Background: BayWa AG - Erfolgreich in Märkten der Zukunft.
Background: BayWa AG - Erfolgreich in Märkten der Zukunft.
Background: BayWa AG - Erfolgreich in Märkten der Zukunft.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong>.<br />
<strong>Erfolgreich</strong> <strong>in</strong> <strong>Märkten</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong>.
„E<strong>in</strong> zukunftsfähiges Geschäftsmodell<br />
zeichnet sich durch verantwortungsvolles<br />
wirtschaftliches<br />
Handeln aus, bei dem durch nachhaltiges<br />
Unternehmenswachstum<br />
e<strong>in</strong>e Balance zwischen Ökonomie,<br />
Ökologie und gesellschaftlicher<br />
Verantwortung geschaffen wird.“<br />
Klaus 2 Josef Lutz, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong>, Rede Hauptversammlung 4. Juni 2013<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie
Globale Trends<br />
erfor<strong>der</strong>n neue Strategien.<br />
Wir leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Epoche <strong>der</strong> Vernetzung.<br />
Unsere Welt verän<strong>der</strong>t sich mit hohem<br />
Tempo. Globale Trends prägen nachhaltig<br />
das Zusammenspiel auf allen Ebenen<br />
und erfassen <strong>in</strong>zwischen auch Bereiche,<br />
die noch vor Kurzem als frei von Globalisierungstendenzen<br />
galten. Die wichtigsten<br />
Treiber s<strong>in</strong>d:<br />
– die Entwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Informationstechnologie.<br />
Sie eröffnet ganz neue Wege<br />
des Austausches und verän<strong>der</strong>t alle<br />
Lebensbereiche von Politik über Kultur<br />
bis zur Wirtschaft.<br />
– <strong>der</strong> Fortschritt im freien Welthandel. Er<br />
hat dazu geführt, dass <strong>in</strong>zwischen globale<br />
Handelsstrukturen die Verfügbarkeit<br />
und den Preis <strong>der</strong> Güter bestimmen.<br />
– die steigende wirtschaftliche und politische<br />
Bedeutung neuer Akteure wie<br />
Ch<strong>in</strong>a und Indien: Die globalen Gewichte<br />
verän<strong>der</strong>n sich – weg von <strong>der</strong> Dom<strong>in</strong>anz<br />
<strong>der</strong> klassischen Industrielän<strong>der</strong>, h<strong>in</strong><br />
zu e<strong>in</strong>er weitaus vielschichtigeren Weltordnung.<br />
– <strong>der</strong> spürbare Klimawandel und <strong>in</strong>folgedessen<br />
e<strong>in</strong>e erhöhte Sensibilität für<br />
den verantwortungsvollen Umgang mit<br />
Rohstoffen und Energie.<br />
– das rasante Wachstum <strong>der</strong> Weltbevölkerung<br />
und die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Lebensgewohnheiten (z. B. höherer<br />
Fleischkonsum), beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> den<br />
Schwellenlän<strong>der</strong>n. Dies führt zu e<strong>in</strong>em<br />
unaufhaltsam wachsenden Bedarf<br />
an Nahrung, Energie, Wohnraum und<br />
Wasser.<br />
Diese Megatrends zeigen e<strong>in</strong> hohes Maß an<br />
Interaktion; sie überlagern, verstärken o<strong>der</strong><br />
bremsen sich gegenseitig.<br />
Die Folge ist e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Verän<strong>der</strong>ung<br />
des ökonomischen Koord<strong>in</strong>atensystems.<br />
Für die Akteure auf den <strong>Märkten</strong><br />
bedeutet dies, dass bewährte Geschäftsmodelle<br />
<strong>in</strong>frage gestellt und angepasst<br />
werden müssen. Verän<strong>der</strong>ungen nicht zu<br />
verpassen und Entwicklungen frühzeitig<br />
richtig e<strong>in</strong>zuschätzen, wird zur größten unternehmerischen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung. Nur,<br />
wer auf Basis e<strong>in</strong>er korrekten Analyse und<br />
e<strong>in</strong>er klaren Vorstellung von den globalen<br />
Entwicklungen die Weichen richtig stellt,<br />
kann im Wandel bestehen und für sich und<br />
se<strong>in</strong>e Stakehol<strong>der</strong> (Kunden, Mitarbeiter,<br />
Aktionäre) Nutzen stiften und Wert<br />
generieren.<br />
Als Unternehmen, das täglich dazu beiträgt,<br />
die menschlichen Grundbedürfnisse Ernährung,<br />
Energie und Wohnen und damit<br />
die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern<br />
und Dienstleistungen sicherzustellen, ist<br />
die <strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong> – e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> zehn weltweit<br />
größten Agrarhändler – beson<strong>der</strong>s gefor<strong>der</strong>t,<br />
globale Trends richtig zu analysieren und <strong>in</strong><br />
die eigene Unternehmensstrategie zu<br />
<strong>in</strong>tegrieren. Das heutige Geschäftsmodell<br />
<strong>der</strong> <strong>BayWa</strong> ist geprägt von diesen Megatrends.<br />
In den vergangenen fünf Jahren hat<br />
sich das Unternehmen von e<strong>in</strong>em Akteur<br />
mit nationalem Fokus zu e<strong>in</strong>em global<br />
agierenden Unternehmen entwickelt. E<strong>in</strong><br />
Blick <strong>in</strong> die über 90-jährige <strong>BayWa</strong>-Historie<br />
zeigt jedoch, dass das Unternehmen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Früherkennung von Trends e<strong>in</strong>e lange<br />
Erfahrung besitzt. Zentrale Elemente des<br />
unternehmerischen Handelns s<strong>in</strong>d dabei<br />
unverän<strong>der</strong>t die genossenschaftliche Wertewelt<br />
und <strong>der</strong> Genossenschaftsgedanke,<br />
<strong>der</strong> vor 90 Jahren zur Gründung <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong><br />
führte.<br />
OECD-Konjunkturaussichten bis 2060<br />
Aufteilung des weltweiten BIP<br />
13 %<br />
23 %<br />
6 %<br />
2010<br />
7 %<br />
16 %<br />
17 %<br />
19 %<br />
13 %<br />
17 %<br />
11 %<br />
4 %<br />
2030<br />
12 %<br />
26 %<br />
17 %<br />
12 %<br />
15 %<br />
3 %<br />
9 %<br />
21 %<br />
2060<br />
15 %<br />
25 %<br />
USA<br />
Japan<br />
Sonstige G-7-Staaten (u. a. Deutschland)<br />
Sonstige OECD-Mitglie<strong>der</strong> (u. a. Österreich)<br />
Ch<strong>in</strong>a<br />
Indien<br />
Sonstige Nicht-OECD-Mitglie<strong>der</strong><br />
Quelle: OECD<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie 3
Verän<strong>der</strong>ungen bei Nachfrage und<br />
Produktion von Nahrungsmitteln.<br />
Getreide ist e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Grundnahrungsmittel<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> menschlichen Ernährung.<br />
Nach Schätzungen <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen<br />
werden bis 2050 mehr als neun Milliarden<br />
Menschen auf <strong>der</strong> Erde leben. Dementsprechend<br />
s<strong>in</strong>d die sozialen und ökonomischen<br />
Dimensionen dieses demografischen Wandels<br />
immens. Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
besteht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ausreichenden Versorgung<br />
<strong>der</strong> Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln.<br />
Dabei ist die Versorgungslage bereits heute<br />
angespannt. Verschärft wird diese Situation<br />
durch tendenziell steigende und stark<br />
schwankende Nahrungsmittelpreise.<br />
Dazu kommt die Verknappung von Agrarrohstoffen.<br />
Denn fruchtbares Land und<br />
Wasser, das weltweit für die Nahrungsmittelgew<strong>in</strong>nung<br />
zur Verfügung steht,<br />
s<strong>in</strong>d begrenzt. Schätzungen gehen davon<br />
aus, dass sich im Zeitraum 2000 bis 2050<br />
aus globaler Sicht die landwirtschaftliche<br />
Nutzfläche pro Kopf von 0,3 auf 0,2 Hektar<br />
verr<strong>in</strong>gern wird.<br />
Angesichts dieser Entwicklungen steht die<br />
Landwirtschaft vor <strong>der</strong> Aufgabe, die weltweite<br />
Produktion von Nahrungsmitteln<br />
(vor allem Getreide) erheblich zu steigern,<br />
um die Ernährung <strong>der</strong> wachsenden Weltbevölkerung<br />
sicherzustellen. Der wachsende<br />
Bedarf an Agrarrohstoffen bed<strong>in</strong>gt<br />
mehr Erzeugungskapazitäten ebenso wie<br />
neue Anbaumethoden sowie e<strong>in</strong>e weltweite<br />
Vernetzung <strong>der</strong> Handelsströme. Profitieren<br />
werden von dieser Entwicklung auch angrenzende<br />
Bereiche wie <strong>der</strong> Handel mit<br />
technischen Geräten und Betriebsmitteln<br />
beispielsweise Dünger und Saatgut.<br />
Getreide ist dabei e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Grundnahrungsmittel <strong>in</strong> <strong>der</strong> menschlichen<br />
Ernährung. Die Weltjahresproduktion, die<br />
2012 nach Angaben <strong>der</strong> Welternährungsorganisation<br />
FAO etwa 1.700 Mio. Tonnen<br />
betrug, im Jahr 2013 aber von <strong>der</strong> Organisation<br />
mit annähernd 2.000 Mio. Tonnen<br />
prognostiziert wird, deckt rund 20 Prozent<br />
des Kalorienbedarfs <strong>der</strong> Weltbevölkerung.<br />
Während die Ernteerträge <strong>in</strong> Westeuropa<br />
und Nordamerika durch mo<strong>der</strong>ne Düngemethoden,<br />
angepasste Sorten und professionelle<br />
Anbausysteme bereits e<strong>in</strong> hohes<br />
Niveau erreicht haben, besteht <strong>in</strong> den<br />
Schwellenlän<strong>der</strong>n noch e<strong>in</strong> erhebliches<br />
Potenzial, die landwirtschaftliche Produktion<br />
und damit die Erträge zu steigern. Zugleich<br />
liegt hier<strong>in</strong> auch die Chance, den steigenden<br />
Bedarf langfristig decken zu können.<br />
E<strong>in</strong>e zunehmende Rolle für die Versorgung<br />
spielt auch e<strong>in</strong> verän<strong>der</strong>ter Nahrungsmittelkonsum,<br />
vor allem <strong>in</strong> den Schwellenlän<strong>der</strong>n.<br />
Mehr Wohlstand steht oft <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit zunehmendem Fleischkonsum. Dies<br />
zieht wie<strong>der</strong>um e<strong>in</strong>en höheren Verbrauch an<br />
Futtermitteln und damit an Agrarrohstoffen<br />
nach sich. E<strong>in</strong>e von FAO und <strong>der</strong> Organisation<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung (OECD) veröffentlichte Studie<br />
geht für den Zeitraum 2013 bis 2022 von<br />
e<strong>in</strong>em jährlichen Zuwachs <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />
Produktion von 1,5 Prozent<br />
aus – <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dekade davor waren es noch<br />
2,1 Prozent gewesen. Im gleichen Zeitraum<br />
wird sich die Weltbevölkerung nach UN-<br />
Schätzungen um rund 700 Mio. Menschen<br />
erhöhen, also mit etwa 1,0 Prozent pro Jahr<br />
zwar etwas langsamer wachsen. Bezieht<br />
man aber den wachsenden Nahrungsmittelbedarf<br />
pro Kopf mit <strong>in</strong> die Betrachtung e<strong>in</strong>,<br />
lässt sich ke<strong>in</strong>e Entspannung <strong>der</strong> langfristigen<br />
Versorgungssituation erkennen. Im<br />
Gegenteil, FAO und OECD gehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> o. g.<br />
Studie von e<strong>in</strong>em wachsenden Pro-Kopf-<br />
Verbrauch <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Osteuropa und<br />
Zentralasien, aber auch <strong>in</strong> Asien generell<br />
und <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika aus. Der knappe Vorsprung<br />
<strong>der</strong> landwirtschaftlichen Produktion<br />
vor <strong>der</strong> Bevölkerungsentwicklung wird<br />
künftig von e<strong>in</strong>em höheren Pro-Kopf-<br />
Verbrauch aufgezehrt.<br />
4<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie
Überblick über die <strong>in</strong>ternationalen Warenströme für Getreide und Soja, 2010<br />
Weizen: 6,7 Mio. t<br />
Weizen: 3,5 Mio. t<br />
Mais: 25,5 Mio. t<br />
Soja: 30,0 Mio. t<br />
Sojaschrot: 2,3 Mio. t<br />
Sojaschrot: 11,4 Mio. t<br />
Weizen: 13,3 Mio. t<br />
Weizen: 6,2 Mio. t<br />
Soja: 6,6 Mio. t<br />
Sojaschrot: 9,6 Mio. t<br />
Weizen: 8,0 Mio. t<br />
Weizen: 12,8 Mio. t<br />
Weltweite Getreideproduktion: 1.761 Mio. t<br />
Mais: 844 Mio. t<br />
Weizen: 650 Mio. t<br />
Gerste: 123 Mio. t<br />
Weltweite Sojabohnenproduktion: 265 Mio. t<br />
Weltweiter Getreidehandel: 291 Mio. t<br />
Weizen: 145 Mio. t<br />
Mais: 108 Mio. t<br />
Gerste: 26 Mio. t<br />
Weltweiter Sojabohnenhandel: 93 Mio. t<br />
Weltweiter Sojaschrothandel: 64 Mio. t<br />
Soja: 21,8 Mio. t<br />
Sojaschrot: 3,3 Mio. t<br />
Weizen: 4,0 Mio. t<br />
Mais: 5,5 Mio. t<br />
Soja: 11,8 Mio. t<br />
Sojaschrot: 5,6 Mio. t<br />
Quelle: UN Comtrade, FAOstat<br />
Regional unterschiedliche<br />
Entwicklungen<br />
Optimale Versorgung bed<strong>in</strong>gt effiziente<br />
Strukturen, auch im Handel. An<strong>der</strong>s als<br />
die Nahrungsmittelproduktion hat sich <strong>der</strong><br />
Verkauf von Agrarrohstoffen längst global<br />
organisiert. Weizen, Mais, Zucker, Reis<br />
und Ölsaaten werden über <strong>in</strong>ternationale<br />
Warenterm<strong>in</strong>börsen gehandelt. So ist<br />
<strong>der</strong> Agrarsektor zunehmend <strong>in</strong> die <strong>in</strong>ternationale<br />
Verflechtung <strong>der</strong> Handelsströme<br />
e<strong>in</strong>gebunden.<br />
In Asien gew<strong>in</strong>nen vor allem Ch<strong>in</strong>a, die<br />
südostasiatischen Staaten sowie Australien<br />
an Bedeutung als Handelspartner für<br />
Agrar- und Handelsunternehmen aus den<br />
westlichen Industriestaaten. Diese Regionen<br />
spielen e<strong>in</strong>e wachsende Rolle als<br />
Absatzmärkte für Agrarprodukte und<br />
Lebensmittel, aber auch als lokale Beschaffungsmärkte<br />
für den Agrarhandel. Die<br />
weltweit führenden Agrarkonzerne folgen<br />
diesen neuen <strong>Märkten</strong>. Für Handelsunternehmen<br />
eröffnet <strong>der</strong> weltweite E<strong>in</strong>kauf<br />
neue Chancen, die Beschaffungskapazitäten<br />
zu erhöhen, E<strong>in</strong>kaufskosten zu senken<br />
und die notwendige Logistik zu sichern.<br />
Globalisierung des Handels bedeutet auch<br />
Globalisierung <strong>der</strong> Warenströme. Die bedeutendsten<br />
Welthandelsströme verlaufen<br />
zwischen Europa, Nordamerika und Asien,<br />
wobei <strong>der</strong> Anteil Asiens <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren deutlich gestiegen ist. Nach Erhebungen<br />
<strong>der</strong> Welthandelsorganisation WTO<br />
wurden beim Handel mit Agrarprodukten im<br />
Jahr 2011 weltweit 1,66 Billionen US-Dollar<br />
umgesetzt – e<strong>in</strong>e neue Rekordmarke, die<br />
gegenüber dem Vorjahr e<strong>in</strong>e Steigerung um<br />
21 Prozent bedeutet. Wichtigste Exportlän<strong>der</strong><br />
im Agrarhandel s<strong>in</strong>d die USA, Nie<strong>der</strong>lande<br />
und Deutschland. Bei den Importen<br />
nimmt mittlerweile Ch<strong>in</strong>a die Spitzenposition<br />
vor den USA und Deutschland e<strong>in</strong>.<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie 5
Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
saubere Energie.<br />
Mit dem rasanten Bevölkerungswachstum<br />
steht jedoch nicht nur die Sicherstellung<br />
<strong>der</strong> globalen Ernährung im Fokus, son<strong>der</strong>n<br />
auch die ausreichende Versorgung mit<br />
Energie. Der steigende Lebensstandard <strong>in</strong><br />
Län<strong>der</strong>n wie Ch<strong>in</strong>a, Brasilien o<strong>der</strong> Russland<br />
sowie die globale Wirtschaftsentwicklung<br />
führen zwangsläufig zu e<strong>in</strong>er rapide<br />
wachsenden Energienachfrage und damit<br />
zu neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Frage<br />
nach e<strong>in</strong>er zukunftsfähigen Energiegew<strong>in</strong>nung<br />
und -versorgung. So hat sich beispielsweise<br />
die globale Stromproduktion<br />
nach Zahlen <strong>der</strong> OECD <strong>in</strong> den vergangenen<br />
40 Jahren annähernd verfünffacht. Gleichzeitig<br />
wuchs <strong>der</strong> weltweite Ausstoß von CO 2<br />
im gleichen Zeitraum auf das Doppelte an.<br />
Die weltweit zunehmenden Schadstoffemissionen<br />
haben Wirtschaft und Politik die<br />
Notwendigkeit e<strong>in</strong>es Bewusstse<strong>in</strong>swandels<br />
vor Augen geführt. Dementsprechend<br />
verstärkt sich <strong>der</strong> Kurswechsel h<strong>in</strong> zur<br />
erneuerbaren Energieerzeugung, bei <strong>der</strong><br />
W<strong>in</strong>denergie, Solarstrom und Wasserkraft<br />
an erster Stelle stehen. Die <strong>in</strong> Deutschland<br />
2011 auf den Weg gebrachte Energiewende,<br />
die anhaltende Diskussion um Fukushima,<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geleitete Ausstieg aus <strong>der</strong> Atomenergie<br />
<strong>in</strong> Län<strong>der</strong>n wie <strong>der</strong> Schweiz o<strong>der</strong> Belgien<br />
sowie die Ziele <strong>der</strong> USA, die Stromproduktion<br />
aus erneuerbaren Energien deutlich<br />
zu steigern, s<strong>in</strong>d beispielgebende und deutliche<br />
Zeichen dafür, dass e<strong>in</strong>e ökologisch<br />
nachhaltige Kreisdiagramm<br />
Energieversorgung und dezentrale<br />
Strukturen <strong>in</strong> <strong>Zukunft</strong> weiter an Bedeutung<br />
gew<strong>in</strong>nen werden.<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Stromproduktion 1971 bis 2011 nach Regionen<br />
TWh<br />
24.000<br />
20.000<br />
16.000<br />
12.000<br />
8.000<br />
4.000<br />
0<br />
1971 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />
Entwicklung <strong>der</strong> CO 2<br />
-Emissionen 1971 bis 2011 nach Regionen<br />
CO 2<br />
<strong>in</strong> Mt<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
1971 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />
OECD<br />
Afrika<br />
Nicht-OECD Amerika<br />
Asien*<br />
Ch<strong>in</strong>a<br />
Nicht-OECD Europa und Eurasien<br />
Mittlerer Osten<br />
Internationale Luft- und Schifffahrt<br />
* Asien ohne Ch<strong>in</strong>a<br />
Quelle: IEA: Key World Energy Statistics 2012<br />
6<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie
Nachhaltig bauen<br />
und wohnen.<br />
Die weitreichende Umgestaltung unserer<br />
Lebenswelt verän<strong>der</strong>t auch die Art,<br />
wie Menschen wohnen und wie wir unsere<br />
Arbeitsstätten gestalten. Nachhaltigkeit<br />
heißt <strong>der</strong> klare Trend, ohne den – zum<strong>in</strong>dest<br />
im nördlichen und mittleren Europa – kaum<br />
noch e<strong>in</strong> Bauprojekt auf den Weg gebracht<br />
wird. Im Fokus steht dabei unter an<strong>der</strong>em<br />
„Greenbuild<strong>in</strong>g“, also die Optimierung von<br />
Ressourcen und Energie. Das kann sowohl<br />
den E<strong>in</strong>satz ökologischer Baumaterialien bis<br />
h<strong>in</strong> zu Recycl<strong>in</strong>g-Stoffen bedeuten als auch<br />
e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s effiziente Dämmung o<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>e Ausstattung e<strong>in</strong>er Immobilie mit Photovoltaik<br />
und Solarthermie bis h<strong>in</strong> zum Niedrigenergiehaus.<br />
Treiber dieser Entwicklung<br />
s<strong>in</strong>d neben e<strong>in</strong>em gestiegenen Gesundheits-<br />
und Umweltbewusstse<strong>in</strong> die volatilen<br />
Energiepreise sowie neue, <strong>in</strong>novative technische<br />
Lösungen.<br />
In Deutschland schaffen <strong>der</strong> gesetzlich<br />
vorgeschriebene Energieausweis sowie<br />
die energetische Sanierung zusätzlichen<br />
Handlungsbedarf für Immobilieneigentümer.<br />
Die Nachfrage nach hochwertigen<br />
Baustoffen, die gesundheitlich unbedenklich<br />
s<strong>in</strong>d, wird deshalb stetig steigen.<br />
„Greenbuild<strong>in</strong>g“ – mit optimiertem E<strong>in</strong>satz<br />
ökologischer Baumaterialien und<br />
erneuerbarer Energie – liegt im Trend.<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie 7
<strong>BayWa</strong> reagiert auf<br />
globale Verän<strong>der</strong>ungen.<br />
Fasst man die bis hierher beschriebenen<br />
globalen Verän<strong>der</strong>ungen zusammen,<br />
erkennt man schnell, welchen enormen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
sich e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternational<br />
aufgestelltes Unternehmen wie die <strong>BayWa</strong><br />
bei <strong>der</strong> strategischen Positionierung<br />
stellen muss:<br />
– Warenströme und Wachstumsregionen<br />
verschieben sich. Alle<strong>in</strong> mit Blick auf das<br />
ungebrochene Bevölkerungswachstum<br />
verlagern sich die Wachstumszentren<br />
<strong>der</strong> Weltwirtschaft weg von Europa und<br />
Nordamerika <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> Schwellenlän<strong>der</strong><br />
– vor allem <strong>in</strong> Richtung Asien und<br />
Südamerika.<br />
– E<strong>in</strong>e wachsende Zahl von Menschen<br />
mit steigendem Wohlstand trifft auf e<strong>in</strong><br />
begrenztes Angebot an landwirtschaftlichen<br />
Produkten und Lebensmitteln.<br />
– Der Preisdruck bei Agrarrohstoffen<br />
steigt. E<strong>in</strong> Blick auf die Entwicklung <strong>der</strong><br />
Preise zeigt, dass diese seit Jahren trotz<br />
saisonaler Schwankungen bisher nur<br />
den Weg nach oben kennen. Der schnelle,<br />
reibungslose und dauerhafte Zugriff<br />
auf Rohstoffe und ihre Verteilung werden<br />
im weltweiten Agrargüterhandel immer<br />
wichtiger und <strong>in</strong> <strong>Zukunft</strong> selbst für wohlhabende<br />
Industrielän<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit<br />
mehr se<strong>in</strong>. Als erfolgreicher<br />
Akteur muss man auf den großen<br />
Marktplätzen <strong>der</strong> Welt präsent se<strong>in</strong>.<br />
– Auf <strong>der</strong> Kundenseite, beispielsweise <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie und im Großund<br />
E<strong>in</strong>zelhandel, f<strong>in</strong>det angesichts <strong>der</strong><br />
Globalisierung des Geschäfts seit Jahren<br />
parallel e<strong>in</strong> Konzentrationsprozess statt.<br />
Damit steigen die Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />
die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Lieferanten<br />
kont<strong>in</strong>uierlich.<br />
In Asien liegen die Wachstumszentren <strong>der</strong><br />
Weltwirtschaft. Die Zahl <strong>der</strong> Menschen<br />
steigt stetig, <strong>der</strong> Wohlstand nimmt zu.<br />
– Bei den <strong>in</strong>ternational tätigen Agrarhandelsunternehmen<br />
f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e<br />
Konsolidierung statt. In den vergangenen<br />
Jahren waren die Wettbewerber<br />
<strong>der</strong> <strong>BayWa</strong> verstärkt auf „E<strong>in</strong>kaufstour“,<br />
so auch große genossenschaftliche<br />
Unternehmen aus dem europäischen<br />
Ausland. Insbeson<strong>der</strong>e die beiden<br />
Fel<strong>der</strong> „Erfassung von Agrarrohstoffen“<br />
und „Handel“ rücken näher zusammen;<br />
die führenden Unternehmen <strong>der</strong><br />
Branche verknüpfen die Wertschöpfung<br />
bei<strong>der</strong> Tätigkeitsfel<strong>der</strong>, denn <strong>in</strong> saturierten<br />
und verteilten <strong>Märkten</strong> ist nachhaltiges<br />
Wachstum kaum noch möglich.<br />
Die <strong>BayWa</strong> hat auf diese Entwicklungen<br />
frühzeitig reagiert und geeignete strategische<br />
Gegenmaßnahmen ergriffen. Sie<br />
hat damit die Grundlage geschaffen, um<br />
sich gegen den stärker werdenden Wettbewerb<br />
behaupten zu können und gleichzeitig<br />
die eigene Marktposition weiter zu sichern<br />
und auszubauen.<br />
Die lokale Verwurzelung <strong>in</strong> weiten Teilen<br />
Süddeutschlands und Österreichs ist e<strong>in</strong>e<br />
<strong>der</strong> großen Stärken <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong>, von <strong>der</strong><br />
das Unternehmen immer profitiert hat und<br />
die sie selbstverständlich auch weiter<br />
nutzen wird. Daher wird die <strong>BayWa</strong> <strong>in</strong> ihren<br />
angestammten Marktgebieten auch weiterh<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>vestieren und ihre Marktstellung weiter<br />
ausbauen, denn sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e wesentliche<br />
Geschäftsbasis.<br />
Klar ist aber, dass diese Regionen <strong>in</strong> Bezug<br />
auf die Entwicklung <strong>der</strong> agrarischen Produktion<br />
– <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie wegen des hohen<br />
Effektivitätsgrads <strong>der</strong> Landwirtschaft –<br />
kaum noch Wachstumsperspektiven bieten.<br />
Diese liegen, auch mit Blick auf noch nicht<br />
effektiv genutzte Ressourcen, global an<br />
an<strong>der</strong>er Stelle.<br />
Mit den strategischen Weichenstellungen<br />
<strong>der</strong> zurückliegenden fünf Jahre f<strong>in</strong>det die<br />
<strong>BayWa</strong> für die drei großen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
passende Antworten:<br />
– gute, eigene Zugriffsmöglichkeiten auf<br />
die global entscheidenden Logistik- und<br />
Infrastrukturzentren wie beispielsweise<br />
<strong>in</strong>ternationale See- und B<strong>in</strong>nenhäfen,<br />
– Wahrnehmung von Expansionschancen<br />
außerhalb des angestammten Umfeldes,<br />
– Stärkung <strong>der</strong> eigenen Wettbewerbsposition.<br />
8<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie
<strong>BayWa</strong> goes global.<br />
Folgende Stoßrichtungen verfolgt die<br />
<strong>BayWa</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Neuausrichtung<br />
ihres Geschäftsmodells:<br />
– e<strong>in</strong>e klare Wachstums- und Internationalisierungsstrategie<br />
im Kerngeschäft<br />
Agrar. Durch die Internationalisierung<br />
erschließt sich <strong>der</strong> Konzern neue Bezugsquellen,<br />
verbreitert se<strong>in</strong>e geschäftliche<br />
Basis, diversifiziert zugleich se<strong>in</strong>e Wertschöpfungspotenziale<br />
und verschafft<br />
sich unmittelbaren Zugang zu den globalen<br />
Handelsplätzen. Das stärkt die eigene<br />
Infrastruktur und sichert das Geschäft<br />
vor Ort ab.<br />
– Im Bereich erneuerbare Energien<br />
erschließt sich die <strong>BayWa</strong> e<strong>in</strong> Tätigkeitsfeld,<br />
das nahe an <strong>der</strong> bisherigen Geschäftstätigkeit<br />
liegt und zugleich neue<br />
Wachstumsoptionen bietet. Die seit<br />
2009 mit Nachdruck umgesetzte Strategie<br />
<strong>in</strong> diesem Bereich, die von vornhere<strong>in</strong><br />
auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale Plattform gestellt<br />
wurde, um sich nicht von e<strong>in</strong>zelnen<br />
<strong>Märkten</strong> und unerwarteten politischen<br />
Kehrtwendungen abhängig zu machen,<br />
ist e<strong>in</strong> voller Erfolg.<br />
– Im Baustoffhandel konzentriert sich die<br />
<strong>BayWa</strong> auf die bestehenden Kerngebiete.<br />
Internationale Expansion im<br />
Bereich Agrar<br />
Basis für das künftige Wachstum ist e<strong>in</strong>e<br />
Strategie, <strong>der</strong>en Eckpfeiler die Absicherung<br />
<strong>der</strong> Topposition <strong>in</strong> den angestammten<br />
<strong>Märkten</strong> und e<strong>in</strong>e globale Ausweitung<br />
<strong>der</strong> Aktivitäten s<strong>in</strong>d. Organisches Wachstum<br />
mit den Beteiligungsunternehmen und<br />
weitere Akquisitionen s<strong>in</strong>d die Plattformen,<br />
um das <strong>in</strong>ternationale Agrargeschäft<br />
voranzutreiben.<br />
Unerlässlich für e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ternational agierenden<br />
Konzern ist <strong>der</strong> konzernübergreifende<br />
Großhandel. Nur so kann die <strong>BayWa</strong> auf<br />
Augenhöhe mit <strong>in</strong>ternationalen Topkunden<br />
und Wettbewerbern agieren und zugleich<br />
den E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> neue Kernmärkte forcieren.<br />
Mit <strong>der</strong> Akquisition <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen<br />
Cefetra B.V. im Jahr 2012, e<strong>in</strong>es weltweit<br />
tätigen Dienstleistungs-, Logistik- und Handelsunternehmens<br />
<strong>der</strong> Agrarbranche, hat<br />
die <strong>BayWa</strong> e<strong>in</strong>e weitere strategische Lücke<br />
geschlossen. Kerngeschäft von Cefetra s<strong>in</strong>d<br />
die Beschaffung, Logistik und Vermarktung<br />
von Soja und Getreide. Zu den großen<br />
Stärken des nie<strong>der</strong>ländischen Unternehmens<br />
mit genossenschaftlichen Wurzeln<br />
zählt e<strong>in</strong> flexibles Geschäftsmodell <strong>in</strong> Bezug<br />
auf die <strong>in</strong>ternationale Beschaffung sowie<br />
die globale Distribution von Produkten für<br />
verschiedene Industrien und Anwendungen.<br />
Cefetra ist mit eigenen Nie<strong>der</strong>lassungen<br />
und gemieteten Häfen <strong>in</strong> nahezu allen<br />
europäischen Schlüsselmärkten präsent.<br />
Das Unternehmen hat Lager- und Hafenstandorte<br />
<strong>in</strong> West- und Osteuropa sowie<br />
e<strong>in</strong> eigenes Erfassungsnetz <strong>in</strong> Polen. Die<br />
Entscheidung für e<strong>in</strong> Zusammengehen mit<br />
dem deutschen Partner haben die bisherigen<br />
Eigentümer nicht zuletzt mit Blick auf<br />
den genossenschaftlichen Kern <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong><br />
getroffen. Gleiche Wurzeln s<strong>in</strong>d aus Sicht<br />
bei<strong>der</strong> Partner e<strong>in</strong> wichtiger Bauste<strong>in</strong> für<br />
e<strong>in</strong>e erfolgreiche Integration, die substanziellen<br />
Mehrwert schaffen wird.<br />
Diese Akquisition führt die <strong>BayWa</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
starke Marktposition im globalen Getreidehandel.<br />
Die bereits bestehenden Zugänge<br />
von Cefetra erleichtern die Expansion <strong>in</strong><br />
weitere Beschaffungsmärkte – vor allem <strong>in</strong><br />
Osteuropa und Südamerika. Über Cefetra<br />
wird die <strong>BayWa</strong> auch ihre Kundenbasis, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
bei <strong>in</strong>ternationalen Futtermittelherstellern,<br />
vergrößern. Dazu wird das<br />
eigene Agrargeschäft um neue Produkte<br />
wie Sojabohnen erweitert.<br />
Ebenfalls 2012 gelang <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong> e<strong>in</strong>e weitere<br />
wichtige strategische Weichenstellung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Agrarsparte: die Mehrheitsbeteiligung<br />
an <strong>der</strong> Bohnhorst Agrarhandel GmbH. Das<br />
Unternehmen ist <strong>in</strong> Nord- und Ostdeutschland<br />
aktiv sowie <strong>in</strong> Teilen Osteuropas –<br />
Regionen, <strong>in</strong> denen die <strong>BayWa</strong> größtenteils<br />
bisher nicht tätig war. Damit ist Bohnhorst<br />
e<strong>in</strong> wichtiger Türöffner zu den osteuropäischen<br />
<strong>Märkten</strong>. Weitere Argumente für<br />
den E<strong>in</strong>stieg bei Bohnhorst waren die<br />
Optimierung <strong>der</strong> Auslastung von Lagerkapazitäten<br />
und <strong>der</strong> Zugang zu Tiefseehäfen<br />
an <strong>der</strong> Ostsee.<br />
Durch diese beiden Transaktionen ist die<br />
<strong>BayWa</strong> mit e<strong>in</strong>em Umsatzvolumen von rund<br />
10 Mrd. Euro im Agrarsegment zu e<strong>in</strong>em <strong>der</strong><br />
zehn weltweit größten Agrarhändler aufgestiegen.<br />
Von Beg<strong>in</strong>n an wurden die Weichen<br />
für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Zusammenarbeit <strong>der</strong> drei<br />
Unternehmen gestellt, um das <strong>in</strong>ternationale<br />
Handelsgeschäft zu <strong>in</strong>tensivieren und<br />
die Grundlage für geme<strong>in</strong>sames Wachstum<br />
zu schaffen. Dazu gehört auch e<strong>in</strong> bei allen<br />
drei Gesellschaften implementiertes effektives<br />
Risikomanagementsystem.<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie 9
Erneuerbare Energien hat die <strong>BayWa</strong> <strong>in</strong> den<br />
vergangenen Jahren stark <strong>in</strong> den strategischen<br />
Fokus gerückt und so erfolgreich<br />
e<strong>in</strong> neues Geschäftsfeld erschlossen.<br />
Seit 2012 ist die <strong>BayWa</strong> nicht nur Deutschlands<br />
größter E<strong>in</strong>zelvermarkter für Tafelkernobst,<br />
son<strong>der</strong>n durch die Akquisition<br />
von Turners & Growers auch <strong>in</strong>ternational <strong>in</strong><br />
diesem Geschäftsfeld führend. Mit Premiummarken<br />
vor allem im Apfelhandel hat sich<br />
die <strong>BayWa</strong> über ihr neuseeländisches Beteiligungsunternehmen<br />
auch <strong>in</strong>ternational<br />
sehr gut positioniert: Turners & Growers<br />
zählt zu den weltweit größten Händlern von<br />
Äpfeln – und verschafft <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong> Zugang<br />
zu den globalen <strong>Märkten</strong>. Großes Wachstumspotenzial<br />
besteht beim Apfelhandel vor<br />
allem im asiatischen Raum. Dank <strong>der</strong><br />
Präsenz auf allen fünf Kont<strong>in</strong>enten verfügt<br />
Turners & Growers über e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationales<br />
Netzwerk an Zulieferern. <strong>BayWa</strong>-Kunden<br />
können damit ganzjährig mit frischen<br />
Äpfeln beliefert werden.<br />
Internationale Expansion im<br />
Bereich Energie<br />
Aufgrund stagnieren<strong>der</strong> bzw. langfristig<br />
schrumpfen<strong>der</strong> Märkte im klassischen<br />
Energiebereich hat die <strong>BayWa</strong> das Thema<br />
erneuerbare Energien <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
stark <strong>in</strong> den strategischen Fokus gerückt:<br />
Seit 2009 hat das Unternehmen im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Wachstumsstrategie sukzessive Firmen<br />
übernommen, die im Solar-, W<strong>in</strong>d- o<strong>der</strong><br />
Biogasbereich tätig s<strong>in</strong>d. Mit dem Kauf dieser<br />
Unternehmen ist das Geschäftsfeld<br />
auch zu e<strong>in</strong>em Motor für die weitere Internationalisierung<br />
im <strong>BayWa</strong>-Konzern<br />
geworden. Die <strong>BayWa</strong> zählt mittlerweile <strong>in</strong><br />
diesem Bereich zu den führenden Händlern<br />
und Dienstleistern <strong>in</strong> Europa: Die Tätigkeiten<br />
gehen dabei <strong>in</strong> Europa und <strong>in</strong> den<br />
USA vom Handel mit Solarmodulen über<br />
die F<strong>in</strong>anzierung, Projektierung, Planung<br />
und den Bau von Solar-, W<strong>in</strong>d- und<br />
10<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie
Biogasanlagen bis h<strong>in</strong> zu entsprechenden<br />
Dienstleistungen für <strong>der</strong>en technischen<br />
Betrieb. Die Bereiche Forschung und <strong>in</strong>dustrielle<br />
Fertigung von Anlageteilen s<strong>in</strong>d<br />
dagegen strategisch ausgeschlossen. Der<br />
Bau von Anlagen erfolgt <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />
klassischen Projektgeschäftsmodells, das<br />
kurz- bis mittelfristig den Verkauf nach<br />
Fertigstellung und Inbetriebnahme <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Anlage be<strong>in</strong>haltet. Mit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>heitlichen<br />
Strukturierung aller Aktivitäten im<br />
Bereich erneuerbare Energien seit 2012 <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Hold<strong>in</strong>g <strong>BayWa</strong> r.e. renewable energy<br />
wird auch dieses Geschäftsfeld noch stärker<br />
<strong>in</strong>ternational ausgerichtet. Die Erfolge <strong>der</strong><br />
<strong>BayWa</strong> r.e. <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />
sowohl im Handels- als auch im Projektgeschäft<br />
bilden e<strong>in</strong>e gute Grundlage für<br />
weiteres Wachstum.<br />
Im Zeichen <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Ausrichtung<br />
will <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong>-Konzern das organische<br />
Wachstum im Geschäftsfeld erneuerbare<br />
Energien durch gezielte Zukäufe weiter<br />
ergänzen. Im nationalen Markt sollen im<br />
Modulhandel die Konsolidierungspotenziale<br />
genutzt und die Position als e<strong>in</strong> führendes<br />
Unternehmen <strong>der</strong> Branche bei <strong>der</strong> deutschen<br />
„Energiewende“ ausgebaut werden.<br />
Regionale Fokussierung im<br />
Bereich Bau<br />
Seit dem Jahr 2011 macht sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> deutschen<br />
Bauwirtschaft <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e<br />
Trendumkehr bemerkbar, die durch e<strong>in</strong>e<br />
ansteigende Neubautätigkeit belegt wird.<br />
Der Wohnungsbau ist <strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong> Wachstumssegment,<br />
gestützt von e<strong>in</strong>em zusätzlichen<br />
Wohnraumbedarf aufgrund anhalten<strong>der</strong><br />
Urbanisierung und Zuwan<strong>der</strong>ung.<br />
Ebenso wichtig: <strong>der</strong> Renovierungsbereich.<br />
E<strong>in</strong> veralteter Gebäudebestand e<strong>in</strong>erseits<br />
und ehrgeizige Klimaschutzziele an<strong>der</strong>erseits,<br />
die nicht ohne erhebliche Energiee<strong>in</strong>sparungen<br />
im Gebäudebereich zu erreichen<br />
s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> kräftiger Motor dafür.<br />
Damit ist die deutsche Bauwirtschaft <strong>der</strong><br />
größte E<strong>in</strong>zelmarkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU.<br />
Der Baustoffhandel <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong> ist traditionell<br />
stark bei Renovierung, Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
und Sanierung. Gleiches gilt für den Neubau:<br />
Hier liegen die Schwerpunkte im Wohnungsbau,<br />
speziell <strong>in</strong> Mittelzentren und im<br />
E<strong>in</strong>-/Zweifamilienhausbereich. Von Vorteil<br />
ist auch hier die regionale Präsenz <strong>der</strong><br />
<strong>BayWa</strong>, denn <strong>der</strong> Wohnungsbau wird ebenso<br />
wie die gesamte Bautätigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Gebäudeerhaltung stark von regionalen<br />
Strukturen bestimmt. E<strong>in</strong>e Konzentration<br />
auf die Kerngebiete trägt somit zur <strong>Zukunft</strong>sfähigkeit<br />
und nachhaltigen Profitabilität des<br />
Baustoffbereichs <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong> bei.<br />
Der Baustoffhandel <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong> hat sich<br />
<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> vergangenen Jahre <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
umfassenden Optimierungsprozess auf<br />
klar def<strong>in</strong>ierte Zielgruppen ausgerichtet<br />
und kann deshalb als „spezialisierter Generalist“<br />
am Markt auftreten: Die <strong>BayWa</strong><br />
bietet die gesamte Breite <strong>der</strong> Baustoffe,<br />
aber auch die erfor<strong>der</strong>liche Tiefe <strong>in</strong> den<br />
e<strong>in</strong>zelnen Gewerken sowie den handwerklichen<br />
und bautechnischen Arbeiten.<br />
Mit <strong>der</strong> Tendenz im Bau zur systemischen<br />
Abwicklung lassen sich hieraus klare Wettbewerbsvorteile<br />
erschließen.<br />
Der Bereich Bau strebt daher konsequent<br />
die Entwicklung vom Produktlieferant zum<br />
Anbieter von Systemlösungen an. Daraus<br />
entstehen <strong>in</strong>novative Angebotskonzepte wie<br />
etwa im Bereich wohngesundes Bauen<br />
und energetische Komplettangebote, womit<br />
sich die Bedürfnisse <strong>der</strong> neuen Bauherrengeneration<br />
besser bedienen und zusätzliche<br />
Geschäfte generieren lassen.<br />
Genossenschaftliche Wurzeln als<br />
Fundament <strong>der</strong> Unternehmenskultur<br />
Durch die feste Verwurzelung <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong><br />
<strong>AG</strong> im genossenschaftlichen Sektor gehört<br />
langfristiges, nachhaltiges Wirtschaften<br />
traditionell zu den strategischen Leitl<strong>in</strong>ien<br />
des Konzerns. E<strong>in</strong> wichtiger Erfolgsfaktor<br />
ist daher e<strong>in</strong>e von <strong>der</strong> genossenschaftlichen<br />
Wertewelt geprägte Unternehmenskultur.<br />
Gerade <strong>in</strong> Zeiten extrem starker Verän<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>in</strong> Wirtschaft und Gesellschaft ist <strong>der</strong><br />
genossenschaftliche Gedanke die ideale<br />
Antwort, um Orientierung und Sicherheit<br />
zu geben. Daran richtet sich das Verhalten<br />
des Managements gegenüber Kunden,<br />
Mitarbeitern und Multiplikatoren aus. Diese<br />
Wertewelt dient auch im Zuge von Verän<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> <strong>BayWa</strong> als wesentliche<br />
Leitplanke für das strategische und operative<br />
Handeln.<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie 11
<strong>BayWa</strong>-Aktie:<br />
e<strong>in</strong> Investment <strong>in</strong> globale Trends.<br />
Durch das <strong>in</strong>ternational ausgerichtete<br />
Geschäftsmodell und die Investments <strong>der</strong><br />
vergangenen Jahre ist die <strong>BayWa</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
hervorragenden Position, um nachhaltig von<br />
den identifizierten Megatrends zu profitieren.<br />
Die Unternehmenstätigkeit <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong><br />
ist seit ihrer Gründung auf die menschlichen<br />
Grundbedürfnisse Ernährung, Energie<br />
und Wohnen ausgerichtet. Die <strong>BayWa</strong> hat<br />
sich gut aufgestellt und davon profitieren<br />
auch ihre Aktionäre. Neben den zwei genossenschaftlichen<br />
Ankeraktionären bietet <strong>der</strong><br />
liquide Freefloat Anlegern e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante<br />
Investmentchance.<br />
Starke Positionierung <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong>-<br />
Aktie am Kapitalmarkt<br />
Die <strong>BayWa</strong> wurde im Januar 1923 <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Rechtsform <strong>der</strong> Aktiengesellschaft mit<br />
genossenschaftlicher Prägung gegründet.<br />
Heute zählt die <strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong> mit e<strong>in</strong>er Marktkapitalisierung<br />
von rund 1,3 Mrd. Euro<br />
(Stand: 30.08.2013) zu den 100 größten<br />
börsennotierten Unternehmen <strong>in</strong> Deutschland.<br />
Mit ihrer Zugehörigkeit zum Segment<br />
Prime Standard <strong>der</strong> Deutschen Börse erfüllt<br />
die <strong>BayWa</strong>-Aktie die höchsten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die Unternehmensberichterstattung<br />
und Transparenz. Zur Pflege <strong>der</strong> Kontakte<br />
zu bestehenden und potenziellen Investoren<br />
im In- und Ausland und zur Erschließung<br />
neuer Anlegerkreise hat die <strong>BayWa</strong> <strong>in</strong> den<br />
vergangenen Jahren die Investor-Relations-<br />
Aktivitäten erheblich ausgeweitet. Ziel ist<br />
es, das Vertrauen <strong>der</strong> Anleger <strong>in</strong> das Unternehmen<br />
zu stärken.<br />
Ausgewogene<br />
F<strong>in</strong>anzierungsstrategie<br />
In den zurückliegenden fünf Jahren hat<br />
sich das Wachstumstempo <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong><br />
stark beschleunigt. Zur F<strong>in</strong>anzierung des<br />
Unternehmenswachstums hat die <strong>BayWa</strong><br />
neue und <strong>in</strong>novative Wege beschritten.<br />
Aktionärsstruktur <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong><br />
39,86 %<br />
25,12 %<br />
35,02 %<br />
Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-<strong>AG</strong>, Beilngries<br />
Raiffeisen Agrar Invest GmbH, Wien<br />
Streubesitz-Aktionäre (Freefloat)<br />
Der Verkauf von nicht strategischen Beteiligungen<br />
<strong>in</strong> erheblichem Umfang diente<br />
<strong>der</strong> Umschichtung von Kapital <strong>in</strong> Wachstums<strong>in</strong>vestitionen<br />
und damit <strong>in</strong> profitablere<br />
Geschäfte. Das hier freigesetzte Kapital<br />
wurde <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Segment Agrar<br />
und <strong>in</strong> dem neuen Geschäftsfeld <strong>BayWa</strong> r.e.<br />
renewable energy <strong>in</strong>vestiert.<br />
Die <strong>BayWa</strong> verfolgt e<strong>in</strong>e konservative F<strong>in</strong>anzierungsstrategie,<br />
wozu e<strong>in</strong>e solide Bilanzstruktur<br />
gehört. Der Zielwert für die Eigenkapitalausstattung<br />
liegt – gemessen an<br />
<strong>der</strong> Eigenkapitalquote – bei 30 Prozent. Für<br />
Handelsunternehmen ist das e<strong>in</strong> überdurchschnittlicher<br />
Wert. Die hohe Eigenkapitalausstattung<br />
bildet e<strong>in</strong>e stabile Basis für die<br />
Fortentwicklung <strong>der</strong> Geschäftsaktivitäten.<br />
Im Jahr 2012 wurde <strong>der</strong> Zielwert mit e<strong>in</strong>er<br />
Eigenkapitalquote von 24,3 Prozent zwar<br />
unterschritten. Das geschah vor allem aufgrund<br />
<strong>der</strong> Aufnahme zusätzlichen Fremdkapitals<br />
zur F<strong>in</strong>anzierung zukünftiger<br />
Wachstumschancen. Darüber h<strong>in</strong>aus verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />
sich die Eigenkapitalquote durch<br />
verän<strong>der</strong>te Bilanzierungsrichtl<strong>in</strong>ien zur Bewertung<br />
von Pensionsrückstellungen,<br />
die ab dem Jahr 2013 wirksam werden. Die<br />
<strong>BayWa</strong> hat die Bewertungsmethodik aber<br />
bereits im Geschäftsjahr 2012 durch Bildung<br />
e<strong>in</strong>er Rücklage angepasst; bere<strong>in</strong>igt<br />
um diesen Effekt liegt die Eigenkapitalquote<br />
bei 27,1 Prozent. Die Zieleigenkapitalquote<br />
von 30 Prozent wird mittelfristig<br />
durch die gesteigerte Ertragskraft des<br />
Unternehmens aufgrund <strong>der</strong> getätigten<br />
Akquisitionen wie<strong>der</strong> erreicht werden.<br />
Neben <strong>der</strong> starken Eigenkapitalbasis verfügt<br />
die <strong>BayWa</strong> durch ihre tiefe Verwurzelung<br />
im genossenschaftlichen Sektor über e<strong>in</strong>en<br />
zuverlässigen und kostengünstigen Zugang<br />
zu Fremdkapital. In den Jahren 2010 und<br />
2011 hat die <strong>BayWa</strong> dabei mit <strong>der</strong> Ausgabe<br />
zweier Schuldsche<strong>in</strong>darlehen Neuland<br />
betreten. Hierdurch hat die <strong>BayWa</strong> das attraktive<br />
Z<strong>in</strong>sumfeld genutzt und konnte sich<br />
zu sehr attraktiven Konditionen längerfristig<br />
ref<strong>in</strong>anzieren. Beide Schuldsche<strong>in</strong>darlehen<br />
waren stark überzeichnet, was das hohe<br />
Ansehen <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong> am Kapitalmarkt zeigt.<br />
Die Fälligkeitsstruktur <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />
des Konzerns wurde dadurch deutlich verbessert.<br />
Auch die solide Bilanz des <strong>BayWa</strong>-<br />
Konzerns stärkt die Geschäftsaktivitäten<br />
des Unternehmens.<br />
Die <strong>BayWa</strong> hat bei <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong><br />
jüngsten Wachstums<strong>in</strong>vestitionen Turners &<br />
Growers, Cefetra und Bohnhorst e<strong>in</strong>en<br />
weiteren entscheidenden Schritt bei <strong>der</strong><br />
Fokussierung <strong>der</strong> Geschäftsaktivitäten<br />
vollzogen und damit zugleich stille Reserven<br />
mobilisiert: Traditionell verfügte das Unternehmen<br />
über e<strong>in</strong> umfangreiches Immobilienportfolio.<br />
Um die Akquisitionen zu<br />
f<strong>in</strong>anzieren, wurde e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Teil dieses<br />
Immobilienportfolios (ca. 14 Prozent <strong>der</strong><br />
vorhandenen Grundstücksfläche) veräußert.<br />
Durch die Realisierung <strong>der</strong> dar<strong>in</strong> enthaltenen<br />
stillen Reserven konnte e<strong>in</strong> wesentlicher<br />
Teil <strong>der</strong> Kaufpreise f<strong>in</strong>anziert werden. Über<br />
die strategische Bedeutung dieser Akquisitionen<br />
h<strong>in</strong>aus wird die Ertragskraft <strong>der</strong><br />
<strong>BayWa</strong> durch die Wachstums<strong>in</strong>vestitionen<br />
gestärkt, da die zukünftig erzielbaren Kapitalrenditen<br />
<strong>der</strong> erworbenen Unternehmen<br />
über <strong>der</strong> ursprünglichen Rendite <strong>der</strong> Immobilien<br />
liegen.<br />
12<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie
Langfristige Kursentwicklung <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong>-Aktie:<br />
Langfristig überdurchschnittliche<br />
Kursentwicklung <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong>-Aktie<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Die durchschnittliche Kursperformance<br />
<strong>der</strong> Aktie lag <strong>in</strong> den vergangenen zehn<br />
Jahren bei 18,7 Prozent; im Vergleich dazu<br />
weist <strong>der</strong> DAX e<strong>in</strong>e jährliche Performance<br />
von 10,2 Prozent auf. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
profitierten unsere Aktionäre von <strong>der</strong> positiven<br />
Unternehmensentwicklung über<br />
regelmäßige Dividendenerhöhungen. Seit<br />
2003 wurde die Dividende schrittweise von<br />
0,24 Euro auf 0,65 Euro für das Geschäftsjahr<br />
2012 angehoben.<br />
Stammdaten <strong>der</strong> <strong>BayWa</strong>-Aktien<br />
906,38 % HL Intervall: 1 Tag Hoch: 47,30 Tief: 4,70<br />
10<br />
Die <strong>BayWa</strong>-Aktie ist e<strong>in</strong> solides langfristiges<br />
Investment: E<strong>in</strong> Aktionär, <strong>der</strong> im Jahr 2003<br />
10.000 Euro <strong>in</strong> die v<strong>in</strong>kulierte <strong>BayWa</strong>-<br />
Namensaktie <strong>in</strong>vestiert hat, verfügt heute<br />
bei Re<strong>in</strong>vestition <strong>der</strong> ausgeschütteten<br />
Dividenden – <strong>der</strong> sogenannten Opération<br />
Blanche – über e<strong>in</strong> Gesamtvermögen<br />
von 65.558 Euro. Dies entspricht e<strong>in</strong>er jährlichen<br />
Rendite von 20,7 Prozent.<br />
V<strong>in</strong>kulierte Namensaktie<br />
WKN 519 406 519 400<br />
Nicht v<strong>in</strong>kulierte Namensaktie<br />
ISIN DE0005194062 DE0005194005<br />
Börsenkürzel BYW6 BYW<br />
Reuters BYWGa.DE BYWG.DE<br />
Bloomberg BYW6:GR BYW:GR<br />
Börsensegment Regulierter Markt/Prime Standard Regulierter Markt/Prime Standard<br />
Börsenplätze<br />
Frankfurt, München, XETRA, Freiverkehr <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>,<br />
Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart<br />
Index SDAX –<br />
Frankfurt, XETRA<br />
Anzahl Aktien 32.979.980 + 120.789 junge 1.243.251<br />
Übersicht <strong>der</strong> ausgegebenen Schuldsche<strong>in</strong>darlehen<br />
Schuldsche<strong>in</strong>darlehen<br />
Ausgabe<br />
Darlehensbetrag<br />
nom<strong>in</strong>al <strong>in</strong> Mio. Euro Fälligkeit Verz<strong>in</strong>sung<br />
5 Jahre variabel 01.10.2010 129,500 05.10.2015 6-Monats-Euribor + 1,15 %<br />
7 Jahre variabel 01.10.2010 70,500 05.10.2017 6-Monats-Euribor + 1,35 %<br />
5 Jahre variabel 12.12.2011 33,000 12.12.2016 6-Monats-Euribor + 1,20 %<br />
5 Jahre fix 12.12.2011 77,500 12.12.2016 3,20 %<br />
7 Jahre variabel 12.12.2011 40,500 12.12.2018 6-Monats-Euribor + 1,40 %<br />
7 Jahre fix 12.12.2011 67,500 12.12.2018 3,77 %<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie 13
Im Kerngeschäft Agrar verfolgt die<br />
<strong>BayWa</strong> e<strong>in</strong>e klare Wachstumsund<br />
Internationalisierungsstrategie.<br />
Nützliche Internetadressen<br />
Weitere Informationen zu den e<strong>in</strong>zelnen Themen<br />
dieser Informationsbroschüre f<strong>in</strong>den Sie auf den<br />
folgenden Internetseiten:<br />
– www.baywa.com<br />
– www.bmelv.de<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
– comtrade.un.org<br />
Welthandelsstatistiken <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen<br />
– www.destatis.de<br />
Statistisches Bundesamt<br />
– www.fao.org<br />
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation<br />
<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen<br />
– www.oecd.org<br />
Organisation für wirtschaftliche<br />
Zusammmenarbeit und Entwicklung<br />
– www.iae.org<br />
Internationale Energieagentur<br />
– www.nachhaltigesbauen.de<br />
Informationsportal des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für<br />
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong><br />
PR/Unternehmenskommunikation<br />
Arabellastraße 4<br />
81925 München<br />
Telefon +49 89 9222 - 3691<br />
Internet www.baywa.com<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
<strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong><br />
PR/Unternehmenskommunikation<br />
Investor Relations<br />
Konzept und Redaktion:<br />
HFN Kommunikation, München<br />
Gestaltung und Satz:<br />
DianaDesign, Berl<strong>in</strong><br />
Fotos:<br />
<strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong>, Th<strong>in</strong>kstock, istockphoto<br />
Druck:<br />
Dürmeyer GmbH, Hamburg<br />
Stand: November 2013<br />
14<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Unternehmensstrategie
„Die Internationalisierung<br />
des Geschäfts erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e<br />
Internationalisierung <strong>der</strong><br />
Unternehmen. Wer sich als<br />
Unternehmen darauf nicht<br />
e<strong>in</strong>stellt, wird über kurz o<strong>der</strong><br />
lang nicht mehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten,<br />
son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten o<strong>der</strong><br />
dritten Liga spielen.“<br />
Info-<strong>Background</strong>er: Klaus Josef Lutz, Unternehmensstrategie Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong>, Rede Hauptversammlung 4. Juni 2013<br />
15
<strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong><br />
PR/Unternehmenskommunikation<br />
Arabellastraße 4<br />
81925 München