GhK-PUBLIK - KOBRA - Universität Kassel
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Seite 6 <strong>GhK</strong>-<strong>PUBLIK</strong> 16. Mai 1995<br />
Ein Projekt zwischen Forschung und Praxis<br />
Transatlantic Cellaborationon "Land Use<br />
and Transport" mit den USA<br />
W<br />
enn sich am 13. Mai im Wuppertal-lnstitut<br />
für Klima-Umwelt-Energie<br />
hochrangige Entscheidungsträger<br />
der Regional- und Verkehrsplanung<br />
aus fünf europäischen<br />
sowie sieben nordamerikanischen<br />
Regionen zusammengefunden haben,<br />
so hatte dies seinen Ausgangspunkt<br />
an der <strong>Universität</strong> Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong> genommen: Ein<br />
Jahr ist es her, daß sich, initiiert von<br />
Dipl.-lng. Marion Jerichow und Professor<br />
Helmut Holzapfel, 220 Teilnehmer<br />
aus 32 Ländern auf dem 1.<br />
ECOMOVE Kongreß in <strong>Kassel</strong> und<br />
Saunatal trafen, um über die Zusammenhänge<br />
zwischen Raumstruktur,<br />
Verkehrsentwicklung und Lebensstilen<br />
nachzudenken. Besonders begrüßt<br />
wurde das interdisziplinäre<br />
Herangehen an das Mobilitätsproblem,<br />
wird doch das Versagen der<br />
bisherigen Ansätze von Verkehrsvermeidung<br />
zunehmend deutlich:<br />
Autos zählen und Autos verurteilen<br />
alleine reicht nicht aus. Für eine<br />
zukunftsweisende ökologische Verkehrspolitik<br />
ist es vielmehr angebracht,<br />
die bisher entkoppelten Entscheidungsebenen<br />
von Flächennutzung<br />
und Verkehr gemeinsam zu<br />
diskutieren.<br />
Um den auf dem Kongreß begonnenen<br />
Austausch über Probleme<br />
und Perspektiven einer umweltverträglichen<br />
Raum- und Verkehrspolitik<br />
fortzusetzen, schlossen sich Wissenschaftler<br />
und Entscheidungsträger<br />
zu einer europäischen Steuerungsgruppe<br />
zusammen. Ziel ist, unterschiedlich<br />
strukturierte europäische<br />
Regionen zum wechselseitigen<br />
Erfahrungsaustausch und Aufbau<br />
eines Netzwerkes zusammenzuführen.<br />
Auf nordamerikanischer Seite<br />
konstituierte sich ein entsprechendes<br />
Gremium, unter der Leitung des<br />
,Center for Clean Air Policy' (CCAP),<br />
Washington, DC. ln Europa koordinieren<br />
den Austausch Marion Jerichow,<br />
<strong>GhK</strong>, und Markus Hesse, Institut<br />
für ökologische Wirtschaftsforschung<br />
(IÖW), Wuppertal. Die beiden<br />
Gruppen werden innerhalb der<br />
auf vier Jahre angelegten Kooperation<br />
zweimal jährlich zusammenkommen,<br />
um sich zu beraten.<br />
Erstes Projekttreffen der<br />
Regionen<br />
Anläßlich des nun stattfindenden<br />
Treffens erhielten die Steuerungsgruppen,<br />
ergänzt durch Delegierte<br />
aus den ausgewählten Regionen,<br />
abermals Gelegenheit zu einem<br />
wechselseitigen Informationsaustausch:<br />
Wie stellen sich die Instrumente<br />
zur räumlichen Planung dar?<br />
Wie kann man auf die Verflechtung<br />
von Siedlungsräumen zu "Stadtregionen"<br />
auf regionaler Ebene angemessen<br />
von Siedlungsräumen zu<br />
"Stadtregionen" auf regionaler Ebene<br />
angemessen reagieren? Welche<br />
Fallbeispiele liegen in den Regionen<br />
vor, an denen die Verflechtungen<br />
von raumplanerischen Entscheidungen,<br />
Verkehrsaufkommen und sozioökonomischen<br />
Faktoren aufgezeigt<br />
werden können? Wie soll -<br />
unter ökologischen Mobilitätsgesichtspunkten<br />
- die Zukunft der Region<br />
aussehen? Beteiligt an dem<br />
Termin waren u. a.: Cl aus Schiffner,<br />
RP <strong>Kassel</strong>, Regionalplanung:<br />
Staatssekretär Bentrup, Umweltministerium,<br />
NRW; Larry Bonine, Leiter<br />
der Administration des Verkehrsministeriums,<br />
Arizona, sowie Ned<br />
Helme, ausführender Direktor, Center<br />
for Clean Air Policy, Washington,<br />
DC. Ein Vertreter des CCAP aus<br />
Tschechien ist ebenfalls anwesend<br />
gewesen. Teil aller Treffen sind kulturelle<br />
bzw. künstlerische Ereignisse,<br />
die ergänzend zur herkömmlichen<br />
Herangehensweise neue Formen<br />
darstellen, über Planungsziele<br />
und -inhalte zu kommunizieren.<br />
Projektfinanzierung<br />
Die Idee und das Konzept überzeugten<br />
die Deutschen Bundesstiftung<br />
Umwelt, die nächste Phase des<br />
Projekts zu finanzieren. Ziel dieses<br />
Abschnitts ist es, ein Spektrum innovativer<br />
Problemlösungen zu erhalten.<br />
Anhand konkreter Fallbeispiele<br />
aus den beteiligten Regionen sollen<br />
Möglichkeiten zur Integration von<br />
Flächennutzungs- und Verkehrsentscheidungen<br />
durch Praktiker und<br />
Wissenschaftler gemeinsam erarbeitet,<br />
durchgespielt und überprüft<br />
werden. Die Mitwirkenden erhalten<br />
so wechselseitig Impulse für eine<br />
nachhaltig umweltorientierte Raumund<br />
Verkehrsplanung.<br />
Wer produziert<br />
Ihre farbige Drucksache<br />
1n Kleinauflage?<br />
nutzen die Vorteile des digitalen Druckens.<br />
Das bedeutet für Sie:<br />
~ Kurzfristige Produktion, schnell und<br />
kostengünstig<br />
~ Bis zur letzten Minute veränderbar, variabel<br />
und flexibel<br />
~ Keine Mindestauflagen nötig, sondern<br />
individueller Mengendruck<br />
Benötigen Sie farbige Kleinauflagen, die Sie für Ihre zielgerichtete<br />
Kommunikation brauchen, dann setzen Sie sich mit<br />
uns in Verbindung. Wir beraten, helfen und informieren Sie<br />
gerne weiter über die Möglichkeiten des Digitaldruckes.<br />
Studio M<br />
Geseiischaft für- elektr-on,sche Biidver·ar-be tung mbH<br />
Unter dcrr Schöneber-g 5 · 34212 Melsu1gen<br />
(05661) 731-0 . (; (05661) 731-286<br />
-Bm<br />
ein Unternehmen der<br />
L --- BERNECKER<br />
struktur, großräumige Stadtlandschaft,<br />
Suburbanisierung und hohes<br />
Verkehrsaufkommen auf der einen,<br />
eine erheblich umfangreichere politisch-planerische<br />
Kompetenz der<br />
örtlichen, lokalen und regionalen<br />
Handlungsebene auf der anderen<br />
Seite- kann die zukünftige Entwicklung<br />
dieses Politikfeldes in Europa<br />
sicherlich bereichern.<br />
Erste Ergebnisse und Erfahrungen<br />
dieser Art von Zusammenarbeit<br />
der Regionen werden im Herbst in<br />
den USA auf einem Folgetreffen<br />
vorgestellt.<br />
Projektkoordination und Informationen<br />
an der <strong>GhK</strong>: Marion Jerichov,<br />
ECOMOTION, Tel. 804-3529, Fax<br />
8 04-35 99, e-mail jericow@hrz.unikassel.de.<br />
p<br />
Aktien-Analyse<br />
und Börsenspiel<br />
Akademische Börsenforum<br />
D<strong>Kassel</strong> e. V. (ABK), eine unabhängige<br />
studentische Initiative am<br />
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften,<br />
die sich mit praktischen<br />
Fragen zu Kapitalmarkt und Börse<br />
beschäftigt, besteht mittlerweile ein<br />
Jahr. ln diesem Zeitraum wurde eine<br />
Vielzahl von Aktivitäten angeboten,<br />
so z. B. praxisnahe Vorträge zu Themengebieten<br />
wie Investmentfonds,<br />
asiatische Wertpapiermärkte oder<br />
Industrieansiedlungen in den neuen<br />
Bundesländern - aber auch Exkursionen<br />
zu Hauptversammlungen<br />
Kommunikationstechnologie von Aktiengesellschaften oder zur<br />
Bei diesem Projekt werden auch Börse nach Frankfurt.<br />
neue lnformationstechnologien ein- Seit kurzem verfügt das ABK über<br />
gesetzt. So wird die Dokumentation einen eigenen Personalcomputer,<br />
des 1. ECOMOVE Kongresses u. a. um jetzt auch in die professionelle<br />
als CD-Rom erscheinen. Die we- Analyse von Aktien, Derivaten etc.<br />
sentliche Unterstützung der Hoch- einsteigen zu können. Als Analyseschulverwaltung<br />
und des Hoch- Software steht das auch von vielen<br />
Schulrechenzentrums ermöglicht die deutschen Kreditinstituten genutzte<br />
Planung weiterer Informations- "Market-Maker" zur Verfügung.<br />
dienstleistungen: z. B. die Einrich- Kursdaten vergangener Jahre liegen<br />
tung einer eigenen WWW-Seite vor bzw. aktuelle Daten werden lau<br />
(WorldWideWeb) auf dem Hoch- !end über einen Informationsdienst<br />
schulserver, so daß jeder, der über bezogen. Damit ist es möglich, vereinen<br />
Internetanschluß verfügt, schiedene Analyseverfahren zu Sinews,<br />
Termine und Informationen mulieren, wie z. B. die Chartanlyse<br />
über den Projektverlauf mittels Com- oder die Technische Analyse. Auputer<br />
abrufen kann. Ein weiterer ßerdem soll möglichst bald, eventu<br />
Schritt ist der Aufbau eines Ost- eil im Sommersemester 1995, ein<br />
West-europäischen lnformationsnet- Börsenspiel angeboten werden. Mit<br />
zes, um den Partnerregionen Ieich- einführenden Vorträgen soll so auch<br />
ten und schnellen Zugriff zu aktuel- Studentinnen ohne ausführliche<br />
len Projektdaten zu ermöglichen (s. Kenntnisse auf dem Gebiet ein praauch<br />
BIG, Büro für die Informations- xisorientierter Einstieg in das Börgesellschaft,<br />
ISPO IP/94/1205). - sengeschehen geboten werden.<br />
Demnächst wird der erste Jahresbe-<br />
Ausblick<br />
richt erscheinen, wo die Aktivitäten<br />
Vor allen Dingen das sogenannte des Jahres 1994 ausführlich darge<br />
"pairing" verspricht interessant zu stellt werden.<br />
werden. Neben dem intereuropäi- Das (neue) Büro des ABK belinsehen<br />
und -amerikanischen Aus- det sich im Fachbereich 7 im Raum<br />
tausch arbeitet jede europäische 0215 am "Pool". Während des Se<br />
Region mit ihrer amerikanischen mesters. ist das Büro mittwochs von<br />
"Schwesterregion" eng zusammen. 13.30 bis 14.30 Uhr geöffnet. Weite<br />
So wird der vergleichende Blick in re Infos bei Marco Ruck unter 0561/<br />
die USA konkret, und die Situation 27732 oder während der Bürozeiten<br />
dort - Fragmentierung der Raum- unter 0561/804-3842.<br />
MEDIAGRUPPE<br />
_j<br />
<strong>GhK</strong>-Bibliotheks- und<br />
Büchereiführer<br />
erschienen<br />
inen "Bibliotheks- und Büchereiführer<br />
Efür den Regierungsbezirk <strong>Kassel</strong>" hat<br />
jetzt die Gesamthochschul-Bibliothek herausgegeben.<br />
Rund 60 Bibliotheken zwischen<br />
Korbach und Fulda machte Dr.<br />
Thomas Bündgen als Verfasser der Zusammenstellung<br />
ausfindig: Ob wissenschaftliche<br />
Bibliotheken, etwa die der<br />
<strong>Kassel</strong>er <strong>Universität</strong>, ob Stadtbüchereien,<br />
Spezialbiliotheken von Industrie- und<br />
Handelskammern oder Gerichten bis hin<br />
zu Exotenbuchsammlungen wie die Internationale<br />
FKK-Bibliothek in Baunatal ;<br />
aber auch das Archiv der deutschen Frauenbewegung<br />
und vieles mehr ist aufgeführt.<br />
Neben Ansprechpartnern und Offnungszeiten<br />
informiert das Heft auch über<br />
die jeweiligen Bestände. Nicht zu finden<br />
sind Firmen- und Krankenhausbibliotheken<br />
.<br />
Das Heft ist kostenlos beim Herausgeber<br />
der Schrift und Leiter der Gesamthochschul-Bibliothek<br />
<strong>Kassel</strong>, Dr. Hans-Jürgen.<br />
Kahlfuß, Diagonale 10.34127 <strong>Kassel</strong>. Tel.<br />
(0561) 8042117/8 oder Dr. Bündgen.<br />
~el. (0561) 8043436 zu erhalten. _ p<br />
Senutzer-Terminals<br />
n insgesamt sieben Benutzer-Terminals<br />
kbnnen jetzt die Leser der Ge<br />
A<br />
samthochschui-Bibliothek <strong>Kassel</strong> Ausleihdaten<br />
abrufen. Verschiedene Funktionen<br />
werden an diesen Terminals zur Verfügung<br />
gestellt: Gesamtauszug des Medienkontos,<br />
Druck des Medienkontoauszugs,<br />
Exemplaranfrage (= ist ein bestimmtes<br />
Buch ausgeliehen oder vorgemerkt?),<br />
Kurzinformation über alle das<br />
Medienkonto betreffenden Eintragungen<br />
wie Anschrift, offene Gebühren etc. sowie<br />
die Pauschalverlängerung aller entliehener<br />
Bücher - soweit verlängerbar.<br />
ln jeder Bereichsbibliothek außer der<br />
Bereichsbibliothek Medizin befindet sich<br />
ein Terminal, in der Bibliothekszentrale<br />
am Holländischen Platz zwei. Bei allen<br />
Geräten befinden sich schriftliche Benutzungsanleitungen,<br />
selbstverständlich ge-<br />
ben auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des Benutzungsbereiches Auskunft<br />
<strong>GhK</strong>-Bibliothek<br />
Fulbright-Stipendiat McCarthy an <strong>GhK</strong><br />
Justice beyond Heaven<br />
D<br />
ie Frage nach der Gerechtigkeit<br />
stellt er als Philosoph, doch die<br />
Antwort hat er allein im philosophischen<br />
Diskurs nicht gefunden. So<br />
suchte der 1972 am Boston College<br />
promovierte Philosoph George<br />
McCarthy auch in anderen Diziplinen<br />
und machte 1979 seinen Doctor<br />
in Soziologie an der New School for<br />
Social Research in New York. Das<br />
Interdisziplinäre habe er von den<br />
deutschen Philosophen gelernt, im<br />
Gespräch sagte er später, auch die<br />
Frankfurter Schule habe ihn beeinflußt.<br />
Seine Grenzen überwindende Arbeit<br />
führte den 1946 in New York<br />
geborenen amerikanischen Wissenschaftler<br />
unter anderem an die <strong>Universität</strong>/Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong>.<br />
Seit August vorigen Jahres hält sich<br />
der Hochschullehrer, der am Kenjon-College<br />
in Ohio deutsche Sozialphilosophie<br />
des 19. und 20. Jahrhunderts<br />
lehrt, als Fulbright-Stipendiat<br />
in Deutschland auf, um Material<br />
für sein neuestes Forschungsprojekt<br />
zu sichten.<br />
Katholische Soziallehre im<br />
internationalen Vergleich<br />
Gemeinsam mit dem katholischen<br />
Theologen Roy Rhodes arbeitet der<br />
amerikanische Hochschullehrer derzeit<br />
an einem Vergleich der amerikanischen,<br />
irischen und deutschen katholischen<br />
Soziallehre. Ursache seiner<br />
neuesten Fragestellung war ein<br />
1986 erschienener Hirtenbrief der<br />
amerikanischen katholischen Bischöfe,<br />
der sich mit dem amerikanischen<br />
Wirtschaftssystem zwar kritisch,<br />
aber nach Ansicht McCarthys<br />
auch widersprüchlich, auseinandersetzte.<br />
Die Bischöfe hätten in ihrer<br />
Veröffentlichung die in den USA zunehmende<br />
Armut und Arbeitslosigkeit<br />
zwar angeprangert, gleichzeitig<br />
aber die ökonomische Ordnung, die<br />
noch immer auf Naturrecht und Individualismus<br />
basiere und dem Markt<br />
Priorität einräume, bestätigt. Er vermisse<br />
die Forderung nach demokratischen<br />
Strukturen im Wirtschaftssystem.<br />
Der von den Neokonservativen<br />
gepriesene Individualismus der<br />
Amerikaner sei nicht mehr eine Freiheit<br />
des Geistes, sondern des Konsums.<br />
Den noch im ersten Entwurf<br />
der Bischöfe enthaltenen Vorwurf,<br />
der amerikanische Kapitalismus sei<br />
unmoralisch, habe man in der veröffentlichten<br />
Fassung zurückgenommen.<br />
Die auf der jüdischen und<br />
griechischen Philosophie gestützte<br />
Argumentation zur sozialen Frage<br />
habe ihn nicht nur "aufgeregt", wie er<br />
friedlich lächelnd im Gespräch äußert,<br />
sondern auch angeregt, sich<br />
genauer damit zu beschäftigen.<br />
Schließlich habe schon Marx versucht,<br />
diese für seine Theorien zu<br />
nutzen. Doch während Marx im öffentlichen<br />
Diskurs der Vereinigten<br />
Staaten noch weitgehend tabuisiert<br />
sei, könne aufgrund der Thesen der<br />
Bischöfe Wirtschafts- und Sozialethik<br />
neu diskutiert werden. Der<br />
1946 in New York geborene Hochschullehrer<br />
ist übrigens nicht ver-<br />
Israel: Mitarbeiter für<br />
archäologische<br />
Ausgrabung gesucht<br />
"Tel Dor", ein archäologisches Projekt,<br />
das der Erforschung der viertausend Jahre<br />
alten Hafenstadt Dor in Israel dient,<br />
sucht für die Ausgrabungssaison 1995<br />
freiwillige Mitarbeiter. Es werden Leute<br />
zwischen 16 und 70 Jahren gesucht, die<br />
sich einmalig oder auf längere Sicht an<br />
dem Projekt beteiligen wollen. Eine einschlägige<br />
Ausbildung oder spezielle Vorkenntnisse<br />
sind nicht erforderlich. Die<br />
Ausgrabungssaison 1995 dauert vom 4.<br />
Juli bis zum 15. August Die Mindestteilnahmezeit<br />
beträgt zwei Wochen, wobei<br />
feste Termine vorgegeben sind. Die Volontäre<br />
haben für die Kosten ihrer Anreise<br />
sowie für die Unterbringung und Verpflegung<br />
selbst aufzukommen. Daneben wird<br />
eine Teilnahmegebühr erhoben. Nähere<br />
Informationen sind erhältlich bei: TEL<br />
DOR-PROJEKT, Repräsentanz Deutschland/Westeuropa,<br />
Erika und Waller Haury,<br />
Oberhäuserstr. 135, 91522 Ansbach/<br />
Deutschland.<br />
Spendenaktion für<br />
Lernmaterial für<br />
Flüchtlingskinder in<br />
<strong>Kassel</strong><br />
u einer Spendenaktion ruft der Aus<br />
der Stadt <strong>Kassel</strong> unter<br />
Zländerbelrat<br />
Schirmherrschaft von Stadtverordnetenvorsteher<br />
Wolfgang Frei auf: Geholfen<br />
werden soll Flüchtlingskindern, die mit<br />
Lehr- und Lernmaterial für den Schulunterricht<br />
bzw. zum Erlernen der Muttersprache<br />
versorgt werden sollen. So weist<br />
der Vorsitzende des Auslanderbeirats,<br />
Karnil Saygin, darauf hin, daß Kinder von<br />
Bürgerkriegsflüchtlingen, da offiziell nur<br />
,geduldet'. keinen Anspruch auf Beschulung<br />
- und damit Schulbücher haben. Da<br />
<strong>Kassel</strong>er Schulen ohne entsprechende<br />
Ausstattung diese Schüler als Gastschüler<br />
unterrichten. soll die Spendenaktion<br />
materielle Hilfe leisten. Spendenkonto<br />
1026574, Stadtsparkasse <strong>Kassel</strong>, BLZ<br />
520501 51. Stichwort : Flüchtlingskinder in<br />
<strong>Kassel</strong>.<br />
wand! mit dem berühmt berüchtigten<br />
Senator McCarthy.<br />
George McCarthy, der keiner Kirche<br />
angehört, arbeitete zu Beginn<br />
seines Deutschland-Aufenthaltes<br />
zwei Monate in der Bibliothek der<br />
Katholischen Sozial-Wissenschaftlichen<br />
Zentralstelle in Mönchengladbach.<br />
Dabei hat er unter anderem<br />
viel über die berufsständische Ordnung<br />
gelesen, wie sie in Deutschland<br />
im vorigen Jahrhundert auch<br />
von der katholischen Soziallehre<br />
diskutiert wurde, und sich mit den<br />
derzeitigen demokratischen Strukturen<br />
des deutschen Wirtschaftssystems<br />
wie zum Beispiel der Mitbestimmung<br />
beschäftigt. Er meint, daß<br />
die Amerikaner zuwenig über die<br />
demokratische Entwicklung in<br />
Deutschland wüßten. Die Ereignisse<br />
1918/19 zum Beispiel seien weitgehend<br />
unbekannt, ebenso sei die<br />
Weimarer Republik nicht im Bewußtsein.<br />
Nach <strong>Kassel</strong> kam der Philosoph<br />
und Sozialwissenschaftler durch einen<br />
freundschaftlichen wissenschaftlichen<br />
Briefwechsel mit Prof.<br />
Wolfdietrich Schmied-Kowarzik.<br />
Dessen Veröffentlichungen hatte er<br />
gelesen und ihm daraufhin geschrieben.<br />
Nicht nur von ihm, sondern<br />
auch von einigen anderen Professoren<br />
des Fachbereichs ist er sichtlich<br />
beeindruckt. George McCarthy erwähnt<br />
deren Veröffentlichungen, das<br />
Interdisziplinäre und den enormen<br />
Umfang ihrer Arbeit, aber auch die<br />
Freundlichkeit aller Mitarbeiter im<br />
Fachbereich. Mit seinen Kindern<br />
kommuniziert er übrigens derzeit<br />
über Internet. Und es klappt hervorragend.<br />
Einblick in deutsches Hochschulleben<br />
Nach seiner Ansicht arbeiten deutsche<br />
Professoren mehr als die amerikanischen<br />
Kollegen. Diese seien<br />
nicht so durch Verwaltungsarbeiten<br />
belastet. Allerdings auch präsenter<br />
für die Studenten. Die Anwesenheit<br />
im <strong>Universität</strong>sbetrieb sei selbstverständlich.<br />
Di-Mi-Do-Professoren<br />
kenne man dort nicht. Über das<br />
College, an dem er lehrt, sagt er,<br />
daß es klein, aber berühmt sei. Zwei<br />
Vorlesungsreihen und ein Seminar<br />
muß er jedes Semester abhalten.<br />
Zur Einführungsvorlesung kommen<br />
etwa 30 Studenten und Studentinnen,<br />
in der Mittelstufe liest er vor 20<br />
Zuhörern. Im Seminar finden sich<br />
dann zehn bis fünfzehn Teilnehmer.<br />
Diese idealen Bedingungen sind<br />
teuer: Die Studierenden müssen<br />
über 20 000 Dollar Studiengebühren<br />
im Jahr zahlen. Während George<br />
McCarthy in Deutschland neue Anregungen<br />
bekommt, die Frage der<br />
Gerechtigkeit in kleinen Schritten<br />
voranzubringen, denn an die große<br />
PH. D.McCARTHY<br />
Foto: T. Rosenthai<br />
Utopie glaubt er nicht mehr, recherchiert<br />
der Theologe Roy Rhodes<br />
unterdessen in Irland. Irland wäre für<br />
George McCarty sicher auch eine<br />
Reise wert, besitzt er doch die irische<br />
Staatsbürgerschaft ohne je in<br />
diesem Land seiner Vorfahren gewesen<br />
zu sein. Gemeinsam werden<br />
sie ihre Erfahrungen im nächsten<br />
Jahr auswerten. "Toward the Future"<br />
wird ihr neues Buch heißen . .,Justice<br />
Beyond Heaven" lautete das letzte<br />
gemeinsame Werk höchst doppelsinnig.<br />
George McCarthy wird sich<br />
am 1. Juni mit einem Vortrag einem<br />
größeren Publikum vorstellen (s.<br />
TermineS. 2).<br />
KS<br />
Karl Leyhausen -<br />
Ausstellung in der<br />
Neuen Galerie<br />
Die Ausstellung "Karl Leyhausen<br />
(1899-1931) - Akademie und Sezession<br />
der 20er Jahre in <strong>Kassel</strong>" ist<br />
in der Neuen Galerie in <strong>Kassel</strong> vom<br />
23. April bis 18. Juni zu sehen.<br />
Anläßlich der Übernahme der<br />
"Friedei-Förster- und Klot-Liebnitz<br />
Stiftung", die ca. 45 Gemälde und<br />
190 Graphiken von Karl Leyhausen<br />
umfaßt, veranstaltet die Neue Galerie<br />
eine Ausstellung mit Werken von<br />
Karl Leyhausen und <strong>Kassel</strong>er Künstlern<br />
seiner Zeit. Die Ausstellung präsentiert<br />
mit ca. 100 Werken aus<br />
Malerei, Graphik und Plastik Lehrer<br />
und Schüler der <strong>Kassel</strong>er Kunstakademie<br />
und Künstler der 1927 gegründeten<br />
<strong>Kassel</strong>er Sezession mit<br />
dem Schwerpunkt Karl Leyhausen.<br />
Von 1919 bis 1925 studierte Karl<br />
Leyhausen bei den Lehrern Gurt<br />
Witte und Ewald Dülberg an der<br />
<strong>Kassel</strong>er Akademie. Während seiner<br />
Aufenthalte in Südfrankreich und<br />
Paris in den Jahren 1928 und 1929<br />
erprobte er verschiedene Ausdrucksmöqlichkeil!=m<br />
in der Landschafts-<br />
und Stillebenmalerei, die<br />
sein malerisches Talent und Temperament<br />
zeigen.<br />
SMK<br />
Stipendium der Kreissparkasse <strong>Kassel</strong>:<br />
Ost-West-Wissenstransfer<br />
ls Beispiel für Wissenschafts-<br />
A<br />
kasse, Peter Blümler, der zusagte,<br />
transferzwischen Ost und West, die Initiative fortzusetzen. Eine Zu<br />
"der bei den Menschen tatsächlich sage, über die sich auch die Geankommt",<br />
würdigte <strong>GhK</strong>-Präsident schäftsführerin des Ost-West-Wis<br />
Prof. Dr. Hans Brinckmann das von Senschaftszentrum (OWWZ) der<br />
der Kreissparkasse <strong>Kassel</strong> finan- <strong>GhK</strong>, Dr. Gabriele Gorzka, besanzierte<br />
"KS-Stipendium" für Wirt- ders freute: ,,Wir sind dringend darschaftswissenschaftsstudierende<br />
an auf angewiesen, daß Wirtschaftsunosteuropäischen<br />
Partner-Universitä- ternehmen mit solchem Engageten<br />
der <strong>GhK</strong>. Maksim Polatejew von ment und Weitblick in die Förderung<br />
der Staatlichen <strong>Universität</strong> Jaroslawl der Ost-West-Zusammenarbeit einist<br />
der zweite Student, der sich seit steigen". Das OWWZ habe seit seivergangenem<br />
Sommer ein Jahr lang ner Gründung 1992 zahlreiche Aktiin<br />
<strong>Kassel</strong> mit wirtschaftswissen- vitäten im Forschungs- und Technoschaftlicher<br />
Theorie und Praxis ver- logietransfer, der wissenschaftlichen<br />
traut machen kann. Seine Stationen Weiterbildung, als wissenschaftlibauen<br />
sinnvoll aufeinander auf - ches Konferenz- und Informations<br />
Sprachkurs an der Sommeruniversi- zentrum und als Forum kultureller<br />
tät der <strong>GhK</strong>, Seminare und Vorle- Begegnung in Gang setzen können,<br />
sungen im Fachbereich Wirtschafts- so Dr. Gorzka. Kontinuierliche Angewissenschaften,<br />
Praktikum bei der bote und Programme bezögen sich<br />
Kreissparkasse, Weiterstudium an in der Anfangsphase vor allem auf<br />
der <strong>GhK</strong> und ein weiteres Praktikum Polen, Rußland, Tschechien, die<br />
bei der Kreissparkasse, ein dicht Slowakische Republik und Ungarn,<br />
gedrängtes Arbeitsprogramm, das Kooperationspartner in Einzelpro<br />
Maksim Polatejew absolviert. "Wir jekten seien aber auch Länder wie<br />
machen mit diesem Programm sehr die baltischen Staaten, die Ukraine<br />
gute Erfahrungen", so der Vor- oder Weißrußland.<br />
standsvorsitzende der Kreisspar- Bernt Armbruster<br />
WISSENSCHAFTSTRANSFER zwischen Ost und West: Das<br />
Stipendium der Kreissparkasse <strong>Kassel</strong> für Wirtschaftswissenschaftsstudenten<br />
ermöglichte zum zweiten Mal einem Studierenden<br />
aus Jaroslawl ein Studium an der <strong>GhK</strong> - diesmal Maksim<br />
Polatejew. Unser Bild (von links): Kreissparkassenvorsitzender<br />
Peter Blümler, KS-Stipendiat Maksim Polatejew und Präsident<br />
Brinckmann.<br />
Foto: J. Mende