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Kinoprogramm (PDF, 8 MB) - Deutsches Filminstitut

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33<br />

„Warhol’s Aquarium”<br />

Lecture von Adrian Martin<br />

„Andy hat nur die Kamera eingeschaltet und ist dann<br />

weggegangen“: Von dieser Aussage gibt es unterschiedliche<br />

Variationen von verschiedenen Teilnehmern der frühen<br />

Filmproduktionen Warhols. VINYL (USA 1965) stellt<br />

ein besonders beeindruckendes Beispiel für diese Art des<br />

Filmemachens dar. Zahlreiche Superstars und Bekannte<br />

von Warhol lungern in langen Einstellungen herum.<br />

Dennoch handelt es sich um ein besonderes Projekt. Zum<br />

einen handelt es sich um einen Spielfilm. Zum anderen<br />

rahmt Warhols berühmte „statische Kamera“ die Handlung<br />

auf eine besondere Weise ein: Mit einer Technik,<br />

die Alain Bergala als die Aquariums-Einstellung bezeichnet,<br />

wird das Bild mit einer großen Anzahl von Körpern<br />

angefüllt. Man kann eine alternative Geschichte des Kinos<br />

am Leitfaden einer solchen Fischaugen-Perspektive des<br />

Aquarium-Blicks schreiben – und VINYL ist ein Schlüsselfilm<br />

in dieser abenteuerlichen Geschichte. Indem er die<br />

Banalität des Dokumentierens des Factory-Alltags mit der<br />

versuchsweisen Umsetzung eines Spielfilm-Scripts verbindet,<br />

schafft Warhol eine neue hybride Form des Kinos.<br />

Adrian Martin ist Gastprofessor für Filmwissenschaft an<br />

der Goethe-Universität Frankfurt. Er ist Autor von sechs<br />

Büchern und schreibt für Sight and Sound, Cahiers du<br />

cinéma, Trafic, Filmkrant und weitere Zeitschriften. Er ist<br />

überdies der Mitherausgeber der Online-Zeitschrift LOLA<br />

(www.lolajournal.com).<br />

VINYL<br />

USA 1965. R: Andy Warhol<br />

D: Tosh Carillo, Larry Latrae, Gerard Malanga. 66 Min. 16mm. OF<br />

Vorfilme<br />

BOB DYLAN<br />

SCREEN TESTS<br />

1 & 2<br />

USA 1964-66.<br />

R: Andy Warhol<br />

D: Bob Dylan.<br />

ca. 6 Min.<br />

16mm. OF<br />

VINYL ist die erste Verfilmung von Anthony Burgess‘ berühmtem<br />

Roman A Clockwork Orange. Warhol hatte die<br />

Rechte nach eigener Aussage für 3.000 Dollar erworben<br />

und schon früh vermutet, daraus könne ein guter Film<br />

werden: Victor ist ein bösartiger, junger Straftäter, der<br />

mit großer Lust Gewichte hebt, zum Song „Nowhere<br />

to Run“ von Martha & The Vandellas tanzt und andere<br />

Leute sadistisch quält. Eines Tages soll Victor ins Gefängnis<br />

– doch er unterzieht sich lieber einer unmenschlichen<br />

verhaltensändernden Maßnahme.<br />

Donnerstag, 19.12.<br />

Lecture 20:15 Uhr<br />

Filmbeginn:<br />

ca. 21:15 Uhr

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