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Sachsen-Anhalt - Alexianer

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zeitung<br />

Informationen · hintergründe · geschichten<br />

Neues aus Verbund und Region 4. Quartal 2013<br />

Schneller als man denkt…<br />

Wir wünschen Ihnen<br />

ein frohes Fest und<br />

einen guten Start<br />

ins neue Jahr.<br />

Ihre Redaktion<br />

… ist wieder Weihnachten!<br />

Foto: tilla eulenspiegel / photocase.com<br />

Neuer KKVD-<br />

Vorstand<br />

Andreas Barthold, Hauptgeschäftsführer<br />

der <strong>Alexianer</strong> GmbH, gehört<br />

dem neuen Vorstand des Katholischen<br />

Krankenhausverbandes Deutschland<br />

(KKVD) an. Der KKVD, ein Fachverband<br />

der Caritas, vertritt 420 Krankenhäuser<br />

mit 98.000 Betten und<br />

165.000 Beschäftigten. Nach Ablauf<br />

der vierjährigen Amtszeit der bisherigen<br />

Vorstände bestimmte die<br />

Mitgliederversammlung die Zusammensetzung<br />

ihres Vorstandes am<br />

25. September 2013 neu. Die Wahl<br />

eines neuen Vorsitzenden stand dabei<br />

nicht an. Denn der amtierende Vorsitzende,<br />

Generalvikar Theo Paul, war<br />

erst vor rund zweieinhalb Jahren im<br />

Februar 2011 in einer außerordentlichen<br />

Mitgliederversammlung in sein<br />

Amt gewählt worden.<br />

Das Jahr des Finales<br />

Bruder Benedikt blickt zurück auf ein ereignisreiches 2013<br />

„Jahrelang haben wir auf 2013 hingearbeitet.<br />

Nun hat die große Umstrukturierung<br />

ein Ende gefunden“,<br />

umschreibt Provinzial Bruder Benedikt<br />

M. Ende, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums,<br />

die vielfältigen Entwicklungen<br />

der letzten elf Monate. Sie<br />

erfolgten nicht nur in unternehmerischer<br />

Hinsicht, sondern auch ordensintern.<br />

Am 31. Januar 2013 wurde die Stiftung<br />

der <strong>Alexianer</strong>brüder mit Sitz in<br />

Münster anerkannt. Ein besonderes<br />

Datum, welches sich mit dem 125.<br />

Jahrestag der Gründung der <strong>Alexianer</strong><br />

in Münster doppelt zu feiern lohnte.<br />

Nach vierjähriger Planungsphase<br />

hat der Orden damit eine finanzielle<br />

Trennung von Ordensgemeinschaft<br />

und Unternehmen erwirkt. Mit einem<br />

Stammkapital von 3,5 Millionen Euro<br />

und einem Kuratorium aus Mitbrüdern<br />

sowie den externen Mitgliedern<br />

Hartmut Beiker (geschäftsführender<br />

Gesellschafter einer Privatbank) und<br />

Christian Staiber (Rechtsanwalt) ist<br />

die Stiftung als neuer Eigentümer<br />

der <strong>Alexianer</strong>-Einrichtungen finanziell<br />

und personell gut aufgestellt. „Für die<br />

endgültige Übertragung der Unternehmensanteile<br />

im Juli 2013 musste<br />

unter anderem die Zustimmung des<br />

Vatikans eingeholt werden“, erläutert<br />

Bruder Benedikt den langen Prozess.<br />

Viele Schritte nach vorn<br />

Ordensintern folgten dem Beschluss,<br />

das Kloster in Münster künftig größer<br />

zu gewichten, bereits Taten. Im Oktober<br />

2013 wurde der Provinzsitz der<br />

Ordensverwaltung von Aachen nach<br />

Münster verlegt.<br />

Bereits im Sommer zuvor war mit<br />

der Noviziatsausbildung in Münster<br />

begonnen worden. Dort sollen nun<br />

vermehrt jüngere Brüder ausgebildet<br />

werden. Auch das Postulat, also die<br />

dem Noviziat vorausgehende Probezeit,<br />

und das <strong>Alexianer</strong>-Jahr werden<br />

jetzt in Münster angeboten. Mit der<br />

Aufnahme zweier Männer am 5. Oktober<br />

2013 füllte sich das neue Noviziat<br />

nicht nur theoretisch mit Leben.<br />

Mit der offiziellen Segnungsfeier der<br />

neuen Räumlichkeiten der Dachgesellschaft<br />

in Münster reihte sich am<br />

13. November 2013 ein weiterer Höhepunkt<br />

in dieses ereignisreiche Jahr.<br />

Bis dahin war es ein weiter Weg, der<br />

mit der Zusammenlegung der Provinzen<br />

in Neuss und Aachen im Jahr 2008<br />

begann. Nur ein Jahr später folgte der<br />

Beschluss, darauf aufbauend die Unternehmensstränge<br />

zu vereinen. Aus<br />

den alten Holdinggesellschaften ABV<br />

(Münster) und GDA (Berlin) wurde die<br />

<strong>Alexianer</strong> GmbH.<br />

Katharina Stupp<br />

Praktikantin Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Alexianer</strong> Münster GmbH<br />

<br />

Liebe Mitarbeiterinnen,<br />

liebe Mitarbeiter!<br />

Foto: Rolfes<br />

✵<br />

Ich danke Ihnen für die Arbeit, die Sie täglich für hilfesuchende Menschen<br />

leisten. Zudem gilt mein Dank all denen, die in den letzten Jahren<br />

die Umstrukturierung aktiv mitgestaltet haben.<br />

Ich wünsche Ihnen allen ein zufriedenes und gesundes neues Jahr. Möge<br />

uns das Weihnachtsfest mit der Botschaft der Geburt des Sohnes Gottes<br />

zu Herzen gehen und allen Menschen Zuversicht und Hoffnung geben,<br />

✵ <br />

aus der sie für ihr Leben schöpfen können.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr Bruder Benedikt


2 zeitung | Aus dem Verbund<br />

Dr. med. Doris Weitzel-Kage ist seit dem<br />

1. Oktober 2013 als Krankenhaushygienikerin<br />

in den St. Hedwig Klinken mit<br />

ihren Standorten St. Hedwig-Krankenhaus<br />

und Krankenhaus Hedwigshöhe<br />

angestellt. Damit erfüllen die Kliniken<br />

die rechtlichen Vorgaben bezüglich der<br />

Ausstattung mit Hygienepersonal bereits<br />

vor Ablauf der Übergangsfrist. Zusammen<br />

mit den Hygienefachkräften<br />

gibt es dann ein ganzes Hygieneteam,<br />

das in allen Fragen der Krankenhaushygiene<br />

und Infektionsprävention zur<br />

Verfügung steht und somit wesentlich<br />

zur Patientensicherheit und Qualitätssteigerung<br />

beiträgt.<br />

Hygiene ist wieder wichtig!<br />

„Dass ich einmal Fachärztin für Hygiene<br />

und Umweltmedizin sein würde<br />

und dann auch noch als Krankenhaushygienikerin<br />

für eine große Klinik arbeiten<br />

würde, habe ich während des<br />

Studiums nicht ahnen können“, sagt<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Alexianer</strong> GmbH<br />

Gerald Oestreich (V.i.S.d.P.)<br />

<strong>Alexianer</strong>weg 9, 48163 Münster<br />

Telefon: (02501) 966 55111<br />

E-Mail: info@alexianer.de<br />

1. Jahrgang, 4. Quartal 2013<br />

Redaktion<br />

<strong>Alexianer</strong> GmbH<br />

Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Alexianer</strong>weg 9, 48163 Münster<br />

Telefon: (02501) 966 55156<br />

E-Mail: redaktion@alexianer.de<br />

Redaktionsleitung:<br />

Inga Hagemann (ih),<br />

Sylvia Thomas-Mundt (stm),<br />

Timo Koch (tk)<br />

Mantelredaktion:<br />

Mandana Cabraja (mc), Anita Peter (ap),<br />

Dr. Ralf Schupp (rs), Julia Völzke (jv)<br />

Lokalredaktionen:<br />

Aachen: Karina Kirch (kk),<br />

Manuela Wetzel (mw)<br />

Berlin-Hedwig: Brigitte Jochum (bj),<br />

Sylvia Thomas-Mundt (stm)<br />

Berlin-Weißensee: Antje Richter (ar)<br />

Diepholz: Georg Beuke (gb)<br />

Köln/Rhein-Sieg: Karina Kirch (kk),<br />

Katrin Volk (kv),<br />

Manuela Wetzel (mw)<br />

Krefeld: Frank Jezierski (fj)<br />

Münster: Carmen Echelmeyer (ce),<br />

Anja Große Wöstmann (agw)<br />

Potsdam: Ria Kalsow (rk)<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>: Franziska Widdel (fw)<br />

Druck<br />

bud - Brandenburgische Universitätsdruckerei<br />

und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH<br />

Gestaltung<br />

Sabine Nieter, PflegeMedia, Berlin<br />

Die Abdruckrechte und die Verantwortung<br />

für den Inhalt verbleiben bei den Autoren.<br />

Soweit in dieser Ausgabe die männliche Form<br />

benutzt wird, sollen damit selbstverständlich<br />

auch Frauen angesprochen werden.<br />

Auflage<br />

11.550 Exemplare<br />

Erste Krankenhaushygienikerin<br />

in den St. Hedwig Klinken Berlin<br />

Dr. med.Doris Weitzel-Kage <br />

Foto: Thomas-Mundt<br />

die neue Krankenhaushygienikerin.<br />

„Während und auch nach meinem<br />

Studium waren das Fach Hygiene und<br />

die Krankenhaushygiene fast nicht<br />

sichtbar beziehungsweise kaum beachtet.<br />

Hygiene galt im klinischen<br />

Alltag als nicht so wichtig und wurde<br />

nicht gebraucht – es ging ja auch so.<br />

Dass ich zur Hygiene fand, ist auch<br />

eher meinen drei Kindern und einer<br />

Studienfreundin zu verdanken.<br />

Mein beruflicher Weg begann nach<br />

dem Abitur mit einer Ausbildung zur<br />

Traditionelle Werte und zukünftige<br />

Herausforderungen – unter diesem<br />

Motto fand die Tagung Unternehmensentwicklung<br />

am 26. und 27. September<br />

2013 in Potsdam statt. Als Einstieg<br />

stellten Provinzial Bruder Benedikt M.<br />

Ende und Dr. Ralf Schupp den aktuellen<br />

Stand der Charta-Entwicklung und<br />

den Beitrag „<strong>Alexianer</strong> sein“ vor. Denn<br />

bei diesem Text wird besonders deutlich,<br />

was die Charta für unsere Unternehmenskultur<br />

leisten kann: Den Geist<br />

der <strong>Alexianer</strong> im heutigen Arbeitsalltag<br />

erlebbar machen.<br />

Als zukünftige Herausforderung für<br />

das Gesundheitssystem skizzierten<br />

Ralf Gronemeyer und Gerald Oestreich<br />

anschließend den demografischen<br />

Wandel. Die Zahl der Menschen im<br />

erwerbsfähigen Alter wird weiter sinken,<br />

während die Anzahl der über<br />

80-jährigen Menschen steigt. Daraus<br />

resultiert ein verstärkter Bedarf an<br />

professioneller Pflege, der sich direkt<br />

auf die Personalentwicklung der <strong>Alexianer</strong><br />

auswirkt. Wie kann zukünftig<br />

der Personalstamm gesichert werden?<br />

Wie müssen sich die <strong>Alexianer</strong><br />

medizinisch-technischen Laboratoriumsassistentin<br />

(MTLA) mit anschließenden<br />

Berufsjahren im Zentrallabor<br />

des Universitätsklinikums Virchow in<br />

Berlin. Darauf folgte das Studium der<br />

Humanmedizin an der Charité Berlin.<br />

Klinische Erfahrungen sammelte ich in<br />

der Inneren Medizin, Psychiatrie und<br />

Neurologie. So war ich bis zu meinem<br />

Wechsel in die Hygiene im Jüdischen<br />

Krankenhaus Berlin als Assistenzärztin<br />

in der Psychiatrie angestellt. Drei Kinder<br />

waren irgendwann nicht mehr mit<br />

den häufigen Nacht- und Wochenenddiensten<br />

vereinbar. Eine Alternative<br />

musste gefunden werden.<br />

Die besagte Freundin hatte von einer<br />

familienfreundlichen freien Stelle im Institut<br />

für Hygiene und Umweltmedizin an<br />

der Charité gehört. Professor Rüden, der<br />

damalige Direktor, stellte mich mit den<br />

Worten ein: „Ob es dieses Institut in drei<br />

Jahren noch geben wird, kann ich nicht<br />

versprechen. Die Hygiene hat keinen<br />

Stellenwert mehr“. Es kam anders.<br />

Demografischer Wandel<br />

als Herausforderung<br />

Tagung Unternehmensentwicklung Somatik<br />

aufstellen, um weiterhin genügend<br />

Fachpersonal zu gewinnen? Flexible<br />

Arbeitszeiten, Führungskräftetrainings,<br />

verstärkte Rekrutierung von<br />

Mitarbeitern mit Migrationshintergrund<br />

und Betriebskitas waren nur<br />

einige der Ansätze, über die ausgiebig<br />

diskutiert wurde.<br />

Auswirkungen auf die<br />

Mitarbeiter- und Patientenstruktur<br />

Der demografische Wandel wirkt sich<br />

aber nicht nur auf die Mitarbeiterschaft,<br />

sondern ebenso auf die Patientenstruktur<br />

der <strong>Alexianer</strong> aus. Schon<br />

heute liegt das Durchschnittsalter der<br />

<strong>Alexianer</strong>-Patienten mit 60 Jahren<br />

deutlich höher als im Bundesdurchschnitt<br />

(53 Jahre). Die <strong>Alexianer</strong> können<br />

also mit einer besonderen Kompetenz<br />

in der Pflege und Behandlung von<br />

älteren Menschen aufwarten, die es zu<br />

erhalten und auszubauen gilt. Nichtsdestotrotz,<br />

darin waren sich die Teilnehmer<br />

der Tagung einig, wollen die<br />

<strong>Alexianer</strong> weiterhin für alle Menschen<br />

da sein – unabhängig von deren Alter.<br />

Hygiene ist in den letzten Jahren zu einem<br />

überaus wichtigen Thema geworden.<br />

Nosokomiale Infektionen, also<br />

Infektionen, die während des Aufenthaltes<br />

im Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung<br />

entstanden sind, sowie<br />

die Zunahme von multiresistenten Keimen<br />

haben die Krankenhaushygiene<br />

wieder in den Fokus gerückt. Auf mehrere<br />

schwere Ausbrüche von nosokomialen<br />

Infektionen hat auch die Politik<br />

reagiert. Es gibt neue Hygienegesetze<br />

und Vorgaben für die Ausstattung der<br />

Krankenhäuser mit Hygienefachpersonal.<br />

Nun bin ich als Fachärztin für<br />

Hygiene und Umweltmedizin eine seltene,<br />

aber gefragte Fachärztin. Denn<br />

derzeit gibt es in Deutschland nur circa<br />

80 dieser Fachärzte. Ich freue mich<br />

sehr, in den St. Hedwig Kliniken Berlin<br />

als Krankenhaushygienikerin tätig zu<br />

sein und mein Fachwissen hier einbringen<br />

zu dürfen.”<br />

Dr. med. Doris Weitzel-Kage<br />

<strong>Alexianer</strong> St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH<br />

Aufwärts oder abwärts? Die bundesweiten <strong>Alexianer</strong>-<br />

Experten besprachen die zukünftigen Herausforderungen<br />

im Bereich der Somatik <br />

Foto: Hagemann<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

///// Bei den <strong>Alexianer</strong>n arbeiten 3.264<br />

Männer und 8.033 Frauen.<br />

///// Das durchschnittliche Alter eines<br />

<strong>Alexianer</strong>-Mitarbeiters liegt bei<br />

42,15 Jahren.<br />

///// 74 Prozent der <strong>Alexianer</strong>-Mitarbeiter<br />

arbeiten in den „weißen<br />

Berufen“ (ärztlicher Dienst, Pflege,<br />

Funktionsdienst, medizinischtechnischer<br />

Dienst).<br />

///// Die meisten <strong>Alexianer</strong>-Mitarbeiter<br />

arbeiten in der Pflege (4.623). (ih)


Aus dem Verbund | zeitung 3<br />

Mit bischöflichem Segen<br />

Die neuen Holding-Büros sind eingeweiht<br />

Einen Tag nach der Segnungsfeier öffnete<br />

die Dachgesellschaft nochmals<br />

ihre Türen für alle Kollegen vor Ort,<br />

die den neuen Bürokomplex interessiert<br />

unter die Lupe nahmen.<br />

Nur vier Monate hat der Umbau<br />

insgesamt gedauert. Jetzt erstrahlt<br />

der fertiggestellte Bürokomplex der<br />

<strong>Alexianer</strong>-Dachgesellschaft in neuem<br />

Glanz. Entstanden sind 15 Arbeitsplätze,<br />

ein Besprechungsraum sowie<br />

ein großer Konferenzraum und ein separater<br />

Haupteingang. Somit agieren<br />

jetzt alle Holding-Mitarbeiter, die zuvor<br />

an verschiedenen Stellen auf dem<br />

Stammgelände der <strong>Alexianer</strong> Münster<br />

ihren Arbeitsplatz hatten, auf einem<br />

Flur zusammen.<br />

Die Einweihungsfeier fand am<br />

13. November 2013 statt. Dr. Stefan<br />

Zekorn, Weihbischof des Bistums Münster,<br />

segnete die neuen Räumlichkeiten<br />

und gab so den offiziellen Startschuss<br />

für die Arbeit unter einem Dach. Sowohl<br />

das Stiftungskuratorium als auch<br />

der Aufsichtsrat der <strong>Alexianer</strong> waren als<br />

Gäste zur Segnungsfeier gekommen.<br />

Für ihre turnusmäßigen Sitzungen nutzten<br />

sie an diesem Tag auch zum ersten<br />

Mal den neuen Konferenzraum.<br />

Vorher: Um 1920 befand sich in den heutigen Holding-Büros wahrscheinlich<br />

ein Tagesraum für Patienten und Brüder<br />

Foto: Archiv<br />

Nachher: Die wiederentdeckten Deckengewölbe<br />

und Säulen erstrahlen in neuem Glanz<br />

Dr. Stefan Zekorn segnete die Büroräume<br />

der Dachgesellschaft Fotos: Hagemann<br />

Überraschungen beim Umbau<br />

Vor dem Umbau beherbergte der Flur<br />

im Hauptgebäude der <strong>Alexianer</strong> Münster<br />

GmbH eine Wohngruppe. Nachdem<br />

die 13 Männer im Juni 2013 ins Erdgeschoss<br />

umgezogen waren, konnte<br />

mit den Baumaßnahmen begonnen<br />

werden. „Und die hielten einige Überraschungen<br />

bereit“, berichtet der technische<br />

Leiter Arnd Kratzenberg. „Bei<br />

der Entkernung der ehemaligen Wohngruppe<br />

kamen wunderschöne alte<br />

Deckengewölbe, Holzbalken und Gussstützen<br />

zum Vorschein – damit hatten wir<br />

nicht gerechnet.“ Das Planungskonzept<br />

musste kurzerhand angepasst werden,<br />

um die historischen Funde zu erhalten<br />

beziehungsweise nach neuesten brandtechnischen<br />

Voraussetzungen nachzubauen.<br />

Entstanden ist ein heller, langer<br />

Flur mit hohen Decken, von dem die<br />

Büros abgehen. Die freigelegten Säulen<br />

wurden in die Planung integriert und<br />

erzeugen durch indirekte Beleuchtung<br />

eine besondere Atmosphäre. (ih)<br />

Der Anfang eines neuen Weges<br />

Ein Haus für Menschen mit schweren psychischen Behinderungen<br />

Am 1. Oktober 2013 weihte Provinzial<br />

Bruder Benedikt M. Ende, Vorsitzender<br />

des Stiftungskuratoriums, in<br />

einer feierlichen Zeremonie das Haus<br />

Felix für Menschen mit schweren psychischen<br />

Behinderungen ein.<br />

Es befindet sich als einzige Einrichtung<br />

des <strong>Alexianer</strong>-Wohnverbundes Krefeld<br />

auf dem Klinikgelände. Das geschützte<br />

Haus Felix macht aber keineswegs einen<br />

„klinischen“ Eindruck. Es ist in einigem<br />

Abstand zu den Hauptgebäuden auf<br />

dem weitläufigen Gelände errichtet.<br />

Hier leben jeweils sechs Bewohner in<br />

vier Wohngruppen. Neben dem Garten<br />

verfügt das Haus zusätzlich über zwei<br />

große Therapieräume. „Hier ist uns ein<br />

sehr großer Schritt hin zu guter Wohnund<br />

Betreuungsqualität gelungen“,<br />

sagt Maria Jäger, Leiterin des Wohn-<br />

Bei der Einweihung v. l. n. r.: Provinzial Bruder Benedikt M. Ende, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, Maria Jäger,<br />

Leiterin des <strong>Alexianer</strong>-Wohnverbundes Krefeld, Bruder Nikolaus Hahn, Stellv. Vorsitzender des Stiftungskuratoriums,<br />

Tina Mueller-Boenigk, Leiterin Haus Felix, Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der <strong>Alexianer</strong> Krefeld GmbH<br />

verbundes. Im Zuge der Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der Wohnmöglichkeiten<br />

der Klienten vollzog der <strong>Alexianer</strong>-<br />

Wohnverbund Krefeld mit der Inbe-<br />

triebnahme von Haus Felix nun einen<br />

weiteren bedeutenden Schritt – für<br />

alle Beteiligten der Anfang eines neuen<br />

Weges. (fj)<br />

Einweihung bei den <strong>Alexianer</strong>n Köln<br />

Im Beisein des Kölner Bürgermeisters<br />

Manfred Wolf und der Geschäftsführerin<br />

der ZNS-Hannelore Kohl Stiftung,<br />

Helga Lüngen, wurde die neue Einrichtung<br />

für schädelhirnverletzte Menschen<br />

„Haus Stephanus“ eröffnet.<br />

Als Träger investierte die <strong>Alexianer</strong> Köln<br />

GmbH dafür rund sieben Millionen<br />

Euro. „Wir sind froh, dass wir hier Betroffenen<br />

bei der Rückkehr in ein selbstbestimmtes<br />

Leben helfen können“,<br />

sagte der Regionalgeschäftsführer der<br />

<strong>Alexianer</strong> Köln GmbH, Peter Scharfe,<br />

Neue Pflegeeinrichtung für junge Menschen mit Schädelhirnverletzungen<br />

Die Geschäftsführerin der ZNS-Hannelore Kohl<br />

Stiftung, Helga Lüngen, überreichte der Leiterin der<br />

Pflegeeinrichtungen der <strong>Alexianer</strong> Köln GmbH, Elke<br />

Feuster, ein Bild für das neue Haus<br />

Foto: Volk<br />

anlässlich der Eröffnung. Den Auftakt<br />

bildete die Heilige Messe in der nahe<br />

gelegenen Kirche „Heilige Dreifaltigkeit“,<br />

die Provinzial Bruder Benedikt<br />

M. Ende gemeinsam mit Gemeindepfarrer<br />

Jürgen Dreher zelebrierte. Mädchen<br />

und Jungen der <strong>Alexianer</strong>-Kindertagesstätte<br />

„Heilige Dreifaltigkeit“<br />

wünschten alles Gute. Mit 48 Plätzen<br />

in sechs Wohngemeinschaften soll die<br />

Einrichtung dazu beitragen, dass jüngere<br />

Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen<br />

auch nach Beendigung<br />

des Aufenthaltes in einer Reha-Klinik<br />

gefördert werden. (kv)<br />

Richtfest in Bassum<br />

„Nur gemeinsam können wir Verantwortung<br />

übernehmen”, sagte Staatssekretär<br />

Jörg Röhmann in seiner Ansprache.<br />

Und: „Im Neubau werden<br />

Vier-Bett-Zimmer ausgedient haben.“<br />

Die Festredner stellten die große<br />

Bedeutung des neuen Psychiatriestandortes<br />

in Bassum als einen wichtigen<br />

Baustein der Versorgung im<br />

Landkreis Diepholz dar.<br />

Landrat Cord Bockhop dankte allen<br />

am Bau Beteiligten für die gute und<br />

konstruktive Zusammenarbeit. Seinen<br />

ganz besonderen Dank sprach<br />

er den <strong>Alexianer</strong>n aus, als „starker<br />

Partner”.


4 zeitung | Aus dem Verbund<br />

Neu: Interdisziplinäre<br />

gefäßmedizinische Station<br />

Team der Gefäßmedizin v.l.n.r.: Sr. Nicole Stohf, Sr. Leila Brüder, Ulrike Gerstmann,<br />

Sr. Anett Bogdan, Dr. Antje Kühne, Dr. Michael Herzberg, Dr. Helga Steckeler,<br />

Dr. Christiane Laun, Prof. Dr. Eckardt Frantz<br />

Foto: Kirnich-Müller<br />

Interdisziplinarität und Innovation<br />

werden am St. Josefs-Krankenhaus<br />

Potsdam-Sanssouci bereits seit Jahren<br />

gelebt. Nach den interdisziplinären<br />

Einheiten Darmzentrum, Brustschmerz<br />

(ChestPainUnit) und regionale Schlaganfall-Einheit<br />

(Stroke Unit) wird jetzt<br />

eine interdisziplinäre Gefäßmedizin<br />

etabliert.<br />

Das Behandlungsspektrum umfasst<br />

alle Komplikationen bei Arteriosklerose,<br />

peripheren arteriellen Verschlusskrankheiten<br />

und koronarer<br />

Verabschiedung<br />

von Professor Hans Gutzmann<br />

Jedem Anfang wohnt<br />

ein Zauber inne<br />

<br />

(Hermann Hesse)<br />

Nach langjähriger Vorplanung eröffnete<br />

im Januar 2003, unter der<br />

chefärztlichen Leitung von Professor<br />

Gutzmann, im Krankenhaus Hedwigshöhe<br />

die Klinik für Psychiatrie,<br />

Psychotherapie und Psychosomatik.<br />

Für Patienten aus Treptow-Köpenick<br />

ist die gemeindeintegrierte klinische<br />

Psychiatrie damit Wirklichkeit geworden.<br />

Für Professor Gutzmann enden Fürsorge<br />

und Verantwortung für den<br />

Patienten nicht an der Stationstür,<br />

sie sind deutlich lebensweltbezogener.<br />

Die professionelle Umwelt, die<br />

dem Patienten beim Umgang mit<br />

der Erkrankung und bei der Gesundung<br />

hilft, will gestaltet sein. Daher<br />

Herzkrankheit sowie die Behandlung<br />

von chronischen Wunden und den<br />

Folgeerkrankungen des Diabetes<br />

mellitus.<br />

Erster Schritt auf diesem Weg ist die<br />

Einrichtung der interdisziplinären Gefäßstation<br />

mit 43 Betten im November<br />

2013. Betrieben wird sie unter der<br />

Leitung der Chefärzte der Kliniken für<br />

Chirurgie (Dr. Christiane Laun) und für<br />

Innere Medizin (Professor Dr. Eckardt<br />

Frantz) in Kooperation mit der Klinik<br />

für Neurologie (Leitung Chefarzt PD<br />

ist ihm die Einflussnahme auf bezirkliche<br />

Versorgungsqualitäten ein kontinuierliches<br />

Anliegen.<br />

Der Blick auf die Lebenssituation des<br />

Patienten wird befördert durch das,<br />

was Professor Gutzmann zu seiner<br />

Berufung gemacht hat: eine wertschätzende<br />

und in hohem Maße<br />

auf professionelle Behandlungsstandards<br />

setzende Haltung gegenüber<br />

dem seelisch und körperlich kranken<br />

älteren Menschen.<br />

Sein beruflich-persönliches Lebensthema<br />

ist die Gerontopsychiatrie<br />

als medizinische Spezialität in interdisziplinärer<br />

Umsetzung. Das spiegelt<br />

sich im Einbezug aller Berufsgruppen<br />

in die Therapie des älteren<br />

Menschen ebenso wider wie in Forschungsprojekten<br />

und im berufspolitischen<br />

Engagement.<br />

Als Ärztlicher Direktor hat er der<br />

Dr. Olaf Hoffmann), dem Radiologischen<br />

Institut (Leitung Chefarzt<br />

Dr. Bernd Kissig), der Kardiologischen<br />

Gemeinschaftspraxis (Dres. von Ameln<br />

& Kollegen), der Nephrologischen Praxis<br />

(Leitung Dr. Jens Ringel) und dem<br />

Facharzt für Innere Medizin und Angiologie<br />

Dr. Carsten Seeland.<br />

Gemeinsam zum Wohl der<br />

Patienten<br />

Ziel ist, den interdisziplinären Behandlungsprozess<br />

durch interdisziplinäre<br />

Visiten und Fallbesprechungen,<br />

interdisziplinär abgefasste Arztbriefe<br />

und Epikrisen, interdisziplinäre diagnostische<br />

und therapeutische Standards<br />

nachvollziehbar zu gestalten<br />

und somit nach außen als ein Ansprechpartner<br />

für gefäßmedizinische<br />

Fragestellungen auftreten zu können.<br />

Patienten mit Gefäßerkrankungen<br />

sind häufig an verschiedenen Organsystemen<br />

gleichzeitig erkrankt und<br />

profitieren nun von der gleichzeitigen<br />

Anwesenheit von Gefäßchirurgen<br />

und Internisten (Angiologen, Kardiologen<br />

und Diabetologen) im gesamten<br />

stationären Untersuchungs- und<br />

Behandlungsprozess.<br />

Prof. Dr. med. Hans Gutzmann<br />

Foto: Horn<br />

Etablierung eines altersmedizinischen<br />

Profils ein besonderes Gewicht<br />

gegeben, brückenbildend zwischen<br />

Psychiatrie und Somatik.<br />

Im Klinikalltag setzt er konsequent<br />

auf Entwicklungswünsche und -po-<br />

Vorteile auch für die<br />

Mitarbeiter<br />

Auch für die Mitarbeiter im ärztlichen<br />

und pflegerischen Dienst ergeben<br />

sich Vorteile. Assistenzärzte in<br />

Weiterbildung zum Facharzt für Gefäßchirurgie<br />

beziehungsweise zum<br />

Facharzt für Innere Medizin oder<br />

zum Facharzt für Innere Medizin und<br />

Kardiologie beziehungsweise Diabetologie<br />

erwerben durch die enge<br />

Zusammenarbeit mit Fachärzten der<br />

jeweils anderen beteiligten Disziplinen<br />

zusätzliche Kompetenzen und<br />

Erfahrungen.<br />

Im pflegerischen Dienst kommt es<br />

zu einer Qualitätssteigerung durch<br />

Kompetenz und Erfahrung aus der<br />

Arbeit im gemischt chirurgisch/konservativen<br />

Bereich. Beteiligt sind drei<br />

Stationen des St. Josefs-Krankenhauses.<br />

Mit den angrenzenden Stationsbereichen<br />

für Viszeralchirurgie und<br />

Gastroenterologie wird durch die<br />

Reorganisation außerdem eine Voraussetzung<br />

geschaffen, eine weitere<br />

interdisziplinäre, nämlich viszeralchirurgische<br />

und gastroenterologische<br />

Station einzurichten und zu betreiben.<br />

Durch diese Einrichtung hat das<br />

St. Josefs-Krankenhaus sein Angebot<br />

für Patienten mit Gefäßerkrankungen<br />

und Erkrankungen des Magen-<br />

Darm-Traktes deutlich verbessert und<br />

erweitert. <br />

Prof. Dr. med. Eckardt Frantz<br />

Chefarzt der Klinik für Innere Medizin<br />

St. Josefs-Krankenhaus Potsdam-Sanssouci<br />

tenziale jedes einzelnen, ob im kollegialen<br />

oder im patientenbezogenen<br />

Fall. Mit dieser Haltung hat er das<br />

professionelle und christliche Klima,<br />

die Kultur des Miteinanders wesentlich<br />

mit geprägt.<br />

Zehn Jahre später<br />

Zehn Jahre später, Dezember 2013.<br />

Der Übergang in einen neuen Lebensabschnitt<br />

jenseits des Beruflichen<br />

wird für Professor Gutzmann und<br />

seine Frau, so hoffen und wünschen<br />

wir, auch den Zauber eines Neuanfangs<br />

bedeuten – Möglichkeitsräume<br />

für bisher alltagsbedingt manchmal<br />

nur am Rande wahrnehmbare Kunstinteressen<br />

und Ruhepole jenseits des<br />

Trubels der Stadt eröffnend.<br />

Für uns stellt sich die Aufgabe, etwas<br />

von seiner Professionalität, seinem<br />

Habitus, seiner Kultur in uns tragend<br />

zu bewahren, zu vermitteln und fortzuführen<br />

– mit einem bleibenden<br />

Dank an eine bereichernde Zusammenarbeit.<br />

Uwe Klein<br />

<strong>Alexianer</strong> St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH


Aus dem Verbund | zeitung 5<br />

Reif für neue Perspektiven<br />

Erste Tagung der Unternehmensentwicklung Senioren<br />

Bei der ersten Tagung der Unterneh-<br />

grund der Generationen- und Nati-<br />

mensentwicklung Senioren am 7. und<br />

onenvielfalt im Krankenhaus stellen,<br />

8. November 2013 in Münster stand<br />

sind auch im Bereich der Unterneh-<br />

das Kennenlernen der Teilnehmer<br />

mensentwicklung Senioren existent.<br />

und Einrichtungen im Mittelpunkt.<br />

So sind beispielsweise 30 Prozent der<br />

Die <strong>Alexianer</strong> haben insgesamt 23<br />

insgesamt 1.307 <strong>Alexianer</strong>-Mitarbei-<br />

Senioren- beziehungsweise Pflege-<br />

ter im Geschäftsbereich zwischen 40<br />

einrichtungen. Das Angebot für Woh-<br />

und 50 Jahre alt, weitere 30 Prozent<br />

nen und Pflege im Alter reicht von<br />

sogar zwischen 50 und 60 Jahre alt.<br />

der ganztägigen Betreuung über die<br />

Gleichzeitig wird es immer schwieri-<br />

Kurzzeitpflege bis hin zu betreutem<br />

ger, gutes Fachpersonal zu rekrutie-<br />

Wohnen und ambulanter Pflege. Die<br />

ren. Wie also können es die <strong>Alexianer</strong><br />

Teilnehmer nutzten die Tagung zum<br />

Erfahrungsaustausch und stellten ihre<br />

schaffen, ältere Mitarbeiter zu halten<br />

und nachhaltig an sich zu binden?<br />

Gruppenfoto in der <strong>Alexianer</strong> Waschküche in Münster<br />

Foto: Hagemann<br />

laufenden Projekte vor.<br />

Unter dem Motto „Reif für neue<br />

Ein Thema, mit dem sich alle Pfle-<br />

Perspektiven“ gab Melanie Degmair<br />

Maßnahmen, um die Arbeitsfähigkeit<br />

de eine Arbeitsgruppe gebildet, die<br />

geeinrichtungen mehr und mehr<br />

aus dem Referat Personal/Personal-<br />

und Arbeitsmotivation älterer Mit-<br />

im nächsten Jahr zum Thema alterns-<br />

beschäftigen müssen, ist der demo-<br />

entwicklung erste Impulse. Anschlie-<br />

arbeiter zu erhalten. Das reicht von<br />

gerechte Personalpolitik weiterarbei-<br />

grafische Wandel. Die Herausforde-<br />

ßend hatten die Teilnehmer Zeit,<br />

Angeboten der Gesundheitsvorsorge<br />

ten wird. Ziel ist es, die gesammelten<br />

rungen und die Aufgabenstellung für<br />

Best-Practice-Beispiele aus den Ein-<br />

über individuelle Arbeitszeitmodelle<br />

Erfolgsmethoden weiterzuentwickeln,<br />

die <strong>Alexianer</strong>, die sich laut Hauptge-<br />

richtungen auszutauschen. So gibt es<br />

bis hin zu Mentorenprogrammen.<br />

Netzwerke zu bilden und Synergien<br />

schäftsführer Gerald Oestreich auf-<br />

im <strong>Alexianer</strong>-Verbund bereits viele<br />

Als direktes Ergebnis der Tagung wur-<br />

im Verbund zu nutzen. (ih)<br />

20 Jahre qualifizierte<br />

Entzugsbehandlung<br />

Neu: Haus Elisabeth gestartet<br />

Feierlichkeiten zum Jubiläum<br />

Dieses Ereignis wurde am 23. Juli<br />

2013 gemeinsam mit den Patienten,<br />

den Mitarbeitern des St. Joseph-<br />

Krankenhauses Berlin-Weißensee und<br />

Im November 2013 haben die ersten<br />

stark übergewichtige Senioren. Be-<br />

langjährigen Weggefährten verschie-<br />

Bewohner das neue Haus Elisabeth<br />

sonders ist auch das Architektur- und<br />

dener Selbsthilfegruppen feierlich<br />

der <strong>Alexianer</strong> Bonn/Rhein-Sieg GmbH<br />

Ausstattungskonzept. So gibt es bei-<br />

begangen.<br />

in Troisdorf mit 19 barrierefreien<br />

spielsweise für bettlägerige Bewohner<br />

In ihrer Begrüßungsrede beschrieb<br />

Service-Wohnungen für Senioren und<br />

besondere Deckenbeleuchtungen, die<br />

Dr. med. Ute Keller, leitende Ober-<br />

80 Pflegeplätzen bezogen. Neben der<br />

die Raumatmosphäre zusätzlich opti-<br />

ärztin der Klinik für Suchtmedizin,<br />

vollstationären und der Kurzzeitpflege<br />

mieren. Die Ausstattung der Zimmer<br />

die Entwicklung der Station von den<br />

Anfängen bis heute. Waren es zuerst<br />

V.l.n.r.: Oberärztin Dr. Ute Keller und Stationsleiterin<br />

Michaela Tudyka im Gespräch Foto: Pflug<br />

gibt es zwei besondere Wohnbereiche:<br />

einmal für schwerstpflegebedürf-<br />

für stark übergewichtige Senioren ist<br />

durch breitere Sitzmöbel und dem hö-<br />

nur alkoholabhängige Patienten, die<br />

tige, etwa beatmungspflichtige junge<br />

heren Gewicht angepasste Betten be-<br />

behandelt wurden, werden seit vielen<br />

Raum für Gespräche und Erfahrungs-<br />

und alte Menschen, zum anderen für<br />

sonders komfortabel. (mw)<br />

Jahren Entgiftungen von allen stoff-<br />

austausch gab es beim gemeinsamen<br />

gebundenen legalen und illegalen<br />

Substanzen durchgeführt. Kleine Anekdoten<br />

und so manche Erinnerung<br />

Kaffeetrinken. Zahlreiche Fragen rund<br />

um die Suchtstation wurden bei Führungen<br />

beantwortet.<br />

Soteria eröffnet<br />

ließen zwanzig Jahre lebendig wer-<br />

Im Rahmen der Selbsterfahrung konn-<br />

Im St. Hedwig Krankenhaus in Ber-<br />

den und zauberten ein Schmunzeln<br />

ten Ohrakupunktur und progressive<br />

lin wurde eine Soteria eröffnet. Das<br />

auf die Gesichter.<br />

Muskelentspannung getestet werden.<br />

neue Behandlungsangebot richtet<br />

Den Abschluss der Feierlichkeiten<br />

sich an junge Menschen, die sich<br />

Regionalgeschäftsführerin Dr. med.<br />

bildete der thematisch passende Film<br />

in einer akuten psychotischen Krise<br />

Iris Hauth dankte allen Mitstreitern<br />

„Sommer vorm Balkon”, der teilwei-<br />

befinden, den Ausbruch einer Psy-<br />

für ihr langjähriges Engagement vol-<br />

se auch im St. Joseph-Krankenhaus<br />

chose befürchten oder nach einer<br />

rum, bei der sich Patienten und Mit-<br />

ler Leidenschaft, Geduld und Einfüh-<br />

gedreht wurde.<br />

psychotischen Krise professionelle<br />

arbeiter auf Augenhöhe begegnen<br />

lungsvermögen. Ihr ganz besonderer<br />

Dank galt Dr. med. Ute Keller und<br />

Stationsleiterin Michaela Tudyka.<br />

Katrin Siebert, Ergotherapeutin<br />

Michaela Tudyka, Stationsleitung<br />

St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee<br />

Unterstützung in einem geschützten<br />

Raum benötigen. In der Soteria<br />

steht die „Milieutherapie“ im Zent-<br />

und den Tagesablauf – unter Einbeziehung<br />

des sozialen Umfelds – gemeinsam<br />

gestalten. (bj)


6 zeitung | Aus dem Verbund<br />

Vertigo – ein spannendes medizinisches Thema<br />

Die Klinik für Neurologie an der Klinik<br />

Bosse Wittenberg ist jährlich im<br />

November Gastgeber des Neurologischen<br />

Kolloquiums. In diesem Jahr<br />

wurde das interdisziplinäre Symptom<br />

Schwindel durch die Fachgebiete Hals-<br />

Nasen-Ohrenheilkunde, Kardiologie,<br />

Psychiatrie und Psychotherapie und<br />

Neurologie referiert und diskutiert.<br />

Vertigo, lateinisch „Umdrehung”,<br />

meint ein Drehgefühl, Schwanken oder<br />

das Gefühl der drohenden Bewusstlosigkeit.<br />

Aus neurologischer Sicht ist<br />

Schwindel als Scheinbewegung zwischen<br />

Betroffenem und Umgebung<br />

definiert. Als Bewegungsschwindel<br />

umfasst er neben einem unsystematischen<br />

Schwindel vor allem Schwank-,<br />

Dreh- und Liftschwindel. „Dizziness”,<br />

als Benommenheitsgefühl zu verstehen,<br />

bezeichnet die Empfindung einer<br />

gestörten räumlichen Orientierung<br />

ohne Bewegungsillusion.<br />

Eine diagnostische Herausforderung<br />

Schwindel ist das zweithäufigste Leitsymptom<br />

aller neurologischen Patienten<br />

und stellt oft eine diagnostische<br />

Herausforderung dar. Manche Betroffene<br />

durchlaufen eine Odyssee, bis die<br />

Auf dem Neurologischen Kolloquium diskutieren die Experten über Schwindel<br />

Vertigo ist ein Thema, das nicht nur Patienten und<br />

Ärzte bewegt, sondern auch Filmautoren inspirierte<br />

und großartige Werke schaffen ließ<br />

<br />

Foto: @ Eric Scherrer - fotolia.com<br />

Diagnose gesichert ist und meist mit<br />

einfachen Mitteln Abhilfe geschaffen<br />

werden kann.<br />

Hartnäckig hält sich der Glaube, aller<br />

Schwindel, der nicht zentral, also aus<br />

den Kernen des Stammhirns kommt,<br />

stamme aus der Halswirbelsäule. Dabei<br />

gibt es keine Struktur, insbesondere<br />

keinen Bandscheibenvorfall und<br />

keine Muskelverspannung, die einen<br />

Schwindel erzeugen könnte. Wohl<br />

vertretern. Darüber hinaus bestätigte<br />

oder wählte das Plenum alte und neue<br />

Mitglieder der MAV-Sprechergruppe:<br />

So werden Andrea Beckers, Thomas<br />

Burhöi, Bernhard Hampel, Rainer Heffter,<br />

Simone Kaulich, Dorkas Kleefisch,<br />

Harald Schardelmann und Werner Zeltinger<br />

als überregionales Bindeglied<br />

aber kann ein beherzter manualtherapeutischer<br />

Zugriff im Bereich<br />

der Halswirbelsäule unter bestimmten<br />

anatomischen Gegebenheiten<br />

ein dramatisches Krankheitsbild zur<br />

Folge haben: Ein Einriss von Gefäßwandschichten<br />

an Arterien, die das<br />

Gehirn mit Blut versorgen. Akuter<br />

Drehschwindel wäre dann nur ein<br />

Symptom eines drohenden Schlaganfalls<br />

im Hirnstamm, dessen Verlauf<br />

und Folgen oft schwere Schäden zurücklässt.<br />

Während der Neurologe vor allem<br />

nach den Ursachen eines zentralen<br />

Schwindels fahndet, deren Gründe<br />

neben einem Schlaganfall auch Tumore<br />

oder entzündliche Erkrankungen<br />

sein können, ist die Domäne des Hals-<br />

Nasen-Ohren-Arztes der periphere<br />

Schwindel, wie der Morbus Meniere,<br />

und Symptome durch angeborene<br />

oder erworbene Schädigungen des<br />

Labyrinths.<br />

Der Kardiologe wiederum wird eher<br />

mit einem Benommenheitsgefühl der<br />

Patienten durch Herzrhythmusstörungen<br />

oder Blutdruckschwankungen<br />

konfrontiert.<br />

Häufige Formen des Attackenschwindels<br />

sind durch den harmlosen so-<br />

Jahrestagung der<br />

Arbeitnehmervertretungen in Münster<br />

Vom 9. bis 11. September 2013 trafen<br />

sich 45 Delegierte der Arbeitnehmervertretungen<br />

aus allen Einrichtungen<br />

der <strong>Alexianer</strong> zu ihrer jährlichen<br />

Tagung in Münster. Das Thema lautete<br />

„Konzernarbeitnehmervertretung<br />

nach Mitarbeiter-Vertretungsordnung<br />

und Betriebsverfassungsgesetz –<br />

Möglichkeiten und Grenzen”.<br />

Nach der Begrüßung durch Andreas<br />

Sunke (Mitarbeitervertretungs-Vorsitzender,<br />

<strong>Alexianer</strong> Münster GmbH)<br />

und Regionalgeschäftsführer Stephan<br />

Dransfeld starteten die Anwesenden<br />

in den angeregten Austausch zu aktuellen<br />

Themen aus Sicht der Arbeitnehmervertretungen.<br />

Sie diskutierten die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

für eine konzernweite<br />

Arbeitnehmervertretung im Miteinander<br />

von Betriebsräten und Mitarbeiter-<br />

Aktuelle Themen und Entwicklung zukunftsorientierter Ideen diskutiert<br />

Die Arbeitnehmer-Vertreter aller Standorte trafen sich diesmal<br />

zu ihrem jährlichen Austausch in Münster Foto: Große Wöstmann<br />

zur Hauptgeschäftsführung auftreten.<br />

In einer angeregten und mitunter auch<br />

kontroversen Diskussionsrunde wurden<br />

zum Abschluss aktuelle Entwicklungen<br />

mit den Hauptgeschäftsführern<br />

Andreas Barthold und Gerald Oestreich<br />

thematisiert. Patric Nagel, Mitglied der<br />

Mitarbeitervertretung, <strong>Alexianer</strong> Krefeld GmbH<br />

genannten benignen paroxysmalen<br />

Lagerungsschwindel hervorgerufen,<br />

bei dem frei flottierende Teilchen die<br />

Sinneszellen der Bogengänge irritieren.<br />

Ein dauerhafter unsystematischer<br />

Schwankschwindel oder Benommenheitsgefühle<br />

können auch Folge gestörter<br />

Tiefensensibilität im Rahmen<br />

einer peripheren Nervenschädigung,<br />

einer Polyneuropathie, sein. Beide<br />

Schwindelformen diagnostiziert und<br />

therapiert der Neurologe.<br />

Sind alle Untersuchungen ergebnislos,<br />

besteht der Verdacht eines phobischen<br />

Schwankschwindels, der oft auf eine<br />

Angststörung mit Panikattacken und<br />

ein auslösendes Ereignis zurückzuführen<br />

ist. Um ein angstbesetztes Vermeidungsverhalten<br />

zu verhindern, sollte<br />

hier der Psychotherapeut aufgesucht<br />

werden, um das Fehlerlernte zu analysieren<br />

und zu korrigieren.<br />

Dr. med. Philipp Feige, Chefarzt<br />

der Klinik für Neurologie, Klinik Bosse Wittenberg<br />

<strong>Alexianer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> GmbH<br />

Personaler<br />

unter sich<br />

Personaler erkunden den<br />

Aachener Dom Foto: Oestreich<br />

Bereits das dritte Jahr in Folge lud das<br />

Referat Personal die Personalleiter der<br />

<strong>Alexianer</strong>-Einrichtungen zur gemeinsamen<br />

Tagung ein. Nach Berlin und<br />

Münster waren in diesem Jahr die<br />

<strong>Alexianer</strong> in Aachen Gastgeber.<br />

Der jährliche Termin bietet eine gute<br />

Gelegenheit für den regelmäßigen<br />

Austausch. Auf der Agenda standen<br />

laufende und kommende Personalthemen.<br />

Schwerpunkte waren in diesem<br />

Jahr Diversity Management, Förderund<br />

Mitarbeitergespräche sowie das<br />

kirchliche Arbeitsrecht.<br />

Das Tagungsprogramm beinhaltete<br />

neben dem täglichen Mittagsimbiss<br />

im wunderbar atmosphärischen Café<br />

Kontakt, einer Tagesstruktureinrichtung<br />

der <strong>Alexianer</strong> Aachen GmbH,<br />

auch einen anschaulichen Rundgang<br />

durch den ältesten Standort der <strong>Alexianer</strong>brüder<br />

in Deutschland. Eine<br />

Führung durch den beeindruckenden<br />

Aachener Dom und ein gemeinsames<br />

Abendessen rundete den fachlichen<br />

Austausch gelungen ab. Im nächsten<br />

Jahr findet das Treffen in Köln statt. Die<br />

Planungen laufen bereits jetzt an. (mc)


Aus dem Verbund | zeitung 7<br />

Unter der Matratze weg…<br />

… in die Kunsthallen der Welt!<br />

Vier intensive, im wahrsten Sinne psychischen Beeinträchtigungen beeindruckten<br />

durch ihre Vielfalt. Doch nicht<br />

kunstvolle Tage erlebten Aussteller<br />

und Besucher des 2x2-Forums im nur die fertigen Werke, die im Kunsthaus<br />

präsentiert wurden, zogen die<br />

Münsteraner Kunsthaus Kannen. Anfang<br />

Oktober 2013 lud Leiterin Lisa Besucher in ihren Bann, sondern auch<br />

Inckmann mit ihrem Team zum wiederholten<br />

Mal Art-Brut-Künstler aus trägen und Lesungen Gehör fanden.<br />

theoretische Betrachtungen, die in Vor-<br />

aller Welt ein, ihre Werke auf den Das integrative Theater „Sycorax“ und<br />

namensgebenden zwei mal zwei Metern<br />

Fläche zu präsentieren.<br />

Abschluss eines jeden Veranstaltungs-<br />

das „theater en face“ bildeten den<br />

Ölfarbe, Wolle, Holz, Muscheln, Porzellan<br />

oder auch Nagellack – in der Kunst samtbild, das sich räumlich auch auf<br />

tages und rundeten das inklusive Ge-<br />

gibt es keine Grenzen, kein Richtig Münsters Innenstadt erstreckte, ab.<br />

oder Falsch. Ob kunterbunt oder bleistiftgrau:<br />

Die Werke der Künstler mit <strong>Alexianer</strong> Münster GmbH, fand<br />

Dr. Klaus Telger, Leitender Arzt bei der<br />

span-<br />

Tierisches Begrüßungskomitee beim 2x2-Forum<br />

im Kunsthaus Kannen<br />

Foto: Echelmeyer<br />

nende Worte rund um die Outsider Art:<br />

Während vor Jahrzehnten die gemalten<br />

Bilder psychisch kranker oder behinderter<br />

Menschen verschämt unter Matratzen<br />

versteckt worden seien, träten diese<br />

als „Art-Brut“ nun ihren Siegeszug<br />

durch die Galerien der Welt an. (ce)<br />

40 Jahre GWK<br />

Bergisch Gladbach<br />

Die GWK-Werkstatt Bergisch Gladbach<br />

der Gemeinnützigen Werkstätten<br />

Köln GmbH feierte ihr 40-jähriges<br />

Jubiläum.<br />

Zu den Gästen der Jubiläumsfeier<br />

gehörten unter anderem der Landrat<br />

des Rheinisch-Bergischen Kreises<br />

Dr. Hermann-Josef Tebroke und der<br />

Bürgermeister von Bergisch Gladbach<br />

Lutz Urbach.<br />

„Danke für den Diebstahl“<br />

Ganzjähriges 125-Jahr-Jubiläum in Münster endet mit<br />

Gerontopsychiatrischer Fachtagung<br />

„Mit 80 auf die Couch“, „Das Alter<br />

als Nachspeise“ oder „Verrückt anders<br />

und wahnsinnig normal“ – spannende<br />

Workshops hatten die Organisatoren<br />

der Fachtagung „Wenn das<br />

Alter nicht nach Plan gelingt“ für ihre<br />

Gäste auf die Beine gestellt.<br />

Mehr als 300 Interessierte fanden dafür<br />

den Weg in das Münsteraner Franz-<br />

Hitze-Haus, in das die <strong>Alexianer</strong>-Mitarbeiter<br />

vom Clemens-Wallrath-Haus<br />

und dem Demenz-Servicezentrum eingeladen<br />

hatten. Die Gerontopsychiatrische<br />

Fachtagung am 29. September<br />

2013 bildete dabei eine weitere Veranstaltung<br />

des Jubeljahres zum 125-jäh-<br />

rigen Wirken der <strong>Alexianer</strong> in Münster.<br />

Wenn ich alt bin, möchte ich: „keinen<br />

Pfefferminztee“, „noch weiser sein“,<br />

„von meiner Rente leben können“<br />

oder „immer noch guten Sex“ – mit<br />

filmischen Beiträgen von Mitarbeitern<br />

gelang ein lebendiger Einstieg in<br />

die Tagung! Mit zwei Koryphäen der<br />

gerontopsychiatrischen Forschung<br />

schloss dieser Vormittag: Professor<br />

Dr. Klaus Dörner aus Hamburg, selbst<br />

im 80. Lebensjahr, wusste, wovon er<br />

sprach. Charmant und fundiert stellte<br />

er „Altwerden ohne Nebenwirkungen“<br />

vor. Zusätzlich bedankte er sich<br />

für einen ideellen „Diebstahl“: „Ihr<br />

V.l.: Stephan Dransfeld (Regionalgeschäftsführer),<br />

Markus Leßmann (MGEPA), Wendela-Beate Vilhjalmsson<br />

(Bürgermeisterin Stadt Münster), Prof. Dr. Thomas<br />

Schramme, Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner, Provinzial<br />

Bruder Benedikt M. Ende, Dr. Klaus Telger (Leitender<br />

Arzt), Stefanie Oberfeld (Oberärztin, Leitung des<br />

Gerontopsychiatrischen Zentrums) Foto: Echelmeyer<br />

Gerontopsychiatrisches Zentrum hat<br />

mich so inspiriert, dass ich es in meiner<br />

damaligen Wirkungsstätte Gütersloh<br />

auch aufgebaut habe“, gesteht er.<br />

Professor Dr. Thomas Schramme,<br />

ebenfalls aus Hamburg, berichtete<br />

vom Dilemma zwischen Fürsorge und<br />

Wahrung der Autonomie. (ce)<br />

Motorsportfreunde konnten eine Runde mit dem Trike<br />

drehen<br />

Foto: Weber<br />

Die Mitarbeiter und Beschäftigten<br />

hatten ein buntes Programm vorbereitet,<br />

bei dem jeder auf seine Kosten<br />

kam. Spontane Karaokeauftritte<br />

wurden mit viel Applaus gewürdigt.<br />

Wer hoch hinaus wollte, kam beim<br />

Kletterbaum auf seine Kosten. Sportlich<br />

ging es unter anderem beim Basketball<br />

zu, während die Motorsportfreunde<br />

eine Runde mit dem Trike<br />

drehen konnten.<br />

Wer sich am reichhaltigen Kuchenbuffet<br />

bediente, konnte dazu auch<br />

eine Tasse frisch gerösteten äthiopischen<br />

Kaffee genießen.<br />

Kurzum: Alle Beschäftigten, Mitarbeiter<br />

und die Gäste verbrachten<br />

einen tollen Tag, der allen viel Spaß<br />

machte!<br />

Lea Schmidt,<br />

Hanna Wetzel,<br />

Karsten Rohrbeck<br />

Gemeinnützige Werkstätten Köln GmbH<br />

Neue Tagesklinik<br />

Das <strong>Alexianer</strong> Krankenhaus Aachen<br />

InformationEn zur<br />

Charta<br />

Dienstleistungen aus<br />

einer Hand<br />

Marketingpreis für<br />

Waschküchenstars<br />

hat in der knapp 15 Kilometer von<br />

Alle Informationen und Beiträge der<br />

Die Agamus GmbH hat am 1. Juli 2013<br />

Die <strong>Alexianer</strong> Waschküche in Müns-<br />

Aachen entfernten Stadt Stolberg<br />

Charta sind jetzt zusätzlich auf http://<br />

begonnen, schrittweise Dienstleis-<br />

ter wurde mit dem Bundespreis<br />

(Rheinland) eine neue Tagesklinik<br />

arm-amondweb-01/ beziehungsweise<br />

tungen für den gesamten Unterneh-<br />

„WRP Star 2013“ in der Kategorie<br />

eröffnet. Dort bieten die <strong>Alexianer</strong><br />

http://arm-amondweb-01.alexianer.<br />

mensverbund zu übernehmen. Dazu<br />

„vorbildliches Marketing“ ausge-<br />

zwölf Behandlungsplätze für Men-<br />

dc, dem konzernweiten QM-Portal<br />

gehören unter anderem allgemeine<br />

zeichnet. Die Preisverleihung fand<br />

schen ab dem 18. Lebensjahr mit<br />

für Wissensmanagement (WiMa) ab-<br />

Servicedienste, wie zum Beispiel<br />

am 13. September 2013 in Köln<br />

allen psychischen Erkrankungen an.<br />

rufbar. Es bedarf, genauso wie im<br />

Empfang- oder Archivdienste, sowie<br />

statt. Die WRP (Wäscherei- und Rei-<br />

Für Patienten über 65 Jahre werden<br />

bfd-Portal<br />

(buchholz-fachinformati-<br />

das Catering und die Reinigung. Ziel<br />

nigungspraxis) ist die Fachzeitschrift<br />

speziell angepasste Behandlungsmo-<br />

onsdienst), keiner Anmeldung. Das<br />

ist es, zukünftig alle Dienstleistungen<br />

für die Textilpflege, welche bundes-<br />

dule angeboten. Die Patienten sind<br />

bfd-Portal dient weiterhin, parallel<br />

für den Verbund aus einer Hand an-<br />

weit vorbildliche Textilreinigungen<br />

tagsüber in der Tagesklinik und keh-<br />

zum WiMa-Portal, als Plattform für<br />

zubieten. Der Anfang wurde im Ok-<br />

mit dem „WRP Star“ auszeichnet.<br />

ren abends nach Hause zurück. Ko-<br />

die Charta. Wichtig: Die Themen-<br />

tober 2013 mit der Region Krefeld<br />

„Wir freuen uns über diesen Preis<br />

operationspartner ist das Stolberger<br />

liste der Charta ist variabel. Mitarbei-<br />

gemacht. Bisher war die Agamus<br />

und sind sehr stolz darauf, diesen<br />

„Bethlehem Krankenhaus“, das kei-<br />

ter können jederzeit neue Fragestel-<br />

Dienstleistungs GmbH in den Alexi-<br />

Titel tragen zu dürfen“, sagt Uta<br />

ne eigenen psychiatrischen Leistun-<br />

lungen aufgreifen und zur Diskussion<br />

aner-Einrichtungen Berlin, Branden-<br />

Deutschländer, Geschäftsführerin der<br />

gen anbietet.<br />

stellen.<br />

burg und <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> tätig.<br />

<strong>Alexianer</strong> Waschküche.


8 zeitung | Aus dem Verbund<br />

Spiritual Care geht alle an<br />

Erste bundesweite Seelsorge-Konferenz der <strong>Alexianer</strong> in Köln<br />

Spiritual Care kennenlernen und ins<br />

und Weise, wie Menschen ihr Leben<br />

Gespräch kommen: Das war das Ziel<br />

und ihre Beziehungen gestalten. Sie<br />

der 30 Seelsorger aus den bundesweiten<br />

<strong>Alexianer</strong>-Einrichtungen, die<br />

spielt auch oder besonders im Leben<br />

kranker Menschen eine Rolle.<br />

Referent Prof. Dr. Traugott Roser Fotos: Völzke<br />

Gruppenarbeit „Spiritualität als Aufgabe der Seelsorge”<br />

Mitte September 2013 für einen Tag<br />

in Köln zusammenkamen. Als ausgewiesener<br />

Experte für Spiritual Care<br />

Zum Heilsein gehören nicht nur psychische<br />

und physische Gesundheit,<br />

sondern auch die Erfahrung von<br />

Spiritualität:<br />

Lange Zeit war Spiritualität (lateinisch<br />

faltigen Gott. Im Krankenhaus oder<br />

in einer Sozialeinrichtung muss ein<br />

und Palliative Care referierte Pro-<br />

Sinn und die Beziehung zu Gott.<br />

spiritus „Geist, Hauch”) gleichbe-<br />

Behandlungsteam deshalb zunächst<br />

fessor Dr. Traugott Roser, evangeli-<br />

deutend mit Frömmigkeit. Allgemein<br />

festlegen, was es unter spiritueller<br />

scher Theologe, Pfarrer und Hoch-<br />

Hier setzt Spiritual Care an. An dieser<br />

bezeichnet Spiritualität heute den<br />

Begleitung versteht. Erst dann kann<br />

schullehrer.<br />

Stelle sind alle Mitarbeiter gefragt –<br />

Bezug des Menschen auf Gott, das<br />

es sie in ihr Behandlungskonzept auf-<br />

Was ist Spiritual Care? Es ist die<br />

sowohl Seelsorger als auch Pflege-<br />

menschliche Sein als Ganzes oder die<br />

nehmen. In einem multiprofessionel-<br />

gemeinsame Sorge aller Mitarbeiter<br />

personal, Ärzte und Ehrenamtliche.<br />

Sinndimension des Lebens. Als sol-<br />

len Team können dann sowohl das<br />

und Bezugspersonen um die Teilha-<br />

Die Sorge um die Spiritualität von<br />

ches ist Spiritualität ein Wesensmerk-<br />

Pflegepersonal, als auch Ärzte, Eh-<br />

be von Patienten und Bewohnern an<br />

Patienten und Bewohnern zeigt sich<br />

mal aller Religionen. Im Christentum<br />

renamtliche oder Seelsorger für die<br />

einem als sinnvoll erfahrenen Leben.<br />

schließlich in ganz einfachen Dingen<br />

meint Spiritualität im Besonderen die<br />

spirituelle Begleitung der Patienten<br />

Spiritualität ist etwas sehr individu-<br />

wie Zuwendung, Sicherheit oder<br />

Beziehung des Menschen zum drei-<br />

verantwortlich sein. (jv)<br />

elles. Sie wirkt sich aus in der Art<br />

Ehrlichkeit.<br />

Zentrum für Altersmedizin<br />

bekommt ein „Gesicht“<br />

<strong>Alexianer</strong> Krefeld GmbH investiert in Neubau<br />

zur Behandlung von Alterserkrankungen<br />

Die Experten sind sich<br />

einig: Medizinischer Fortschritt<br />

und demografische<br />

Entwicklung einer<br />

alternden Bevölkerung<br />

machen umfassende Anpassungen<br />

der gesundheitlichen<br />

Versorgung erforderlich.<br />

Die <strong>Alexianer</strong> Krefeld<br />

GmbH bündelt daher<br />

seit 2007 ihre Expertise<br />

in Geriatrie, Neurologie<br />

und Gerontopsychiatrie<br />

im Zentrum für Altersmedizin.<br />

Planskizze des Zentrums für Altersmedizin mit Anschluss an die heutige<br />

Krankenwagenanfahrt der Psychiatrischen Kliniken. Beispielhaft dargestellt<br />

ist das Erdgeschoss mit der geschützten gerontopsychiatrischen Station<br />

Um dieses um-<br />

fassende Angebot bei den künftig<br />

steigenden Anforderungen, wie beispielsweise<br />

dem Ausbau der geriatrischen<br />

Komplexbehandlung, leisten<br />

zu können, bauen die <strong>Alexianer</strong> in<br />

Krefeld ein neues Gebäude, das zukünftig<br />

als Zentrum für Altersmedizin<br />

auch räumlich sichtbar wird.<br />

Das neue Gebäude wird an die<br />

vorhandenen Zentralgebäude angeschlossen.<br />

Zehn Millionen Euro sollen<br />

in den Neubau investiert werden. Die<br />

Aufsichtsgremien der <strong>Alexianer</strong> Krefeld<br />

GmbH haben für die Maßnahme<br />

die Freigabe erteilt.<br />

Die ersten Entwurfspläne liegen vor,<br />

sodass die erforderlichen Arbeiten<br />

bereits im kommenden Jahr beginnen<br />

Das Souterrain wird die ambulanten<br />

und teilstationären Angebote beinhalten.<br />

Im Erdgeschoss entsteht<br />

eine geschützte gerontopsychiatrische<br />

Station mit zwei Gruppen zu<br />

jeweils zwölf Betten. Darüber soll es<br />

eine geriatrische Station geben. Das<br />

zweite Obergeschoss nimmt eine geriatrisch-gerontopsychiatrische<br />

Wahlleistungsstation<br />

auf. Michael Wilke,<br />

Regionalgeschäftsführer der <strong>Alexianer</strong><br />

Krefeld GmbH, erklärt: „Der Ausbau<br />

der räumlichen Kapazitäten lässt es<br />

zu, alle Alterserkrankungen personell<br />

und räumlich zentral zu behandeln<br />

und gleichzeitig besser Versorgungsnetzwerke<br />

auf- und auszubauen, um<br />

damit die Lebensqualität im Alter ins-<br />

können.<br />

gesamt zu verbessern.“ <br />

(fj)<br />

7. Berliner Woche<br />

der Seelischen Gesundheit<br />

Diese Themenwoche hat in Berlin bereits<br />

eine lange Tradition – dieses Jahr<br />

mit dem Motto „Seelische Gesundheit<br />

im Alter”. Ein Thema, zu dem die<br />

<strong>Alexianer</strong> viel zu sagen haben.<br />

Welchen Beitrag leisten Bewegung und<br />

Ernährung, um Depressionen und Gedächtnisstörungen<br />

vorzubeugen? Welche<br />

Tipps gibt es, um gelassener zu werden,<br />

wenn Ängste im und vor dem Alter<br />

auftreten? Ist Alkohol in kleinen Mengen<br />

schädlich? Über diese Fragen informierten<br />

Experten der drei Berliner <strong>Alexianer</strong>-<br />

Kliniken auf einer Fachtagung im Hotel<br />

Aquino. Ermutigt gingen die Teilnehmer<br />

mit der Botschaft nach Hause: Wir können<br />

auch präventiv tätig sein.<br />

„Eines Tages...” kann aber – trotz aller<br />

Vorsorge – das Gedächtnis so sehr nachlassen,<br />

dass sich eine Demenz entwickelt.<br />

Dieser Film mit prominenter Besetzung<br />

offenbarte eindrücklich, welche<br />

Fragen bei Betroffenen und Angehörigen<br />

aufkommen und durch welche<br />

Nachrufe<br />

Podiumsdiskussion nach dem Film „Eines Tages …”<br />

<br />

Foto: Bonow<br />

Tiefen sie gehen müssen. Er zeigt, dass<br />

trotz der schweren Last der Erkrankung<br />

auch Glücksmomente möglich sind. Betroffene<br />

und Experten diskutierten die<br />

Fragen des Publikums. Die 7. Berliner<br />

Woche der Seelischen Gesundheit wird<br />

von den drei <strong>Alexianer</strong>-Kliniken als einer<br />

der Hauptsponsoren unterstützt. Auch<br />

in diesem Jahr war dies eine gute Gelegenheit,<br />

die Kompetenzen der Berliner<br />

<strong>Alexianer</strong>-Krankenhäuser in der Alterspsychiatrie<br />

einer breiten Öffentlichkeit<br />

bekannt zu machen.<br />

PD Dr. med. Frank Godemann, Chefarzt der Klinik für<br />

Seelische Gesundheit im Alter und Verhaltensmedizin<br />

St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee<br />

„Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt lieber von mir<br />

und traut euch ruhig zu lachen. Lasst mir einen Platz zwischen<br />

euch, so wie ich ihn im Leben hatte.“<br />

Wir nehmen Abschied von:<br />

• Heike Seiffert, Pflegedirektorin, <strong>Alexianer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

• Hans-Peter Schröer, OP-Pfleger, <strong>Alexianer</strong> Potsdam<br />

Wir werden den Verstorbenen stets ein ehrendes und dankbares<br />

Andenken bewahren.


Lokales aus <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Der diesjährige Herbst hat uns alle gehörig<br />

durchgeschüttelt. Und zwar nicht<br />

nur durch die heftigen Herbststürme.<br />

Am 7. Oktober 2013 hat sich unsere<br />

Pflegedirektorin Heike Seiffert unerwartet<br />

das Leben genommen. Wir verstummten<br />

vorübergehend in Trauer vor<br />

der Wirklichkeit des Unfassbaren. Unser<br />

aufrichtiges Beileid galt der Familie.<br />

Es wurde viel geweint. Viele Gespräche<br />

haben zur Verarbeitung des Verlustes<br />

beigetragen. Dabei konnten wir uns<br />

an viele Ereignisse erinnern, in denen<br />

uns Heike Seiffert zum Lachen gebracht,<br />

uns hilfreich zur Seite gestanden<br />

oder uns Entscheidungen abgenommen<br />

hat. Wir haben in ihr einen<br />

fairen, kompetenten und loyalen Menschen<br />

verloren. Sie hat uns in schwerer<br />

Zeit enger zusammenrücken lassen.<br />

Auch viele Externe haben uns unterstützt,<br />

haben in Briefen, Mails oder<br />

Telefonaten Zuspruch und Trost gespendet<br />

und direkte Hilfe angeboten.<br />

Erkennbar wurde dies insbesondere<br />

Grußwort der Geschäftsführung<br />

beim Requiem am 1. November 2013,<br />

als zahlreiche Gäste erschienen sind<br />

und der Familie von Heike Seiffert ihre<br />

Verbundenheit signalisierten.<br />

Ich bin sehr dankbar, dass das St. Joseph-Krankenhaus<br />

Berlin-Weißensee<br />

sofort reagiert hat und uns seine Pflegedirektorin<br />

ausborgte. Danke auch<br />

an Frauke Förster, die diese Doppelbelastung<br />

auf sich genommen hat.<br />

Nun schauen wir in die Zukunft, eine<br />

neue Pflegedirektorin oder ein neuer<br />

Pflegedirektor wird gesucht. Wir werden<br />

diese Situation nutzen, um unsere<br />

Pflege weiter zu profilieren.<br />

Ihre Petra Stein<br />

Regionalgeschäftsführerin<br />

<strong>Alexianer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> GmbH<br />

Gott, du allein kennst den<br />

Menschen;<br />

du hast ihn erschaffen, und<br />

was in ihm verborgen ist,<br />

liegt offen vor dir.<br />

Komm unserer Verstorbenen<br />

Heike Seiffert in Liebe entgegen<br />

und führe sie in dein Reich.<br />

Uns aber, die zurückbleiben,<br />

stärke im Glauben, damit wir<br />

einander aufrichten und trösten.<br />

Gott, du verheißt uns unsere<br />

Zukunft.<br />

Lass uns an Heike Seiffert und<br />

alle Verstorbenen, um die wir<br />

trauern, mit Liebe und Barmherzigkeit<br />

denken und führe<br />

uns in eine gute, eine hoffnungsvolle<br />

Zukunft.<br />

Amen.<br />

In der Kirche von Polenzko ist immer Weihnachten<br />

Wir gehören weltweit zu der Region<br />

mit den meisten Kirchengebäuden<br />

(61 Kirchen) pro Quadratkilometer.<br />

Dieser Reichtum macht uns Not. Doch<br />

diese Not macht uns erfinderisch.<br />

So entstand 2005 eine Stiftung für alle<br />

Dorfkirchen im Kirchenkreis Zerbst in<br />

der Evangelischen Landeskirche <strong>Anhalt</strong>s.<br />

Ihr Ziel ist, für die Kirchengebäude<br />

eine langfristige Finanzgrundlage<br />

zu schaffen und sie zu öffnen.<br />

Inzwischen haben wir einzelnen Kirchen<br />

ein Thema gegeben. So ist neben<br />

der Gesangbuchkirche, wo wir nicht<br />

mehr gebrauchte Gesangbücher sammeln,<br />

der Osterkirche, wo ein Passionsweg<br />

entsteht, der zum Eintauchen<br />

in die Geschichte einlädt, die Weihnachtkirche<br />

Polenzko entstanden.<br />

Hier steht eine Weihnachtkrippe mit<br />

einer Heiligen Familie, deren Figuren<br />

Übermannshohe Krippenfiguren blicken dem<br />

Kirchenbesucher in Polenzko aus dem Altarraum<br />

entgegen<br />

Foto: Weinberggemeinde Garitz<br />

über 3,50 Meter groß sind. Sie wurden<br />

vom Zerbster Hobbykünstler<br />

Horst Sommer geschaffen. In Polenzko<br />

erlebt man einen Perspektivwechsel.<br />

Nicht wir schauen auf die kleine<br />

romantische Weihnachtskrippe, sondern<br />

Maria, Josef und die drei Hirten<br />

schauen auf uns herab und ich höre<br />

sie sagen: „Oh, wie niedlich!”<br />

Häufig liest man in den Gästebüchern<br />

von der Freude der Besucher, eine offene<br />

Kirche zu finden. Das ist noch nicht<br />

selbstverständlich. Wir wollen gern einladend<br />

sein. Wer seine Kirche erhalten<br />

will, der sollte sie öffnen. Unsere Kirchen<br />

stehen nicht leer. Gott wartet jeden<br />

Tag auf uns. Vielleicht können wir<br />

Sie auch einmal begrüßen.<br />

Informationen zur Stiftung unter<br />

www.kirchenstiftung-zerbst.de<br />

Doreen Rahntzsch, medizinisch-technische<br />

Assistentin, Funktionsdiagnostik<br />

Klinik Bosse Wittenberg<br />

Schlaganfallbüro<br />

hilft<br />

unbürokratisch<br />

Am 29. Oktober 2013 wurde das<br />

regionale Schlaganfallbüro, Partnerbüro<br />

der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe,<br />

in der Klinik Bosse Wittenberg<br />

eröffnet.<br />

Das ehrenamtlich geleitete Büro ist<br />

eine regionale Anlaufstelle für alle<br />

Ratsuchenden aus dem Landkreis<br />

Wittenberg. Vor Ort und unbürokratisch<br />

erhalten Betroffene, Angehörige<br />

Berufsluft geschnuppert im Sommerferienjob<br />

Sieben Schüler haben sich in der Klinik Bosse ihr Taschengeld verdient<br />

Erstmals bot die Klinik Bosse Wittenberg<br />

im Sommer 2013 Ferienjobs für<br />

Mitarbeiterkinder an. Aufgaben für<br />

die Schüler gab es reichlich:<br />

In der Verwaltung übernahmen sie<br />

Botengänge, bereiteten Pendelmappen<br />

vor und organisierten die Ablage.<br />

Behandlungen vorbereiten und die<br />

Patienten zur Therapie bringen, das<br />

erledigten die Ferienjobber in der Physiotherapie.<br />

Einsatz im Bereich Technik: Hier halfen<br />

die Schüler, die Grünanlagen zu pflegen<br />

und strichen Bänke mit frischer<br />

Farbe. Am Ende der Ferien erhielten<br />

alle Schüler ihren Lohn bar auf die<br />

Hand. „Da hat man das Strahlen in den<br />

Augen gesehen”, freut sich Personalsachbearbeiterin<br />

Antje Nestler.<br />

Für die Sommerferien 2014 suchen die<br />

Klinik Bosse Wittenberg und das St. Joarbeiterkinder<br />

ab 13 Jahren, die noch<br />

zur Schule gehen und einen Einblick<br />

in die Arbeitswelt bekommen wollen.<br />

Zwei Stunden täglich können 13- und<br />

14-Jährige arbeiten. Die 15- bis 18-Jährigen<br />

kommen mit ihren sechs Stunden<br />

am Tag auf eine 30-Stunden-Woche.<br />

Bewerbungen nehmen Antje Nestler<br />

(Klinik Bosse) und Monika Mergl<br />

(St. Joseph-Krankenhaus) ab Mai 2014<br />

Frische Luft versprach der seph-Krankenhaus Dessau wieder Mit-<br />

entgegen. <br />

(fw)<br />

und interessierte Bürger Informationen<br />

zum Schlaganfall sowie Hilfestellungen<br />

zu Vorsorge, Rehabilitation<br />

und sozialer Unterstützung.<br />

Neben der Beratung und Aufklärung<br />

zum Schlaganfall koordiniert das<br />

Büro die Selbsthilfe in der Region,<br />

betreibt Netzwerkarbeit und organisiert<br />

Fortbildungen. Das Schlaganfallbüro<br />

auf der Station „St. Elisabeth"<br />

ist donnerstags zwischen 16.00 und<br />

18.00 Uhr geöffnet. (fw)


2 zeitung | Lokales aus <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Kein Duell der Geschlechter<br />

„Wer hat Lust auf Urlaub?”<br />

Im Gespräch mit den Gleichstellungsbeauftragten der Klinik Bosse<br />

Bereits bevor sich die Klinik Bosse<br />

Wittenberg 2010 erstmals als familienfreundlicher<br />

Arbeitgeber nach dem<br />

„audit berufundfamilie“ zertifizieren<br />

ließ, wurde mit Heike Bodner eine<br />

Gleichstellungsbeauftragte ernannt,<br />

die sich um die Gleichberechtigung<br />

von Frauen und Männern kümmern<br />

soll. Zu ihr gesellte sich vor zwei Jahren<br />

Thomas Richter, der ein offenes<br />

Ohr für die Anliegen der männlichen<br />

Kollegen hat.<br />

Was wollen Sie als Gleichstellungsbeauftragte<br />

Heike Bodner und Thomas Richter kennen das Geschlechterduell in der Klinik Bosse nur am Schachbrett Foto: Widdel<br />

gleichstellen?<br />

Heike Bodner: Wir sorgen dafür, dass<br />

in unserer Klinik keine geschlechterspezifischen<br />

Ungleichheiten entstehen.<br />

Wenn eine Ungleichheit bemerkt wird,<br />

setzen wir uns mit dieser Schwachstelle<br />

auseinander. Bei Problemen suchen<br />

wir den Dialog mit allen Beteiligten.<br />

Oft findet sich eine Lösung.<br />

Seit zwei Jahren gibt es neben der<br />

Gleichstellungsbeauftragten für die<br />

Frauen auch einen Beauftragten für<br />

die männlichen Mitarbeiter. Wie<br />

kam es dazu?<br />

HB: Spannenderweise müssen wir in<br />

unserer Klinik eher auf das Wohl unserer<br />

Männer achten, als auf das der Frauen.<br />

Mir als Frau fällt der Blick auf die<br />

männliche Sichtweise jedoch schwer.<br />

sind Männer in der Unterzahl. Von etwa<br />

zwölf Pflegekräften pro Station sind nur<br />

zwei männlich. Die männlichen Pfleger<br />

laufen Gefahr, in gesundheitsgefährdende<br />

Situationen zu geraten.<br />

Können Sie ein Beispiel dafür nennen?<br />

TR: Wenn auf einer Station ein Patient<br />

aggressiv wird und randaliert, würde<br />

eine komplett weibliche Stationsbesetzung<br />

die Polizei rufen. Sind männliche<br />

Pflegekräfte im Dienst, wird oft von<br />

ihnen erwartet, dass sie selbst versuchen,<br />

die Situation zu beruhigen. Damit<br />

gefährden sie sich jedoch selbst.<br />

Wie ist es um die Gleichstellung in<br />

der Klinik Bosse bestellt?<br />

HB: „Hurra, wir haben nichts zu tun!” –<br />

so gut wie keine Ungleichheit zwischen<br />

Mann und Frau bei uns gibt. Vieles können<br />

die Stationsleitungen und Chefärzte<br />

regeln, damit den Kollegen – etwa<br />

durch ihre Familienverpflichtungen –<br />

keine Nachteile entstehen.<br />

TR: Das fängt bei familienfreundlichen<br />

Fortbildungsterminen an. Pflegekräfte<br />

und Ärzte, die ihre Pflichtfortbildungen<br />

nicht im Präsenzseminar erfüllen können,<br />

können sich am heimischen PC via<br />

E-learning weiterbilden.<br />

Die Gleichstellungsbeauftragten Heike<br />

Bodner (St. Alexius) und Thomas<br />

Richter (St. Stephanus) erreichen Sie<br />

in der Dienstzeit auf Station oder<br />

per E-Mail. Vereinbaren Sie einen<br />

Gesprächstermin in vertraulicher Atmosphäre.<br />

Für alle Anliegen gilt die<br />

Thomas Richter: Gerade in der Pflege dieser Ausruf zeigt, dass es anscheinend Schweigepflicht. (fw)<br />

Lernen<br />

statt Schweigen<br />

Fehlerkultur im Krankenhaus<br />

Das systematische Lernen aus Fehlern<br />

und Beinahe-Fehlern kann zukünftige<br />

Schnitzer dauerhaft vermeiden.<br />

Hierzu ist das klare Bekenntnis zu<br />

Fehlern innerhalb einer Organisation<br />

notwendig, das nur in einer Kultur<br />

des offenen, repressionsfreien Umgangs<br />

mit Fehlern funktioniert.<br />

Der Begriff Fehlerkultur meint eine<br />

Kultur, die Irrtümer akzeptiert und<br />

als Lernchance begreift. Wichtig ist,<br />

sanktionsfrei über Fehler und Beinahe-Schäden<br />

berichten zu können<br />

und diese hinsichtlich ihrer Ursache<br />

zu analysieren.<br />

Der Bereitschaft, einen Fehler einzugestehen,<br />

liegen zwei wesentliche<br />

Probleme zugrunde.<br />

Zum einen die Kommunikation untereinander:<br />

Dabei wird der Fehlerbegriff<br />

zwangsläufig mit der Schuldfrage<br />

verknüpft. Ein Ansatz wäre,<br />

nicht die Fehler an der Person zu<br />

suchen, sondern kollektiv Ursachen<br />

und Zusammenhänge des Irrtums zu<br />

beleuchten.<br />

Das zweite Problem: Eine offene<br />

Kommunikation über Ursachen von<br />

Beinahe-Schäden oder tatsächlichen<br />

Schäden setzt gegenseitiges Vertrauen<br />

voraus. Der Mitarbeiter muss darauf<br />

vertrauen dürfen, dass die Offenbarung<br />

der eigenen Schwächen von<br />

Kollegen oder Vorgesetzten nicht zu<br />

seinem Ungunsten ausgenutzt und<br />

das Aufzeigen von Fehlverhalten<br />

nicht negativ gedeutet wird.<br />

Hieß es auch in diesem Jahr wieder<br />

Anders gefragt: „Wer schließt sich In den vergangenen Jahren hatte sich<br />

zwei Therapeuten an und verreist?” eine Kombination aus sich verwöhnen<br />

Hierzu bietet der St. Michael Verein an lassen und Selbstversorgung bewährt.<br />

der Klinik Bosse Wittenberg die Möglichkeit<br />

des Therapeutischen Reisens Bezug der Zimmer ging es zum Ein-<br />

Nach einer leckeren Vesper und dem<br />

an. Damit spricht der Verein psychisch kaufen runter in die Stadt. Alle spürten<br />

die Vor- und Nachteile des Thürin-<br />

Erkrankte an, denen die Möglichkeit<br />

zum Reisen verwehrt bleibt – sei es ger Waldes. Denn ein großer Einkauf<br />

aus finanziellen oder aus biopsychosozialen<br />

Gründen.<br />

hinauf. Zum Glück wurden die Lasten<br />

kommt nur schwer den Berg wieder<br />

Vom 7. bis 10. Oktober 2013 ging es auf alle verteilt, so ging es leichter.<br />

mit der Bahn in den Thüringer Wald, In den kommenden Tagen machten<br />

in den Luftkurort Friedrichroda. Die wir Halt in Weimar, besuchten die Gedenkstätte<br />

Buchenwald und schauten<br />

von zehn auf sieben Personen reduzierte<br />

Reisegruppe – nein, es ging uns die wunderschöne Innenstadt mit<br />

niemand unterwegs verloren, Grund ihren Museen an.<br />

dafür waren kurzfristige Stornierungen<br />

– wohnte in der Villa Zehring der Landeshauptstadt Erfurt, unternahmen<br />

Am dritten Tag erkundeten wir die<br />

Schönstätter Marienschwestern. eine Stadtrundfahrt, besichtigten den<br />

Die Reisegruppe war von den vielen<br />

Museen Weimars begeistert Foto: Jaekel<br />

Dom und testeten die legendäre thüringische<br />

Küche. Satt und geschafft<br />

ging es zurück nach Friedrichroda, wo<br />

wir am nächsten Tag (leider) schon<br />

wieder abreisen mussten. Alle Mitreisenden<br />

waren sich jedoch einig, im<br />

kommenden Jahr sehr gern wieder!<br />

Ein großes Dankeschön geht an den<br />

Verein St. Michael e.V. Ohne dessen<br />

finanzielle Unterstützung wäre solch<br />

ein Urlaub für psychisch Erkrankte<br />

nicht möglich gewesen.<br />

Uwe Jaekel, Gesundheits- und Krankenpfleger<br />

Klinik Bosse Wittenberg<br />

Für einen offenen Umgang mit Fehlern<br />

darf die Offenlegung von eigenem<br />

Fehlverhalten, von Fehlverhalten<br />

anderer Personen, des Teams oder der<br />

Organisation also weder formell noch<br />

informell bestraft werden.<br />

Die Mitarbeiter der <strong>Alexianer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

GmbH können Fehler<br />

und Beinahe-Fehler auch anonym<br />

melden. Mit dem Fehlermeldesystem<br />

CIRS (Intranet) werden gemeldete<br />

Fehler so erfasst, dass Rückschlüsse<br />

auf Personen nicht möglich sind. Das<br />

CIRS-Team gibt allgemeine Empfehlungen,<br />

wie sich diese Fehler zukünftig<br />

vermeiden lassen. Aus Fehlern<br />

können wir lernen, denn Fehlerkultur<br />

ist Lernkultur!<br />

Martin Schenkenberger, Qualitätsmanager<br />

St. Joseph-Krankenhaus Dessau


Lokales aus <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> | zeitung 3<br />

Bilder der Seele brauchen<br />

keine Worte<br />

Gut in Wittenberg angekommen<br />

Als Assistenzarzt behandelt der Ägypter Mostafa Badr seit einem<br />

Jahr neurologische Patienten auf der Station „St. Hildegard”<br />

Intuitiv malen wie ein Kind, ohne viel<br />

darüber nachzudenken. Können das<br />

auch Erwachsene? Gestaltungstherapeutin<br />

Gabriele Rohnke ist überzeugt<br />

davon. Denn darum geht es in der Gestaltungstherapie:<br />

Hier drücken sich<br />

die Patienten nicht durch Worte oder<br />

Gesten, sondern über Farben, Formen<br />

und Symbole aus.<br />

„Manche Erlebnisse sind so schlimm<br />

für einen Patienten, dass er diese nicht<br />

verbal formulieren kann”, weiß Gabriele<br />

Rohnke, die als Ergotherapeutin<br />

der Psychiatrie in der Klinik Bosse arbeitet.<br />

Die Gestaltungstherapie als<br />

spezifische Therapieform eignet sich<br />

für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen,<br />

Essstörungen, Depressionen<br />

und Angststörungen.<br />

Die Freitagsgruppe ist eine offene<br />

Gruppe. Wenn ein Patient aus ihr ausscheidet,<br />

kann ein anderer nachrücken.<br />

Heute sitzen zwei Neulinge neben<br />

den fünf Therapie-Erfahrenen am<br />

großen Tisch mit Gabriele Rohnke. „Im<br />

Moment verstehe ich nur Bahnhof, ich<br />

weiß nicht, was mich hier erwartet”,<br />

zeigt sich eine Patientin skeptisch.<br />

Interaktionsmalen<br />

Gabriele Rohnke klebt mehrere lange<br />

Papierbahnen quer über den Tisch.<br />

Jeder Teilnehmer greift zu einer Farbflasche,<br />

Pinsel und Malschürze. Farbwürste<br />

werden in kleine Plastikbecher<br />

gedrückt. „Interaktionsmalen” betitelt<br />

Gabriele Rohnke die Aufgabe.<br />

Wer den Impuls dazu verspürt, steht<br />

Zahlen bitte!<br />

///// Im Agamus-Küchenteam in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

arbeiten insgesamt 34 Köche,<br />

Menüassistenten, Fahrer, Cafeteriaangestellte<br />

sowie ein Azubi.<br />

///// Die Küche bereitet täglich 560<br />

Portionen Mittagessen und 240 Portionen<br />

Frühstück und Abendbrot zu.<br />

///// Neben der Klinik Bosse und dem<br />

St. Joseph-Krankenhaus versorgt die<br />

Küche die beiden Tageskliniken in<br />

Dessau und Zerbst, drei Kindergärten<br />

und das Medizinische Versorgungszentrum<br />

in Coswig.<br />

///// Pro Woche werden 300 Kilogramm<br />

Kartoffeln, 280 Kilogramm<br />

Gemüse, fünf Zentner Fleisch, 70 Kilogramm<br />

Käse, 140 Kilogramm Aufschnitt<br />

und 230 Kilogramm frisches<br />

Obst verarbeitet. (fw)<br />

Gestaltungstherapeutin Gabriele Rohnke zeigt<br />

das Ergebnis des „Interaktionsmalens” Foto: Widdel<br />

auf, malt in seiner Farbe, was immer<br />

er möchte. Nichts Gegenständliches<br />

darf es sein, niemand soll dabei reden.<br />

Zähes Schweigen, keiner rührt sich.<br />

Zögerlich streicht eine junge Frau zarte<br />

Kringel in Apricot zu einer Spirale.<br />

Die Sitznachbarin traut sich, malt ein<br />

mandelförmiges Gebilde in sattem<br />

Orange daneben. In der Bildmitte<br />

wächst ein schwarzes Dreieck, gleich<br />

nebenan wird ein grün konturiertes<br />

Dreieck rot ausgefüllt. Orange Stelzen<br />

führen düsteres Schwarz zu leuchtendem<br />

Gelb. Dann malt keiner mehr.<br />

„Eine so zurückhaltende Gruppe hatte<br />

ich schon lange nicht mehr”, eröffnet<br />

Gabriele Rohnke die Auswertungsrunde.<br />

Während sich in manchen<br />

Gruppen eine starke Dynamik entwickle,<br />

seien andere sehr gehemmt.<br />

Die lange Stille heute empfanden alle<br />

als unangenehm.<br />

In der Reflexion erfahren sich die Patienten<br />

selbst, Unbewusstes wird sichtbar.<br />

„Ich wollte es schnell hinter mich<br />

bringen, deshalb habe ich zuerst gemalt”,<br />

erzählt die Frau mit dem Apricot.<br />

Im Gespräch erkennt sie, dass sie<br />

auch sonst nicht gern im Mittelpunkt<br />

steht, eher die stille Mitläuferin ist.<br />

Deswegen wagte sie nicht, ein zweites<br />

Mal zum Pinsel zu greifen. (fw)<br />

Zutaten:<br />

///// 1000 g Mehl<br />

///// 500 ml Milch<br />

///// 160 g Butter<br />

///// 160 g Zucker<br />

///// zwei Würfel Hefe<br />

///// zwei mittelgroße Eier<br />

///// zwei Eigelb<br />

///// einen Teelöffel geriebene<br />

Zitronenschale<br />

///// eine Messerspitze Salz<br />

Das Gespräch beginnt mit einem<br />

Lächeln auf die erstaunte Bemerkung,<br />

dass er so fließend deutsch spreche.<br />

„Ich bin wohl einfach talentiert”, vermutet<br />

Mostafa Badr, der vier Monate<br />

intensiven Sprachunterricht genoss.<br />

Mostafa Badr hat in Ägypten Medizin<br />

studiert. Einige Zeit lang arbeitete er<br />

als Allgemeinarzt für das ägyptische<br />

Gesundheitsministerium. Für seine<br />

Weiterbildung zum Facharzt für Neurologie<br />

wagte er den Sprung in ein fremdes<br />

Land mit einer für ihn neuen Kultur.<br />

„Ich hatte gehört, dass Deutschland<br />

junge Ärzte sucht”, erzählt der Mediziner.<br />

„Besonders die Fachrichtung<br />

Neurologie ist hier weit entwickelt.” Er<br />

schätzt zudem die systematische Vorgehensweise<br />

in Deutschland.<br />

Wittenberg überzeugte ihn<br />

Während einer Hospitation am Universitätsklinikum<br />

Heidelberg erkundigte er<br />

sich über Weiterbildungsprogramme<br />

zum Facharzt. Dabei stieß er auf das<br />

Angebot der Klinik Bosse, das ihn<br />

überzeugte. „Mit ihrem Rotationsverfahren,<br />

ihrer Ausstattung und dem<br />

herzlichen Team war diese Klinik für<br />

mich die beste Wahl”, sagt Badr heute.<br />

Seine Kollegen hätten ihm sehr dabei<br />

geholfen, heimisch zu werden. Inzwischen<br />

sind sie seine Freunde, mit denen<br />

er ausgeht, kocht und viel unternimmt.<br />

Extreme Gegensätze<br />

Während seines Ägyptenurlaubs im<br />

Sommer 2013 erfuhr Mostafa Badr<br />

sehr deutlich die Gegensätze zwischen<br />

dem friedlichen Deutschland<br />

und seiner ägyptischen Heimat. Nach<br />

der Revolution 2011 erlebt das Land<br />

mit dem Militärputsch eine Zeit der<br />

Gewalt und der Angst. Mostafa Badr<br />

Rezept: Die Neujahrsbrezel<br />

sah Menschen auf der Straße sterben<br />

und Soldaten, die wahllos in eine<br />

Menge von Demonstranten schossen:<br />

„Das waren die schlimmsten Tage<br />

meines Lebens.”<br />

Assistenzarzt Mostafa Badr hat mit der Klinik Bosse<br />

für sich die richtige Wahl getroffen Foto: Widdel<br />

Zurück in Wittenberg lassen ihn diese<br />

Ereignisse nicht los. „Ich bin hier sicher,<br />

aber zu Hause passieren grausame Dinge.<br />

Da kann ich mich nicht wohlfühlen.”<br />

Seine Familie lebt in der Stadt<br />

Mansura unweit eines Platzes, an dem<br />

es immer wieder zu brutalen Krawallen<br />

kommt. Täglich telefoniert Mostafa<br />

Badr mit seinen Eltern. Inzwischen<br />

sei es in Ägypten wieder ruhiger geworden,<br />

so Badr.<br />

Mit der mitteleuropäischen Kultur<br />

kommt Mostafa Badr mittlerweile<br />

gut zurecht. Er erlebt die Deutschen<br />

als freundlich und humorvoll. Etwas<br />

Wehmut beschleicht ihn, wenn er an<br />

die ägyptischen Speisen denkt. Da<br />

gibt es Mähschi, mit Reis gefülltes<br />

Gemüse in Tomatensoße. Und dann ist<br />

da noch das deutsche Wetter mit den<br />

„ungerecht verteilten Jahreszeiten”.<br />

An den langen, kalten Winter muss<br />

Badr sich gewöhnen: „In Ägypten<br />

sehen wir Schnee eigentlich nur im<br />

Gefrierschrank.” (fw)<br />

Die Hefe und die lauwarme Milch verrühren, mit dem Mehl, der weichen Butter,<br />

dem Zucker, der Zitronenschale, den Eiern und dem Salz verkneten und dann<br />

30 Minuten gehen lassen. Anschließend 600 Gramm vom fertigen Teig abnehmen,<br />

zu einer 120 Zentimeter langen Rolle formen und als Brezel auf ein geöltes<br />

Blech legen. Den übrigen Teig dritteln, jeweils 30 Zentimeter lange Rollen formen<br />

und flechten, danach mit etwas Wasser bepinseln, auf die Brezel kleben<br />

und diese 20 Minuten gehen lassen. Der Ofen wird auf 170 Grad (Umluft 150<br />

Grad) vorgeheizt. Die geformte Brezel wird mit dem verquirlten Eigelb bestrichen<br />

und 30 Minuten bei 170 Grad (Umluft 150 Grad) gebacken.<br />

Ein beliebtes Gebäck, das am Neujahrsmorgen verschenkt oder gemeinsam<br />

verzehrt wird. Mike Uschkrat, Ergotherapeut, St. Joseph-Krankenhaus Dessau


4 zeitung | Lokales aus <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Allerbeste Stimmung<br />

beim Sommerfest in Dessau...<br />

Die Auswahl an leckeren Kuchen war groß<br />

Propst Nachtweih und Bruder Herbert<br />

brachten bunte Ballons für die Gäste mit<br />

... und in Wittenberg<br />

Fleißige Helfer gönnen sich eine Pause<br />

Auch bei Regenwetter wird gefeiert: Kaffeetafel im Haus 2<br />

Frank der Zauberer suchte sich unter den<br />

Kollegen seine „Versuchskaninchen”<br />

Gesunde Seele<br />

im Fokus<br />

Im Oktober 2013 lud das St. Joseph-<br />

Krankenhaus Dessau erstmals zum<br />

„Tag der seelischen Gesundheit“ in<br />

das Psychosoziale Zentrum und die<br />

Tagesklinik Dessau ein.<br />

Woran lässt sich eine Depression erkennen?<br />

Was hilft bei Schlafstörungen?<br />

Expertenvorträge informierten über psychische<br />

Erkrankungen und gaben Angehörigen<br />

von seelisch Erkrankten Rat. Die<br />

Vorträge interessierten viele Dessau-Roßlauer.<br />

Bis auf den letzten Platz besetzt war<br />

zum Beispiel das Referat zur Depression.<br />

Physio- und Ergotherapeuten führten die<br />

Besucher während mehrerer Schnupperkurse<br />

in Entspannungstechniken und<br />

in die Kunsttherapie ein. Kontakte mit<br />

Selbsthilfegruppen, Vereinen und AOK<br />

ließen sich an den Serviceständen im<br />

Erdgeschoss der Tagesklinik knüpfen. Mit<br />

der Veranstaltung wollte das St. Joseph-<br />

Krankenhaus für das Thema psychische<br />

Erkrankungen sensibilisieren. Das Projekt<br />

ist gelungen und wird fortgesetzt. (fw)<br />

Termine<br />

///// 26. Dezember 2013<br />

Patronatsfest St. Stephanus<br />

///// um den 6. Januar 2014<br />

Sternsinger<br />

Ort: Klinik Bosse Wittenberg und St. Joseph-<br />

Krankenhaus Dessau<br />

///// 21. Januar 2014, 14.00 Uhr<br />

Ausstellungseröffnung: Theaterfotografien<br />

– Ansichten und Einblicke, <strong>Anhalt</strong>isches<br />

Theater Dessau<br />

Ort: St. Joseph-Krankenhaus Dessau<br />

Kleine Piraten enterten das Sommerfest<br />

Das Publikum erfreute sich auch an<br />

beeindruckenden Tanzeinlagen<br />

///// 8. März 2014<br />

Patronatsfest St. Johannes von Gott<br />

///// 15. März 2014, 9.00 Uhr<br />

Psychiatrie-Symposium<br />

Ort: Klinik Bosse Wittenberg, St. Mechthild<br />

///// 19. März 2014<br />

Patronatsfest St. Joseph<br />

Das Team am Kaffee- und Kuchenstand war gefragt<br />

Die Grillmeister bei der Arbeit Fotos: SJKD, KBW<br />

Der Basar der Ergotherapie verkaufte<br />

von Patienten gefertigte Produkte<br />

///// 8. April 2014<br />

Ausstellungseröffnung: Bilder und Fotografien<br />

von Margit Grewling<br />

Ort: St. Joseph-Krankenhaus Dessau<br />

30 Jahre Betriebsmedizin<br />

Am 1. Februar 1983 war die eigenständige<br />

Abteilung Betriebsmedizin Hauptsitz, dem St. Hedwig-Krankentionen<br />

sowie externe Arztpraxen. Am<br />

mit Dr. Brigitta Lettau und Schwester haus Berlin wird zentral organisiert<br />

Ellen Gallas gegründet worden. und koordiniert. Adelheid Böhm,<br />

Heute versorgen wir rund 3.800 <strong>Alexianer</strong>-Mitarbeiter<br />

in Berlin, Branden-<br />

langjährige Erfahrungen aus einem<br />

Fachärztin für Arbeitsmedizin, bringt<br />

burg und <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> in 18 Einrichtungen<br />

an sechs Standorten. Dazu versorgung ein. Julia Goebel, seit Mai<br />

Berliner Krankenhaus der Maximal-<br />

gehören Krankenhäuser, Pflegeheime, 2012 dabei, ist Azubi zur Medizinischen<br />

Fachangestellten. Beate Pustal<br />

Tageskliniken, Medizinische Versorgungszentren,<br />

Dienstleister, Sozialsta-<br />

und Jana Dombrowski sind als ver-<br />

sierte Arzthelferinnen seit sieben und<br />

fünf Jahren, Dr. Bernadette Weigmann,<br />

Fachärztin für Innere Medizin,<br />

ist als Betriebsärztin seit 2000 dabei.<br />

Arbeitsinhalte sind der betriebliche<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz und<br />

die Wiedereingliederung. Zum Jubiläum<br />

haben wir uns an die Erfahrungen<br />

unserer Vorgänger erinnert. Wir werden<br />

die gute Tradition fortsetzen und<br />

stets offen sein für alle Anliegen.<br />

Dr. Bernadette Weigmann, Leitende Betriebsärztin<br />

St. Hedwig-Krankenhaus<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Alexianer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> GmbH<br />

Regionalgeschäftsführerin:<br />

Petra Stein (V.i.S.d.P.)<br />

Hans-Lufft-Straße 5,<br />

06886 Lutherstadt Wittenberg<br />

Telefon: (03491) 476 -0<br />

E-Mail: klinik.bosse@alexius.de<br />

1. Jahrgang, 4. Ouartal 2013<br />

Redaktion<br />

Redaktionsleitung:<br />

Franziska Widdel (fw)<br />

Telefon: (03491) 476-324<br />

E-Mail: f.widdel@alexius.de

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