WOYZECK - DIABOLO / Mox

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

4 BÜHNE <strong>DIABOLO</strong> WOCHENZEITUNG | Ausgabe 43/13 KURZ & KNACKIG Die Papiertiger reißen aus! Die Papiertiger haben die stumpfsinnige Arbeit im Zirkus satt. Sie versuchen zu fliehen. So der Ausgangspunkt des Papiertheaterstücks von Kinderbuchmacherin Heike Ellermann. Für Menschen ab 8 Jahren findet es einmalig am 30. Oktober um 17 Uhr in der Landesbibliothek statt. Vierzig Minuten spannende Unterhaltung werden für 7 bzw. 5 Euro geboten. Ganz schön anders ist der Titel des Kurzfilmwettbewerbs für SchülerInnen aus Niedersachsen. Thematisch wendet sich der Wettbewerb gegen Ausgrenzung. Mehrere Teams aus Oldenburger Schulen haben sich im Oktober mit Workshops auf die Teilnahme vorbereitet. Noch bis zum 31. Dezember können Filme eingesendet werden. Veranstalter ist der Verein für Medien- und Kunstpädagogik Blickwechsel e.V. Zu gewinnen gibt es eine Reise nach Berlin, wo das Team mit dem besten Film die Internationalen Filmfestspiele besuchen wird. Weitere Infos unter www.ganz-schoenanders.org Nachtschwärmer aufgepasst Trotz der Zeitumstellung in der Nacht von Samstag, 26. Oktober auf den 27. Oktober gibt es keine zusätzlichen Nachtfahrten. Die VBN meldet, dass die Nachtschwärmer-Busse im Raum Bremen bei ihrem normalen Fahrplan bleiben. In der Nacht werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Flüchtlingsfrauen wollen schwimmen Die Stadt möchte einen Schwimmkurs für Flüchtlingsfrauen anbieten. Dafür werd zum schnellstmöglichen Zeitpunkt zwei bis drei Kursleiterinnen gesucht. Interessierte müssen ein DLRG-Silber-Abzeichen vorweisen, sowie Erfahrungen mit Schwimmkursen haben. Die Kurse sollen im Hallenbad Kreyenbrück angeboten werden. Bei Interesse bitte melden bei der Stabsstelle Integration unter der Telefonnummer 0441 235-3233 oder 235- 2188. Sperrungen wegen Marathon Am Sonntag, 27. Oktober findet dieses Jahr der Oldenburg-Marathon statt. Dafür müssen zwischen 8.30 Uhr und ca. 17 Uhr einige Straßen im Innenstadtbereich gesperrt werden. Der Linienbusverkehr ist ebenfalls eingeschränkt. Zum Hauptbahnhof gelangt man über die Umleitung Autobahn Nordtangente-Donnerschweer Straße- Wehdestraße-Maastrichter Straße- Straßburger Straße. Zu den Krankenhäusern der Innenstadt (Pius und Evangelisches) kommt man über die Autobahn-Anschlussstelle Oldenburg-Haarentor und die Ofener Straße. Liebe in der Anstalt Premiere von „Romeo und Julia“ im Theater am Leibnizplatz, Bremen TEXT | MARTINA BURANDT Aus einer zeitgemäßen Sichtweise nähern sich Regisseurin Nora Somaini und das fünfköpfige Ensemble der Bremer Shakespeare Company einem alten Stoff. In einer Übersetzung von Rainer Iwersen verwandeln sie Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“ in eine gesellschafts-entlarvende, zeitgemäße Komödie, ohne den Kontakt zum leidenschaftlichen Original zu verlieren. Foto: Ulrich Leitner „Romeo und Julia“ gilt als die berühmteste Liebesgeschichte der Weltliteratur. Denn hier dreht es sich um die Dinge, die das Leben zwar unberechenbar und gefährlich machen, letztendlich aber auch die Lebendigkeit des menschlichen Daseins ausmachen. Es dreht sich um die Macht der Gefühle, seien es einerseits die Gefühle um Liebe und Leidenschaft oder andererseits die Gefühle um Macht, Konkurrenz und Hass. In Shakespeares, am Ende des 16. Jahrhunderts, geschriebener Tragödie leben die Bewohner von Verona in einer Atmosphäre aggressiver Anspannung. So schnell wie sie in ihrer wenig einfühlsamen und unüberlegten Impulsivität zuschlagen, so schnell verlieben sie sich auch. Und genau damit passt die alte Geschichte, in der sich zwei junge Menschen zweier verfeindeter Bürgerfamilien unsterblich ineinander verlieben, überraschend gut in unsere Zeit. Denn ihr Verhalten ähnelt dem der Menschen von heute. Als „pathologische Landschaft des 21. Jahrhunderts“ beschreibt sie der Philosoph Byung-Chul Han in seinem Buch „Müdigkeitsgesellschaft“. Borderline-Syndrom, Burn-out, Depression, Empathieverlust oder Narzissmuss heißen die Leitkrankheiten unseres von Effizienz, Maximierung und Produktivität geprägten Zeitalters, in dem alles machbar scheint. Die Inszenierung von Nora Somaini hat für die Capulets und Montagues von heute einen passenden Ort gefunden: eine psychiatrische Klinik. Hier im Sanatorium treffen Nanny Laurence (Svea Auerbach, auch in der Rolle als Amme und Pate), Thorsten Schlick (Tim Lee, auch als Tybalt und Paris), Maggie Reiler (Theresa Rose, auch als Julia und Mercutio) und Robert Brombach (Markus Seuß, auch als Romeo und Capulet) unter der Obhut ihres Therapeuten und Spielleiters Benjamin Volare (Peter Lüchinger, auch als Fürst und Benvolio) zusammen. Sie gehören zu den zwei Dritteln heutiger Berufstätiger, die aufgrund ihrer Arbeitsbedingungen, Leistungsdruck, Individualitätszwang und Selbstoptimierung krank geworden sind. Ihre Leiden machen das Zusammenleben nicht leicht und es ähnelt „verdächtig“ dem Klima im alten Verona, wenn auch die Akteure in verpennt-schlumpfiger Freizeitkleidung, Schlafanzug oder Unterwäsche agieren. Schwerfällig quälen sie sich aus ihren Matratzenlagern, um lustlos an Therapiesitzungen und Qigongübungen teilzunehmen. Einzig die „Theaterpädagogik“ mit Shakespeares „Romeo und Julia“ bringt sie auf die Beine. Immer mehr identifizieren sie sich mit ihren Rollen, bis sie die Konflikte der Shakespearefiguren kathartisch als ihre eigenen ausagieren. Mit dieser kompakten zweistündigen Inszenierung ohne Pause zeigt sich die Bremer Shakespeare Company inhaltlich und ästhetisch sehr gelungen in einem jungen und aktuellen Licht. Neben der gewohnten Spielfreude wirken Kostüme (Lucie Travnickova) und Bühne (Ulrich Leitner) zum einen schon passend ins gewohnte Bild der Company, aber auch irgendwie erfrischend anders. Immer wieder werden unter der Kleidung an Zwangsjacken erinnernde Bandagen oder Haltegurte sichtbar. Und auf Leinwänden wird das TEXT | CHRISTOPH KIENEMANN Teil des Geschehens sein und selbst zum Teil des Stückes werden? Das Theater Wrede macht dies alles möglich. Der Zuschauer bleibt in der modernen Inszenierung nicht nur passiv, sondern wird selbst zu einem Faden im Netzwerk aus Wahrheit, Lüge und Intrigenspiel. Winfried Wrede und Kim Selody zeichnen sich für die moderne Produktion des Stükkes Catkiller verantwortlich. Beruhend auf einer wahren Begebenheit, eine kanadische Bühnengeschehen mit Bildern oder Videos auf unaufdringliche Weise unterstützt. Auch gibt es eine Menge schöner Regieeinfälle, welche die Welten des Sanatoriums und die des Shakespearedramas (also das Theater im Theater u.s.w.) mit viel Humor und Ironie kenntlich machen und verbinden. Wunderbar drehen dabei Theresa Rose als Julia rasend-manisch und Markus Seuß als Romeo depressiv-selbstmordgefährdet auf! So liegt am Ende das verstorbene Liebespaar vor einem „Bambibild“ und der Therapeut, der die tödlichen „Medikamente“ gereicht hat, spricht Originaltext: „Kein Leidensweg war schlimmer irgendwo – als der von Julia und Romeo!“ Das alles schaut man sich auch gerne noch ein zweites Mal an! Weitere Vorstellungen: 26., 30.10.; 8., 29.11. und am 4., 15., 27.12.2013, Theater am Leibnizplatz, HB Zur Strecke gebracht? Der Catkiller bricht mit den Spielregeln des theatralen Erzählens Kleinstadt sucht den Schuldigen für das Verschwinden von 433 Katzen, haben sie ein Theaterstück entwickelt, das Film und Bühnenspiel verbindet und den Zuschauer in den Mittelpunkt des Geschehens rükkt. Die Produktion nutzt dabei die Technik „theatralen Videowalks“. Ausgestattet mit einem Videoplayer und Kopfhörern wird der Zuschauer auf die Reise geschikkt. Die Geschichte spielt sich von da an auf dem Bildschirm ab, während man sich in denselben Orten bewegt, an denen die Handlung aufgezeichnet wurde. Der Zuschauer begleitet die Akteure des Stük-
<strong>DIABOLO</strong> WOCHENZEITUNG | Ausgabe 43/13 BÜHNE 5 Verteiler gesucht!! VERANSTALTUNGSJOURNAL kes quasi hautnah und wird so selbst Teil des Geschehens, Realität und Fiktion verschmelzen. Die Reise beginnt mit der Teresa, gespielt von Heidrun Fiedler, die auf der Suche nach ihrer Katze ist. Doch bald schon wird klar, dass es sich um mehr handelt, als um eine bloße Katzenentführung. Was haben der junge Spieleentwickler Lorne (Ludwig Drengk) und der Wissenschaftler Dr. Haber (Holger Schulze) mit der Sache zu tun? Je länger man den Figuren in ihrer virtuellen Realität aus Obsessionen und Ängsten folgt, desto klarer wird, dass hier an den Zuschauer eine Frage gestellt wird. Was macht die zunehmende Medialisierung des Lebens mit unserer Wahrnehmung? Wenn wir die Welt nur noch durch einen Bildschirm betrachten, welche Konsequenzen hat dies für unser Bewusstsein? Befinden wir uns nicht alle in einer Schleife ohne Ausweg? Der Weg durch das Bühnenbild lenkt den Zuschauer in einer Schleife durch das Geschehen und die Videoaufnahmen spielen mit der Ich-Perspektive des Zuschauers, die sich immer wieder mit den Akteuren des Stückes verbindet, bis man sich am Ende selbst im Stück wieder findet. Man muss den MacherInnen des Catkillers ein großes Kompliment dafür machen, dass sie es geschafft haben, ihrem Stück eine Dimension hinzuzufügen, die dem Zuschauer sonst verschlossen bleiben würde. Der Videowalk ist nicht nur bloßes Gimmick, sondern Zentrum des Stückes. Das Ziel, Fiktion und Realität zu verschmelzen und deren Grenzen in Frage zu stellen, gelingt dem Stück auch dank des intensiven Spiels der Darsteller und der überzeugenden Videosequenzen von Karl-Heinz Stenz und Winfried Wrede. Der Catkiller ist eine Koproduktion des Theater Wrede in Oldenburg und des Presentation House Theatre in Vancouver, in der sich die Erfahrungen des narrativen Theaters in Kanada, mit denen des experimentellen Theaters auf deutscher Seite verbinden. In Deutschland ist das Stück noch bis zum 9. November in Oldenburg zu sehen, bevor es in der Spielzeit 2014/2015 im kanadischen Vancouver aufgeführt werden wird. Weitere Vorstellungen: 31.10., 2., 8., 9.11., Theater Wrede +, OL Ausbildung im Pflegedienst »Neuer Schulstandort der Malteser der Malteser in Oldenburg« in Sie möchten bei der umfassenden Pflege und Betreuung von Menschen im fortgeschrittenen Alter mitwirken? Bewerben Sie sich für unseren Ausbildungsgang zum/zur Altenpflegehelfer/in, der vom 01.08.2012 21.10.2013 bis 17.10.2014 31.07.2013 in unserer neuen Schulungsstätte Oldenburg durchgeführt wird. Bei Vorliegen der Voraussetzungen ist eine Förderung durch die zuständigen Ämter möglich. Bewerbungen und Anfragen: Malteser Hilfsdienst gGmbH Schulungszentrum Nellinghof Ihre Ansprechpartnerin: Stephanie Kurek Telefon: 0 54 93 - 99 100 info@pflegedienstschule.de www.pflegedienstschule.de Schulungsort Oldenburg: Malteser Hilfsdienst gGmbH Schulungsstätte Oldenburg Donnerschweer Straße 210 26123 Oldenburg Am 30.08.2013 fand im Schulungsstandort der Malteser in Oldenburg die Abschlussfeier der Teilnehmer des Altenpflegehilfekurses statt. Die einjährige Ausbildung umfasste 750 Stunden Theorie und 850 Stunden Praxis in Alten- und Pflegeheimen aus Oldenburg und umzu. Frau Kurek (Klassenleitung) und Herr Scheinichen (Schulleitung) zauberten mit der Aushändigung der Prüfungszeugnisse, ein Lächeln auf die Gesichter der Absolventen und freuten sich mit dem Großteil, die jetzt schon eine sozialversicherte Stelle im Altenheim bekommen haben. Der nächste Kurs startet am 02.12.13 und endet am 21.11.14
Seite 1 und 2: WOCHENZEITUNG, KW 43/13 DIABOLO WAL
Seite 3: DIABOLO WOCHENZEITUNG | Ausgabe 43/
Seite 7 und 8: DIABOLO WOCHENZEITUNG | Ausgabe 43/
Seite 13 und 14: OLO • RATGEBER KW 43 /13 • Verl

WOYZECK - DIABOLO / Mox

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?