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Beelitz entdecken
Streifzüge durch die Stadtgeschichte
Von Raubrittern, Pfaffen und Ackerbürgern: Lernen Sie das Leben im alten Beelitz
kennen. Und besuchen Sie die Beelitzer Heilstätten — ein Wunder in vielerlei Hinsicht
Es gab Zeiten, in
denen Beelitz größer
war als Potsdam –
mit 150 Häusern,
Handwerkern und
Händlern und mit
einer Kirche, welche
die Menschen aus
dem ganzen Land
anlockte. Doch wie
sah es aus im alten
Beelitz? Wer wohnte
wo in der mittelalterlichen
Stadt und wie
lief das Leben ab
zwischen Gotteshaus
und kleinen Gassen?
Bei einer Führung
durch die historische
Altstadt können sich
Beelitz-Besucher auf
Zeitreise begeben:
Sie erfahren, wie sich die Stadt im Mittelalter
gegen Raubritter verteidigte. Wie
sie Außenpolitik betrieb und sich mit
anderen Städten zum Schutz der Handelswege
verbündete. Und wo das erste
Bier gebraut wurde. Lassen Sie sich entführen
zu bedeutsamen Orten wie der
Wunderblutkapelle oder den Lustgarten,
wo das preußische Militär exerzierte.
Begegnen Sie Persönlichkeiten wie dem
Husarengeneral Hans Joachim von Zieten,
dem Spargelpionier Carl Herrmann
oder Alt-Bürgermeister Robert Tiedemann,
der die Stadt in den 1920er Jahren
zu kultureller Blüte führte. Und entdecken
Sie die Spuren der Geschichte –
wie die Kanonenkugel in einer Hauswand
oder die Petruskanzel der Kirche,
die König Friedrich I. stiftete.
Ab April werden Beelitzer Stadtführer
mit ihren Gästen in die wechselvolle
Geschichte der Ackerbürger–, Spargel–
und Garnisonstadt eintauchen. Termine
sind die Sonntage am 20. Mai
(Pfingstmontag) und am 9. und 23. Juni.
Beginn ist jeweils um 14 Uhr, Treffpunkt
ist die Stadtpfarrkirche.
Wesentlich jünger aber nicht minder
spannend ist die Geschichte der Beelitzer
Heilstätten: Anfang des 20. Jahrhunderts
als Klinikkomplex im märkischen
Kiefernforst errichtet, waren sie für Jahrzehnte
eine der modernsten Anlagen in
Europa. Hier draußen, bei frischer Luft
und Bewegung, wurden Zehntausende
Berliner Arbeiter von der gefährlichen
Tuberkulose kuriert. Bei einer Führung
über das Gelände der Heilstätten mit
In Beelitz geht die Post ab
Romantisch durch
die Feldflur reisen,
sich in gemächlichem
Tempo die
warme Sommerluft
um die Nase wehen
lassen – möglich
wird das bei einer
Fahrt in der historischen
Postkutsche.
Derzeit sind die historischen Vierspänner
des Kaltblutzuchtvereins Brück wieder
in Beelitz unterwegs.
Mit dem rollenden Erlebnis wird an die
Postgeschichte der Stadt Beelitz erinnert:
Ab dem frühen
18. Jahrhundert
führte die Poststrecke
Berlin-Leipzig
durch Beelitz, was
einen enormen wirtschaftlichen
Aufschwung
zur Folge
hatte. In der Alten
Posthalterei gegenüber
dem Rathaus, die 1789 erbaut wurde,
wechselte man früher die Pferde und
ließ Passagiere aus– und zusteigen.
In der Beelitzer Touristen-Information
können sich Gruppen von mindestens
BEELITZER NACHRICHTEN
Sonderausgabe zur Spargelsaison 2013
Irene Krause, die
sich seit Jahren mit
der Geschichte des
Ortes beschäftigt,
erhalten Besucher
Einblicke in die
technischen, architektonischen
und
medizinischen Wunder,
die hier einst
bewirkt worden sind.
Sie erfahren, wie die
200 Hektar große
Anlage in den Weltkriegen
als Lazarett
diente und nach
1945 von der Roten
Armee besetzt wurde.
Und Sie besuchen
verwunschene
Ru-inen, die sich die
Natur Stück für
Stück zurückgeholt hat. Möchten Sie
mal sehen, wie ein Kiefernwald aus einem
Hausdach wächst? Und wollen Sie
wissen, wo der frühere SED-Chef Erich
Honecker seine letzten Monate in
Deutschland verbrachte? Erfahren Sie
spannende Details in Beelitz Heilstätten.
Termine sind die Sonntage am 26. Mai
sowie dem 16. und 30. Juni. Beginn ist
jeweils 14 Uhr, Treffpunkt ist der Bahnhof
Beelitz Heilstätten. Um Anmeldung
unter ℡(033204) 61262 oder 0160 /
2233328 wird dringend gebeten.
Sonderführungen auf Anfrage. Weitere
Informationen in der Touristen
Information Beelitz, Poststraße 15.
℡ (033204) 39155, (033204)
39156, www.beelitz.de
zehn Teilnehmern für eine von mehreren
möglichen Rundfahrten anmelden. Die
Touren führen über den Spargelrundweg
bis zur Bockwindmühle, über den Siebenbrüder-Weg
durch die Wälder oder
bis in die Beelitzer Ortsteile Salzbrunn,
Schäpe und Reesdorf. Es gibt Kurztouren
mit Brotzeit, Besichtigungsfahrten
mit Rundgang über die Beelitzer Heilstätten
oder die „Landluft-Tour“, bei der
man dann einen halben Tag unterwegs
ist. Die Kutschen bieten Platz für zehn
bis 15 Personen. Die nächsten regulären
Touren, bei denen man ohne Anmeldung
zusteigt, sind am 26. Mai und 16. Juni.