Zum Download - Energie & Technik
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Editorial<br />
Wasch mich,<br />
aber mach mich<br />
nicht nass . . .<br />
Überzeugen durch Leistung<br />
KATALOG<br />
PRODUCT CHANGE<br />
NOTIFICATION<br />
MASSQUOTATION<br />
PROCUREMENT<br />
Hagen Lang,<br />
HLang@weka-fachmedien.de<br />
<strong>Energie</strong>&<strong>Technik</strong><br />
Das ist zur Zeit die Einstellung der Deutschen zur <strong>Energie</strong>wende.<br />
Die Mehrheit möchte Atom- und Kohlekraftwerke<br />
abschalten, vor den Konsequenzen scheut sie zurück. Neue<br />
Stromtrassen bauen, damit der Windstrom aus der Nordsee<br />
Bayern erreicht? Not in my backyard. Derweil schmälern sinkende<br />
Spotmarktpreise für Strom die Investitionsbereitschaft<br />
von <strong>Energie</strong>erzeugern, und widersprüchliche Signale aus Berlin<br />
verunsichern die Investoren in Regenerativenergien zusätzlich.<br />
Ein klarer Fahrplan für die <strong>Energie</strong>wende, nach dem sich<br />
Business Cases schmieden lassen, sieht anders aus.<br />
Dabei gibt es einen Bereich, dessen Appeal den Menschen das<br />
Portemonnaie öffnet: Das Lokale, Regionale hat Renaissance.<br />
<strong>Energie</strong> aus der eigenen Solaranlage oder vom eigenen Stadtwerk,<br />
Nahrung vom örtlichen Bauern, Internet vom lokalen<br />
Provider, das alles ist positiv besetzt, hier sind die Menschen<br />
bereit, Geld auszugeben.<br />
Für flinke Investoren, die den Trend zum Regionalen nutzen<br />
wollen, bieten sich viele Business Cases, gerade im Bereich der<br />
<strong>Energie</strong>versorgung und -effizienz. Die <strong>Technik</strong> dafür ist vorhanden,<br />
wird immer besser, effizienter und günstiger.<br />
Katalog<br />
Alle Wege<br />
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Sie suchen ein bestimmtes elektronisches Bauelement?<br />
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„Katalog“ sicher an Ihr Ziel: Über unsere Produktgruppensuche<br />
mit Hilfe technischer Parameter<br />
im Menü finden Sie in maximal 3 Schritten Ihr<br />
gewünschtes Produkt. Die Produktgruppen teilen<br />
sich auf in aktive, passive und elektromechanische<br />
Bauelemente, Storage Technologies, Displays&<br />
Boards sowie Wireless Technologies.<br />
Über die Volltext- und Teilenummernsuche mit<br />
der Search-Funktion können Sie nach Eingabe<br />
von Teilen des Produkt- oder Herstellernamens<br />
aus einer Übersicht relevanter Ergebnisse<br />
auswählen.<br />
Beispiele dafür finden Sie in dieser <strong>Energie</strong>&<strong>Technik</strong>. Technische<br />
Innovationen in der Solartechnik zeigen wir Ihnen in<br />
unserem Photovoltaik-Segment und im Ausblick auf das diesjährige<br />
Mekka der Solarbranche, die Messe Intersolar 2013 in<br />
München. Der Fokus <strong>Energie</strong>speicher (ab S. 30) belegt, dass<br />
batteriebasierte <strong>Energie</strong>speicher flügge sind und gerade im<br />
Verbund mit Photovoltaikanlagen ein seriös kalkulierbares Investment<br />
darstellen. Smart Homes bieten nicht nur Bewohnern<br />
neue Annehmlichkeiten, sie sind auch unverzichtbar, wenn<br />
<strong>Energie</strong>versorger Kunden ins Lastmanagement einbeziehen<br />
wollen. Dazu ab Seite 38 mehr.<br />
<strong>Energie</strong>effizienz ist ein weiterer Baustein der <strong>Energie</strong>wende.<br />
<strong>Energie</strong>effizienzlösungen für Logistikunternehmen (S. 54),<br />
Anwender elektrischer Antriebe (S. 57) und IT-Rechenzentren<br />
(ab S. 59) zeigen, wie <strong>Technik</strong> geldwertes <strong>Energie</strong>sparen ermöglicht.<br />
Kurz: Die <strong>Energie</strong>&<strong>Technik</strong> zeigt Ihnen, wie Sie die <strong>Energie</strong>wende<br />
technisch zum Erfolg führen, auch wenn andere noch<br />
trödeln.<br />
Herzlich Ihr<br />
Hagen Lang<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
3<br />
www.rutronik24.de
Inhalt<br />
www.energie-und-technik.de<br />
Wirkungsgrad und Lebensdauer von <strong>Energie</strong>speichern verbessern • Seite 30<br />
Photovoltaik<br />
Im Brandfall haftet der PV-Installateur<br />
Was angeblich »kompatible« PV-Steckverbinder<br />
so gefährlich macht ......................................................................... 6<br />
Solarkraftwerk in Chile übertrifft Betreiber-Erwartungen<br />
Ein Garten in der Atacamawüste ..............................................10<br />
Fokus • <strong>Energie</strong>speicher<br />
Shunt-basiertes Strom- und Spannungsmessmodul<br />
Wirkungsgrad und Lebensdauer<br />
von <strong>Energie</strong>speichern verbessern ............................................30<br />
Batterie-Managementsysteme in PV Anlagen<br />
Funktionale Sicherheit bestimmt das Anforderungsprofil<br />
und den Lösungsansatz ...............................................................33<br />
Boeing betreibt Kosmetik statt Ursachenbehebung<br />
Dreamliner-Batterien:<br />
»Ein Auto dürfte damit nicht fahren!« .....................................35<br />
Schmid erwartet einen Auftragsschub<br />
für sein APCVD-System<br />
»Die PV-Produktionsumstellung auf PERC steht bevor!« ...12<br />
Wirkungsgrad von CIGS-Modulen<br />
TSMC übertrumpft Manz .............................................................13<br />
Ein Investitionsgut, kein Consumer-Produkt!<br />
Saft strebt die Marktführerschaft bei <strong>Energie</strong>speicherlösungen<br />
für erneuerbare <strong>Energie</strong>n an ......................................36<br />
Lange autark zu niedrigen Kosten<br />
SFC Energy baut mit einer neuen Brennstoffzellen-<br />
Generation das Angebot für<br />
Industrieanwendungen aus .......................................................37<br />
Mit der PV-Anlage unabhängig werden<br />
Mit Nachführung und Batterie zur Autarkie .........................14<br />
Totgesagte leben länger<br />
Made-in-EU-Zertifikat für Hanwha-Q-Cells-Produkte .......16<br />
Blitz- und Überspannungsschutz für PV-Anlagen<br />
Raycap bereitet Fertigung in Deutschland vor ...................17<br />
Marktübersicht<br />
Komponenten und Systeme<br />
für die Photovoltaik (PV) .................................................... 18 – 22<br />
Messeausblick Intersolar Europe 2013<br />
Intersolar Europe<br />
vom 19. bis 21. Juni 2013<br />
Zunehmender Fokus aus<br />
<strong>Energie</strong>speicher, Eigenverbrauch und Netzintegration ...23<br />
Smart Home<br />
Zu lange vernachlässigt:<br />
<strong>Energie</strong>messung und Sicherheit im Smart Grid ..................38<br />
Der einfache und wirtschaftliche Einstieg<br />
Komfort und Sicherheit steigern,<br />
<strong>Energie</strong>kosten senken ..................................................................41<br />
Moderne Stromzähler-Infrastrukturen<br />
Rasantes Wachstum bis 2016 .....................................................43<br />
Das Elektrohandwerk ist im permanenten Wandel<br />
»Wo bleibt das <strong>Energie</strong>speicher-Förderprogramm?« ........44<br />
Stabiles Regulierungssystem: entscheidend für Erfolg<br />
<strong>Energie</strong>wende: Keine Experimente! ........................................46<br />
Konzeptstudie: <strong>Energie</strong>management in der Produktion<br />
Einsparpotenzial: mindestens 10 Prozent .............................47<br />
Messerundgang ................................................................... 23 – 29<br />
4<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
Rittal erweitert die IT-Infrastrukur der Fachhochschule Münster • Seite 59<br />
Automatisierung<br />
Optischer Bypass in Windparks<br />
Höhere Verfügbarkeit von Kraftwerken<br />
durch fehlertolerant gestaltete Glasfasernetze ...................50<br />
<strong>Energie</strong>kosten und Effizienzregeln steigern die Nachfrage<br />
Studie von Frost & Sullivan zum Europamarkt<br />
für elektrische Mikroantriebe .....................................................53<br />
Mehr <strong>Energie</strong>effizienz in der Intralogistik<br />
Nicht nur die Antriebe sind zu betrachten,<br />
sondern auch Steuerung und Organisation .........................54<br />
Optimierter <strong>Energie</strong>haushalt für Antriebe<br />
Dynamische <strong>Energie</strong>speicher von Koch<br />
für die Aktorebene jetzt im Dreierpack ..................................57<br />
Grünes Rechenzentrum<br />
Titel<br />
Alles aus einer Hand<br />
Rittal erweitert die IT-Infrastrukur der Fachhochschule<br />
Münster um ein neues Data Center .........................................59<br />
Nicht nur heiße Luft<br />
Würfelförmige Wasserkühlung ..................................................62<br />
Adsorptionskälte in Rechenzentren<br />
Kühlen mit Abwärme ......................64<br />
Rubriken<br />
Editorial ............................................................................................................................................. 3<br />
Inserentenverzeichnis ................................................................................................ 66<br />
Impressum ................................................................................................................................. 66<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
5
Photovoltaik<br />
■ Im Brandfall haftet der PV-Installateur<br />
Was angeblich »kompatible«<br />
PV-Steckverbinder so gefährlich macht<br />
Sowohl der TÜV als auch UL raten von der Kombination von Steckverbindern unterschiedlicher<br />
Hersteller ab. Nur der Einsatz durchgängiger Steckverbindersysteme<br />
eines Herstellers stellt sicher, dass Zertifizierungen bestehen bleiben, darauf<br />
weist Multi-Contact hin. Werbewirksamen Versicherungen, Stecker seien »kompatibel«<br />
zu denen anderer Hersteller, sollten Installateure daher misstrauen.<br />
»Jeder Brand ist ein Brand zu viel«, sagt<br />
Dr. Heribert Schmidt, Projektleiter am<br />
Fraunhofer ISE. Das Institut beschäftigt<br />
sich mit dem Brandrisiko von PV-Anlagen<br />
und berichtet, dass es an den derzeit 1,3<br />
Millionen PV-Anlagen in Deutschland in<br />
den letzten 20 Jahren 350 Brände gab. In<br />
120 Fällen war die Solaranlage Auslöser<br />
des Brandes. In 75 Fällen gab es größere<br />
Schäden, in 10 Fällen brannte das Gebäude<br />
ganz ab. Dr. Schmidt weiter: »Brände<br />
entstehen oft dann, wenn unerfahrene Installationstrupps<br />
im Akkord Anlagen installieren.<br />
Werden die PV-Steckverbinder<br />
mit der Kombizange statt mit Spezialwerkzeug<br />
angebracht oder nicht zertifizierte<br />
Steckverbinder-Systeme verwendet, dann<br />
Ein Hallenbrand dieses Ausmaßes<br />
ist eine unternehmerische Katastrophe<br />
ist die Schwachstelle vorprogrammiert.<br />
Hier dürfen Anlagenbetreiber nicht an der<br />
falschen Stelle sparen.«<br />
Geraten Steckverbinder in Brand, haben<br />
sie sich meist zu stark erhitzt. Das könne<br />
passieren, wenn der PV-Installateur aus<br />
Kostengründen konfektionierte Steckerleitungen<br />
wähle, die laut Hersteller »kompatibel«<br />
oder »steckbar« zu den an den Modulen<br />
befindlichen Steckverbindern sind,<br />
sagt Sascha Schmidt, Produktmanager<br />
Photovoltaik bei der Multi-Contact Essen<br />
GmbH. »Die Ersparnis gegenüber den Originalkabeln<br />
betrug wenige Hundert Euro.<br />
Im Preiskampf der PV-Anbieter um das<br />
Projekt verschaffte sie dem Installateur die<br />
nötige Luft und bescherte<br />
ihm den Auftrag.«<br />
Das Schweizer Unternehmen Multi-Contact<br />
ist ein Pionier auf dem Gebiet der PV-<br />
Steckverbindungen. Mit den Steckerserien<br />
MC3 und MC4 hat das Unternehmen ein<br />
weit verbreitetes System auf Basis einer<br />
speziellen Lamellentechnik etabliert. Die<br />
Kontaktlamellen-Bänder aus einer Kupferlegierung<br />
bestehen aus zahlreichen Lamellenstegen.<br />
Sie erlauben eine elektrische<br />
Kontaktierung über eine Vielzahl stromübertragender<br />
Berührungsflächen. Jeder<br />
Lamellensteg bildet eine unabhängige, federnde<br />
Strombrücke. Die vielen parallel<br />
angeordneten Lamellenstege vermindern<br />
den Übergangswiderstand und somit die<br />
Verlustleistung des Gesamtkontaktes erheblich.<br />
Zusätzlich wird auf diese Weise<br />
das Unterwandern von korrosivem Gas<br />
unterbunden, so dass die Verbindung langzeitstabil<br />
und dicht ist.<br />
Doch wie andere große Anbieter ist auch<br />
Multi-Contact Opfer von Produktfälschungen,<br />
Imitaten und Nachahmungen.<br />
Plagiate sind so gemacht, dass der Kunden<br />
überzeugt davon ist, das Original vor sich<br />
zu haben. Die Fälscher übernehmen deshalb<br />
auch den Originalnamen oder das<br />
Originallogo. Gegen diese Unternehmen,<br />
die die Kunden bewusst täuschen, geht<br />
Multi-Contact rigoros vor.<br />
Bild: ©Carola Vahldiek - Fotolia.com<br />
6<br />
<strong>Energie</strong> &<strong>Technik</strong> 4/2013
Überzeugen durch Leistung<br />
MASSQUOTATION<br />
KATALOG<br />
PRODUCT CHANGE NOTIFICATION<br />
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Photovoltaik<br />
Schnitt durch einen MC-Steckverbinder mit Kontaktlamellen<br />
Geringere rechtliche Handhabe haben die<br />
Hersteller hingegen bei den »Imitaten«, die<br />
dem Original unter Umständen sehr ähnlich<br />
sehen und gern als »kompatibel« angepriesen<br />
werden. Eine Haftung bei Verwendung<br />
solcher Fremdfabrikate schließt<br />
Multi-Contact jedoch kategorisch aus.<br />
Dr. Michael Berginski leitet die globalen<br />
PV-Aktivitäten von Multi-Contact im Bereich<br />
Engineering und Produktmanagement.<br />
Sein Standpunkt zu dieser Frage ist<br />
eindeutig: »Die Firma Multi-Contact hat bis<br />
heute keinerlei Kompatibilität von Fremdprodukten<br />
zu unseren MC3- oder MC4-<br />
Steckverbindern bestätigt. Wir beabsichtigen<br />
auch nicht, das in Zukunft zu tun.<br />
Eine Kompatibilität von PV-Steckverbindern<br />
gibt es für uns nur innerhalb der gleichen<br />
Typenfamilie desselben Herstellers,<br />
bei aufeinander abgestimmten Prozessen,<br />
Materialien, Produktionshilfsstoffen, Änderungswesen<br />
etc.«<br />
Dr. Berginski hat sog. »Fremdverbindungen«<br />
von Multi-Contact-PV-Steckverbindern<br />
mit Steckverbindern anderer Fabrikate<br />
untersucht und kommt zu ernüchternden<br />
Ergebnissen: Bei Fremdverbindungen<br />
lagen die Temperaturen der Steckverbinder<br />
in einer Reihe von Fällen deutlich<br />
über den zulässigen Werten. Auffällig war,<br />
dass der Durchgangswiderstand im Neuzustand<br />
beim Fremdverbau anfangs zwar<br />
niedrig war, aber im Laufe der Zeit teilweise<br />
sehr stark anstieg. Beim Verbau gleicher<br />
Steckerfamilien blieb der Durchgangswiderstand<br />
nahezu konstant. Die Einhaltung<br />
des IP-Schutzgrades wird bei Fremdverbau<br />
unter anderem durch die Steckertoleranzen<br />
erschwert; oft sitzen die Stecker zu locker.<br />
Die Folgen: Leistungsverluste, deutlich<br />
größere Erwärmung bis hin zur Brandgefahr,<br />
Verformung der Stecker mit Nichteinhalten<br />
von Wasser- oder Staubschutz gemäß<br />
IP-Klasse und somit die Gefahr eines<br />
elektrischen Schlages.<br />
Dr. Berginski: »Fremdverbindungen sind in<br />
vielen PV-Anlagen zu finden. Das kann<br />
nicht nur zu technischen, sondern auch zu<br />
rechtlichen Problemen führen. Die Hersteller<br />
übernehmen im Fall einer Vermischung<br />
von Systemen entweder keinerlei Haftung<br />
oder diese ist bei einem massiven Auftreten<br />
von Problemen zeitversetzt nach wenigen<br />
Jahren nicht mehr viel wert. Durch<br />
Bruch, Verformungen und die dadurch ungeschützt<br />
offen liegenden stromführenden<br />
Teile kommt es im günstigsten Fall zu Ertragseinbußen<br />
der Anlagenbetreiber. Die<br />
extreme Folge kann aber sein, dass es zum<br />
Schmelzen oder gar zum Brand dieser<br />
Steckverbinder kommt.«<br />
Illegale Kopien der MC3- und MC4-Steckverbinder,<br />
vorwiegend aus Asien, tauchen<br />
laut Berginski jedoch immer wieder auf.<br />
Rein äußerlich seien die minderwertigen<br />
Nachahmungen teilweise nur schwer vom<br />
Original zu unterscheiden. Bei einem Vergleich<br />
auf technischer Ebene treten bei den<br />
Plagiaten jedoch oft erhebliche qualitative<br />
Mängel zutage. Oben auf der Hitliste: fehlende<br />
UV-Beständigkeit und hohe Übergangswiderstände.<br />
Zu hohe Übergangswiderstände<br />
können zur Überhitzung der<br />
Steckverbinder führen. Ein schleichendes<br />
Abnehmen des Stromertrags wird oft mit<br />
der Wetterlage »schön geredet«, in Wirklichkeit<br />
können aber auch die Steckverbinder<br />
die Ursache sein. Dringt zudem Wasser<br />
durch eine nicht dichte Steckverbindung<br />
ein, kann es infolge des Kapillareffekts in<br />
Richtung Modul wandern und dort Überschläge<br />
auslösen, die teure Folgeschäden<br />
verursachen. Stellt man diese Verluste den<br />
Einsparungen bei der Installation gegenüber,<br />
wird schnell klar, dass man zusätzlich<br />
zum Eingehen von leicht vermeidbaren<br />
Risiken eine schlechte Investition<br />
getätigt hat.<br />
Multi-Contact empfiehlt daher aus Sicherheitsgründen,<br />
grundsätzlich keine Plagiate<br />
einzusetzen. Verbraucher, denen MC3-<br />
und MC4-Steckverbinder angeboten wurden<br />
und die unwissentlich illegale Kopien<br />
erhalten haben, hätten das Recht auf kostenlosen<br />
Austausch der Steckverbinder.<br />
Die Kosten muss der der Installateur oder<br />
Händler tragen, über den der Kunde die<br />
Plagiate bezogen hat. (sc)<br />
<br />
Widerstandsanstieg und Temperaturerhöhung bei Paarung von drei Fremdfabrikaten<br />
mit dem PV-Steckverbinder MC4 von Multi-Contact. Untersucht wurden je 10 Steckverbinderpaare.<br />
Die Thermografieaufnahmen zeigen die auffälligsten Temperaturerhöhungen<br />
nach Alterung (thermische Zyklen und Damp Heat).<br />
8<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
VIELEN DANK FÜR<br />
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JAHRE<br />
Unsere Welt ändert sich im Nanosekundentakt. Neue Verbindungen entstehen.<br />
Alte Probleme werden gelöst. Und was gestern noch unmöglich erschien, ist heute<br />
schon in Reichweite. Sie schaffen jeden Tag phantastische Dinge durch <strong>Technik</strong>.<br />
Wir sind stolz darauf, unseren Teil dazu beizutragen.<br />
© 2013 Maxim Integrated Products, Inc. All rights reserved. Maxim Integrated and the Maxim Integrated logo are trademarks of<br />
Maxim Integrated Products, Inc., in the United States and other jurisdictions throughout the world.
Photovoltaik<br />
■ Solarkraftwerk in Chile übertrifft Betreiber-Erwartungen<br />
Ein Garten in der Atacamawüste<br />
Ein Jahr nach Fertigstellung eines 307,2-kWp-Solarkraftwerks in der chilenischen<br />
Atacamawüste hat der Frankfurter Bauträger »KRAFTWERK Renewable Power<br />
Solutions« die Anlage vor Ort überprüft. Im Betrieb hat sie die Erwartungen des<br />
Betreibers, Fruchtproduzent »Exportadora Subsole«, übererfüllt.<br />
Stromerzeugung als Geschäftsmodell für<br />
chilenische Fruchtproduzenten? Die Initialzündung<br />
für diese Idee könnte im erfolgreichen<br />
Betrieb des Solarkraftwerks liegen,<br />
das Bauträger »KRAFTWERK Renewable<br />
Power Solutions« in der Atacamawüste<br />
errichtet hat. 800 Kilometer nördlich der<br />
Hauptstadt Santiago de Chile, im hyperariden<br />
Copiapó-Tal, hat KRAFTWERK 1280<br />
Solarmodule des Herstellers Canadian Solar<br />
auf fixe Rahmen von »Zimmermann<br />
PV-Stahlbau« montiert. Als Wechselrichter<br />
kommen ein Aurora-PVI-330.0 sowie<br />
sechs Aurora-Stringcomb String-Combiner<br />
des kalifornischen Herstellers Power-One<br />
zum Einsatz.<br />
Die KRAFTWERK-Geschäftsführer Dr. Karsten Schulte (links außen)<br />
und Hans Hall (rechts außen) mit Team an der Solaranlage.<br />
Die <strong>Energie</strong> aus der Anlage nutzt Exportadora<br />
Subsole für Pumpen, die Grundwasser<br />
zur Bewässerung der 265-Hektar-Trauben-Farm<br />
»Agricola Don Alfonso« bereitstellen.<br />
Ideale Klimabedingungen schaffen<br />
gute Voraussetzungen für die Solar-Farm:<br />
Mit über 2500 kWh/m 2 ist im Copiapó-Tal<br />
die Sonneneinstrahlung stärker als in den<br />
meisten anderen Gegenden der Erde.<br />
Wenn die Plantage keine <strong>Energie</strong> benötigt,<br />
soll sie für Fruchtverpackungsanlagen genutzt<br />
werden.<br />
Chile steckt seit Jahren in einer <strong>Energie</strong>krise,<br />
der die Regierung bislang mit Maßnahmen<br />
wie dem Bau des umstrittenen<br />
HidroAysen-Staudammes und des Kohlekraftwerkes<br />
Castilla begegnen will. Blackouts,<br />
die Industrie und Gewerbe behindern,<br />
sind wohlbekannte Erscheinungen.<br />
Chile hat die höchsten <strong>Energie</strong>preise des<br />
südamerikanischen Kontinents, eine ungebremst<br />
steigende <strong>Energie</strong>nachfrage und<br />
die höchsten Sonneneinstrahlungen der<br />
Welt – in seinen Wüstenregionen. Insbesondere<br />
der chilenische Kupferminensektor,<br />
dessen starkes Wachstum die <strong>Energie</strong>versorger<br />
bis 2030 zwingen wird, ihre<br />
Kapazitäten zu vervierfachen, braucht<br />
dringend jede verfügbare Kilowattstunde.<br />
Was liegt näher, als der Nachfrage ein Angebot<br />
gegenüberzustellen.<br />
KRAFTWERKs 307-kWp-Solarkraftwerk<br />
generiert zirka 600.000 kWh, die zu 93<br />
Prozent von der Bewässerungsanlage der<br />
Der Aurora-PVI-Stringcombiner<br />
im Solarkraftwerk in der<br />
chilenischen Atacamawüste.<br />
Bilder: Power-One; KRAFTWERK<br />
10<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
Traubenplantage direkt genutzt werden, das Solarkraftwerk ist<br />
somit profitabel. Parallel zum Bau des Solarkraftwerks wurde<br />
eine Analyse der Fruchtplantagen-Bewässerung durchgeführt.<br />
Das neue Bewässerungssystem »folgt der Sonne«, nutzt tägliche<br />
Verbrauchsmessungen der Pumpen sowie Wetterdaten<br />
einer örtlichen Wetterstation zur Optimierung des Wasserbedarfs.<br />
Die nicht selbst verbrauchte <strong>Energie</strong> wird in das lokale<br />
Stromnetz eingespeist. Subsole-President Miguel Allamand<br />
erklärte dem amerikanischen pv magazine, dass er durch die<br />
neue Anlage mit <strong>Energie</strong>kosten-Einsparungen von 100.000 bis<br />
120.000 Dollar jährlich rechne, eine Summe, die bei den steigenden<br />
chilenischen <strong>Energie</strong>preisen noch wachsen wird. Exportadora<br />
Subsole ist von der Anlage so überzeugt, dass das<br />
Unternehmen bereits eine Vergrößerung der Anlage auf mehrere<br />
Megawatt plant. Nicht selbst verbrauchter Strom soll künftig<br />
am Spotmarkt und an andere Großverbraucher wie Obstproduzenten<br />
und Bergbauunternehmen verkauft werden.<br />
Möglich wurde das Projekt durch einen Kredit und technische<br />
Unterstützung der Inter-Amerikanischen Entwicklungsbank<br />
über 32 Millionen Dollar. Finanziert wurden damit eine Machbarkeitsstudie<br />
und Evaluierungen von Verbesserungen der<br />
Bewässerungstechnik und Wasserspeicherung, Möglichkeiten<br />
zur Kühlung mit Solartechnik und des Baues energieeffizienter<br />
Lager- und Verpackungsanlagen mit moderner <strong>Technik</strong> wie<br />
Frequenz-Umrichtern für Wasserpumpen sowie <strong>Energie</strong>- und<br />
Wasser-Management-Systeme.<br />
Bewährte Qualitäts-Komponenten<br />
Mit der Gründung seiner Tochter KRAFTWERK Chile S.A. will<br />
KRAFTWERK die spezifischen Potentiale des sonnenreichen<br />
Landes nutzen. Speziell in Bewässerungsfragen verfügt KRAFT-<br />
WERK über langjähriges Wissen, das beim Einsatz von Photovoltaik<br />
in Landwirtschaftsprojekten zum Tragen kommt. In<br />
Sachen Technologie setzt das Frankfurter Unternehmen auf bewährte<br />
Qualitäts-Komponenten. »Aufgrund der spezifischen<br />
Anforderung des Solarparks suchten wir eine zuverlässige<br />
Wechselrichterlösung mit maximalem <strong>Energie</strong>ertrag, die sich<br />
zudem einfach warten lässt«, sagt KRAFTWERKs Managing<br />
Director Dr. Karsten Schulte. Wichtig war, dass der Wechselrichter<br />
einfach zu warten ist und der Hersteller guten technischen<br />
Support gewährleistet, weil, wie Dr. Schulte erklärt, die chilenische<br />
Photovoltaik-Industrie noch sehr jung sei und sich auch<br />
der lokale Fachkräftemarkt gerade erst entwickele. Power-One<br />
erfüllte dahingehend »alle unsere Anforderungen«, so Schulte.<br />
Nicht nur für KRAFTWERK hat mit dem Einstieg in den chilenischen<br />
Markt eine neue Etappe begonnen. Auch Gerhard<br />
Schackert, Sales Director Northern EMEA bei Power-One, sagt:<br />
»Dieses Projekt war ein wichtiger Meilenstein für Power-One,<br />
die Marktposition auch in dieser Region für Photovoltaik vielversprechend<br />
auszubauen.« (hl)<br />
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Photovoltaik<br />
■ Schmid erwartet einen Auftragsschub für sein APCVD-System<br />
»Die PV-Produktionsumstellung<br />
auf PERC steht bevor!«<br />
Die PERC-Zellen sind nach Überzeugung der Schmid Group die Zukunft der kristallinen<br />
Photovoltaik. Für deren Herstellung hat der PV-Fertigungsausrüster einen<br />
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Demonstrieren wird Schmid seine <strong>Technik</strong> auf der Intersolar.<br />
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auf das Basismaterial abgeschieden.<br />
Die Zellen erreichen nach Angaben<br />
von Schmid Effizienzwerte von mindestens<br />
20% – vorausgesetzt der von Schmid<br />
entwickelte Prozess wird angewendet.<br />
Schmid hat gemeinsam mit Schott Solar<br />
einen Beschichtungsprozess für die Rückseitenpassivierung<br />
mit Aluminiumoxid<br />
entwickelt. Der Unterschied zur klassischen<br />
PECVD-<strong>Technik</strong> besteht darin,<br />
dass der PERC-Prozess ohne Vakuumtechnik<br />
auskommt und deshalb einfacher ist<br />
als das herkömmliche Herstellungsverfahren.<br />
Nach den Berechnungen der Schmid<br />
Group ist das Aufbringen der notwendigen<br />
Passivierungs- und Deckschichten mit dem<br />
von Schmid entwickelten APCVD-System<br />
um etwa 40 bis 50 Prozent günstiger als<br />
mit alternativen PECVD-Verfahren.<br />
Nun erwartet Schmid für 2013 einen Auftragsschub<br />
für ihr APCVD-System zur industriellen<br />
Massenproduktion von Zellen<br />
auf p-Typ- und n-Typ-Cz-Basismaterial.<br />
Bereits Herbst 2012 haben Schott Solar<br />
und Schmid auf der PVSEC damit für Aufsehen<br />
gesorgt. Zwar ist Schott Solar mittlerweile<br />
aus der kristallinen PV-Produktion<br />
ausgestiegen, forscht aber dennoch weiter,<br />
und die Rückseitenpassivierung wurde in<br />
Lizenz an Schmid vergeben.<br />
Schmids APCVD eignet sich neben der<br />
Passivierung auch zur Beschichtung mit<br />
PSG und BSG für die Dotierung. BSG ist<br />
zur Herstellung von n-Typ-Zellen interessant,<br />
die keine lichtinduzierte Degradation<br />
Schematischer Querschnitt einer PERC-Zelle<br />
zeigen und Potenzial für hohe Wirkungsgrade<br />
aufweisen. Seit Jahren sind fast einhundert<br />
APCVDs der US-amerikanischen<br />
Mutter Schmid Thermal Systems erfolgreich<br />
in speziellen Anwendungsfeldern im<br />
Einsatz, z.B. zur Herstellung dotierter Gläser<br />
in der Halbleiterindustrie oder zur Fertigung<br />
hocheffizienter Solarzellen.<br />
Zwei Anlagen hat Schmid seit Jahresanfang<br />
bereits verkauft, an einen Zellhersteller<br />
und an ein Institut. Das bestätige das<br />
wachsende Interesse von Industrie und<br />
Forschungsseite an der APCVD-Produktionstechnologie,<br />
so Dr. Christian Buchner,<br />
Leiter der PV-Sparte von Schmid. Die beiden<br />
Anlagen werden zur Entwicklung von<br />
PERC, n-Typ PERL- (Passivated emitter,<br />
locally diffused) und PERT- (Passivated<br />
emitter, totally diffused) Zellkonzepten<br />
eingesetzt.<br />
»Wenn die Nachfrage nach Solarzellen,<br />
wie von Experten vorausgesagt, mittelfristig<br />
weltweit explosiv ansteigt, können<br />
Zellhersteller nicht mehr mit Technologie<br />
aus dem Jahr 2011 antreten. Jetzt ist<br />
grundsätzlich der richtige Zeitpunkt, um<br />
die Produktionslinien auf die Herstellung<br />
von PERC-Zellen aufzurüsten«, erklärt<br />
Buchner. »Bei der Entscheidung über den<br />
Maschinenpark punkten wir als derzeit<br />
einziger PV-Zulieferer mit einem vollständigen<br />
Prozess und dem dazugehörigen<br />
Anlagenkonzept aus einer Hand.« Das<br />
PERC-Portfolio von Schmid reicht von der<br />
nasschemischen Rückseitenreinigung<br />
über die APCVD-Beschichtung bis zum<br />
Laseröffnen der beschichteten Rückseite.<br />
Alle Anlagen sind einfach in bestehende<br />
Produktionslinien zu integrieren. (zü)<br />
Intersolar, Stand 490, Halle A5<br />
Bild: Schmid Group<br />
12<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
_0ANAM_fronius_ET04.pdf;S: 1;Format:(58.00 x 260.00 mm);13. May 2013 12:28:02<br />
■ Wirkungsgrad von CIGS-Modulen<br />
TSMC übertrumpft Manz<br />
Im Oktober letzten Jahres trumpfte Manz mit einem neuen CIGS-Rekordwirkungsgrad<br />
auf. Doch dieser hatte nur knapp ein halbes Jahr Bestand: Kürzlich<br />
holte sich der asiatische PV-Hersteller TSMC Solar den CIGS-Rekord.<br />
Mit 14,6 Prozent Modulwirkungsgrad erzielte<br />
der Maschinenbauer Manz im September<br />
2012 einen Weltrekord für CIGS-<br />
Dünnschichtmodulen unter Produktionsbedingungen.<br />
Produziert hat Manz das<br />
Rekordmodul auf der integrierten Produktionsanlage<br />
für CIGS-Dünnschicht-Module,<br />
der »Manz CIGSfab«.<br />
TSMC Solar wartet nun mit einer Flächenleistung<br />
von 15,1 Prozent auf einer Modulfläche<br />
von 1,09 m2 auf. Sowohl der<br />
TÜV SÜD als auch die UL haben laut Angaben<br />
des Unternehmens diesen Rekord<br />
bestätigt. Produziert wurde das Modul<br />
mit den Anlagen und Materialien der laufenden<br />
Produktion in der Fertigungsstätte<br />
des Unternehmens in Taichung (Taiwan).<br />
»In nur einem Jahr haben wir mit unserer<br />
Prozesstechnologie große Fortschritte erzielt.<br />
Unsere Rekordmodule verfügen nun<br />
über eine vergleichbare Moduleffizienz<br />
wie multikristalline Siliziummodule des<br />
Massenmarkts. Somit hat TSMC Solar seine<br />
Fähigkeit unter Beweis gestellt, das<br />
Hocheffizienzpotenzial unserer CIGS-<br />
Technologie ausschöpfen zu können«,<br />
freut sich Ying-Chen Chao, President von<br />
TSMC Solar. Die Module der TS-CIGS-<br />
Serie bieten laut Stephen McKenery, Leiter<br />
des weltweiten Vertriebs von TSMC<br />
Solar, gegenüber kristallinen Siliziummodulen<br />
im hohen Temperaturbereich bis zu<br />
5 Prozent zusätzlichen <strong>Energie</strong>ertrag.<br />
Die Reaktion von Manz auf diesen Rekord<br />
ist verständlicherweise zwiespältig: »Auf<br />
der einen Seite hätten wir gerne unseren<br />
Rekord noch länger gehalten. Andererseits<br />
freuen wir uns, dass nun auch TSMC<br />
mit dem neuen Rekord einen Beleg dafür<br />
erbracht hat, dass das Potential der CIGS-<br />
Technologie hinsichtlich weiterer Wirkungsgradsteigerungen<br />
enorm ist«, erklärt<br />
Axel Bartmann, Head of Corporate<br />
Communications von Manz. »Wir alle arbeiten<br />
mit Hochdruck daran, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Photovoltaik nachhaltig<br />
zu stärken. Vor diesem Hintergrund<br />
freuen wir uns durchaus auch mit anderen<br />
Marktteilnehmern über deren technologischen<br />
Erfolg – und sehen ihn gleichermaßen<br />
als Ansporn für unsere eigene<br />
Entwicklungsroadmap.« (zü) <br />
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Blick in TSMC Solars CIGS-Fertigung in Taichung
Photovoltaik<br />
■ Mit der PV-Anlage unabhängig werden<br />
Mit Nachführung und Batterie<br />
zur Autarkie<br />
Die Kombination bringt den entscheidenden Vorteil: DEGER hat das eigene MLD-<br />
Nachführsystem mit einem Batteriespeicher und einem <strong>Energie</strong>-Management-<br />
System kombiniert. Ergebnis: Der Eigenstromverbrauch lässt sich optimieren, die<br />
Investitionen für ein Einfamilienhaus belaufen sich auf nicht mehr als 20.000 Euro.<br />
Solarstrom selber zu produzieren, zu speichern<br />
und zu verbrauchen, sich also vom<br />
Netz weitgehend unabhängig zu machen,<br />
erscheint vielen Eigenheimbesitzern und<br />
mittelständischen Unternehmen als zunehmend<br />
attraktiv.<br />
Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft<br />
(BSW Solar) können die Betreiber von<br />
Solarstrom-Anlagen durch den Einsatz<br />
von Speichern den Anteil ihres Eigenverbrauchs<br />
mehr als verdoppeln. Das lohne<br />
sich schon heute, so der Verband, »denn<br />
der Sonnenstrom ist bereits heute deutlich<br />
günstiger als der Strom vom <strong>Energie</strong>versorger«.<br />
Das Fraunhofer-Institut für Solare<br />
<strong>Energie</strong>systeme (Fraunhofer ISE) rechnet<br />
vor, dass Verbraucher mit einem Einfamilienhaus<br />
und einer Photovoltaik-Anlage<br />
plus Speichersystem »ihren Strombezug<br />
um bis zu 60 Prozent reduzieren« können.<br />
Ausgeglichener Lastgang<br />
Doch die Batterie ist nur ein Element für<br />
eine effiziente Eigenversorgung. Denn bei<br />
starr installierten PV-Anlagen führt der<br />
unausgeglichene Lastgang dazu, dass sich<br />
die gewonnene <strong>Energie</strong> oft nicht sofort<br />
nutzen lässt. Ein ausgeglichener Lastgang<br />
ist aber sowohl für den direkten Verbrauch<br />
als auch für die effiziente Speicherung erforderlich.<br />
Wo ist die Sonne?<br />
Hier kommt die Nachführung ins Spiel:<br />
Die nachgeführten Module, die der Wanderung<br />
der Sonne folgen, liefern auch<br />
morgens und abends oft noch genügend<br />
<strong>Energie</strong>, um den Verbrauch weitgehend<br />
Nachgeführte Module in Kombination mit Batteriespeicher<br />
und einem <strong>Energie</strong>management-System können Privathaushalte<br />
fast energieautark machen<br />
14<br />
<strong>Energie</strong> &<strong>Technik</strong> 4/2013
abdecken zu können. Starr installierte<br />
Photovoltaik-Anlagen produzieren dagegen<br />
um die Mittagszeit die meiste <strong>Energie</strong>.<br />
Morgens und abends, wenn ein normaler<br />
Haushalt besonders viel Strom<br />
benötigt, können sie dagegen meist nicht<br />
genug <strong>Energie</strong> liefern, um den Bedarf abzudecken.<br />
Nachführung schont Stromspeicher<br />
Aber nicht nur beim Direktverbrauch,<br />
sondern auch bei der Speicherung bieten<br />
nachgeführte Systeme dem Anwender<br />
einen entscheidenden Vorteil, denn die<br />
als <strong>Energie</strong>puffer eingesetzten Batterien<br />
lassen sich mit gleichmäßigen Einspeisemengen<br />
wesentlich schonender aufladen<br />
als mit kurzen hohen Spannungsspitzen,<br />
wie sie für starre Systeme typisch sind.<br />
Dadurch kommt das System mit weniger<br />
Batteriekapazität aus – und die Lebensdauer<br />
der Stromspeicher verlängert sich<br />
signifikant.<br />
Als Faustregel gilt: Die MLD-Nachführung<br />
spart rund 30 Prozent Batteriekapazität.<br />
Bei MLD – Maximum Light Detection –<br />
handelt es sich um ein von DEGER entwickeltes<br />
Nachführsystem, das die Solarmodule<br />
auf die jeweilig energiereichste<br />
Stelle hin ausrichtet. Es misst ständig die<br />
Intensität und den Winkel der einfallenden<br />
Lichtstrahlen und richtet auf der<br />
Basis dieser Messungen die Anlage mit<br />
den Solarmodulen an den tatsächlichen<br />
Lichtverhältnissen aus. Auf diese Weise<br />
gewinnen die Module auch <strong>Energie</strong> aus<br />
diffusem Licht, das durch die Wolken<br />
dringt, oder etwa von reflektierenden<br />
Wasser- oder Schneeflächen. Dieses<br />
Verfahren bringt im Durchschnitt bis zu<br />
45 Prozent Mehrertrag als starre Solarmodule.<br />
Während die Sonne am Himmel steht –<br />
das gilt im Übrigen auch für Tage mit bedecktem<br />
Himmel – liefern nachgeführte<br />
Systeme in der Regel ausreichend <strong>Energie</strong><br />
für den Direktverbrauch. Die Batterien<br />
kommen zu diesen Zeiten also nicht zum<br />
Einsatz. Beides wirkt sich positiv auf die<br />
Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems<br />
aus.<br />
Maximum Solarpower Storage<br />
Mit dem Batterie-Managementsystem –<br />
DEGER nennt es MSS (Maximum Solarpower<br />
Storage) kann der Nutzer die Anlage<br />
zur Eigenversorgung nach seinen individuellen<br />
Wünschen und Rahmenbedingungen<br />
steuern. Zunächst wird der Solarstrom,<br />
der nicht direkt verbraucht wird, in<br />
die Stromspeicher geleitet. Sind die Batterien<br />
voll, kann die überschüssige <strong>Energie</strong><br />
entweder ins Netz eingespeist oder einem<br />
anderen Verwendungszweck zugeführt<br />
werden – der Aufbereitung von Brauchwasser<br />
oder der Versorgung einer Heizungsanlage<br />
etwa. Ein Überschuss-Manager<br />
im Verteilerkasten steuert auch das<br />
ganz nach dem jeweiligen Bedarf beziehungsweise<br />
nach der Priorität des Nutzers.<br />
Versuche haben gezeigt, dass das System<br />
in der Lage ist, ein Privathaus mit Büro<br />
und zwei Elektrofahrzeugen zu mehr als<br />
80 Prozent mit Solarstrom zu versorgen<br />
– und dabei sogar noch einen Teil der<br />
Warmwasseraufbereitung zu übernehmen.<br />
Und das mit nur 22 Quadratmetern<br />
Modulfläche.<br />
Kosten für ein Einfamilienhaus:<br />
etwa 20.000 Euro<br />
Ein Einfamilienhaus lässt sich für rund<br />
20.000 Euro mit einer kompletten Photovoltaik-Anlage<br />
inklusive Speicher und<br />
Management-System ausstatten. Der auf<br />
diese Weise selbst erzeugte und genutzte<br />
Solarstrom kostet, alles eingerechnet,<br />
schon jetzt weniger als Strom aus dem<br />
Netz. Laut DEGER liegen die Gestehungskosten<br />
für Solarstrom, den nachgeführte<br />
Anlagen erzeugen, bei rund 10 Cent pro<br />
kWh. (ha)<br />
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■ Made-in-EU-Zertifikat für Hanwha-Q-Cells-Produkte<br />
Totgesagte leben länger<br />
Vor gut einem Jahr noch insolvent, erarbeitet sich der Bitterfelder Solarhersteller<br />
Q Cells das Vertrauen des Marktes zurück. Noch vor Markteinführung der neuen<br />
polychristallinen Q.PRO-G3-Module erhielt das unter koreanischer Leitung stehende<br />
Unternehmen jetzt die französische Made-in-EU-Bescheinigung.<br />
Eine Reihe von Neuheiten zeigte das Unternehmen<br />
auf Londons Ecobuild-Messe.<br />
Hanwha Q Cells, wie das Unternehmen<br />
nach der Übernahme durch den koreanischen<br />
Mischkonzern Hanwha jetzt<br />
heißt, führte in London seine neuen Flachdachmontagesysteme<br />
und rein schwarze<br />
monokristalline Solarmodule vor. Im Zentrum<br />
des Interesses stand die neueste Innovation<br />
im Bereich polychristalliner Module,<br />
das Q.PRO-G3.<br />
Basierend auf der Q.ANTUM-Technologie,<br />
verwenden Q.PRO-G3-Module hochperformante<br />
Zellen, die rückseitig Lichtwellen<br />
nutzen, die bereits die Solarzelle passiert<br />
haben. Die Leistung wird zusätzlich<br />
durch ein Anti-Reflektions-Glas gesteigert,<br />
das polychristalline Solarmodule mit einer<br />
Leistungsklasse von bis zu 265 Wp (Watt<br />
peak) ermöglicht.<br />
Ferner bieten Q Cells-Module jetzt eine bessere<br />
Lichtausbeute bei schlechten Lichtverhältnissen.<br />
Unter widrigen Bedingungen,<br />
bei Einstrahlungswerten von nur 200 W/<br />
m 2 , erreichen die polychristallinen Module<br />
einen Wirkungsgrad von mindestens 97<br />
Prozent. Auch die Temperatureigenschaften<br />
wurden verbessert. Ein Pmpp-Temperaturkoeffizienten<br />
(Pulse modulated peak power)<br />
von –0.43 %/K sorgt auch bei hohen<br />
Temperaturen für einen guten <strong>Energie</strong>ertrag.<br />
Mit einer zwölfjährigen Produktgarantie<br />
und einer fünfundzwanzigjährigen linearen<br />
Leistungs-Garantie sind die Module<br />
eine sichere Investition in die Zukunft.<br />
Die Garantie erstreckt sich auch auf das<br />
neue Rahmendesign. Der aus 35 mm Aluminium<br />
konstruierte Rahmen hält jetzt<br />
Windlasten bis 5400 Pa stand, während er<br />
das Modulgewicht auf 19 kg reduziert.<br />
Auch Verbindungssysteme und -kästen<br />
Will mit finanzkräftigem Mutterkonzern zurück in die Gewinnzone:<br />
der Bitterfelder PV-Hersteller Hanwha Q Cells.<br />
wurden auf Stabilität und <strong>Energie</strong>effizienz<br />
getrimmt. Die Markteinführung der Q.<br />
PRO-G3 soll bis zum Juni 2013 erfolgen.<br />
Sobald die Module auf dem Markt sind,<br />
erhalten sie auf dem französischen Markt<br />
Kommentar<br />
Die französische Regelung sollte Anlass sein,<br />
einmal grundsätzlich die Frage nach der<br />
Sinnhaftigkeit deutscher Industriepolitik zu<br />
stellen: Während die Volksrepublik ihre einheimischen<br />
PV-Produzenten unterstützt,<br />
lenkt das deutsche EEG zusätzlich von deutschen<br />
Stromkunden sequestrierte Gelder in<br />
die Kassen chinesischer PV-Produzenten.<br />
Brachten die zu Recht verlachten Kohlesubventionen<br />
das beschlagnahmte Steuergeld<br />
wenigstens noch in die Kassen deutscher<br />
Unternehmen, fließen die Stromentgelte<br />
hiesiger Stromkunden jetzt gen China. Oder<br />
ist die Schildbürger-Regelung vielleicht stillschweigend<br />
der Preis, den man glaubt, zahlen<br />
zu müssen, damit potenteren deutschen<br />
Industrien der Export nach China weiter offengehalten<br />
wird? Der Aufbau »Neuer Industrieller<br />
Kerne«, so das Ziel und Schlagwort<br />
nach der Wende, dürfte mit deutscher Förderung<br />
chinesischer Produzenten etwas<br />
länger dauern.<br />
Hagen Lang<br />
das begehrte Made-in-EU-Siegel. Das Zertifizierungsaudit<br />
von Hanwha Q Cells<br />
wurde am 12. März 2013 von der französischen<br />
Zertifizierungsagentur Certisolis<br />
am Unternehmens-Standort Bitterfeld-<br />
Wolfen durchgeführt. Damit erhalten Kunden<br />
von Hanwha Q Cells in Frankreich<br />
zusätzlich zur normalen Einspeisevergütung<br />
eine Förderung von 10% für ihre Module.<br />
Die neuen Fördermodalitäten hat das<br />
französische Parlament kürzlich beschlossen,<br />
um die europäische Solarindustrie<br />
vor Dumpingprodukten aus dem Nicht-<br />
EU-Ausland zu schützen.<br />
Die für die Zertifizierung verantwortliche<br />
Gisèle Bovo erklärte im Namen der Zertifizierungsagentur<br />
Certisolis: »Hanwha Q<br />
Cells ist es sehr gut gelungen, die Anforderungen<br />
der Verordnung vom 7. Januar<br />
2013 in die eigenen Strukturen umzusetzen.<br />
Das Unternehmen hat wirksame<br />
Maßnahmen auf verschiedenen Organisationsebenen<br />
durchgeführt und erfüllt somit<br />
die einschlägigen Bestimmungen vollumfänglich.«<br />
(hl)<br />
<br />
Bild: Hanwha Q Cells<br />
16<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
■ Blitz- und Überspannungsschutz für PV-Anlagen<br />
Raycap bereitet Fertigung<br />
in Deutschland vor<br />
Mit der Mitte März erfolgten Gründung der Raycap-Deutschland-Niederlassung in<br />
Garching bei München verstärkt das Unternehmen seine Präsenz auf dem für ihn<br />
besonders wichtigen deutschen Industriemarkt.<br />
»Mit der Verlegung der Hauptverwaltung<br />
unseres Geschäftsbereichs »Electrical Protection<br />
Systems« nach Deutschland verfolgen<br />
wir vor allem das Ziel eines besseren<br />
Supports unserer weltweiten Kunden, die<br />
in Deutschland und anderen westeuropäischen<br />
Märkten tätig sind«, erläutert<br />
Carsten Wagener, Vice President, Head of<br />
Industrial Business bei Raycap Electrical<br />
Protection Systems, diesen Schritt.Läuft<br />
alles nach Plan, dürfte mit der Produktion<br />
in Garching wohl noch im Spätsommer<br />
dieses Jahres begonnen werden.<br />
Traditionell vor allem aus dem Schutz von<br />
Telekom-Anlagen kommend, hat sich das<br />
1987 in Griechenland gegründete Unternehmen,<br />
das weltweit rund 300 Mitarbeiter<br />
beschäftigt, in den letzten Jahren immer<br />
stärker auch der regenerativen <strong>Energie</strong>erzeugung<br />
zugewandt. Wagener sieht<br />
in diesem Anwendungsfeld unabhängig<br />
von aktuellen Strukturproblemen des<br />
deutschen PV-Marktes »für die Zukunft<br />
gute Chancen, unseren Umsatz im Bereich<br />
erneuerbarer <strong>Energie</strong>n in den nächsten<br />
fünf Jahren zu verdoppeln«.<br />
Eine der Besonderheiten der von Raycap<br />
im Jahr 2000 entwickelten und patentierten<br />
Strikesorb-Technologie besteht darin,<br />
erläutert Wagener, »dass Strikesorb<br />
auch einer Serie aufeinander folgender<br />
Stromimpulse standhält, wie etwa multiplen<br />
Blitzen«. Raycaps jüngste Strikesorb-<br />
Entwicklung, die »Strikesorb 35 Module«,<br />
wird das Unternehmen im Juni auf der<br />
Intersolar vorstellen. Sie sind speziell für<br />
den Schutz der Gleichstromkreise in PV-<br />
Systemen mit einer Betriebsspannung von<br />
bis zu 1500 V konzipiert. (eg) <br />
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ACD Elektronik, www.acd-gruppe.de X ● ● ● ● ●<br />
Activ Solar, www.activsolar.com X ● ●<br />
ads-tec, www.ads-tec.de X ●<br />
AEG Power Solutions, www.aegps.com X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
AFM Sensorik, www.afmsensorik.de X ●<br />
alfasolar, www.alfasolar.de X ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Altec Solartechnik,<br />
www.altec-solartechnik.de<br />
X ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Aluminium Féron, www.feron.de X ●<br />
Alysium-Tech, www.alysium-tech.com X ●<br />
AmbiVolt, www.ambivolt.com X X ● ● ● ●<br />
AMC Analytik & Messtechnik,<br />
www.amc-systeme.de<br />
X X ● ● ●<br />
Antaris Solar, www.antaris-solar.de X X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
APM Electronic, www.apm-electronic.de<br />
(SMK)<br />
AS Solar, www.as-solar.com<br />
(Panasonic, LG, REC, Solarwatt, Solon,<br />
Hanwha, SMA, Kostal, Fronius, Sputnik,<br />
Solaredge, Schletter, E3/DC)<br />
X ● ● ●<br />
X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
aspin, www.aspin.ch X ● ● ● ●<br />
Assmann WSW components,<br />
www.assmann-wsw.com<br />
X ●<br />
Astom, www.astomag.ch (Schletter) X X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
autoVimation Peter Neuhaus,<br />
www.autovimation.com<br />
Avnet Abacus, www.avnet-abacus.eu<br />
(Amphenol, Fujitsu, GE, Molex, Panasonic,<br />
TE Connectivity, Weidmüller)<br />
X ● ●<br />
X ● ● ● ● ●<br />
Baude Kabeltechnik, www.baude.de X ●<br />
BayWa r.e. renewable energy,<br />
www.baywa-re.com (Hyundai, LG, RED,<br />
Kyocera, Solarworld, SMA, Fronius, Danfoss,<br />
Kostal, Delta, Varta, Bosch Power Tec,<br />
Solare Datensysteme, Helukabel)<br />
Beck Elektronik, www.beck-elektronik.de<br />
(Song Chuan)<br />
X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
X ●<br />
Beck IPC, www.beck-ipc.com X ● ● ● ●<br />
Bender, www.bender-de.com X ●<br />
Berghof Automationstechnik,<br />
www.berghof.com<br />
X ● ●<br />
bfz Steinmeier, www.bfz-steinmeier.de X ●<br />
Blume Elektronik,<br />
www.blume-elektronik.de (alpha metals<br />
lötsysteme)<br />
X ●<br />
BMC Messsysteme, www.bmcm.de X ● ● ● ●<br />
Bosch Power Tec, www.bosch-power-tec.de X l l l l l l l l l l l l l l l l<br />
Bosch Rexroth, www.boschrexroth.de X ● ●<br />
BSW Berleburger, www.berleburger.de X ●<br />
Chauvin Arnoux, www.chauvin-arnoux.de X ● ●<br />
Comp-Mall, www.comp-mall.de (IEI) X ● ● ● ● ● ● ●<br />
Conec, www.conec.com X ●<br />
18<br />
<strong>Energie</strong> &<strong>Technik</strong> 4/2013
Komponenten und<br />
Systeme für die<br />
Photovoltaik (PV)<br />
Solarzellen<br />
PV-Module<br />
und deren<br />
Komponenten<br />
PV-Montagesysteme<br />
PV-Nachführsysteme<br />
PV-<br />
Wechselrichter<br />
Mess-,<br />
Steuerungsund<br />
Regelungstechnik<br />
für<br />
PV-Anlagen<br />
weitere PV-<br />
Komponenten<br />
Hersteller<br />
Der Anbieter ist<br />
Distributor<br />
monokristalline<br />
polykristalline<br />
Dünnschicht<br />
sonstige<br />
komplette PV-Module<br />
Solarglas für PV-Module<br />
Kunststofffolien, -platten<br />
und -schichten, Gießharz<br />
Sonstiges<br />
Rahmen für Solarmodule<br />
Gestellsysteme<br />
mechanische Komponenten<br />
Diebstahlschutz<br />
komplette Systeme<br />
Sonstiges<br />
Antriebe<br />
Nachführsteuerungen<br />
Lichtstärkesensoren<br />
komplette Systeme<br />
Sonstiges<br />
Modul-Wechselrichter<br />
Strang-Wechselrichter<br />
Zentral-Wechselrichter<br />
Geräte mit Transformator<br />
Geräte ohne Transformator<br />
sonstige<br />
Wärmetauscher für PV-Wechselrichter<br />
Anlagensteuerungen<br />
Rundsteuerempfänger<br />
Monitoring-, Visualisierungsund<br />
Fernüberwachungs-Systeme<br />
Sensoren<br />
Sonstiges<br />
drahtgebunden<br />
Netzwerktechnik für PV-Anlagen<br />
drahtlos<br />
Steckverbinder, Kabel, Anschlussdosen<br />
Relais<br />
Generatoranschlusskasten<br />
Feuerwehrschalter (DC-Trenner)<br />
<strong>Energie</strong>speicher für PV-Module<br />
Sonstiges<br />
Planung und Errichtung von PV-Anlagen<br />
Software zur Planung von PV-Anlagen<br />
Betriebsführungs-Dienstleistungen<br />
Anbieter (Vertragshersteller)<br />
Conergy, www.conergy.de X X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Coninvers, www.coninvers.com X ●<br />
ConiuGo, www.coniugo.com X ● ● ● ●<br />
Conrad Electronic, www.conrad.biz X ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Contecta-Diconal, www.diconal.de X ● ● ● ● ● ●<br />
Contrinex Sensor, www.contrinex.de X ● ●<br />
Creative Electronic,<br />
www.creative-electronic.com<br />
X ● ● ● ●<br />
Crydom, www.crydom.com X ●<br />
CWF, www.cwf-gmbh.de X ● ●<br />
Cysco Energy, www.cysco.de X ● ● ●<br />
Data Design System, www.dds-cad.de X X ●<br />
Data Solar, www.data-solar.de X ● ● ●<br />
dataprofit, www.dataprofit.de X ●<br />
Dau, www.dau-at.com X ● ●<br />
Deditec, www.deditec.de X ● ● ● ● ●<br />
DEGERenergie, www.deger.biz X X ● ●<br />
Dehn+Söhne, www.dehn.de X ●<br />
Dold & Söhne, www.dold.com X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
E3 <strong>Energie</strong> Effizienz Experten,<br />
www.e3-experten.com<br />
X ●<br />
Eaton Industries, www.moeller.net X ● ● ● ● ● ● ●<br />
Effekta Regeltechnik, www.effekta.com<br />
(Samil)<br />
X X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
eks Engel, www.eks-engel.de X ● ● ●<br />
Elec-Con technology, www.elec-con.com X ● ● ●<br />
Elgo Electronic, www.elgo.de X ●<br />
Elmacon, www.elmacon.de (Tapollop) X ●<br />
elseco, www.elseco.de X ● ● ● ● ● ●<br />
EME Einfach mehr <strong>Energie</strong>,<br />
www.eme-solar.de<br />
X ● ● ● ● ● ● ●<br />
<strong>Energie</strong>bau Solarstromsysteme,<br />
www.energiebau.de<br />
X l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l<br />
Engelking Elektronik, www.engelking.de<br />
(Bulgin, Techno)<br />
X X ● ●<br />
EngineSens Motorsensor,<br />
www.motorsensor.de<br />
X ●<br />
Eplax, www.eplax.de X ● ● ●<br />
ertex solartechnik, www.ertex-solar.at X ● ● ● ● ●<br />
E-T-A Elektrotechnische Apparate,<br />
www.e-t-a.de<br />
X ●<br />
Euromicron, www.euromicron-fo.de X ● ●<br />
Eurosol, www.eurosol.eu<br />
(Bosch, Sharp, Power-One)<br />
X X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
EWS, www.ews.sh (REC, Yingli Solar,<br />
Avancis, LG Solar, Fronius, SMA, Kostal, X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Danfoss, Altec)<br />
Fluke, www.fluke.de X ●<br />
FR-Frankensolar, www.solaranlagen.de X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Fronius International, www.fronius.com X ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Future Electronics,<br />
www.futureelectronics.com<br />
X ● ●<br />
(Littelfuse, Shoals)<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> &<strong>Technik</strong><br />
19
Photovoltaik • Marktübersicht<br />
Komponenten und<br />
Systeme für die<br />
Photovoltaik (PV)<br />
Solarzellen<br />
PV-Module<br />
und deren<br />
Komponenten<br />
PV-Montagesysteme<br />
PV-Nachführsysteme<br />
PV-<br />
Wechselrichter<br />
Mess-,<br />
Steuerungsund<br />
Regelungstechnik<br />
für<br />
PV-Anlagen<br />
weitere PV-<br />
Komponenten<br />
Hersteller<br />
Der Anbieter ist<br />
Distributor<br />
monokristalline<br />
polykristalline<br />
Dünnschicht<br />
sonstige<br />
komplette PV-Module<br />
Solarglas für PV-Module<br />
Kunststofffolien, -platten<br />
und -schichten, Gießharz<br />
Sonstiges<br />
Rahmen für Solarmodule<br />
Gestellsysteme<br />
mechanische Komponenten<br />
Diebstahlschutz<br />
komplette Systeme<br />
Sonstiges<br />
Antriebe<br />
Nachführsteuerungen<br />
Lichtstärkesensoren<br />
komplette Systeme<br />
Sonstiges<br />
Modul-Wechselrichter<br />
Strang-Wechselrichter<br />
Zentral-Wechselrichter<br />
Geräte mit Transformator<br />
Geräte ohne Transformator<br />
sonstige<br />
Wärmetauscher für PV-Wechselrichter<br />
Anlagensteuerungen<br />
Rundsteuerempfänger<br />
Monitoring-, Visualisierungsund<br />
Fernüberwachungs-Systeme<br />
Sensoren<br />
Sonstiges<br />
drahtgebunden<br />
Netzwerktechnik für PV-Anlagen<br />
drahtlos<br />
Steckverbinder, Kabel, Anschlussdosen<br />
Relais<br />
Generatoranschlusskasten<br />
Feuerwehrschalter (DC-Trenner)<br />
<strong>Energie</strong>speicher für PV-Module<br />
Sonstiges<br />
Planung und Errichtung von PV-Anlagen<br />
Software zur Planung von PV-Anlagen<br />
Betriebsführungs-Dienstleistungen<br />
Anbieter (Vertragshersteller)<br />
Galaxy Energy, www.galaxy-energy.com X ● ● ● ●<br />
Gehrlicher Solar, www.gehrlicher.com X X l l l l l l l l l l l l l<br />
Gemac, www.gemac-chemnitz.de X ●<br />
GermanPV, www.germanpv.com<br />
(Yingli, Jinko, Power-One, Nedap)<br />
X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Goebel-Electronic,<br />
www.goebel-distribution.de<br />
X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
(Hirschmann, Wieland, Souriau, Lumberg)<br />
greateyes, www.greateyes.de X ● ●<br />
Greenergetic, www.greenergetic.de X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Gudeco-Elektronik, www.gudeco.de<br />
(Phoenix Contact)<br />
X ● ●<br />
Hacker-Daten<strong>Technik</strong>,<br />
www.hacker-datentechnik.de<br />
X ●<br />
Harting, www.harting-deutschland.de X ● ●<br />
Hipo Systems, www.hipo-systems.com X ●<br />
Hirose Electric, www.hiroseeurope.com<br />
X ●<br />
HVC-Technologies,<br />
www.hvc-technologies.de (Gigavac)<br />
X ● ●<br />
Hydac Electronic, www.hydac.com X ● ●<br />
Hy-Line Power Components,<br />
www.hy-line.de/power<br />
X ● ● ● ● ● ● ●<br />
(Microchip Technology, Mitsubishi, Vicor)<br />
IEWC, www.iewc.de X ●<br />
IKS Photovoltaik, www.iks-photovoltaik.de X ● ●<br />
IMO Unternehmensgruppe, www.imo.de X ●<br />
Inelco, www.inelcotech.com X ●<br />
Ingenieurbüro Peter Huber,<br />
www.funkmodul.com<br />
X ● ●<br />
Innotech Solar, www.innotechsolar.com X ●<br />
Insys Microelectronics, www.insys-icom.de X ●<br />
ISEDD Ingenieurbüro, www.isedd.de X X ● ● ● ● ● ●<br />
ITW Solar, www.itwsolar.com X ● ● ● ● ● ● ●<br />
Jünemann Mess- und Regeltechnik,<br />
www.juenemann-instruments.de<br />
X ● ● ●<br />
KEB Antriebstechnik, www.keb.de X ● ●<br />
Klein Elektronik, www.klein-elektronik.com X ● ● ● ● ●<br />
Kolter Electronic, www.kolter.de X ● ● ● ● ● ●<br />
Kraftwerk Renewable Power Solutions,<br />
www.kraftwerk-rps.com<br />
l l<br />
Kruse Electronic Components,<br />
www.kruse.de<br />
X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Kübler Gruppe, www.kuebler.com X ● ● ● ●<br />
Liboao, www.liboao.com (JR Solar) X ● ● ● ● ● ●<br />
LTi REEnergy, www.lt-i.com X ● ● ● ● ● ●<br />
LTT Labortechnik Tasler, www.tasler.de X X ● ● ●<br />
Lucom, www.lucom.eu X ●<br />
Lumberg Connect, www.lumberg.com X ●<br />
LyconSys, www.lyconsys.com X ● ●<br />
20<br />
<strong>Energie</strong> &<strong>Technik</strong> 4/2013
Komponenten und<br />
Systeme für die<br />
Photovoltaik (PV)<br />
Solarzellen<br />
PV-Module<br />
und deren<br />
Komponenten<br />
PV-Montagesysteme<br />
PV-Nachführsysteme<br />
PV-<br />
Wechselrichter<br />
Mess-,<br />
Steuerungsund<br />
Regelungstechnik<br />
für<br />
PV-Anlagen<br />
weitere PV-<br />
Komponenten<br />
Hersteller<br />
Der Anbieter ist<br />
Distributor<br />
monokristalline<br />
polykristalline<br />
Dünnschicht<br />
sonstige<br />
komplette PV-Module<br />
Solarglas für PV-Module<br />
Kunststofffolien, -platten<br />
und -schichten, Gießharz<br />
Sonstiges<br />
Rahmen für Solarmodule<br />
Gestellsysteme<br />
mechanische Komponenten<br />
Diebstahlschutz<br />
komplette Systeme<br />
Sonstiges<br />
Antriebe<br />
Nachführsteuerungen<br />
Lichtstärkesensoren<br />
komplette Systeme<br />
Sonstiges<br />
Modul-Wechselrichter<br />
Strang-Wechselrichter<br />
Zentral-Wechselrichter<br />
Geräte mit Transformator<br />
Geräte ohne Transformator<br />
sonstige<br />
Wärmetauscher für PV-Wechselrichter<br />
Anlagensteuerungen<br />
Rundsteuerempfänger<br />
Monitoring-, Visualisierungsund<br />
Fernüberwachungs-Systeme<br />
Sensoren<br />
Sonstiges<br />
drahtgebunden<br />
Netzwerktechnik für PV-Anlagen<br />
drahtlos<br />
Steckverbinder, Kabel, Anschlussdosen<br />
Relais<br />
Generatoranschlusskasten<br />
Feuerwehrschalter (DC-Trenner)<br />
<strong>Energie</strong>speicher für PV-Module<br />
Sonstiges<br />
Planung und Errichtung von PV-Anlagen<br />
Software zur Planung von PV-Anlagen<br />
Betriebsführungs-Dienstleistungen<br />
Anbieter (Vertragshersteller)<br />
Mage Solar, www.magesolar.de X X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Marschner, www.marschner.com X ●<br />
MC Technologies,<br />
www.mc-technologies.net<br />
X X ● ●<br />
menges components,<br />
www.menges-components.com<br />
X ● ● ●<br />
Molex, www.molex.com X ●<br />
Mounting Systems,<br />
www.mounting-systems.de<br />
X ● ● ● ●<br />
mp-tec, www.mp-tec.de (Hanwha Solar<br />
One, Eging, Sharp, Panasonic, Solarwatt)<br />
X X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
MRC Components,<br />
www.mrccomponents.de (REM)<br />
X ● ● ● ●<br />
MSF-Vathauer Antriebstechnik,<br />
www.msf-technik.de<br />
X ● ●<br />
Müller, Jean, www.jeanmueller.de X ● ●<br />
Multi-Contact, www.multi-contact.com<br />
X ●<br />
Nanotec Electronic, www.nanotec.de X ●<br />
National Instruments, www.ni.com X ● ● ● ● ● ●<br />
Neutrik, www.neutrik.com X ●<br />
Nexus Components, www.nexus-de.com X ●<br />
Nies Electronic, www.nies-electronic.de<br />
(Amphenol, Panasonic)<br />
X ● ●<br />
Novotechnik, www.novotechnik.de X ●<br />
NZR Nordwestdeutsche Zählerrevision,<br />
www.nzr.de<br />
X X ● ●<br />
Oberhauser-Solar, www.oberhauser-pv.de X X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Omicron Lab, www.omicron-lab.com X ●<br />
Oros, www.oros-deutschland.com X X ● ● ●<br />
PCVue, www.pcvue.de (ARC Informatique) X ● ●<br />
Phoenix Contact, www.phoenixcontact.de<br />
X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
pironex, www.pironex.de X ● ● ● ●<br />
Plug-In Electronic, www.plug-in.de X ● ● ● ●<br />
Prysmian Kabel und Systeme,<br />
www.prysmiangroup.com<br />
X ● ●<br />
Ratioplast-Electronics, www.ratioplast.de X ●<br />
REFUsol, www.refusol.com X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
REM, www.rem-gmbh.com X ● ● ●<br />
Renusol, www.renusol.de X ● ● ● ● ●<br />
S.A.G. Solarstrom, www.solarstromag.com X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Samtec, www.samtec.com X ●<br />
Schaltbau, www.schaltbau-gmbh.de X ● ● ●<br />
Sensitec, www.sensitec.com X ● ●<br />
Siebert, www.siebert-group.com X ● ● ●<br />
Sika Dr. Siebert & Kühn, www.sika.net X ●<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> &<strong>Technik</strong><br />
21
Photovoltaik • Marktübersicht<br />
Komponenten und<br />
Systeme für die<br />
Photovoltaik (PV)<br />
Solarzellen<br />
PV-Module<br />
und deren<br />
Komponenten<br />
PV-Montagesysteme<br />
PV-Nachführsysteme<br />
PV-<br />
Wechselrichter<br />
Mess-,<br />
Steuerungsund<br />
Regelungstechnik<br />
für<br />
PV-Anlagen<br />
weitere PV-<br />
Komponenten<br />
Hersteller<br />
Der Anbieter ist<br />
Distributor<br />
monokristalline<br />
polykristalline<br />
Dünnschicht<br />
sonstige<br />
komplette PV-Module<br />
Solarglas für PV-Module<br />
Kunststofffolien, -platten<br />
und -schichten, Gießharz<br />
Sonstiges<br />
Rahmen für Solarmodule<br />
Gestellsysteme<br />
mechanische Komponenten<br />
Diebstahlschutz<br />
komplette Systeme<br />
Sonstiges<br />
Antriebe<br />
Nachführsteuerungen<br />
Lichtstärkesensoren<br />
komplette Systeme<br />
Sonstiges<br />
Modul-Wechselrichter<br />
Strang-Wechselrichter<br />
Zentral-Wechselrichter<br />
Geräte mit Transformator<br />
Geräte ohne Transformator<br />
sonstige<br />
Wärmetauscher für PV-Wechselrichter<br />
Anlagensteuerungen<br />
Rundsteuerempfänger<br />
Monitoring-, Visualisierungsund<br />
Fernüberwachungs-Systeme<br />
Sensoren<br />
Sonstiges<br />
drahtgebunden<br />
Netzwerktechnik für PV-Anlagen<br />
drahtlos<br />
Steckverbinder, Kabel, Anschlussdosen<br />
Relais<br />
Generatoranschlusskasten<br />
Feuerwehrschalter (DC-Trenner)<br />
<strong>Energie</strong>speicher für PV-Module<br />
Sonstiges<br />
Planung und Errichtung von PV-Anlagen<br />
Software zur Planung von PV-Anlagen<br />
Betriebsführungs-Dienstleistungen<br />
Anbieter (Vertragshersteller)<br />
skytron energy,<br />
www.skytron-energy.com<br />
X ● ● ● ● ● ●<br />
SMA Solar Technology, www.sma.de X l l l l l l l l l l l l l l<br />
Solare Datensysteme, www.solar-log.com X ● ● ● ● ● ●<br />
SolarEdge Technologies,<br />
www.solaredge.de<br />
X ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Soledos-Solarfox, www.solar-fox.de X l ●<br />
Solutronic, www.solutronic.de X ● ● ● ● ● ●<br />
solvimus, www.solvimus.de X ●<br />
Sonnenzeit, www.sonnenzeit-pv.de X X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
SoviSol, www.sovisol.de<br />
(Apollo Solar Energy (ASEC) )<br />
X ● ● ● ● ● ●<br />
Spectra, www.spectra.de X ● ● ●<br />
Spelsberg, Günther, www.spelsberg.de X ● ● ● ●<br />
Sphinx Computer,<br />
www.sphinxcomputer.de<br />
(Advantech, Lanner, Moxa, Multi-Tech,<br />
X ● ● ● ●<br />
NetModule, Sierra Wireless, Sintrones)<br />
Sputnik Engineering, www.solarmax.com X ● ● ● ● ●<br />
SSV Software Systems,<br />
www.ssv-embedded.de<br />
X ● ●<br />
Storm Energy, www.stormenergy.de X ● ● ● ● ●<br />
SunWin Energy Systems,<br />
www.sunwin-energy.com<br />
X ● ● ● ●<br />
SyWiTec Bamberg & Monsees,<br />
www.sywitec.de<br />
X ● ● ●<br />
Testo, www.testo.de X ● ●<br />
Texim Europe, www.texim-europe.com<br />
(Eldra/Solinq)<br />
X X ●<br />
Valentin Software, www.valentin.de X X ●<br />
Vela Solaris, www.velasolaris.com X ●<br />
Viessmann Werke, www.viessmann.de X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Vishay Electronic, www.vishay.com X ● ● ● ● ● ●<br />
vKD Mess- und Prüfsysteme,<br />
www.vkd-gmbh.de<br />
X ●<br />
Vogab Elektronik, www.vogab.de X ● ● ● ●<br />
W+P Products, www.wppro.com X ●<br />
Wagner & Co. Solartechnik,<br />
www.wagner-solar.com<br />
X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
Wago Kontakttechnik, www.wago.com X ● ● ● ● ● ●<br />
Weidmüller, www.weidmueller.de X ● ● ● ● ●<br />
Winaico, www.winaico.com X ● ● ●<br />
Wiosun, www.wiosun.de X X ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
wireless netcontrol,<br />
www.wireless-netcontrol.com (ConiuGo)<br />
X X ● ● ● ● ●<br />
Wöhr, Richard, www.woehrgmbh.de X ● ● ● ●<br />
Xmodus Systems,<br />
www.xmodus-systems.de<br />
X ● ● ●<br />
Yamaichi Electronics, www.yamaichi.eu X ● ●<br />
Zettler electronics,<br />
www.zettlerelectronics.com<br />
X ●<br />
Ziehl industrie-elektronik, www.ziehl.de X ● ●<br />
22<br />
<strong>Energie</strong> &<strong>Technik</strong> 4/2013
Messeausblick Intersolar Europe 2013<br />
■ Intersolar Europe vom 19. bis 21. Juni 2013<br />
Zunehmender Fokus<br />
aus <strong>Energie</strong>speicher,<br />
Eigenverbrauch und Netzintegration<br />
Unter dem Motto »Connecting Solar Business«<br />
informieren Hersteller, Zulieferer,<br />
Großhändler, Dienstleister und Partner der<br />
Solarwirtschaft auf der Intersolar Europe<br />
2013 vom 19. bis 21. Juni auf dem Gelände<br />
der Messe München über die neuesten<br />
Trends und Produkte der Solarbranche.<br />
Die rund 1500 Aussteller verteilen sich<br />
dabei auf 12 Messehallen und das Freigelände<br />
der Messe München und präsentieren<br />
dort ihre Produkte und Dienstleistungen<br />
in den Bereichen Photovoltaik,<br />
PV-Produktionstechnik, <strong>Energie</strong>speicher<br />
und Solarthermie. Allein 170 Aussteller<br />
haben sich in diesem Jahr in der Produktgruppe<br />
<strong>Energie</strong>speicher auf der Messe<br />
angemeldet. Begleitend zur Intersolar Europe<br />
findet vom 17. bis 20. Juni im ICM<br />
(Internationales Congress Center München)<br />
die Intersolar Europe Conference<br />
mit rund 400 Referenzen aus aller Welt<br />
statt. Zur Konferenz und ihren Side Events<br />
werden etwa 2000 Teilnehmer erwartet.<br />
Insgesamt rechnen die Veranstalter der<br />
Intersolar Europe 2013 mit über 60.000<br />
Fachbesuchern. (eg)<br />
<br />
Messerundgang<br />
Kostal Industrie Elektronik / Kostal Solar Electric<br />
Von der PV-Anschlussdose<br />
zum Piko-Wechselrichter<br />
Intelligente Verbindungen für die Zukunft<br />
stehen im Mittelpunkt der Kostal-Vorstellungen<br />
auf der Intersolar. So verbinden die<br />
PV-Modul-Anschlussdosen der Marke<br />
Samko mit Hilfe des PV-Steckverbinders<br />
KSK4 nicht nur die einzelnen Solarmodule<br />
untereinander, sondern führen auch<br />
zum Piko-Wechselrichter, etwa dem neuem<br />
Piko-BA-Wechselrichter mit integriertem<br />
<strong>Energie</strong>managementsystem. In<br />
Kombination mit einem externen Speicher<br />
bildet dieser das intelligente Piko-BA-System.<br />
Dieses System der Kostal Solar<br />
Electric kann <strong>Energie</strong> im Haus<br />
verbrauchen, speichern oder<br />
ins Netz einspeisen. Desweiteren<br />
ist der Piko<br />
BA auch als normaler<br />
Stringwechselrichter<br />
einsetzbar,<br />
der eine<br />
spätere Nachrüstung<br />
der Batterie ermöglicht. Mit dem<br />
Piko M2M Service bietet Kostal Solar Electric<br />
eine weitere intelligente Verbindung<br />
an: Mit diesem Service ist ein gesicherter,<br />
automatisierter und stabiler Datenaustausch<br />
zwischen den Piko-Wechselrichtern<br />
und dem Piko Solar Portal über das<br />
Mobilfunknetz möglich. (eg)<br />
Halle B4, Stand 310<br />
green factory<br />
Barcodegestütztes<br />
Bestell- und Lagermanagementsystem<br />
Zeit- und geldsparend können Fachhandwerker<br />
jetzt bei green factory Produkte<br />
nachbestellen. Als Basis wird ihnen dazu<br />
neben einem mobilen und batteriebetriebenen<br />
Scanner ein green-factory-Systemlagerregal<br />
mit Basiskomponenten zur Verfügung<br />
gestellt. Im Fall einer Nachbestellung<br />
scannt der Fachhandwerker den zu<br />
entnehmenden Artikel vom Lagerplatz,<br />
vom Regal oder von der Verpackung ab.<br />
Die erfassten Artikel werden im Scanner<br />
so lange gespeichert, bis er am PC über<br />
die USB-Schnittstelle ausgelesen wird. Ist<br />
der Rechner an das Internet angeschlossen,<br />
bedarf es dann nur noch eines Klicks,<br />
um die Bestellung abzuschicken. Wie gewohnt<br />
erhält der Fachhandwerker daraufhin<br />
in Kürze neben seiner Auftragsbestätigung<br />
auch die bestellte Ware. (eg)<br />
Halle C2, Stand 260<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
23
Messeausblick Intersolar Europe 2013<br />
Steca Elektronik<br />
IP65 Schutz für den<br />
harten Ausseneinsatz<br />
Als Erweiterung der Outdoor-Variante<br />
coolcept-x seiner Wechselrichter-Familie<br />
coolcept stellt Steca Elektronik die Wechselrichter<br />
mit dem einem widerstandsfähigen<br />
Designgehäuse aus Edelstahl vor,<br />
das mit IP65 Schutz gegen Schmutz und<br />
Wasser bietet. Bereits ab diesem Sommer<br />
sind die coolcept-x Geräte zudem mit dem<br />
verbesserten Kommunikationsmodul »Internet-ready«<br />
ausgestattet. Dieses bietet<br />
serienmäßig einen kompletten Datenlogger<br />
mit kostenlosem Web-Portal. Die Anmeldung<br />
ans Portal erfolgt über eine<br />
Plug&Play-Installation. Einen aktuellen<br />
Überblick über den Leistungsstand der<br />
eigenen Photovoltaikanlage liefert ein<br />
neues Internetportal, das Steca auf der Intersolar<br />
erstmals vorstellt. Einfach die gewünschte<br />
Anlage auswählen, anklicken,<br />
und der Anlagenbetreiber erhält alle Daten<br />
des Systems und über den Ertrag – übersichtlich<br />
aufgeschlüsselt und dargestellt in<br />
Charts. (eg)<br />
Halle B4, Stand 111<br />
Sputnik Engineering<br />
Überwachungsmodul<br />
für SolarMax P-Serie<br />
Als Ergänzung zur Stringwechselrichterserie<br />
SolarMax P stellt Sputnik Engineering<br />
auf der Messe das Überwachungs-Modul<br />
MaxView vor. Es erlaubt die langfristige<br />
und ortsunabhängige Überwachung privater<br />
PV-Anlagen ohne zusätzlichen externen<br />
Datenlogger und damit ohne weitere<br />
Kosten für den Anlagenbetreiber. Max-<br />
View ist mit allen Geräten der SolarMax-<br />
P-Serie kompatibel und steht nach einmaliger<br />
Registrierung auf der SolarMax-Webseite<br />
kostenlos zur Verfügung. Um einen<br />
direkten Zugriff auf die Erträge der PV-<br />
Anlage zu erhalten, muss der Anlagenbetreiber<br />
lediglich seinen Wechselrichter per<br />
Plug&Play an das Heimnetzwerk anschließen.<br />
Danach lassen sich Tages-, Monats-,<br />
Jahres- und Gesamterträge der Anlage<br />
über den Webbrowser aufrufen, miteinander<br />
vergleichen und in unterschiedlichen<br />
Diagrammtypen oder Tabellen visualisieren<br />
und exportieren. (eg)<br />
Halle B4 Stand 110<br />
Multi-Contact-Deutschland<br />
Zuverlässig<br />
in jeder Umgebung<br />
Mit der Anschlussdose Westlake und den<br />
Steckverbindern des MC4-Systems stellt<br />
Multi-Contact-Deutschland eine internati-<br />
Teamtechnik<br />
Das schnellste<br />
Single-Track-System<br />
Der »Stringer TT1200 HS« von Teamtechnik<br />
lötet Solarzellenstrings im 2,5-Sekunden-<br />
Takt auf nur einer Spur. Er übertrifft damit<br />
seinen Vorgänger um 200 Takte und ist laut<br />
Hersteller das derzeit schnellste einspurige<br />
Stringer-System auf dem Weltmarkt. »Nur<br />
eine Spur« bedeutet: erhöhter Durchsatz<br />
pro Lötprozess, reduzierte Komplexität, weniger<br />
Ersatzteilbedarf und geringerer Personaleinsatz.<br />
Durch ein spezielles Niederhalterkonzept<br />
entkoppelt Teamtechnik in seinen<br />
Anlagen den Lötprozess vom Zellhandling.<br />
So gelingt es dem Unternehmen, mit<br />
nur einer Spur 1400 Takte pro Stunde abzusichern,<br />
bei einer Taktzeit von 2,5 Sekunden.<br />
Das Niederhalterkonzept steht auch<br />
für Prozesssicherheit und eine sehr gute<br />
Stringgeometrie. Gleichzeitig garantiert es<br />
geringste Bruchraten: je nach Zellentyp von<br />
unter 0,1 - 0,3 Prozent. Die Anlage zeichnet<br />
sich durch einen modularen und standardisierten<br />
Aufbau aus. Dieser Aufbau ermöglicht<br />
es, auch neue Zelltechnologien auf das<br />
System zu adaptieren. Im firmeneigenen<br />
Kompetenzzentrum werden BC-/MWT-,<br />
4-Bus-bar- und Halbzellen sowie Klebetechnologien<br />
getestet, optimiert und zur Produktionsreife<br />
gebracht. Erste Anlagen sind<br />
bereits ausgeliefert. (zü)<br />
Halle A5, Stand A5.274<br />
24<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
onal anerkannte Komplettlösung<br />
für bis zu<br />
1500 VDC IEC / 1000<br />
VDC UL zur Verfügung.<br />
So eignet sich das MC4-System mit der Anschlussdose Westlake<br />
für fast alle Anwendungen wie etwa in Küstennähe, oder<br />
auch in Stallungen. Westlake hat zusammen mit mehreren<br />
Steckverbindern den Salznebeltest nach DIN EN 60068-2-<br />
52:1996 erfolgreich bestanden. Zusätzlich hat die DLG Westlake<br />
und zwei Steckverbindern des MC4-Systems die Beständigkeit<br />
gegen Ammoniak bescheinigt. (eg)<br />
Halle A4, Stand 290<br />
Dr. Valentin <strong>Energie</strong>Software<br />
PV*SSOL advanced<br />
Auf der Intersolar führt Dr. Valentin <strong>Energie</strong>Software ein Folgeprogramm<br />
für PV*SOL in den Markt ein: PV*SOL advanced.<br />
Mit diesem Programm ist es erstmals möglich, die Speicherung<br />
von Strom in Batteriesystemen abzubilden. Gleichzeitig<br />
sind viertelstündliche und minütliche Lastprofile importierbar.<br />
Darüber hinaus ist eine Berechnung von Strangleitungsverlusten<br />
und AC- und DC-Leitungsverlusten pro<br />
Wechselrichter möglich. (eg)<br />
Halle A6, Stand 140<br />
Fronius<br />
Erste Hybrid-Wechselrichter<br />
Auf der Intersolar präsentiert Fronius den Prototyp seines ersten<br />
Hybrid-Wechselrichters. Selbst erzeugter Solarstrom lässt<br />
sich damit auch speichern. Dank des modularen Aufbaus des<br />
Hybrid-Wechselrichters lässt sich der Speicher<br />
des Geräts jederzeit flexibel ergänzen<br />
bzw. erweitern. Es ist auch<br />
möglich, die Speicherbatterie zu<br />
einem späteren Zeitpunkt<br />
nachzurüsten. Kommunikationskanäle<br />
wie Webserver,<br />
WLAN und Ethernet sorgen<br />
dafür, dass der Anlagenbetreiber<br />
jederzeit<br />
die Performance seiner<br />
PV-Anlage im<br />
Blick hat. Erhältlich<br />
sein wird der Hybrid-Wechselrichter<br />
ab 2014. (eg)<br />
Halle B4, Stand 210
Messeausblick Intersolar Europe 2013<br />
Knubix<br />
Intelligente<br />
<strong>Energie</strong>speicher<br />
Knubix präsentiert auf der Intersolar den<br />
einphasigen Knut (1 x 3000 VA) mit 5,5<br />
kWh Speicherkapazität. Im 4. Quartal<br />
wird das Unternehmen zudem den großen<br />
Bruder von Knut (3 x 5000 VA) auf den<br />
Markt bringen, mit Speicherkapazitäten<br />
ab 16,5 kWp. Die Knut-Speichertechnologie<br />
ist in alle bestehenden Systeme integrierbar<br />
und ist kompatibel mit allen regenerativen<br />
Stromerzeugern. Knut verfügt<br />
über eine USV-Funktionalität auf allen drei<br />
Phasen, damit ist die Stromversorgung<br />
auch bei Stromausfall automatisch gewährleistet.<br />
Durch die integrierte Bypass-<br />
Schaltung lässt sich der Speicher mit<br />
einem Handgriff an die Hausinstallation<br />
schalten oder von ihr trennen. Zu den weiteren<br />
Besonderheiten des intelligenten<br />
<strong>Energie</strong>speichers zählt die Power-Assist-<br />
Funktion, mit der sich bei Spitzenlasten<br />
Strom zusätzlich zur Unterstützung aus<br />
dem Netz zuführen lässt. (eg)<br />
Halle A6, Stand 471<br />
Mage Solar<br />
60-zellige Module<br />
mit bis zu 250 W<br />
Danfoss<br />
Zweite Generation<br />
dreiphasiger Stringwechselrichter<br />
Als Höhepunkt des diesjährigen Messeauftritts<br />
präsentiert Danfoss Solar Inverters<br />
die zweite Generation seiner dreiphasigen<br />
transformatorlosen String-Wechselrichter.<br />
Unter der Bezeichnung FLX liefern sie<br />
Leistungen von 6 bis 17 kW. Sie bieten<br />
unter anderem 1000 VDC Eingangsspannung<br />
und bis zu drei unabhängige MPP-<br />
Tracker, mit einem MPP-Spannungsbereich<br />
zwischen 250 und 800 V. Ein Monitoring<br />
ist bereits integriert, und die ConnectSmart-Funktion<br />
ermöglicht eine<br />
Echtzeit-Überwachung der PV-Anlage<br />
über die Danfoss-App. (eg)<br />
Halle B4, Stand 230<br />
Mit der »Mage Powertec Plus«-Serie stellt<br />
Mage Solar eine neue Familie polykristalliner,<br />
60-zelliger Solarmodule mit 240 bis<br />
250 W Leistung und einem Modulwirkungsgrad<br />
von bis zu 15 Prozent vor. Dank<br />
der 5-W-Plustoleranzen wird die Nennleistung<br />
in jedem Fall erreicht oder sogar überschritten.<br />
Darüber hinaus stellt das Unternehmen<br />
auf der Messe eine neue Version<br />
seines flexibel einsetzbaren Montagesystems<br />
»Mage Safetec Plus« vor, das sich für<br />
die Montage auf Trapezblech eignet. Kurze<br />
Profilschienen werden dazu über zwei<br />
Hochsicken durch eine Selbstbohrschraube<br />
direkt angebunden. Die Modulklemmen<br />
werden dann mit dem »Mage Safetec Plus«-<br />
Klick-Schraub-Mechanismus befestigt. Für<br />
die Montage auf Flach- und Foliendächern<br />
bietet das Unternehmen zwei Leichtkonstruktionslösungen<br />
an, bei denen die Flächenlast<br />
inklusive der Module unter 10 kg<br />
pro Quadratmeter liegt. (eg)<br />
Halle B6, Stand 110<br />
Bosch Power Tec<br />
Zugeschnitten auf<br />
kleine PV-Anlagen<br />
Als Reaktion auf<br />
den weltweit steigenden<br />
Bedarf an<br />
Wechselrichtern<br />
für PF-Kleinanlagen,<br />
wird Bosch<br />
Power Tec in der<br />
zweiten Hälfte<br />
dieses Jahres einphasige,<br />
trafolose<br />
Strangwechselrichter<br />
in vier Leistungsklassen auf den<br />
Markt. Aufgrund ihrer hohen Schutzart<br />
eignen sich die Geräte der BPT-S-Serie<br />
auch für den Einsatz unter besonders widrigen<br />
Bedingungen. Die kleinsten Strangwechselrichter<br />
aus dem Bosch-Power-Tec-<br />
Portfolio werden in den Leistungsklassen<br />
3 kVA, 3,68 kVA sowie 4 kVA und 4,6 kVA<br />
erhältlich sein. Die beiden Varianten mit<br />
den höheren Leistungen sind mit zwei MPP-<br />
Trackern ausgestattet. Für größere Anlagen<br />
bietet das Unternehmen dreiphasige Strangwechselrichter<br />
in den Leistungsklassen 12,<br />
13, 14, 18 und 20 kVA an. Die Geräte verfügen<br />
über drei beziehungsweise die beiden<br />
Varianten mit 18 und 20 kVA über vier MPP-<br />
Tracker. Die dreiphasigen Strangwechselrichter<br />
werden in der ersten Jahreshälfte<br />
2014 sukzessive in den Markt eingeführt.<br />
Alle Geräte der BPT-S Serie verfügen über<br />
einen Datenlogger. (eg)<br />
Halle A2, Stand 270<br />
26<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
TÜV Rheinland<br />
Praxisnahe Prüfdienstleistungen<br />
Die Weiterentwicklung des Qualitätsprogramms<br />
von TÜV Rheinland für Investoren<br />
von Solaranlagen umfasst als neue<br />
Leistungen einen Quick Performance<br />
Check und einen Quality Benchmark für<br />
PV-Module. Der Quick Performance Check<br />
zielt darauf ab, projekt- und herstellerbezogen<br />
eine Aussage über die Leistung der<br />
Module und über Schädigungen oder Qualitätsmängel<br />
durch Mikrorisse von Modulen<br />
zu treffen. Neu entwickelt wurde der<br />
Quality Benchmark, der zusätzlich zum<br />
Quic Performance Check den Nachweis<br />
erbringt, dass gelieferte Module tatsächlich<br />
den vereinbarten Eigenschaften entsprechen.<br />
Geprüft werden neben der Sicherheit,<br />
der Verarbeitungs- und Fertigungsqualität<br />
auch die Laminationsgüte<br />
mittels Vernetzungsgradbestimmung und<br />
Abzugstests. Der TÜV Rheinland zieht die<br />
notwendigen Module als Prüfmuster aus<br />
der jeweiligen Liefercharge. (eg)<br />
Halle 2, Stand 430<br />
Soleos Solar<br />
Solarmodul mit<br />
240 W Nennleistung<br />
Unter der Typenbezeichnung<br />
Soleos 250P präsentiert Soleos<br />
Solar ein polykristallines<br />
Solarmodul mit 250 W Nennleistung<br />
und einer Moduleffizienz<br />
von 14,94 Prozent.<br />
Durch ihr gehärtetes Frontglas<br />
und der von 3,2 auf 4<br />
mm erhöhten Dicke sind die<br />
Solarzellen des neuen Moduls auch bei<br />
schwierigen Witterungsbedingungen optimal<br />
geschützt. Soleos 250P hält Schneelasten<br />
bis 5400 Pascal und Windlasten bis<br />
2400 Pascal stand. In den ersten 10 Jahren<br />
des Gebrauchs garantiert Soleos seinen<br />
Kunden mindestens 90 Prozent Leistung,<br />
bis zum 25. Jahr der Nutzung beträgt die<br />
Leistungsgarantie 80 Prozent. (eg)<br />
Halle B5, Stand 671<br />
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Messeausblick Intersolar Europe 2013<br />
Solare Datensysteme<br />
Erweiterte Visualisierungsfunktionen<br />
Mit einem Trio neuer Modelle des Überwachungssystems<br />
Solar-Log präsentiert<br />
sich Solare Datensysteme auf der Intersolar.<br />
Auf kleinere und mittlere Anlagen<br />
zugeschnitten sind Solar-Log 300 und<br />
Solar-Log 1200, für Großanlagen konzipiert<br />
ist das Modell Solar-Log 2000. Alle<br />
neuen Modelle verfügen über ein LC-Display,<br />
das die bisherigen Status-LEDs ersetzt.<br />
Bei den Modellen Solar-Log 1200<br />
und 2000 gibt es zusätzlich ein TFT-Farb-<br />
Touchscreen, das alle wichtigen Informationen<br />
zur Anlagenleistung liefert. Zudem<br />
gibt es jetzt serienmäßig einen USB-An-<br />
schluss. Er ermöglicht<br />
automatisch eine nächtliche<br />
Datensicherung und<br />
vereinfacht zukünftige Firmware<br />
Updates erheblich. Als<br />
weitere Neuheit wird am<br />
Stand das Solar-Log Meter präsentiert.<br />
Es wird Ende Q3 2013<br />
auf den Markt gebracht, und<br />
stellt die erstmalige Integration<br />
eines Stromzählers in ein PV-Monitoring-Gerät<br />
dar. (eg)<br />
Halle B4, Stand 261<br />
Q3 <strong>Energie</strong>elektronik<br />
Skalierbare Batteriespeicherlösung<br />
Als Q_BEE ES stellt Q3 <strong>Energie</strong>elektronik<br />
auf der Messe eine Batteriespeicherlösung<br />
zur Steigerung des Eigenverbrauchs in<br />
privaten Eigenheimen oder Kleinbetrieben<br />
vor. Das System basiert auf einem trafolosen<br />
Wechselrichter mit 1,5 kW Nennleistung,<br />
einem Lithium-Ionen Speicher mit<br />
wahlweise 2 kWh, 4 kWh oder 8 kWh<br />
sowie einem Einspeisesensor. Als AC-gekoppeltes<br />
PV-Batteriesystem ist das Q_BEE<br />
<strong>Energie</strong>system sowohl in Neuanlagen einsetzbar<br />
als auch in schon bestehenden<br />
Photovoltaik-Systemen. Seine Speicherka-<br />
pazität ist dabei auch nachträglich skalierbar.<br />
Das integrierte <strong>Energie</strong>management<br />
arbeitet vollautomatisch und ist auf die<br />
Minimierung des Netzstrombezugs und<br />
maximale Wirtschaftlichkeit für den Anwender<br />
ausgelegt. Das Batteriemanagement-System<br />
sorgt für eine optimale Beund<br />
Entladung der Lithium-Ionen-Speicher<br />
und gewährleistet einen Betrieb von<br />
5000 Zyklen und eine Lebensdauer von<br />
bis zu 20 Jahren. (eg)<br />
Halle B5, Stand 177<br />
DELTA<br />
Wechselrichterdaten<br />
leicht abrufbar<br />
Für Smartphones und<br />
Tablet-PCs hat DELTA<br />
die Monitoring-Applikation<br />
»SOLIVIA Live«<br />
entwickelt. Sie ermöglicht<br />
dem Anwender<br />
eine besonders einfache<br />
Überwachung seiner<br />
Solaranlage. Alle wichtigen<br />
Daten des Wechselrichters<br />
von Delta –<br />
wie die aktuelle Leistung und der <strong>Energie</strong>ertrag<br />
des Tages, Monats, Jahres und der<br />
gesamten Laufzeit – sind in übersichtlichen<br />
Grafiken abrufbar. Mit einem Klick auf den<br />
»share button« in der Anwendung kann der<br />
Nutzer diese Grafiken auf Facebook und<br />
Twitter mit seinen Freunden teilen. Eine<br />
Inverter-Event-Liste speichert alle wesentlichen<br />
Ereignisse und hebt die wichtigsten<br />
Nachrichten hervor, um dem Nutzer die<br />
ständige Kontrolle der Anlage zu gewährleisten<br />
und somit mögliche Anlagenprobleme<br />
frühzeitig zu erkennen und den Ertrag<br />
der PV-Anlage sicherzustellen. »SOLI-<br />
VIA Live« ist in Apple-iOS- und Android-<br />
Versionen erhältlich. Im Laufe des Jahres<br />
wird eine Windows-8-Version folgen. (dg)<br />
Halle B4, Stand 460<br />
28<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
Feron<br />
Backsheet ohne<br />
Heißschmelz-Kleberfolie<br />
Das »Backsheet HelioX PV neoX CPC« von Feron gewährleistet<br />
einen reduzierten Materialeinsatz, minimierte Fehlerquellen<br />
und einen geringeren Produktionsaufwand. Erhältlich ist das<br />
Backsheet in vier verschiedenen Qualitäten hinsichtlich der<br />
Langlebigkeit (DHT bis zu 5000 h) für verschiedene Einsatzbereiche.<br />
Durch den beschichteten Monofolienaufbau sind<br />
keine Klebeschwachstellen vorhanden. Der Hersteller hat keine<br />
Heißschmelzkleberfolien wie EVA als Bestandteil des Backsheets<br />
verwendet. Der Laminationsprozess in der Herstellung<br />
kann somit bei Temperaturen von mehr als 160 °C erfolgen.<br />
Dadurch ist sichergestellt, dass die notwendige Dicke der elektrischen<br />
Isolationsschicht auch nach der Lamination vorhanden<br />
ist und nicht »schmilzt«. (zü)<br />
Halle A5, Stand 551<br />
Reis Robotics<br />
Solar- und Batteriemodule<br />
kostenoptimiert produzieren<br />
Standardisierte Anlagenkomponenten für die Fertigung von<br />
Solar- und Batteriemodulen zeigt Reis Robotics auf der Intersolar.<br />
Von der manuellen Fertigung bis hin zur Vollautomatisierung:<br />
Alle Fertigungsschritte der Prozesskette stehen als<br />
eigenständige Stationen in drei Ausbaustufen zur Verfügung:<br />
manuell, semiautomatisch und vollautomatisch. Jede Station<br />
kann einzeln betrieben werden und eignet sich somit für die<br />
Nachrüstung und Erweiterung vorhandener Anlagen, auch<br />
Anlagen anderer Anbieter. Zu den Innovationen von Reis Robotics<br />
zählt auch die neue Robotersteuerung »reisPAD«. Mit<br />
10-Zoll-Touchscreen, Roboterbewegung per Touch-Motion<br />
über den gesamten Bildschirm, Scrollbars für alle wichtigen<br />
Funktionen und haptischen Marken zur »blinden« Bedienung<br />
ist das reisPAD laut Hersteller die schnellste und einfachste<br />
Art der Programmierung und Bedienungsanzeige. (zü)<br />
Halle A5, Stand 668<br />
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Kategorie „Solare Projekte in Europa“)
Fokus • <strong>Energie</strong>speicher<br />
■ Shunt-basiertes Strom- und Spannungsmessmodul<br />
Wirkungsgrad und Lebensdauer<br />
von <strong>Energie</strong>speichern verbessern<br />
Um <strong>Energie</strong>speicher fit für die <strong>Energie</strong>wende zu machen und sie in Wirkungsgrad<br />
und Lebensdauer zu verbessern, ist eine kontinuierliche Überwachung der Batteriekapazität<br />
nötig. Einen hochgenauen Ansatz verfolgt Isabellenhütte mit dem Shuntbasieren<br />
Strom- und Spannungsmessmodul »IVT Modular«: Mit einem Messfehler<br />
von unter 0,1 Prozent unterbietet es Produkte anderer Messverfahren um ein<br />
Vielfaches.<br />
Mit einem Anteil von rund 10 Prozent am<br />
jährlichen Bruttostromverbrauch soll sich<br />
die Photovoltaik laut dem Bundesverband<br />
Solarwirtschaft bis 2020 als wesentliche<br />
Säule der <strong>Energie</strong>versorgung in<br />
Deutschland etablieren – dies führt dazu,<br />
dass Privatpersonen und Unternehmen<br />
immer mehr eigene Elektrizität erzeugen<br />
und verbrauchen werden. Das geht jedoch<br />
nur, wenn die <strong>Energie</strong>speicher der<br />
PV-Anlagen überschüssige <strong>Energie</strong> so<br />
lange speichern können, bis sie benötigt<br />
wird. Die in Spitzenzeiten produzierte<br />
<strong>Energie</strong> muss zu jeder Tages- und Nachtzeit<br />
zum Verbrauch zur Verfügung stehen.<br />
Obwohl <strong>Energie</strong>speicher inzwischen<br />
wirtschaftlich und effizient betrieben<br />
werden, besteht doch immer noch erheblicher<br />
Forschungsbedarf, um den Wirkungsgrad<br />
und die Lebensdauer zu steigern<br />
und gleichzeitig die Kosten zu senken.<br />
Eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />
ist die präzise Messung der Batteriekapazität.<br />
So muss das System über<br />
Funktionen wie State of Charge (SoC),<br />
State of Health (SoH) und State of Function<br />
(SoF) genau informiert sein. Fundierte<br />
Aussagen darüber lassen sich nur<br />
auf Basis einer genauen Bestimmung von<br />
Strom und Spannung treffen.<br />
Hier setzt die auf Shunt-basierte Strommesstechnik<br />
spezialisierte Isabellenhütte<br />
an: Basierend auf den Erfahrungen im<br />
Das Strom- und Spannungsmessmodul<br />
IVT Modular in der galvanisch getrennten (li.)<br />
und galvanisch nicht getrennten Variante lässt<br />
sich aus standardisierten Komponenten flexibel konfigurieren.<br />
30<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
Ich bin auch ein DC-<strong>Energie</strong>zähler.<br />
Der SINEAX V604s ist<br />
so<br />
vielfältig wie ein Schweizer Taschenmesser<br />
und<br />
bietet zudem eine hohe galvanische Trennung zwischen<br />
Eingang, Ausgang, Hilfsenergie und Kommunikationsschnittstelle.<br />
Seine 2 Eingänge können mathematisch verknüpft und über<br />
analoge oder digitale Schnittstellen weiterverarbeitet werden.<br />
Typische Anwendungen des SINEAX V604s:<br />
• DC-<strong>Energie</strong>zähler<br />
• Ladungsüberwachung von <strong>Energie</strong>speichern<br />
• DC-Leistungsmessung<br />
• Differenzüberwachung von 2 Eingangsgrössen<br />
• Redundante Temperaturüberwachung<br />
• Signalanpassung und Signalverstärkung<br />
• Grenzwert- und Gradientenüberwachung<br />
• Via MODBUS kommunizieren und schalten<br />
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Vertrieb Deutschland:<br />
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Telefon +49 (0)911 8602-111<br />
Telefax +49 (0)911 8602-777
Fokus • <strong>Energie</strong>speicher<br />
Automobil-Batteriemanagement hat sie<br />
das bereits praxiserprobte IVT-Sensormodul<br />
zur Strom-, Spannungs- und Temperaturmessung<br />
für den Einsatz in Speichersystemen<br />
für regenerative <strong>Energie</strong>systeme<br />
weiterentwickelt. Unter dem Namen<br />
»IVT Modular« ist das Sensorsystem<br />
nun mit frei konfigurierbaren Modulen<br />
erhältlich.<br />
»Mit dem IVT Modular lassen sich die<br />
physikalischen Größen Strom und Spannung<br />
exakt ermitteln«, erläutert Jens<br />
Hartman, Sales Director ISAscale bei Isabellenhütte.<br />
Diese Messwerte sind wichtig,<br />
damit der <strong>Energie</strong>fluss in der Batterie<br />
kontrolliert erfolgen kann, die Ladezeiten<br />
und -zyklen optimiert werden können<br />
und sich somit schließlich die Lebensdauer<br />
der Batterie verlängert. »Für zukunftsfähige<br />
<strong>Energie</strong>speicher, wie sie für<br />
die geplante <strong>Energie</strong>wende in Deutschland<br />
benötigt werden, sind diese Faktoren<br />
elementar.«<br />
Langzeitstabil<br />
dank Shunt-Technologie<br />
Der für die Messwerterfassung eingesetzte<br />
Sensor basiert auf der Shunt-Technologie.<br />
Shunts oder so genannte Strommesswiderstände<br />
werden in der Batterieüberwachung<br />
bevorzugt eingesetzt, denn sie<br />
arbeiten über den gesamten potentiell<br />
auftretenden Temperaturbereich und unter<br />
allen Umgebungsbedingungen sehr<br />
genau. Bedingt durch extrem niedrige<br />
Widerstandswerte zwischen 5 und 300<br />
μOhm fällt die Verlustleistung gering<br />
aus.<br />
»Widerstände haben normalerweise die<br />
Eigenschaft, dass sie über einen Temperaturbereich<br />
driften«, verdeutlicht Hartmann.<br />
»Die Shunts der Isabellenhütte sind<br />
bei Temperaturen von –40 °C bis +125 °C<br />
nahezu driftfrei und damit von Temperatureinflüssen<br />
annähernd unabhängig.«<br />
Darüber hinaus verfügt das IVT Modular<br />
über eine hohe Überstrom- und Überspannungsfestigkeit,<br />
eine hohe Langzeitstabilität,<br />
einen stabilen mechanischen Aufbau<br />
und einen niedrigen inneren elektrischen<br />
Widerstand.<br />
0,1 Prozent Messgenauigkeit<br />
Bei Lithium-Ionen-Batterien reicht der<br />
Spannungsbereich bis zu 800 V. Der<br />
Strombereich variiert von 600 bis 800 A in<br />
<strong>Energie</strong>speichersystemen für Wohnhaus-<br />
Solaranlagen und bis zu 2,5 kA in Großspeichersystemen<br />
für Industrieunternehmen.<br />
Das Messmodul der Isabellenhütte ist nun<br />
in der Lage, Ströme und Spannungen dieser<br />
Bandbreite mit einer initialen Genauigkeit<br />
von 0,1 Prozent zu messen – in den<br />
Datenblättern als Initial Error bezeichnet,<br />
als maximaler Fehler von 0,1 Prozent bezogen<br />
auf den gelesenen Wert (»of Reading«).<br />
Dazu Jens Hartmann: »Produkte<br />
anderer Messverfahren, die nicht über die<br />
kompakte Bauweise des IVT verfügen,<br />
messen vergleichsweise höchstens mit einer<br />
Genauigkeit von 1 Prozent.« Das IVT<br />
Modular ist als kleinstmögliche Baugröße<br />
konstruiert, die dennoch alle Funktionen<br />
abdeckt: In der galvanisch getrennten Version<br />
misst das Modul 84 mm x 86 mm<br />
(inklusive Gehäuse und Shunt), in der<br />
nicht galvanisch getrennten Variante 84<br />
mm x 63.<br />
Individuelle Konfiguration<br />
Die modulare Bauweise des IVT Modular<br />
ermöglicht <strong>Energie</strong>speicher-Herstellern<br />
eine relativ große Flexibilität entsprechend<br />
ihrer jeweiligen spezifischen Anforderungen:<br />
Der Kunde wählt aus den Komponenten<br />
Isolation, Überspannungserkennung,<br />
Hardware- und Software-Trigger,<br />
Strommessbereich, Spannungsmesskanäle,<br />
Schnittstellen sowie Eingangsspannung<br />
aus.<br />
Hinsichtlich der Eingangsspannung gibt es<br />
das IVT Modular mit geregelter Versorgung<br />
(5 V) oder mit ungeregelter Versorgung<br />
(5 bis 12 V oder 7 bis 60 V). Für<br />
hohe Spannungen bis 800 V kann der Kunde<br />
sein IVT Modular mit galvanisch getrennter<br />
Isolation bestellen. Optional ist<br />
eine Überspannungserkennung für positive<br />
oder negative Ströme vorhanden, die<br />
beispielsweise beim Laden oder Entladen<br />
der Batterien fließen. Der Schwellwert und<br />
eine Hysterese sind über die Software einstellbar.<br />
Ebenso wählbar ist ein Hardware<br />
Trigger – ein extra Port/Pin, der einen Start<br />
der Messreihen durch einen externen Auslöser<br />
ermöglicht. Über einen separaten<br />
Steckverbinder können mehrere Sensoren<br />
in verschiedenen Topologien aufgebaut<br />
und gleichzeitig getriggert werden. Ein<br />
zusätzlicher Software Trigger ist Bestandteil<br />
der internen Software und in jedem<br />
Modul implementiert.<br />
Es stehen fünf im Strommessbereich abgestufte<br />
Module zur Auswahl, wobei sich<br />
die Dauerstrom-Messbereiche qualitativ in<br />
der Auflösung unterscheiden:<br />
Strom messbereich<br />
Auflösung<br />
± 100 A 4 mA<br />
± 300 A 10 mA<br />
± 500 A 27 mA<br />
± 1000 A 47 mA<br />
± 2500 A 186 mA<br />
Der IVT Modular verfügt über bis zu drei<br />
Spannungsmesskanäle pro Sensor. Jeder<br />
Kanal besitzt einen Spannungsteiler, damit<br />
er einen Messbereich bis 800 V zur<br />
Verfügung hat. Die drei Spannungseingänge<br />
sind so konfigurierbar, dass sie drei<br />
weitere Punkte im System überwachen<br />
können. Für die digitale Kommunikation<br />
gibt es optional eine CAN- oder eine SPI-<br />
Schnittstelle, wobei die CAN-Variante aufgrund<br />
der erheblich höheren Störfestigkeit<br />
bevorzugt verwendet wird. Die SPI-<br />
Schnittstelle empfiehlt sich hauptsächlich<br />
für Anwendungen mit kurzen Kommunikationsstrecken.<br />
Zusätzlich zu den wählbaren Modulen<br />
verfügt das IVT Modular auch über Features<br />
wie eine Diagnose oder einen Bootloader.<br />
Mit Hilfe des Bootloaders kann der<br />
Anwender eine neue Firmware aufspielen,<br />
etwa um neue Funktionen zu aktivieren.<br />
Die Diagnose gibt Auskunft über den Einsatz<br />
des Sensors: Der Sensor speichert<br />
während seines Einsatzes Werte wie maximale<br />
Spannung, Strom, Temperatur sowie<br />
die Betriebsstunden, die für statistische<br />
Auswertungen genutzt werden<br />
können. (nw)<br />
<br />
32<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
■ Batterie-Managementsysteme in PV-Anlagen<br />
Funktionale Sicherheit<br />
bestimmt das Anforderungsprofil<br />
und den Lösungsansatz<br />
Batteriebasierende Speichersysteme sind ein wichtiger Bestandteil in der Umsetzung<br />
der <strong>Energie</strong>wende. Rutronik hat in Zusammenarbeit mit Hochschulen umfangreiche<br />
Studien zu deren Marktpotenzial erarbeitet, die unterschiedlichen<br />
Batterietechnologien analysiert und daraus das Anforderungsprofil und die Lösungsansätze<br />
für Batterie-Management-Systeme (BMS) und deren elektronischen<br />
Bauelemente definiert.<br />
Autoren: Philipp Mai und Andreas Mangler<br />
Jede Batterietechnologie hat ihre Stärken<br />
und Schwächen. So ist zum Beispiel die<br />
Lithium-Ionen Batterie in den Bereichen<br />
<strong>Energie</strong>- und Leistungsdichte sowie Wirkungsgrad<br />
führend. Metal-Air-Batterien<br />
sind hinsichtlich der Kosten attraktiv, die<br />
Vanadium-Redox-Batterie punktet hingegen<br />
mit langer Lebensdauer, genau wie<br />
die NaS-Batterie.<br />
Anforderungen und Einflussfaktoren<br />
an ein BMS für PV-Management<br />
Die physikalischen Einflussfaktoren (z.B.<br />
Lade-/Entladezyklen, Spitzenströme,<br />
Temperaturzyklen Sommer/Winter-Betrieb)<br />
auf ein BMS für Batterien in PV-<br />
Anlagen unterscheiden sich deutlich von<br />
denen in der Elektromobilität. Beispielsweise<br />
ist der äußere Temperatureinfluss<br />
bei einer Installation im Innern eines Gebäudes<br />
unter Umständen komplett zu vernachlässigen,<br />
weil von konstanter Umgebungstemperatur<br />
im idealen Arbeitsbereich<br />
ausgegangen werden kann. Hier<br />
dominiert der Wirtschaftlichkeitsaspekt:<br />
_06K4O_Udomi_ET_06.pdf;S: 1;Format:(90.00 x 125.00 mm);15. Sep 2011 06:50:55<br />
Für PV-Systeme war bisher nur die Bleisäure-Batterie<br />
verfügbar. Sie wird aufgrund<br />
der geringen Kosten auch weiterhin<br />
in kleinen und günstigen Anlagen<br />
zum Einsatz kommen, aber auf absehbare<br />
Zeit von der Lithium-Ionen-Batterie<br />
verdrängt werden. Mit dem Fortschritt<br />
der Lithium-Ionen-Batterie drängt diese<br />
zunehmend in den Photovoltaik-Markt<br />
und wird ihn in den kommenden Jahren<br />
bestimmen.<br />
Eine interessante Alternative bietet derzeit<br />
nur die NaS-Batterie – ein umfassendes<br />
Thermomanagement vorausgesetzt. Sie ist<br />
in zahlreichen Speicherkraftwerken weltweit<br />
im Einsatz, doch ihre Verwendung im<br />
privaten Bereich wird von den Herstellern<br />
nicht gefördert. Ob die Vanadium-Redox-<br />
Batterie mit ihrer geringen <strong>Energie</strong>dichte<br />
gegen die NaS-Batterie oder Lithium-Ionen-Batterie<br />
eine Marktchance hat, ist<br />
fraglich. Metal-Air-Batterien sind hingegen<br />
noch weit von einer Marktreife entfernt,<br />
bieten jedoch eine interessante Zukunftsperspektive.<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
33
Fokus • <strong>Energie</strong>speicher<br />
Das PV-System soll sich möglichst schnell<br />
amortisieren und dem Nutzer auf Dauer<br />
einen Kostenvorteil verschaffen. Deshalb<br />
müssen Batterie und BMS kostengünstig<br />
sein und eine sehr lange Lebensdauer, einen<br />
hohen Wirkungsgrad sowie hohe Zyklenfestigkeit<br />
haben. Aufgrund des großen<br />
Kostendrucks wird die Bleibatterie auch<br />
weiterhin zum Einsatz kommen und erst<br />
durch eine weitere Kostenreduktion der<br />
Lithium-Ionen-Batterie vollständig verdrängt<br />
werden.<br />
Neben der Wirtschaftlichkeit ist Sicherheit<br />
eine Hauptanforderung an das BMS. Sie ist<br />
immer entscheidend, erst recht jedoch im<br />
Heimbereich, wo Gefahren durch unsachgemäße<br />
Handhabung lauern. Elektronische<br />
Schutzmechanismen sind daher<br />
unerlässlich, gerade im Hinblick<br />
auf die Nutzung von Lithium-Ionen-<br />
Batterien. Eine wichtige Rolle spielen<br />
auch Kommunikationsschnittstellen,<br />
denn der<br />
Verbraucher möchte via<br />
Smartphone oder Internetportal<br />
über den Zustand<br />
und die Wirtschaftlichkeit<br />
seiner Batterie<br />
informiert sein. Schließlich<br />
zählt auch zu den Hauptanforderungen<br />
an das BMS, die Performance<br />
der Batterie sicherzustellen.<br />
Temperaturmanagement<br />
Im Gegensatz zum Temperaturmanagement<br />
für eine Antriebsbatterie eines Elektrofahrzeuges<br />
genügt für die PV-Anlagen-<br />
Batterie eine simple Lösung, denn sie lagert<br />
im Haus bei konstant ca. 20°C. Trotzdem<br />
muss die Temperatur jeder einzelnen<br />
Zelle überwacht werden, um die optimale<br />
Performance und Lebensdauer der Batterie<br />
sicherzustellen.<br />
SOC – State of Charge<br />
Eine genaue und fortlaufende Bestimmung<br />
des Batterie-Ladezustands ist eine<br />
zentrale Aufgabe jedes Batteriemanagements,<br />
nicht nur im Hinblick auf Sicherheit,<br />
sondern auch für die optimale Nutzung<br />
des Kurzzeitspeichers. Exakte SOC-<br />
Bestimmungsmethoden lassen eine aggressivere<br />
Nutzung der Batteriekapazität<br />
zu, da nicht mit großen Sicherheitstoleranzen<br />
kalkuliert werden muss. Damit<br />
steigen die Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />
der Batterie – eine entscheidende Anforderung<br />
im Bereich der PV Anlagen.<br />
SOH – State of Health<br />
Ein Muss ist die SOH-Bestimmung und<br />
-Überwachung für Antriebsbatterien von<br />
Elektrofahrzeugen. Auch für ein BMS für<br />
PV-Anlagen ist sie entscheidend, damit<br />
das Gesamtsystem so wirtschaftlich wie<br />
Kernfunktion für ein BMS in PV-Anlagen<br />
möglich betrieben werden kann. Um einen<br />
schnellen Eingriff zu ermöglichen und<br />
damit die Batterie vor größeren irreversiblen<br />
Schäden zu schützen, ist eine fortlaufende<br />
und exakte SOH-Bestimmung<br />
und -Überwachung notwendig. Unterschreitet<br />
die Batterie einen bestimmten<br />
SOH-Wert, arbeitet sie nicht mehr wirtschaftlich<br />
und muss ersetzt werden.<br />
Der Wirkungsgrad und die Effizienz eines<br />
Kurzzeitspeichers in PV-Anlagen sind<br />
wichtig, da sie maßgeblich für die Wirtschaftlichkeit<br />
des Gesamtsystems verant-<br />
wortlich sind. Daher muss das BMS über<br />
ein aktives Ladungsausgleichssystem verfügen<br />
– zumal ein fortlaufender Ladungsausgleich<br />
die Lebensdauer der Zellen verlängert.<br />
Passive Cell-Balancing-Systeme<br />
sind preisgünstiger, aber nicht so effizient<br />
wie ein aktives System.Auch ein BMS in<br />
privaten PV-Anlagen muss über ein umfassendes<br />
Lade- und Entlademanagement<br />
verfügen. Nur so lassen sich die hohen<br />
Anforderungen an Performance, Lebensdauer<br />
und Sicherheit erfüllen. Deshalb<br />
müssen variable Lade- und Entladeprofile<br />
je nach Zustand und Arbeitsbereich der<br />
Batterie vom BMS bereitgestellt werden.<br />
Kommunikationsschnittstellen<br />
Kommunikationsschnittstellen im<br />
BMS spielen im Zusammenhang mit<br />
den Zukunftstrends Smart Metering<br />
und Smart Grid eine große Rolle.<br />
Auch wenn heutige Haushaltsgeräte<br />
diese Standards<br />
noch nicht erfüllen,<br />
können Hersteller<br />
hiermit ein USP generieren<br />
und sich als Vorreiter<br />
positionieren.<br />
Das ist vor allem für einen<br />
Standard für die Kommunikation<br />
mit großen Stromverbrauchern<br />
im Haushalt interessant, so<br />
dass sich künftig Stromverbraucher,<br />
die nur temporär benötigt werden,<br />
variabel und kostenoptimal nutzen lassen.<br />
Schnittstellen für Smartphones oder<br />
webbasierte Anwendungen sehen Verbraucher<br />
schon jetzt als selbstverständlich<br />
an.<br />
Fazit<br />
Der Verbraucher hat ganz klar die Wirtschaftlichkeit<br />
seiner PV Anlage im Auge,<br />
sie steht auch im Mittelpunkt seiner Investitionsentscheidung.<br />
Moderne Lithium-<br />
Ionen-Batterien für mindestens 500 € pro<br />
kWh amortisieren sich noch zu langsam.<br />
Sie sind für den Heimbereich erst dann<br />
interessant, wenn sie erheblich kostengünstiger<br />
gefertigt werden. Durch das hohe<br />
Investitionsvolumen aller Batterie-Hersteller<br />
gehen wir davon aus, dass schon<br />
34<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
mittelfristig bezahlbare Technologien verfügbar<br />
sein werden. Andere Batterietechnologien<br />
sind keine Alternative: Sie haben<br />
gegenüber Lithium-Ionen-Batterien große<br />
technische Nachteile und können dadurch<br />
die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems<br />
kaum gewährleisten.<br />
Der PV-Markt bietet Herstellern von BMS<br />
vielfältige Wachstumschancen, ist aber<br />
stark von einer Kostenreduktion der Solarpanels<br />
und Batterien abhängig. Nur damit<br />
verkürzen sich die Amortisationszeiten,<br />
und die Systeme sind nicht nur aus umweltschutztechnischen,<br />
sondern auch aus<br />
wirtschaftlichen Gründen sinnvoll.<br />
Entscheidend für den Markterfolg ist ein<br />
ganzheitliches Integrationskonzept, das<br />
über ein reines BMS für Kurzzeitspeicher<br />
hinausgeht und Peripherieelemente sowie<br />
Schnittstellen zur kompletten Heimautomation<br />
einschließt. Anwendungsbereiche<br />
wie Solartankstellen und Solar Carports<br />
werden zusätzliche Wachstumspotenziale<br />
eröffnen. Hinzu kommt: Funktional sind<br />
die Anforderungen an ein BMS in PV-Anlagen<br />
praktisch identisch mit denen in der<br />
Elektromobilität. Die Größe der unterschiedlichen<br />
Parameter ist unterschiedlich.<br />
Die Synergien mit BMS für die Elektromobilität<br />
liegen bei den Hardware-<br />
Komponenten. Die unterschiedlichen<br />
Software-Algorithmen und Parametrisierungen<br />
sind einer der großen Aufgabenbereiche.<br />
(zü)<br />
<br />
■ Boeing betreibt Kosmetik statt Ursachenbehebung<br />
Dreamliner-Batterien:<br />
»Ein Auto dürfte damit nicht fahren!«<br />
Als im Dreamliner plötzlich die Li-Ionen-Batterien brannten, dachten viele Experten,<br />
dass die Probleme so schnell nicht zu lösen seien. Nun fliegt der Dreamliner<br />
aber schon wieder. Laut Batterieexperte Dr. Olaf Wollersheim vom KIT ist es rätselhaft,<br />
warum das Flugzeug wieder fliegen darf, obwohl die Ursachen der Batteriebrände<br />
nicht ausgeschaltet wurden.<br />
<strong>Energie</strong>&<strong>Technik</strong>: Der Dreamliner darf<br />
wieder fliegen. Sind die Probleme gelöst,<br />
die zu zwei Bränden an Bord von<br />
Dreamlinern geführt haben?<br />
Dr. Olaf Wollersheim: Zu konkreten Ursachen<br />
der Probleme gibt es keine Veröffentlichung.<br />
Wir können aus den öffentlich<br />
zur Verfügung stehenden Informationen<br />
nur schließen, dass die Ursache der Brände<br />
darin lag, dass in einer Zelle ein Kurzschluss<br />
entstanden ist, der eine Kettenreaktion<br />
ausgelöst und die anderen Zellen<br />
mit in den Abgrund gerissen hat. Das Ergebnis<br />
waren Brand und Rauchentwicklung.<br />
Das heißt, dass sich am Batterie-Design<br />
einiges ändern müsste?<br />
Davon gehen wir aus. Um die Ursache des<br />
Kurzschlusses zu beheben, sehen wir keinen<br />
anderen Weg. Soweit wir den öffentlich<br />
zugänglichen Informationen entnehmen<br />
können, hat sich Boeing im Wesentlichen<br />
nur dazu entschlossen, die Batterie<br />
in einen verstärkten Stahlmantel zu stecken<br />
und die Betriebsparameter einzuschränken.<br />
Das bedeutet also: Die Gefahr besteht<br />
weiterhin?<br />
So sieht es aus. Durch die eingeschränkten<br />
Betriebsparameter wird das Risiko reduziert,<br />
dass ein interner Kurzschluss auftritt,<br />
aber nicht eliminiert. Der Panzerschrank, in<br />
den man die Batterie gesteckt hat, reduziert<br />
nur die Auswirkungen, es wird hoffentlich<br />
nicht mehr so viel Rauch austreten.<br />
Im Falle eines Falles steht dann aber die<br />
<strong>Energie</strong>versorgung nicht mehr zur Verfügung?<br />
Das ist klar. Außerdem frage ich mich, wie<br />
der Gasdruck und der Rauch aus der Kammer<br />
abgeleitet werden.<br />
Also ist es doch etwas rätselhaft, warum<br />
der Dreamliner nun überhaupt wieder<br />
die Erlaubnis erhalten hat, zu fliegen?<br />
Ich habe mich auch schon gefragt, warum<br />
die Zulassung nun erteilt wurde. In der<br />
Automobilindustrie wäre das unter ähnlichen<br />
Umständen wohl nicht möglich<br />
gewesen, zumindest nicht in Deutschland.<br />
Der einzige Schluss, den man ziehen<br />
kann: Im Moment liegt das Sicherheitsniveau<br />
in Flugzeugen niedriger als in Autos.<br />
Diesen Trend halte ich für bedenklich. Aus<br />
Sicht eines Batterieexperten ist es jedenfalls<br />
wenig überzeugend, eine offenbar<br />
fehleranfällige Batteriezellentechnik einfach<br />
in ein stärkeres Gehäuse zu packen<br />
und die Betriebsparameter einzuschränken.<br />
<strong>Zum</strong>al alle Beteiligten bei den beiden<br />
Brandfällen wirklich Glück gehabt hatten:<br />
Die Brände traten am Boden bzw. ganz in<br />
der Nähe eines Flughafens auf.<br />
Wenn Sie einen Flug buchen, würden<br />
Sie also darauf achten, möglichst nicht<br />
in einem Dreamliner zu fliegen?<br />
In Bezug auf die im Flugzeug verbaute<br />
Batterietechnik wäre mir jedes andere Modell<br />
derzeit lieber.<br />
Das Interview führte Heinz Arnold<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
35
Fokus • <strong>Energie</strong>speicher<br />
■ Saft strebt die Marktführerschaft bei <strong>Energie</strong>speicherlösungen für erneuerbare <strong>Energie</strong>n an<br />
Ein Investitionsgut,<br />
kein Consumer-Produkt!<br />
<strong>Energie</strong>speicherlösungen für Privathäuser und Unternehmen sollen in Zukunft die<br />
zeitliche Verschiebung von PV-<strong>Energie</strong> in Zeiträume mit höchster Wertschöpfung<br />
ermöglichen. Gleichzeitig wird die Versorgung kritischer Verbraucher auch bei<br />
Netzausfall sichergestellt.<br />
»Es ist erfreulich, dass man sich von Seiten<br />
des Staates entschlossen hat, ein Förderprogramm<br />
für Solarstromspeicher aufzulegen«,<br />
kommentiert Holger Schuh, Geschäftsführer<br />
der Saft Batterie, die Entscheidung<br />
der Bundesregierung, seit dem<br />
1. Mai dieses Jahres den Einsatz von Solarstromspeichern<br />
finanziell zu fördern.<br />
»Dieser Schritt hat für eine Initialzündung<br />
bei denen geführt, die sich bereits seit dem<br />
letzten Jahr mit Plänen zur Installation<br />
eines Solarstromspeichers getragen haben«,<br />
versichert Schuh.<br />
Als Spezialist für den professionellen<br />
Einsatz von Batterien vor allem im<br />
Industrie-, Bahn-, Luftfahrt- und Militärbereich<br />
will Saft eine führende<br />
Rolle in dem neu entstehenden<br />
Marktsegment einnehmen. »Bei den<br />
Speicherlösungen, über die wir hier<br />
reden, handelt es sich um professionelle<br />
Produkte, keine Consumer-Ware«,<br />
betont Schuh, »wir sprechen<br />
vielmehr über ein Investitionsgut für<br />
private Nutzer, vergleichbar einem<br />
Öl- oder Gas-basierten Heizsystem«.<br />
Der professionelle Charakter dieses Produkts<br />
dokumentiert sich für ihn auch darin,<br />
dass nur zertifizierte Elektrotechniker<br />
den Anschluss eines Solarstromspeichers<br />
vornehmen dürfen. »Wir bewegen uns<br />
hier eindeutig oberhalb der Niederspannungsrichtlinie«<br />
– damit beantwortet sich<br />
für Schuh auch die Frage, ob Solarstromspeicher,<br />
ähnlich wie etwa Brennstoffzellen<br />
für den Mobileinsatz, in Zukunft vielleicht<br />
in Baumärkten erhältlich sein werden.<br />
»Aus heutiger Sicht ist das nicht<br />
vorstellbar. Ich gehe davon aus, dass alle<br />
Beteiligten die 100-prozentige Kontrolle<br />
über ihre Lieferkette behalten wollen und<br />
zugleich auf diese Weise sicherstellen,<br />
dass nur geschultes und zertifiziertes Personal<br />
mit der Montage und eventuellen<br />
Wartung dieser Anlagen betraut wird.«<br />
Als Global Player hat Saft nicht nur den<br />
neu entstehenden Markt der Solarstromspeicher<br />
im Bereich Residential- und Commercial-PV-Anlagen<br />
im Blick, das Unternehmen<br />
bietet vielmehr <strong>Energie</strong>speichersysteme<br />
an, vom Kilowatt- bis in den<br />
Megawatt-Bereich. »Unser Lösungsspektrum<br />
reicht hier von netzgekoppelten<br />
Unter der Bezeichnung Synerion stellt Saft <strong>Energie</strong>speicherlösungen<br />
von 2,2 bis 10 kWh für private PV-<br />
Anlagen her. Diese Batterien befinden sich bereits in<br />
Serienfertigung und werden von unterschiedlichen<br />
Systemintegratoren im PV-Sektor angeboten.<br />
Speicherlösungen für den Bereich der Erzeugung,<br />
der Übertragung und der Verteilung<br />
bis zum Verbrauch«, zählt Schuh auf.<br />
»Während es bei der Erzeugung vor allem<br />
um die Verstetigung der Einspeiseleistung,<br />
Glättung und Spitzenglättung im Leistungsbereich<br />
von 1 bis 10 MW geht, steht<br />
bei den Verbrauchslösungen mit Leistungen<br />
von 5 bis 50 kW vor allem das Thema<br />
Zeitverschiebung und lokales <strong>Energie</strong>management<br />
im Vordergrund.<br />
Schuh verweist auch darauf, »dass inzwischen<br />
weltweit große Systeme im Bereich<br />
erneuerbarer <strong>Energie</strong>n nur noch dann an<br />
die Systeme angeschlossen werden, wenn<br />
richtig dimensionierte Zwischenspeicher<br />
zur Verfügung stehen«.<br />
Während die Systeme für die größeren Lösungen<br />
bei Saft »Intensium Max« heißen,<br />
firmieren die Lösungen für den Residential-<br />
und Commercial-Bereich unter der Bezeichnung<br />
»Synerion« und werden von<br />
verschiedenen Systemintegratoren im PV-<br />
Bereich angeboten. Diese Module bieten<br />
2,2 kWh und 48 V. »Für einen durchschnittlichen<br />
Privathaushalt«, so Schuh,<br />
»dürfte eine aus zwei Modulen bestehende<br />
Lösung auch anspruchsvollere<br />
Eigenverbrauchsanforderungen zufriedenstellend<br />
abdecken.«<br />
Saft setzt bei seinen Speicher-systemen<br />
durchgehend auf Lithium-Lösungen.<br />
Sie zeichnen sich durch<br />
eine <strong>Energie</strong>dichte bis 135 Wh/l,<br />
sehr kurze Reaktionszeiten, eine<br />
hohe Zyklenfestigkeit, einen Wirkungsgrad<br />
von mehr als 95 Prozent<br />
und ein Leistungsvermögen bis 800<br />
W/l aus. Konkret handelt es sich<br />
um Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus. Saft<br />
setzt eine von der Südchemie entwickelte<br />
elektrochemische Materialvariante<br />
ein, die das Unternehmen »Super Phosphat«<br />
nennt. Sie erlaubt es beispielsweise,<br />
25 Prozent mehr Power in Form von Wh<br />
aus den Zellen zu holen als bei den Standard-Lithium-Eisen-Phosphat-Systemen.<br />
Gleichzeitig weisen die Super-Phosphat-<br />
Akkus eine deutlich geringere Alterung<br />
bei hohen Temperaturen auf. Super Phosphat<br />
erlaubt darüber hinaus ein besseres<br />
Balancing der Zellen. Wie Schuh erläutert,<br />
ist damit auch eine Kalibrierung der Zellen<br />
möglich. eg)<br />
<br />
Bild: Saft<br />
36<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
■ SFC Energy baut mit einer neuen Brennstoffzellen-Generation das Angebot für Industrieanwendungen aus<br />
Lange autark zu niedrigen Kosten<br />
Für die neue Efoy-Pro-Generation hat SFC Energy die Erfahrungen und Wünsche<br />
seiner Kunden aus einer Reihe wichtiger Industrieanwendungen gebündelt und<br />
garantiert auch unter rauen Einsatzbedingungen eine lange Stromautarkie bei<br />
niedrigen Kosten.<br />
Trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen<br />
insbesondere in den Märkten<br />
Verteidigung & Sicherheit sowie Freizeit<br />
sieht sich Dr. Peter Podesser, CEO der SFC<br />
Energy Gruppe, für das laufende Geschäftsjahr<br />
gut gerüstet. Nach einem<br />
Gruppenumsatz von 31,26 Mio. Euro im<br />
letzten Jahr rechnet Dr. Podesser für 2013<br />
mit einer Umsatzsteigerung von rund 10<br />
Prozent.<br />
Bild: SFC Energy<br />
Die Tatsache, dass der Umsatz der SFC-<br />
Gruppe im ersten Quartal 2013 leicht unter<br />
Vorjahresniveau lag, hat für den CEO der<br />
Gruppe verschiedene Gründe. So verzögert<br />
sich im Verteidigungsbereich die Vergabe<br />
von Programmen sowohl durch den<br />
nach wie vor schwelenden Haushaltsstreit<br />
in den USA als auch die Auswirkung der<br />
Reformen in verschiedenen europäischen<br />
Verteidigungsorganisation. Der Freizeitbereich<br />
wiederum, so Dr. Podesser, leide<br />
nach wie vor unter der schwierigen Lage<br />
des Caravaning- und Bootsmarktes und<br />
der damit verbundenen Kaufzurückhaltung<br />
der Endverbraucher.<br />
Trotzdem konnten zuletzt speziell in diesem<br />
Umfeld weitere OEM-Partnerschaften<br />
geschlossen werden. So bietet der Caravaning-Spezialist<br />
Knaus-Tabbert seit Anfang<br />
des Jahres die Efoy-Brennstoffzelle in seinen<br />
Wohnwagen an, und zwei weitere<br />
internationale Bootshersteller, Leonardo<br />
Yachts aus Holland und Marex Boats aus<br />
Norwegen, bieten nun die »Efoy Comfort«<br />
in ihren Booten an. Weiterhin positiv entwickelt<br />
sich der Einsatz von Brennstoffzellen<br />
in wichtigen Industriemärkten: Anwendungsgebiete<br />
wie zivile Sicherheit<br />
und Überwachung, Windindustrie sowie<br />
Öl & Gas in Kanada treiben das Wachstum<br />
der SFC-Gruppe kontinuierlich an, erläutert<br />
Dr. Podesser.<br />
In ihrer jüngsten Ausführung (Efoy Pro 2400) wurde die Leistung der bislang stärksten<br />
Efoy-Pro-Brennstoffzelle um über 20 Prozent auf jetzt 110 W gesteigert. Als Duo-Variante<br />
ist die kleinere »Efoy Pro 800 Duo« in der Lage, einen kontinuierlichen Leistungsbedarf<br />
von 25 W über 100 Tage lang autark zu versorgen.<br />
Um von den Wachstumspotenzialen speziell<br />
im Bereich professioneller Industrieanwendungen<br />
in Zukunft noch stärker<br />
profitieren zu können, hat das Unternehmen<br />
SFC Energy vor kurzem eine neue<br />
Generation seiner Efoy-Pro-Brennstoffzellen<br />
auf den Markt gebracht. Mit einer um<br />
50 Prozent gesteigerten garantierten Lebensdauer<br />
von 4500 Betriebsstunden und<br />
einer weiteren Reduzierung der Betriebskosten<br />
um bis zu 40 Prozent reagiert das<br />
Unternehmen auf die Kundenwünsche<br />
professioneller Nutzer netzferner Stromversorgungslösungen.<br />
Mit der neuen Efoy-<br />
Pro-Generation wird eine absolut zuverlässige<br />
Stromversorgung rund um die Uhr,<br />
bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit<br />
garantiert.<br />
Lieferbar sind die neuen Brennstoffzellen<br />
in zwei Leistungsklassen, nämlich dem<br />
»Efoy Pro 800« mit 45 W und dem »Efoy<br />
Pro 2400« mit 110 W maximaler Ausgangsleistung.<br />
Damit wurde die Leistung der<br />
bislang stärksten »Efoy Pro« um über 20<br />
Prozent gesteigert. Beide Leistungsklassen<br />
sind darüber hinaus als Duo-Variante mit<br />
zwei Tankanschlüssen erhältlich. In dieser<br />
Variante sind zwei 28-Liter-Tankpatronen<br />
direkt an eine Brennstoffzelle anschließbar.<br />
Diese Neuerung wurde eingeführt, um<br />
den Anwendern noch längere Autonomie<br />
ohne Benutzereingriff zu geben. So kann<br />
beispielsweise eine »Efoy Pro 800 Duo«<br />
nun eine Anwendung mit einem kontinuierlichen<br />
Leistungsbedarf von 25 W über<br />
100 Tage lang autark und ohne jeglichen<br />
Benutzereingriff mit Strom versorgen. Für<br />
den Betreiber zahlt sich das durch hohe<br />
Betriebs- und Logistikkosteneinsparungen<br />
aus.<br />
Wie ihre Vorgänger lassen sich die neuen<br />
Brennstoffzellen verdeckt, an Bord von<br />
Fahrzeugen, im Schaltschrank oder in einer<br />
wetterfesten Box sowohl mobil als<br />
auch stationär einsetzen. Darüber hinaus<br />
eignen sich die Efoy-Pro-Brennstoffzellen<br />
als Hybrid-<strong>Energie</strong>versorgung oder als<br />
Back-up-Ergänzung zu Solar: Sobald die<br />
Solaranlage nicht genügend Leistung<br />
bringt, schaltet sich die Brennstoffzelle<br />
vollautomatisch zu und gleicht die <strong>Energie</strong>lücke<br />
aus. (eg)<br />
<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
37
Smart Home<br />
■ Qualitativ hochwertige <strong>Energie</strong>zähler sind Voraussetzungen für das Smart Grid<br />
Zu lange vernachlässigt:<br />
<strong>Energie</strong>messung und Sicherheit<br />
im Smart Grid<br />
<strong>Energie</strong>messung und Sicherheit – das sind die wesentlichen Faktoren für den Erfolg<br />
des Smart Grid. Erst wenn die Smart Grid-Designs darauf hin ausgelegt werden,<br />
können Smart Meters und <strong>Energie</strong>management ihr Potenzial voll ausspielen. Unter<br />
dieser Perspektive schaffen qualitativ hochwertige <strong>Energie</strong>zähler die Voraussetzungen<br />
für das Smart Grid.<br />
Das künftige Management der Smart Grid-<br />
Technologie und die Tatsache, dass ihre<br />
Wurzeln in der Telekommunikations-Infrastruktur<br />
liegen (mehr dazu im Kastentext)<br />
lassen leider allzu leicht in Vergessenheit<br />
geraten, dass <strong>Energie</strong>messung und<br />
Sicherheit zwei unerlässliche Voraussetzungen<br />
für den Erfolg des Systems sind.<br />
Ein Netzwerk, dessen Zweck das Elektrizitätsmanagement<br />
ist, muss schließlich<br />
einerseits seine kritische Handelsware<br />
messen und gleichzeitig die wertvolle Infrastruktur<br />
schützen, mit deren Hilfe sie<br />
geliefert wird.<br />
Smart Meter messen den privaten und gewerblichen<br />
<strong>Energie</strong>verbrauch mit einem<br />
als Metrologie bezeichneten Feature. Es<br />
ermöglicht die <strong>Energie</strong>messung auf einem<br />
für die Rechnungslegung der EVUs geeigneten<br />
Genauigkeitsniveau. In mehreren<br />
Regionen, darunter Italien, Skandinavien<br />
und Kalifornien, sind diese Smart Meter<br />
bereits Bestandteil äußerst umfangreicher<br />
Machine-to-Machine-Netzwerke der <strong>Energie</strong>versorger.<br />
Dennoch sind die EVUs nicht<br />
als einzige am Messen des <strong>Energie</strong>verbrauchs<br />
interessiert, denn die Vorteile einer<br />
breit angelegten <strong>Energie</strong>verbrauchs-<br />
Messung können einer großen Zahl von<br />
Anwendern und Anbietern im Smart Grid<br />
zugutekommen.<br />
Ich kann hierzu eine persönliche Erfahrung<br />
besteuern: Im vergangenen Jahr wurde<br />
meine Stromrechnung in den Monaten<br />
Oktober, November und Dezember nach<br />
und nach immer höher. Ende Dezember<br />
dann stellte mein Wäschetrockner seinen<br />
Dienst ein. Mitten im Winter war es ein<br />
Glück, dass meine Frau und ich schnell<br />
ein neues Gerät beschaffen konnten.<br />
Nachträglich stellte sich heraus, dass ein<br />
Motor des alten Geräts schließlich durchgebrannt<br />
war, nachdem er schon in den<br />
Monaten zuvor die hohe Stromrechnung<br />
verursacht hatte.<br />
Hilfreich wäre in einem solchen Fall eine<br />
<strong>Energie</strong>messung gewesen, die im privaten<br />
wie gewerblichen Bereich gravierende<br />
Vorteile bietet. Die Senkung des Strombedarfs<br />
gehört ebenso zu den Pluspunkten<br />
wie die Möglichkeit zur Feststellung von<br />
Verbrauchsprofilen, die auf die Notwendigkeit<br />
von Wartungsmaßnahmen oder<br />
eines Austauschs kritischer Anlagen hindeuten<br />
können. Ein weiterer Vorteil ist die<br />
bessere Information der Anwender oder<br />
Bediener, die dadurch fundiertere Entscheidungen<br />
über den <strong>Energie</strong>verbrauch<br />
oder die System-Performance treffen können.<br />
Im Fall meines Trockners hätte eine<br />
präzise Messung sofort offenbart, dass das<br />
Gerät mit der Zeit immer mehr Strom verbraucht<br />
hat. Ebenso wie im Auto eine<br />
38<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
Kontrollleuchte signalisiert, dass der Kundendienst<br />
fällig wird, zeichnet auch die<br />
<strong>Energie</strong>messung die Verbrauchsprofile<br />
auf. Sie lässt damit lange vor einem eventuellen<br />
Ausfall Rückschlüsse auf den Zustand<br />
des betreffenden Geräts zu. Ich hätte<br />
in diesem Fall ausreichend Zeit gehabt,<br />
eine Reparatur zu veranlassen, oder mich<br />
ohne Zeitdruck nach einem günstigen<br />
Neugerät umschauen können.<br />
Die <strong>Energie</strong>, die durch einen defekten Wäschetrockner<br />
vergeudet wird, ist natürlich<br />
unbedeutend im Vergleich zu dem, was<br />
sich durch die <strong>Energie</strong>messung in einem<br />
Industriebetrieb einsparen lässt. In Produktionsumgebungen,<br />
in denen 54% der<br />
Elektrizität für Motoren verbraucht werden,<br />
geht es um wesentlich mehr, denn<br />
hier gilt es, Maschinenverfügbarkeits- und<br />
Produktionsvorgaben einzuhalten. Ein<br />
Motor von 100 hp Leistung, bei dem ein<br />
Spannungs-Ungleichgewicht von 2,5%<br />
besteht, kann beispielsweise jährlich um<br />
knapp 500 Dollar höhere Stromkosten verursachen.<br />
Hinzu kommt der höhere Verschleiß mit<br />
der Folge, dass der Instandhaltungsaufwand<br />
zunimmt und der Motor früher ersetzt<br />
werden muss. Schon dieses einfache<br />
Beispiel macht die enormen Vorteile deutlich,<br />
die sich durch die <strong>Energie</strong>messung in<br />
einem industriellen Smart-Grid-System<br />
potenziell einstellen. Denkt man hier konsequent<br />
weiter und multipliziert die Kosten<br />
für Elektrizität und Instandhaltung<br />
mit der Zahl der weltweit eingesetzten<br />
Zeus von Maxim Integrated Products ist ein Integrations- und<br />
Sicherheitssystem für Smart Grids<br />
Motoren, so wird klar, wie viel <strong>Energie</strong><br />
und Kosten in globalem Maßstab gespart<br />
werden können.<br />
Ist die Bedeutung eines sorgfältig koordinierten<br />
<strong>Energie</strong>managements erst einmal<br />
deutlich geworden, sucht man nach Wegen<br />
zu seiner Umsetzung, und hier kommt<br />
es auf intelligente <strong>Energie</strong>zähler und Messsysteme<br />
an. Maxim Integrated bietet eine<br />
ganz Reihe von <strong>Energie</strong>mess- und Motordiagnose-Systeme<br />
zur Überwachung der<br />
<strong>Energie</strong>versorgung an. Die Produkte<br />
78M6610, 78M6613, 78M6631 und MAX-<br />
78638 ermöglichen die präzise Vierquadranten-Elektrizitätsmessung<br />
mit kundenspezifischer<br />
Firmware. Sie liefern wertvolle<br />
Messwerte zur Überwachung des<br />
effizienten Wechselrichterbetriebs an PV-<br />
Anlagen, des einwandfreien Zustands von<br />
Motoren in industriellen Einrichtungen<br />
sowie des <strong>Energie</strong>verbrauchs von Beleuchtungsanlagen<br />
und Rechnersystemen. Die<br />
Aufwendungen für die <strong>Energie</strong>messung<br />
fallen gegenüber den Einsparungen, die<br />
sich durch die Vermeidung von Anlagenausfällen<br />
und die reduzierten Stillstände<br />
ergeben, nicht ins Gewicht.<br />
Sicherheit im Smart Grid –<br />
unerlässlich, aber kaum gewürdigt<br />
Das Smart Grid verlangt nach lückenloser<br />
Sicherheit – an jedem Tag rund um die<br />
Uhr. Die Wichtigkeit dieses Aspekts unterschätzen<br />
nicht nur die Mehrzahl der Verbraucher,<br />
sondern auch die meisten gewerblichen<br />
Nutzer und EVUs. Endpunkte<br />
wie etwa Smart Meter, Industriemotoren,<br />
Consumer-Geräte und dezentralisierte<br />
Automatisierungs-Ausrüstungen verbrauchen<br />
und kontrollieren Elektrizität. Mittlerweile<br />
nehmen die Anwendungen für<br />
Geräte mit Netzanschluss weiter zu, weil<br />
Smart Grid und Telekommunikation<br />
Die Geschichte zweier Netzwerke<br />
Wenn wir über das Thema Smart Grid reden, rücken<br />
wir häufig dessen Fähigkeit in den Mittelpunkt,<br />
ein selbstheilendes Stromnetz zu bilden,<br />
das den <strong>Energie</strong>verbrauch senkt und unsere <strong>Energie</strong>-Infrastruktur<br />
transformiert. Wie aber wurde<br />
solch eine revolutionäre Technologie entworfen<br />
und umgesetzt, und welche Beweggründe<br />
steckten dahinter?<br />
Die Telekommunikations-Infrastruktur mit ihrer<br />
ausgefeilten Architektur und ihrem heutigen Stand<br />
der <strong>Technik</strong> bildet das Fundament des heutigen<br />
Smart Grid. Unterhält man sich über dieses Thema,<br />
kommen oft die Netzwerktechnik und die großen<br />
Datenmengen zur Sprache, die es möglich machen,<br />
einen enormen Umfang an Information zu<br />
bündeln und zu analysieren. Auf dieser Basis lassen<br />
sich dann fundiert Entscheidungen treffen.<br />
Tatsächlich stützen sich die Telekommunikation<br />
und das Smart Grid auf die gleichen zentralen,<br />
durchsatzstarken und interoperablen Kommunikationsschichten.<br />
Dennoch besteht zwischen beiden<br />
Netzwerken ein grundlegender und enorm wichtiger<br />
Unterschied: Das Smart Grid ist ein echtes<br />
Machine-to-Machine-Netzwerk, während traditionelle<br />
Telekommunikations-Endpunkte eine Interaktion<br />
zwischen Mensch und Maschine vorsehen,<br />
ob per Telefon, per Computer oder neuerdings per<br />
Smartphone. Die Endpunkte von Machine-to-Machine-Netzwerken<br />
dagegen bestehen aus Sensoren,<br />
funktionierenden Maschinen oder beidem.<br />
Diese Maschinen stehen häufig nicht unter unmittelbarer<br />
menschlicher Kontrolle und können dadurch<br />
den Zustand des Netzwerks nicht unbedingt<br />
ausdrücken oder melden. Industrielle Sensoren<br />
etwa befinden sich oft an schlecht zugänglichen<br />
Orten, weit entfernt von der Zentrale, ohne Zugang<br />
zu Upgrades und fernab von jeglicher menschlicher<br />
Überwachung. Weil es keine menschlichen<br />
Einwirkungen zwischen dem System und den dezentralen<br />
Geräten gibt, müssen die Designer von<br />
Smart Grids sowohl die Sensorfunktionen selbst als<br />
auch die Sicherheit eines solchen dezentralen<br />
Netzwerks fundiert durchdenken. (ha)<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
39
Smart Home<br />
ernsten Bedrohungen Herr werden und<br />
maximale Verfügbarkeit gewährleisten,<br />
gleich ob es um einen simplen Wäschetrockner<br />
geht oder um einen ausgefeilten,<br />
weit verteilten Industriekomplex. Leider<br />
wird die Schwere der Sicherheitsrisiken in<br />
vielen Fällen nicht in vollem Umfang gewürdigt,<br />
und die Sicherheitsmaßnahmen<br />
beschränken sich auf ein Minimum. Ein<br />
EVU-Mitarbeiter sagte mir einmal, die<br />
Umspannwerke seines Unternehmens<br />
seien allein durch Stacheldraht, ein Vorhängeschloss<br />
und Hochspannung gesichert.<br />
Andere weniger kundige Betreiber<br />
vertrauen den eigenen Sicherheitsmaßnahmen<br />
der Hardware und erkennen nicht<br />
die größeren Gefahren, die durch Cyber-<br />
Attacken auf die Software drohen. Die<br />
effektivsten Sicherheitslösungen bieten<br />
Schutz über den gesamten Lebenszyklus<br />
eines Produkts hinweg und beziehen die<br />
Hardware und die Software ein. Potenzielle<br />
Sicherheitsprobleme können in<br />
sämtlichen Phasen des Betriebs eines Produkts<br />
auftreten: vom Kauf über die Produktion<br />
und den Betrieb bis hin zur Stilllegung<br />
hat das Thema Netzsicherheit<br />
weitreichende Konsequenzen.<br />
Maxim bietet verschiedenste ICs<br />
zur Überwachung der <strong>Energie</strong>versorgung<br />
an.<br />
die Smart-Grid-Betreiber die Möglichkeiten<br />
intelligenter Netzwerke zu nutzen<br />
beginnen, um den Leistungsfaktor zu korrigieren,<br />
die Spannung zu optimieren, Störungen<br />
präzise einzukreisen und die Reparaturzeiten<br />
zu verringern, um die Verfügbarkeit<br />
zu steigern.<br />
Cyber-Attacken, Diebstahl geistigen Eigentums<br />
und Produktivitätseinbußen – all<br />
diese Bedrohungen sind im Smart Grid<br />
ebenso wie in industriellen Steuerungssystemen<br />
auf dem Vormarsch. Nur mit vollständigen,<br />
für das Smart Grid optimierten<br />
Sicherheitsmaßnahmen kann man diesen<br />
Beim Kauf eines Produkts, das an einem<br />
Smart Grid funktionieren soll, muss der<br />
Käufer die Gewissheit haben, dass ein verlässlicher<br />
Kanal für den Bezug der Halbleiter<br />
und anderer kritischer Rechenbausteine<br />
existiert, denn nur so lässt sich der<br />
Einkauf gefälschter Produkte ausschließen.<br />
In der Produktion verhindern Authentifizierungsschlüssel,<br />
dass Außenstehende<br />
wie zum Beispiel Auftragsfertiger<br />
widerrechtlich in den Besitz von Schlüsseln<br />
gelangen, die später für die Strompiraterie<br />
oder das Einschleusen von Viren in<br />
das Stromnetz genutzt werden könnten.<br />
Beim Einsatz im Feld bieten ein sicheres<br />
Speichern von Schlüsseln und die Anwendung<br />
mehrerer Verschlüsselungsebenen<br />
den Kommunikationskanälen Schutz. Sichere<br />
Bootloader verhindern, dass Viren<br />
und Malware in das System gelangen.<br />
Hardware-Verfahren überwachen die physische<br />
Sicherheit. Nicht unter konstanter<br />
Überwachung stehende Geräte und Sensoren<br />
sind definitiv auf eine derart lückenlose<br />
Absicherung angewiesen.<br />
Nur mit für das Smart Grid optimierten Maßnahmen ist maximale Sicherheit zu<br />
gewährleisten, egal ob es um einen Kühlschrank geht oder um ein Umspannwerk.<br />
Am effektivsten sind Sicherheitsmaßnahmen,<br />
die direkt in das Design des Systems<br />
oder Grids integriert werden. Maxim<br />
bietet eine ganze Reihe sicherer Produkte<br />
(z.B. MAXQ1050, MAX36025 und MAX-<br />
71637) an, die den Sicherheitsanforderungen<br />
des Smart Grid gerecht werden.<br />
Integriert sind hier grundlegende Authentifizierungs-Funktionen<br />
für Multilayer-<br />
Verfahren mit geteilten Schlüsseln, asymmetrischer<br />
Verschlüsselung, sicheren<br />
Bootloadern und verschiedenen Schutzmechanismen<br />
gegen mechanische Manipulation.<br />
(ha)<br />
<br />
40<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
■ Komfort und Sicherheit steigern, <strong>Energie</strong>kosten senken<br />
Smart Home:<br />
der einfache und<br />
wirtschaftliche Einstieg<br />
Hausautomation einfach und kostengünstig zu realisieren – mit diesem Ziel hat<br />
contronics eine Software entwickelt, die es erlaubt, Licht-, Rolladen-, Heizungsund<br />
Alarmtechnik sowie Sicherheitstechnik gewerkeübergreifend mit vertretbaren<br />
Kosten zu verknüpfen.<br />
»Wir haben schon vor zehn Jahren eine<br />
zukunftsweisende Software entwickelt,<br />
die es erlaubt, die Hausautomation zentral<br />
zu steuern«, sagt Christian Schöller, Geschäftsführer<br />
der contronics GmbH. In<br />
dieser Zeit entstand ein enger Kontakt<br />
zwischen contronics und eQ-3, die zu diesem<br />
Zeitpunkt noch unter ELV firmierte.<br />
Damals führte eQ-3 verschiedene Gerätefamilien<br />
für die Hausautomatisierung im<br />
Programm, darunter FS20, der Vorläufer<br />
von HomeMatic, HMS, FHT und Wettersensoren.<br />
Contronics verband diese Geräte<br />
über ein Interface und die vorhandene<br />
homeputer-Software.<br />
»Mit unserem Interface konnten wir ab<br />
2004 die verschiedenen Systemkomponenten<br />
über die Gewerke hinweg verknüpfen«,<br />
erklärt Schoeöller. Seit 2008 gibt<br />
es das HomeMatic-System von eQ-3, das<br />
sich zunehmend im Markt durchsetzt. Für<br />
dieses System bietet contronics eine Zusatzsoftware,<br />
die komplexe Steuerungen<br />
Christian Schöller, contronics<br />
» Mit der homeputer-Software und den<br />
HomeMatic-Komponenten von eQ-3<br />
können auch Laien ein Smart Home<br />
gewerkeübergreifend und zu niedrigen<br />
Einstiegskosten realisieren. «<br />
und die Ausrüstung auch größerer Objekte<br />
erlaubt. Das HomeMatic-Angebot reicht<br />
von Funkfernbedienungen über Heizungssteuerungen,<br />
Tür- und Fenstersteuerungen,<br />
intelligente Schalter und Sensorik<br />
bis zu Modulen für die <strong>Energie</strong>messung.<br />
Auch den intelligenten Leitungsbus, Verknüpfungen<br />
von HomeMatic zu FS20 und<br />
weitere Sonderpakete wie etwa für die<br />
Steuerung von Fußbodenheizkreisen führt<br />
contronics im Programm.<br />
Das Herz des Systems bildet die HomeMatic-Zentrale.<br />
Sie stellt über 868 MHz die<br />
Funkverbindung zu den Komponenten<br />
her. Das von HomeMatic verwendete<br />
Funkprotokoll Bidcos kann aufgrund seiner<br />
AES Verschlüsselung auch das Management<br />
von Türen und Fenstern übernehmen.<br />
Außerdem verfügt die Zentrale<br />
über eine Ethernet-Schnittstelle sowie<br />
über einen Anschluss an den HomeMatic-<br />
RS485-Leitungsbus. Dieser intelligente<br />
Leitungsbus schlägt die Brücke zwischen<br />
den Funkkomponenten und den drahtgebundenen<br />
Komponenten der HomeMatic-<br />
Welt.<br />
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Smart Home<br />
Die Zentrale übernimmt übergreifende<br />
Steuer-, Melde- und Kontrollfunktionen.<br />
Über eine Benutzer-<br />
Oberfläche können die Anwender<br />
verschiedene Automatisierungsaufgaben<br />
und Szenarien einfach<br />
realisieren. Außerdem stellt die<br />
Zentrale die Konfigurationsschnittstelle<br />
für die HomeMatic-Komponenten<br />
bereit.<br />
Die Software<br />
macht den Unterschied<br />
Für die HomeMatic-Zentrale bietet<br />
contronics die homputer-CL-Standard-Software<br />
an, eine Weiterentwicklung<br />
der ursprünglich für die FS20-<br />
Systeme konzipierten homeputer-Software.<br />
Alle HomeMatic-Geräte lassen sich<br />
so menügeführt konfigurieren und programmieren.<br />
Die homeputer-CL-Studio-Software ist mit<br />
einer erheblich erweiterten Makrosprache<br />
und zusätzlichen Funktionen ausgestattet.<br />
Die Eingabe der Makros kann auch über<br />
einen integrierten Texteditor erfolgen, es<br />
stehen beliebige individuelle Ansichten<br />
zur Verfügung, eine separate Visualisierung<br />
ist im Netzwerk auf bis zu drei PCs<br />
möglich. Der integrierte Web-Server ermöglicht<br />
die Steuerung über externe PCs,<br />
Die Benutzeroberfläche<br />
der homeputer-CL-Studio-Software<br />
SmartPhone und Internet. Die mit der<br />
homputer-CL-Studio-Software ausgestattete<br />
HomeMatic-Zentrale bietet Contronics<br />
für 359 Euro an. Damit ist fast jeder Programmierwunsch<br />
realisierbar.<br />
Das Haus auf dem Smartphone<br />
Über das Internet erhält der Benutzer auch<br />
über Smartphone oder Tablett-PC jederzeit<br />
Zugang zur Zentrale und kann über eine<br />
App sehen, welchen Status beispielsweise<br />
die Heizung hat. »Diese Möglichkeit nutzen<br />
die Anwender jetzt sehr gerne, das<br />
bringt neben dem höheren Komfort auch<br />
den Spaßfaktor ins Spiel«, erklärt Schöller.<br />
Und der Sicherheitsaspekt spielt<br />
ebenfalls eine immer wichtigere Rolle.<br />
Beispielsweise können die Anwender<br />
Videokameras installieren und<br />
die Bilder auf das Smartphone senden.<br />
»Für solche Systeme steigt die<br />
Nachfrage derzeit stark an«, beobachtet<br />
Schöller.<br />
In den komplexen Funktionalitäten,<br />
die die eigene Software abbilden<br />
kann, sieht Schöller das entscheidende<br />
Differenzierungsmerkmal zu<br />
anderen Systemen: »Wenn beispielsweise<br />
die Heizung im Wohnzimmer<br />
abgeschaltet werden soll, falls sich<br />
niemand im Wohnzimmer befindet,<br />
das Licht ausgeschaltet ist und es nach 21<br />
Uhr ist, dann kann man das kaum mehr<br />
tabellarisch abbilden. Eine transparente,<br />
leicht zu bedienende Software ist in einem<br />
derartigen Fall wesentlich kundenfreundlicher.«<br />
Ebenfalls entscheidend ist, dass die Anwender<br />
weder IT-Spezialisten noch Elektrotechniker<br />
sein müssen, um das System<br />
zu installieren. Auch Laien schaffen es in<br />
kurzer Zeit, die Zentrale mit HomeMatic-<br />
Komponenten zu verbinden und das System<br />
nach ihren Wünschen zu programmieren.<br />
Deshalb wendet sich contronics<br />
direkt über das Internet an die Endkunden.<br />
»In letzter Zeit gewinnen wir aber<br />
auch mehr und mehr IT-affine Fachbetriebe,<br />
die die Systeme von uns kaufen<br />
und dann bei ihren Kunden installieren«,<br />
erklärt Schöller.<br />
Heizkosten sinken um ein Drittel<br />
Ein weiteres entscheidendes Kriterium ist<br />
der Preis. Der Anwender kann beispielsweise<br />
mit Systemen zur Steuerung der<br />
Heizung starten. Das kostet selten mehr<br />
als 1200 Euro. Will er gleich eine komplette<br />
Haussteuerung installieren, dann<br />
hängt der Preis auch von der Größe des<br />
Hauses ab, »aber die Anwender werden es<br />
kaum schaffen, mehr als 3000 Euro auszugeben«,<br />
so Schöller.<br />
Und allein die Heizungssteuerung macht<br />
sich schnell bezahlt. Im Durchschnitt lie-<br />
42<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
ßen sich laut Schöller damit die Heizkosten<br />
um mindestens ein Drittel senken, in<br />
Kombination mit der Rollladensteuerung<br />
häufig sogar um deutlich mehr. Auch den<br />
<strong>Energie</strong>verbrauch können die Anwender<br />
überwachen. Die Komponenten messen<br />
die Stromverbräuche an Steckdosen und<br />
im Zählerkasten und schicken die Daten<br />
an die Zentrale, die dann auf Wunsch die<br />
Verbrauchskurven über einen bestimmten<br />
Zeitraum visualisiert. Das System ist auch<br />
in der Lage, je nach Tarifen oder Uhrzeit<br />
Verbraucher ein- oder auszuschalten, um<br />
den Strom möglichst zu günstigen Preisen<br />
beziehen zu können. (ha)<br />
<br />
■ Moderne Stromzähler-Infrastrukturen<br />
Rasantes Wachstum bis 2016<br />
Einer aktuellen Studie von Frost&Sullivan zufolge soll sich der europäische Markt<br />
für Advanced Metering Infrastructures (AMI) von 1,13 Milliarden US-Dollar Umsatz<br />
im Jahr 2011 um jährlich durchschnittlich 26,9 Prozent auf 3,72 Mrd. Dollar in 2016<br />
verdreifachen.<br />
»Neue, intelligente Netztechnologien, die<br />
das verbesserte <strong>Energie</strong>management unterstützen,<br />
kurbeln die Einführung von<br />
AMI in Europa an«, stellt Frost&Sullivan-<br />
Research-Analystin Neha Vikash fest. »Der<br />
Markt wird voraussichtlich nicht nur in<br />
den Segmenten intelligente Stromzähler<br />
und Installation höhere Wachstumsraten<br />
verzeichnen, sondern auch in den Bereichen<br />
Kommunikationssysteme und<br />
Netzwerke, MDM sowie Kunden- und Programmdatenmanagement.«<br />
Trotz der offenkundigen Vorteile zeige die<br />
Implementierung intelligenter Stromzähler<br />
regionale Ungleichheiten auf. So sei<br />
das Marktwachstum in West- und Nordeuropa<br />
schneller erfolgt als in Mittel- und<br />
Osteuropa. Es sei jedoch davon auszugehen,<br />
dass die Implementierung dort<br />
schneller erfolgen werde als in Westeuropa,<br />
sobald die großflächige Einführung in<br />
der Region beginne.<br />
»Die Stromzähler-Infrastruktur ist ein<br />
wichtiger Schritt, um das 20-20-20-Ziel der<br />
EU zu erreichen, das besagt, dass 80 Prozent<br />
der Haushalte bis 2020 intelligente<br />
Stromzähler haben müssen und die Markteinführung<br />
bis 2022 vollständig abgeschlossen<br />
sein muss«, führt Vikash weiter<br />
aus. »Aufträge aus der öffentlichen Hand<br />
sind daher eine wichtige Triebkraft bei der<br />
Bereitstellung der Stromzähler-Infrastruktur.«<br />
Neben der Gesetzgebung spielen laut<br />
Frost&Sullivan fehlende Kommunikationsstandards<br />
und Sicherheitsprobleme<br />
eine zentrale Rolle bei der Bestimmung<br />
der Marktchancen. So stelle beispielsweise<br />
die Datensicherheit in allen Mitgliedstaaten<br />
ein Problem dar. Dieser Umstand<br />
habe zu einer Verzögerung der Einführung<br />
intelligenter Stromzähler geführt. (nw) <br />
_0ANRW_Stego_ET4.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 99.00 mm);14. May 2013 15:50:41<br />
Beim Patentamt BelieBt:<br />
SteGO-innOvatiOnen<br />
Viel zu tun: STEGO schafft permanent<br />
neue Innovationen für perfektes Thermal<br />
Management.<br />
www.stego.de
Smart Home<br />
■ Das Elektrohandwerk ist im permanenten Wandel<br />
»Wo bleibt das<br />
<strong>Energie</strong>speicher-Förderprogramm?«<br />
Das intelligente Haus und die Vernetzung von Gebäuden und Anlagen mit dem<br />
Stromnetz, um Lasten gleichmäßig zu verteilen, sind als wichtige Bestandteile der<br />
künftigen <strong>Energie</strong>wende Aufgaben des Elektrohandwerks, das dringend Fachkräfte<br />
sucht. Ein Gespräch mit Bernd Dechert, Geschäftsführer <strong>Technik</strong> und stv. Hauptgeschäftsführer<br />
beim Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen<br />
Handwerke.<br />
<strong>Energie</strong>&<strong>Technik</strong>: Herr Dechert, die<br />
Elektrohandwerker sollen die Umsetzungskompetenz<br />
für die <strong>Energie</strong>wende<br />
besitzen – wie sieht es damit aktuell<br />
aus?<br />
Bernd Dechert: Wir möchten eine entscheidende<br />
Rolle spielen. Das Elektrohandwerk<br />
ist nicht nur dafür verantwortlich,<br />
die intelligente Haustechnik einzubauen,<br />
wir müssen beim Kunden auch<br />
den Nutzen solcher Systeme vermitteln<br />
können. Das Elektrohandwerk hat damit<br />
die einmalige Chance, mit Beratung, Verkauf<br />
und Installation von Anlagen für den<br />
Eigenverbrauch eine wichtige Rolle in der<br />
<strong>Energie</strong>wende zu spielen.<br />
Warum ist Smart Home noch Zukunftsmusik,<br />
die Geräte dafür sind verfügbar?<br />
Ein Problem ist die schleppende und unklare<br />
Gesetzgebung. Das ist einer unsere<br />
Kritikpunkte. So lief beispielsweise die<br />
überstürzte Absenkung des EEGs nicht zu<br />
unserer Zufriedenheit ab, im Gegenteil.<br />
Die unklare Gesetzeslage war für den<br />
Markt schädlich. In der Folge ist der PV-<br />
Markt 2012 im ersten Quartal stark eingebrochen.<br />
Ab Juni/Juli kam dann ein geballter<br />
Nachholeffekt, bei dem wir mit der<br />
Installation neuer Anlagen kaum nachkamen.<br />
Und Ähnliches droht jetzt mit den<br />
Speichersystemen. Die ungeklärte Gesetzeslage<br />
lässt den Markt nicht in Gang<br />
kommen. Eigentlich sollte das <strong>Energie</strong>speicher-Förderprogramm<br />
längst da sein.<br />
Nun soll es am 1. Mai in Kraft treten – ich<br />
glaube nicht daran.<br />
Dabei hätte das Elektrohandwerk nach<br />
dem PV-Boom eine neue große Aufgabe.<br />
Fachkräfte für Smart Home und Metering<br />
Vom Elektriker zum Systemintegrator<br />
Die Ausbildungsberufe wurden in den Jahren<br />
2003 bis 2008 modernisiert und den aktuellen<br />
technischen Entwicklungen angepasst. Doch das<br />
Elektrohandwerk leidet nach eigenen Angaben<br />
an Nachwuchsmangel – es stehen mehr Lehrstellen<br />
zur Verfügung als Bewerber.<br />
Den Beruf des „Elektroinstallateurs“ kann man<br />
heute nicht mehr lernen – zur Auswahl stehen<br />
vielmehr der Elektrotechniker, Informationstechniker<br />
und Elektromaschinenbauer sowie die zugeordneten<br />
Ausbildungsberufe Elektroniker/-in<br />
mit Fachrichtung <strong>Energie</strong>- und Gebäudetechnik,<br />
Fachrichtung Automatisierungstechnik und<br />
Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik,<br />
Systemelektroniker/-in und<br />
Informationselektroniker/-in mit Schwerpunkt<br />
Bürosystemtechnik und Schwerpunkt Geräteund<br />
Systemtechnik, außerdem Elektroniker/-in<br />
für Maschinen und Antriebstechnik.<br />
Im Fokus stehen heute digitale <strong>Technik</strong>en, die es<br />
möglich machen, eine gebäudetechnische Infrastruktur,<br />
die sich aus vielen einzelnen Komponenten<br />
zusammensetzt, intelligent miteinander<br />
zu vernetzen, Stichwort Smart Home und Smart<br />
Metering. Die fortschreitende Automatisierung<br />
von Wohnungen, Häusern und Gebäuden berührt<br />
unmittelbar die elektro- und informationstechnischen<br />
Handwerke. Was früher der Elektriker<br />
war, ist heute der Elektroniker, der als Systemintegrator<br />
die vielen Gebäudefunktionen zusammenbringt<br />
und es ermöglicht, sie im Sinne<br />
des Bewohners zu steuern. Erst durch ihn wird<br />
aus dem technisch perfekt ausgestatteten Gebäude<br />
ein „Intelligentes Gebäude“. Und was früher<br />
der Radio- und Fernsehtechniker war, ist<br />
heute der Informationselektroniker, zuständig für<br />
elektronische Geräte und Bürosystemtechnik.<br />
Gebäude, die sich mit digitaler <strong>Technik</strong> bedienen<br />
lassen, überzeugen ihre Bewohner vor allem<br />
durch Komfort. Immer wichtiger wird darüber<br />
hinaus die <strong>Energie</strong>effizienz. Über die digitale<br />
Steuerung lässt sich der <strong>Energie</strong>verbrauch aller<br />
Anwendungen fein aufeinander abstimmen. Zugleich<br />
macht sie es möglich, dass jeder Hausbewohner<br />
die Daten seines aktuellen Verbrauchs zu<br />
jeder Tages- und Nachtzeit ablesen und beurteilen<br />
kann. Der <strong>Energie</strong>verbrauch kann strategisch<br />
günstig angepasst und auf den tatsächlichen Bedarf<br />
reduziert werden. Ziel ist in Haus und Gebäude<br />
das, was wir bisher nur aus dem Auto kannten:<br />
auf einem Tachometer in Echtzeit ablesen zu können,<br />
wie viel Strom, Gas oder Wasser das Haus<br />
verbraucht.<br />
Elektrischer Strom ist das alles verbindende Element<br />
der digitalisierten Gebäudetechnik. Die<br />
Digitalisierung bedeutet also gerade für die E-<br />
Handwerksgruppe Aufgaben, die zunächst nicht<br />
mit dem Aufgabengebiet eines klassischen Elektrikers<br />
in Verbindung gebracht werden. Im Zentrum<br />
des Zukunftsszenarios steht der „Systemintegrator“<br />
im intelligenten Gebäude.<br />
Im gewerblichen Bau kommen vor allem Mess-,<br />
Steuer- und Regeltechnik, internetbasierte Gebäudesteuerung,<br />
Zutrittskontrolle, digitale Videoüberwachung<br />
und Datenkommunikation<br />
zum Einsatz. Im privaten Wohnungsbau fällt darunter<br />
auch das altersgerechte Wohnen mit hoher<br />
Komfort- und Sicherheitsausstattung wie<br />
etwa Bewegungsmeldertechnik und gute Bedienbarkeit.<br />
Der „Elektroniker“ entwickelt sich<br />
über die neuen <strong>Technik</strong>en immer mehr zum Systemintegrator.<br />
Es kommen damit neue Aufgaben<br />
auf den klassischen Handwerker zu, denn der<br />
Kunde sucht Beratung für das Produkt – die Hardware<br />
– und seine Anwendung – die Software. Ziel<br />
der handwerklichen Betriebe ist es, sich vor allem<br />
von Großunternehmen abzuheben und Speziallösungen<br />
für jede Gebäudegröße umzusetzen<br />
und individuelle, maßgeschneiderte gebäudetechnische<br />
Komplettlösungen anzubieten. (sc)<br />
44<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
_07EPZ_erb_1-Sp_ME_01.ps;S: 1;Format:(45.00 x 30.00 mm);04. Jan 2012 13:23:32<br />
Richtig. Noch vor ein paar Jahren waren<br />
Photovoltaikanlagen auf dem Dach ein<br />
renditeorientiertes Geschäftsmodell. Mit<br />
Wegfall bzw. Kürzung der Einspeisevergütung<br />
hat sich das Modell in Richtung<br />
Eigenverbrauch gewandelt. Das Prinzip:<br />
ortsnah erzeugen und verbrauchen. Es<br />
ist eine große Aufgabe für uns, Speicher<br />
und <strong>Energie</strong>management nicht nur zu<br />
installieren, sondern auch zu beraten,<br />
denn noch fehlt in der Regel die Infrastruktur<br />
dafür im Haus. Wir müssen den<br />
Markt sensibilisieren, Qualifizierungsmaßnahmen<br />
ergreifen und die Betriebe<br />
auf diese neuen Möglichkeiten vorbereiten.<br />
Das Handwerk muss dazu spezifische<br />
Kenntnisse haben: etwa welche<br />
Räumlichkeiten überhaupt für Speicher<br />
geeignet sind, wie Ladesysteme auf Speicher<br />
abgestimmt werden etc. Die Vorarbeit<br />
hierzu müssen wir in Zusammenarbeit<br />
mit der Industrie leisten. Das zweite<br />
große Hindernis ist der Stand der Normung.<br />
Aktuell haben wir zwar Produkte,<br />
mit denen wir aber angesichts der fehlenden<br />
Normung den Kunden nur schwer<br />
bedienen können. Wir behelfen uns mit<br />
Richtlinien, die wir gemeinsam mit den<br />
Herstellern erarbeiten und den Normungsgremien<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Wann wird es eine Normung geben?<br />
In etwa zwei bis drei Jahren.<br />
Wie gehen Sie mit diesem Stillstand<br />
um?<br />
Wir appellieren an die Politik. Preislich<br />
bewegen wir uns ja noch in einem hohem<br />
Segment, das vor allem Trendsetter<br />
anspricht. Das Thema Smart Home-/<strong>Energie</strong>management<br />
durchläuft noch viele<br />
Entwicklungssprünge, in die Erfahrungswerte<br />
dieser Erstnutzer einfließen. Genau<br />
dafür sind Förderprogramme notwendig!<br />
2003 und 2008 haben Sie ihre Ausbildungsberufe<br />
in zwei Schritten angepasst.<br />
Wir haben bestehende Ausbildungen reformiert<br />
und neue geschaffen. Die Inhalte<br />
wurden »technikoffen« formuliert,<br />
so dass unsere Gesellen in allen Bereichen<br />
der Elektrohandwerke arbeiten<br />
können, mit unterschiedlichen Schwerpunkten<br />
in der Ausbildung. So entstand<br />
2003 aus dem ehemaligen Elektroinstallateur<br />
der „Elektroniker, Fachrichtung<br />
<strong>Energie</strong>- und Gebäudetechnik“. Daneben<br />
haben wir den „Elektroniker, Fachrichtung<br />
Automatisierungstechnik“ und den<br />
„Elektroniker, Fachrichtung Informations-und<br />
Kommunikationstechnik“ geschaffen.<br />
Mit den drei Ausrichtungen ist<br />
die gesamte Bandbreite des Einsatzgebietes<br />
abgebildet.<br />
Der Markt ist ja noch nicht in Schwung<br />
gekommen. Wie stellen Sie die Weiterbildung<br />
Ihrer Mitglieder dennoch sicher?<br />
Als Verband haben wir einen bestimmten<br />
Wissensvorsprung und müssen unsere<br />
Mitglieder auf neue Märkte aufmerksam<br />
machen und Trends vermitteln. Wir arbeiten<br />
mit einem Netzwerk aus sechs<br />
innungsnahen Schulungsstätten zusammen,<br />
das deutschlandweit verteilt ist. Es<br />
heißt Elkonet. In diesem Rahmen haben<br />
wir zum Beispiel den E-CHECK PV entwickelt,<br />
einen Funktions- und Sicherheitscheck<br />
von älteren PV-Anlagen.<br />
Haben die älteren Elektroinstallateure<br />
Schwierigkeiten mit dem ständigen<br />
Wandel?<br />
Zunächst einmal muss ich betonen, dass<br />
der Wandel in der Ausbildung nicht bedeutet,<br />
dass der „alte Elektroinstallateur“<br />
das heutige Handwerk nicht mehr versteht.<br />
Ständige Fort- und Weiterbildungen<br />
speziell im Bereich Erneuerbare <strong>Energie</strong>n<br />
– etwa beim Elkonet oder bei einer anderen<br />
verbandsnahen Schulungsstätte – gehören<br />
selbstverständlich dazu, um immer<br />
auf dem neuesten Stand zu sein.<br />
Was innerhalb der dualen Ausbildung in<br />
Schule und Lehrbetrieben nicht vermittelt<br />
werden kann, etwa wenn die Technologie,<br />
wie bei Lichtwellenleitern, noch<br />
sehr neu ist, sollte eine überbetriebliche<br />
Ausbildung übernehmen. Unser Pilotprojekt<br />
„Überbetriebliche Ausbildung in<br />
der Lichtwellenleitertechnik“ etwa wird<br />
von den Branchenpartnern DIHK, VATM,<br />
ZVEH sowie ZVEI unterstützt. Der erfolgreiche<br />
Ausbau des Glasfasernetzes kann<br />
nur mit gut ausgebildeten Fachkräften<br />
Entwicklung – Bestückung – Prüfung –<br />
Verguss – Medizintechnik –<br />
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4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
45
Smart Home<br />
gelingen. Aufgrund der technikoffenen<br />
Gestaltung der Ausbildungsberufe sind<br />
dafür jedoch keine Änderungen<br />
der Ausbildungsverordnungen erforderlich.<br />
Die nötigen Qualifizierungen<br />
können in bestehende<br />
Ausbildungsgänge integriert werden.<br />
Bernd Dechert ist Geschäftsführer <strong>Technik</strong><br />
beim ZVEH. Der ZVEH vertritt die Interessen<br />
von rund 73.765 Elektrobetrieben in 12 Landesverbänden<br />
mit rund 340 Innungen.<br />
Der Jahresumsatz der Branche lag im Jahr<br />
2012 bei über 60 Milliarden Euro. In den drei<br />
Berufsgruppen Elektrotechniker, Informationstechniker<br />
und Elektromaschinenbauer<br />
arbeiten insgesamt 462.291 Beschäftigte,<br />
davon über 38.831 Auszubildende.<br />
Bekommen Sie denn genügend<br />
Auszubildende?<br />
Insgesamt bilden die E-Handwerke<br />
knapp 40.000 Azubis aus,<br />
jährlich machen etwa 12.000 Lehrlinge<br />
ihren Gesellenabschluss. Diese Zahl ist<br />
seit fünf Jahren konstant. Allerdings gibt<br />
es mittlerweile mehr Ausbildungsplätze<br />
als Bewerber. Der Fachkräftemangel ist ein<br />
grundsätzliches Problem. Wir haben nicht<br />
nur zu wenig Gesellen, wir haben auch zu<br />
wenig Auszubildende. <strong>Zum</strong> einen liegt das<br />
daran, dass die Industrie von der zunehmenden<br />
Elektrifizierung betroffen ist und<br />
aufgrund des großen Bedarfs ebenso Fachkräfte<br />
und Azubis sucht und aus dem<br />
Handwerk abzieht. Die Konkurrenz ist also<br />
groß. <strong>Zum</strong> anderen haben wir den Eindruck,<br />
dass die Leistungskurven in den<br />
Haupt- und Realschulen gesunken sind.<br />
Umso stärker werben wir für die spannenden<br />
Berufe in den E-Handwerken, die<br />
jungen Leuten sehr viel Entfaltungspotenzial<br />
bietet. <strong>Zum</strong> Beispiel liegt uns viel daran,<br />
auch Frauen für unsere Ausbildungen<br />
zu gewinnen, und natürlich ausländische<br />
Fachkräfte, was aber nicht ganz leicht ist.<br />
Wir können freilich die Anforderungen<br />
nicht herunterschrauben.<br />
Das Gespräch führte Corinne Schindlbeck<br />
■ Stabiles Regulierungssystem ist entscheidend für Erfolg<br />
<strong>Energie</strong>wende: Keine Experimente!<br />
Damit die <strong>Energie</strong>wende gelingt, müssen die Netze ausgebaut werden. Das dazu<br />
erforderliche Fremdkapital müssen die Banken finanzieren. Unsicherheiten im<br />
Zuge der neuen Regulierungen führen derzeit zur Stagnation.<br />
Bisher hatten die Banken mit reinen Netzgesellschaften<br />
in Deutschland nur wenig<br />
zu tun. Denn eigenständige Netzgesellschaften<br />
gibt es in Deutschland noch nicht<br />
lange. Die Finanzierungen liefen zuvor<br />
weitgehend über die Holdings von Konzernen,<br />
die noch für ihre eigenen Netze<br />
zuständig waren.<br />
Das bedeutet für die Banken: Sie mussten<br />
sich nicht im Einzelnen mit Fragen der<br />
Regulierungen beschäftigen, die im Zuge<br />
der <strong>Energie</strong>wende jetzt anstehen. »Das<br />
wird künftig nicht mehr ausreichen. Der<br />
Kapitalbedarf für den Netzausbau wird so<br />
stark steigen, dass es für Banken interessant<br />
sein dürfte, sich mit den Regulierungen<br />
zu beschäftigen«, sagt Hilko Schomerus,<br />
Managing Director von Macquarie<br />
Infrastructure and Real Assets.<br />
Weil es in anderen Ländern schon seit längerem<br />
mehr unabhängige Netzbetreiber<br />
gibt, haben die Banken dort auch schon<br />
mehr Know-how und Erfahrungen sammeln<br />
können. Insbesondere das System in<br />
Großbritannien gilt heute als Maßstab,<br />
nicht nur für die Banken, sondern auch<br />
für die Rating-Agenturen. Gerade die Rating-Agenturen<br />
kennen den UK-Markt<br />
recht gut, denn hier besteht schon seit längerem<br />
Nachfrage nach ihren Dienstleistungen.<br />
Das hat unausweichlich zur Folge,<br />
dass die Rating-Agenturen alles, was<br />
vom englischen Vorbildmodell abweicht,<br />
mit Skepsis betrachten. Auch die Banken<br />
werden immer den Vergleich mit England<br />
suchen. »Nur wenn Kreditinstitute das Risiko<br />
hierzulande gut einschätzen können,<br />
wird schlussendlich die <strong>Energie</strong>wende gelingen«,<br />
so Schomerus. »Die Banken müssen<br />
der Überzeugung sein, dass das Regulierungssystem<br />
stabil funktioniert. Dieses<br />
Vertrauen aufzubauen, ist von vorrangiger<br />
Bedeutung.«<br />
46<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
Unter dieser Prämisse gilt es, möglichst<br />
viel Verlässlichkeit ins Regulierungssystem<br />
zu bringen. Dazu gehört laut Schomerus<br />
an erster Stelle: »Möglichst wenig ändern<br />
und nur sehr vorsichtig optimieren.<br />
Vollkommen neue Ideen und Entwürfe<br />
könnten Rating-Agenturen und Banken<br />
kritisch bewerten.« Das gilt beispielsweise<br />
für das Schaefer-Modell. Das heißt laut<br />
Schomerus keinesfalls, dass dieses Modell<br />
nicht durchdacht wäre, im Gegenteil. Der<br />
springende Punkt dabei ist allerdings:<br />
»Weil es sich um ein komplett neues Modell<br />
handelt, ist der zusätzliche Nutzen,<br />
den es nach der Umsetzung einmal bringen<br />
könnte, möglicherweise geringer als<br />
der Schaden, den die zusätzliche Unsicherheit<br />
durch die Umstellung bringt.«<br />
Wenn man etwas am deutschen Regulierungssystem<br />
ändern möchte, halten<br />
Experten es deshalb für eine Möglichkeit,<br />
sich zunächst einmal am englischen<br />
Modell zu orientieren. Damit könnte man<br />
Unsicherheiten reduzieren, die sonst<br />
unweigerlich zu Risikoaufschlägen führen<br />
und viel Geld kosten. Dies würde<br />
die Vorteile zunichte machen, die ein<br />
neues, durchaus gut durchdachtes Regulierungssystem<br />
jemals wieder einbringen<br />
könnten.<br />
Hilko Schomerus, Macquarie<br />
» Planungssicherheit ist bei langfristigen<br />
Investitionen wichtiger für alle Beteiligten<br />
als die perfekte Regulierung.«<br />
Ein Beispiel dafür, wie Unsicherheiten entstehen,<br />
sind Kapazitätsauktionen. Im Gegensatz<br />
zu langfristigen Verträgen bringen<br />
Kapazitätsauktionen Unsicherheit über<br />
die Erlöse ins Spiel. Dieses neue Element<br />
schaffe damit weniger Transparenz und<br />
erweise sich in einem regulierten Geschäft<br />
als kritisch. Leider gibt es derzeit hinsichtlich<br />
der <strong>Energie</strong>wende noch sehr viele<br />
weitere Unsicherheiten. Ein Paradebeispiel<br />
ist der Anschluss der Off-Shore-<br />
Windparks ans Netz. Werden die Windparks<br />
wie beabsichtigt tatsächlich gebaut?<br />
Solange hier Unsicherheit herrscht, werden<br />
sich die Banken scheuen, den Kapitalbedarf<br />
für solche Projekte zu finanzieren.<br />
Ähnliches gilt für den Bau neuer<br />
Stromtrassen in Nord-Süd-Richtung. »Derzeit<br />
werden verschiedene Planungen<br />
durchgeführt, aber Planungen sind nicht<br />
teuer«, erklärt Schomerus. »Die Stunde der<br />
Wahrheit kommt, wenn die Investitionen<br />
für den Bau der Trassen anstehen.«<br />
Im Moment tut sich in Deutschland wenig.<br />
Das zeigte auch die Konferenz »Treffpunkt<br />
Netze«, die kürzlich in Berlin stattfand.<br />
Hier kamen <strong>Energie</strong>versorger und Netzbetreiber<br />
zusammen, die Milliarden investieren<br />
wollen. Als Hilko Schomerus während<br />
seines Vortrags »Netze: Investitionen und<br />
Finanzierung« ins Auditorium fragte, wie<br />
viele Bankenvertreter denn anwesend<br />
seien, regte sich keine einzige Hand. Sein<br />
Fazit: »Die Banken sehen noch keinen Bedarf,<br />
sich mit Regulierungen zu beschäftigen,<br />
und die Industrie geht offenbar auch<br />
noch nicht auf die Banken zu.« (ha) <br />
■ Smarten: Konzeptstudie zum <strong>Energie</strong>management in der Produktion<br />
Einsparpotenzial:<br />
mindestens 10 Prozent<br />
Mit der Konzeptstudie »Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und der <strong>Energie</strong>effizienz<br />
in produzierenden Unternehmen auf der Basis DIN ISO 50001« will Smarten<br />
Potenziale von <strong>Energie</strong>effizienzmaßnahmen für Unternehmen des produzierenden<br />
Gewerbes aufzeigen und daraus Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ableiten –<br />
mit und ohne Investitionen.<br />
Manchmal sind die notwendigen Themen<br />
nicht die einfachen. <strong>Zum</strong> Beispiel fällt derzeit<br />
vielen Unternehmen noch der Umgang<br />
mit <strong>Energie</strong>management schwer.<br />
Dabei ist es nicht nur ratsam, sich mit der<br />
Optimierung des eigenen <strong>Energie</strong>verbrauchs<br />
zu befassen, sondern neuerdings<br />
auch absolut notwendig. Denn der Deutsche<br />
Bundestag hat in der Novelle des EEG<br />
(Erneuerbare-<strong>Energie</strong>n-Gesetz) bereits im<br />
vergangenen Jahr eine »Besondere Ausgleichsregelung«<br />
für stromintensive Unternehmen<br />
im produzierenden Gewerbe festgelegt.<br />
Diese Regelung besagt, dass die so<br />
genannte EEG-Umlage – die es bereits seit<br />
2000 gibt – nur noch dann begrenzt und<br />
somit der Strombezug für diese Unternehmen<br />
erheblich vergünstigt werden kann,<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
47
Smart Home<br />
wenn eine Gegenleistung dafür erbracht<br />
wird: die Einführung und Aufrechterhaltung<br />
eines <strong>Energie</strong>managementsystems<br />
nach der Norm ISO 50001!<br />
Doch wie mit allem Neuen, gibt es bisher<br />
wenig Erfahrung in Unternehmen mit Implementierung<br />
und Umsetzung effektiver<br />
<strong>Energie</strong>managementsysteme. Deshalb hat<br />
die Hamburger Smarten GmbH auf der<br />
diesjährigen eWorld in Essen die einjährige<br />
Konzeptstudie »Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
und der <strong>Energie</strong>effizienz in<br />
produzierenden Unternehmen auf der Basis<br />
DIN ISO 50001« gestartet. Ziel ist es,<br />
Potenziale von <strong>Energie</strong>effizienzmaßnahmen<br />
für Unternehmen des produzierenden<br />
Gewerbes aufzuzeigen. Auf Grundlage der<br />
Ergebnisse und verschiedener Audits werden<br />
Maßnahmen zur Effizienzsteigerung<br />
abgeleitet – mit und ohne Investitionen.<br />
Teilnehmer der Studie sind <strong>Energie</strong>versorger<br />
und Unternehmen des produzierenden<br />
Gewerbes, die mindestens einen Stromverbrauch<br />
von 1 GWh pro Jahr erreichen.<br />
Vier Cluster gewährleisten<br />
die Vergleichbarkeit<br />
»Mit den Ergebnissen unserer Konzeptstudie<br />
entwickeln wir ein Modell, das allen<br />
Unternehmen zur Orientierung dienen<br />
kann, um ihr <strong>Energie</strong>management zu realisieren«,<br />
erläutert Smarten-Geschäftsführer<br />
Nico Höper die Intention seiner Idee.<br />
Um die Vergleichbarkeit der Unternehmen<br />
zu gewährleisten, wurden im Vorfeld die<br />
vier Cluster Kieswerke, Nahrungsmittelindustrie,<br />
verarbeitendes Gewerbe sowie<br />
Pharmaindustrie entwickelt. Darüber hinaus<br />
beteiligen sich <strong>Energie</strong>versorgungsunternehmen,<br />
die eng mit ihren Industriekunden<br />
zusammenarbeiten. Eines ist den<br />
an der Studie beteiligten Unternehmen<br />
gemein: Sie sind überdurchschnittlich innovativ<br />
und haben bereits erste Projekte<br />
im Bereich der <strong>Energie</strong>effizienz umgesetzt.<br />
»Für uns ist es wichtig, mit Partnern<br />
zusammenzuarbeiten, die ebenfalls ein<br />
großes Interesse an Maßnahmen zum Aufbau<br />
eines <strong>Energie</strong>managementsystems<br />
haben«, betont Nico Höper.<br />
Als Ausgangspunkt für die Bestimmung<br />
und spätere Optimierung des <strong>Energie</strong>verbrauchs<br />
dienen Kennzahlen aus dem Jahr<br />
2012. Ein weiterer Grundwert ist der Absatz<br />
an erzeugten Produkten – über diese<br />
Kennzahl lassen sich Konjunkturschwankungen<br />
ermitteln und ausgleichen, denn<br />
natürlich soll <strong>Energie</strong> nicht durch Senkung<br />
der Produktion eingespart werden.<br />
»Wir wollen den Studienteilnehmern die<br />
maximal größte <strong>Energie</strong>einsparung aufzeigen,<br />
die durch effektives <strong>Energie</strong>management<br />
heute erreicht werden kann«, so<br />
Nico Höper. »Wir gehen davon aus, dass<br />
dies mindestens 10% ihres derzeitigen<br />
Verbrauchs sein werden.« Eine Herausforderung<br />
für alle Beteiligten, »aber durchaus<br />
realistisch«.<br />
Dazu wertet Smarten nicht nur die bisherigen<br />
Verträge und Abrechnungen der Unternehmen<br />
aus, sondern misst auch regelmäßig<br />
mit den eigenen Produkten den<br />
Stromfluss. Dabei erkennen die Experten<br />
deutlich mehr als nur den Verbrauch. »Wir<br />
blicken tief in den <strong>Energie</strong>fluss eines Unternehmens,<br />
bis hin zur Unterverteilung«,<br />
sagt Nico Höper. Das heißt: Einzelne Geräte<br />
werden erkannt – vom Galvanikbad<br />
und der Fräse über Computer und Kopierer<br />
bis zu Kaffeemaschinen und Lichtquellen.<br />
»Alles steht auf dem Prüfstand, wir<br />
hinterfragen das Ein- und Ausschalten von<br />
Geräten genauso wie die Laufzeiten«, so<br />
Höper.<br />
Jedes Unternehmen kann mit<br />
<strong>Energie</strong>management Strom sparen<br />
Denn ein geschicktes Management – zum<br />
Beispiel beim Start von Maschinen – kann<br />
oft schon Kosten verhindern, weil es unnötige<br />
Lastspitzen vermeidet. »Ein großer<br />
Teil unserer Aufgabe im Rahmen der Studie<br />
ist es, den Unternehmen ihr eigenes<br />
Verhalten in Sachen <strong>Energie</strong>verbrauch bewusst<br />
zu machen«, beschreibt Nico Höper<br />
die Situation. »Bisher sind gerade Stromzahlungen<br />
immer irgendwie als Fixkosten<br />
betrachtet worden, erst allmählich setzt<br />
das Denken ein, dass gerade hier erheblicher<br />
Handlungsbedarf besteht und aktives<br />
Handeln sich schnell auszahlt.«<br />
Schon während der einjährigen Studienphase<br />
erarbeitet und definiert Smarten ein<br />
Vorgehensmodell, das möglichst allgemeingültig<br />
von allen Unternehmen des<br />
entsprechenden Clusters angewendet werden<br />
kann. Dabei wird unterschieden zwischen<br />
Maßnahmen, die mit und ohne Investitionsbedarf<br />
umgesetzt werden können.<br />
»Wir wollen einen Beitrag zum <strong>Energie</strong>wandel<br />
leisten und gleichzeitig deutlich<br />
machen, dass jedes Unternehmen mit<br />
einem funktionierenden <strong>Energie</strong>managementsystem<br />
Strom einsparen kann, damit<br />
Kosten minimiert und gleichzeitig aktiv<br />
ohne zusätzlichen Aufwand erheblich<br />
zum Umweltschutz beiträgt.«<br />
Die eWorld 2013 in Essen. Hier startete Smarten seine einjährige Konzeptstudie.<br />
Noch können sich interessierte Unternehmen<br />
um eine Teilnahme bewerben. Die<br />
Ergebnisse der Konzeptstudie »Verbesserung<br />
der Wirtschaftlichkeit und der <strong>Energie</strong>effizienz<br />
in produzierenden Unternehmen<br />
auf der Basis DIN ISO 50001« will<br />
Smarten auf der eWorld 2014 in Essen präsentieren.<br />
(ha)<br />
<br />
48<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
Herausforderung Power-Design:<br />
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IN DEN LETZTEN 12 MONATEN<br />
Quelle: IVW-Online 5/2012 bis 4/2013
Automatisierung<br />
■ Höhere Verfügbarkeit von Kraftwerken durch fehlertolerant gestaltete Glasfasernetze<br />
Optischer Bypass<br />
in Windparks<br />
Kraftwerke stellen hohe Ansprüche an Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit. Das gilt<br />
besonders für Windparks, deren Standorte weitläufig und oft schwer zugänglich<br />
sind. Moderne, auf Glasfasernetzen basierende Windparksteuerungen müssen<br />
dem Rechnung tragen und fehlertolerant ausgelegt sein. Der Schlüssel dafür auf<br />
Netzwerkebene ist der optische Bypass.<br />
Von Thomas Kwaterski,<br />
Prokurist und Gründer der Microsens GmbH & Co. KG.<br />
Der Albtraum jedes Windparkbetreibers:<br />
Eine Störung in einer Baugruppe legt ganze<br />
Bereiche lahm, und das Wetter ist zu<br />
schlecht, um einen Service-<strong>Technik</strong>er zu<br />
schicken. Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit<br />
stellen besonders bei schwierig erreichbaren<br />
Standorten wie Offshore-Anlagen<br />
hohe Ansprüche an Konzeption und Realisierung.<br />
Das betrifft nicht nur die <strong>Energie</strong>erzeugung<br />
selbst, sondern auch die Überwachung<br />
und Steuerung der Anlagen. Für<br />
die datentechnische Vernetzung greift man<br />
daher gerne auf Glasfasern zurück, denn<br />
Glasfasernetze zählen zu den zuverlässigsten<br />
Übertragungsmedien überhaupt.<br />
Immun gegen Interferenzen und elektromagnetische<br />
Störungen übertragen sie<br />
große Datenmengen zuverlässig über viele<br />
Kilometer.<br />
Um die Ausfallsicherheit weiter zu erhöhen,<br />
hat sich in kritischen Umgebungen<br />
eine ringförmige Verkabelungsstruktur<br />
durchgesetzt. Auch wenn der Ring an einer<br />
Stelle unterbrochen wird, sind dennoch<br />
alle Geräte weiterhin miteinander verbunden.<br />
Doch das vermeintliche Plus an Sicherheit<br />
kann trügen. Fällt mehr als nur ein<br />
Netzwerkknoten aus – sei es wegen Software-Problemen,<br />
Hardware-Fehlern, mechanischen<br />
Beschädigungen oder durch<br />
einen Stromausfall –, dann kann auch die<br />
Ringstruktur nicht helfen. Der gesamte Bereich<br />
zwischen den beiden ausgefallenen<br />
Knoten ist nicht mehr erreichbar.<br />
Für ein wirklich fehlertolerantes System<br />
müssten Kabelwege, Leitungen, Zuführungen<br />
zu den Netzwerkknoten und die<br />
Netzwerkknoten nach dem Prinzip<br />
2. (N+1) ausgeführt sein: Alles ist doppelt<br />
vorzusehen, und dabei erhält jedes Teilsystem<br />
eine Komponente mehr als für den<br />
Betrieb unmittelbar benötigt. Dazu kämen<br />
unterbrechungsfreie Stromversorgungen<br />
und Pufferbatterien, ebenfalls doppelt und<br />
mit einer zusätzlichen Baugruppe. Zu den<br />
Bilder: Doti / Matthias Ibeler; Microsens<br />
50<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
Untersuchungen zeigen, dass der Ausfall der<br />
nachgelagerten Bereiche weit kritischer ist als<br />
der Ausfall des Netzwerkknotens selbst. Mit<br />
einem ausgefallenen Knoten und der daran angeschlossenen<br />
Anlage kommt man oft zurecht.<br />
Anders sieht es aus, wenn ganze Teile eines<br />
Windparks von der Datenkommunikation abgeschnitten<br />
sind. Da stellt sich die Frage: Was kostet<br />
ein Ausfall? Wie lange kann auf den abgeschnittenen<br />
Bereich verzichtet werden? Und wie<br />
viel könnte ein Unternehmen sparen, wenn es<br />
mit einfachen technischen Lösungen gelänge,<br />
ausgefallene Anlagenteile wirksam zu überbrücken,<br />
so dass die übrigen unbeeinträchtigt weiterarbeiten<br />
können, bis die eine defekte Anlage<br />
instand gesetzt werden kann?<br />
Dasselbe gilt für Ausfallzeiten durch geplante<br />
Wartungsarbeiten. Die Kosten sind riesig, wenn<br />
größere Bereiche eines Windparks für Wartungsarbeiten<br />
vom Netz genommen werden<br />
müssen. Die zu wartende Anlage muss einzeln<br />
freigeschaltet werden können. Eine einfache,<br />
technisch robuste Lösung, die die ausgefallene<br />
Anlage einfach überbrückt, den Rest des Netzes<br />
– inklusive aller nachgelagerten Bereiche – aber<br />
weiterhin funktionsfähig hält, wäre eine lohnende<br />
Investition.<br />
Bypass schützt vor Ausfall<br />
Ein optischer Bypass löst dieses Problem zuverlässig<br />
und wirtschaftlich. Fällt ein Netzwerkknoten<br />
aus, überbrückt ihn der Bypass vollautomatisch<br />
und hält die Kommunikation über den<br />
ausgefallenen Knotenpunkt hinweg aufrecht.<br />
Test-Windpark »alpha ventus«<br />
in der Nordsee<br />
Mit dem Fiber Protection Switch von Microsens<br />
wird das optische Netz fehlertolerant und bietet<br />
dem Kraftwerksbetreiber eine deutlich höhere<br />
Gesamtverfügbarkeit des Netzes. Auch wenn<br />
einzelne Netzwerkknoten ausfallen, sind alle<br />
anderen Teilbereiche weiterhin erreichbar. Der<br />
Ausfall beschränkt sich auf den ausgefallenen<br />
Netzknoten.<br />
riesigen Anschaffungskosten kämen die noch<br />
höheren Wartungskosten und der enorme Aufwand<br />
für die Administration. Ein solches Szenario<br />
ist kaum zu finanzieren.<br />
Risk Management<br />
zeigt Ansatzmöglichkeiten<br />
Für Wartungsarbeiten lässt sich der Bypass manuell<br />
auslösen. Damit müssen Netzwerkknoten<br />
nicht mehr aufwändig heruntergefahren werden<br />
– der Bypass trennt den zu wartenden Knoten<br />
im laufenden Betrieb vom Netz und ermöglicht<br />
damit eine unterbrechungsfreie Instandhaltung<br />
und Wartung. Durch die damit verbundenen<br />
geringeren Wartungskosten rechnet sich diese<br />
Lösung schnell. Auch mehrere Anlagen können<br />
im laufenden Betrieb des Gesamtnetzes gleichzeitig<br />
gewartet oder getauscht werden, denn die<br />
übrigen Anlagen und Netzbereiche sind von den<br />
Arbeiten nicht betroffen.<br />
Mit einem einfachen Alarmrelais können auch<br />
externe Alarmmittel angesteuert werden, was<br />
die automatische Alarmierung und den Admini-<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
51
Automatisierung<br />
strationsaufwand erheblich vereinfacht<br />
und sich in niedrigeren Betriebskosten widerspiegelt.<br />
Praxisbewährt<br />
in Offshore-Windparks<br />
Das Bypass-Konzept hat sich in der Praxis<br />
bewährt. Die ersten Offshore-Windparks<br />
wurden bereits mit dem Fiber Protection<br />
Switch von Microsens ausgestattet. Einer<br />
dieser Parks besteht aus einhundert Einzelanlagen,<br />
die in Gruppen von jeweils<br />
zehn Windenergieanlagen (WEA) zusammengefasst<br />
sind. Jede dieser Gruppen ist<br />
über einen Glasfaserring mit der zentralen<br />
Steuertechnik vernetzt.<br />
Würde bei der herkömmlichen Verkabelung<br />
ohne Bypass ein Netzwerkknoten in<br />
einer Gruppe ausfallen, wären die übrigen<br />
neun Anlagen weiterhin arbeitsfähig. Sollte<br />
ein zweiter Knoten ausfallen, wären alle<br />
WEA zwischen den beiden ausgefallenen<br />
Knoten nicht mehr erreichbar und müssten<br />
zwangsweise automatisch abgeschaltet<br />
werden. Der dadurch entstehende Schaden<br />
pro Tag wäre beträchtlich, denn Lieferverträge<br />
für Strom sehen bei Nichtlieferung<br />
hohe Strafzahlungen vor. Ein Serviceteam<br />
müsste sich kurzfristig an Ort und Stelle<br />
begeben und den Fehler schnellstmöglich<br />
beseitigen. Bei Windparks in der Nordsee<br />
kann es aber durchaus vorkommen, dass<br />
das Wetter tagelang – manchmal bis zu drei<br />
Wochen – zu schlecht ist, um den Windpark<br />
per Schiff oder per Hubschrauber zu<br />
erreichen. Der Schaden durch einen solchen<br />
Ausfall wäre riesig.<br />
Anwendung für die Hutschienenmontage:<br />
Der optische Bypass Fiber Protection Switch (rechts)<br />
schützt den Switch mit Netzteil (Mitte und links).<br />
Aus diesem Grund entschied sich der Betreiber<br />
des Windparks für den Fiber Protection<br />
Switch, den optischen Bypass von<br />
Microsens. Der Bypass überbrückt den<br />
ausgefallenen Netzwerkknoten in sehr<br />
kurzer Zeit, alle anderen Anlagen bleiben<br />
weiterhin erreichbar und können unbeeinträchtigt<br />
weiterarbeiten. Bei nur einem<br />
einzigen Ausfall, bei dem der optische Bypass<br />
dafür sorgt, dass die übrigen Anlagen<br />
erreichbar bleiben, hat sich die Investition<br />
bereits mehr als amortisiert.<br />
Ein weiterer Vorteil: Weil jede WEA über<br />
einen eigenen optischen Bypass verfügt,<br />
können mehrere Wartungsteams gleichzeitig<br />
verschiedene Anlagen warten, ohne<br />
dass die übrigen beeinträchtigt werden,<br />
was die Wartungskosten deutlich senkt.<br />
Natürlich eignet sich das Bypass-Konzept<br />
auch für Onshore-Anlagen, die oft in abgelegenen<br />
ländlichen Gebieten errichtet<br />
werden.<br />
Zuverlässigkeit<br />
durch robustes Design<br />
Natürlich darf ein optischer Bypass nicht<br />
selbst zu einer Fehlerquelle werden. Er<br />
muss daher möglichst einfach und robust<br />
konstruiert sein, um zusätzliche Fehlerquellen<br />
zu vermeiden. Praxisgerechte<br />
Konzeption bedeutet: keine Programmierung,<br />
keine Konfiguration und keine Firmware,<br />
für die man Updates einspielen<br />
muss oder die zu einem Systemabsturz<br />
führen kann. Der Verzicht auf komplexe<br />
Halbleitertechnik macht den Bypass extrem<br />
robust. Im Normalbetrieb arbeitet er<br />
als Schalter »normal zu«. Läuft der Netzknoten,<br />
den der Bypass schützen soll,<br />
dann arbeitet der Fiber Protection Switch<br />
im Zustand »offen«, und sämtliche Daten<br />
fließen über den Netzknoten. Fällt der<br />
Netzknoten aus oder bricht die <strong>Energie</strong>versorgung<br />
an dieser Stelle zusammen,<br />
fällt der Schalter automatisch »zu« und<br />
überbrückt den ausgefallenen Knoten.<br />
Herstellerneutral und ohne Konfigurationsaufwand.<br />
Und durch seine hohe Temperaturfestigkeit<br />
und sein robustes Design<br />
ist er für harte Umgebungsbedingungen<br />
geeignet. (ak)<br />
<br />
Funktion des optischen Bypasses: Im Normalbetrieb läuft die<br />
Kommunikation über den Netzwerkknoten wie gewohnt<br />
(links), im Fehlerfall wird er automatisch überbrückt (rechts).<br />
52<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
■ Studie von Frost & Sullivan zum Europamarkt für elektrische Mikroantriebe<br />
<strong>Energie</strong>kosten<br />
und Effizienzregeln<br />
steigern die Nachfrage<br />
Steigende <strong>Energie</strong>kosten, verschärfte <strong>Energie</strong>effizienz-Vorschriften und technische<br />
Verbesserungen halten den europäischen Markt für elektrische Mikroantriebe<br />
in Schwung. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung<br />
Frost & Sullivan (www.motors.frost.com).<br />
Laut der Studie »Strategic Analysis of Micro<br />
Electric Drives in Europe« erwirtschaftete<br />
der europäische Markt für elektrische<br />
Mikroantriebe im Jahr 2012 einen Umsatz<br />
von 516,8 Mio. US-Dollar und wird bis<br />
2016 voraussichtlich auf 637,1 Mio. US-<br />
Dollar wachsen. Die Studie berücksichtigt<br />
elektrische Mikroantriebe auf Drehstrom-,<br />
Gleichstrom- und Servobasis.<br />
Die Weiterentwicklung von Rechtsvorschriften<br />
zum Thema <strong>Energie</strong> und die<br />
nötigen Regulierungen in Sachen <strong>Energie</strong>kosten<br />
und Effizienzsteigerung fördern<br />
der Studie zufolge die Verbreitung elektrischer<br />
Mikroantriebe. Technische Veränderungen<br />
und die zunehmende Netzwerkfähigkeit<br />
der elektrischen Mikroantriebe<br />
verstärken diesen Trend.<br />
Technische Fortschritte bei Mikroprozessoren<br />
und IGBTs (Insulated-Gate Bipolar<br />
Transistors) haben elektrische Antriebe<br />
kompakter und anwendungsfreundlicher<br />
gemacht, was der Studie zufolge immer<br />
mehr OEMs ermutigt, die Antriebe in ihren<br />
Maschinen einzusetzen. Dank der<br />
Fortschritte in der Halbleitertechnik sind<br />
zudem Elektroantriebe mit hoher Temperaturtoleranz<br />
verfügbar, die sich direkt an<br />
die Motoren montieren lassen. »Die meisten<br />
Hersteller elektrischer Mikroantriebe<br />
bieten den OEMs jetzt Paketlösungen, die<br />
den Bedarf an Schaltschränken, komplexen<br />
Verkabelungen und Platz reduzieren«,<br />
verdeutlicht Raveendran. »OEMs<br />
bevorzugen integrierte Motorantriebe,<br />
weil sie geringere Kosten und kürzere<br />
Projektplanungszeiten verursachen.«<br />
» OEMs bevorzugen integrierte Motorantriebe, weil sie geringere<br />
Kosten und kürzere Projektplanungszeiten verursachen. «<br />
Raaj Thilak Raveendran, Frost & Sullivan<br />
Hochleistung –<br />
natürlich!<br />
Im Solartechnikmarkt sind die<br />
Anforderungen an Schaltelemente<br />
besonders hoch. Unsere Leistungsrelais<br />
HE und LFG sind ideal auf die<br />
Marktbedürfnisse im Bereich Solarwechselrichter<br />
zugeschnitten.<br />
LFG<br />
◗ 33A/250VAC/85°C<br />
◗ Kontaktabstand: min. 1,8mm<br />
◗ Halteleistung: 250mW<br />
In Europa entfallen laut der Studie fast<br />
65% des <strong>Energie</strong>verbrauchs von Produktionsanlagen<br />
auf motorbetriebene Anwendungen.<br />
»Um den Stromverbrauch<br />
der Motoren einzuschränken, investieren<br />
Hersteller in leistungsoptimierte Geräte«,<br />
erläutert Raaj Thilak Raveendran, Research<br />
Analyst bei Frost & Sullivan. »Darüber<br />
hinaus dürften die meisten Hersteller<br />
ihre Fabrikanlagen mit energieeffizienterer<br />
Ausrüstung ausstatten, weil die<br />
<strong>Energie</strong>preise steigen und die Vorschriften<br />
für eine nachhaltigere <strong>Energie</strong>nutzung<br />
strenger werden.«<br />
Allerdings beeinträchtigen laut der aktuellen<br />
Frost & Sullivan-Studie die weiterhin<br />
zunehmenden Produktstandardisierungen,<br />
aber auch die Verfügbarkeit billiger<br />
Produkte aus Asien, die Marktaussichten<br />
für elektrische Mikroantriebe. Um<br />
diesen Herausforderungen zu begegnen,<br />
konzentrieren sich demnach die Hersteller<br />
elektrischer Mikroantriebe in Europa<br />
vor allem auf die Differenzierung ihrer<br />
Produkte und auf Dienstleistungen. Auch<br />
ein verbesserter Lifecycle-Support trägt<br />
dazu bei, den Kundenstamm zu stärken<br />
und auszubauen. (ak)<br />
<br />
HE<br />
◗ Bis zu 60A/250VAC/85°C<br />
◗ Kontaktabstand: min. 3mm<br />
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Automatisierung<br />
■ Nicht nur die Antriebe sind zu betrachten, sondern auch Steuerung und Organisation<br />
Mehr <strong>Energie</strong>effizienz<br />
in der Intralogistik<br />
Wer die <strong>Energie</strong>effizienz in der Intralogistik nachhaltig optimieren will, muss das<br />
Warehouse Management insgesamt, aber auch das Zusammenspiel von Antriebstechnik,<br />
Steuerungssystemen und Maschinenelementen genau unter die Lupe<br />
nehmen. Nur so lassen sich <strong>Energie</strong>-Einsparpotenziale identifizieren und wirksam<br />
ausschöpfen. Ein weiterer Vorteil: die geringere Belastung der Umwelt mit CO 2 .<br />
Die Intralogistik unterliegt grundlegenden<br />
Marktveränderungen und wird von ihnen<br />
vorangetrieben. »Global gesehen sind das<br />
unter anderem die Verschiebung der ökonomischen<br />
Zentren, die Veränderung der<br />
Konsumentenlandschaft und die wachsende<br />
interkulturelle Vernetzung«, erläutert<br />
Marco Walz, im Branchenmanagement<br />
Fördertechnik und Logistik des Antriebsund<br />
Automatisierungstechnik-Herstellers<br />
Lenze tätig. »Beeinflussen können diese<br />
Veränderungen unter anderem auch die<br />
Anforderungen an die Antriebe, die in der<br />
Intralogistik ihren Dienst tun.« Neben einer<br />
wachsenden Nachfrage nach ganzheitlichen,<br />
modularen Antriebskonzepten und<br />
mechatronischen Lösungen rückt zunehmend<br />
die <strong>Energie</strong>effizienz in der Intralogistik<br />
ins Blickfeld: »Typische Anforderungen<br />
an Regalbediengeräte (RBG) sind die Senkung<br />
der <strong>Energie</strong>kosten pro Ein- bzw. Auslagerungsvorgang<br />
und die Vermeidung von<br />
Stromspitzen«, ergänzt Walz. Um rundum<br />
effiziente Lösungen zu erreichen, komme<br />
es darauf an, alle Faktoren etwa in einem<br />
Logistikwarenlager zu berücksichtigen.<br />
Durch energieeffiziente Bewegungsprofile<br />
lässt sich bei Regalbediengeräten kräftig sparen.<br />
Ein Blick in die Praxis: »In einem Zentrallager<br />
für den Lebensmittel-Einzelhandel<br />
lässt sich beispielsweise durch kompakte<br />
Lagerung und kurze Förderstrecken im<br />
Tiefkühlbereich <strong>Energie</strong> sparen«, führt<br />
Walz aus. »Im übrigen Lager lohnt sich<br />
beim Einsatz von RBG eine ABC-Strategie:<br />
Werden häufig benötigte Produkte im ersten<br />
Drittel einer Gasse gelagert, weniger<br />
verwendete dagegen in den hinteren Gassen,<br />
lassen sich unnötige Wege der RBG<br />
vermeiden.« Das ermögliche kürzere Einund<br />
Auslagerungszeiten, und gleichzeitig<br />
sinke der <strong>Energie</strong>verbrauch. Die Nutzung<br />
54<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
_0APDZ_Omicron_ET04.pdf;S: 1;Format:(58.00 x 260.00 mm);22. May 2013 09:09:22<br />
energieeffizienter Antriebslösungen oder<br />
-komponenten für die Hunderte RBG und<br />
Tausende von Antrieben, die in einem<br />
Warenzentrallager im Einsatz sind, berge<br />
zusätzliches <strong>Energie</strong>sparpotenzial.<br />
<strong>Energie</strong>kosten systematisch senken<br />
Allgemein lassen sich bei Antriebslösungen<br />
für die Intralogistik an drei Punkten<br />
signifikant <strong>Energie</strong> und damit Kosten<br />
sparen: »Erstens – bei der Auslegung des<br />
Antriebs – durch genaue Analyse und<br />
Berechnung der jeweiligen Anwendung,<br />
zweitens durch intelligente Antriebslösungen<br />
oder eine Wandlung der <strong>Energie</strong><br />
mit hohem Wirkungsgrad, drittens durch<br />
die Nutzung der generatorischen <strong>Energie</strong>«,<br />
verdeutlicht Walz. »Diese drei Aspekte<br />
sind systematisch zu analysieren.«<br />
Ein zentrales Engineeringtool im Rahmen<br />
der »BlueGreen Solutions« von Lenze<br />
ist dabei der »Drive Solution Designer«<br />
(DSD). Mit diesem Tool können Anwender<br />
maßgeschneiderte Applikationen berechnen,<br />
passgenaue Komponenten aussuchen<br />
und den <strong>Energie</strong>verbrauch der<br />
Lösungen in einem <strong>Energie</strong>pass darstellen.<br />
Der DSD ist in der Lage, mehrere<br />
Antriebslösungen für eine Applikation<br />
miteinander zu vergleichen. Um <strong>Energie</strong><br />
möglichst effizient in Bewegungen zu<br />
wandeln, ist der komplette Antriebsstrang<br />
der Anwendung eingehend unter die Lupe<br />
zu nehmen. Entscheidende Voraussetzung<br />
für die optimale Ausstattung eines<br />
Prozesses ist es dabei, genau zu wissen,<br />
wie viel <strong>Energie</strong> er im Betrieb benötigt<br />
und ob er konstant oder veränderlich ist.<br />
»Bei fast allen Antriebskomponenten verschlechtert<br />
sich nämlich im Teillastbetrieb<br />
der Wirkungsgrad«, erklärt Walz.<br />
»Weil die meisten Anwendungen über<br />
den gesamten Lebenszyklus keine<br />
100-Prozent-Auslastung zeigen, liegen<br />
gerade hier Potenziale, elektrische <strong>Energie</strong><br />
einzusparen.«<br />
In der Praxis wird meist der lastabhängige<br />
Leistungsbedarf zur bestimmenden<br />
Größe für die Dimensionierung von Antriebslösungen.<br />
Je genauer die Anforderungen<br />
an die zu betreibende Maschine<br />
bekannt sind, desto präziser lassen sich<br />
die Antriebskomponenten auswählen.<br />
»Deshalb gilt es, den kompletten Antriebsstrang<br />
einer Anwendung umfassend<br />
im Vorfeld zu analysieren«, sagt<br />
Walz. »Bereits im frühen Engineering-<br />
Stadium lassen sich etwa Überdimensionierungen<br />
von vornherein vermeiden.<br />
Weitere Sparansätze resultieren aus der<br />
Nutzung generatorischer <strong>Energie</strong>, etwa<br />
der Lage- und Bewegungsenergie des Hebers<br />
bei der Lastabsenkung oder der<br />
Bremsenergie.« Wichtig sei auch der Einsatz<br />
von hocheffizienten Motoren (IE2)<br />
und Getriebemotoren. Drehmoment- und<br />
Drehzahlanpassung lassen sich mittels<br />
eines Frequenzumrichters realisieren. Er<br />
sorgt für ein sanftes Anlaufen und verhindert<br />
dadurch Momentenstöße beim<br />
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Für die Motor- oder Wandmontage<br />
eignet sich Lenzes Frequenzumrichter »8400 motec«.<br />
Smart Measurement Solutions<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
55
Automatisierung<br />
Neben dem Motor spielt auch die Wahl<br />
des Getriebes eine bedeutende Rolle für<br />
die <strong>Energie</strong>effizienz einer Anwendung. In<br />
der Fördertechnik kommen als Winkelgetriebe<br />
Kegelradgetriebe und Schneckengetriebe<br />
zum Einsatz. »Während Lenzes<br />
Getriebe der Baureihe GKR mit ihren einsatzgehärteten<br />
Kegelradsätzen einen Wirkungsgrad<br />
von gut 95 Prozent erreichen,<br />
liegt der Wirkungsgrad beim Schneckenrad<br />
nur bei durchschnittlich 70 bis 80<br />
Prozent«, gibt Walz zu bedenken. »Der<br />
Ein für Regalbediengeräte mit ihren charakteristischen<br />
dynamischen Hub- und<br />
Fahrbewegungen besonders interessantes<br />
Feature bieten Lenzes Servo-Umrichter<br />
der Baureihe »Servo Drives 9400«: Die<br />
9400-Multiachse (Leistungsbereich 0,37-<br />
15 kW) ist mit einem integrierten DC-<br />
Schienensystem erhältlich. Damit lässt<br />
sich ein <strong>Energie</strong>austausch über den Zwischenkreis<br />
zwischen den verschiedenen<br />
Antrieben (Hubantrieb, Fahrantrieb, Lastaufnahmemittel)<br />
realisieren. »Mittels des<br />
Versorge- und Rückspeisemoduls lässt<br />
sich die freigesetzte generatorische <strong>Energie</strong><br />
ins Netz zurückspeisen«, legt Walz<br />
dar. »Alternativ kann die <strong>Energie</strong> über den<br />
Zwischenkreis anderen Achsen zur Verfügung<br />
gestellt werden, die in diesem Moment<br />
die Leistung benötigen.« Dabei<br />
zeichne sich das Versorge- und Rückspeisemodul<br />
durch einfachen Aufbau und<br />
unkomplizierte Verdrahtung aus. »Wegen<br />
der hohen Überlastfähigkeit – bis zum<br />
Dreifachen der Bemessungsleistung (0,5<br />
s) – bietet sich diese Einheit gerade bei<br />
den Taktantrieben an«, fährt Walz fort.<br />
»Zur Erhöhung der Einspeiseleistung lassen<br />
sich ungesteuerte Gleichrichter einfach<br />
parallel schalten. Lenze stellt hier<br />
eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten<br />
für Regalbediengeräte zur Verfügung.«<br />
Für jeden Kommissionierauftrag sollten<br />
die Fahrprofile immer wieder neu errechnet<br />
werden. Je nach Ausgangslage lässt<br />
sich so energieeffiziente Bewegungsführung<br />
realisieren: versetzter Start von Fahrund<br />
Hubachse, Verringerung der Beschleunigung<br />
und Geschwindigkeit der<br />
Achse mit kürzerer Fahrstrecke/Fahrzeit<br />
und auslastungsabhängigen Fahrprofilen.<br />
Um Produkte effizient von A nach B zu bringen,<br />
sind Antriebslösungen erforderlich,<br />
die sparsam mit <strong>Energie</strong> umgehen.<br />
Beschleunigen und Bremsen. Mit Blick auf<br />
die <strong>Energie</strong>effizienz hat Lenze als »Blue-<br />
Green Solution« die neuen Frequenzumrichter<br />
der Reihe »Inverter Drives 8400«<br />
mit dem »VFCeco«-Modus ausgestattet.<br />
Dieser Modus passt den Magnetisierungsstrom<br />
intelligent an den tatsächlichen Bedarf<br />
an. Die Frequenzumrichterserie umfasst<br />
auch dezentrale Geräte: In der Intralogistik<br />
kommt besonders der »8400 motec«<br />
zum Einsatz, der per Motor- oder<br />
auch per Wandmontage in der Nähe der<br />
Applikation angebracht werden kann.<br />
Lenzes neue »L-force«-Drehstrommotoren<br />
der Serie MF sind auf den Betrieb mit Frequenzumrichtern<br />
zugeschnitten. »Durch<br />
ihre größere Leistungsdichte sind um bis<br />
zu zwei Bauformen kleinere Motoren einsetzbar<br />
– bei gleicher Abtriebsleistung«,<br />
stellt Walz fest. »Der kleiner dimensionierte<br />
Aufbau steigert die Performance mit<br />
deutlich geringeren Massenträgheiten, höherer<br />
Dynamik und sinkenden Investitionskosten.<br />
Im Vergleich zu einem leistungsgleichen<br />
50-Hz-Drehstrommotor ist<br />
es Lenze so gelungen, die Kosten deutlich<br />
zu senken.«<br />
Anschaffungspreis der GKR-Getriebe ist<br />
zwar höher als der von Schneckengetrieben,<br />
aber die längere Lebensdauer als<br />
Folge geringeren Verschleißes und höheren<br />
Wirkungsgrads kompensiert dies<br />
schnell.«<br />
»Mit diesen unterschiedlichen Bewegungsprofilen<br />
wird der Spitzenenergiebedarf<br />
etwas entschärft und dadurch ein<br />
energieeffizienter Betrieb des RBG ermöglicht«,<br />
stellt Walz fest. »Hohe Dynamik<br />
und Beschleunigungen sind wichtige Kriterien,<br />
um eine hohe Spielzeit bzw. Auslastung<br />
des Lagers zu gewährleisten.« Oft<br />
sei diese Dynamik aber nicht über die gesamte<br />
Lebensdauer eines Lagers erforderlich:<br />
»Hier ist es durchaus interessant, in<br />
einer etwas ruhigeren Auslastungsperiode<br />
das Regalbediengerät nicht mit der maximalen<br />
Dynamik zu fahren«, erläutert<br />
Walz. »Das schont die verbaute Mechanik<br />
und verringert den <strong>Energie</strong>bedarf.«<br />
Fazit<br />
Wie sehen künftig also die Antriebslösungen<br />
im Materialfluss der Zukunft aus?<br />
»In der Intralogistik werden sich durchgängig<br />
konzipierte, sparsame Systeme<br />
mehr und mehr durchsetzen«, resümiert<br />
Walz. »Einen wichtigen Beitrag zu mehr<br />
Effizienz bieten gemäß einer präzisen<br />
Auslegung optimierte Antriebspakete, die<br />
aus verlustarmen Getrieben und besonders<br />
energieeffizienten Motoren bestehen.«<br />
(ak)<br />
<br />
56<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
■ Dynamische <strong>Energie</strong>speicher von Koch für die Aktorebene jetzt im Dreierpack<br />
Optimierter <strong>Energie</strong>haushalt<br />
für Antriebe<br />
In Sachen energieeffiziente Produktion lässt sich allein schon mit <strong>Energie</strong>speichern<br />
für elektrische Antriebe Vieles erreichen. Die dafür bekannte Michael Koch GmbH<br />
hat deshalb ihren beiden <strong>Energie</strong>speicher-Geräten »Dynamischer <strong>Energie</strong>speicher«<br />
(DES) und »Dynamische <strong>Energie</strong>versorgung« (DEV) für Elektroantriebe ein<br />
drittes mit dem Namen DEK (»Dynamische <strong>Energie</strong>-Kombination«) an die Seite<br />
gestellt: Während es sich beim DES um ein aktives Puffermodul und bei der DEV<br />
um eine Kurzzeit-USV handelt, ist die DEK eine Kurzzeit-USV mit Pufferfunktion –<br />
sie kombiniert also die beiden ersten Geräte.<br />
Elektrische <strong>Energie</strong> ist eine der wichtigsten<br />
Säulen unserer Wirtschaft: Versorgungssicherheit<br />
ist für die industrielle Produktion<br />
unabdingbar, und nicht von ungefähr<br />
pocht die Industrie auch auf günstige Preise.<br />
Beides steht jedoch unter einem gewissen<br />
Risiko, und so sind die <strong>Energie</strong>effizienz<br />
und der Schutz vor Spannungsschwankungen<br />
oder gar -unterbrechungen<br />
auch auf der Antriebsebene ein wichtiges<br />
Thema. Hierfür hat die Michael Koch<br />
GmbH jetzt nach DES und DEV eine dritte<br />
Produktserie vorgestellt. Mit den Geräten<br />
lassen sich Risiken minimieren und der<br />
<strong>Energie</strong>haushalt von Umrichtern und Servoreglern<br />
optimieren.<br />
Im Dauerbetrieb setzt ein Umrichter den<br />
Netzstrom so um, dass der oder die<br />
angeschlossene(n) Motor(en) in der passenden<br />
Drehrichtung und Geschwindigkeit<br />
rotieren. Fällt die Spannung<br />
ab oder wird sie gar<br />
unterbrochen, trudelt der Motor aus. Erfordert<br />
die Anwendung einen Wechselbetrieb,<br />
also Geschwindigkeits- und/oder Drehrichtungsänderungen,<br />
kommt Bremsenergie<br />
mit ins Spiel, d.h. der Motor wird kurzzeitig<br />
zum Generator mit dem Effekt, dass die<br />
Spannung im System steigt und die <strong>Energie</strong><br />
abgeführt werden muss. »Dies geschieht<br />
heutzutage über einen Bremswiderstand<br />
oder über eine Netzrückspeisung mit unklaren<br />
Folgen für die Netzqualität«, erläutert<br />
der geschäftsführende Gesellschafter<br />
Michael Koch. »Mit den Produkten DES,<br />
DEV und einer neu vorgestellten Kombination<br />
der beiden mit der Typenbezeichnung<br />
DEK sind alle Aufgaben auf überraschend<br />
einfache Art und Weise lösbar.«<br />
Der DES:<br />
Eine rote Black Box<br />
als »grüne« Option<br />
Ein <strong>Energie</strong>speicher, der in der Handhabung<br />
so einfach wie ein Bremswiderstand<br />
und in der Effizienz vergleichbar mit einer<br />
Netzrückspeiseeinheit ist – dies war die<br />
Entwicklungsvorgabe für den DES. In seiner<br />
Standardausführung bietet das aktive<br />
Puffermodul eine Speicherkapazität von<br />
rund 1,6 Kilojoule und eignet sich damit<br />
für viele Anwendungen in der elektrischen<br />
Antriebstechnik. Ausgelegt für Umrichter<br />
mit direktem Zwischenkreisanschluss und<br />
Zwischenkreisspannungen bis 800 V DC<br />
(was dem gängigen Netzanschluss von<br />
Das Produktprogramm der Michael Koch GmbH<br />
über die Zykluszeit der Anwendung:<br />
Die <strong>Energie</strong>speicher-Drillinge DES, DEK und DEV<br />
sowie sichere Bremswiderstände –<br />
für den optimalen <strong>Energie</strong>haushalt<br />
von Antriebs-Umrichtern<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
57
Automatisierung<br />
400 V AC entspricht), ist das Speichermodul<br />
mit jedem entsprechenden Umrichtertyp<br />
einsetzbar. »Dabei gilt: Auspacken, mit<br />
drei Litzen anschließen und <strong>Energie</strong> sparen<br />
– mehr Arbeitsschritte sind für den<br />
Nutzer nicht erforderlich«, betont Koch.<br />
»Der Speicher regelt sich von Anfang an<br />
selbstständig.« Referenzgeber für die <strong>Energie</strong>aufnahme<br />
und <strong>Energie</strong>abgabe ist der<br />
Bremschopperausgang des Umrichters.<br />
Der DES ermittelt darüber die relevanten<br />
Spannungsebenen im Gleichstromzwischenkreis<br />
des Umrichters und stellt seine<br />
Arbeitsparameter darauf ein.<br />
Wenn der Antrieb bremst, steigt die Zwischenkreisspannung.<br />
Übersteigt sie den bei<br />
der ersten Bremsung ermittelten Grenzwert,<br />
nimmt der DES die <strong>Energie</strong> auf. Das<br />
Gerät speichert die <strong>Energie</strong> solange, bis die<br />
Spannung den unteren Schwellenwert erreicht.<br />
Dann gibt es die gespeicherte <strong>Energie</strong><br />
wieder in den Zwischenkreis zurück,<br />
noch bevor <strong>Energie</strong> aus dem Netz geholt<br />
wird. »Dies ist der entscheidende Moment<br />
der <strong>Energie</strong>einsparung«, verdeutlicht Koch.<br />
»Der Speicher des DES entlädt sich bis auf<br />
den zuvor automatisch festgelegten Mindestpegel<br />
und wartet auf die nächste Bremsung.«<br />
Wegen seiner Einsatzflexibilität und<br />
Selbstständigkeit verleiht Koch dem DES<br />
das Attribut »dynamisch«. Das Puffermodul<br />
arbeitet als Stabilisator des Zwischenkreises<br />
und hat keinerlei Kontakt mit dem<br />
eingangsseitigen Stromnetz.<br />
Die DEV:<br />
Kurzzeit-USV für Umrichter<br />
Das Gerät mit dem Namen DEV fungiert als<br />
Kurzzeit-USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung)<br />
für Antriebsumrichter und<br />
Servoregler. Als aktive Kapazitätserweiterung<br />
des Umrichter-Gleichstromzwischenkreises<br />
hält die DEV eine entsprechend der<br />
technischen Auslegung festgelegte <strong>Energie</strong>menge<br />
vor, die dazu dient, bei Netzausfall<br />
das Spannungsniveau des Gleichstromzwischenkreises<br />
auf einem Niveau zu halten,<br />
das die Ausfallzeit ohne Störung überbrückt<br />
und/oder die Maschine zum definierten<br />
Stillstand bringt. »Ziel ist in jedem Fall, dass<br />
der Antrieb und alle von ihm versorgten<br />
Systeme die Netzunterbrechung entweder<br />
gar nicht bemerken oder in einen definierten<br />
Zustand gelangen, von dem aus ein<br />
Neustart ohne Aufwand möglich ist«, führt<br />
Koch aus. »Beides sind Aufgaben des Applikations-Engineerings,<br />
die mit Hilfe der<br />
DEV lösbar sind.«<br />
Die DEV der Baugröße 2.0 bringt in ihrer<br />
Standardausführung eine Speicherkapazität<br />
von rund zwei Kilojoule mit. Auch sie<br />
ist für Umrichter mit direktem Zwischenkreisanschluss<br />
und Zwischenkreisspannungen<br />
bis 800 V DC konstruiert. »Auch<br />
Auf der Oberseite der DEK<br />
befinden sich der Anschluss für Speicher-<br />
Erweiterungsmodule, die Funktions-<br />
Überwachungsschnittstelle und die<br />
kleine blinkende Ladungs-Anzeige.<br />
die DEV funktioniert wie eine Black Box,<br />
die für alle passt und sich selbst einstellt«,<br />
hebt Koch hervor. »Mit nur zwei Litzen<br />
anschließen und dann einfach vergessen<br />
und Nerven sparen.«<br />
Die DEK macht das Trio komplett<br />
Die vor kurzem vorgestellte DEK ist eine<br />
Kombination der beiden Geräte DES und<br />
DEV. Die DEK kann sowohl Bremsenergie<br />
puffern als auch Spannungsschwankungen<br />
bis hin zur Netzunterbrechung ausgleichen.<br />
»Möglich macht dies die Aufteilung<br />
des Speichers in einen Bereich für die<br />
Bremsenergie und einen für die <strong>Energie</strong> der<br />
Kurzzeit-USV, wobei der USV-Bereich mindestens<br />
die Hälfte des <strong>Energie</strong>speichers<br />
zugeteilt bekommt«, erklärt Koch. »Die genaue<br />
Aufteilung der zur Verfügung stehenden<br />
<strong>Energie</strong>menge ist dabei das Ergebnis<br />
des Applikations-Engineerings. Ausgehend<br />
von einem Beispiel, bei dem es gilt, im Fall<br />
einer Bremsung 500 Joule <strong>Energie</strong> zwischenzuspeichern,<br />
werden die restlichen<br />
zur Verfügung stehenden 1500 Joule für<br />
den USV-Fall vorgehalten.«<br />
Auch bei der DEK gilt, dass der Anschluss<br />
einfach über drei Litzen hergestellt wird<br />
und das Gerät funktioniert. Bei keinem der<br />
drei Module ist ein Einschaltknopf erforderlich<br />
und vorhanden. »Diese hohe Usability<br />
stärkt den Charakter der DEK wie<br />
auch der beiden anderen Geräte als unterstützende<br />
Peripherieprodukte«, sagt Koch.<br />
»Und wie die DEV hat auch die DEK eine<br />
Überwachungsschnittstelle, die für eine<br />
nachhaltig gesicherte Funktion als <strong>Energie</strong>lieferant<br />
im Fall einer Netzunterbrechung<br />
für essentiell angesehen wird.«<br />
Die drei Geräte stehen in mehreren Leistungsstufen<br />
zur Verfügung. Neben der<br />
Basisvariante 2.0, die in zwei Leistungsklassen<br />
erhältlich ist, bringt die Variante<br />
3.0 einen weiteren <strong>Energie</strong>schub, ist also<br />
beim Faktor Leistung x Zeit höher belastbar.<br />
Sollte das Speichervolumen bei einem<br />
der Geräte für die konkrete Anwendung<br />
nicht ausreichen, lässt es sich durch zusätzliche<br />
Speichermodule problemlos erweitern.<br />
Sie sind über Kabel mit verpolungssicheren<br />
Steckern leicht mit der DEV<br />
zu verbinden. Mit den Erweiterungsmodulen<br />
steht zusätzliche <strong>Energie</strong> in 2-Kilojoule-Schritten<br />
bereit.<br />
»Letztlich sind auf der Antriebsebene mit<br />
den drei Geräten alle Möglichkeiten gegeben,<br />
netzunabhängig mit überschüssigen<br />
oder fehlenden <strong>Energie</strong>n im Gleichstromzwischenkreis<br />
von Umrichtern umzugehen«,<br />
resümiert Koch. »Alle drei für alle<br />
Umrichter und alle Fälle: Der DES erhöht<br />
als aktives Puffermodul die <strong>Energie</strong>effizienz,<br />
die DEV schützt als Kurzzeit-USV vor<br />
den negativen Folgen einer Spannungsschwankung<br />
oder einer Netzunterbrechung,<br />
und die DEK darf als ein gewinnbringender<br />
Hybrid gelten, als energiesparende<br />
Kurzzeit-USV für Antriebe.« (ak) <br />
58<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
Grünes Rechenzentrum<br />
■ Rittal erweitert die IT-Infrastrukur der Fachhochschule Münster um neues Data Center<br />
Alles aus einer Hand<br />
Zusammen mit dem Systemanbieter Rittal hat die Fachhochschule Münster jetzt<br />
ihre IT-Infrastruktur erweitert, um auch auf künftige Anforderungen flexibel reagieren<br />
zu können. Weil Rittal alle Lösungen – von Racks über Stromversorgung,<br />
Kühlung, Monitoring und Sicherheitsmaßnahmen – aus einer Hand offeriert, war<br />
der Systemanbieter der richtige Partner für das Vorhaben.<br />
Von Michael Nicolai,<br />
Abteilungsleiter Technischer Projektvertrieb bei Rittal<br />
Der Austausch zwischen Theorie und Praxis<br />
ist an Fachhochschulen besonders<br />
hoch, weil Wissenschaft und Wirtschaft<br />
stark verzahnt sind. Neben dem langfristigen<br />
Nutzen solcher Kooperationen erfahren<br />
Fachhochschulen aber auch aus erster<br />
Hand, wie wichtig effiziente Strukturen<br />
sind. Jetzt hat die Fachhochschule den<br />
passenden Überbau für eine effiziente IT,<br />
die eine adäquate Verteilung der Ressourcen<br />
ermöglicht. Denn was in dem Bereich<br />
eingespart wird, kann an anderer Stelle<br />
investiert werden.<br />
Die im westfälischen Münster angesiedelte<br />
Fachhochschule entstand 1971 aus dem<br />
Zusammenschluss von staatlichen und<br />
privaten Bau- und Ingenieurschulen sowie<br />
Einrichtungen mit berufsbezogener Fachausbildung.<br />
Heute gehört sie mit mehr als<br />
10.000 Studierenden und rund 65 Studiengängen<br />
zu den größten und erfolgreichsten<br />
Fachhochschulen Deutschlands. Der Anspruch<br />
der Westfalen ist es, erste Adresse<br />
in Bildung und Forschung für die Praxis<br />
zu sein. Um diesen Qualitätsanspruch in<br />
allen Belangen auch weiterhin gerecht zu<br />
werden, ist eine passende Infrastruktur<br />
erforderlich.<br />
Zwar verfügte der Campus im Standort<br />
Steinfurt bereits seit 2008 über ein Rechenzentrum<br />
von Rittal, allerdings gab es in<br />
den verschiedenen Gebäuden der Fachhochschule<br />
in Münster jeweils eigene dezentrale<br />
Serverräume mit teilweise veralteten,<br />
ineffizienten Klimageräten. »Jeder<br />
Serverdienst wurde mit einer eigenen<br />
<strong>Energie</strong>effizienz, Virtualisierung, Hochverfügbarkeit und die einfache<br />
Verwaltung der Infrastruktur waren die Vorgaben Von Markus Wiechers und<br />
Heinz Schlattmann für das neue Rechenzentrum der Fachhochschule Münster.<br />
Hardware bereitgestellt«, erinnert sich<br />
Dipl.-Ing. Heinz Schlattmann, Leiter der<br />
Datenverarbeitungszentrale (DVZ) an der<br />
Fachhochschule Münster. »Zusätzlich erschwerten<br />
die unübersichtliche Verkabelung<br />
für Datentransfer und Strom sowie<br />
nachgerüstete Anlagen zur unterbrechungsfreien<br />
Stromversorgung (USV) innerhalb<br />
des Datenschranks die Administration.«<br />
Außerdem gab es kein einheit-<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
59
Grünes Rechenzentrum<br />
liches Management- oder Alarmierungssystem,<br />
keinen ausreichenden Brandschutz<br />
und keine einheitlichen Tier-Level. Bei<br />
Tier 1 muss das Rechenzentrum zu 99,671<br />
Prozent verfügbar sein, bei Tier 4 sind<br />
99,995 Prozent bzw. 24 Minuten Ausfallzeit<br />
im Jahr zugelassen.<br />
Anforderungen auf höchstem Niveau<br />
Um die Effizienz für das Management am<br />
Münsteraner Standort zu erhöhen und<br />
beide Niederlassungen auf einen einheitlichen<br />
Stand zu bringen, führte kein Weg<br />
an einem neuen Rechenzentrum vorbei.<br />
Gleichzeitig war ein niedrigerer <strong>Energie</strong>verbrauch<br />
durch das Konsolidieren der<br />
Systeme in einem zentralen Serverraum<br />
geplant. Mit dem bereits bestehenden Rechenzentrum<br />
gleicher Bauart am rund 30<br />
Kilometer entfernten Standort Steinfurt<br />
sollte zudem eine redundante Infrastruktur<br />
realisiert werden. Weitere Anforderungen<br />
waren das Einhalten der Datenschutzrichtlinien<br />
zur Sicherheit des Rechenzentrums:<br />
Niemand außer den Administratoren<br />
sollte physischen Zugang zu<br />
den Daten haben. Eine höhere Verfügbarkeit<br />
und Skalierbarkeit waren ebenfalls<br />
gefordert. Zudem standen die Sicherheit<br />
der IT-Systeme, eine zukunftsfähige IT-<br />
Infrastruktur und optimierter Service für<br />
Studierende und Mitarbeiter auf der Agenda.<br />
Geringere Kosten durch zentrale Administration,<br />
ein umfassendes Klimakonzept<br />
und das Nutzen der Abwärme durch<br />
Rückgewinnung galt es ebenfalls zu realisieren.<br />
Systemlösung RiMatrix<br />
Weil die Leistung einer modernen IT-Infrastruktur<br />
auch wesentlich vom reibungslosen<br />
Zusammenspiel der einzelnen Komponenten<br />
abhängt, griff die Fachhochschule<br />
auf die Systemlösung RiMatrix von<br />
Rittal zurück. Mit den RiMatrix Server-<br />
Racks verfügt die Fachhochschule über<br />
eine Systemplattform, in der die Klima-,<br />
<strong>Energie</strong>- und Sicherheitslösungen perfekt<br />
aufeinander abgestimmt und die gegebenen<br />
Platzverhältnisse optimiert sind.<br />
Dadurch werden die Performance deutlich<br />
erhöht und die Fixkosten nachhaltig gesenkt.<br />
Bei den Investitionen konnte das<br />
Nordrhein-Westfälische Ministerium für<br />
Innovation, Wissenschaft und Forschung<br />
auf Mittel aus dem Konjunkturpaket II zurückgreifen.<br />
»Rittal konnte eine einheitliche<br />
Rechenzentrumslösung mit effizienter<br />
Klimatisierungstechnologie aus einer<br />
Hand bieten«, betont Schlattmann.<br />
Ausschlaggebend für die Entscheidung<br />
waren überdies das zentrale Management<br />
beider Rechenzentren über das Tool Ri-<br />
Zone sowie die Modularität und Skalierbarkeit<br />
von RiMatrix.<br />
Das Projekt umfasste zusätzlich den Aufbau<br />
der neuen <strong>Technik</strong>räume inklusive<br />
Entkernung und Sanierung der Mauern,<br />
Rohrleitungen und Trassenführungen. Eine<br />
Brandlöschanlage mit Anbindung an<br />
die Gebäudeleittechnik, die Elektroinstallation<br />
mit Notstromkonzept sowie die<br />
Lichtwellenleiter- und Twisted-Pair-Verkabelung<br />
wurden ebenfalls neu konzipiert.<br />
Insgesamt sechs Rittal-LCP-Inline<br />
sichern zuverlässig die Klimatisierung.<br />
Hörsäle mit warmer Abluft heizen<br />
Im neuen Konzept spielte »die effiziente<br />
Klimatisierung eine besondere Rolle«, sagt<br />
Markus Wiechers, Leiter der Arbeitsgruppe<br />
Arbeitsplatzsysteme, Pools, IT-Support<br />
für Studierende in der DVZ der Fachhochschule.<br />
Nun verfügt die Anlage über eine<br />
60<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
Michael Nicolai, Rittal<br />
» Jetzt hat die Fachhochschule den<br />
passenden Überbau für eine effiziente IT,<br />
die eine adäquate Verteilung<br />
der Ressourcen ermöglicht. «<br />
redundante Freiluftkühlung und Wärmerückgewinnung.<br />
Freiluftkühlung bedeutet<br />
dabei, dass die Klimatisierung mit Hilfe<br />
der kühlen Außenluft erfolgt und erst ab<br />
einer Außentemperatur von mehr als 13<br />
°C <strong>Energie</strong> für Kompressoren zur Kälteerzeugung<br />
aufzuwenden ist. Bei der Wärmerückgewinnung<br />
wird den Hörsälen konstant<br />
Luft mit etwa 19 °C aus dem Heizwerk<br />
zugeführt, die ein Nebeneffekt der<br />
Kompressoren ist. Die Anlage klimatisiert<br />
jetzt 18 Schränke in Münster. Die Kaltgang-Einhausung<br />
gibt die von der Klimatisierung<br />
erzeugte Kaltluft nicht pauschal<br />
an den Raum ab, sondern gezielt an die<br />
zu kühlenden Server. Dies erhöht nicht<br />
nur die Sicherheit der Systeme, sondern<br />
Die USV-Anlage PMC 200 gewährleistet mit einer Leistung von 40 kW<br />
die permanente Stromzufuhr.<br />
verhindert auch, dass sich warme und<br />
kalte Luft vermischen. Zudem entsteht<br />
dadurch mehr Platz für die interne Verkabelung<br />
und die Verrohrung der insgesamt<br />
sechs Rittal-LCP-Inline-Kühlsysteme.<br />
Basis für eine<br />
kosteneffiziente IT-Infrastruktur<br />
Das neue Rechenzentrum bietet zahlreiche<br />
weitere Vorteile: »Wir haben jetzt eine<br />
hochverfügbare Serverstruktur unter Einbeziehung<br />
beider Hauptstandorte der<br />
Hochschule«, stellt Wiechers heraus. Installiert<br />
ist ein umfassendes Server-Storage-<br />
Backup-System, zudem wurde die Serverplattform<br />
für eine höhere Leistungsfähigkeit<br />
virtualisiert. Damit hat die Fachhochschule<br />
Münster die Basis für eine kosteneffiziente<br />
IT-Infrastruktur geschaffen, die<br />
flexibel erweiterbar und damit auch für die<br />
Zukunft gerüstet ist. Künftig werden die<br />
restlichen dezentralen Server und Serverräume<br />
in den beiden redundanten Rechenzentren<br />
konsolidiert. Zudem ist die zentrale<br />
Überwachung beider Data Center und<br />
der darin befindlichen Mess-Sensoren auf<br />
einer Oberfläche mit Unterstützung von<br />
Rittals Infrastruktur-Management-Software<br />
RiZone geplant. (es)<br />
<br />
Sobald die Kompressoren zur Kälteerzeugung<br />
für die Server anspringen, wird auch deren Abwärme<br />
zur Heizung der Hörsäle genutzt.<br />
Die Kaltwassererzeugung funktioniert<br />
über eine Kompressionskälteanlage<br />
und einen Pufferspeicher für Kaltwasser.<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
61
Grünes Rechenzentrum<br />
■ Nicht nur heiße Luft<br />
Würfelförmige Wasserkühlung<br />
Wer auf eine aufwändige Kühlung verzichten kann und mit Wasser in der Nähe der<br />
Rechner kein Problem hat, wird mit einem ungewöhnlichen Konzept belohnt: Das<br />
Start-up e³ Computing hat eine Kühltechnik entwickelt, die die Abwärme der Server<br />
ausschließlich über die servereigenen Lüfter zum passiven Wärmetauscher<br />
befördert.<br />
Das »Borderstep Institut für Innovation<br />
und Nachhaltigkeit« erwartet bis 2015 einen<br />
Anstieg der Stromkosten für den Betrieb<br />
deutscher Rechenzentren um 200<br />
Millionen Euro, denn bis dahin soll die<br />
weltweite Datenmenge um über 400 Prozent<br />
auf 8 Zettabyte anwachsen. Solch<br />
große Datenmengen benötigen entsprechende<br />
Serverkapazitäten, deren Kühlung<br />
wiederum enorme Strommengen erfordert.<br />
Das Anfang 2012 gegründete Start-up e³<br />
Computing (e3c) will bis zu 90 Prozent<br />
der Stromkosten für die Kühlung einsparen.<br />
Das Ziel ist ein auf die Kühlung bezogener<br />
partieller PUE-Wert von etwa 1,05.<br />
PUE steht für Power Usage Effectiveness<br />
und bezeichnet das Verhältnis zwischen<br />
der für den Betrieb des Rechenzentrums<br />
nötigen Gesamtenergie inklusive Kühlung,<br />
Beleuchtung usw. und der nur für die IT<br />
verbrauchten <strong>Energie</strong>.<br />
Wärme direkt an der Quelle abgreifen<br />
Derzeit arbeiten noch viele Rechenzentren<br />
mit einer reinen Luftkühlung, bei der beispielsweise<br />
kalte Luft durch einen doppelten<br />
Boden von unten durch das Rack<br />
geleitet und danach abtransportiert wird.<br />
Um in einem solchen Fall die warme und<br />
kalte Luft zu trennen, sind Zwischenwände<br />
und -böden nötig. Stattdessen hat e3c<br />
eine Möglichkeit entwickelt, die Wärme<br />
direkt an der Quelle abzugreifen und über<br />
eine Wasserkühlung abzutransportieren.<br />
Zusätzlich ermöglicht die <strong>Technik</strong> einen<br />
»würfelförmigen« Aufbau der Racks. Für<br />
eine effiziente Kühlung brauchen die Rechenzentren<br />
keine gemauerten Zwischenböden<br />
mehr, sie lassen sich übereinander<br />
stapeln, nur durch Gitterböden getrennt.<br />
Bei einer Rack-Höhe von etwa 2 m reicht<br />
eine Gesamthöhe von 2,7 m aus, um auch<br />
noch alle nötigen Versorgungsleitungen<br />
installieren zu können. Außerdem können<br />
die einzelnen Racks nahe zusammen und<br />
Rücken an Rücken stehen. »Durch den<br />
würfelförmigen Aufbau sparen wir 40 Prozent<br />
des Bruttorauminhalts ein und können<br />
dadurch die Leistungsdichte im Rechenzentrum<br />
steigern«, sagt Alexander<br />
Hauser, Geschäftsführer von e³ Compu-<br />
Das Center for Scientific Computing der Universität Frankfurt ist eines der ersten Rechenzentren,<br />
in denen die Wärmetauschertüren von e3c zum Einsatz kommen.<br />
62<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
ting. Bis zu 25 kW Leistung pro Rack abzuführen,<br />
ist ohne weiteres möglich.<br />
Passive Wärmetauschertüren<br />
Das Geheimnis sind passive Wärmetauschertüren<br />
an der Rückseite der Racks. Die<br />
Türen, die im Prinzip einem Kühlergrill im<br />
Auto ähneln, haben Forscher der Goethe<br />
Universität in Frankfurt in Zusammenarbeit<br />
mit der Firma Knürr entwickelt, die<br />
die Türen auch herstellt. Durch sie fließt<br />
Wasser mit einer Temperatur, die nur<br />
knapp unter der Raumtemperatur liegt.<br />
Hat beispielsweise die Umgebungsluft im<br />
Rechenzentrum 25 °C, beträgt die Vorlauftemperatur<br />
des Kühlwassers etwa 23 °C.<br />
Die große Stromersparnis erreicht diese<br />
<strong>Technik</strong> durch die passive Kühlung. Nur<br />
die Bewegung des Wassers in den zwei<br />
Kühlkreisläufen und die Rückkühlgeräte<br />
benötigen noch etwas Strom, beispielsweise<br />
für Pumpen und Ventilatoren in den<br />
Kühltürmen. Doch wenn es nach Alexander<br />
Hauser geht, lässt sich noch mehr <strong>Energie</strong><br />
einsparen. »Wenn Server bei einer<br />
höheren Raumtemperatur – etwa 28 °C<br />
– laufen, kann die Klimatisierung der Serverräume<br />
noch effizienter gestaltet werden.«<br />
Neues Großprojekt<br />
Derzeit sind drei Rechenzentren mit der<br />
<strong>Technik</strong> von e3c ausgestattet: das »Center<br />
for Scientific Computing« der Universität<br />
Frankfurt und zwei Rechenzentren des<br />
»GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung«<br />
in Darmstadt. Dort ist auch das<br />
nächste große Projekt geplant. Der Neubau<br />
des Rechenzentrums beginnt Mitte bis<br />
Ende 2013. e3c-<strong>Technik</strong> soll dann die in<br />
einem sechsstöckigen Stahlgerüst untergebrachten<br />
Server mit einer Gesamtleistung<br />
von 12 MW kühlen.<br />
»In fünf Jahren wollen wir 30 bis 40 Rechenzentren<br />
versorgen. Wir führen derzeit<br />
Gespräche mit verschiedenen Universitäten<br />
und Unternehmen«, sagt Hauser<br />
über seine Zukunftspläne. Bis dahin hofft<br />
er, dass sich die Skepsis gegenüber Wasser<br />
in Rechenzentren verringert hat: »Wir<br />
kämpfen nicht mit technischen Problemen<br />
bei der Umsetzung, sondern mit psychologischen.«<br />
(rj)<br />
<br />
Keine speziellen Gehäuse nötig<br />
Ohne dass weitere Geräte oder spezielle<br />
Gehäuse notwendig sind, saugen alleine<br />
die in den Servern eingebauten Ventilatoren<br />
die Raumluft durch die vorne offenen<br />
Racks an und leiten sie nach hinten<br />
durch. Auf dem Weg durch das Rack<br />
nimmt die Luft die Abwärme des Rechners<br />
auf und gibt sie an der Rückseite an das<br />
in der Wärmetauschertür fließende Wasser<br />
ab. Das Wasser transportiert die Wärme<br />
ab, und die Luft, die aus dem Rack<br />
austritt, hat wieder die gleiche Temperatur<br />
wie die umgebende Raumluft. Das Wasser<br />
fließt in einem geschlossenen Kreislauf,<br />
um Verschmutzungen zu vermeiden. Deshalb<br />
wird die Wärme über einen weiteren<br />
Wärmetauscher an den offenen Kühlkreislauf<br />
weitergegeben, der durch den<br />
Nasskühlturm führt. Dort findet die Rückkühlung<br />
durch Verdunstung statt, und die<br />
Abwärme der Server gelangt schließlich in<br />
die Außenluft.<br />
Wasser in den rückseitigen Türen<br />
nimmt die Wärme der Server auf.<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
63
Grünes Rechenzentrum<br />
■ Adsorptionskälte in Rechenzentren<br />
Kühlen mit Abwärme<br />
Jährlich verbrauchen Rechenzentren allein in Deutschland 10 TWh Strom. Adsorptionskältemaschinen<br />
können helfen, den Anteil der für die Kühlung benötigten<br />
<strong>Energie</strong> stark zu reduzieren.<br />
Wegen der stromsparenden Arbeitsweise<br />
ist die Adsorptionskälte interessant für Rechenzentren.<br />
Die Firma Sortech beispielsweise<br />
kombiniert ihre Adsorptionskältemaschinen<br />
für den CoolMUC mit herkömmlichen<br />
Kompressionskältemaschinen,<br />
um den Gesamtwirkungsgrad zu erhöhen.<br />
Der kleine Bruder des SuperMUC<br />
ist Teil des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ)<br />
in Garching bei München. Die mit Netzstrom<br />
versorgten Kompressionskältemaschinen<br />
geben Wärme mit einer Temperatur<br />
von etwa 65 °C ab. Die Adsorptionsaggregate<br />
produzieren damit zusätzliche<br />
Kälte. Der COP (Coefficient of Performance),<br />
der das Verhältnis von eingesetzter<br />
elektrischer Leistung zu erhaltener<br />
Wärmeleistung angibt, erhöht sich von 3,5<br />
auf 3,95, denn die Kälteleistung steigt von<br />
42 auf 50 kWh an, der dafür benötigte<br />
Strom aber nur von 12 auf 12,7 kWh.<br />
Einen anderen Weg geht das Unternehmen<br />
Invensor, das für das Rechenzentrum<br />
Funktionsweise eines Adsorptionsaggregats<br />
Ein Adsorptionskälteaggregat besteht aus einem<br />
Verdampfer mit Kältemittel (Wasser), einem Kondensator<br />
und zwei Adsorbern. Wasser, das im<br />
Kühlkreislauf durch den Verdampfer fließt, gibt<br />
Wärmeenergie an das Kältemittel ab. Das Kältemittel<br />
verdampft durch den niedrigen Druck, das<br />
Wasser kühlt ab. Der Kühlmitteldampf strömt in<br />
einen Adsorber, an dem sich die Wassermoleküle<br />
aus dem Dampf anlagern. Heißes Wasser aus<br />
dem Warmwasserkreislauf »trocknet« das gesättigte<br />
Adsorbens, das den Wasserdampf an den<br />
Kondensator abgibt. Dort transportiert das<br />
Rückkühlwasser die dem Kältemittel entzogene<br />
Wärme ab. Das Kältemittel verflüssigt sich und<br />
gelangt zurück in den Verdampfer. Um einen<br />
kontinuierlichen Betrieb zu ermöglichen, arbeiten<br />
zwei Adsorber antizyklisch. Ein Adsorber<br />
nimmt den Kältemitteldampf aus dem Verdampfer<br />
auf (Adsorption), während der andere Kältemitteldampf<br />
an den Kondensator abgibt (Desorption).<br />
(rj)<br />
Bilder: Sortech; Invensor; Ove Tøpfer/sxc.hu<br />
64<br />
<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
der IT-Firma Sohnix in Rostock Adsorptionskältemaschinen<br />
für den Betrieb mit<br />
einem BHKW bereitgestellt hat. Hier liefert<br />
das gasbetriebene BHKW gleichzeitig<br />
den Strom für die Server und die Wärme<br />
für die Kältemaschinen. Eine zusätzlich<br />
vorhandene mit Netzstrom versorgte Kompressionskältemaschine<br />
dient als Redundanz.<br />
Die Leistung des BHKW ist auf die<br />
benötigte Kälteleistung von etwa 50 kW<br />
abgestimmt. Die Kombination aus elektrischem<br />
und thermischem Wirkungsgrad<br />
beträgt etwa 90 Prozent, so dass auch hier<br />
nur wenig <strong>Energie</strong> verloren geht. Der COP<br />
des Kältesystems inklusive Pumpen und<br />
Rückkühler liegt bei 11. Sollte eine Erweiterung<br />
der Anlage nötig werden, zum Beispiel<br />
weil der Betreiber zusätzliche Server<br />
benötigt, ist auch das problemlos möglich:<br />
Durch den modularen Aufbau der Kühlanlage<br />
aus einzelnen Aggregaten mit jeweils<br />
10 kW Leistung lässt sich die Kälteleistung<br />
erhöhen, indem ein weiteres Aggregat hinzugefügt<br />
wird. Eine integrierte Master-<br />
Slave-Schaltung ermöglicht die Steuerung<br />
der neuen Maschinen über bereits vorhandene.<br />
Das Besondere an Adsorptionskältemaschinen<br />
ist, dass sie nur für die Steuerung,<br />
die Pumpen und die Rückkühlung Strom<br />
brauchen. Damit sinkt der <strong>Energie</strong>verbrauch<br />
im Vergleich mit herkömmlichen<br />
Kompressionskältemaschinen um etwa 70<br />
Prozent. Im Aggregat selbst gibt es keine<br />
beweglichen Teile, die Kühlung geschieht<br />
allein durch physikalische Prozesse.<br />
Grundsätzlich lässt sich eine Adsorptionskältemaschine<br />
unabhängig von der Wärmequelle<br />
sehr vielfältig einsetzen. Heißes<br />
Wasser mit einer Temperatur zwischen 50<br />
bis 90 °C treibt das Aggregat an, das kaltes<br />
Wasser für den Kühlkreislauf liefert. Übrig<br />
bleibt Wasser mit einer Temperatur von<br />
etwa 30 °C, dessen Wärme der Rückkühler<br />
an die Außenluft abgibt.<br />
Zusätzliche Möglichkeit<br />
zur Kühlung im Winter<br />
Im Winter bieten Adsorptionskältemaschinen<br />
eine zusätzliche Möglichkeit zur Kühlung:<br />
Statt wie im Sommer die Abwärme<br />
über die Rückkühlanlage abzutransportieren,<br />
dient die Rückkühlung dazu, kalte<br />
Außenluft direkt zur Kühlung zu nutzen.<br />
Somit kann die Abwärme des BHKWs Büroräume<br />
heizen. Der Betrieb der Anlage<br />
das ganze Jahr hindurch garantiert eine<br />
hohe Auslastung und damit kurze Amortisationszeiten.<br />
Die Rechnung schließt<br />
u.a. die Anschaffungskosten der Anlage,<br />
die Laufzeit und aktuelle Strompreise mit<br />
ein. »Wenn der Strompreis über 12 ct/<br />
kWh liegt, erreichen wir Amortisationszeiten<br />
zwischen drei und sechs Jahren«<br />
sagt Sören Paulußen, Geschäftsführer von<br />
Invensor.<br />
Zur Anlage von Invensor gehören<br />
dicht abschließende Serverschränke,<br />
die einen eigenen Wasseranschluss<br />
zur Kühlung besitzen.<br />
Doch auch wenn die <strong>Technik</strong> gut funktioniert,<br />
ist die Weiterentwicklung der Anlagen<br />
noch lange nicht abgeschlossen. Als<br />
letzte große Neuerung hat Invensor das<br />
»ActiVac«-System eingeführt, das automatisch<br />
den niedrigen Druck im Aggregat<br />
aufrechterhält. Beide Firmen arbeiten<br />
ständig an der Erhöhung der Kühlleistung<br />
und der Effizienz ihrer Kältemaschinen.<br />
Auch die Systemeinbindung sowie Datenund<br />
Online-Schnittstellen sind Gegenstand<br />
von Verbesserungen. (rj)<br />
<br />
Fünf Adsorptionskältemaschinen der<br />
Reihe »LTC 10 plus« von Invensor kühlen<br />
die Server der Firma Sohnix in Rostock.<br />
Den CoolMUC kühlt eine Kombination aus<br />
Kompressions- und Adsorptionskältemaschine.<br />
4/2013 <strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong><br />
65
Service<br />
Impressum<br />
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Stellv. Chefredakteure: Engelbert Hopf (eg/1320), Dieter Grahnert (dg/1318)<br />
Chefreporter: Engelbert Hopf (eg/1320)<br />
Chef vom Dienst: Dieter Grahnert (dg/1318)<br />
Leitende Redakteure: Andreas Knoll (ak/1319), Manne Kreuzer (mk/1322),<br />
Iris Stroh (st/1326), Karin Zühlke (zü/1329)<br />
Redaktion: Heinz Arnold (ha/1253), Engelbert Hopf (eg/1320), Andreas Knoll (ak/1319),<br />
Nicole Wörner (nw/1325), Manne Kreuzer (mk/1322), Willem Ongena (wo/1328),<br />
Erich Schenk (es/1323), Iris Stroh (st/1326), Karin Zühlke (zü/1329), Hagen Lang (hl/1336),<br />
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Redaktionsassistenz: Alexandra Chromy (ac/1317), Rainer Peppelreiter (rap/1312)<br />
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<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 4/2013
• Konformität zertifiziert für<br />
Niederspannungs und Mittelspannungsnetze<br />
• Spannungs- und Frequenzüberwachung<br />
• Plug & Play durch voreingestellte Grenzwerte<br />
• plombierbar<br />
• Einfehlersicher durch 2-kanaligen Aufbau<br />
• Überwachung des Kuppelschalters durch Rückmeldekontakte<br />
• Alarmspeicher mit Zeitstempel (100 Alarme) und Auslösewert<br />
• Simulation mit Messung der Schaltzeiten<br />
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mit Generatoren<br />
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in Eigenerzeugungsanlagen.<br />
UFR1001E nach VDE-AR-N 4105<br />
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SPI1021<br />
nach CEI 0-21 für Italien<br />
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