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Bouquet Ausgabe - DKV-Residenz in der Contrescarpe

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6 bouquet 2/2013 > E<strong>in</strong>blick<br />

unre<strong>in</strong> gilt, weil sie zum Toilettengang benutzt<br />

wird.<br />

Auch wun<strong>der</strong>e man sich nicht über Geräusche<br />

wie Rülpsen, Schmatzen o<strong>der</strong> Schlürfen: Sie gelten<br />

<strong>in</strong> manchen asiatischen Län<strong>der</strong>n als Zeichen<br />

dafür, dass <strong>der</strong> Koch se<strong>in</strong>e Sache gut gemacht hat.<br />

Sollte man das Pech haben, e<strong>in</strong>en tüchtigen<br />

Schnupfen zu haben, wird man <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a öfters<br />

den Tisch verlassen müssen, um sich zu schnäuzen.<br />

Der Gebrauch e<strong>in</strong>es Taschentuches am Tisch<br />

wäre dort sehr unerwünscht.<br />

Ähnlich wie man mit e<strong>in</strong>em Besteck nicht rumhantieren<br />

o<strong>der</strong> auf Tischnachbarn zeigen soll,<br />

gilt dies auch für Essstäbchen. Ebenso wenig<br />

sollte man sie kreuzen, <strong>in</strong> den Reis stecken o<strong>der</strong><br />

sie ablecken.<br />

Das Gebot, beide Hände bis zum Ellenbogen auf<br />

den Tisch zu legen, ist nicht <strong>in</strong> allen Län<strong>der</strong>n verbreitet.<br />

So ist es <strong>in</strong> den USA üblich, das Fleisch<br />

zu Beg<strong>in</strong>n des Essens <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e Stücke zu zerschneiden,<br />

um anschließend mit <strong>der</strong> Gabel zu<br />

essen, während die an<strong>der</strong>e Hand auf dem Schoß<br />

ruht. Von vielen wird dies scherzhaft als Relikt<br />

aus dem Wilden Westen <strong>in</strong>terpretiert, wo man<br />

besser e<strong>in</strong>e Hand am Colt hatte.<br />

Und schließlich wun<strong>der</strong>e man sich auch nicht,<br />

wenn Gäste aus Russland nicht alles aufessen,<br />

was auf ihrem Teller liegt. Dies ist lediglich e<strong>in</strong><br />

Signal, um dem Koch zu zeigen, dass er genug<br />

für alle gekocht hat.<br />

> > Juliane Koch<br />

Lied<br />

des Türmers<br />

Zum Sehen geboren,<br />

Zum Schauen bestellt,<br />

Dem Turme geschworen<br />

Gefällt mir die Welt.<br />

Ich blick <strong>in</strong> die Ferne,<br />

Ich seh <strong>in</strong> <strong>der</strong> Näh<br />

Den Mond und die Sterne,<br />

Den Wald und das Reh.<br />

So seh ich <strong>in</strong> allen<br />

Die ewige Zier,<br />

Und wie mirs’ gefallen,<br />

Gefall ich auch mir.<br />

Ihr glücklichen Augen,<br />

Was je ihr gesehn,<br />

Es sei, wie es wolle,<br />

Es war doch so schön!<br />

> > Johann Wolfgang von Goethe (1749– 1832)<br />

Aus „Faust“, II. Teil

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