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CC-232 Geschäftspraxis in Rumänien - Herfurth & Partner

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<strong>Geschäftspraxis</strong> <strong>in</strong> <strong>Rumänien</strong><br />

Sibyll Hollunder-Reese, M.B.L., Rechtsanwält<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

Hannover, Helen Plassmann, Rechtsreferendar<strong>in</strong><br />

No <strong>232</strong> – 10/2006<br />

<strong>Rumänien</strong> wird der Europäischen Union zum 01.<br />

Januar 2007 beitreten. Die Wirtschaft des osteuropäischen<br />

Landes wächst kont<strong>in</strong>uierlich. Dabei<br />

hatte noch im Mai 2006 die EU-Kommission die<br />

Beitrittszusage verweigert. Insbesondere im Bereich<br />

der Korruptionsbekämpfung wurden erhebliche<br />

Mängel festgestellt.<br />

Doch <strong>in</strong>nerhalb weniger Monate hat <strong>Rumänien</strong><br />

diese Zweifel ausräumen können. So ist das Gesetz<br />

über die Parteif<strong>in</strong>anzierung verschärft und<br />

e<strong>in</strong>e Integritätsagentur e<strong>in</strong>gesetzt worden; diese<br />

überprüft künftig die Vermögensverhältnisse aller<br />

Beamten. Auch wird die Unabhängigkeit der Justiz<br />

künftig durch e<strong>in</strong> gesondertes Gremium überwacht.<br />

Durch Maßnahmen wie diese ist es <strong>Rumänien</strong><br />

gelungen, e<strong>in</strong> gutes Investitionsklima zu<br />

schaffen.<br />

Wirtschaftsklima<br />

Die Inflationsrate <strong>in</strong> <strong>Rumänien</strong> hat sich seit dem<br />

Jahr 2002 von 22,5 Prozent auf 7,8 Prozent um<br />

e<strong>in</strong> Vielfaches verr<strong>in</strong>gert. Die voraussichtliche Inflationsrate<br />

für das Jahr 2007 wir bei geschätzten<br />

5,7 Prozent liegen. Das Brutto<strong>in</strong>landsprodukt hat<br />

sich <strong>in</strong> demselben Zeitraum von jährlich 2.200<br />

EUR pro Kopf auf 4.300 EUR annähernd verdoppelt.<br />

Die Arbeitslosenquote ist mit 7,6 Prozent seit<br />

Jahren stabil. Den größten Anteil am Brutto<strong>in</strong>landsprodukt<br />

hat der Dienstleistungssektor, <strong>in</strong> dem<br />

fast 50 Prozent des Brutto<strong>in</strong>landsproduktes erwirtschaftet<br />

werden. Das Lohnniveau ist im europäischen<br />

Vergleich sehr günstig, wobei die Löhne für<br />

Fachkräfte <strong>in</strong> den letzten Monaten deutlich angestiegen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Investitionen<br />

Ausländische Investoren unterliegen nach rumänischem<br />

Recht denselben rechtlichen Regelungen<br />

wie rumänische Investren. Sie können jede rumänische<br />

Gesellschaftsform wählen und <strong>in</strong> jedem<br />

Branchensektor <strong>in</strong>vestieren. Beschränkungen gibt<br />

es im Vergleich zu rumänischen Investoren nicht.<br />

Rumänisches Recht gewährleistet Schutz vor Verstaatlichung,<br />

Enteignung und vergleichbaren Maßnahmen<br />

<strong>in</strong> Bezug auf Eigentum.<br />

Für Bare<strong>in</strong>lagen ab e<strong>in</strong>em Wert von 1 Mio. US-<br />

Dollar ist der zollfreie Import von neuen Masch<strong>in</strong>en,<br />

Anlagen und Software möglich. Werden die<br />

Importe allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong>nerhalb von zwei Jahren danach<br />

veräußert, fallen nachträglich Zollgebühren<br />

an.<br />

Für strukturschwache Gebiete <strong>Rumänien</strong>s regelt<br />

e<strong>in</strong>e besondere Dr<strong>in</strong>glichkeitsanordnung die Zoll-,<br />

Gew<strong>in</strong>n- und Mehrwertsteuerbegünstigungen. Um<br />

die Begünstigungen <strong>in</strong> Anspruch nehmen zu können,<br />

muss bei der jeweils zuständigen Behörde e<strong>in</strong><br />

Investitionszertifikat beantragt werden, das nur<br />

unter bestimmten Voraussetzungen erteilt wird.<br />

Mit e<strong>in</strong>er aktuellen Gesetzesänderung wurden jedoch<br />

die Gew<strong>in</strong>n- und Mehrwertsteuerbegünstigungen<br />

zurück genommen, so dass die f<strong>in</strong>anziellen<br />

Vorteile e<strong>in</strong>er Ansiedelung <strong>in</strong> strukturschwachen<br />

Gebieten für Geschäftssuchende bis auf Ausnahmen<br />

eher ger<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d.


CASTON COMPACT 10-2006 No <strong>232</strong><br />

Die Investitionstätigkeit zwischen Deutschland und<br />

<strong>Rumänien</strong> ist <strong>in</strong> besonderer Weise abgesichert.<br />

Ende1998 trat das deutsch-rumänische Investitionsschutzabkommen<br />

<strong>in</strong> Kraft. Inhalt des Abkommens<br />

ist die Förderung und der gegenseitige<br />

Schutz von Kapitalanlagen.<br />

Gesellschaftsrecht<br />

Das rumänische Gesellschaftsrecht kennt ke<strong>in</strong>en<br />

Unterscheid zwischen Personenhandelsgesellschaften<br />

und juristischen Personen. Die Gründung von<br />

Handelsgesellschaften ist nach dem „Gesetz über<br />

Handelsgesellschaften“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der folgenden fünf<br />

Gesellschaftsformen möglich:<br />

• Societate <strong>in</strong> nume colectiv (S.N.C.)<br />

Offene Handelsgesellschaft – OHG)<br />

• Societate comandita simpla (S.C.S.,<br />

Kommanditgesellschaft – KG)<br />

• Societate <strong>in</strong> comandita pe actiuni (S.C.A.,<br />

Kommanditgesellschaft auf Aktien –<br />

KGaA)<br />

• Societate cu raspundere limitata (S.R.L.,<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung –<br />

GmbH)<br />

• Societate pe actiuni (S.A., Aktiensgesellschaft<br />

– AG)<br />

Ausländischen Investoren steht jede Gesellschaftsform<br />

zur Auswahl. Sie können e<strong>in</strong>e Gesellschaft<br />

alle<strong>in</strong> oder mit rumänischer Beteiligung gründen,<br />

zulässig s<strong>in</strong>d aber auch Gesellschaften mit 100%<br />

ausländischer Beteiligung.<br />

Die häufigste Gesellschaftsform, auch für ausländische<br />

Unternehmen, ist die S.R.L. mit e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>deststammkapital<br />

von 200 RON (rund 55 EUR)<br />

und entspricht <strong>in</strong> ihren Grundzügen der deutschen<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH).<br />

Sie hat zwischen e<strong>in</strong>em und 50 Gesellschafter.<br />

Der Geschäftsanteil muss e<strong>in</strong>en Nennwert von 10<br />

RON (etwa 2,75 EUR) betragen.<br />

Das M<strong>in</strong>deststammkapital e<strong>in</strong>er Aktiengesellschaft<br />

(AG) und e<strong>in</strong>er Kommanditgesellschaft auf Aktien<br />

(KGaA) wurde auf 25.000 EUR (entsprechender<br />

Gegenwert <strong>in</strong> RON) erhöht.<br />

Alle Gesellschaften erlangen mit E<strong>in</strong>tragung <strong>in</strong>s<br />

Handelsregister (Registrul Comertului) ihre Rechtsfähigkeit.<br />

Das Verfahren zur E<strong>in</strong>tragung <strong>in</strong>s Handelsregister<br />

ist gesetzlich fest umschrieben.<br />

Gründet e<strong>in</strong>e ausländische Gesellschaft e<strong>in</strong>e rumänische<br />

Gesellschaft, muss der Handelsregisteranmeldung<br />

u.a. e<strong>in</strong> entsprechender Gesellschafterbeschluss<br />

der deutschen Gesellschaft, e<strong>in</strong> Bankbonitätsschreiben<br />

sowie e<strong>in</strong> Handelsregisterauszug der<br />

deutschen Gesellschaft beigefügt werden.<br />

Der Geschäftssuchende hat zum e<strong>in</strong>en die Möglichkeit,<br />

e<strong>in</strong> gänzlich neues Unternehmens zu<br />

gründen. Daneben reichen die zulässigen Rechtsformen<br />

für ausländische Investoren von e<strong>in</strong>er<br />

rechtlich unselbständigen Niederlassung oder Repräsentanz<br />

bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er rechtlich selbständigen<br />

Tochtergesellschaft („filiale“) oder e<strong>in</strong>em Jo<strong>in</strong>t<br />

Venture. Für ausländische Unternehmer stellt sich<br />

dabei schnell die Frage, welche Rechtsform für<br />

welche geschäftliche Situation geeignet ist. Die<br />

Entscheidung richtet sich nach Art und Umfang<br />

der geplanten Aktivitäten, nach der Erwartungshaltung<br />

des Marktes und nicht zuletzt nach steuerlichen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen. Repräsentanzen etwa dürfen<br />

nur begrenzt wirtschaftliche Geschäfte <strong>in</strong> <strong>Rumänien</strong><br />

ausüben. E<strong>in</strong>e Repräsentanz eignet sich, um<br />

etwa vor der geplanten Gründung e<strong>in</strong>er Tochtergesellschaft<br />

die Geschäftsabläufe und die rechtlichen<br />

und wirtschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen oder<br />

Absatzchancen beobachten zu können.<br />

Steuerrecht<br />

Seit dem 01.04.2004 besitzt <strong>Rumänien</strong> e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches<br />

Steuergesetzbuch. Seit dessen Inkrafttreten<br />

s<strong>in</strong>d zahlreiche Gesetzesnovellierungen verabschiedet<br />

worden. Das Steuergesetzbuch umfasst<br />

Regelungen zur Gew<strong>in</strong>nsteuer, E<strong>in</strong>kommenssteuer,<br />

Besteuerung von Mikrounternehmen, Mehrwertsteuer,<br />

Verbrauchssteuer, lokale Steuern und<br />

der Besteuerung von Vertretungen und Repräsentanzen.<br />

Gew<strong>in</strong>nsteuer (impozit pe profit)<br />

Der Gew<strong>in</strong>nsteuersatz beträgt seit Januar 2005<br />

16%. Vergleichbar ist diese Steuerart mit der<br />

deutschen Körperschaftssteuer. Steuerschuldner<br />

s<strong>in</strong>d alle rumänischen Gesellschaften, da das rumänische<br />

Gesellschaftsrecht nicht zwischen Personenhandelsgesellschaft<br />

und juristischen Perso-<br />

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CASTON COMPACT 10-2006 No <strong>232</strong><br />

nen unterscheidet. E<strong>in</strong> niedrigerer Steuersatz fällt<br />

für Mikrounternehmen an. Für Unternehmen, die<br />

<strong>in</strong> diese Kategorie e<strong>in</strong>zustufen s<strong>in</strong>d, werden lediglich<br />

3 Prozent Gew<strong>in</strong>nsteuer auf die vierteljährlich<br />

erzielten Umsätze erhoben. Voraussichtlich wird<br />

diese Steuervergünstigung allerd<strong>in</strong>gs im Jahre<br />

2007 abgeschafft. Bei Mikrounternehmen handelt<br />

es sich um Unternehmen, <strong>in</strong> denen zwischen e<strong>in</strong>em<br />

und neun Angestellte tätig s<strong>in</strong>d, deren Umsatz<br />

höchstens 100.000 EUR jährlich beträgt und<br />

die über e<strong>in</strong> ausschließlich privates Stammkapital<br />

verfügen. Ihre Geschäftstätigkeit ist auf Produktion,<br />

Dienstleistungen und Handelstätigkeiten beschränkt.<br />

Versicherungs- und Investmentgesellschaften<br />

sowie Banken und Wertpapierverwaltungsgesellschaften<br />

können diese Steuervergünstigung<br />

nicht <strong>in</strong> Anspruch nehmen.<br />

Mehrwertsteuer (taxa pe valoarea adaugata)<br />

Die Mehrwertsteuer wird mit 19 Prozent berechnet.<br />

Für bestimmte Bereiche gilt e<strong>in</strong> ermäßigter<br />

Satz von 9 Prozent. Steuerpflichtig s<strong>in</strong>d alle Personen<br />

(natürliche oder juristische), die über<br />

200.000 RON (ungefähr 54.000 EUR) Jahresumsatz<br />

erzielen. Fällt der Jahresumsatz ger<strong>in</strong>ger aus,<br />

besteht ke<strong>in</strong>e Mehrwertsteuerpflicht.<br />

Verbrauchssteuer<br />

Für den Import, Verkauf und Herstellung e<strong>in</strong>iger<br />

Produkte müssen Verbrauchsteuern erhoben und<br />

abgeführt werden.<br />

E<strong>in</strong>kommenssteuer (impozit pe venit)<br />

Der E<strong>in</strong>kommenssteuersatz beträgt e<strong>in</strong>heitlich 16<br />

Prozent. 16 Prozent werden unter anderem erhoben<br />

für E<strong>in</strong>künfte aus unselbständiger Tätigkeit,<br />

E<strong>in</strong>künfte aus Investitionen (Übertragungen von<br />

Geschäftsanteilen, Wertpapiere, Aktien; Dividenden)<br />

sowie Veräußerungen von Grund und Boden.<br />

Deutsch-rumänisches Doppelbesteuerungsabkommen<br />

(DBA)<br />

Seit 1973 existiert zwischen beiden Ländern e<strong>in</strong><br />

Doppelbesteuerungsabkommen. Im Jahre 2001<br />

wurde es durch e<strong>in</strong>e Neufassung ersetzt. In<br />

Deutschland ist dieses Abkommen seit 2004 <strong>in</strong><br />

Kraft, <strong>in</strong> <strong>Rumänien</strong> wurde es 2002 ratifiziert. Wesentliche<br />

Regelungen des Abkommens be<strong>in</strong>halten<br />

<strong>in</strong>sbesondere Ermäßigungen bei der Quellenbesteuerung.<br />

Immobilienrecht<br />

Gesetzliche Grundlage für den Erwerb von Grundeigentum<br />

ist das Gesetz „Über den Rechtsverkehr<br />

mit Grund und Boden“.<br />

Nach der bisherigen Rechtslage können Ausländer,<br />

unabhängig davon, ob sie natürliche oder juristische<br />

Personen s<strong>in</strong>d, allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong> Grundeigentum<br />

erwerben. Im Zuge der Rechtsangleichung der<br />

Vorschriften <strong>Rumänien</strong>s im H<strong>in</strong>blick auf den EU-<br />

Beitritt wurde die rumänische Verfassung sowie<br />

das Gesetze über das Privateigentum geändert. Die<br />

neue Regelung sieht vor, dass auch Ausländer das<br />

Recht erhalten, Eigentum an Grund und Boden zu<br />

erwerben. Allerd<strong>in</strong>gs gilt dies erst nach Ablauf<br />

e<strong>in</strong>er Übergangszeit von fünf Jahren nach Beitritt<br />

<strong>Rumänien</strong>s zur EU und nur unter bestimmten Voraussetzungen.<br />

Vorerst verbleibt es somit bei der<br />

derzeitigen Rechtslage.<br />

Für ausländische Investoren besteht dennoch die<br />

Möglichkeit, Grund und Boden zu erwerben. Erforderlich<br />

ist dazu die Gründung e<strong>in</strong>er rumänischen<br />

Gesellschaft. Diese kann als juristische Person<br />

Grundeigentum erwerben. Nach e<strong>in</strong>em Urteil des<br />

rumänischen Verfassungsgerichtshofes steht das<br />

Erwerbsrecht auch Gesellschaften mit 100%-iger<br />

Auslandsbeteiligung zu. Das Recht zum Erwerb<br />

von Grundeigentum über e<strong>in</strong>e rumänische juristische<br />

Person durch ausländische Investoren ist<br />

allerd<strong>in</strong>gs nur zulässig, wenn der Erwerb zur Ausübung<br />

der wirtschaftlichen Tätigkeit der Investoren<br />

notwendig ersche<strong>in</strong>t.<br />

Die rechtsgeschäftliche Übertragung von Grund<br />

und Boden muss notariell beurkundet werden.<br />

Weiterh<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>tragung des Eigentumswechsels<br />

im Grundbuch erforderlich. Grundbuchämter<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> jedem Kreisgerichtsbezirk e<strong>in</strong>gerichtet. Seit<br />

2004 existiert e<strong>in</strong>e Nationalagentur für Kataster<br />

und Immobiliene<strong>in</strong>tragung (Agentia NAtionala de<br />

Cadastru si Publicitate Imobiliara). Der Eigentumsübergang<br />

erfolgt bereits mit Abschluss des Kaufvertrages.<br />

Gegenüber Dritten wird das d<strong>in</strong>gliche<br />

Recht erst durch E<strong>in</strong>tragung <strong>in</strong>s Grundbuch begründet.<br />

In <strong>Rumänien</strong> kann das Eigentum an Grund und<br />

Boden und an Gebäuden anders als <strong>in</strong> Deutschland<br />

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ause<strong>in</strong>ander fallen. Regelungen dazu enthält das<br />

rumänische Zivilgesetzbuch.<br />

die Gele-<br />

Bau- oder Umwelttechnologiesektor -<br />

genheit, erfolgreich zu <strong>in</strong>vestieren.<br />

Für den Erwerb von Gebäudeeigentum gilt das<br />

Erwerbsverbot für Ausländer nicht. Daher können<br />

ausländische Unternehmen auch ohne Gründung<br />

e<strong>in</strong>er rumänischen Gesellschaft Eigentum an Gebäuden<br />

erwerben. Das Gebäuderecht muss <strong>in</strong>s<br />

Grundbuch e<strong>in</strong>getragen werden. Das so entstehende<br />

Gebäuderecht be<strong>in</strong>haltet neben den Eigentumsrechten<br />

an dem Gebäude auch e<strong>in</strong> Nutzungsrecht<br />

an dem Grundstück, auf dem sich das Gebäude<br />

bef<strong>in</strong>det. Dem Grundstückseigentümer gegenüber<br />

muss <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong> Nutzungsentgelt<br />

gezahlt werden. Ke<strong>in</strong>en rechtlichen Beschränkungen<br />

für Ausländer unterliegt das rumänische Mietrecht.<br />

Grundstücke und Gebäude können ohne<br />

bestimmte Voraussetzungen auch von ausländischen<br />

Gesellschaften gemietet werden.<br />

E<strong>in</strong>e andere Form der Grundstücksnutzung ist der<br />

Abschluss von Konzessionsverträgen (Pachtverträgen)<br />

über Industrieland mit der rumänischen Regierung.<br />

Konzessionsverträge können mit e<strong>in</strong>er Laufzeit<br />

von bis zu 49 Jahren vere<strong>in</strong>bart werden.<br />

Bestimmte Güter bef<strong>in</strong>den sich ausschließlich im<br />

Eigentum der öffentlichen Hand und können nicht<br />

veräußert werden. Eigentümer s<strong>in</strong>d dabei die Gebietskörperschaften.<br />

Im öffentlichen Eigentum<br />

stehen u.a. Bodenschätze, Verkehrswege, Flughäfen,<br />

der Luftraum, Strände und Forste. Für diese<br />

Güter kann e<strong>in</strong>e Konzession erworben werden.<br />

Fazit<br />

Die überaus positiven wirtschaftlichen Entwicklungen<br />

bieten dem Geschäftssuchenden e<strong>in</strong>e hervorragende<br />

Grundlage für die Entfaltung se<strong>in</strong>er Aktivitäten.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs darf der Blick nicht davor verstellt<br />

werden, dass es nach wie vor wirtschaftliche und<br />

politische Schwachstellen gibt. Die Infrastruktur<br />

des Landes bedarf e<strong>in</strong>er grundlegenden Erneuerung;<br />

der Agrarsektor wird zudem reformiert werden,<br />

noch arbeiten <strong>in</strong> diesem Bereich fast 40 Prozent<br />

der erwerbstätigen Bevölkerung. Auch wird<br />

die Erfüllung der EU-Umweltrichtl<strong>in</strong>ien nicht e<strong>in</strong>fach,<br />

viele Produktions- und Entsorgungsabläufe<br />

s<strong>in</strong>d umwelttechnisch veraltet. Schließlich muss <strong>in</strong><br />

Erziehung und Ausbildung weitaus stärker <strong>in</strong>vestiert<br />

werden als bisher, um den wachsenden Bedarf<br />

an qualifiziertem Personal zu decken.<br />

Aber selbst die noch bestehenden Schwachstellen<br />

geben deutschen Unternehmen - etwa aus dem<br />

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REDAKTION / HANNOVER<br />

Redaktion: Ulrich <strong>Herfurth</strong>, Rechtsanwalt, zugelassen <strong>in</strong> Hannover<br />

und Brüssel (verantw.), Sibyll Hollunder-Reese, M.B.L.,<br />

Rechtsanwält<strong>in</strong> (D); Philipp Neddermeyer, Rechtsanwalt (D),<br />

unter Mitarbeit von Kenneth S. Kilimnik, LL.M., M.IUR., Attorney<br />

at Law (USA); Angelika <strong>Herfurth</strong>, Rechtsanwält<strong>in</strong> (D);<br />

Jens-Uwe Heuer, Rechtsanwalt (D); Dr. jur. Konstad<strong>in</strong>os Massuras,<br />

Rechtsanwalt (D) und Dikigoros (GR); Thomas Gabriel,<br />

Rechtsanwalt (D); Carlota Simó del Cerro, LL.M., Abogada<br />

(ES); JUDr. Yvona Rampáková, Jurist<strong>in</strong> (CR); Egbert Dittmar,<br />

Rechtsanwalt (D); Met<strong>in</strong> Demirkaya, Rechtsanwalt (D);<br />

Dr. Jona Arav<strong>in</strong>d Dohrmann, Rechtsanwalt (D); Marc-André<br />

Delp, M.L.E., Rechtsanwalt (D); Elena Schultze, Advocat<br />

(RUS); Anja Nickel, Rechtsanwält<strong>in</strong> (D); Tatiana Getman, Rechtsanwält<strong>in</strong><br />

(D); Re<strong>in</strong>ald Koch, Rechtsanwalt (D); Monika Sekara,<br />

Rechtsanwält<strong>in</strong> (D); Kornelia W<strong>in</strong>nicka, Rechtsanwält<strong>in</strong> (D);<br />

Cem Korkmaz, Rechtsanwalt (D); Dr. Wolf Christian Böttcher,<br />

Rechtsanwalt (D); Rosa Velarde, Abogada (PER); Adel<strong>in</strong>e Maler<br />

Berger, Advocate and Solicitor(GB/ SG), Peh-Wen L<strong>in</strong>, Rechtsanwält<strong>in</strong><br />

(D).<br />

KORRESPONDENTEN / AUSLAND<br />

u.a. Amsterdam, Athen, Barcelona, Brüssel, Budapest, Bukarest,<br />

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