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www.bamberg.bund-naturschutz.de<br />

Ausgabe Ausgabe April Juli 2012 2013<br />

Juli/2011<br />

4<br />

Die Zeitung der Kreisgruppe Bamberg<br />

Sandwelten: Konversion: <strong>Naturschutz</strong>:<br />

BN auf Landesgartenschau<br />

Chance für Mensch und Kalks<strong>in</strong>terbäche Natur<br />

Umweltbildung: Energiewende:<br />

Vielfalt Neues erleben aus der Region


Ihr Bio-Fachmarkt <strong>in</strong> Bamberg<br />

Magaz<strong>in</strong>str. 2 NEU! Würzburger Str. 57b<br />

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Fairer Handel seit 1979<br />

In den Räumen der ehemaligen Buchb<strong>in</strong>derei<br />

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und Kunsthandwerk) als Mitbr<strong>in</strong>gsel<br />

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Kapuz<strong>in</strong>erstraße 10<br />

96047 Bamberg<br />

Tel. 0951-203755<br />

Fax 0951-24997<br />

weltladen-bamberg@vr-web.de<br />

www.fairer-handel-regensburg.de<br />

Di – Fr 9.00 – 18.00 Uhr<br />

Sa 10.00 – 14.00 Uhr<br />

Mo geschlossen<br />

Naturkost<br />

In Ihrer Nähe<br />

2 Dä Löömzoh · Juli 2013


Editorial / Impressum<br />

Editorial<br />

Wahltag<br />

ist Zahltag …<br />

Die Extremwetterlagen häufen sich – weltweit<br />

und auch bei uns. Wieder e<strong>in</strong>mal rollte<br />

e<strong>in</strong>e „Jahrhundertflut“ – oder war es doch<br />

e<strong>in</strong>e „Jahrtausendflut“ – durch das Land.<br />

Egal. Die Bilder s<strong>in</strong>d immer gleich: gewaltige<br />

Zerstörungen, verzweifelte Menschen. Und<br />

da s<strong>in</strong>d sie wieder: die Wahlkämpfer - und<br />

versprechen Milliardenhilfe (kl<strong>in</strong>gt viel, br<strong>in</strong>gt<br />

den Betroffenen aber meist wenig). Und oft<br />

haben sie dann noch e<strong>in</strong>e tolle Idee – höhere<br />

Deiche, damit die weiter unten am Fluss das<br />

nächste Mal noch schneller absaufen!<br />

Über die Ursachen will ke<strong>in</strong>er reden: der Klimawandel.<br />

Er wird wohl die gewaltigste Herausforderung<br />

für die Menschheit <strong>in</strong> diesem<br />

Jahrhundert. E<strong>in</strong>e (Kriegs-)Front, an der kaum<br />

e<strong>in</strong> Politiker wirklich kämpft.<br />

„Ich schwöre, dass ich me<strong>in</strong>e Kraft dem<br />

Wohle des deutschen Volkes widmen, …<br />

Schaden von ihm wenden … werde.“ So lautet<br />

der Amtseid für unsere derzeitige <strong>Bund</strong>esregierung.<br />

Am Wahltag sollten die Bürger<br />

genau h<strong>in</strong>schauen, welche Politik (Hochwasser-)Schaden<br />

abwenden könnte. Sonst zahlt<br />

am Ende weiter der Bürger den nächsten<br />

Hochwasserschaden – garantiert!<br />

Impressum<br />

Herausgeber von Dä Löömzoh:<br />

<strong>Bund</strong> <strong>Naturschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.,<br />

Kreisgruppe Bamberg,<br />

Kapuz<strong>in</strong>erstr. 12, 96047 Bamberg<br />

Bankverb<strong>in</strong>dung:<br />

Sparkasse Bamberg, Kto.Nr. 70 300,<br />

BLZ 770 500 00<br />

Verantwortlich i.S.d.P.:<br />

He<strong>in</strong>z Jung, 1. Vorsitzender<br />

Redaktion: Christ<strong>in</strong>e Hertrich<br />

Anzeigen: Christ<strong>in</strong>e Hertrich,<br />

Markus Breidenste<strong>in</strong><br />

Auflage: 2.200<br />

Druck: Druckerei Frank Waizendorf<br />

An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet:<br />

Erich Spranger, Markus Breidenste<strong>in</strong>,<br />

He<strong>in</strong>z Jung, Csilla Jámbor, Lukas Garbe,<br />

Margit Sestak<br />

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbed<strong>in</strong>gt die Me<strong>in</strong>ung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Layout: Wolfgang Hölzle<strong>in</strong><br />

Dä Löömzoh ersche<strong>in</strong>t dreimal jährlich.<br />

Für gewerbliche Anzeigen gilt unsere<br />

Anzeigenpreisliste, Stand 01/2013<br />

Die Redaktion behält sich Änderungen<br />

und Kürzung von Artikeln vor.<br />

Inhalt<br />

Editorial 3<br />

Impressum 3<br />

Heckenpetition 3<br />

Konversion 4<br />

Flächenfraß 5<br />

W<strong>in</strong>dkraf 7<br />

Schnitzen für Kids 8<br />

Vielfalt erleben 9<br />

Aus Orts- und Kreisgruppe 10<br />

Aus Ortsgruppen 11<br />

Term<strong>in</strong>e 12<br />

„Dä Loomzoh“ ist auf 100%<br />

Recycl<strong>in</strong>gpaier gedruckt.<br />

Redaktionsschluss Löömzoh 3/2013:<br />

14. Oktober 2013<br />

He<strong>in</strong>z Jung<br />

Kreisgruppenvorsitzender<br />

Titelfoto: Schachbrettfalter,<br />

Foto: Wiltrud Doerk<br />

Petition für<br />

mehr Heckenschutz<br />

Ab 1. Oktober dürfen bis Ende Februar Hecken<br />

wieder bis „auf den Stock gesetzt“ werden. Wir<br />

haben alle noch <strong>in</strong> guter Er<strong>in</strong>nerung, was sich im<br />

W<strong>in</strong>ter 2012/2013 abgespielt hat. Im Landkreis<br />

Bamberg wurden Hecken <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bis dah<strong>in</strong><br />

noch nie dagewesenen Ausmaß geschnitten.<br />

Große Teile der Bevölkerung waren empört und<br />

me<strong>in</strong>ten, dergleichen dürfe sich nicht wiederholen.<br />

BN Mitglied Franz Proksch hat nun e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>gabe<br />

an den Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags<br />

verfasst. Alle, die mehr Schutz für unsere<br />

Hecken und Feldra<strong>in</strong>e fordern, werden gebeten,<br />

durch das Sammeln von Unterschriften der E<strong>in</strong>gabe<br />

zum Erfolg zu verhelfen.<br />

Petition<br />

Unterschriftenlisten und E<strong>in</strong>gabetext<br />

der Petition für Heckenschutz<br />

anfordern bei:<br />

Franz Proksch<br />

Tel: 09543/9456<br />

Dä Löömzoh · Juli 2013 3


Stadtentwicklung<br />

Konversion<br />

Der Abzug der US-Armee aus Bamberg<br />

– e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n für Mensch und Natur<br />

Am Montag den 6. Mai 2013 lud die Kreisgruppe Bamberg zu e<strong>in</strong>em Vortrag von BN Regionalreferent Tom<br />

Konopka zur bevorstehenden Konversion <strong>in</strong> den Saal der Geme<strong>in</strong>de St. He<strong>in</strong>rich <strong>in</strong> Bamberg e<strong>in</strong>.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n se<strong>in</strong>es Vortrags gab Konopka e<strong>in</strong>en<br />

Überblick über das betroffene Gebiet,<br />

das mit 450 ha immerh<strong>in</strong> 8% des Bamberger<br />

Stadtgebiets ausmacht. 155 ha wurden<br />

bereits durch die Amerikaner für Kasernen,<br />

Siedlungen, Sportstätten etc. städtebaulich<br />

genutzt. An dieser Stelle mahnte der Referent<br />

, man dürfe die durch die Konversion<br />

neugewonnenen Flächen nicht automatisch<br />

und unmittelbar für den Wohnungs- und<br />

Hausbau nutzen, sondern sollte dies nur soweit<br />

verfolgen, wie es im H<strong>in</strong>blick auf den<br />

demographischen Wandel s<strong>in</strong>nvoll ist.<br />

Wie unterschiedlich Konversionsflächen<br />

genutzt werden können, zeigte Konopka<br />

an Beispielen aus Franken, wo die Konversion<br />

bereits zum großen Teil abgeschlossen<br />

ist:<br />

Beispiel Fürth<br />

In Fürth zogen die US-Streitkräfte bereits<br />

1995 ab. Hier wurden 37 % der Fläche<br />

dem <strong>Naturschutz</strong> zugeführt, darunter auch<br />

wertvolle Flächen mit Sandmagerrasen. Außerdem<br />

entstanden auf dem Grund der<br />

ehemaligen W.O. Darby Kaserne e<strong>in</strong> neues<br />

Wohngebiet und der Südstadtpark, welche<br />

die Attraktivität Fürths als Wohnort stark<br />

verbessert haben.<br />

<strong>Naturschutz</strong>gebiet<br />

Tennenloher Forst<br />

Die Aufgabe der Erlangener Ferrisbarracks<br />

wurde 1993 angekündigt. Bereits 1997 erfolgte<br />

dann der Kauf durch die Stadt Erlangen,<br />

welche die alte Kaserne <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Wohnpark mit Stadtpark, genannt Röthelheimpark,<br />

umbaute. Insgesamt s<strong>in</strong>d von 50<br />

ha Fläche 25 ha für den <strong>Naturschutz</strong> ausgeschrieben<br />

worden. Zudem wurde der<br />

Tennenloher Forst, welcher heute das größte<br />

<strong>Naturschutz</strong>gebiet <strong>in</strong> Mittelfranken ist,<br />

nach dem Abzug der Amerikaner zum <strong>Naturschutz</strong>gebiet<br />

erklärt.<br />

In Nürnberg wurden fast alle militärischen<br />

Gebäude abgerissen und vielerorts moderner<br />

Wohnraum geschaffen. In Feucht wurde<br />

viele wertvolle Feuchtlebensräume durch<br />

Gewerbegebiete vernichtet, nur der Übungsplatz<br />

zwischen Oberasbach und Ste<strong>in</strong> wurde<br />

zum <strong>Naturschutz</strong>park, da dieser als e<strong>in</strong>er<br />

der Kernräume der Sandachse Franken<br />

gilt.<br />

Perspektiven für Bamberg<br />

Für Bamberg als Teil der Sandachse Franken<br />

fordert Konopka die Kerngebiete, wie<br />

zum Beispiel den Flugplatz Breitenau, unter<br />

Schutz zu stellen. Dem Erhalt des Hauptsmoorwalds<br />

muss besondere Aufmerksamkeit<br />

gelten. Er befürchtet, dass es nach dem<br />

Abzug der Amerikaner durch den Bau von<br />

Straßen und die Ausweisung von Gewerbeflächen<br />

zu e<strong>in</strong>er Zerstückelung des Waldes<br />

kommt. Konopka sieht die Zukunft des<br />

Hauptsmoorwalds als Bannwald, ähnlich<br />

dem Nürnberger Reichswald, der die Stadt<br />

begrenzt, wichtige Funktionen wie die Frischluftzufuhr<br />

erfüllt und der Bevölkerung zur<br />

Naherholung dient. Außerdem verwies der<br />

Referent auf Versprechen der Regierung<br />

von Oberfranken die Flächen unter <strong>Naturschutz</strong><br />

zu stellen, sobald die US-Streitkräfte<br />

die Areale verließen.<br />

Abschließend mahnte Konopka, Bamberg<br />

solle e<strong>in</strong>e Stadt der kurzen Wege bleiben.<br />

Es wäre wichtig die starke Innenentwicklung<br />

beizubehalten und durch die Konversion<br />

die städtebauliche Entwicklung nicht zu<br />

stark an den Randgebieten zu forcieren.<br />

Hier sollte vielmehr Raum für die Natur und<br />

die Erholung der Menschen erhalten werden.<br />

Die Konversion müsse von Unten nach<br />

Oben verlaufen, d.h. es müssen Bürger,<br />

Vere<strong>in</strong>e und Verbände mit <strong>in</strong> die Planung<br />

e<strong>in</strong>bezogen werden und es solle Raum für<br />

Kreative gelassen werden. Letztendlich verwies<br />

Konopka noche<strong>in</strong>mal auf den demographischen<br />

Wandel und gab zu bedenken,<br />

dass auch Bamberg nicht immer<br />

Wachstumsregion bleiben wird und möglicherweise<br />

schon <strong>in</strong> den nächsten zwei<br />

Dekaden Schrumpfungsprozesse e<strong>in</strong>setzen<br />

werden.<br />

Markus Breidenste<strong>in</strong><br />

Auf der Seite der Stadt Bamberg<br />

www.stadt.bamberg.de gibt es<br />

Übersichtsbilder, Karten und Informationen<br />

zur Bürgerbeteiligung beim<br />

Konversionsprozess.<br />

Neue Wohnsiedlung Nürnberg<br />

Foto: Johannes Marab<strong>in</strong>i, arche-bayern.de<br />

4 Dä Löömzoh · Juli 2013<br />

Ur-Wildpferde beweiden das NSG<br />

Tennenloher Forst<br />

Grafik Übersicht Konversion<br />

Quelle: Stadt Bamberg


Flächenverbrauch<br />

Stoppt den Flächenfraß!<br />

Es kommt Bewegung <strong>in</strong> die Sache…nur leider nicht <strong>in</strong> Hirschaid<br />

Die Nachhaltigkeitsstrategie der <strong>Bund</strong>esregierung<br />

setzt zum parteiübergreifenden<br />

Ziel, den täglichen Flächenverbrauch <strong>in</strong><br />

Deutschland von derzeit 80 Hektar bis<br />

2020 auf maximal 30 Hektar zu reduzieren.<br />

Neben ökologischen Argumenten wie<br />

Verlust von Lebensräumen, Biotop-Pflege,<br />

Hochwassergefahr, Klima- und Landschaftsschutz<br />

s<strong>in</strong>d auch die sozialen und ökonomischen<br />

Folgen e<strong>in</strong>es ungebrochenen Landschaftsverbrauches<br />

immer deutlicher. Diese<br />

Entwicklungen erfordern e<strong>in</strong> radikales Umdenken<br />

auch auf kommunaler Ebene:<br />

Wachstum und wirtschaftliches Wohlergehen<br />

dürfen nicht mit zunehmendem Flächenverbrauch<br />

e<strong>in</strong>hergehen. Steuerungs<strong>in</strong>strumente<br />

die auf Boden, Fläche und<br />

Immobilien wirken, s<strong>in</strong>d zugunsten e<strong>in</strong>er<br />

Bestandspflege und -entwicklung umzuwidmen.<br />

Mehrere Geme<strong>in</strong>den im Landkreis<br />

Bamberg haben den richtigen Kurs bereits<br />

e<strong>in</strong>geschlagen. Litzendorf hat etwa 20 ha<br />

Bauerwartungsland an den Ortsrändern<br />

und Außenbereichen aus dem Flächennutzungsplan<br />

gestrichen und fördert stattdessen<br />

die Innenentwicklung. Auch Zapfendorf<br />

weist seit 2013 ke<strong>in</strong>e neuen Baugebiete<br />

mehr auf der grünen Wiese aus.<br />

Demgegenüber sche<strong>in</strong>t Hirschaid immer<br />

noch davon zu träumen, dass der demographische<br />

Wandel an der Geme<strong>in</strong>de vorbeigehen<br />

wird. Es sche<strong>in</strong>t nicht überall klar<br />

Daten zur Flächennutzung 2011, Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und<br />

Datenverarbeitung, München<br />

zu se<strong>in</strong>, dass der Innenentwicklung gegenüber<br />

der Außenentwicklung absoluter Vorrang<br />

e<strong>in</strong>geräumt werden muss. In Hirschaid<br />

und Sassanfahrt gibt es etwa 25 Hektar <strong>in</strong>nerörtliche<br />

Baulücken und bereits erschlossene<br />

Brachflächen sowie 128 Leerstände –<br />

e<strong>in</strong> immenses Potential für Innenentwicklung.<br />

Im kle<strong>in</strong>en Ortsteil Friesen mit 330 E<strong>in</strong>wohnern<br />

s<strong>in</strong>d 18 Baulücken mit vorhandener<br />

Infrastruktur (Abb. 1.) und ergeben zusammen<br />

e<strong>in</strong>e freie Baufläche von 1,45 Hektar.<br />

Würden all diese Baulücken mit E<strong>in</strong>familienhäusern<br />

bebaut werden, führte das zu<br />

e<strong>in</strong>em theoretischen E<strong>in</strong>wohnerzahlzuwachs<br />

um 16-22 % (3-4 Pers./Haushalt, 800 qm/<br />

Grund). Derzeit s<strong>in</strong>d nur wenige dieser Flächen<br />

zu verkaufen. Würde hier die Geme<strong>in</strong>de<br />

Anreize für die Bebauung oder Veräußerung<br />

dieser Bauplätze schaffen, z.B.<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es kommunalen Förderprogrammes,<br />

könnte sich diese Situation ändern.<br />

Dä Löömzoh · Juli 2013 5


Flächenverbrauch<br />

Beispiel Hirschaid<br />

Die Nutzung der vorhandenen Innenentwicklungspotentiale<br />

reicht jedoch alle<strong>in</strong>e<br />

nicht aus, um für den demographischen<br />

und ökologischen Wandel gerüstet zu se<strong>in</strong>.<br />

Die Zunahme von Siedlungs- und Verkehrsflächen<br />

<strong>in</strong> der gesamten Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

soll auf 1,6 ha/Jahr verr<strong>in</strong>gert werden, das<br />

entspricht e<strong>in</strong>em maximalen Flächenverbrauch<br />

von <strong>in</strong>sg. 13 Hektar bis zum Jahr<br />

2020.<br />

Um diese Zahlen zu verdeutlichen, zeigt<br />

Tabelle 1. aktuelle Daten zu Hirschaids<br />

Flächenverbrauch im Vergleich zu anderen<br />

Geme<strong>in</strong>den. Derzeit wandelt Hirschaid<br />

jährlich mehr als 2,6 Hektar Freifläche <strong>in</strong><br />

Siedlungs- und Verkehrsfläche um. Von<br />

2008 bis 2011 waren es <strong>in</strong>sgesamt 7,9<br />

Hektar. Das genannte Ziel wäre nur e<strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>er Schritt Richtung Normalität, denn<br />

der Anteil an Siedlungs- und Verkehrsflächen<br />

<strong>in</strong> der Marktgeme<strong>in</strong>de liegt mit<br />

18 % weit über dem bayerischen Durchschnitt.<br />

Die Größe der Freiflächen und naturnahen<br />

Flächen pro 1000 E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong><br />

Hirschaid entspricht nur etwa e<strong>in</strong>em Drittel<br />

vom Durchschnitt im Landkreis Bamberg<br />

und ist die niedrigste der aufgezeigten<br />

Kommunen.<br />

Fazit: Hirschaid verfügt über die ger<strong>in</strong>gsten<br />

Ressourcen an Freiflächen und hätte daher<br />

e<strong>in</strong>e aktive Flächensparpolitik am dr<strong>in</strong>gendsten<br />

nötig. Solange <strong>in</strong> Hirschaid e<strong>in</strong><br />

hohes Innenentwicklungspotential vorhanden<br />

ist, sollten ke<strong>in</strong>e Baugebiete auf der<br />

grünen Wiese ausgewiesen werden.<br />

Das derzeit laufende Projekt „Zukunft<br />

Hirschaid“ bietet den Entscheidungsträgern<br />

der Geme<strong>in</strong>de die e<strong>in</strong>zigartige Chance zu<br />

e<strong>in</strong>er ideellen Neuausrichtung. Vor dem<br />

Luftbild von<br />

Friesen. Bereits<br />

erschlossene<br />

Baugrundstücke<br />

s<strong>in</strong>d weiß bzw.<br />

gelb schattiert.<br />

H<strong>in</strong>tergrund der schwierigen kommunalpolitischen<br />

Herausforderungen, die unsere Zukunft<br />

br<strong>in</strong>gt, sollte um diese Neuausrichtung<br />

gerungen werden. Nur nach e<strong>in</strong>em schrittweisen<br />

Umdenken kann das nicht mehr<br />

zeitgemäße Handeln losgelassen und e<strong>in</strong>e<br />

Akzeptanz für das Neue erreicht werden.<br />

Leider zeichnet sich aber e<strong>in</strong>e Tendenz zum<br />

„Weiter so“ ab: Weiterentwicklung und<br />

Wachstum durch Flächenverbrauch und<br />

Versiegelung.<br />

Diese Vorgänge lassen befürchten, dass unsere<br />

derzeitigen Geme<strong>in</strong>devertreter den<br />

Herausforderungen bzgl. Nachhaltigkeit<br />

nicht gewachsen s<strong>in</strong>d und nicht über die<br />

notwendige Offenheit und Wandlungsfähigkeit<br />

verfügen. Hirschaid wird trotzdem<br />

den Kurs ändern (müssen).<br />

Csilla Jámbor und Torsten Ladehof<br />

Grünes Herz Friesen e.V.<br />

www.gruenes-herz-friesen.de<br />

<strong>in</strong>fo@gruenes-herz-friesen.de<br />

6 Dä Löömzoh · Juli 2013


W<strong>in</strong>dkraft<br />

Vorranggebiete für W<strong>in</strong>dkraft - die 2. Runde<br />

Verlauf des Verfahrens<br />

Im März 2012 hatte der Planungsausschuss<br />

des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken<br />

West e<strong>in</strong>en ersten Enwurf für Vorranggebiete<br />

für W<strong>in</strong>dkraftanlagen verabschiedet.<br />

Danach bestand die Möglichkeit<br />

zu Stellungnahmen, an denen sich viele beteiligt<br />

haben, auch der <strong>Bund</strong> <strong>Naturschutz</strong>.<br />

Im Mai 2013 traf sich nun der Planungsausschuss<br />

zur Beschlussfassung des zweiten<br />

Entwurfs, <strong>in</strong> den die fachlich geprüften und<br />

abgewogenen Stellungnahmen e<strong>in</strong>gearbeitet<br />

worden waren. Im Ergebnis wurden die<br />

meisten Vorrangflächen unverändert übernommen,<br />

e<strong>in</strong>ige wurden gestrichen, e<strong>in</strong>ige<br />

wurden <strong>in</strong> ihren Abgrenzungen geändert<br />

und e<strong>in</strong>ige Flächen wurden neu aufgenommen.<br />

Nun besteht bis Oktober 2013 die<br />

Möglichkeit der Stellungnahme zu den Veränderungen<br />

bevor dann die Festlegung der<br />

Vorranggebiete abgeschlossen wird.<br />

Wichtige Veränderungen<br />

im Landkreis Bamberg<br />

Verkle<strong>in</strong>erungen bei zwei besonders heftig<br />

umstrittenen Gebieten dürften die Wogen<br />

etwas glätten. Das geplante Vorranggebiet<br />

Wattendorf wurde im Nordwesten verkle<strong>in</strong>ert.<br />

Da dort bereits Lärmbelastung<br />

durch den Ste<strong>in</strong>bruch besteht, könnten mit<br />

neu h<strong>in</strong>zukommenden W<strong>in</strong>drädern die<br />

Grenzwerte überschritten werden, so die<br />

Begründung. Das Vorranggebiet Trunstadt<br />

Süd, das sich auf dem Höhenrücken zwischen<br />

Ma<strong>in</strong>- und Aurachtal bef<strong>in</strong>det, wurde<br />

im Südosten auf der Höhe von Weiher wegen<br />

knapper Siedlungsabstände deutlich<br />

verkle<strong>in</strong>ert. Damit wird der landschaftlich<br />

reizvolle Talschluss von Weiher entlastet<br />

und man kommt den Bedenken der E<strong>in</strong>wohner<br />

von Weiher entgegen.<br />

Streichungen<br />

Bedauerlich s<strong>in</strong>d folgende Streichungen:<br />

Das Vorranggebiet Sassendorf-West, <strong>in</strong><br />

dem auch das bestehende W<strong>in</strong>drad Sassendorf<br />

liegt, wurde aufgrund e<strong>in</strong>es zunächst<br />

übersehenen, offensichtlich schon<br />

sehr lange geduldeten Wochenendhauses<br />

gestrichen. Wir hoffen, dass hier doch noch<br />

e<strong>in</strong>e andere Lösung mit W<strong>in</strong>drädern gefunden<br />

wird.<br />

Das Vorranggebiet Walsdorf-West wurde<br />

aufgrund der Bee<strong>in</strong>trächtigung der Blickbeziehung<br />

auf die Burg Lisberg gestrichen.<br />

Als Kompromiss würde sich die Streichung<br />

der nordwestlichen Hälfte der Vorrangfläche<br />

anbieten. Damit würde der Abstand<br />

zur Burg 2 km betragen und die W<strong>in</strong>dräder<br />

würden weiter aus dem Blickfeld geschoben.<br />

Neuaufnahmen<br />

Besonders freuen wir uns über e<strong>in</strong>ige neue<br />

Gebiete, u.a. drei relativ w<strong>in</strong>dreiche Flächen<br />

auf dem Jura: Deutlich erweitert wurde<br />

die Vorrangfläche im Nordosten von<br />

Brunn <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de Heiligenstadt. Neu<br />

aufgenommen wurden auch e<strong>in</strong> Bereich bei<br />

Neudorf und südlich davon die Fläche des<br />

schon länger geplanten Bürgerw<strong>in</strong>dparks<br />

Hohenellern. Diese Flächen sollen aus dem<br />

Landschaftsschutzgebiet herausgenommen<br />

werden.<br />

50 neue W<strong>in</strong>danlagen<br />

im Landkreis Bamberg möglich<br />

Mit den Änderungen können wir <strong>in</strong> der<br />

Summe für den Landkreis Bamberg zunächst<br />

zufrieden se<strong>in</strong>. Falls die W<strong>in</strong>dkraft<br />

von Seiten der <strong>Bund</strong>espolitik bei der anstehenden<br />

Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes<br />

nicht schlechter gestellt<br />

wird, könnten bis zu 50 neue W<strong>in</strong>danlagen<br />

gebaut werden. Über die ausgewiesenen<br />

Flächen h<strong>in</strong>aus gibt es noch viele<br />

Möglichkeiten für Vorranggebiete. Durch<br />

die angedachten Zonierungskonzepte<br />

könnten konfliktärmere Bereiche <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Landschaftsschutzgebiete auch für<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen geöffnet werden.<br />

Doch bis die Zonierungskonzepte auf den<br />

Weg gebracht und fertig gestellt s<strong>in</strong>d, wird<br />

wohl noch etwas Zeit vergehen. Zeit, <strong>in</strong> der<br />

die bisher ausgewiesenen Flächen bebaut<br />

werden können und Zeit, um sich an neue<br />

Landschaftsbilder zu gewöhnen.<br />

Erich Spranger<br />

Die Unterlagen des Planungsverbandes<br />

Oberfranken-West s<strong>in</strong>d unter<br />

folgendem L<strong>in</strong>k e<strong>in</strong>sehbar:<br />

www.oberfranken-west.de/<br />

<strong>in</strong>fo/<strong>in</strong>fo.htm#aktuell<br />

Carshar<strong>in</strong>g im<br />

<strong>in</strong>fo@oekobil.de<br />

Für alle, denen e<strong>in</strong> Auto zu viel<br />

und ke<strong>in</strong> Auto zu wenig ist.<br />

Informationen bei:<br />

Georg Pelzer · Brennerstr. 52 · 96052 Bamberg<br />

Tel.: 0951/297 68 07 · http://www.oekobil.de<br />

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auch <strong>in</strong> Bamberg<br />

Tel. 09549-7770 · Fax 09549-7913<br />

Dä Löömzoh · Juli 2013 7


Landesgartenschauu<br />

Waldnaturschutz K<strong>in</strong>derseite<br />

Schnitzen<br />

Schnitzen<br />

für Kids<br />

Gerade im Sommer bietet Schnitzen e<strong>in</strong>e<br />

tolle Gelegenheit an der frischen Luft kreativ<br />

zu se<strong>in</strong>. Mit e<strong>in</strong> wenig Übung könnt ihr<br />

zum Beispiel tolle Muster <strong>in</strong> die R<strong>in</strong>de ritzen<br />

und so euren Wanderstock oder Bogen verschönern,<br />

ihr könnt euch Spielzeug schnitzen,<br />

wie Pfeil und Bogen oder euch eigenen<br />

Holzschmuck anfertigen. Damit ihr<br />

euch und eure Freunde dabei nicht verletzt,<br />

fragt eure Eltern um Erlaubnis, seid konzentriert<br />

bei der Sache und haltet euch an diese<br />

vier simplen Grundregeln:<br />

1. Lauft nie mit offener Kl<strong>in</strong>ge herum.<br />

2. Immer vom Körper wegschnitzen.<br />

3. Wer schnitzt der sitzt.<br />

4. <strong>Zum</strong> Nachbarn werden zwei<br />

Armlängen Abstand gehalten.<br />

Achtet außerdem bei der Wahl des Schnitzmessers<br />

darauf, dass sich die Kl<strong>in</strong>ge feststellen<br />

lässt, damit ihr euch nicht verletzt.<br />

BN K<strong>in</strong>dergruppe<br />

„Sonnenblumenk<strong>in</strong>der“<br />

beim<br />

Schnitzen<br />

Am leichtesten fällt euch das Schnitzen am<br />

Anfang wenn ihr kurzfaserige Holzsorten<br />

wie L<strong>in</strong>de, Pappel, Birke oder Eiche verwendet.<br />

Kle<strong>in</strong>er Tipp: je frischer das Holz,<br />

desto leichter lässt es sich bearbeiten. Bitte<br />

schneidet jetzt nicht wahllos Äste von Bäumen,<br />

sondern nutzt Holz das bereits auf<br />

dem Boden liegt, um die Natur zu schützen!<br />

Versucht doch zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>fach mal<br />

e<strong>in</strong> Muster <strong>in</strong> die R<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>es Stockes zu<br />

schnitzen, ihr werdet sehen wie viel Spaß<br />

das macht und wie cool der Stock damit<br />

aussieht.<br />

Markus Breidenste<strong>in</strong><br />

Foto: Christ<strong>in</strong>e Hilker<br />

Buchtipp:<br />

Frank Egholm,<br />

Schnitzen mit K<strong>in</strong>dern,<br />

Verlag Freies Geistesleben, 16,90 €<br />

K<strong>in</strong>derhort Ankerplatz<br />

baut Hochbeet<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit den K<strong>in</strong>dern haben Christoph Diedicke und Erich Spranger vom <strong>Bund</strong> <strong>Naturschutz</strong> e<strong>in</strong> Hochbeet im Garten des<br />

Hallstadter AWO-K<strong>in</strong>derhortes gebaut. Hier wird nun Gemüse angebaut und die K<strong>in</strong>der können von der Aussaat bis zur Ernte<br />

alles selbst erleben. Sie erfahren, wie lecker frisches Gemüse schmeckt und sie übernehmen Verantwortung für ihr Beet.<br />

8 Dä Löömzoh · Juli 2013


Vielfalt erleben<br />

Echte Gartenpioniere –<br />

JBN bearbeitet e<strong>in</strong>en Gemüseacker<br />

Aus dem Boden – oder der Wiese – gestampft<br />

hat die Stadt e<strong>in</strong>ige Äcker <strong>in</strong> der<br />

Nähe der Uni Feldkirchenstraße. So wurden<br />

Anfang des Jahres 12 Äcker zur jährlichen<br />

Miete angeboten. Das Interesse an<br />

diesen war nicht schlecht, bis sich herausstellte,<br />

dass es dort weder e<strong>in</strong>en Wasseranschluss<br />

noch e<strong>in</strong> Gerätehaus vor Ort<br />

gibt. Tja, nicht alle Ideen der Stadt s<strong>in</strong>d<br />

vollends durchdacht und s<strong>in</strong>nvoll. Diesen<br />

schlechten Bed<strong>in</strong>gungen zum Trotz wurden<br />

3 Äcker vermietet, 2 davon g<strong>in</strong>gen an<br />

uns, die JBN Bamberg. Nach e<strong>in</strong>em Treffen<br />

wurde der Acker bepflanzt. Durch e<strong>in</strong><br />

ausgefeiltes Bewässerungssystem (Flasche<br />

mitbr<strong>in</strong>gen und ausleeren) und das wöchentliche<br />

Aufopfern von Freiwilligen<br />

JBN-Mitgliedern gedeihen jetzt Mais,<br />

Kartoffeln, Bohnen, Kürbisse und Co.<br />

Durch eben diese Arbeit bekommen wir Jugendliche<br />

e<strong>in</strong>e total andere Sichtweise auf<br />

das Wetter. Jedes Mal, wenn es regnet,<br />

s<strong>in</strong>d wir glücklich, dass die Pflanzen natürlich<br />

bewässert werden und nicht noch e<strong>in</strong>mal<br />

jemand h<strong>in</strong>fahren muss. Auch bekommt<br />

man mehr Gefühl zum Grünen und<br />

Pflanzen.<br />

Lukas Garbe<br />

Ha<strong>in</strong> mit allen S<strong>in</strong>nen erleben<br />

Echte Frühl<strong>in</strong>gsgefühle kamen noch nicht<br />

auf, trotzdem konnte der Ha<strong>in</strong> bei der Familienführung<br />

am 7. April bereits für alle S<strong>in</strong>ne<br />

etwas bieten. Der Bärlauch verströmte se<strong>in</strong>en<br />

Knoblauchduft und wurde als leckeres<br />

Bärlauchpesto gekostet. Die K<strong>in</strong>der fanden<br />

„ihren“ Baum durch Tasten der R<strong>in</strong>de und<br />

die Eltern „erfühlten“ den Untergrund bei e<strong>in</strong>er<br />

Führung mit verbundenen Augen. Der<br />

Hörs<strong>in</strong>n wurde beim Malen e<strong>in</strong>er Geräuschelandkarte<br />

geschult und zu sehen gab es<br />

Baumpilze unter der Lupe. So genossen alle<br />

e<strong>in</strong>en fröhlichen Familiennachmittag mit viel<br />

Aufmerksamkeit füre<strong>in</strong>ander und für die<br />

Vielfalt der Natur.<br />

Elke March-Bubenik<br />

Voll konzentriert beim Malen der Geräuschelandkarte<br />

Ab sofort können Sie bei uns auch onl<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>kaufen:<br />

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Neue Collibri Buchhandels-GmbH<br />

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Dä Löömzoh · Juli 2013 9


Aus der Kreisgruppe<br />

Haus- und<br />

Straßensammlung<br />

2013<br />

Vom Anstandsgrün zum Gemüsebeet<br />

Fotos: Margit Sestak<br />

Bei der Haus- und Straßensammlung kamen<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr über 8.300 Euro zusammen.<br />

Den Löwenanteil trugen die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler des Dientzenhofergymnasium<br />

mit 4.266 Euro bei. Auch das Clavius<br />

Gymnasium, die Volksschule Stegaurach,<br />

die Mittelschulen Bischberg, Rattelsdorf und<br />

Hallstadt sowie die Umweltgruppe des Eichendorff<br />

Gymnasium haben uns mit großem<br />

Engagement unterstützt. Herzlichen<br />

Dank allen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern sowie<br />

den Lehrkräften, die ihre Klassen hervorragend<br />

motivierten. Bei den Erwachsenen<br />

gilt unsere besondere Anerkennung<br />

Franz Amann, der <strong>in</strong> diesem Jahr 450 Euro<br />

gesammelt hat. Mit der Dankeschön-Prämie<br />

für das Engagement des Dientzenhofer<br />

Gymnasiums konnten wir dort e<strong>in</strong> tolles Projekt<br />

unterstützen:<br />

Neue Beete - Alte Sorten<br />

Schulgartenprojekt am<br />

Dientzenhofer Gymnasium<br />

Seit Mai 2013 nehmen <strong>in</strong> den Pausen begeisterte<br />

FünftklässlerInnen Hacke oder<br />

Gießkanne zur Hand und beg<strong>in</strong>nen vor<br />

den Augen zahlreicher staunender MitschülerInnen<br />

mit der Pflege kreativ gestalteter<br />

neuer Beete. Aus e<strong>in</strong>er unattraktiven, „leblosen“<br />

Cotoneaster - Anpflanzung, auf der<br />

häufig Müll aus den angrenzenden Klassenzimmern<br />

landete, entwickelte sich e<strong>in</strong><br />

beliebter und belebter Anziehungspunkt mit<br />

wertvoller Artenvielfalt. Dabei spielt der Anbau<br />

alter Lokalsorten als Beitrag zur Bewahrung<br />

des „grünen Erbes“ der Bamberger<br />

Gärtner, die mit ihren Gärtnerflächen<br />

Teil des Welterbes Bamberg s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e<br />

ganz besondere Rolle.<br />

Jede der 5. Klassen sollte e<strong>in</strong> Beet erhalten<br />

und dann mit der Anpflanzung und Pflege<br />

e<strong>in</strong>heimischer Gemüsesorten beg<strong>in</strong>nen. Die<br />

Beete wurden vom Gartenamt der Stadt angelegt.<br />

Nach e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Startschuss<br />

am 30. April hatten die FünftklässlerInnen<br />

viel Freiraum ihre Ideen bei der<br />

Beetgestaltung umzusetzen. Die neu angeschaffte<br />

Fachliteratur <strong>in</strong> der Schulbibliothek,<br />

aber auch der Rat von engagierten Eltern<br />

und Lehrkräften wurden dabei eifrig genutzt.<br />

Auf den sechs Beeten der 5. Klassen<br />

wurden vor allem regionaltypische Gemüsesorten,<br />

wie Radieschen, Salat, Möhren,<br />

Kohlrabi, Bohnen und Tomaten als Mischkulturen<br />

angebaut. Dabei arbeiteten alle<br />

Gruppen ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel.<br />

E<strong>in</strong>e Aufgabe ist nun die<br />

geernteten Produkte zu verarbeiten, evtl.<br />

bei e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Markttag an den<br />

Beetanlagen. Mit der f<strong>in</strong>anziellen Unterstützung<br />

des BN konnte auch e<strong>in</strong> Geräteschuppen<br />

angeschafft werden. Die UmweltsprecherInnen<br />

der 5. Klassen haben mit e<strong>in</strong>em<br />

eigenen Schlüssel Zugang zu den neu angeschafften<br />

Gartengeräten, so dass die<br />

SchülerInnen jederzeit <strong>in</strong> den Beeten drauf<br />

los werkeln können.<br />

Für die Zukunft steht die Nachhaltigkeit im<br />

Mittelpunkt, d.h. die Pflege der Beete durch<br />

die 5. Klassen und die Umweltgruppe ist<br />

nicht e<strong>in</strong>malig, sondern soll regelmäßig jedes<br />

Jahr stattf<strong>in</strong>den. Für die Weiterentwicklung<br />

des Projekts ist u.a. e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />

Regenwasserversorgung geplant, um wertvolles<br />

Tr<strong>in</strong>kwasser e<strong>in</strong>zusparen.<br />

Margit Sestak<br />

Umweltbeauftragte<br />

des Dientzenhofer Gymnasium<br />

Mitgliederehrung<br />

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung<br />

wurden <strong>in</strong> diesem Jahr e<strong>in</strong>ige sehr engagierte,<br />

langjährige Mitglieder geehrt:<br />

Klaus Em<strong>in</strong>ger, der bereits seit 40 Jahren<br />

Mitglied des <strong>Bund</strong> <strong>Naturschutz</strong> ist, koord<strong>in</strong>ierte<br />

im vergangenen Jahr mit großem<br />

E<strong>in</strong>satz die Aktivitäten zur Landesgartenschau.<br />

Seit 30 Jahren s<strong>in</strong>d Gerhard Spörle<strong>in</strong> und<br />

Ernst Wilhelm Mitglied. Gerhard Spörle<strong>in</strong><br />

und Walter Haderle<strong>in</strong>, der im Mai mit<br />

der Bamberger Bürgernadel ausgezeichnet<br />

wurde, prägen seit langem die Arbeit des<br />

Arbeitskreis Artenschutz. Sie br<strong>in</strong>gen ihr<br />

Fachwissen u.a. <strong>in</strong> spannende naturkundliche<br />

Führungen e<strong>in</strong> und arbeiten im Vorstand<br />

der Kreisgruppe mit. Der Schwerpunkt<br />

des ehrenamtlichen Engagement von<br />

Ernst Wilhelm ist die gewerkschaftliche Arbeit,<br />

so dass ihm wenig Zeit für praktische<br />

Umwelt-aktivitäten bleibt, umso mehr unterstützt<br />

er den <strong>Bund</strong> <strong>Naturschutz</strong> ideell. Seit<br />

20 Jahren ist Karen Ste<strong>in</strong> beim <strong>Bund</strong> <strong>Naturschutz</strong>.<br />

Sie ist u. a. bei der Initiative Veggie<br />

Donnerstag aktiv, die die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es<br />

vegetarischen Donnerstag <strong>in</strong> den Kant<strong>in</strong>en<br />

der Stadt Bamberg erreicht hat.<br />

v. l. n. r. Klaus Em<strong>in</strong>ger, Walter Haderle<strong>in</strong>, Ernst Wilhelm, Christ<strong>in</strong>e Hertrich (Geschäftsstellenleiter<strong>in</strong>),<br />

Karen Ste<strong>in</strong>, He<strong>in</strong>z Jung (Vorsitzender) und Gerhard Spörle<strong>in</strong><br />

10 Dä Löömzoh · Juli 2013


Aus den Ortsgruppen<br />

RamaDama der Ortsgruppe Hirschaid<br />

Auch dieses Jahr hat der<br />

BN-Hirschaid am 1. Mai<br />

e<strong>in</strong>e RamaDama-Aktion<br />

durchgeführt. An der Staatsstraße<br />

ST2260 von der Abzweigung<br />

Köttmannsdorf<br />

bis nach Röbersdorf waren<br />

die Naturschützer unterwegs<br />

und haben den Müll<br />

am Wegrand e<strong>in</strong>gesammelt.<br />

„Es ist wirklich nicht<br />

zu glauben was hirnlose<br />

Zeitgenossen so alles aus<br />

ihren Autos schmeissen“, so<br />

der Kommentar des 1. Vorsitzenden<br />

Sebastian Frank.<br />

Der Abfall von 3 Kilometer<br />

Straßengraben füllte sieben<br />

Müllsäcke.<br />

Da tut sich was,im<br />

südlichen Landkreis<br />

Bamberg<br />

Klamottenladen!<br />

Wenn sich <strong>in</strong>nerhalb weniger Jahre immer neue Jahrhundert-Umweltkatastrophen<br />

ereignen, die Artenvielfalt immer mehr abnimmt,<br />

wenn es ohne Folgen möglich ist, Hecken komplett abzuholzen<br />

oder wenn mit behördlicher Genehmigung ganze<br />

Bachläufe ihrer sämtlichen Bäume beraubt werden dürfen: wenn<br />

all dies geschieht, dann ist es höchste Zeit, dass gegengesteuert<br />

wird.Im südlichsten Zipfel des Landkreises Bamberg haben sich<br />

Leute zusammengefunden, die der Landschaft und der <strong>in</strong> ihr lebenden<br />

Tiere und Pflanzen helfen wollen, <strong>in</strong>dem man Projekte<br />

vorantreibt, die neue Lebensräume schaffen und auch unsere<br />

Umgebung schöner und reicher machen. Sie haben beschlossen,<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de Buttenheim e<strong>in</strong>e neue BN-Ortsgruppe zu<br />

gründen. Es soll e<strong>in</strong>e Gruppe werden, die unabhängig agiert<br />

und <strong>in</strong> der natürlich auch verschiedene Me<strong>in</strong>ungen und Ansichten<br />

e<strong>in</strong>gebracht werden können.Gerne würde diese Gruppe<br />

möglichst viele Frauen und Männer aus dem südlichen Landkreis,<br />

für die Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> und Geme<strong>in</strong>schaftss<strong>in</strong>n<br />

<strong>in</strong> Sachen Natur und Umwelt mit an vorderster Stelle des Wertehorizonts<br />

stehen, mit <strong>in</strong>s Boot nehmen. Fühlen Sie sich angesprochen<br />

und wollen Sie uns kennenlernen, dann rufen Sie uns<br />

an Tel: 09545/50753 !<br />

Wir bieten Ihnen e<strong>in</strong> schickes<br />

Sortiment an weitgehend<br />

nachhaltiger Funktionsbekleidung<br />

der Marke VAUDE,<br />

mit der Sie sich auch ohne<br />

Fahrrad sehen lassen können.<br />

VAUDE verfährt nach dem<br />

bluesign® Standard. Er ist der<br />

weltweit strengste Umweltstandard<br />

für textile Produkte.<br />

Markusstraße 12 | 0951-57853<br />

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Günter Ruppert · BN-Mitglied<br />

Eichenweg 2 · 96155 Buttenheim<br />

Dä Löömzoh · Juli 2013 11


Term<strong>in</strong>e<br />

Sonntag, 1. September<br />

Wald- und Wiesenkräuter<br />

entdecken Familienführung<br />

Treffpunkt: 14.00 Uhr vor<br />

dem Pettstadter Keller<br />

Mittwoch, 4. September<br />

Urige Bäume und idyllische<br />

Weiher im Steigerwald<br />

Treffpunkt: 17.30 Wanderparkplatz<br />

Handthalgrund<br />

Sonntag, 6. Oktober<br />

Es ist Erntezeit - Familienaktion auf<br />

der Streuobstwiese<br />

Treffpunkt: 14.00 am Bolzplatz<br />

Untertriebweg <strong>in</strong> Bischberg<br />

7. – 25. Oktober<br />

Biber – Die guten Geister des Wassers<br />

Ausstellung des BUND <strong>Bayern</strong> im<br />

Foyer des Bamberger Kl<strong>in</strong>ikums<br />

Montag, 7. Oktober<br />

Dem Buger Biber auf der Spur<br />

Treffpunkt. 17.00 an der Hoffmannsklause,<br />

Camp<strong>in</strong>gplatz Bug<br />

Montag, 14. Oktober<br />

Redaktionsschluss Löömzoh Ausgabe 2013_3<br />

Samstag, 12. Oktober<br />

Fahrradtour zur Biberburg <strong>in</strong> Grasmannsdorf<br />

Treffpunkt: 13.00 am Gabelmann Bamberg<br />

Montag, 14. Oktober<br />

Pilzexkursion mit Pilzexperte<br />

Dr. Lothar Krieglste<strong>in</strong>er<br />

Treffpunkt: 14.30, Parkplatz<br />

Ende Moosstraße/Ecke Armeestraße<br />

Freitag, 8. November<br />

Fleischeslust und die Umwelt<br />

Vortrag von Dr. Kathr<strong>in</strong> Birkel, Mitarbeiter<strong>in</strong> des<br />

BUND für Agrarpolitik 19.30 Großer Saal der<br />

VHS Bamberg 1. Juni 2013<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

<strong>Bund</strong> <strong>Naturschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />

Landesverband <strong>Bayern</strong> des BUND<br />

Kreisgruppe Bamberg<br />

Kapuz<strong>in</strong>erstraße 12<br />

96047 Bamberg<br />

Tel: 0951/5190611<br />

Fax: 0951/5190610<br />

bamberg@bund-naturschutz.de<br />

www.bamberg.bund-naturschutz.de<br />

www.erlebniswildnis.de<br />

Spendenkonto Kontonummer 70 300<br />

Sparkasse Bamberg BLZ 770 500 00<br />

NEU IN BAMBERG<br />

Mo bis Do 11-17 Uhr<br />

Suppen, Salate, Kaffeeklatsch<br />

bio und/oder regional, alles frisch geköchelt<br />

feiern & feten (mit dem „Schwarzen Schaf“)<br />

Schranne 7, Bamberg, Tel. 0160-96632721, www.suppenplantage.de<br />

12 Dä Löömzoh · Juli 2013

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