Die Zukunft des Motorrads? - Bundesverband der Motorradfahrer eV
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Marokko<br />
Verkehrsführung, zumal<br />
die Koordination <strong>der</strong> Fähnchenschwenker<br />
aus unserer<br />
Sicht viel Verbesserungspotenzial<br />
bot. Auch in diesen<br />
Situationen war ich meiner<br />
Enduro für ihre Bodenfreiheit<br />
und ihren Anzug im<br />
unteren Drehzahlbereich<br />
mehr als dankbar. Mein Mitfahrer<br />
mit seiner tiefliegenden<br />
GSX scheint <strong>des</strong> öfteren<br />
ausgiebig geflucht zu haben,<br />
beson<strong>der</strong>s im Bereich<br />
<strong>der</strong> Baustellenpisten.<br />
Der Verkehr auf dem Land<br />
war erstaunlich gering. Es<br />
wird seitens <strong>der</strong> Polizei viel<br />
geblitzt. Aber die Warnhinweise<br />
<strong>der</strong> Vorausfahrenden<br />
o<strong>der</strong> Entgegenkommenden<br />
sorgten dafür, dass wir<br />
(weil wir uns natürlich(!)<br />
immer an die Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />
und<br />
die Überholverbote hielten)<br />
kein Knöllchen bekamen.<br />
<strong>Die</strong> Marokkaner selbst sind<br />
kreative Autofahrer. Verkehrszeichen<br />
haben lediglich<br />
hinweisende Funktionen<br />
und werden je nach<br />
Strecke und Verkehr sehr<br />
großzügig ausgelegt. Das<br />
eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Überholmanöver<br />
haben wir uns nur<br />
mit sicherem Abstand zum<br />
Vor<strong>der</strong>mann angeschaut.<br />
Und überhaupt: die Kurven,<br />
die Serpentinen ich<br />
habe sie geliebt! So viele,<br />
so schöne Kurven, links,<br />
rechts, rechts, links, links,<br />
links, rechts . . . Da es normalerweise<br />
keine Fahrzeugkolonnen<br />
gibt, kann man,<br />
zumal mit einem Motorrad,<br />
eigentlich immer irgendwo<br />
an einer einsehbaren Stelle<br />
überholen. Ob das Überholen<br />
dort erlaubt ist, ist<br />
natürlich eine an<strong>der</strong>e Sache.<br />
Aber soll man sich mit<br />
seinem Fahrstil nicht den<br />
Gepflogenheiten vor Ort<br />
anpassen?<br />
Im Süden bei den riesigen<br />
Sanddünen habe ich erstmalig<br />
„geländegängige“<br />
Mofas gesehen. Wo wir mit<br />
unseren „großen“ Maschinen<br />
schön vorsichtig durch<br />
den teilweise knöcheltiefen<br />
Sand fuhren, sind die Einheimischen<br />
mit ihren Mofas<br />
einfach drüber „gebrettert“.<br />
Ganz schön frustrierend. Da<br />
überlegt man sich, welche<br />
Reifen mit welchen Stollen<br />
man aufzieht, wie es mit<br />
<strong>der</strong> Gewichtsverteilung optimal<br />
wäre etcetera und die<br />
Mofas lassen einen einfach<br />
stehen.<br />
<strong>Die</strong> Dünen<br />
bieten sich<br />
auch für so<br />
ausgefallene<br />
Verg<br />
n ü g e n<br />
wie Sand-<br />
Boarding an,<br />
was mein Mitfahrer ausgiebig<br />
ausprobierte. Aber das<br />
Motorradfahren war dann<br />
doch mehr mein Ding.<br />
Viel gäbe es noch zu erzählen,<br />
über Nächte in <strong>der</strong><br />
Wüste, über die herzliche<br />
Gastfreundschaft <strong>der</strong> Marokkaner,<br />
über Begegnungen<br />
mit an<strong>der</strong>en Motorradreisenden<br />
. . .<br />
Für Infos und Auskünfte<br />
stehe ich Euch gerne<br />
zur Verfügung (Josef.<br />
reise@googlemail.<br />
com) Und: Ich war<br />
nicht das letzte<br />
Mal mit dem Motorrad<br />
in Marokko!!<br />
Josef<br />
Ballhupe 4/2012 17