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In seinem Leserbrief in IPA aktuell 3/2013 kritisiert Heinz Kugel von der<br />
Verbindungsstelle Cochem-Zell die Titelgeschichte über die Deutsche Volkspolizei.<br />
Es war die einzige ablehnende Reaktion auf den Artikel.<br />
Nun wendet sich der Leiter der Landesgruppe Sachsen-Anhalt mit einem offenen<br />
Brief an Heinz Kugel.<br />
Werter Herr Kugel,<br />
mein Name ist Axel Günsch und ich leite die IPA-Landesgruppe Sachsen-<br />
Anhalt seit Mai 2011.<br />
Bezug nehmend auf ihre persönliche Meinung in der IPA-aktuell 3/2013<br />
zum Artikel des Jürgen Klös aus 1989 und dem Interview mit Udo Göckeritz<br />
in der IPA-aktuell 2/2013 möchte ich ihnen helfen, ihre Informationen zur<br />
Geschichte der beiden deutschen Polizeien etwas zu vervollständigen und<br />
zu erweitern.<br />
Ich möchte sie nach Halle an der Saale einladen und mit ihnen gemeinsam<br />
an Originalschauplätzen mit Sachverstand und ohne politische Emotionen<br />
erkunden, was die Deutsche Volkspolizei in der DDR bis 1990 für Aufgaben<br />
zu bewältigen hatte, wie ich 1980 Volkspolizist wurde, was ich 10 Jahre<br />
lang tat und warum ich heute nunmehr 22 Jahre Polizeibeamter im<br />
vereinten Deutschland im schönen Sachsen-Anhalt bin.<br />
In freundlicher Erwartung<br />
Axel Günsch<br />
Eine weitere Reaktion auf den Leserbrief von Heinz Kugel:<br />
SERVO PER AMIKECO - deutsch: Durch Freundschaft dienen<br />
Es gibt immer noch Ewig-Gestrige, die bis heute keinen Kontakt mit Angehörigen<br />
der ehemaligen Volkspolizei der DDR hatten, um sich sachkundig über ihren<br />
Dienst, über ihre Einstellungen, Familienbeziehungen, schulische Ausbildungen,<br />
Diplomstudien, etc,pp. ein Bild zu machen.<br />
Als geborener Hanseat wurde ich durch Bewerbung/Auswahlverfahren am<br />
26.10.1991 Leiter K im Schutzbereich 2 des PP Oranienburg (Altkreise Neuruppin;<br />
Kyritz und Wittstock, heute LK Ost-Prignitz-Ruppin, Land Brandenburg).<br />
Sehr engagierte Kollegen der Kripo, die eine solide K-Ausbildung hatten, traten<br />
mir anfangs skeptisch entgegen. Die dann auch persönlich geführten Gespräche<br />
(auch Überprüfungen auf mögliche Kontakte mit Dienststellen des MfS)<br />
erbrachten in realtiv kurzer Zeit auch Vertrauen untereinander und miteinander,<br />
wobei die Hierarchieebenen nicht außer Acht gelassen gelassen wurden. In der<br />
Folge stellten sich in relativ kurzer Zeit schnell hohe Aufklärungsquoten heraus.<br />
Für viele der für mich neuen Mitarbeiter traten dann in 1992 bei der Umstellung<br />
in ein Beamtenverhältnis auch viele Fragen auf.<br />
Übrigens „durfte bzw. musste“ ich mit 60 Jahren (da ja nun inzwischen Ostbeamter)<br />
in Pension gehen und es gibt viele dieser ehemaligen Volkspolizisten, die jetzt<br />
Nebeneinkünfte als Taxi-Fahrer o.ä. erhalten, da diese Pension zu gering ist.<br />
So muss man sich auch distanzierter mit der Geschichte von BRD und DDR<br />
auseinandersetzen, z.B mit der personellen Zusammensetzung der Polizei,<br />
insbesondere in den Führungsebenen der BRD-Polizei nach 1945/1949.<br />
SERVO PER AMiKECO<br />
Heinz-Jochen Nagel<br />
IPA-Verbindungsstelle Ostprignitz-Ruppin-Oranienburg<br />
www.ipa-warenshop.de<br />
In eigener Sache<br />
Leserbriefe sind schriftliche<br />
Meinungsäußerungen. Sie sind ein gerne<br />
gelesener Teil einer Zeitung oder Zeitschrift.<br />
Ältere Untersuchungen gehen davon aus,<br />
dass sie zu den meist gelesenen Beiträgen<br />
zählen.<br />
Die Redaktion von IPA aktuell freut sich<br />
über jeden Leserbrief, auch wenn sie recht<br />
selten sind. Solche, die lediglich ein Lob<br />
der Redaktionsarbeit enthalten, werden nicht<br />
veröffentlicht, nehmen aber positiven Einfluss<br />
auf die Motivationslage der Beteiligten und<br />
sind daher auch sehr willkommen.<br />
Leserbriefe, die sich kritisch mit der<br />
Redaktionsarbeit oder den Inhalten einzelner<br />
Beiträge auseinandersetzen, werden - soweit<br />
möglich - ungekürzt veröffentlicht und<br />
führen in Einzelfällen zu Reaktionen wie in<br />
dem oben dargestellten Fall.<br />
Die Redaktion nimmt in der Regel keine<br />
Stellung zu den Inhalten, es sei denn, es<br />
handelt sich um Richtigstellungen.<br />
Als Chefredakteur stehe ich in der Kritik,<br />
wenn ich Leserbriefe veröffentliche, durch<br />
die andere Leser sich verletzt fühlen.<br />
Als Chefredakteur muss ich es ertragen, auch<br />
Meinungen zu veröffentlichen, von denen<br />
ich mich strikt distanziere und ich muss<br />
es mir versagen, meine Meinung dazu zu<br />
schreiben, so sehr es mich auch manchmal<br />
in den Fingern juckt.<br />
Als Chefredakteur weise ich aber auch<br />
Aufforderungen, etwas anders darzustellen,<br />
richtig zu stellen oder eine Veröffentlichung<br />
zu unterlassen, nur weil der Schreiber einer<br />
anderen Auffassung zu einem Thema ist,<br />
vehement zurück.<br />
Lassen Sie uns weiter machen wie bisher:<br />
Sie schreiben die Leserbriefe und ich mache<br />
die Zeitung... und das alles mit der Umsicht<br />
und Wertschätzung, die unter Freunden<br />
selbstverständlich ist.<br />
Ich freue mich auf die nächsten Leserbriefe<br />
Ihr und Euer<br />
Hubert Vitt<br />
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IPA aktuell 4/2013