Drogen - Ö1 - ORF
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DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE<br />
Ein Service von:<br />
<strong>ORF</strong><br />
A-1040 Wien, Argentinierstraße 30a<br />
Tel.: (01) 50101/18381<br />
Fax: (01) 50101/18806<br />
Homepage: http://oe1.<strong>ORF</strong>.at<br />
Österreichische Apothekerkammer<br />
A-1091 Wien, Spitalgasse 31<br />
Tel.: (01) 404 14-600<br />
Fax: (01) 408 84 40<br />
Homepage: www.apotheker.or.at<br />
Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit<br />
A-1030 Wien, Radetzkystr. 2<br />
Tel.: (01) 71100-4505<br />
Fax: (01) 71100-14304<br />
Homepage: www.bmg.gv.at/<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 1
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT<br />
Die Sendung<br />
Die Sendereihe „Der Radiodoktor“ ist seit 1990 das Flaggschiff der<br />
Gesundheitsberichterstattung von <strong>Ö1</strong>. Jeden Montag von 14.05 bis 14.40 Uhr<br />
werden interessante medizinische Themen in klarer informativer Form<br />
aufgearbeitet und <strong>Ö1</strong>- Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit, telefonisch<br />
Fragen an das hochrangige Expertenteam im Studio zu stellen.<br />
Wir über uns<br />
Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos,<br />
Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und<br />
Dr. Christoph Leprich die Sendung.<br />
Das Redaktionsteam besteht aus Mag. Nora Kirchschlager, Martin Rümmele, Dr.<br />
Doris Simhofer, Dr. Michaela Steiner, Mag. Dominique Stiefsohn, Dr. Ronny Tekal<br />
und Dr. Christoph Leprich.<br />
Das Service<br />
Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das, die Sendereihe flankierende, Hörerservice,<br />
das auf größtes Interesse gestoßen ist.<br />
Die zu jeder Sendung gestaltete Infomappe mit ausführlichen<br />
Hintergrundinformationen, Buchtipps und Anlaufstellen wird kostenlos zur<br />
Verfügung gestellt und ist bereits am Sendungstag auf der <strong>Ö1</strong>-Homepage zu<br />
finden. Diese Unterlagen stellen in der Fülle der behandelten Themen ein Medizin-<br />
Lexikon für den Laien dar.<br />
Die Partner<br />
Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unsere Partner: die<br />
Österreichische Apothekerkammer und das Österreichische Bundesministerium für<br />
Gesundheit.<br />
An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Partnern für die gute<br />
Zusammenarbeit bedanken!<br />
Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe<br />
zumeist auf die weiblichen Endungen, wie z.B. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben.<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 2
DROGEN – ZWISCHEN PARTYLAUNE UND<br />
SCHWERER KRANKHEIT<br />
Mit Univ.-Prof. in Dr. in Karin Gutiérrez-Lobos<br />
18. November 2013, 14.05 Uhr, <strong>Ö1</strong><br />
Sendungs- und Infomappengestaltung: Dr. Michaela Steiner<br />
Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Mag. Nora Kirchschlager<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 3
INHALTSVERZEICHNIS<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
DROGEN – ZWISCHEN PARTYLAUNE UND SCHWERER KRANKHEIT 6<br />
Geschichtliche Anmerkungen 6<br />
<strong>Drogen</strong>konsum in der Bevölkerung 7<br />
Was ist Sucht? 7<br />
Entstehung von Sucht 8<br />
Missbräuchlicher Konsum 9<br />
Risikofaktoren für die Entwicklung einer Sucht 10<br />
Was sind <strong>Drogen</strong>? 10<br />
Gesetzliche Situation 10<br />
„Weiche“ und „harte“ <strong>Drogen</strong> 11<br />
Wirkweise 11<br />
Herstellungsweise 12<br />
<strong>Drogen</strong> im Detail 12<br />
Kokain 12<br />
Amphetamin, Metamphetamin 12<br />
Ecstasy 13<br />
Opiate 13<br />
Cannabis & LSD 14<br />
Neue psychoaktive Substanzen 14<br />
Badesalze & Blumensamen 15<br />
checkit! 16<br />
Prävention & Therapie 17<br />
Substitutionstherapie 17<br />
Suchthilfe Wien 18<br />
Hilfe für Angehörige und Freunde 19<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 4
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Als Krankheit akzeptieren 19<br />
ANLAUFSTELLEN UND INFOLINKS 21<br />
BUCHTIPPS 24<br />
SENDUNGSGÄSTE 25<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 5
DROGEN<br />
DROGEN – ZWISCHEN PARTYLAUNE UND SCHWERER<br />
KRANKHEIT<br />
Umgangssprachlich wird das Wort „süchtig“ relativ locker gehandhabt. Da ist von<br />
der „Sucht nach Schokolade“ oder etwa „Sucht nach Liebe“ die Rede. In der<br />
Medizin sind Suchterkrankungen jedoch genau definiert und unterliegen<br />
verschiedenen Einteilungskriterien. Süchte sind nicht ausschließlich an<br />
Substanzen gebunden, wir kennen heute etwa auch Internet-, Spiel- oder<br />
Kaufsucht.<br />
Wir wollen uns in dieser Infomappe mit psychoaktiven Substanzen beschäftigen –<br />
also mit solchen, die zu Veränderungen von Psyche und Bewusstsein führen –<br />
konkreter mit „illegalen <strong>Drogen</strong>“. Genau genommen ist auch dieser Ausdruck<br />
ungenau, denn wir werden auch die neuen psychoaktiven Substanzen – auch<br />
Designerdrogen genannt –, die an sich nicht alle illegal sind, behandeln. Doch<br />
dieser Sachverhalt ist etwas kompliziert und mehr darüber erfahren Sie später.<br />
Die Kernbotschaft lautet: Bei <strong>Drogen</strong>sucht – besser <strong>Drogen</strong>abhängigkeit – handelt<br />
es sich um eine chronische Erkrankung. Wie bei anderen chronischen<br />
Erkrankungen auch besteht das Ziel der Behandlung in den meisten Fällen in der<br />
Kontrolle der Symptome und in der Verhinderung einer Verschlechterung.<br />
GESCHICHTLICHE ANMERKUNGEN<br />
Das Wort „Sucht“ leitet sich vom mittelhochdeutschen „siechen“ her, was so viel<br />
wie krankheitsbedingtes Dahinleiden bzw. Kranksein bedeutet. Lange Zeit wurde<br />
der Begriff Sucht ausschließlich auf physische, substanzgebundene Abhängigkeit<br />
bezogen.<br />
Der Begriff „<strong>Drogen</strong>“ wurde ursprünglich für haltbar gemachte pflanzliche oder<br />
tierische Stoffe verwendet. Diese wurden in erster Linie als Heil- und Gewürzmittel<br />
genutzt.<br />
In weiterer Folge wurden alle Heilmittel pflanzlicher Natur unter dem Begriff<br />
<strong>Drogen</strong> subsummiert.<br />
Bereits in der Jungsteinzeit ist der Gebrauch von psychoaktiven Substanzen<br />
nachweisbar. Natürlich vorkommende <strong>Drogen</strong> wie etwa Cannabis werden seit<br />
jeher sowohl im Zusammenhang mit Kulten und Religionen verwendet, aber auch<br />
von vielen Völkern als Genuss- und Rauschmittel eingesetzt.<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 6
DROGEN<br />
<strong>Drogen</strong> wurden und werden aber auch wegen ihrer leistungssteigernden Wirkung<br />
verwendet. So wurden beispielsweise in Südamerika bereits zur Zeit der Inka<br />
Cocablätter (aus denen Kokain gewonnen wird) gekaut, um in höheren Berglagen<br />
besser überleben zu können.<br />
Quelle: Vorgespräch Dr. Hans Haltmayer<br />
DROGENKONSUM IN DER BEVÖLKERUNG<br />
Der „Bericht zur <strong>Drogen</strong>situation in Österreich" wird jährlich im Auftrag der<br />
Europäischen Beobachtungsstelle für <strong>Drogen</strong> und <strong>Drogen</strong>sucht (EBDD) und des<br />
Bundesministeriums für Gesundheit erstellt und befasst sich mit den sogenannten<br />
illegalen <strong>Drogen</strong>. Der <strong>Drogen</strong>bericht 2013 erfasst die epidemiologische Situation<br />
im Jahr 2012.<br />
Nach den aktuellen Ergebnissen des Wiener Suchtmittelmonitorings hat sich der<br />
<strong>Drogen</strong>konsum im letzten Jahr nicht wesentlich verändert. Cannabis ist nach wie<br />
vor die einzige illegale Droge mit einer nennenswerten Konsumprävalenz in der<br />
Allgemeinbevölkerung. In der Gruppe der Studierenden scheint laut einer<br />
Befragung der problematische Alkoholgebrauch eine wesentlich größere<br />
Bedeutung zu haben als der Konsum illegaler <strong>Drogen</strong>. Der Konsum neuer<br />
psychoaktiver Substanzen (siehe S. 14ff.) spielt entgegen mancher Medienberichte<br />
kaum eine Rolle.<br />
Den Hauptteil des problematischen <strong>Drogen</strong>konsums in Österreich macht der<br />
Opiatkonsum aus. Diese Droge ist bei etwa 90 Prozent aller Personen, die sich in<br />
drogenspezifischer Betreuung befinden, die Leitdroge. Aktuell gelten zwischen<br />
30.000 und 34.000 Menschen Österreich als opiatabhängig. Ein Viertel der<br />
Betroffenen ist weiblich, und etwa ein Fünftel ist unter 25 Jahre alt.<br />
Während es zwischen 2002 und 2005 eine steigende Zahl von Menschen mit<br />
problematischem <strong>Drogen</strong>konsum gab, ist diese mittlerweile wieder rückläufig. Die<br />
Zahl der <strong>Drogen</strong>abhängigen stagniert in Wien, während jene in den anderen<br />
Bundesländern im Steigen begriffen sind.<br />
Quelle:<br />
Bundesministerium für Gesundheit: „Bericht zu <strong>Drogen</strong>situation 2013 “<br />
http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/<strong>Drogen</strong>_Sucht/<strong>Drogen</strong>/Berichte_zur_<strong>Drogen</strong>sit<br />
uation<br />
http://drogenhilfe.at/downloads/Sucht_Monitoring-2013.pdf<br />
WAS IST SUCHT?<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 7
DROGEN<br />
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Sucht wie folgt:<br />
Es handelt sich bei Sucht um ein Stadium chronischer oder periodischer<br />
Berauschung durch die wiederholte Einnahme einer natürlichen oder<br />
synthetischen Droge. Kennzeichen sind:<br />
‣ Der überwältigende Wunsch oder das Bedürfnis, den <strong>Drogen</strong>gebrauch<br />
fortzusetzen<br />
‣ und sich diese Droge unter allen Umständen zu verschaffen.<br />
‣ eine Tendenz, die Dosis zu erhöhen.<br />
‣ eine psychische und/oder physische Abhängigkeit von den Wirkungen der<br />
Droge.<br />
‣ eine zerstörerische Wirkung auf den Einzelnen und auf die Gesellschaft.<br />
Heute spricht man von substanzgebundenen Süchten (z.B. Alkohol, <strong>Drogen</strong>) und<br />
substanzungebundenen Süchten (z.B. Kaufsucht, Internetsucht).<br />
Sucht ist eine chronische Erkrankung und keine Willensschwäche oder moralische<br />
Verfehlung eines Menschen. Den suchtkranken Menschen trifft keine „Schuld“ an<br />
seiner Erkrankung.<br />
Denn die Betroffenen haben nicht mehr die freie Wahl oder Kontrolle darüber, ob<br />
sie die betreffende Substanz einnehmen oder nicht.<br />
Bei <strong>Drogen</strong> kann sich zusätzlich zur psychischen Abhängigkeit eine körperliche<br />
Abhängigkeit ausbilden. Dies ist jedoch nur bei sehr wenigen Substanzen der Fall,<br />
zum Beispiel bei den Opiaten (siehe Seite 12f.). Die körperliche Abhängigkeit<br />
äußert sich dadurch, dass (körperliche) Entzugserscheinungen auftreten, wenn die<br />
Substanz nicht mehr zugeführt wird. Bei Cannabis etwa kommt es zu einer reinen<br />
psychischen Abhängigkeit.<br />
Einen wichtigen Begriff im Zusammenhang mit Sucht stellt die Toleranz dar.<br />
Darunter versteht man die Abnahme der Wirkung einer Droge nach wiederholter<br />
Anwendung. Eine Erhöhung der Dosis wird erforderlich, um dieselbe Wirkung zu<br />
erzielen.<br />
Quellen:<br />
Vorgespräch Dr. Hans Haltmayer<br />
Wiener Sucht- und <strong>Drogen</strong>strategie 2013<br />
http://drogenhilfe.at/5950/wiener-sucht-und-drogenstrategie-2013/<br />
ENTSTEHUNG VON SUCHT<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 8
DROGEN<br />
Jede Form der Sucht entsteht grundsätzlich nicht aus einem einzelnen spontanen<br />
Erlebnis heraus, sondern stellt vielmehr einen Prozess dar, an dessen Anfang der<br />
erstmalige Konsum einer Substanz steht. Wird dieser als genussvoller und/oder<br />
befriedigender erlebt als das Leben ohne die Einnahme dieser Substanzen, steigt<br />
die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Konsums. Daraus kann sich eine Spirale<br />
entwickeln, die letztendlich in Sucht enden kann.<br />
Genuss bedeutet ein Gefühl des Wohlfühlens, in einer angenehmen Umgebung,<br />
die konsumierte Dosis ist angemessen und der Konsum in ein Ritual<br />
eingebunden. Diese Art des Konsums kann zu einem beliebigen Zeitpunkt in<br />
ähnlicher Art und Weise wiederholt werden.<br />
Missbräuchlicher Konsum<br />
Quasi eine nächste Stufe stellt der Wunsch dar, durch den Konsum einer Substanz<br />
einen Ausgleich zu einer momentan unbefriedigenden Situation zu schaffen. Man<br />
trinkt Kaffee, um die Müdigkeit zu vertreiben, oder ein Glas Wein, um besser<br />
einschlafen zu können. In diesen Fällen liegt bereits ein so genannter<br />
missbräuchlicher Konsum vor.<br />
An sich stellt letzterer kein Problem dar, solange er nicht zu einer ständigen<br />
Lösung wird. Problematisch wird dieser Konsum dann, wenn er zur falschen Zeit,<br />
am falschen Ort oder in einer falschen Dosierung passiert. Als Beispiel sei das<br />
Trinken von Alkohol am Arbeitsplatz oder beim Autofahren genannt. Mittlerweile<br />
verwenden Fachleute hier den Begriff „schädlicher Gebrauch“.<br />
Wenn die Wirkung einer Substanz als sehr positiv erlebt wird, kann sich ein<br />
Gewöhnungseffekt einstellen. Dies passiert besonders dann, wenn alternative<br />
Entspannungsmöglichkeiten als weniger effizient erlebt werden. Als Beispiel sei<br />
Entspannung durch Fernsehen kombiniert mit Biertrinken genannt. Dieser<br />
Gewöhnungseffekt entwickelt sich im Allgemeinen über den Verlauf von Jahren.<br />
Dabei glauben die Betroffenen häufig immer noch, die Kontrolle über ihren<br />
Konsum behalten zu haben, obwohl dies bereits nicht mehr der Fall ist.<br />
Verfestigt sich dieses Konsummuster und konzentrieren sich die Interessen<br />
weitgehend nur noch auf eine bestimmte Substanz oder ein bestimmtes<br />
Verhaltensmuster, dann spricht man von Sucht.<br />
Die Wahrscheinlichkeit, von einer bestimmten Substanz abhängig zu werden, ist<br />
unterschiedlich hoch – man spricht vom Suchtpotenzial einer Substanz. Eine<br />
Droge mit hohem Suchtpotenzial ist beispielsweise Heroin.<br />
Dennoch ist in der Regel nicht die jeweilige Substanz an sich „schuld“ an der<br />
Entstehung einer Sucht.<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 9
DROGEN<br />
Risikofaktoren für die Entwicklung einer Sucht<br />
Man weiß heute, dass schwer suchtkranke Menschen in der großen Mehrheit aus<br />
schwierigen oder gestörten Familienverhältnissen stammen, und häufig unter<br />
psychischen Problemen oder Erkrankungen leiden. Wenn diese Menschen<br />
schließlich durch das Probieren von <strong>Drogen</strong> zunächst ein positives Erlebnis<br />
erfahren, dann ist die Chance größer, dass sie drogenabhängig werden.<br />
Hier spielt auch das Alter eine Rolle. Je jünger (und vorbelasteter) ein Mensch<br />
zum Zeitpunkt des ersten Probierens von <strong>Drogen</strong> ist und sich damit in einer noch<br />
instabilen emotionalen Phase befindet, desto eher läuft er Gefahr, später davon<br />
abhängig zu werden. Das kann besonders bei schwer drogenabhängigen Personen<br />
beobachtet werden, die häufig bereits in ihrem frühen Jugendalter – mit<br />
beispielsweise zehn Jahren – mit dem Rauchen und dem Trinken von Alkohol<br />
begonnen haben.<br />
Umgekehrt ist das Risiko bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, die aus<br />
einer sehr stabilen Familiensituation kommen, extrem niedrig, in ein schweres<br />
Abhängigkeitsverhalten zu gelangen.<br />
Andere bekannte Risikofaktoren für die Entwicklung einer Sucht sind<br />
Arbeitslosigkeit oder geringer Zugang zum medizinischen System. Auch eine<br />
genetische Prädisposition scheint eine Rolle zu spielen.<br />
Quellen:<br />
Dr. Hans Haltmayer. Seminarskriptum „<strong>Drogen</strong> und Sucht.“ 2012<br />
Vorgespräch Dr. Hans Haltmayer<br />
Vorgespräch Univ.-Prof. Dr. Rainer Schmid<br />
WAS SIND DROGEN?<br />
Im Allgemeinen versteht man unter <strong>Drogen</strong> Substanzen, die eine psychoaktive<br />
Wirkung haben, aber nicht medizinisch eingenommen werden. Ein Großteil davon<br />
ist nicht verkehrsfähig, das bedeutet, ihre Produktion, Handel und Weitergabe<br />
sind in entsprechenden Gesetzen verboten – sowohl national wie auch<br />
international.<br />
<strong>Drogen</strong> können nach unterschiedlichen Kriterien eingeteilt werden:<br />
Gesetzliche Situation<br />
Als „illegal“ werden psychoaktive Substanzen bezeichnet, die einem<br />
Suchtmittelgesetz unterliegen, beispielsweise Heroin, Kokain oder Haschisch. Für<br />
diese Substanzen sind Handel, Produktion, Besitz und auch der Konsum in<br />
Österreich verboten. Allerdings wird beispielsweise Cannabis zur<br />
Schmerzbehandlung in der Medizin verwendet. Daher wird bei diesen Substanzen<br />
nach Verwendungszweck und Anlass unterschieden.<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 10
DROGEN<br />
Einen Sonderfall nach dem Gesetz stellen die so genannten neuen psychoaktiven<br />
Substanzen dar (siehe Seite 14 ff.). Für diese Substanzen wurde ein neues Gesetz<br />
formuliert, das so genannte „Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz“ (NPSG).<br />
Dieses trat in Österreich mit 1. Jänner 2012 in Kraft. Mit diesem Gesetz soll der<br />
Verbreitung dieser Substanzen Einhalt geboten werden, während der Konsum<br />
selbst nicht strafbar ist. „Damit ist man einen Schritt weiter gegangen, weg<br />
davon, den Konsumenten zu bestrafen, sondern auf diese Weise den Markt zu<br />
kontrollieren und einzuschränken“, sagt unser Sendungsgast Univ.-Prof. Dr. Rainer<br />
Schmid, wissenschaftlicher Leiter des „Pill-testing Projekts“ checkit!. Denn<br />
Konsum könne nur über Aufklärung und Prävention oder auch medizinische<br />
Behandlung, nicht aber über Strafe effizient beeinflusst werden.<br />
Zu den „legalen“ psychoaktiven Substanzen gehören etwa Alkohol oder Nikotin.<br />
„Weiche“ und „harte“ <strong>Drogen</strong><br />
Die Unterteilung in „weiche“ und „harte“ <strong>Drogen</strong> ist eher verwirrend. Denn die<br />
Gefährlichkeit einer Substanz hängt nicht von der Substanz alleine, sondern<br />
besonders auch von der Konsumform ab. Daher kann ein und dieselbe Substanz<br />
auch unterschiedlich gefährliche Folgewirkungen haben.<br />
Im Allgemeinen meint man mit weichen <strong>Drogen</strong> jene, die zwar zu einer<br />
psychischen, weniger aber zu einer physischen Abhängigkeit führen können. Dazu<br />
zählen beispielsweise Cannabis oder LSD.<br />
So genannte harte <strong>Drogen</strong> machen psychisch, aber zum Teil auch sehr rasch<br />
physisch abhängig. Hierzu zählen etwa Heroin oder Kokain.<br />
Wirkweise<br />
Im Allgemeinen wirken die Substanzen über komplexe Wirkmechanismen durch<br />
eine starke kurzzeitige Aktivierung des Belohnungssystems - eines bestimmten<br />
Teils des Gehirns.<br />
Vereinfacht gesagt lösen beim Belohnungssystem bestimmte Reize die Freisetzung<br />
von Dopamin und in weiterer Folge von Endorphinen im Gehirn aus und erzeugen<br />
ein Glücksgefühl. Diese Aktivierung geht mit einer Reihe anderer subjektiver<br />
Erlebnisse einher.<br />
<strong>Drogen</strong> wirken beispielsweise beruhigend (sog. „Downer“), angstlösend,<br />
stimmungsverbessernd, schlaffördernd, anregend (sog. „Upper“), schmerzlindernd<br />
oder erzeugen Halluzinationen. Verschiedene dieser Wirkungen können auch<br />
gleichzeitig auftreten. Bei Nachlassen der positiven Wirkung treten bei vielen<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 11
DROGEN<br />
<strong>Drogen</strong> allerdings negative Effekte, wie beispielsweise Niedergeschlagenheit oder<br />
Depression, auf.<br />
Die Wirkung kann auch von der Dosis abhängen bzw. davon, ob jemand<br />
gelegentlich oder regelmäßig eine Droge konsumiert. Jeder Mensch kann auch<br />
individuell unterschiedlich auf eine bestimmte Substanz reagieren.<br />
Herstellungsweise<br />
Nach der Herstellung und/oder der Gewinnung unterscheidet man pflanzliche<br />
<strong>Drogen</strong> und Pilzdrogen, bearbeitete (teilsynthetische) pflanzliche <strong>Drogen</strong> und<br />
chemisch hergestellte (synthetische) und bearbeitete (teilsynthetische) <strong>Drogen</strong>.<br />
Quellen:<br />
https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/152/Seite.1520230.html<br />
Vorgespräch Univ.-Prof. Dr. Rainer Schmid<br />
DROGEN IM DETAIL<br />
Im Folgenden werden einige psychoaktive Substanzen näher vorgestellt.<br />
Kokain<br />
Kokain gehört zu den Aufputschmitteln. Es wird auch Koks, Schnee, Charlie usw.<br />
genannt und ist ein weißes, kristallines, bitter schmeckendes Pulver, das auf dem<br />
Schwarzmarkt oft mit Milchpulver oder anderen Substanzen gestreckt wird. Kokain<br />
wird in der Regel geschnupft, wird aber auch intravenös gespritzt oder geraucht<br />
(nach chemischer Umwandlung in Crack oder Freebase).<br />
Kokain unterdrückt das Hungergefühl und wirkt (subjektiv) leistungssteigernd.<br />
Während bei seltenem Konsum Lust- und Potenzsteigerungen möglich sind,<br />
kommt es bei fortgesetztem Konsum eher zu sexuellem Desinteresse sowie<br />
Impotenz.<br />
Nach dem Kokainrausch folgen depressive Verstimmungen, Müdigkeit und<br />
Apathie. Kokain hat ein hohes psychisches Abhängigkeitspotenzial.<br />
Bei lange andauerndem Konsum kommt es zur Schädigung verschiedener Organe<br />
wie Blutgefäße, Leber und Herz.<br />
Amphetamin, Metamphetamin<br />
Auch Amphetamine gehören zu den Aufputschmitteln. Amphetamin, auch Speed<br />
genannt, ist ein künstlich hergestelltes kristallines Pulver, welches in Tablettenoder<br />
häufig in Kapselform angeboten wird. Amphetamine werden in der Regel auf<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 12
DROGEN<br />
dem Schwarzmarkt gestreckt verkauft. Die Substanzen werden geschnupft,<br />
geschluckt, seltener geraucht oder injiziert.<br />
Amphetamine führen zu gesteigerter Wachheit, Stärkung des Selbstbewusstseins<br />
und zum Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit und Konzentration. Schmerzen,<br />
Hunger und Müdigkeit sind reduziert.<br />
Metamphetamin wirkt ähnlich wie Amphetamin, nur wesentlich länger und stärker.<br />
Es wird ähnlich wie Amphetamin künstlich hergestellt und unter anderem als Meth<br />
oder Crystal bezeichnet. Es wird als Pulver, teilweise auch in Tablettenform oder<br />
Kapseln verkauft.<br />
Die rauchbare Form von Metamphetamin (Crystal meth, Ice, Crystal) hat ein noch<br />
höheres Suchtpotenzial als die Pulver- oder Tablettenform.<br />
Ecstasy<br />
Ecstasy ist die Bezeichnung für eine Reihe von Amphetaminabkömmlingen, welche<br />
ebenso synthetisch hergestellt werden. Es führt unter anderem zu einer<br />
vermehrten Freisetzung von Serotonin, einem Botenstoff des Gehirns. Die Wirkung<br />
besteht in einer Reduktion von Hunger- und Durstgefühl, in erhöhter Wachheit<br />
und Aufmerksamkeit, sowie Glücks- und Euphoriezuständen. Es kommt jedoch<br />
auch zu einer Steigerung von Körpertemperatur und Blutdruck. Als<br />
Nebenwirkungen kann es allerdings auch zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen,<br />
erhöhter Reizbarkeit, Depressionen und Vergesslichkeit kommen.<br />
Häufig werden andere der vielen amphetamin-ähnlichen Substanzen (siehe Seite<br />
14ff.) als Ecstasy gehandelt.<br />
Opiate<br />
Opiate kommen in natürlicher Weise im Opium-Harz der Schlafmohnpflanze vor.<br />
Zu den Opiaten zählen Heroin, Morphin, Codein und Opium. Das Opiat Codein<br />
kommt in der Medizin zur Stillung von Hustenreiz zur Anwendung. Zu den Opiaten<br />
wird auch das synthetisch hergestellte Opioid Methadon gezählt, welches in der<br />
Substitutionstherapie (siehe Seite 16ff.) zur Anwendung kommt.<br />
Das halbsynthetisch hergestellte Heroin wird auch H, Braunes oder Gift genannt.<br />
Für den Verkauf wird es sehr oft mit Substanzen wie Zucker oder Kalk gestreckt.<br />
Heroin flutet im Gehirn rasch an und führt daher zu einem intensiven<br />
Rauschzustand (in der Szene auch „Kick“ genannt). Dieses Wirkmuster ist einer<br />
der Gründe für sein höheres Suchtpotenzial.<br />
Heroin ist ein starkes Schmerzmittel, und kann quälende Angstzustände und<br />
verzweifelte Sinnlosigkeitsgefühle reduzieren. Negative Wirkungen nach<br />
wiederholtem Konsum können u.a. Verwirrung, Desorientiertheit,<br />
Erinnerungslücken und Koordinationsstörungen sein.<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 13
DROGEN<br />
Bereits nach wenigen Wochen Konsum kommt es zur Entwicklung einer Toleranz.<br />
Bei gesteigerter Dosierung besteht die Gefahr von Bewusstlosigkeit, Atemlähmung<br />
oder Herzschwäche, die zum Tod führen kann.<br />
Das Opiat Morphin wird in der Medizin als Schmerzmittel verwendet. In der<br />
Retardform (verzögerte Freisetzung im Körper) wird es auch zur<br />
Substitutionsbehandlung bei Opiatabhängigen eingesetzt.<br />
Morphin kommt nicht nur in der Medizin zur Anwendung, sondern kann auch zum<br />
Suchtmittel werden und bei Missbrauch zu Abhängigkeit führen. Illegales Morphin<br />
wird auch als M, Morph oder Miss Emma bezeichnet. Neben Schmerzstillung<br />
erzeugt Morphin ein Gefühl von Zufriedenheit und entspannter Euphorie. Ähnlich<br />
wie bei Heroin können aber auch negative Wirkungen wie<br />
Konzentrationsschwierigkeiten, Apathie und Interesselosigkeit auftreten. Wie bei<br />
Heroin führt der wiederholte Konsum von Morphin – speziell bei Injektion –<br />
innerhalb einiger Wochen zu einer Toleranzentwicklung.<br />
Cannabis & LSD<br />
Cannabis und LSD (Lysersäurediethylamid) sind so genannte<br />
bewusstseinserweiternde <strong>Drogen</strong>. Durch eine Reizüberflutung im Gehirn kommt es<br />
zu optischen, akustischen oder emotionalen Halluzinationen, die in manchen<br />
Fällen in „Horrortrips“ münden können. Diese äußern sich in Angstzuständen oder<br />
Panikattacken.<br />
Cannabis stellt den Übergriff für die Hanfprodukte Haschisch und Marihuana dar.<br />
Tetrahydrocannabinol (THC) ist die wichtigste der psychoaktiv wirkenden<br />
Substanzen der Hanfpflanze. THC verstärkt Gefühlszustände und Sinneseindrücke,<br />
führt leicht zu euphorischen Zuständen, zudem zu leichten Halluzinationen. Seine<br />
negativen Wirkungen – meist nach längerem Konsum – bestehen in einer<br />
Einschränkung der Gedächtnis-, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung.<br />
Der gelegentliche und nicht gewohnheitsmäßige Konsum von Cannabis bleibt<br />
jedoch in vielen Fällen unproblematisch.<br />
LSD wird oral konsumiert. Mit LSD können unbewusste oder vergessene Zustände<br />
unvermutet wieder auftauchen und verändert neuerlich erlebt werden.<br />
Sinneseindrücke können verfremdet wahrgenommen werden.<br />
Quellen:<br />
Vorgespräch Dr. Hans Haltmayer<br />
Vorgespräch Univ.-Prof. Dr. Rainer Schmid<br />
Artikel „Substanzgebundene Sucht – Neues und Wichtiges“. ärztemagazin 6/2013<br />
NEUE PSYCHOAKTIVE SUBSTANZEN<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 14
DROGEN<br />
Obwohl die sogenannten neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) ebenso in den<br />
Bereich der <strong>Drogen</strong> fallen, wird ihnen hier ein eigenes Kapitel gewidmet, da sie<br />
sich in einigen Punkten von den „klassischen“ <strong>Drogen</strong> unterscheiden.<br />
Badesalze & Blumensamen<br />
Seit einigen Jahren sind zunehmend chemisch hergestellte <strong>Drogen</strong> im Umlauf, die<br />
unter den Namen Research Chemicals, Legal Highs oder Designerdrogen<br />
zusammengefasst werden können. Viele NPS fallen in die Gruppe der<br />
amphetaminartigen Substanzen, der Halluzinogene, oder der synthetischen<br />
cannabisähnlichen Substanzen.<br />
Bei vielen dieser <strong>Drogen</strong> handelt es sich aber auch um Folgeprodukte der<br />
industriellen oder Arzneimittelforschung, die keine andere Verwendung gefunden<br />
haben. Von den Herstellern wird versucht, durch häufige Veränderung der<br />
chemischen Strukturen immer neue Substanzen zu erzeugen, um damit eine<br />
gesetzliche Kontrolle zu umgehen.<br />
Häufig werden diese Substanzen in großem Umfang im asiatischen Raum<br />
hergestellt und im Internet unter Überbegriffen wie Badesalze,<br />
Räuchermischungen oder Blumensamen angeboten. Sie sind in der Regel legal,<br />
das heißt, sie sind nicht durch das Suchtmittelgesetz abgedeckt. Der Verkauf<br />
erfolgt in einschlägigen Geschäften, im Internet oder im Straßenhandel.<br />
Obwohl durch die harmlos klingenden Bezeichnungen bei den Konsumentinnen<br />
und Konsumenten ein eben solcher Eindruck erweckt werden soll, liegt die Gefahr<br />
dieser Substanzen darin, dass über gesundheitliche Risiken häufig sowohl bei<br />
einer Einmal- als auch bei einer Langzeitanwendung nichts oder nur sehr wenig<br />
bekannt ist. Doch gerade Jugendliche mit Experimentierfreude können sich durch<br />
die vermeintliche Harmlosigkeit einem nicht einschätzbarem Risiko aussetzen.<br />
Wie bereits erwähnt wurde für diese Substanzen das „Neue-Psychoaktive-<br />
Substanzen-Gesetz“ geschaffen, um der Verbreitung dieser Substanzen gezielt<br />
Einhalt gebieten zu können.<br />
In der Regel werden die NPS als Freizeitdrogen nur kurzzeitig konsumiert und die<br />
Jugendlichen (die die Hauptkonsumgruppe darstellen) laufen damit wenig Gefahr,<br />
in eine Abhängigkeit zu geraten. Denn die betreffenden Substanzen werden<br />
üblicherweise im Umfeld von Clubbings, Musikevents oder Technoveranstaltungen<br />
konsumiert, um das positive Erleben der Situation zu verstärken. Das bedeutet,<br />
dass für die meisten Konsumentinnen und Konsumenten mit dem Eintreten in<br />
einen neuen Lebensabschnitt die Clubbingphase und damit auch der Konsum der<br />
psychoaktiven Substanzen beendet sind.<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 15
DROGEN<br />
Quellen:<br />
Vorgespräch Dr. Hans Haltmayer<br />
Vorgespräch Univ.-Prof. Dr. Rainer Schmid<br />
H. Haltmayer: „Jeff aus dem Chemiebaukasten“. ärztemagazin 12/2012<br />
CHECKIT!<br />
Vor etwa 15 Jahren hat die Stadt Wien unter Beteiligung des Chemikers und<br />
Toxikologen Rainer Schmid ein Projekt ins Leben gerufen, das Prävention zum<br />
Ziel hat: „checkit!“. checkit! ist eine Beratungsinstitution zum Thema<br />
Freizeitdrogen sowie deren Wirkungsweisen und Gefahren. Damit soll die<br />
Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen erreicht werden, die<br />
fallweise NPS als Freizeitdrogen konsumieren – etwa bei Musikveranstaltungen –<br />
aber eigentlich noch keine akuten Probleme mit <strong>Drogen</strong> haben und in der<br />
überwiegenden Zahl auch keine bekommen.<br />
Etwa einmal pro Monat begibt sich das Team von checkit! auf Partys, Festivals<br />
oder ähnliche Veranstaltungen (nicht nur in Wien), um vor Ort Substanzen zu<br />
testen, die ihnen von Konsumentinnen und Konsumenten gebracht werden. Dies<br />
geschieht in einem Zelt am Rand der Veranstaltung, in dem sich auch eine<br />
Laboreinheit befindet. Die Analyse erfolgt anonym, und die Ergebnisse werden in<br />
der Beratungszone – mit entsprechenden Hinweisen oder Warnungen versehen –<br />
ausgehängt.<br />
Ein wichtiger Teil dabei ist die Mitwirkung von Sozialarbeiterinnen und<br />
Sozialarbeitern, <strong>Drogen</strong>beraterinnen und <strong>Drogen</strong>beratern sowie Psychologinnen<br />
und Psychologen. Sie informieren die Jugendlichen – auch über die Alternative,<br />
keine <strong>Drogen</strong> zu nehmen – und beraten sie im Hinblick auf eine bestmögliche<br />
Risikominimierung bei <strong>Drogen</strong>konsum. „Die Akzeptanz ist gut, weil das Angebot<br />
niederschwellig und akzeptierend ist, nicht moralisierend“, so Rainer Schmid.<br />
checkit! ist bis dato die einzige solche Einrichtung in Österreich.<br />
So werden bei Veranstaltungen bis zu 600 Informations- und Beratungsgespräche<br />
vor Ort durchgeführt und gleichzeitig bis zu 100 psychoaktive Substanzen<br />
analysiert. In der checkit!-Homebase im 6. Wiener Gemeindebezirk können sich<br />
Interessierte darüber hinaus kostenlos und anonym umfassend zu diesem Thema<br />
beraten lassen.<br />
checkit! nimmt zudem laufend an EU-Projekten und Studien zum Thema<br />
<strong>Drogen</strong>konsum teil.<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 16
DROGEN<br />
Quellen:<br />
http://www.checkyourdrugs.at/<br />
Vorgespräch Univ.-Prof. Dr. Rainer Schmid<br />
PRÄVENTION & THERAPIE<br />
Prävention muss darauf abzielen, dass möglichst wenige Menschen überhaupt<br />
jemals <strong>Drogen</strong> nehmen bzw. wenn sie <strong>Drogen</strong> konsumieren, davon keine<br />
Abhängigkeit entwickeln und es daher möglichst wenige suchtkranke Menschen<br />
gibt. In diesem Bereich müssen Familien, Kindergärten, Schulen,<br />
Spezialeinrichtungen im präventiven Bereich, Ärzte und andere Gesundheitsberufe<br />
tätig sein.<br />
Wenn es doch so weit gekommen ist, dass sich eine riskanter Gebrauch von<br />
Substanzen oder eine Suchterkrankung entwickelt hat, dann ist es wichtig,<br />
möglichst früh Behandlungsmöglichkeiten für die unterschiedlichen Ausprägungen<br />
dieser Suchterkrankung anzubieten.<br />
So ist es beispielsweise wichtig, schwerst Opiatabhängigen, die sich die <strong>Drogen</strong><br />
injizieren, steriles Spritzenbesteck zur Verfügung zu stellen, um<br />
Infektionserkrankungen wie HIV und Hepatitis möglichst zu vermeiden.<br />
Obdachlosen werden Tageszentren und Notschlafstellen zur Verfügung gestellt.<br />
Einen essenziellen Therapieansatz stellt die Substitutionsbehandlung dar, mit der<br />
<strong>Drogen</strong>abhängigen eine gesellschaftliche Reintegration ermöglicht werden kann.<br />
Daneben existieren auch abstinenzorientierte Angebote, die als Ziel die<br />
vollständige Heilung – also die Überwindung der Suchterkrankung – haben.<br />
Allerdings können Studien zufolge dieses Ziel nur ungefähr zehn bis 20 Prozent<br />
der <strong>Drogen</strong>abhängigen im Laufe ihres Lebens erreichen. Das heißt also, dass 80<br />
Prozent der Suchtkranken niemals dauerhaft gesund werden. Das Therapieziel bei<br />
diesen Betroffenen ist wie bei anderen chronischen Erkrankungen auch, die<br />
Symptome der Erkrankung möglichst im Hintergrund zu halten, weitere Schäden<br />
zu vermeiden und den Betroffenen zu ermöglichen, an gesellschaftlichen<br />
Prozessen, Arbeit, Familie und Freizeit teilzuhaben und so trotz ihrer Erkrankung<br />
ein normales Leben führen zu können.<br />
Substitutionstherapie<br />
Substitutionstherapie ist im Falle einer Opiatabhängigkeit das Ersetzen von illegal<br />
erworbenen und illegal eingenommenen Opiaten durch Medikamente. In<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 17
DROGEN<br />
Österreich werden Morphin in Retardform, Methadon und Buprenorphin als<br />
Substitutionsmedikamente verwendet.<br />
Die Betroffenen erhalten diese Opiate vom Arzt als Medikamente verschrieben,<br />
nehmen diese täglich ein, und sind auch von diesen Medikamenten abhängig.<br />
Allerdings stellt sich ein gleichmäßiger Blutspiegel des Medikaments ein, durch<br />
den die Betroffenen – anders als bei der unregelmäßigen Injektion oftmals<br />
unkontrollierter Dosen – nicht beeinträchtigt sind.<br />
Die Substitutionstherapie ermöglicht vielen Betroffenen, einem geregelten Alltag<br />
nachzugehen, einen Beruf auszuüben, ein Kfz zu lenken etc. Sie werden ärztlich<br />
behandelt und sind nicht darauf angewiesen, sich <strong>Drogen</strong> illegal zu beschaffen.<br />
Die Hälfte der 30.000 und 34.000 Menschen, die in Österreich als opiatabhängig<br />
gelten, befindet sich in Substitutionsbehandlung. Deren Anteil steigt<br />
kontinuierlich.<br />
Etwa 90 Prozent der in Behandlung befindlichen Personen sind stabil substituiert.<br />
„Diese sind völlig unauffällig in die Gesellschaft integriert und haben natürlich<br />
auch kein Interesse daran, ihre Erkrankung an die Öffentlichkeit zu bringen“, sagt<br />
unser Sendungsgast Dr. Hans Haltmayer, ärztlicher Leiter der Suchthilfe Wien.<br />
Denn dann hätten sie möglicherweise mit negativen Konsequenzen zu rechnen,<br />
beginnend vom Arbeitgeber, der sie eventuell kündigen würde, bis hin zu<br />
Nachbarn oder auch Angehörigen, die den Betreffenden letztendlich eine<br />
Willensschwäche zuschreiben würden. Haltmayer weiter: „Diese gut Behandelten,<br />
die quer durch alle Berufe zu finden sind, haben Angst, durch eine<br />
Veröffentlichung Nachteile zu erleiden, und diese Angst ist nicht unberechtigt.“<br />
Dieser Umstand führt letztendlich dazu, dass von der Öffentlichkeit nur die<br />
schwerkranken und sehr auffälligen Patienten, die verwahrlost sind und<br />
psychische Begleiterkrankungen haben, und vielleicht ihre Medikamente auch<br />
missbräuchlich verwenden, wahrgenommen werden. Damit entsteht ein völlig<br />
verzerrtes Abbild der Realität.<br />
In Österreich herrscht im Expertenbereich Einigkeit darüber, dass die<br />
Substitutionsbehandlung ein unverzichtbares Therapieangebot darstellt und die<br />
Therapie der ersten Wahl ist, dass sie zu einer deutlichen Verlängerung der<br />
Lebenszeit der <strong>Drogen</strong>abhängigen und letztendlich auch zu einer<br />
gesellschaftlichen Stabilisierung führt.<br />
Suchthilfe Wien<br />
Etwa die Hälfte der <strong>Drogen</strong>abhängigen in Österreich befindet sich im Raum Wien.<br />
Hier betreibt die Suchthilfe gGmbH Wien ein breites Angebot für die Beratung und<br />
Betreuung von <strong>Drogen</strong>abhängigen. Zentrale Einrichtungen sind der „Jedmayer“<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 18
DROGEN<br />
und das „Ambulatorium Suchthilfe Wien“, das von Dr. Hans Haltmayer geleitet<br />
wird. Dabei handelt es sich um eine sozialmedizinische Einrichtung im 6. Wiener<br />
Gemeindebezirk, das mehrere Angebote unter einem Dach vereint.<br />
Zum einen gibt es dort ein Tageszentrum mit sozialarbeiterischer Beratung und<br />
Betreuung. Die Betroffenen können sich dort aufhalten, soziale Kontakte knüpfen<br />
sowie eine kleine Mahlzeit einnehmen. Des Weiteren steht eine Notschlafstelle mit<br />
26 Betten für akut von Obdachlosigkeit Betroffene zur Verfügung.<br />
Im ebenfalls dort befindlichen Ambulatorium wird sowohl allgemein medizinische,<br />
als auch eine speziell suchtmedizinische Versorgung, wie Substitutionstherapie,<br />
Behandlung von Virushepatitis oder von HIV/Aids angeboten. Zudem verfügt die<br />
Einrichtung über eine Gynäkologin, eine Psychiaterin sowie Internisten. Eine<br />
Spritzentauschstelle, bei der gebrauchte Injektionsspritzen gegen Einmalspritzen<br />
getauscht werden können, hat 24 Stunden geöffnet. Damit sollen Infektionen<br />
vermieden werden bzw. verhindert werden, dass gebrauchte Spritzen im<br />
öffentlichen Raum verbleiben.<br />
Zahlreiche <strong>Drogen</strong>beratungs- und Therapieeinrichtungen gibt es auch in allen<br />
anderen österreichischen Bundesländern. Sie sind im Österreichischen<br />
Suchthilfekompass - http://suchthilfekompass.oebig.at/ - aufgelistet.<br />
Hilfe für Angehörige und Freunde<br />
Eltern oder andere Angehörige von <strong>Drogen</strong>abhängigen fühlen sich oft sehr<br />
schuldig und haben das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Für sie geht es<br />
darum, einen guten Umgang mit der häufig schwierigen Situation sowie auch eine<br />
Strategie für die Zukunft zu finden.<br />
Grundsätzlich haben Angehörige von Betroffenen die Möglichkeit, sich an eine<br />
niedergelassene Ärztin oder einen niedergelassenen Arzt zu wenden und sich dort<br />
Beratung zu holen. Zudem gibt es Elternvereine, die sich zusammengeschlossen<br />
haben, sowie Selbsthilfeeinrichtungen. Betroffene Angehörige können sich aber<br />
auch in <strong>Drogen</strong>- und Beratungseinrichtungen in ganz Österreich anonym und auch<br />
kostenlos informieren und beraten lassen.<br />
Quelle:<br />
Vorgespräch Dr. Hans Haltmayer<br />
ALS KRANKHEIT AKZEPTIEREN<br />
Trotz des medizinisch klaren Sachverhalts wird <strong>Drogen</strong>abhängigkeit in der<br />
Öffentlichkeit oftmals noch immer nicht als Krankheit angesehen und anerkannt.<br />
Der Toxikologe Rainer Schmid meint dazu, dass dies noch aus einer<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 19
DROGEN<br />
überkommenen gesellschaftlichen Sichtweise der 1950er-Jahre herrühre. Damals<br />
gab es wenig naturwissenschaftlich und medizinisch gesichertes Wissen über die<br />
Wirkung von <strong>Drogen</strong>, epidemiologische Daten hätten gefehlt und so sei der<br />
Glaube entstanden, dass es sich bei <strong>Drogen</strong>abhängigkeit um eine<br />
Persönlichkeitsschwäche, also eine reine Charakterangelegenheit handle.<br />
Vor allem die Suchtkranken selbst würden unter diese Sichtweise sehr leiden,<br />
betont der Wiener Sucht- und <strong>Drogen</strong>beauftragte Hans Haltmayer. Die Gründe<br />
dafür, dass <strong>Drogen</strong>abhängigkeit häufig als Willensschwäche oder asoziale<br />
Lebensweise gesehen wird, liegt seiner Meinung nach zum einen an der<br />
rechtlichen Situation, da eine Reihe der verwendeten Substanzen illegal ist und<br />
damit dem Strafgesetz unterliegt. Es könne seiner Meinung nach aber auch damit<br />
zu tun haben, dass die Gesellschaft die Fähigkeiten eines Menschen zur Kontrolle<br />
der eigenen Möglichkeiten als sehr hoch bewerte, und daher ein fehlendes Maß<br />
an Kontrolle als Fehlverhalten verurteile.<br />
Für die Zukunft wünscht sich Dr. Haltmayer, dass <strong>Drogen</strong>abhängigkeit nicht als<br />
Fehlverhalten gesehen wird, bei dem jemand sozial unerwünschtes Verhalten an<br />
den Tag legt, sondern die Betroffenen als Menschen mit einer gut behandelbar<br />
Erkrankung akzeptiert werden.<br />
Quellen:<br />
Vorgespräch Dr. Hans Haltmayer<br />
Vorgespräch Univ.-Prof. Dr. Rainer Schmid<br />
Wir danken Herrn Dr. Hans Haltmayer und Herrn Univ.-Prof. Dr. Rainer Schmid für<br />
ihre Unterstützung bei der Erstellung der Informationsmappe!<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 20
ANLAUFSTELLEN UND INFOLINKS<br />
ANLAUFSTELLEN UND INFOLINKS<br />
Ambulatorium Suchthilfe Wien<br />
Suchthilfe Wien GmbH<br />
Gumpendorfer Gürtel 8<br />
A-1060 Wien<br />
Tel.: +43/1/4000/53 760<br />
E-Mail: ambulatorium@suchthilfe.at<br />
Homepage: http://www.suchthilfe.at/beratung-betreuung-wohnen/ambulatoriumshw/<br />
Jedmayer<br />
Suchthilfe Wien GmbH<br />
Gumpendorfer Gürtel 8<br />
A-1060 Wien<br />
Tel.: +43/1/4000/53 800<br />
24h-Hotline: +43/1/4000/ 53799<br />
E-Mail: jedmayer@suchthilfe.at<br />
Homepage: http://www.jedmayer.at<br />
checkit! – Kompetenzzentrum für Freizeitdrogen<br />
Gumpendorferstraße 8<br />
A-1060 Wien<br />
Tel.: +43/1/4000/ 53650<br />
E-Mail: checkit@suchthilfe.at<br />
Homepage: http://www.checkyourdrugs.at/<br />
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie – <strong>Drogen</strong>ambulanz<br />
MedUni/AKH Wien<br />
Währinger Gürtel 18–20<br />
A-1090 Wien<br />
Tel.: +43/1/40400/2117<br />
E-Mail: suchttherapie@meduniwien.ac.at<br />
Homepage: http://drogenhilfe.at/einrichtungen/illegale-suchtmittel-undalkohol/drogenambulanz-im-akh/<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 21
ANLAUFSTELLEN UND INFOLINKS<br />
Anton-Proksch-Institut - Treffpunkt <strong>Drogen</strong>beratung und Vorbetreuung,<br />
Spezialambulanz für Substitution<br />
Radetzkystraße 31/6<br />
A-1030 Wien<br />
Tel.: +43/1/880 10/3200<br />
E-Mail: treffpunkt@api.or.at<br />
Homepage: http://www.api.or.at/typo3/index.php?id=388<br />
Dialog - IS3<br />
Ambulanz mit umfangreichen Angeboten im Bereich der Behandlung und<br />
Betreuung von suchtmittelabhängigen Menschen und deren Angehörigen<br />
Döblerhofstr. 10A<br />
A-1030 Wien<br />
Tel.: +43/1/796 25 93<br />
E-Mail: verein@dialog-on.at<br />
Homepage: http://drogenhilfe.at/einrichtungen/illegale-suchtmittel-undalkohol/dialog-is3/<br />
Österreichischer Suchthilfekompass (Adressen in ganz Österreich)<br />
http://suchthilfekompass.oebig.at/Einrichtungen/Suchen?Einrichtungsart=Ambulant<br />
Suchtberatungsstellen Oberösterreich<br />
http://www.landoberoesterreich.gv.at/cps/rde/xchg/ooe/hs.xsl/32184_DEU_HTML.htm<br />
Suchtberatungsstellen Niederösterreich<br />
http://www.suchtpraevention-noe.at/index.php?nav=1612<br />
Suchtberatungsstellen Salzburg<br />
http://www.salzburg.gv.at/themen/gs/soziales/psychosoziale_beratung_und_betreu<br />
ung/abhaengigkeit_drogen_einrichtungen.htm<br />
Vorarlberger <strong>Drogen</strong>hilfe<br />
http://www.vorarlberg.at/vorarlberg/gesellschaft_soziales/gesellschaft/suchtkoordin<br />
ation/weitereinformationen/graphiknetzderdrogenpolit/dasnetzdervorarlbergerdro.h<br />
tm<br />
Suchtberatungsstellen Burgenland<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 22
ANLAUFSTELLEN UND INFOLINKS<br />
http://www.beratungsstellen.at/regionalsuche/beratungsstellen-in-burgenland-mitzusatzbezeichnung-drogenberatungsstellenbsp/ges2/1529/1151/B/0<br />
Suchtberatungsstellen Kärnten<br />
http://www.suchthilfe.ktn.gv.at/Default.aspx?SIid=86<br />
Tiroler <strong>Drogen</strong>einrichtungen<br />
http://www.z6online.com/drogenfachstellen.php<br />
Suchtberatungsstellen Steiermark<br />
http://www.drogenberatung.steiermark.at/cms/beitrag/10912308/29028443#tb7<br />
Epidemiologiebericht <strong>Drogen</strong> 2012/2013<br />
http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/<strong>Drogen</strong>_Sucht/<strong>Drogen</strong>/Epidemiologiebericht_<br />
<strong>Drogen</strong>_2012_2013<br />
Wiener Sucht- und <strong>Drogen</strong>strategie 2013<br />
http://drogenhilfe.at/5950/wiener-sucht-und-drogenstrategie-2013/<br />
HELP.gv.at: Sucht - Abhängigkeitserkrankung<br />
https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/152/Seite.1520000.html<br />
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Deutschland)<br />
http://www.drugcom.de/aktuelles-aus-drogenforschung-und-drogenpolitik/<br />
Informationen zu neuen psychoaktiven Substanzen und <strong>Drogen</strong> (BMG)<br />
http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/<strong>Drogen</strong>_Sucht/<strong>Drogen</strong>/Informationen_zu_neue<br />
n_psychoaktiven_Substanzen_und_<strong>Drogen</strong><br />
Berichte zur <strong>Drogen</strong>situation (BMG)<br />
http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/<strong>Drogen</strong>_Sucht/<strong>Drogen</strong>/Berichte_zur_<strong>Drogen</strong>sit<br />
uation<br />
Infos über <strong>Drogen</strong> und <strong>Drogen</strong>konsum<br />
http://www.drogen.net/<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 23
BUCHTIPPS<br />
BUCHTIPPS<br />
Helmut Kuntz<br />
<strong>Drogen</strong> & Sucht: Ein Handbuch über alles, was Sie wissen müssen<br />
Beltz Verlag 2013<br />
ISBN-13: 978- 3407859259<br />
Ralf Schneider<br />
Die Suchtfibel: Wie Abhängigkeit entsteht und wie man sich daraus befreit.<br />
Informationen für Betroffene, Angehörige und Interessierte<br />
Schneider Verlag Gmbh 2013<br />
ISBN-13: 978- 3834012500<br />
Mike Jay, Michael Haupt<br />
High Society: Eine Kulturgeschichte der <strong>Drogen</strong><br />
Primus Verlag 2011<br />
ISBN-13: 978- 3896788580<br />
Trevor Grice, Tom Scott und Fritz Helmschrott<br />
Die schönen Blödmacher - Was man über <strong>Drogen</strong> wissen muss: Ein Lese- und<br />
Arbeitsbuch für Jugendliche und Erwachsene<br />
Verlag An der Ruhr 2007<br />
ISBN-13: 978- 3834602305<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 24
SENDUNGSGÄSTE<br />
SENDUNGSGÄSTE<br />
In der Sendung Radiodoktor – Medizin und Gesundheit vom 18. November 2013<br />
waren zu Gast:<br />
Dr. Hans Haltmayer<br />
Allgemeinmediziner und Psychotherapeut<br />
Ärztlicher Leiter der Suchthilfe Wien<br />
Beauftragter für Sucht- und <strong>Drogen</strong>fragen der Stadt Wien<br />
Gumpendorfer Gürtel 8<br />
A-1060 Wien<br />
Tel.: +43/1/4000/53800<br />
E-Mail: hans.haltmayer@suchthilfe.at<br />
Homepage: http://www.suchthilfe.at/<br />
Univ.-Prof. Dr. Rainer Schmid<br />
Chemiker und Toxikologe<br />
Klinische Abteilung für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Klinisches<br />
Institut für Labormedizin<br />
Wissenschaftlicher Leiter des <strong>Drogen</strong>projekts checkit! der Stadt<br />
Medizinische Universität/AKH Wien<br />
Währinger Gürtel 18-20<br />
A-1090 Wien<br />
Tel.: +43/1/40400/5356<br />
E-Mail: rainer.schmid@meduniwien.ac.at<br />
Homepage: http://www.akhwien.at/default.aspx?pid=113<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 25