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Geburtstagsliste - AVH-Holzminden

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RUND UM DIE FH - SOZIALE ARBEIT<br />

Darüber hinaus nahmen die fünf beteiligten<br />

Studenten des Seminars an<br />

Jugendgerichtsverhandlungen teil und<br />

konnten sich so ein Bild darüber<br />

machen, wie Ablauf und Stimmung<br />

dabei sind. „Der Jugendarrest ist wirklich<br />

das allerletzte Mittel für uns, wenn<br />

nichts anderes mehr geht“, sagt Jugendrichter<br />

Jörg Mertens, der das HAWK-<br />

Projekt genau wie Lilli Gutknecht von<br />

der Jugendgerichtshilfe voll unterstützt<br />

und sich eine Fortsetzung des Ganzen<br />

auch im nächsten Semester wünscht.<br />

20 Plätze stehen der Jugendarrestanstalt<br />

Göttingen, einer von insgesamt<br />

sechs solcher niedersächsischen Anstalten,<br />

zur Verfügung, zwölf davon für<br />

Jungen, acht für Mädchen. Auch wenn<br />

der durchschnittliche Aufenthalt zehn<br />

Tage dauert, sitzen aber in Göttingen im<br />

Moment ein Drittel mehr Jugendliche im<br />

Alter zwischen 16 bis 20 Jahre ein. Der<br />

Jugendarrest ist dabei keine Haft in herkömmlichem<br />

Sinne. Er ist eine Art Vorstufe<br />

zur Jugendstrafe, das härteste<br />

Erziehungsmittel, hauptsächlich angewendet,<br />

wenn es Ordnungswidrigkeiten<br />

oder kleinere Verstöße gibt. Das Spektrum<br />

reicht da von Schulverweigerung,<br />

ein Problem, das nach Einschätzung<br />

von Jugendrichter Jörg Mertens besonders<br />

im Landkreis <strong>Holzminden</strong> überproportional<br />

hoch ist, bis zu Diebstahls-,<br />

Drogen- oder Gewaltdelikten.<br />

In dem von Schmieta geleiteten Seminar<br />

sollten die Teilnehmer nicht nur zur<br />

Entlastung der Jugendgerichtshilfe in<br />

verschiedenen Bildungsmodulen soziale<br />

Lerninhalte in der Arrestanstalt vermitteln,<br />

sondern auch die entsprechenden<br />

Fähigkeiten dazu entwickeln, mit<br />

inhaftierten und ehemals inhaftierten<br />

Jugendlichen Kontakt aufzunehmen,<br />

eine Art Patenschaft zu übernehmen.<br />

Keine leichte Aufgabe, denn die betroffenen<br />

Jugendlichen müssen überhaupt<br />

erst einmal von der Sinnhaftigkeit solch<br />

eines Kommunikationsangebots überzeugt<br />

werden. „In seinem Erleben fühlt<br />

sich der Jugendliche einer geschlossenen<br />

Front gegenüber“, analysiert Siegfried<br />

Löprik von der JAA Göttingen die<br />

Situation. „Wenn wir das ein wenig aufbrechen<br />

können, indem wir jemanden<br />

daneben stellen, der immer wieder das<br />

Gespräch sucht und zur Verfügung<br />

steht, dann haben wir etwas gewonnen.“<br />

Die Jugendarrestanstalt in Göttingen. Hierhin knüpften<br />

die Studierenden Kontakte. Foto: TAH<br />

Dennoch klappte das auch<br />

bei den sehr bemühten<br />

HAWK-Studenten nicht auf<br />

Anhieb. Die Kontaktaufnahme<br />

sei häufig schwierig<br />

gewesen, berichteten die<br />

Studierenden übereinstimmend,<br />

häufig sei das Handy<br />

der ehemaligen Arrestanten<br />

einfach ausgeschaltet gewesen.<br />

Auch ein gelungener<br />

Erstkontakt bedeutet noch<br />

keine erfolgreiche Beziehungsaufnahme.„Das<br />

Entscheidende<br />

ist, dass die Che-<br />

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