Integriertes Quartierskonzept für die energetische Stadtsanierung ...

Es ergibt sich ein mittlerer Verbrauchskennwert für Wärme (arithmetisches Mittel aller
Gebäude) von 140 kWh/m²a, bezogen auf Endenergie; der Medianwert liegt bei
130 kWh/m²a. Die einzelnen Werte streuen stark im Bereich von unter 50 bis zu 300 kWh
(Standardabweichung 59 kWh).
(Zur Erläuterung: Der Mittelwert ist das arithmetisches Mittel aller Werte, also deren
Summe dividiert durch deren Anzahl; der Medianwert einer Anzahl von Werten ist die
Zahl, welche an der mittleren Stelle steht, wenn man die Werte nach Größe sortiert: Die
Hälfte der Werte ist also größer, die andere Hälfte kleiner als der Medianwert.)
Die Stromverbrauchskennwerte streuen noch stärker (unter 10 bis über 200 kWh, Standardabweichung
42 kWh), der Mittelwert liegt bei 61, der Medianwert bei 53 kWh/m²a.
Die Diagramme in Grafik 3 auf der folgenden Seite zeigen die Verteilung der EBF sowie der
Verbrauchskennwerte für Wärme und Strom.
4.3 Bewertung und Interpretation
Der relativ niedrige Beitrag der Raumwärme zu den Gesamtemissionen ist vor allem dem
hohen Anteil fernwärmeversorgter Gebäude zu verdanken, da die Fernwärme der FUG aufgrund
des hohen Deckungsbeitrags des Biomasse-HKW einen günstigen CO 2 -Emissionsfaktor
aufweist. Es ist zu erwarten, dass sich dieser nach Berücksichtigung des Biomasse-
HKW II, welches Anfang 2013 in Betrieb ging, nochmals erheblich verbessert. Obwohl zwei
Drittel des Wärmeverbrauchs durch Fernwärme bereitgestellt werden, trägt diese nur mit
etwa 20 % zu den gesamten THG-Emissionen bei.
Besonders hohe Wärmeverbrauchskennwerte haben die Hotels, die Kirchengebäude und
verschiedene gewerblich genutzte Gebäude wie z.B. Pfauengasse 23 (Physiotherapiepraxis),
Dreiköniggasse 19, Walfischgasse 2 (energetisch ungünstige Bauweise) und einige weitere.
Energiebilanz Wengenviertel Ulm - Schlussbericht 7/23
09.07.2013