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Über 11.000 Unterschriften für Nationalpark Steigerwald! - Bund ...

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<strong>Über</strong> <strong>11.000</strong> <strong>Unterschriften</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Nationalpark</strong> <strong>Steigerwald</strong>!<br />

Themen:<br />

• Neuer Vorstand der Kreisgruppe<br />

• Mobilität im Berggebiet<br />

• Tipps <strong>für</strong> Sommer, Sonne, Ferienzeit


„Nun, jetzt ist das Feindbild wenigstens<br />

wieder klar.“ So kommentierte<br />

unser verstorbener<br />

Vorsitzender Ludwig Trautmann-<br />

Popp das Ergebnis der letzten<br />

<strong>Bund</strong>estagswahl. In der Tat erleben<br />

wir jetzt eine feindliche Politik<br />

gegen die Umwelt:<br />

1. Der abrupte Stop des Marktanreizprogramms<br />

bringt viele Firmen in<br />

Schwierigkeiten und vernichtet Arbeitsplätze.<br />

Gerade das Aus der Förderung<br />

<strong>für</strong> Mini-KWKs und Kollektoren<br />

gefährdet das Ziel einer effizienten<br />

Energieversorgung.<br />

2. Die Kürzung bei der Einspeisevergütung<br />

<strong>für</strong> PV-anlagen geht zu weit und<br />

wird der wachstumsstarken Branche<br />

einen herben Dämpfer versetzen.<br />

3. Beängstigend ist die geplante Verlängerung<br />

der AKW-Laufzeiten, mit grotesken<br />

Aussagen. Nachdenken über<br />

zusätzliche 60 Jahre Laufzeit – nimmt<br />

man da nicht schwere Störfälle in<br />

Kauf? Wird so eine Regierung nicht<br />

zum nationalen Sicherheitsrisiko?<br />

Gut zu wissen, wo der Umwelt-Feind<br />

wirklich steht!<br />

2<br />

Heinz Jung<br />

In Bamberg lockte am 7. Juni die Buche<br />

Emma zahlreiche Passantinnen<br />

und Passanten an den Infostand, um<br />

<strong>für</strong> den <strong>Nationalpark</strong> <strong>Steigerwald</strong> zu<br />

unterschreiben. <strong>Über</strong> 300 Unterschrif -<br />

ten kamen so in Bamberg an einem<br />

halben Tag zusammen. Online unterschreiben<br />

ist weiter unter www. jazum-nationalpark-steigerwald.demöglich.<br />

Titelbild: Buche Emma bittet um mehr Schutz<br />

<strong>für</strong> den <strong>Steigerwald</strong> - Foto: Anette Jung<br />

Herausgeber von<br />

Dä Löömzoh:<br />

<strong>Bund</strong> Naturschutz<br />

in Bayern e.V.,<br />

Kreisgruppe Bamberg,<br />

Obere Sandstraße 7,<br />

96049 Bamberg<br />

Bankverbindung: Zeichnung: Gerd Bauer<br />

Sparkasse Bamberg,<br />

Kto.Nr. 70 300, BLZ 770 500 00<br />

Verantwortlich i.S.d.P.:<br />

Heinz Jung, 1. Vorsitzender<br />

Redaktion: Christine Hertrich<br />

Anzeigen: Christine Hertrich<br />

Auflage: 2.400<br />

Druck: Alfred Gorke, Hallstadt<br />

An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet:<br />

Christine Hertrich, Martin Bücker, Alraune<br />

Releaux, Christine Hilker, Heinz Jung,<br />

Dieter Volk, Sven Gebhardt.<br />

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben<br />

nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder.<br />

Layout: Jürgen Wich,<br />

Titelfoto: Anette Jung<br />

Dä Löömzoh erscheint dreimal jährlich.<br />

Für gewerbliche Anzeigen gilt unsere Anzeigenpreisliste,<br />

Stand 01/2003<br />

Die Redaktion behält sich Änderungen und<br />

Kürzung von Artikeln vor.<br />

An Kinder, Jugendliche und Familien<br />

richtet sich das neue Projekt der Kreisgruppe.<br />

Damit möchten wir das Interesse<br />

am <strong>Steigerwald</strong> fördern und die<br />

Kenntnisse über das Ökosystem Wald<br />

verbessern. Im Angebot<br />

sind Waldführungen,<br />

Workshops<br />

und Projekte, die<br />

im Wald, aber auch<br />

im Klassenzimmer,<br />

auf dem Schulhof<br />

oder im Gruppenraum<br />

statt finden<br />

können.<br />

Demnächst gibt es<br />

<strong>für</strong> das Projekt auch ein Waldmobil, mit<br />

dem wir vor Ort kommen können.<br />

Impressum...........................................2<br />

Erlebnis Wildnis.................................. 2<br />

Editorial............................................... 2<br />

Liebe Mitglieder.................................. 3<br />

Neuer Vorstand....................................3<br />

Mobilität im Berggebiet...................... 4<br />

Natur im Fokus - Fotowettbewerb...... 5<br />

Schmetterlinge: Glasflügler................. 5<br />

Bamberg bleibt bunt............................6<br />

Mitgliederehrung JHV........................ 6<br />

Auf den Spuren .. im <strong>Steigerwald</strong>........7<br />

Jugendgruppe: Müllkunst................... 8<br />

Bischberger Familienfahrradrallye......8<br />

Haus- und Straßensammlung............. 9<br />

Auf EnergieWegen Bamberg entdeckt9<br />

Leserbrief: Bedrohte Artenvielfalt......10<br />

Kinder: Sommer, Sonne, Ferienzeit....11<br />

Adressen und Daten...........................12<br />

Termine.............................................. 12<br />

Redaktionsschluss <strong>für</strong><br />

Dä Löömzoh 3/2010:<br />

11. Oktober 2010<br />

Dä Löömzoh ist auf 100%<br />

Recyclingpapier gedruckt.<br />

Das Mobil ist mit allem ausgerüstet, was<br />

wir <strong>für</strong>s Experimentieren und Walderkunden<br />

brauchen.<br />

Bei Interesse an einer Aktivität mit dem<br />

Projekt ErlebnisWildnis bitte einfach in<br />

der BN Geschäftsstelle melden<br />

(Tel: 0951/5190611).<br />

Christine Hertrich<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.erlebniswildnis.de<br />

Infos


Ludwig Trautmann-Popp war 30 Jahre<br />

Vorsitzender unserer Kreisgruppe.<br />

Nach so langer Zeit stellt ein Wechsel<br />

im Amt des Vorsitzenden immer eine<br />

Zäsur dar. Ich möchte mich an dieser<br />

Stelle Ihnen, liebe Kreisgruppenmitglieder,<br />

kurz vorstellen.<br />

Ich bin 53 Jahre alt, in Bamberg geboren<br />

und wohne seit ca. 25 Jahren in<br />

Hallstadt. Zusammen mit Anette, der<br />

langjährigen Sekretärin im Energiereferat,<br />

habe ich drei erwachsene Kinder<br />

und einen Enkel.<br />

Beruflich leite ich zurzeit die Hauptschule<br />

in Ebern, werde aber ab 1. August<br />

als Rektor an die<br />

Hans-Schüller-Volksschule in Hallstadt<br />

wechseln.<br />

Vor ca. 10 Jahren brachte ich zusammen<br />

mit Ludwig Trautmann-Popp die<br />

Idee der Bürgersolardächer voran. Neben<br />

gemeinsamen Vorträgen konnte<br />

ich in Hallstadt die Photovoltaikanlage<br />

auf den Dächern der Hallstadter Schule<br />

realisieren, damals die größte dachgebundene<br />

Anlage in der Region. In der<br />

Ortsgruppe Hallstadt war ich unterstüt-<br />

Bei der Jahreshauptversammlung<br />

im Mai wurde neben dem 1. Vorsitzenden<br />

auch der komplette<br />

Vorstand neu bzw. wieder gewählt.<br />

Neu im Team sind Kirsten<br />

Wendl als Schriftführerin sowie<br />

Stefan Denzler und Walter Haderlein<br />

als Beisitzer. Der Vorstand<br />

wird nun <strong>für</strong> die nächsten 4 Jahre<br />

die Arbeit der Kreisgruppe gestalten.<br />

Heinz Jung im Gespräch mit<br />

Umweltminister Dr. Markus Söder.<br />

zend tätig und half bei der Durchführung<br />

von Vorträgen oder leitete<br />

Podiumsdiskussionen.<br />

In den letzten<br />

Jahren<br />

konnte ich<br />

meinen Einsatz<br />

<strong>für</strong> die<br />

Umwelt mit meinen beruflichen Aufgaben<br />

verbinden. Zusammen mit engagierten<br />

Kolleginnen und Kollegen<br />

bewarben wir uns mit der Hauptschule<br />

Ebern erfolgreich um die Auszeichnung<br />

als Umweltschule. Neben schultypischen<br />

Aktionen konnten wir 2008<br />

einen besonderen Erfolg feiern. Mit<br />

der Aufführung des Musicals "Eisbär,<br />

Dr. Ping und die Freunde der Erde" -<br />

von der UNESCO als „Offizielles Projekt<br />

der UN-Weltdekade 2007/08-Bildung<br />

als nachhaltige Entwicklung“<br />

ausgezeichnet - konnten wir über 1800<br />

Zuschauer über die "Stromfresser" und<br />

ihre Hintermänner aufklären. Als Krönung<br />

durften wir unsere Klimabotschaft<br />

sogar auf der Showbühne des<br />

SWR bei der Tourismusmesse in Stuttgart<br />

überbringen.<br />

Es kann gelingen: Junge Menschen <strong>für</strong><br />

die Schönheit der Natur begeistern, <strong>für</strong><br />

die Gefahren im Umweltbereich sensibilisieren<br />

und ihre Bereitschaft <strong>für</strong> aktives<br />

Engagement fördern. Eine<br />

Aufgabe, <strong>für</strong> die ich mich in den nächsten<br />

Jahren gerne einsetze und dabei<br />

auf Ihre/eure kritische Begleitung und<br />

tatkräftige Unterstützung hoffe. Packen<br />

wir es an!<br />

Ihr/Euer Heinz Jung<br />

Foto: Doris Tropper, die stellvertretende Landesvorsitzende inmitten des neu gewählten Vorstand:<br />

Von links nach rechts: Walter Haderlein, Johannes Otto Först, Martin Knab (Schatzmeister), Walter Cayé<br />

(stellvertretender Vorsitzender), Kirsten Wendl (Schriftführerin), Jürgen Wich, Doris Tropper, Heinz Jung, Gerhard<br />

Spörlein, Dagmar Raab, Christine Hertrich (Geschäftsstellenleiterin), Stefan Denzler, Richard Simon (aus dem<br />

Vorstand ausgeschieden), Martin Bücker und Roland König.<br />

3


Der motorisierte Verkehr im Berggebiet<br />

ist eines der großen Ärgernisse<br />

in Bamberg. Die Kolonnen am Kaulberg,<br />

das Hickhack am Torschuster,<br />

die Auto-Bahn quer über den<br />

Domberg, ein Kirchplatz als Parkplatz<br />

wie bei der Stephanskirche -<br />

es sind zu viele Fahrzeuge, es wird<br />

zu schnell gefahren und zu oft wird<br />

keine Rücksicht genommen auf andere<br />

Verkehrsteilnehmer.<br />

4<br />

Wer hält sich dran?<br />

Den Anwohnern wird zuviel<br />

zugemutet<br />

Viele Anwohner beschweren sich seit<br />

Jahrzehnten über das, was man ihnen<br />

Tag <strong>für</strong> Tag zumutet. Stadtrat und Stadtverwaltung<br />

haben ein paar mal zum<br />

großen Sprung angesetzt. Doch letztlich<br />

ist das viele Geld <strong>für</strong> mehrere<br />

große Gutachten nur in den Sand gesetzt.<br />

Die tatsächlichen Maßnahmen<br />

blieben kleinkariertes Stückwerk. Da<br />

ein paar Meter Tempo 30, hier ein<br />

Stückchen Halteverbot, dort ein Stückchen<br />

verkehrsberuhigter Bereich - über<br />

solche Kleckereien setzt sich der motorisierte<br />

Verkehr schlicht und einfach hinweg.<br />

Zumal sich, wenn es darauf<br />

ankam, im Stadtrat jeweils eine Mehrheit<br />

einig war, dass die Kontrolle zum<br />

Beispiel von Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

überflüssig ist.<br />

Mediationsverfahren soll Abhilfe<br />

schaffen<br />

Auf das anhaltende Drängen von AnwohnerInnen,<br />

Bürgerinitiativen und<br />

Umweltverbänden haben Stadtrat und<br />

Verwaltung im letzten Jahr mit einem<br />

neuen Mediationsverfahren geantwortet.<br />

Am 4. Juli 2009 fand die erste<br />

„Werkstatt“ zum Thema „Mobilität im<br />

Berggebiet“ statt. Rund 40 TeilnehmerInnen<br />

waren eingeladen; sie repräsentieren<br />

ein breites Spektrum von Bürgern<br />

und gesellschaftlichen Interessen aus allen<br />

wichtigen Bereichen. Anwohner<br />

sind ebenso vertreten wie Gewerbetreibende,<br />

Schulen, Kirchengemeinden, Sozialeinrichtung<br />

en usw.. Der<br />

Abschluss des<br />

Verfahrens -<br />

eine kräftige<br />

und umfassendeEmpfehlung<br />

an den<br />

Stadtrat - war<br />

<strong>für</strong> diesen Juni<br />

angepeilt.<br />

Die Arbeit ist<br />

aber weiter in<br />

vollem Gang<br />

und wird voraussichtlich<br />

bis in den<br />

Herbst dauern.Mittlerweile<br />

ist eine<br />

Vielzahl von<br />

Vorschlägen und Aufforderungen zur<br />

Neu-Gestaltung des Verkehrs im Berggebiet<br />

zusammengetragen, genau gesagt<br />

104, die nun gemeinsam beraten<br />

werden.<br />

Dass die Beratungen schwierig sind<br />

und dauern, wenn es zum Beispiel um<br />

die spürbare Verkleinerung der Belastung<br />

des Jakobsbergs geht oder um Für<br />

und Wider der Schließung der Residenzstraße,<br />

versteht sich von selbst. Darüber<br />

muss man sich nicht wundern<br />

und braucht auch nicht zu klagen. An jedem<br />

Tisch sitzen eben die verschiedensten<br />

und gegensätzlichsten Interessen -<br />

das ist der Witz eines Mediationsverfahrens.<br />

Das unsägliche Credo „Freie<br />

Fahrt <strong>für</strong> ...“ reicht selbstverständlich<br />

bis in die Reihen der Anwohner oder<br />

Nachbarn des Berggebiets hinein.<br />

Die Bürger gestalten mit<br />

So eine Werkstatt geht, jeweils an einem<br />

Samstag, von 9 bis 16 Uhr. Das<br />

schlaucht, und es ist das halbe Wochenende.<br />

Bisher waren es 5. Zu den TeilnehmerInnen<br />

kann man nur sagen:<br />

Herzlichen Dank, dass Sie mitmachen!<br />

Und man kann nur bitten: Bleiben Sie<br />

dabei! Und befreien Sie das Berggebiet<br />

von der Hälfte der Motorfahrzeuge,<br />

von den zu hohen Geschwindigkeiten,<br />

von der verantwortungslosen Rücksichtslosigkeit.<br />

Lebensqualität statt<br />

freie Fahrt - <strong>für</strong> ein lebenswertes Berggebiet!<br />

Dieter Volk, BN Mitglied,<br />

Vorsitzender des Bamberger VCD<br />

Typische Situation <strong>für</strong> das Berggebiet: Schulkind, fahrende und parkende Autos.<br />

Fotos: Pressestelle Stadt Bamberg


Es gibt Schmetterlinge, die täglich<br />

auf Wiesen oder in Gärten herum<br />

fliegen, und die doch kaum jemand<br />

als solche wahrnimmt. Dies hat<br />

einen einfachen Grund: Sie sehen<br />

nicht aus wie Schmetterlinge.<br />

Gemeint sind die<br />

Glasflügler, die<br />

allesamt durchsichtige<br />

Flügel<br />

haben und deren<br />

Hinterleiber häufig<br />

gelb-schwarz geringelt<br />

sind. Damit<br />

sehen sie Wespen ähnlich,<br />

und darin liegt auch der<br />

Sinn dieser „Maskerade“. Dadurch,<br />

dass diese harmlosen Falter<br />

so aussehen wie wehrhafte<br />

Insekten, lassen sich die meisten<br />

Vögel davon abhalten, sie zu fressen.<br />

Diesen „Bluff“ nennt man<br />

Mimikry und er ist im Tierreich weit<br />

verbreitet.<br />

Die größte unserer Glasflügler-Arten,<br />

der Hornissen-Glasflügler (Sesia apiformis),<br />

beschränkt die Täuschung nicht<br />

nur auf sein Aussehen. Auch sein Ver-<br />

Thema ist im internationalen Jahr<br />

der Biodiversität „Lebendiges Bayern<br />

- Die biologische Vielfalt unserer<br />

Heimat“.<br />

Biodiversität ist Leben – Biodiversität<br />

ist unser Leben: Unter diesem Motto<br />

steht das von den vereinten Nationen<br />

ausgerufene Jahr der biologischen Vielfalt<br />

2010. Es soll auf den drohenden<br />

Verlust der biologischen Vielfalt von<br />

Tieren und Pflanzen aufmerksam machen.<br />

Der Verlust an biologischer Vielfalt<br />

ist ein weltweites Problem, das<br />

auch vor Bayern nicht halt macht. Aktuell<br />

ist fast jede zweite Tier- und Pflanzenart<br />

im Freistaat in ihrem Bestand<br />

gefährdet.<br />

halten wirkt abschreckend: Wird er angegriffen,<br />

so krümmt er seinen<br />

Hinterleib nach unten, so als ob er wie<br />

eine Hornisse stechen wollte. Dabei ist<br />

er völlig harmlos.<br />

Die Raupen des Hornissen-Glasflüglers<br />

leben verborgen in<br />

Pappeln zwischen<br />

Rinde<br />

und Holz.<br />

Ihre Entwicklungdauert<br />

zwei<br />

Jahre. Mit etwas<br />

Glück kann<br />

man im Frühsommer<br />

ein frisch geschlüpftes<br />

Tier am Fuße<br />

von Pappelstämmen finden.<br />

Die Weibchen geben<br />

einen Lockstoff (Pheromon)<br />

an die Luft ab und<br />

ziehen damit die Männchen<br />

an.<br />

Fotos: Martin Bücker<br />

Wenn Biologen Glasflügler finden wollen,<br />

so verlassen sie sich nicht auf zufällige<br />

Funde, sondern ahmen die<br />

Lockstoffe der Weibchen nach. Mit synthetisch<br />

hergestellten, <strong>für</strong> jede Art spe-<br />

An dem Wettbewerb können alle Kinder<br />

und Jugendlichen ab 8 teilnehmen.<br />

Als Hauptpreise gibt es 10 Naturerlebniswochenenden<br />

mit einem Fotoseminar<br />

durch einen professionellen<br />

Naturfotografen. Daneben sind Jahresabonnements<br />

der Zeitschrift natur+kosmos<br />

sowie wertvolle Bildbände und<br />

andere Sachpreise zu gewinnen.<br />

Einsendeschluss ist der 30. September<br />

2010<br />

Text-Quelle: natur-im-fokus.bayern.de<br />

Anmeldung und weitere Infos<br />

unter:<br />

www.natur-im-fokus.bayern.de<br />

Infos<br />

zifischen Pheromonen lassen sich die<br />

Männchen der Glasflügler aus mehreren<br />

hundert Metern Entfernung anlocken.<br />

Auf dem Foto ist der<br />

Hornklee-Glasflügler (Bembecia ichneumoniformis)<br />

an einer Pheromonprobe<br />

zu sehen:<br />

Der kleine Wolfsmilch-Glasflügler<br />

(Chamaesphecia empiformis) ist bei<br />

uns die häufigste Art, die solche Pheromonproben<br />

anfliegt. Ihre Raupen leben<br />

in den Wurzeln der<br />

Zypressen-Wolfsmilch.<br />

Martin Bücker<br />

5


Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde eine Reihe von<br />

Mitgliedern <strong>für</strong> ihre 20-, 30- und sogar 40-jährige Unterstützung des BN<br />

geehrt.<br />

Auf dem Foto von links nach rechts: Josef Borschert, Andreas Lunz, Irene Huber, Bürgermeister Schneider <strong>für</strong><br />

die Gemeinde Ebrach, Gernot Garbe, Klaus Müller <strong>für</strong> die Sektion Bamberg des Deutschen Alpenvereins, Doris<br />

Tropper (stellvertr. Landesvorsitzende), Dr. Hans J. Müller-Velten Christine Hertrich (Geschäftsstellenleiterin),<br />

Bürgermeister Hollet <strong>für</strong> die Gemeinde Schönbrunn; Wilfried Pfötsch, ehemaliger stellvertr. Vorsitzender der<br />

Kreisgruppe, Luitpold Schuster-Wolff, Hubert Dietz <strong>für</strong> den Kreisverband Bamberg des Bay. Bauernverbands.<br />

6<br />

Am 4. Juni reihten sich auch viele BN<br />

Mitglieder in die Menschenkette gegen<br />

den NPD-Parteitag ein, um zu<br />

zeigen, dass die NPD mit ihren menschenverachtenden<br />

und demokratiefeindlichen<br />

Zielen in Bamberg nicht<br />

erwünscht ist.<br />

Christine Hertrich<br />

Foto: Jung


Fotos: Dagmar Stein, Christine Hertrich<br />

Welch angenehme Zitrusdüfte das<br />

frische Harz der Douglasie verströmt<br />

oder dass sich hinter dem<br />

Namen Frauenhaar eine bestimmte<br />

Moosart verbirgt, erfuhren die<br />

Teilnehmer einer Familienaktion<br />

des <strong>Bund</strong>es Naturschutz in der Nähe<br />

von Fabrikschleichach.<br />

„Der kann ja wirklich<br />

die Sprache der Vögel“<br />

staunte die fünfjährige<br />

Sophia als Johannes Otto<br />

Först den Ruf des<br />

Buchfinks mit „Ich geh<br />

mit dir im Wald spazierrrrn“<br />

nachahmte.<br />

Vogelstimmen erkennen<br />

war eine der Aufgaben,<br />

die der Biologe<br />

den Kindern stellte. Bei der Lösung<br />

wurden sie von ihren Eltern unterstützt,<br />

die fast genauso viel Neues lern-<br />

von Christine Hertrich<br />

ten wie die Kinder. Etwa über die<br />

Fraßgewohnheiten des Buntspechts.<br />

Er markiert seinen Futterplatz, Spechtschmiede<br />

genannt, täglich neu mit einem<br />

Fichtenzapfen. So erklären sich<br />

die vielen Zapfen, die Kinder<br />

unter einer Buche fanden.<br />

Frösche, Kaulquappen, Spinnen,<br />

Mistkäfer, Waldmäuse –<br />

nur ein winziger Teil der Tierwelt<br />

ließ sich am regnerischen<br />

1. Mai im Wald<br />

blicken. Doch die Teilnehmer<br />

lernten die Zeichen zu<br />

deuten, die scheinbar unsichtbare<br />

Waldbewohner hinter-<br />

lassen – z.B. unterschiedlich<br />

abgenagte Zapfen oder Tierkot.<br />

Zum ersten Mal im Leben sahen<br />

auch die<br />

meisten ErwachsenenLarven<br />

des Feuer-<br />

salamanders.<br />

Die Kinder entdeckten<br />

sie<br />

beim<br />

Keschern im<br />

kleinen Bachlauf<br />

am Wotansborn.<br />

Die<br />

etwa fünf Zentimeter<br />

langen<br />

Larven, die dem Feuersalamander bereits<br />

ähneln,<br />

leben wie an-<br />

dere Amphibien im Wasser bis sie ausgewachsen<br />

an Land gehen.<br />

„Kinder haben heute nur noch selten<br />

direkten Kontakt zur Natur. Mit Akti-<br />

vitäten wie dieser Walderkundung<br />

möchten wir sie mit den Naturschätzen<br />

unserer Heimat vertraut machen.<br />

Nur was Menschen schätzen, werden<br />

sie auch schützen“ fasste Martin<br />

Bücker, der die Walderkundung gemeinsam<br />

mit Johannes Otto Först<br />

und Gerhard Spörlein leitete, die Veranstaltung<br />

zusammen. Gerade im <strong>Steigerwald</strong><br />

ließen sich die Vielfalt des<br />

Lebens, der Kreislauf von Werden<br />

und Vergehen und das Aufeinanderangewiesen-Sein<br />

von Mensch und Natur<br />

eindrucksvoll vermitteln.<br />

7


Fotos: Sven Gebhardt<br />

Bei der Familienfahrradrallye der<br />

<strong>Bund</strong>-Naturschutz Kindergruppe<br />

Bischberg starteten dieses Jahr 8 Familien<br />

mit insgesamt 18 Kindern<br />

und stellten sich den Aufgaben der<br />

Rallye.<br />

Ausgestattet mit Fahrrad, Digitalkamera,<br />

Aufgabenbogen und allerlei anderen<br />

Hilfsmitteln ging es los. Bereits<br />

nach kurzer Wegstrecke mussten die<br />

Teilnehmer ihr Wissen in Sachen Flora<br />

Nicht lange überlebte das Müllkunstwerk<br />

der BN Jugendgruppe. Sie hatte<br />

den gesammelten Schrott einer Säuberungsaktion<br />

am Hallstadter Weiher zu<br />

einem Kunstobjekt arrangiert. Von<br />

Parkbänken über Kaugummiautoma-<br />

8<br />

Foto: Andreas Müller - Jugendgruppe feiert stolz ihr Müllkunstwerk<br />

und Fauna unter Beweis stellen. Im weiteren<br />

Verlauf warteten verschiedene Geschicklichkeitsaufgaben<br />

und eine<br />

spannende Schatzsuche auf die Radler.<br />

Hier konnten sie sich mit Süßigkeiten<br />

und Getränken versorgen. Damit zwischen<br />

den einzelnen<br />

Kontrollpunkten<br />

keine Langeweile<br />

aufkommt, bekamen<br />

die Mannschaften<br />

zwischendurch<br />

noch einige Knobelaufgaben,<br />

ein schönes<br />

Foto sollte<br />

auch geschossen<br />

werden. Nach ca. 5<br />

Stunden Fahrzeit<br />

trafen dann die<br />

Teams erschöpft<br />

am Ziel ein, um<br />

noch eine letzte Aufgabe zu bewältigen.<br />

Es galt aus einigen zur Verfügung<br />

gestellten Latten und Brettern eine tragfähige<br />

Brücke zu bauen und Punkte zu<br />

sammeln. Mit Hilfe der bereits am Anfang<br />

der Rallye zusammengetragenen<br />

ten bis zu Schnellkochtöpfen fand sich<br />

so einiges an obskuren Objekten. Mit<br />

der Aktion wollten die Jugendlichen<br />

auf den achtlosen Umgang mit Müll<br />

und die zunehmende Vermüllung der<br />

Landschaft aufmerksam machen. Das<br />

Bauanleitung ist es allen gelungen.<br />

Nach der Punktevergabe gab es eine<br />

große Siegerehrung. Hier erhielten alle<br />

teilnehmenden Kinder einen schönen<br />

Preis. Mit einer ausgiebigen Brotzeit<br />

wurde die Fahrradrallye am Abend beendet.<br />

Sie war wieder ein voller Erfolg!<br />

Sven Gebhardt,<br />

Leiter der Kindergruppe des BN Bischberg<br />

hat wohl nicht jeder kapiert, denn kurze<br />

Zeit später war das Kunstwerk zerstört<br />

und der Schrott in der Gegend<br />

verstreut.<br />

Christine Hertrich


Unter der Erde, über dem Wasser,<br />

auf Dächern und am Horizont gibt<br />

es in Bamberg erneuerbare Energien<br />

zu entdecken. Im Rahmen des<br />

Projekts EnergieWege führten Stefan<br />

Denzler und Theresa Bittschi in<br />

diesem Sommer bereits mehrmals<br />

Gruppen durch Bamberg, die mehr<br />

darüber erfahren wollten.<br />

Stefan Denzler macht auf die jahrhundertelange Nutzung der Wasserkraft<br />

an den unteren Mühlen aufmerksam. Foto: Andrea Müller<br />

Vom Michaelsberg schweifte der Blick<br />

zu den fünf Windkraftanlagen bei<br />

Oberngrub und zur Anlage bei Sassendorf.<br />

Stefan Denzler erläuterte, dass<br />

durch den globalen Austausch von warmen<br />

Luftmassen vom Äquator zu den<br />

Polen relativ gleichmäßige Passatwinde<br />

entstehen, welche die Winde im Binnenland<br />

bewirken. Deshalb sei auch hier<br />

bei uns der Wind kein zufälliges Ereignis,<br />

sondern eine stetige und verläßliche<br />

Energiequelle.<br />

Weiter ging es zu den Unteren Mühlen,<br />

Herzlichen Dank allen, die unterstützt<br />

von Eisbärmädchen Nanu,<br />

bei der Haus- und Straßensammlung<br />

mit gemacht haben! Besonderer<br />

Dank gilt Franz Amann aus<br />

Hirschaid, der dieses Jahr wieder<br />

mit unglaublichem Engagement<br />

gesammelt und damit 792 € erzielt<br />

hat. Das beste Schulergebnis brachten<br />

die Fünftklässer der Rattelsdorfer<br />

Hauptschule mit 774 €<br />

wo seit Jahrhunderten die Bewegungsenergie<br />

des Wassers genutzt wird. Früher<br />

wurde die Wasserkraft in<br />

mechanische Energie gewandelt, inzwischen<br />

in Elektrizität. Heute sind an der<br />

Unteren Mühlbrücke zwei private Kleinwasserkraftwerke<br />

in Betrieb.<br />

Die Sparkasse Bamberg, die das<br />

Projekt "EnergieWege" auch finanziell<br />

unterstützt, ist seit langem innovativ<br />

in Sachen Energieeinsparung<br />

und<br />

Erneuerbare Energien. Das<br />

Block-Heizkraftwerk der<br />

Sparkasse in der Langen Straße<br />

wird zwar nicht mit Erneuerbaren<br />

Energien<br />

betrieben, es ist aber durch<br />

die Kraft-Wärme-Kopplung<br />

vorbildlich. Bei dieser Station<br />

des Stadtrundgangs wurde<br />

die Bedeutung der<br />

Energieeffizienz als<br />

zweitem Standbein<br />

der Energiewende<br />

deutlich. Da ein solches<br />

Kraftwerk Strom und Wärme<br />

zugleich erzeugt, ist der<br />

Wirkungsgrad außerordentlich<br />

günstig.<br />

An der Unibibliothek im Burgershof<br />

führte der Stadtrundgang unter<br />

die Erde, um eine technische<br />

Innovation zu bestaunen. Dort<br />

macht sich die Universität das<br />

ganze Jahr über die konstante<br />

Temperatur des Grundwassers<br />

von ca. 7°C zu Nutze. Im Winter<br />

zusammen. Das Gesamtergebnis<br />

von 4.500 € lag jedoch heuer weit<br />

unter dem Rekord von 2009. Im<br />

nächsten Jahr muss das wieder<br />

mehr werden, denn die Kreisgruppe<br />

hängt existentiell von einem guten<br />

HUS Ergebnis ab.<br />

Christine Hertrich<br />

Foto: Anette Jung<br />

Eisbärin Nanu mit Schülerinnen<br />

der 7a von der Maria Ward-Realschule<br />

wird damit mittels einer Wärmepumpe<br />

das Gebäude beheizt, während im Sommer<br />

die Kälte des Grundwassers die<br />

Raumluft über einen Wärmetauscher<br />

kühlt.<br />

Die Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />

der Caritas-Verbandszentrale im Blick<br />

schloss die Führung mit dem Klassiker<br />

der Erneuerbaren Energien ab. In der<br />

Photovoltaik liegen <strong>für</strong> Stadt und Landkreis<br />

Bamberg sicherlich die größten<br />

Potenziale der Energieerzeugung, um<br />

mit dem selbst gesteckten Ziel der<br />

Energieautarkie voran zu kommen.<br />

Vorteil der Photovoltaik ist der dezentrale<br />

Einsatz und die Möglichkeit, dass<br />

viele Gebäudebesitzer hier auch privat<br />

aktiv Energie erzeugen können. Entsprechende<br />

Tipps zur Finanzierung<br />

und Umsetzung gibt es beim <strong>Bund</strong> Naturschutz.<br />

Horst Nürnberger erläutert die ausgeklügelte Technik des Wärmetauschers<br />

in der Unibibliothek am Burgershof - Foto: Anette Jung<br />

9


Man hört keinen Aufschrei und es<br />

gibt keine Protest-Demos. Sie haben<br />

nämlich keine Lobby, die Kleinen<br />

und Unscheinbaren im Tier-<br />

und Pflanzenreich.<br />

Pestizid-Ausbringung<br />

auf den Feldern<br />

Jedes Jahr ist in den Monaten April bis Juni<br />

Hochsaison <strong>für</strong> die Pestizide sprühenden<br />

Maschinen der Intensiv-Landwirtschaft. Ihre<br />

„Arme“, aus denen die Giftwolken hervorquellen,<br />

werden von Jahr zu Jahr länger.<br />

Deshalb brauchen sie <strong>für</strong> ihr Geschäft<br />

auch bei großen Feldern kaum mehr als 20<br />

Minuten. Viel länger als man sie sieht<br />

riecht man ihr Werk. Es bringt 1000fachen<br />

Tod und furchtbare Qualen <strong>für</strong> zahlreiche<br />

Kleinlebewesen und ist nach einer neuen europaweiten<br />

Studie der Hauptgrund <strong>für</strong><br />

einen massiven Rückgang der Artenvielfalt<br />

auf unseren Ackerböden. Die Verursacher<br />

interessiert das kaum. Das Konzept der Intensiv-Landwirtschaft<br />

basiert auf dem Prinzip<br />

der Naturausbeutung mit dem Ziel<br />

eines maximalen Nutzeffekts. Artenvielfalt<br />

auf der Grundlage gegenseitiger Bereicherung<br />

passt nicht in dieses Konzept.<br />

Verbraucher haben die Wahl<br />

Was auf Feldern geschieht ist zwar weit<br />

weg von den Lebensmittelmärkten und Bäckereien.<br />

Gleichwohl müssten es alle wissen:<br />

Die Nachfrage regelt den Markt. Der<br />

Intensiv-Landwirtschaft betreibende Bauer<br />

glaubt zu Recht, dass er <strong>für</strong> sein Handeln<br />

einen Auftrag hat. Wäre sein unter Gifteinsatz<br />

produziertes Getreide nicht gefragt,<br />

müsste er seinen Betrieb sehr schnell ein-<br />

oder auf biologischen Anbau umstellen.<br />

Mitverantwortlich <strong>für</strong> das Aussterben zahlreicher<br />

Tier- und Pflanzenarten sind deshalb<br />

die Verbraucherinnen und<br />

Verbraucher. Den meisten von ihnen kann<br />

das oft zu hörende Argument, Bio-Lebensmittel<br />

seien zu teuer, nicht als Rechtfertigung<br />

<strong>für</strong> den Kauf konventionell erzeugter<br />

Getreidewaren dienen. Man kann sich manches<br />

leisten, wenn man umschichtet und<br />

beim Geldausgeben die Schwerpunkte neu<br />

setzt. Außerdem: Wer heute das scheinbar<br />

billigere Produkt aus konventioneller Landwirtschaft<br />

wählt, wird morgen die um ein<br />

Vielfaches höhere Rechnung <strong>für</strong> die Folgen<br />

einer aus den Fugen geratenen Natur<br />

1 0<br />

Leserbrief<br />

mitzutragen haben. Die Preisdifferenz zwischen<br />

Bio- und Nicht-Bio-Produkten dürf -<br />

te sich dann rückblickend als völlig<br />

unbedeutend erweisen.<br />

Zusammenhänge oft<br />

schwer durchschaubar<br />

Durch mehr Getreideprodukte aus biologischem<br />

Anbau würde der Pestizid-Einsatz<br />

auf den Feldern zwar zurückgehen. Wir dürfen<br />

aber nicht die ebenfalls von Pestiziden<br />

abhängige Energiepflanzen-Erzeugung <strong>für</strong><br />

Biogasanlagen übersehen und wir dürfen<br />

vor allem nicht vergessen, dass fast drei<br />

Viertel des konventionell angebauten Getreides<br />

gar nicht unmittelbar der menschlichen<br />

Ernährung dient, sondern an Tiere verfüttert<br />

wird. Erst über diesen Umweg gelangt<br />

es dann in Form von Fleischprodukten auf<br />

den Teller der Menschen.<br />

Getreideprodukte aus biologischem Anbau<br />

zu kaufen, kann folglich nur der erste<br />

Schritt sein, um einen Teufelskreis zu durchbrechen.<br />

Wir werden das Problem des Pestizid-Einsatzes<br />

und andere, nicht weniger<br />

ernste Umweltprobleme nur dann dauerhaft<br />

lösen, wenn wir in den Industriestaaten<br />

bereit sind, unseren hohen Fleisch- und<br />

Energieverbrauch, der auf dem heutigen Niveau<br />

durch die biologische Landwirtschaft<br />

gar nicht mehr abgedeckt werden könnte,<br />

deutlich zurückzufahren.<br />

Im Übrigen ist z. B. gerade der übermäßige<br />

Fleischverzehr der Menschen die Wurzel<br />

zahlreicher weiterer Übel (hoher Wasserver-<br />

brauch, hoher Landbedarf, Gülle-/Fäkalien-<br />

Probleme, <strong>Über</strong>düngung u. <strong>Über</strong>säuerung<br />

der Böden, Grundwasserbelastung, Treibhauseffekt,<br />

Antibiotika- u. Hormonbelastung<br />

etc.).<br />

Kritik ist nicht populär<br />

Wer beispielsweise den Fleischkonsum kritisiert,<br />

kann nicht mit dem Beifall seiner Zeitgenossen<br />

rechnen. Selbst aus den Reihen<br />

der Naturschützer kommt, wegen der hohen<br />

Zahl von Betroffenen, in der Regel nur<br />

verlegenes Schweigen.<br />

Umso mehr danke ich meinem BN-Vereinskollegen<br />

Franz Amann <strong>für</strong> seinen Mut. In<br />

der ihm eigenen, selbstlosen und unerschrockenen<br />

Art setzt er sich in unserer Region<br />

seit geraumer Zeit <strong>für</strong> weniger<br />

Fleischkonsum ein. Er hat in einem ausgezeichneten,<br />

aus privaten Mitteln finanzierten<br />

Faltblatt (vgl. Beilage zur letzten<br />

Löömzoh-Ausgabe) auf die dramatischen<br />

ökologischen Folgen des Fleischkonsums<br />

hingewiesen. Vielleicht sollte man sich<br />

beim BN bei der nächsten Vergabe des<br />

Bamberger Naturschutzpreises daran erinnern.<br />

Franz Amann befindet sich mit seinem<br />

Aufruf zu weniger Fleischverbrauch<br />

in bester Gesellschaft, denn von keinem geringeren<br />

als von Albert Einstein stammt<br />

der Satz: „Nichts wird die Chance auf ein<br />

<strong>Über</strong>leben auf der Erde so steigern, wie<br />

der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“<br />

Franz Proksch


Sommer, Sonne, Ferienzeit<br />

Nur noch wenige Tage, dann ist es wieder soweit: Sommerferien! Endlich habt Ihr<br />

ausgiebig Zeit in der Natur zu spielen, Wald und Wiese zu erkunden und am Bach zu<br />

planschen. Diese Seite soll euch heute Tipps und Ideen <strong>für</strong> diese schöne Zeit des Jahres geben.<br />

Wie wäre es mit ei-<br />

nem Hexenfest?<br />

Ladet ein paar Freundinnen und Freunde<br />

ein und trefft euch im Wald oder auf der<br />

Wiese. Ihr braucht nur etwas Band (z.B.<br />

Bast), ein bisschen Faschingsschminke, vielleicht<br />

noch ein paar alte Tücher und schon<br />

kann es losgehen.<br />

Aus dem Band flechtet Ihr einen Kranz in<br />

der Größe eures Kopfes und steckt oder<br />

knotet daran verschiedene Blätter, Farnwedel<br />

oder Kräuter. Auf die gleiche Weise bastelt<br />

ihr euch einen Gürtel, jetzt noch ein<br />

bisschen Schminke oder Lehm ins Gesicht<br />

und fertig ist die Verkleidung. Stöcke zum<br />

Krachmachen sind schnell gefunden und<br />

schon kann er<br />

Losgehen der wilde<br />

Hexentanz.<br />

Mit etwas Geschick<br />

und einem<br />

Taschen-<br />

messer könnt<br />

Ihr euch aus einemHaselstecken<br />

einen<br />

Zauberstab<br />

schnitzen oder<br />

ein Amulett, das<br />

böse Geister abwehrt.<br />

Kamillen-Hexen-<br />

Heilöl<br />

Bei echten Hexen und Zauberern kocht<br />

und brodelt natürlich immer ein geheimnisvolles<br />

Süppchen auf dem Feuer. Auch ohne<br />

Feuer lässt sich aber so manches<br />

Mittelchen fabrizieren. Ihr Hexenschüler<br />

könnt es erstmal mit einem einfachen Heilöl<br />

versuchen:<br />

Sammelt die Blüten der echten Kamille,<br />

Ihr erkennt sie an ihrem aromatischen Geruch<br />

und dem hohlen Blütenköpfchen.<br />

Schneidet eine Blüte längs durch. Wenn<br />

der gelbe Blütenkopf Innen hohl ist, habt<br />

ihr die echte Kamille und nicht einen ihrer<br />

Doppelgänger gefunden. Finden könnt Ihr<br />

die Kamille besonders gut an<br />

Getreidefeldern und Wegrändern.<br />

Gebt nun ungefähr 5 Esslöffel<br />

frischer Kamillenblüten in ein<br />

sauberes, verschließbares Glas<br />

und übergießt sie mit ca. 25 Esslöffeln<br />

Sonnenblumen- oder<br />

Olivenöl). Die Blüten müssen<br />

ganz mit Öl bedeckt sein. Stellt<br />

das Gefäß auf die Fensterbank<br />

und lasst es dort 2-3 Wochen an<br />

der Sonne durchziehen. Die Kamille<br />

gibt jetzt langsam ihre Wirkstoffe an<br />

das Öl ab. Nach den 2-3 Wochen siebt Ihr<br />

die Blüten ab und könnt das Öl bei rauen<br />

Händen, Füssen oder Ellenbogen benutzen.<br />

Aufbewahrt wird das Öl jetzt am besten<br />

an einem dunklen, kühlen Ort.<br />

Wir bauen ein<br />

Waldsofa!<br />

Die Kindergruppe des <strong>Bund</strong> Naturschutz<br />

Bamberg hat sich bei einem ihrer letzten<br />

Treffen an den Bau eines Waldsofas gewagt<br />

- eigentlich ganz einfach, wenn genug Hände<br />

mit anfassen.<br />

Ein geeigneter Platz war schnell gefunden:<br />

Eine kleine Lichtung im Wald mit sehr viel<br />

Totholz, nicht weit entfernt vom Waldrand.<br />

Die Stelle, an der das Sofa entstehen sollte,<br />

wurde mit Ästen markiert und der Bau<br />

konnte beginnen. Zuerst schleppten die Kinder<br />

gemeinsam große tote Äste heran, mit<br />

denen die Sitzfläche des Sofas aufgebaut<br />

wurde. Darauf schichteten wir dünnere Äste<br />

und Zweige. Als Rückenlehne wurden einige<br />

kräftige Äste in den Boden gerammt,<br />

als günstig erwies sich, dass wir das Sofa<br />

vor zwei kleineren Bäumen platziert hatten,<br />

die jetzt zusätzlichen Halt <strong>für</strong> die Stöcke<br />

der Rückenlehne gaben. Zum Schluss polsterten<br />

wir das Sofa mit einer Schicht aus<br />

Gras und Moos. Sehr bequem dieses Sitzmöbel<br />

– da konnte uns auch der einsetzende<br />

Regen nicht die gute Stimmung<br />

verderben. Wenn Ihr auch mal so ein Sofa<br />

bauen wollt, sucht euch eine Stelle wo keine<br />

seltenen Tiere oder Pflanzen leben,<br />

denkt daran nur tote Äste und Zweige zu<br />

verwenden und hinterlasst keinen Müll im<br />

Wald.<br />

Holunderketten<br />

Das ganze Jahr über lassen sich schöne<br />

Ketten aus den Ästen des Holunders basteln.<br />

Sucht euch einen gesunden, älteren<br />

Holunderstrauch mit vielen Ästen. Schneidet<br />

einen ca. 1,5 bis 2 cm dicken, verholzten<br />

Ast ab. Achtung: Nicht die<br />

Astabschnitte verwenden, die in diesem<br />

Jahr gewachsen sind, sie sind noch nicht<br />

ausreichend<br />

verholzt. Den<br />

Ast sägt oder<br />

schneidet (Rosenschere)<br />

Ihr<br />

jetzt in Stückchen.<br />

Bohrt<br />

durch das Innere<br />

mit einem<br />

kleinen<br />

Handbohrer,<br />

wie Ihr ihn<br />

auch zum Basteln<br />

mit Kastanien<br />

benutzt, ein<br />

Loch. Die so<br />

entstandenen<br />

„Perlen“ könnt ihr auf ein schönes Lederband<br />

fädeln und schon habt ihr eine neue<br />

Kette. Wer es bunter mag, kann ein paar<br />

farbige Holzperlen oder Federn mit aufziehen.<br />

Christine Hilker, Alraune Reuleaux<br />

1 1


<strong>Bund</strong> Naturschutz<br />

Kreisgruppe Bamberg<br />

Obere Sandstraße 7<br />

96049 Bamberg<br />

Tel. 0951 - 51 90 611<br />

Fax: 0951 - 51 90 610<br />

bamberg@bund-naturschutz.de<br />

www.bamberg.bund-naturschutz.de<br />

www.erdkroete.de<br />

1 2<br />

Service-Code<br />

Logistikservice<br />

Geschäftsstelle Öffnungszeiten<br />

Mo - Fr 10.00 bis 12.00 Uhr<br />

und 15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Fr bis 15.00 Uhr<br />

Service-Telefon:<br />

0951 - 50 90 614<br />

Rufen Sie an:<br />

Fragen zu Stromsparen,<br />

Regenerative Energien,<br />

Grüner Strom:<br />

Montag, Dienstag, Mittwoch<br />

von 15 bis 19 Uhr<br />

e-mail:<br />

telefonservice.solar@bundnaturschutz.de<br />

Spendenkonto: Konto Nr. 70 300<br />

Sparkasse Bamberg BLZ 770 500 00<br />

Donnerstag, 5. August<br />

Tour de Natur macht Station im Landkreis<br />

Bamberg<br />

Vortrag zum <strong>Steigerwald</strong> in der Brauerei<br />

Kraus in Hirschaid<br />

Samstag, 18. September<br />

„Atomkraft: Schluss jetzt!“ – <strong>Bund</strong>esweite<br />

Großdemonstration mit Umzingelung des<br />

Regierungsviertels in Berlin<br />

Dienstag, 28.September<br />

"Wieder am Bauzaun", Lesung von Fritz<br />

Brandl zur Geschichte des Widerstands<br />

gegen die WAA in Wackersdorf<br />

19.30 Colibri Buchhandlung, Austraße 12<br />

in Kooperation mit "Vierether Kuckucksei"<br />

Sonntag, 3. Oktober<br />

Waldaktion <strong>für</strong> Familien<br />

Adressfeld<br />

Termine<br />

14.00 bei Fabrikschleichach<br />

Leitung: Johannes Otto Först, Gerhard<br />

Spörlein, Martin Bücker<br />

Mittwoch, 7. Oktober<br />

Neue EnergieWege in alter Stadt<br />

Stadtrundgang in Bamberg zu<br />

Erneuerbaren Energien und<br />

Energieeinsparung<br />

18.00 Treffpunkt BN Geschäftsstelle,<br />

Obere Sandstraße 7<br />

Leitung: Stefan Denzler<br />

Samstag, 9. Oktober<br />

"Abschalten" Demo in München gegen die<br />

Laufzeitverlängerung von AKWs<br />

14.00 - 17.00 in München<br />

Montag, 11. Oktober<br />

Redaktionsschluss „Dä Löömzoh“<br />

Alles in Farbe: Die aktuelle Ausgabe von Da Löömzoh kann unter<br />

www.bamberg.bund-naturschutz.de wieder in Farbe als PDF<br />

heruntergeladen werden.

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