Stadtmagazin "Wir sind Attendorn" - Ausgabe 1(Das komplette ...
Stadtmagazin "Wir sind Attendorn" - Ausgabe 1(Das komplette ...
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DAS MAGAZIN<br />
FÜR DIE HANSESTADT.<br />
1. <strong>Ausgabe</strong><br />
Juni 2013
2 WIR SIND ATTENDORN<br />
Inhalt<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe Attendorner und Gäste unserer Stadt,<br />
Sie kennen den Duft, der einem beim<br />
ersten Aufschlagen eines frisch gedruckten<br />
Buches oder Magazins um<br />
die Nase weht. Diese besondere Geruchsmischung<br />
aus Papier und Druckfarbe,<br />
die einen gefangen nimmt.<br />
Nicht nur für Modezar Karl Lagerfeld<br />
ist dieser Duft „der beste der Welt“.<br />
Ich hoffe, Sie empfinden dies in diesem<br />
Moment genauso, denn Sie halten die<br />
erste <strong>Ausgabe</strong> des neuen <strong>Stadtmagazin</strong>s<br />
„<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> Attendorn“ in Ihren<br />
Händen.<br />
Sicher erinnern auch Sie sich noch<br />
gerne an unser Stadtfest im vergangenen<br />
Jahr zurück. <strong>Das</strong> Motto „<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong><br />
Attendorn“ wurde an zwei Tagen intensiv<br />
in unserer Stadt gelebt. Diese<br />
Aufbruchstimmung in unserer Stadt<br />
und dieses „<strong>Wir</strong>-Gefühl“ möchten wir<br />
mit und in diesem <strong>Stadtmagazin</strong> in<br />
Worte und Bilder fassen.<br />
Zu „<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> Attendorn“ gehört auch<br />
die bekannte Plakataktion „<strong>Wir</strong> geben<br />
unserer Stadt ein Gesicht“, an der sich<br />
vor und nach dem Stadtfest viele Vereine,<br />
Unternehmen und Gruppen beteiligt<br />
haben. <strong>Das</strong> Titelbild der Erstausgabe<br />
dieses <strong>Stadtmagazin</strong>s greift diese<br />
Idee auf. Über diese Bilder hinaus<br />
möchten wir Ihnen in unserem Magazin<br />
nach und nach die Menschen, Institutionen<br />
und Vereine noch näher bringen,<br />
die unserer Heimatstadt dieses<br />
unverkennbare Gesicht geben.<br />
Für die Realisierung des Projektes<br />
danke ich allen Verantwortlichen der<br />
RK online Verlag GmbH sowie meinen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im<br />
Rathaus. Es steckt eine Menge Arbeit<br />
in diesem Magazin! Und natürlich<br />
danke ich ganz besonders allen Inserenten,<br />
ohne deren Mitwirken dieses<br />
Heft nicht hätte entstehen können.<br />
Da es über unsere Stadt viel zu erzählen<br />
gibt, ist es unsere Absicht, Ihnen<br />
dieses <strong>Stadtmagazin</strong> mehrmals im<br />
Jahr zu präsentieren. Dabei können<br />
und sollen Sie sich aktiv in die Gestaltung<br />
der Inhalte einbringen! Nehmen<br />
Sie einfach Kontakt mit der Redaktion<br />
auf, wenn Sie eine Idee haben. Schließlich<br />
heißt es ja: „<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> Attendorn“!<br />
Allen Leserinnen und Lesern wünsche<br />
ich nun gute Unterhaltung.<br />
Ihr<br />
Wolfgang Hilleke<br />
(Bürgermeister<br />
der Hansestadt Attendorn)<br />
I N H A L T<br />
Einblicke in den Biggedamm 3<br />
Interview mit Kämmerer Klaus Hesener 8<br />
Ein Tag im Knast 11<br />
Knieoperation live im Krankenhaus St. Barbara 16<br />
Mehrgenerationenspielplatz für Attendorn 20<br />
Die Rettungshundestaffel Südwestfalen 24<br />
Hoch über der Bigge 28<br />
Attendorn – Damals & Heute 32<br />
„Eine unglaublich staubige Angelegenheit“ 33<br />
Attendorn – Damals & Heute 37<br />
Ideen von der Zukunft – science.fiction.future 38<br />
Schützen in den Startlöchern… 40<br />
Attendorner Gauklerfest 42<br />
Attendorn – Zahlen, Daten, Fakten 46<br />
„Attendorn – Wunderland“ 47
WIR SIND ATTENDORN<br />
3<br />
Einblicke in den Biggedamm<br />
Wenn<br />
172 Millionen<br />
Kubikmeter<br />
Wasser<br />
drücken…<br />
Hinter verschlossene Türen blicken – wer<br />
macht das nicht gerne? Unser Magazin<br />
durfte tief in die Erde, weit unter den<br />
Wasserspiegel der Bigge und hatte<br />
dadurch Einblick in die Technik des<br />
Biggedamms, in die Funktionen der<br />
wunderschönen und wichtigen Talsperre.<br />
Diese Türen <strong>sind</strong> aus Sicherheitsgründen<br />
seit einigen Jahren für Besucher<br />
verschlossen und dadurch ist dieser<br />
einzigartige Einblick sicherlich noch<br />
interessanter geworden.<br />
Von Anette Leusmann<br />
Die Attendorner können mit<br />
Stolz behaupten, dass sie in einer<br />
Region wohnen, wo Jahr für<br />
Jahr viele Menschen ihren Urlaub<br />
verbringen. Attendorn ist<br />
wegen einiger Touristenattraktionen<br />
weit über die Grenzen<br />
hinaus bekannt. Eine davon ist<br />
die Biggetalsperre oder auch<br />
Biggesee genannt. Die Biggetalsperre<br />
liegt zwischen den Städten<br />
Olpe und Attendorn. Sie ist<br />
17 Kilometer lang, 2 Kilometer<br />
breit und liegt auf einer Höhe<br />
von etwa 300 Meter. Mit einem<br />
Fassungsvermögen von etwa 172<br />
Millionen Kubikmeter Wasser ist<br />
sie volumenmäßig die größte<br />
Talsperre Westfalens und sogar<br />
die fünftgrößte Deutschlands.<br />
Die Talsperre bietet optimale<br />
Möglichkeiten zum Wassersport<br />
und ist einem breiten Netz an<br />
Wander- und Radwegen angegliedert,<br />
wodurch sie einen<br />
großen Anziehungspunkt für<br />
Einheimische und Urlauber bildet.<br />
Doch ihre eigentliche Funktion<br />
liegt in der Trinkwasserversorgung<br />
für das Ruhrgebiet. Die<br />
Wasserversorgung des Ballungsraumes<br />
Ruhrgebiet erfolgt<br />
hauptsächlich durch die Entnahme<br />
von Wasser aus der Ruhr.<br />
Auf Grund der schwankenden<br />
natürlichen Wasserführung des<br />
Flusses und der Wasserverluste<br />
durch das Überpumpen in benachbarte<br />
Flussgebiete ist die<br />
gleichbleibende Bedarfsdeckung<br />
nur mit dem Betrieb von Talsperren<br />
an den Nebenflüssen der<br />
Ruhr möglich. Diese speichern in<br />
abflussreichen Zeiten Wasser, das<br />
in Zeiten geringerer natürlicher<br />
Wasserführung als Zuschusswasser<br />
abgegeben wird. Die Talsperren<br />
dienen damit einerseits als<br />
Hochwasserschutz und andererseits<br />
der Wasserzufuhr der Ruhr<br />
in Trockenzeiten. Für die Wasserversorgung<br />
des Ruhrgebiets und<br />
die Talsperren, inklusive Bau und<br />
Pflege, ist der Ruhrverband<br />
ebenso verantwortlich wie für<br />
Bau, Betrieb und Unterhalt von<br />
69 Kläranlagen zur Abwasserreinigung<br />
im Verbandsgebiet. Der<br />
Ruhrverband wurde vor genau<br />
100 Jahren gegründet.<br />
Der Biggedamm bei Attendorn: Der Bau begann<br />
im Jahre 1956 und wurde 1965 beendet.<br />
Heute hält das Bauwerk bis zu 172 Millionen<br />
Kubikmeter Wasser zurück.
4 WIR SIND ATTENDORN<br />
Einblicke in den Biggedamm<br />
Zwei Talsperren<br />
im Einklang<br />
Die Biggetalsperre wurde in den Jahren<br />
1956 bis 1965 gebaut. An jedem Zufluss<br />
der Talsperre befindet sich ein Vorstaubecken.<br />
Diese Vorsperren <strong>sind</strong> in Eichhagen,<br />
im Dumicketal, im Bremgetal und<br />
im Bieketal bei Kessenhammer. Die zufließenden<br />
Gewässer tragen abhängig<br />
von der Zuflussmenge, Sedimente aus<br />
den Flussläufen in den Talsperren ein.<br />
Diese natürlichen Stoffe werden in den<br />
Vorstaubecken zurückgehalten und verhindern<br />
die Verlandung der Talsperre.<br />
Außerdem ist der Wasserspiegel in den<br />
Vorstaubecken fast immer gleich. Somit<br />
bieten diese Vorbecken einen optimalen<br />
Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.<br />
Durch den Bau der Biggetalsperre<br />
wurde die Listertalsperre, welche bereits<br />
im Jahr 1912 fertiggestellt wurde, ebenfalls<br />
zum Vorstaubecken und nun betrieblich<br />
in die Biggetalsperre einbezogen.<br />
Durch die Biggetalsperre wird die<br />
etwa 40 Meter hohe Listerstaumauer von<br />
der Luftseite bis zu zwei Dritteln eingestaut.<br />
Die Wasserspiegeldifferenz zwischen<br />
Listertalsperre und Biggetalsperre<br />
wird kraftwirtschaftlich genutzt. Durch<br />
die Turbine des Turmkraftwerkes laufen<br />
maximal 9000 Liter Wasser pro Sekunde.<br />
Somit können im Jahr 550 Familien mit<br />
umweltfreundlichem Strom versorgt werden.<br />
Außerdem entnehmen die Kreiswerke<br />
Olpe aus der Listertalsperre einen<br />
großen Teil des für die Versorgung ihres<br />
Gebietes benötigten Wassers. Die Listermauer<br />
wurde von 2006 bis 2008 umfassend<br />
saniert. Der Kronenbereich wurde<br />
durch Betonteile erneuert und verstärkt,<br />
dadurch konnte der Fahrbahnüberbau<br />
gesichert werden. Ebenso wurde eine<br />
Abwasserleitung über das Bauwerk geführt,<br />
die den Listerrandkanal an den<br />
Biggerandkanal anschließt und die gesammelten<br />
Abwässer der Kläranlage Biggetal<br />
bei Ahausen zuführt. Bei ergiebigen<br />
Regenfällen bietet die Listermauer<br />
immer wieder ein eindrucksvolles und in<br />
der Umgebung einzigartiges Bild, wenn<br />
das Wasser von der Listertalsperre als tosender<br />
Wasserfall über den Mauerrücken<br />
in die Biggetalsperre strömt. <strong>Das</strong> kommt<br />
allerdings nicht sehr häufig vor.<br />
Die Art des Überlaufs unterscheidet sich<br />
gravierend von der Hochwasserentlastung<br />
des Biggedamms in Waldenburg.<br />
Der Biggedamm ist ein 650 Meter langes<br />
und 50 Meter hohes Absperrbauwerk,<br />
oberhalb der Stadt Attendorn bei Gut<br />
Ewig. Es riegelt die zwei durch einen<br />
Höhenrücken getrennten Täler der Ihne<br />
und der Bigge ab. Der Dammkörper ist<br />
eine Anschüttung von Steinen mit einem<br />
Durchmesser von bis zu 80 Zentimetern<br />
mit einer zweilagigen Oberflächendichtung<br />
aus Asphaltbeton. Besonders die<br />
obere Asphaltschicht ist auf Grund von<br />
Temperaturunterschieden, Sonne und<br />
Frost einer großen Belastung und somit<br />
dem natürlichen Verschleiß ausgesetzt.<br />
Zwischen den beiden Asphaltdecken<br />
wurde eine Drainageschicht aus bituminiertem<br />
Schotter angeordnet. Diese<br />
Schicht ist in Richtung der Falllinie durch<br />
Asphaltbetonriegel in zehn Meter breite<br />
Felder unterteilt, die über Entwässerungsrohre<br />
mit dem tiefliegenden Kontrollstollen,<br />
der seit einigen Jahren aus<br />
Haftungsgründen nicht mehr für Besuchergruppen<br />
zugänglich ist, verbunden<br />
<strong>sind</strong>. Damit lassen sich eventuelle Schäden<br />
der oberen Dichtungslage schnell<br />
Die Wasserspiegeldifferenz zwischen Listertalsperre und<br />
Biggetalsperre wird kraftwirtschaftlich genutzt. Die<br />
Listermauer wurde von 2006 bis 2008 umfassend saniert.
Einblicke in den Biggedamm<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
5<br />
durch Wasseraustritte im Kontrollgang<br />
erkennen und lokalisieren. Der Damm<br />
wird durch ein Kronensicherungsbauwerk<br />
aus Stahlbeton sowie eine Bremszone<br />
aus Bitumen im Kernbereich verstärkt,<br />
wodurch eine Erosion auch bei<br />
undichter Oberflächendichtung verhindert<br />
würde. Die Dichtung des Absperrbaudamms<br />
wird unterhalb des Kontrollgangs<br />
durch Einpressung von Zement bis<br />
in 60 Meter Tiefe als Dichtungsschleier<br />
mit einer Fläche von 50.000 Quadratmetern<br />
fortgesetzt. Drainagebohrungen<br />
bieten eine Kontrollmöglichkeit für die<br />
<strong>Wir</strong>ksamkeit der Abdichtung des Untergrunds.<br />
„Dämme <strong>sind</strong> von der Konstruktion<br />
her unempfindlicher sowie einfacher<br />
herzustellen und zu warten als eine<br />
Mauer, aber man braucht auch sehr viel<br />
mehr Material, was den Einsatz eines<br />
großen Maschinenparks bedeutet“, erklärt<br />
Stefan Klahn vom Ruhrverband.<br />
Zum Schutz<br />
vor Hochwasser<br />
Da Dammbauwerke auf der Luftseite in<br />
der Regel unbefestigt <strong>sind</strong>, dürfen sie<br />
niemals überströmt werden. Deshalb hat<br />
die Biggetalsperre in der Waldenburger<br />
Bucht eine Hochwasserentlastung in<br />
Form eines Hochwasserentlastungsturms.<br />
Der Turm ist 50 Meter hoch und er hat in<br />
etwa zwei Drittel Höhe ein Zylinderschütz,<br />
wodurch der Stauspiegel schnell<br />
abgesenkt werden kann. <strong>Das</strong> Wasser gelangt<br />
von dort in einen 505 Meter langen<br />
Hochwasserentlastungsstollen, welcher in<br />
ein Tosbecken des im Tal, etwa 600 Meter<br />
unterhalb des Biggedamms gelegenen<br />
Biggekraftwerks führt, wo auch die<br />
Grundablässe hingeleitet werden. Der<br />
Stollen kann maximal 347 Kubikmeter<br />
Wasser pro Sekunde ableiten. Um bei<br />
Funktionsstörungen am Zylinderschütz<br />
eine unkontrollierte Wasserabgabe aus<br />
dem Becken zu verhindern, wurde im<br />
Hochwasserentlastungsstollen ein zweiter<br />
Verschluss eingebaut. Dieser Verschluss<br />
ist unterirdisch für Mitarbeiter des<br />
Ruhrverbandes zugänglich. In der Ver-<br />
Links: Über den Hochwasserentlastungs turm<br />
werden die Wassermengen abgeführt, die von<br />
den Betriebsorganen nicht bewältigt werden.<br />
Rechts: Um tief ins Innere der Hochwasserentlastungsanlage<br />
zu gelangen, geht es steil bergab.<br />
Nach jeweils 20 Stufen gibt es einen Querriegel<br />
zur Sicherung, damit man bei einem Sturz nicht<br />
ungebremst in die Tiefe fällt.<br />
Ich bin Attendorn,<br />
weil Stadt und<br />
Umgebung wie<br />
Schokolade <strong>sind</strong> - zum<br />
Dahin schmelzen …<br />
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6 WIR SIND ATTENDORN<br />
Einblicke in den Biggedamm<br />
Links: Im Windenhaus befinden sich Seilwinden, mit deren Hilfe die Haupt- und Notverschlüsse bewegt werden. Rechts: Auf Infotafeln an der Bigge wird<br />
der Aufbau des Biggedamms und der Hochwasserentlastung anhand von Zeichnungen erklärt.<br />
gangenheit ist der Wasserstand der Biggetalsperre<br />
letztmalig 1984 so hoch gewesen,<br />
dass das Wasser über den Hochwasserentlastungsturm<br />
abgelaufen ist.<br />
Sofern möglich, wird jedoch ein kontrollierter<br />
Abfluss durch frühzeitige Anpassung<br />
der Wasserabgabe angestrebt. Die<br />
reguläre Wasserabgabe aus dem Biggesee<br />
richtet sich in der Regel nach den Pegelständen<br />
der Ruhr, um den wasserwirtschaftlichen<br />
Aufgaben gerecht zu<br />
werden.<br />
Ökologischer Strom für<br />
6000 Haushalte<br />
Zum Kraftwerk führt parallel zum Hochwasserentlastungsstollen<br />
ein Grund ab -<br />
lass- und Triebwasserstollen, der etwa<br />
200 Meter vor dem Damm am rechten<br />
Ufer den Dünnekenberg durchquert. Der<br />
Stollen hat einen Durchmesser von 4 und<br />
eine Länge von 437 Metern. Er kann eine<br />
Wassermenge von max. 125 Kubikmetern<br />
pro Sekunde abführen. Der Grundablass-<br />
Einlauf kann am Windenhaus, welches<br />
sich zwischen Biggedamm und Hochwasserentlastungsturm<br />
Richtung Waldenburger<br />
Bucht befindet, abgeriegelt werden.<br />
„Dort werden die Einlauf- und Revisionsverschlüsse<br />
des Stollens angetrieben, der<br />
zum Kraftwerk und den Grundablässen<br />
führt, angetrieben“, erläutert Klahn. Im<br />
Windenhaus befinden sich Seilwinden,<br />
mit deren Hilfe die Haupt- und Notverschlüsse<br />
bewegt werden. Mit Hilfe eines<br />
Krans gelangen die Revisionsverschlüsse<br />
auf die Rampe vor dem Windenhaus und<br />
werden dann ins Wasser gelassen, beziehungsweise<br />
hinausgezogen, wenn Reparaturarbeiten<br />
erforderlich <strong>sind</strong>. Die Winden<br />
können ein Gewicht von bis zu 15<br />
Tonnen tragen. Bei Betrieb der Kraftwerksleitung<br />
<strong>sind</strong> Rechen vor die Einläufe<br />
gesetzt, um zu verhindern, dass<br />
Fremdkörper in den Stollen gelangen.<br />
Besichtigungstermin des Biggedamms<br />
Ich war gespannt, was mich erwartete<br />
– ein mulmiges Gefühl inklusive. Ich<br />
wusste, ich gehe unter die Erde und<br />
über mir ist jede Menge Gestein – und<br />
vor allem Wasser. Meine Besichtigungstour<br />
mit Stefan Klahn vom Ruhrverband<br />
begann am Pavillon unterhalb<br />
des Leuchtturms. Von dort ging es zum<br />
Windenhaus und zum Hochwasserentlastungsturm.<br />
Dann kam die Frage:<br />
„Wollen Sie in das Zugangsbauwerk?<br />
Es <strong>sind</strong> 190 Stufen!“ Und ob ich wollte.<br />
Also begaben wir uns zum Eingang am<br />
einen Ende des Biggedamms. Zunächst<br />
ging es zwei Etagen runter, dann öffnete<br />
„mein Reiseleiter“ eine Tür und<br />
ich hatte freien Blick auf die Stufen,<br />
die endlos in die Tiefe führten. „Wollen<br />
Sie wirklich darunter?“ Na klar, ich<br />
bin doch hart im Nehmen! „Dann habe<br />
ich eine andere Idee!“ Ich folgte ihm<br />
zum Zugang des Segmentverschlusses<br />
durch einen langen unterirdischen<br />
Gang, bis zu einer schweren Metalltür.<br />
Sie kann nur durch Drehen eines Metallrades<br />
von Hand geöffnet werden.<br />
Hier ging es noch viel steiler bergab!<br />
Jeweils nach 20 Stufen kam ein Querriegel<br />
zur Sicherung, damit man bei einem<br />
Sturz nicht ungebremst in die<br />
Tiefe fallen kann. Wie viele Stufen hinunter<br />
führten, wusste ich nicht, aber es<br />
erschien mir endlos. Ob das wohl eine<br />
gute Entscheidung war? Aber jetzt<br />
gab es für mich kein Zurück und tapfer<br />
stieg ich hinab. Der Blick nach oben<br />
war noch eindrucksvoller als der nach<br />
unten. Ich stand nun auf der zweiten<br />
Ebene im Hochwasserentlastungsstollen,<br />
cirka 50 Meter unterhalb der Wasseroberfläche.<br />
Ein merkwürdiges Gefühl.<br />
Es ging noch einige Stufen weiter<br />
runter – doch nicht für mich. Ich blieb<br />
lieber sehr beeindruckt neben dem<br />
Kontroll- und Lüftungsschacht stehen.<br />
Auch der führte mir nochmal vor Augen,<br />
wie tief ich unter der Erde war.<br />
Der Aufstieg war entsprechend anstrengend<br />
und ich war froh, als ich<br />
wieder am Ausgangspunkt war.<br />
An dieser Stelle noch mal einen besonderen<br />
Dank an Stefan Klahn, der sich<br />
die Zeit für diesen ausführlichen Rundgang<br />
nahm. Anette Leusmann<br />
Natürlich wird regelmäßig überprüft, ob<br />
die Anlage am Windenhaus störungsfrei<br />
funktioniert. „Regelmäßige Funktionsprüfungen<br />
<strong>sind</strong> Vorschrift“, bekräftigt<br />
Klahn.<br />
Im Biggekraftwerk, das in der Regel als<br />
Spitzenkraftwerk betrieben wird, nutzen<br />
drei Francis-Turbinen mit je 12,5 Kubikmetern<br />
pro Sekunde und eine kleine<br />
Francis-Turbine mit 1,5 Kubikmetern pro<br />
Sekunde Ausbauwassermenge die Energie<br />
des gestauten Wassers. Die Nutzfallhöhe<br />
beträgt maximal 53 Meter, die jährliche<br />
Stromerzeugung etwa 22 Mio. kWh.<br />
Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch<br />
können durch das Wasser der Biggetalsperre<br />
etwa 6000 Haushalte mit<br />
ökologischem Strom versorgt werden.<br />
Die Stromproduktion deckt vorwiegend<br />
die Zeiten mit besonders hohem Bedarf<br />
ab. Dann erfolgt eine erhöhte Wasserabgabe<br />
in den Biggefluss auf dem Weg in<br />
den sieben Kilometer entfernten Ahauser<br />
Stausee. Der Biggefluss kann dadurch auf<br />
diesem Abschnitt starke Wasserspiegeländerungen<br />
aufweisen, welche besonders<br />
gut vom Kraftwerk bis zur<br />
Schafsbrücke unterhalb der Burg Schnellenberg<br />
sichtbar <strong>sind</strong>.<br />
Über die kleine Turbine wird die aus gewässerökologischen<br />
Gründen vorgeschriebene<br />
Mindestwassermenge abgegeben.<br />
Die gleichmäßige Abgabe der<br />
Zuschusswassermengen an die unterliegenden<br />
Flüsse erfolgt dann über das<br />
Kraftwerk am Ahauser Stausee.<br />
Ein Blick ins Innere der Technik des Windenhauses,<br />
mit der der Wasserablass geregelt werden<br />
kann.
WIR SIND ATTENDORN<br />
7<br />
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8 WIR SIND ATTENDORN<br />
Interview<br />
„<strong>Das</strong> ist der<br />
absolute<br />
Wahnsinn!“<br />
Nicht nur Attendorns Kämmerer Klaus<br />
Hesener muss sich große Sorgen um die<br />
Stadtfinanzen machen – Neue Umlage in<br />
dramatischer Höhe bedroht Attendorn<br />
Die rot-grüne Landesregierung plant die Einführung einer<br />
neuen Solidaritätsumlage, der sog. Abundanzumlage, die ab<br />
dem Jahr 2014 mindestens bis zum Jahr 2020 jährlich von den<br />
finanzstarken Kommunen wie Attendorn entrichtet werden<br />
soll. Empfänger dieser Umlage <strong>sind</strong> vor allem finanzschwache<br />
Kommunen im Ruhrgebiet.<br />
Stadtkämmerer Klaus Hesener bereitet die Einführung der<br />
Abundanzumlage großen Kummer. Er befürchtet, dass die<br />
Umlage die zurzeit noch gute Finanzlage der Hansestadt<br />
schlagartig beendet.<br />
Was bedeutet eigentlich das Wort<br />
„Abundanz“?<br />
<strong>Das</strong> Wort kommt aus dem Lateinischen<br />
und bedeutet soviel wie Reichtum,<br />
Überfluss. Im kommunalen Finanzausgleich<br />
spricht man von sog. abundanten<br />
Städten und Gemeinden, wenn sie<br />
keine Schlüsselzuweisungen vom Land<br />
bekommen. <strong>Das</strong> System funktioniert<br />
vereinfacht erklärt wie folgt: Für jede<br />
Kommune wird ein fiktiver Bedarf festgelegt,<br />
der sich u.a. nach Anzahl der<br />
Einwohner, Schüler, sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten, Soziallasten<br />
und Flächengröße der Gemeinde<br />
berechnet. Diesem Bedarf wird die<br />
Steuerkraft der Kommune gegenübergestellt.<br />
Man ermittelt, welches Gewerbesteuer-<br />
und Grundsteueraufkommen<br />
die Stadt oder Gemeinde hat. Hinzu<br />
kommt noch der Einkommensteuerund<br />
Umsatzsteueranteil. Übersteigt der<br />
errechnete Bedarf die Steuerkraft, erhält<br />
die Kommune vom Land als Ausgleich<br />
Schlüsselzuweisungen. Ist aber<br />
die Steuerkraft höher als der fiktive Bedarf,<br />
ist eine Kommune abundant und<br />
bekommt keine Zuweisungen. Attendorn<br />
ist bereits seit über 20 Jahren<br />
durchgängig abundant.<br />
Und diesen „Steuerüberschuss“ soll Attendorn<br />
jetzt abführen?<br />
Ja, zumindest einen großen Teil davon,<br />
genau das ist die Grundidee. Solidarität<br />
zwischen den Kommunen ist richtig<br />
und wichtig. Aber leider ignoriert das<br />
Land vollkommen, dass Städte wie Attendorn<br />
bereits durch bestehende Umlageverpflichtungen<br />
schon heute hohe<br />
Solidaritätsverpflichtungen zugunsten<br />
finanzschwacher Kommunen leisten. So<br />
hat Attendorn im Durchschnitt der letzten<br />
zehn Jahre von einem Euro Gewerbesteuer<br />
nach Abzug der Kreisumlage<br />
und der Gewerbeumlage nur rund 12<br />
Cent behalten dürfen. Auf diesen Rest<br />
hat es das Land jetzt auch noch abgesehen.<br />
Weiß man denn schon, in welcher Höhe<br />
Attendorn zur Kasse gebeten wird?<br />
Nein, noch nicht genau. Die konkreten<br />
Berechnungsgrundlagen will die Landesregierung<br />
in Kürze bekannt geben.<br />
Aber es scheint ganz böse zu werden.<br />
Nach einer Beispielberechnung, die ich<br />
vor einigen Tagen aus dem Landtag erhalten<br />
habe, müsste Attendorn allein<br />
im Jahr 2014 einen Betrag von rund 6,4<br />
Mio. € entrichten. Diese Zahl hat mich<br />
vom Hocker gerissen. Aber es kommt<br />
noch schlimmer. Die Musterberechnung<br />
geht noch davon aus, dass alle abundanten<br />
Kommunen zahlungspflichtig<br />
<strong>sind</strong>. Nach aktuellen Informationen<br />
plant die Landesregierung nur noch die<br />
Städte und Gemeinden in die Umlage<br />
einzubeziehen, die in den letzten fünf<br />
Jahren mindestens dreimal keine<br />
Schlüsselzuweisungen erhalten haben<br />
und damit abundant waren. Damit reduziert<br />
sich die Anzahl der zahlungspflichtigen<br />
Kommunen in NRW auf<br />
rund 40 bis 50 Städte und Gemeinden.<br />
Somit dürfte sich die Umlageverpflichtung<br />
der Hansestadt Attendorn tendenziell<br />
noch weiter erhöhen. Da hilft es<br />
auch nicht viel, dass das Land die abundanten<br />
Kommunen in den Jahren 2014<br />
bis mindestens 2020 nicht mehr mit 197<br />
Mio. €, sondern „nur“ noch mit rund<br />
182 Mio. € pro Jahr belasten will.<br />
<strong>Das</strong> <strong>sind</strong> ja dramatische Belastungen, die<br />
auf Attendorn zukommen können.<br />
Ja, das ist der absolute Wahnsinn. Der<br />
Innenminister hat zwar wiederholt versichert,<br />
die Umlage würde die Zahler<br />
nicht überfordern. Dies hat er sogar<br />
Bürgermeister Wolfgang Hilleke im
Interview<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
9<br />
Rahmen einer Veranstaltung in Arnsberg<br />
fest versprochen. Aber die jetzt<br />
bekannt gewordenen Zahlen sprechen<br />
eine ganz andere Sprache. Die<br />
Abundanzumlage wird riesige Löcher in<br />
unsere Haushalte reißen. <strong>Wir</strong> werden<br />
gar nicht nicht umhin kommen, Steuern<br />
zu erhöhen und die freiwilligen Leistungen<br />
zu kürzen. Ansonsten fahren<br />
wir unsere Haushaltswirtschaft vor die<br />
Wand und verlieren unsere finanzielle<br />
Handlungsfähigkeit. <strong>Das</strong> ist richtig bitter,<br />
zumal die Abundanzumlage zum<br />
einen völlig ungerecht ist und zum anderen<br />
auch letztlich wirkungslos bleiben<br />
wird.<br />
Können Sie das näher erläutern?<br />
Schauen Sie, es geht dem Land doch<br />
gar nicht mehr um sachgerechte, sondern<br />
nur noch um eine politische Gestaltung.<br />
Ich hatte Ihnen gerade erläutert,<br />
wie sich im Finanzausgleich der<br />
fiktive Bedarf einer Kommune berechnet.<br />
Bei dieser Berechnung werden die<br />
Ballungsgebiete deutlich bevorteilt. Der<br />
Einwohner einer Großstadt zählt 1,5-<br />
fach so viel wie ein Attendorner Einwohner.<br />
Bei der Schüleranzahl werden<br />
die gerade in den ländlichen Gebieten<br />
sehr häufigen offenen Ganztagsschulen<br />
völlig außen vorgelassen. Auch der Soziallastenansatz<br />
wird einseitig zugunsten<br />
der größeren Städte berechnet.<br />
Noch viel ungerechter geht es bei der<br />
Berechnung der Steuerkraft zu. Hier<br />
hat das Land einheitliche fiktive Steuerhebesätze<br />
festgelegt. Es wird also unterstellt,<br />
dass Attendorn beispielsweise<br />
die gleichen Steuersätze wie Köln,<br />
Dortmund oder Düsseldorf erheben<br />
kann. <strong>Das</strong> ist natürlich völlig unrealistisch.<br />
Bleibt man wie Attendorn unter<br />
diesen Sätzen, muss man trotzdem Umlagen<br />
auf die vorgegebenen Sätze zahlen.<br />
So zahlt die Hansestadt Attendorn<br />
allein im Jahr 2013 Umlagen auf<br />
Steuereinnahmen von rund 2 Mio. €,<br />
die sie tatsächlich aber nicht erhalten<br />
hat. Im Übrigen würde diese Regelung<br />
auch für die Abundanzumlage gelten,<br />
so dass wir um eine Anhebung der<br />
Steuern gar nicht herumkommen.<br />
Wenn wir das nicht tun würden, müssten<br />
wir im Ergebnis mehr Umlagen<br />
zahlen, als wir tatsächlich Steuern einnehmen.<br />
Kommunen, deren Steuersätze<br />
aber über der fiktiven Größe liegen,<br />
dürfen den Differenzbetrag in<br />
voller Höhe behalten. Sie sehen an diesen<br />
Beispielen, dass hier klare Klientelpolitik<br />
zugunsten der Ballungsgebiete<br />
betrieben wird. Besonders interessant<br />
ist dann der Tatbestand, dass die<br />
Abundanzumlage hauptsächlich von<br />
den ländlich strukturierten Kommunen<br />
bezahlt werden soll und raten Sie mal,<br />
wer vor allem Empfänger dieser Umlage<br />
sein soll?<br />
Großstädte im Bereich des Ruhr -<br />
gebietes?<br />
Richtig! Und jetzt kommt der weitere<br />
Punkt hinzu, dass die Abundanzumlage<br />
den Geberkommunen so richtig weh<br />
tut und den Hilfeempfängern nicht<br />
wirklich hilft.<br />
Bitte erläutern Sie das!<br />
Die Defizite der Empfängerkommunen<br />
Manche sagen, bei Versicherungen<br />
geht es nur ums Geld/<br />
Uns geht es vor allem um<br />
eins – um Sie!<br />
Jeder Mensch ist anders. Und ebenso unterschiedlich<br />
wie unsere Kunden selbst <strong>sind</strong> auch ihre Ansprüche an<br />
die nanzielle Vorsorge und ihr Bedürfnis nach Sicherheit.<br />
Daher beraten wir Sie individuell und nden immer die<br />
passende Lösung für Ihre jeweilige Lebenssituation.<br />
Reden Sie mit uns. <strong>Wir</strong> beraten Sie gern.<br />
AXA Hauptvertretung Ralph Büttinghaus<br />
Kölner Straße 45, 57439 Attendorn, Tel.: 02722 5548970<br />
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10 WIR SIND ATTENDORN<br />
Interview<br />
<strong>sind</strong> gigantisch. Da <strong>sind</strong> unsere Hilfsleistungen<br />
ein Tropfen auf den berühmten<br />
heißen Stein. Durch den Stärkungspakt,<br />
der durch Land und die<br />
Kommunen gefüttert wird, können lediglich<br />
rund 30 Prozent der Defizite der<br />
„armen“ Kommunen gedeckt werden.<br />
<strong>Das</strong> Land legt die noch halbwegs „Gesunden“<br />
zu den „Todkranken“ ins Bett<br />
mit dem Ergebnis, dass sich diese anstecken<br />
und schlussendlich alle todkrank<br />
werden. <strong>Das</strong> kann doch nicht<br />
richtig sein. Hier benötigt man ausgewogene<br />
und nachhaltige Lösungsansätze<br />
und keinen kommunalen Sozialismus.<br />
Könnte man sich nicht der Umlagepflicht<br />
entziehen, indem man die eigenen <strong>Ausgabe</strong>n<br />
erhöht?<br />
Dieses Argument habe ich schon oft<br />
gehört. Aber das funktioniert nicht. <strong>Das</strong><br />
Land packt uns bei unseren Steuereinnahmen,<br />
die vor allem unsere tüchtigen<br />
Unternehmen erwirtschaften. Da hilft<br />
es nicht, einfach die <strong>Ausgabe</strong>schleusen<br />
zu öffnen. Schließlich können Sie das<br />
Finanzamt auch nicht davon überzeugen,<br />
dass Sie Ihre Einkommensteuer<br />
nicht zahlen können, weil Sie Ihr Geld<br />
schon für andere Sachen ausgegeben<br />
haben. <strong>Wir</strong> machen in Attendorn seit<br />
Jahren in einem Schulterschluss zwischen<br />
Politik und Verwaltung eine solide<br />
und nachhaltige Finanzpolitik und<br />
stehen nicht umsonst auf wirtschaftlich<br />
gesunden Füßen. Leider ist dies der<br />
Landesregierung offensichtlich ein<br />
Dorn im Auge. Sie will uns dieses Fundament,<br />
das wir uns hart erarbeitet<br />
haben, im Rahmen einer unfairen Neid -<br />
debatte rücksichtslos wegreißen. <strong>Das</strong><br />
macht mich unglaublich traurig, aber<br />
auch zornig. Attendorn ist nicht reich<br />
und lebt auch nicht im Überfluss, wie<br />
viele meinen.<br />
Und jetzt?<br />
<strong>Wir</strong> werden diese ungerechte Vorgehensweise<br />
natürlich nicht akzeptieren.<br />
Der Stadtrat hat bereits Ende letzten<br />
Jahres grünes Licht gegeben, gegen<br />
dieses Umlagemonster mit allen rechtlich<br />
möglichen Mitteln vorzugehen. Ich<br />
stehe bereits in Kontakt mit den Kämmererkollegen<br />
anderer betroffenen<br />
Kommunen, um eine Klage vorzubereiten.<br />
Weiterhin erhoffe ich mir, dass insbesondere<br />
unsere im Rat vertretenen<br />
Fraktionen auf die Landespolitik hinwirken,<br />
um das Schlimmste noch zu verhindern.<br />
Die Lage ist sehr ernst.<br />
Fakten zum Stärkungspakt<br />
Finanzen<br />
<strong>Das</strong> Land NRW will mit dem Stärkungspakt<br />
finanzschwache Kommunen unterstützen.<br />
Folgende Finanzierung ist<br />
vorgesehen:<br />
2011: 350 Mio. € (vollständige<br />
Finanzierung durch das Land)<br />
2012: 415 Mio. € (350 Mio. € kommen<br />
vom Land, 65 Mio. €<br />
werden der kommunalen<br />
Finanzausgleichsmasse ent -<br />
zogen)<br />
2013: 465 Mio. € (350 Mio. € kommen<br />
vom Land, 115 Mio. €<br />
werden der kommunalen<br />
Finanzausgleichsmasse ent -<br />
zogen)<br />
2014 bis 647 Mio. € (350 Mio. €<br />
2020: kommen vom Land,<br />
115 Mio. € werden der kommunalen<br />
Finanzausgleichsmasse<br />
entzogen, 182 Mio. €<br />
müssen die sog. abundanten<br />
Städte und Gemeinden bezahlen)<br />
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Nichts währt ewig…<br />
Vom Knastalltag hinter Klostermauern<br />
Von Torsten-Eric Sendler<br />
„Nihil aeternum est“, wussten bereits die<br />
alten Lateiner. Ein tröstlicher Gedanke.<br />
„Bitte Ihren Personalausweis und Ihr<br />
Handy“, fordert mich höflich der Strafvollzugsbeamte<br />
durch die Gegensprechanlage<br />
in der dicken Scheibe aus Panzerglas<br />
auf, aus der zeitgleich ein<br />
Schiebefach wie am Nachtschalter einer<br />
Tankstelle herausfährt. Ich lege das<br />
Smartphone und das Ausweisdokument<br />
hinein. Ab sofort werde ich für einige<br />
Stunden abgeschnitten sein, von modernen<br />
Kommunikationsmitteln, vom Internet,<br />
von der Erreichbarkeit für Kollegen<br />
und Freunde. Als Vertreter der Generation<br />
2.0, die immer „on“ ist, fühle ich<br />
mich für einen Bruchteil von Sekunden<br />
ziemlich nackt. Aber, wie gesagt: Nichts<br />
währt ewig, auch nicht der handylose<br />
Zustand. Der Beamte drückt den Öffner<br />
der Tür, als ich sie in die Hand nehme<br />
und an mich heranziehen möchte, merke<br />
ich, dass das nicht gelingt. Auch sie ist<br />
mit schwerem, schusssicheren Glas gesichert,<br />
lässt sich nur elektronisch öffnen.<br />
Langsam ebnet sich der Weg in eine andere,<br />
mir bis dato völlig fremde Welt.<br />
„Hinter der Glastür links über den Hof,<br />
bis zu dem anderen Gebäude. Herr Wisniewski<br />
erwartet Sie bereits“, erklärt mir<br />
der grün uniformierte Beamte noch kurz<br />
den Weg. Auf halber Strecke kommt mir<br />
Rainer Wisniewski bereits entgegen.<br />
Schlank, sportlich, durchtrainiert gehört<br />
er demnächst zu der Generation von Privatiers,<br />
die noch etwas vom Leben haben<br />
werden. Hier im Gut Ewig stellt er sich<br />
der letzten großen Herausforderung seines<br />
Berufslebens. „<strong>Wir</strong> haben es hier mit<br />
einer nicht unbedeutenden Behörde zu<br />
tun, mit einem Organ der Rechtspflege,<br />
das für viele Bürger draußen etwas Geheimnisvolles<br />
hat. Aber glauben Sie mir,<br />
wir haben hier keine Geheimnisse!“, erklärt<br />
mir der Leiter der Strafvollzugsanstalt<br />
Attendorn, um nach einem kurzen<br />
Moment nachzuschieben: „Außer vielleicht<br />
im Bereich der Sicherheitstechnik<br />
…“.<br />
Die Strafvollzugsanstalt, so der Beamte<br />
aus Passion weiter, sei ein bedeutender<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsfaktor für Attendorn. Die örtlichen<br />
Dienstleister und Handwerker partizipierten<br />
an den Aufträgen rund um<br />
die Haftanstalt, viele Gefangene aus dem<br />
offenen Vollzug arbeiteten in der heimischen<br />
Industrie. Ein Hauch von leichtem<br />
Unmut weht mir entgegen, als ich nach<br />
der Zahl der Beschäftigten frage und dabei<br />
auch unbedacht das Wort<br />
„Schließer“ in den Mund nehme: „<strong>Das</strong><br />
hören die Kollegen gar nicht gerne,<br />
denn es reduziert sie auf den eigentlichen<br />
Vorgang des Wegschließens. Ein Justizvollzugsbeamter<br />
ist in der heutigen<br />
Zeit hoch qualifiziert und für die Häftlinge<br />
Betreuer, Ansprechpartner, Sozialarbeiter<br />
und Psychologe zugleich.“<br />
Auf dem Weg zu Wisniewskis Büro gehen<br />
wir an der Außenseite der fünfmeterfünfzig<br />
hohen Mauer des geschlossenen<br />
Vollzugs entlang. Überall Kameras,<br />
Bewegungssensoren und auf der Mauerkrone<br />
rasiermesserscharfer Nato-Stacheldraht<br />
– für den Fall der Fälle.<br />
Wisniewski entstammt einer uralten Beamtenfamilie,<br />
schon sein Großvater<br />
diente unter dem letzten deutschen Kaiser,<br />
der Vater war bei der Polizei. Dort<br />
begann auch die Laufbahn von Rainer<br />
Wisniewski, der ursprünglich aus Hamm<br />
kommt und dort auch heute noch mit<br />
seiner Familie lebt. Sein Berufsleben ist<br />
gekennzeichnet vom technischen Wan-<br />
Foto oben: <strong>Das</strong> Leben hinter Gittern: Kameras<br />
und Bewegungssensoren sorgen dafür, dass man<br />
erst gar nicht auf die Idee kommt, zu fliehen.<br />
Foto rechts: Idyllisch im Schatten des Biggesees<br />
liegt die JVA Attendorn. Die Arbeiten zur Erweiterung<br />
des geschlossenen Vollzugs begannen<br />
2008. Drei Jahre später konnten dann alle Neubauten<br />
in Betrieb genommen werden.
12 WIR SIND ATTENDORN<br />
Nichts währt ewig...<br />
Gut Ewig:<br />
Vom Kloster zum Knast<br />
13. Jahrhundert: erste urkundliche Erwähnung<br />
der Ritter von Ewig als<br />
Besitzer des damaligen Adelssitzes<br />
1420: Stiftung des Rittersitzes Ewig, zusammen<br />
mit 2 Höfen zu Listernohl,<br />
durch den Attendorner<br />
Bürger Heinrich Weke an die regulierten<br />
Augustinerchorherren<br />
zu Neuss<br />
1412-1429: Errichtung von Klostergebäuden<br />
1674: Übertragung der Schirmvogtei<br />
auf die Familie von Fürstenberg,<br />
der die Burgen Schnellenberg,<br />
Waldenburg und Bilstein gehörten<br />
1726: Neubau des heute sichtbaren<br />
Klostergebäudes unter Einbeziehung<br />
einer älteren Kirche, die<br />
den Nordflügel zum Hof der Anlage<br />
bildete<br />
1803: Säkularisierung des Klostergutes<br />
und Verpachtung als hessische<br />
Domäne. Verkauf des Inventars<br />
und Abbruch der Kirche<br />
1816: Übergang auf den preußischen<br />
Staat<br />
1819: Verkauf an den Freiherren von<br />
Gaugreben<br />
1855: Veräußerung an Friedrich von<br />
Schenk.1898 Rückkauf durch den<br />
preußischen Fiskus, Nutzung als<br />
Oberförsterei und spätere Verpachtung<br />
als Domäne<br />
1923 und 1931: Verheerende Brände<br />
1944: Übergang des Eigentums an Hans<br />
Ramacher<br />
1956: Erwerb des Gutes durch den<br />
Ruhrsperrenverein, der für den<br />
Bau der Biggetalsperre das Gut<br />
Ewig als Wohn- und Laborgebäude<br />
nutzte und auf dem<br />
Grundstück ein Barackenlager errichtete,<br />
das vornehmlich zur Unterbringung<br />
der Arbeitskräfte<br />
diente<br />
1967: Erwerb der Anlage durch das<br />
Land NRW<br />
1968: Nach kurzer Renovierungsmaßnahme<br />
Eröffnung der ersten offenen<br />
Vollzugsanstalt des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
1976: Planungsauftrag für die Errichtung<br />
fester Unterkünfte an das<br />
Staatshochbauamt Siegen<br />
1978-1988: Baumaßnahmen<br />
25.11.1988: Offizielle Einweihung der<br />
Gesamtanlage JVA Attendorn<br />
1.6.2008: Erster Spatenstich durch Justizministerin<br />
Roswitha Müller-<br />
Piepenkötter für die Neubauten<br />
(geschlossener Vollzug) der Justizvollzugsanstalt<br />
Attendorn<br />
15.1.2011: Inbetriebnahme der gesamten<br />
Neubauten<br />
del der vergangenen vier Jahrzehnte, genauso<br />
wie von der Zeitgeschichte. Wisniewski<br />
war an deutlichen Veränderungen<br />
und der Liberalisierung des<br />
Strafvollzuges seit Ende der 60er Jahre<br />
beteiligt, hatte leitende Funktionen in<br />
großen Strafanstalten wie Gelsenkirchen,<br />
Essen oder Bochum inne. Nach der<br />
Wende dann der Osteinsatz, wo er in<br />
Potsdam Aufbauhilfe vor Ort für den<br />
Strafvollzug in Brandenburg leistete.<br />
Jetzt stellte er sich seiner letzten beruflichen<br />
Aufgabe, der Verlegung des geschlossenen<br />
Vollzugs vom unteren<br />
Schloss in Siegen nach Attendorn, die mit<br />
einem großen Neubauprojekt für 37 Millionen<br />
Euro und zahlreichen organisatorischen<br />
Herausforderungen verbunden<br />
war. Fast genau vor zweieinhalb Jahren,<br />
am 15. Januar 2011, wurde der neue, geschlossene<br />
Bereich neben dem Kloster<br />
Ewig eröffnet. Aber da hatte das Kloster<br />
selbst bereits längst Justizgeschichte geschrieben:<br />
Nachdem es den Arbeitern an<br />
der Biggetalsperre mit zahlreichen Barackenbauten<br />
vorübergehend als Heimstatt<br />
gedient hatte, wurde dort am 2.<br />
Mai 1968 die erste offene Vollzugsanstalt<br />
für erwachsene Strafgefangene mit 500<br />
Haftplätzen eröffnet. <strong>Das</strong> Klientel waren<br />
seinerzeit sogenannte „Fahrlässigkeitstäter“<br />
– sprich Verkehrssünder. Heute ste-<br />
So nehmen die Häftlinge die Umgebung aus<br />
ihrem Zellenfenster wahr.<br />
Reinigungskräfte gibt es in der JVA Attendorn<br />
keine, die Häftlinge werden selbst zum Putzdienst<br />
eingeteilt.<br />
hen insgesamt 390 Haftplätze zur Verfügung,<br />
davon 120 im geschlossenen Vollzug.<br />
Der Name Gut „Ewig“ muss jedoch<br />
keinen Häftling schrecken: Im geschlossenen<br />
Haus werden maximal Freiheitsstrafen<br />
bis zu einer Dauer von zwei Jahren<br />
vollstreckt. Allerdings kann es dennoch<br />
sein, dass hier richtig schwere Jungs einsitzen,<br />
die einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe<br />
oder gar mit anschließender<br />
Sicherungsverwahrung entgegenblicken:<br />
Auch Untersuchungshäftlinge werden in<br />
Attendorn betreut.<br />
<strong>Wir</strong> kommen im Büro von Rainer Wisniewski<br />
an, aus dessen Fenster man einen<br />
herrlichen Panoramablick über die wunderschönen<br />
Parkanlagen des offenen<br />
Vollzugs rund um das alte Gutsgebäude<br />
genießen kann. An der Wand das Hundertwasserhaus,<br />
ein Kalender mit kunst-<br />
Unten: Hat seinen Beruf aus Leidenschaft heraus<br />
gewählt: Gefängnisdirektor Rainer Wisniewski.
Nichts währt ewig...<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
13<br />
vollen Fotografien von den Nobelkarossen<br />
eines Stuttgarter Automobilherstellers<br />
und die Ernennungsurkunde von<br />
Opa Eugen aus der Kaiserzeit. In den Vitrinen<br />
haucht es mehrere Jahrzehnte<br />
Strafvollzug – Wisniewski sammelt<br />
dienstliche Kopfbedeckungen von Justizvollzugsangestellten<br />
aus aller Herren<br />
Länder.<br />
Im Gespräch erfahre ich, dass es ein Strafvollzugsgesetz<br />
gibt, dessen Intention<br />
ähnlich wie bei der Straßenverkehrsordnung<br />
in Paragraph 1 geregelt ist: „Dieses<br />
Gesetz regelt den Vollzug der Freiheitsstrafe<br />
in Justizvollzugsanstalten und der<br />
freiheitsentziehenden Maßregeln der<br />
Besserung und Sicherung.“ Die Strafvollzugsanstalten,<br />
so Wisniewski, hätten einen<br />
wichtigen gesetzlichen und gesellschaftlichen<br />
Auftrag, der Bürger würde<br />
viel für das von ihm investierte Geld<br />
zurückerhalten. „Es wäre einfach fatal“,<br />
so Wisniewski, „wenn wir unsere Leute<br />
unvorbereitet und untherapiert wieder<br />
auf die Gesellschaft loslassen würden.<br />
Vielmehr müssen sie lernen, ein Leben in<br />
sozialer Verantwortung zu führen. Nur<br />
so kann verhindert werden, dass Häftlinge<br />
nach Verbüßung der Strafe rückfällig<br />
würden oder ein Leben lang auf<br />
Transferzahlungen der Gesellschaft angewiesen<br />
seien.“<br />
Mehr als 160 Mitarbeiter <strong>sind</strong> im offenen<br />
und geschlossenen Vollzug des Attendorner<br />
Gefängnisses beschäftigt. Neben den<br />
Beamten des allgemeinen Vollzugsdienstes<br />
stehen auch Sozialarbeiter, Psychologen,<br />
Krankenpfleger- und Krankenschwestern,<br />
zwei Seelsorger sowie die<br />
Mitarbeiter des Werkdienstes, die die Arbeit<br />
in den eigenen Werkstätten und Eigenbetrieben<br />
der Strafvollzugsanstalt koordinieren,<br />
und engagierte Mitarbeiter<br />
der Verwaltung auf der Gehaltsliste.<br />
Die Strafvollzugsanstalt Attendorn ist<br />
fast eine autarke kleine Stadt, die vieles<br />
unter ihrem Dach vereinigt, was man<br />
draußen auch findet. So gibt es Werkstätten,<br />
Eigenbetriebe wie die Schreinerei,<br />
die für ihre Arbeit weit über die<br />
Grenzen Attendorns hinaus bekannt ist,<br />
eine Arzt- und Zahnarztpraxis, Einkaufsmöglichkeiten<br />
für Häftlinge, eine Bibliothek,<br />
einen Sportplatz sowie ein kleines<br />
Fitnesscenter. Besonders stolz ist Wisniewski<br />
während des anschließenden Rundgangs<br />
auf die Einrichtung seiner Haftanstalt:<br />
„Fast alles, was wir hier sehen, ob<br />
Tische, Stühle oder Schränke, wird in<br />
nordrhein-westfälischen Haftanstalten<br />
hergestellt.“<br />
Arbeit ist ein wichtiges Element bei der<br />
Wiedereingliederung von Straftätern in<br />
unsere Gesellschaft. So haben Häftlinge<br />
im offenen Vollzug die Möglichkeit, ganz<br />
normal in den Unternehmen rund um Attendorn<br />
ihrem Tagewerk nachzugehen.<br />
<strong>Das</strong> Gehalt geht jedoch an die Justizbehörden,<br />
die dieses dann nach Abzug<br />
der Haftunterbringungskosten an den<br />
Betroffenen auszahlen. „Hier“, so Wisniewski,<br />
„<strong>sind</strong> wir den Attendorner Unternehmen<br />
zu großem Dank verpflichtet,<br />
die unsere Leute immer wieder nehmen.“<br />
Wer keinen Acht-Stunden-Tag<br />
mehr gewohnt ist, wird in der hauseigenen<br />
Arbeitstherapie oder im Eigenbetrieb<br />
„Schreinerei“ wieder auf ein geregeltes<br />
Leben außerhalb der<br />
Gefängnismauern vorbereitet.<br />
Auch im geschlossenen Vollzug gilt: Wer<br />
arbeitet, der hat es besser. Etwa 12 Euro<br />
verdient ein Häftling am Tag, der in der<br />
gefängniseigenen Werkhalle Teile für Industrieunternehmen<br />
zusammenschraubt<br />
oder vormontiert. Doch die JVA könnte<br />
wesentlich mehr Aufträge annehmen, als<br />
es bisher der Fall ist. „China und Roboter<br />
Im geschlossenen Vollzug werden von den<br />
Häftlingen Montagearbeiten für die heimische<br />
Industrie erledigt.<br />
Auch die medizinische Versorgung der Häftlinge<br />
wird innerhalb der Strafvollzugsanstalt von einem<br />
Team aus Ärzten und Krankenpflegern sichergestellt.<br />
Foto unten: Für Abwechslung in der Gefängnis-<br />
Monotonie sorgt die Bibliothek, in der man auch<br />
DVDs ausleihen kann.
14 WIR SIND ATTENDORN<br />
Nichts währt ewig...<br />
nehmen uns die Aufträge weg“, beklagt<br />
Sarah Decker, Leiterin der Arbeitsabteilung.<br />
Hinzu käme, dass in der heimischen<br />
Industrie teilweise gar nicht bekannt sei,<br />
dass man einzelne Schritte des Fertigungsprozesses<br />
auch kostengünstig in<br />
die Strafvollzugsanstalt auslagern kann.<br />
Ein Teil des Lohnes wird an die Häftlinge<br />
ausgezahlt, der Rest für den Neubeginn<br />
nach der Haftentlassung staatlicherseits<br />
auf die hohe Kante gelegt. Nur wer regelmäßig<br />
arbeitet, kann sich beispielsweise<br />
etwas Luxus wie Tabak oder Zigaretten<br />
leisten.<br />
Förmlich explodiert ist mittlerweile die<br />
Zahl der Untersuchungshäftlinge. Brachten<br />
sie es bisher gerade einmal auf einen<br />
Gesamtanteil von zehn Prozent aller Insassen,<br />
hat sich ihre Zahl mittlerweile<br />
verdoppelt. Eine Ursache für dieses Phänomen<br />
ist die osteuropäische Bandenkriminalität,<br />
kaum ein Tag, an dem man<br />
nicht im Polizeibericht liest, dass wieder<br />
eine organisierte Gruppe von Metalldieben<br />
aufgeflogen sei. Wisniewski: „<strong>Das</strong><br />
stellt uns zunehmend vor Probleme“.<br />
Viele Straftäter <strong>sind</strong> zudem drogenabhängig.<br />
Sie werden während ihrer Haftzeit<br />
therapeutisch begleitet und wenn<br />
medizinisch indiziert, auch mit Methadon<br />
substituiert. Hinzu komme, dass der<br />
Anteil an Psychosen und Schizophrenien,<br />
ausgelöst durch Haschischmissbrauch in<br />
sehr jungen Jahren und dem zunehmenden<br />
Konsum an synthetischen Drogen,<br />
zunähm, was die Haftanstalten vor weitere<br />
Herausforderungen stelle.<br />
Und immer mehr Häftlinge als früher befinden<br />
sich im Greisenalter. Erst kürzlich<br />
musste im offenen Vollzug eine zweite<br />
Wohngruppe für Lebensältere eingerichtet<br />
werden, die grundlegend andere Bedürfnisse<br />
als jüngere Strafgefangene haben.<br />
„Der älteste Häftling“, so Wisniewski,<br />
„der in meiner Zeit hier entlassen<br />
wurde, war bereits 82 Jahre alt.“<br />
Mittlerweile <strong>sind</strong> wir wieder an der<br />
Pforte des offenen Vollzugs angekommen.<br />
Wisniewski öffnet mit einem kleinen,<br />
elektronischen Chip ein stahlbewährtes<br />
Fach, steckt seinen Schlüssel in<br />
eine hierfür vorgesehene Halterung und<br />
auch das Funkgerät, welches zugleich<br />
Notrufmelder ist: „Oberstes Prinzip ist“,<br />
so der Anstaltsleiter, „das kein Schlüssel<br />
und kein Gerät den jeweiligen Sicherheitsbereich<br />
verlassen darf.“ Und so ach-<br />
Foto links oben: Antreten im Flur zum Essen fassen,<br />
auf Wunsch gibt’s auch einen Nachschlag.<br />
Rechts oben: Multifunktional: In den vergitterten<br />
Fenstern deponieren die Häftlinge sowohl Lebensmittel<br />
zur Kühlung, als auch Kleidung und<br />
Schuhe, die ausdünsten sollen.<br />
Wer hier einfährt, kommt so schnell nicht mehr auf freien Fuß:<br />
die Sicherheitsschleuse des geschlossenen Vollzugs.
Nichts währt ewig...<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
15<br />
ten die Beamten auch beim Fototermin<br />
peinlich genau darauf, dass ja kein<br />
Schlüsselbart, sei es auch noch so zufällig,<br />
abgebildet wird. „<strong>Das</strong> würde Ärger mit<br />
dem Justizministerium verursachen –<br />
schließlich könnte jemand versuchen,<br />
den Schlüssel zu kopieren.“<br />
Als sich die schwere Panzerglastür öffnet,<br />
fährt ein Polizei-Bulli vor. Auf dem Rücksitz<br />
ein Häftling, der in U-Haft überstellt<br />
zweimal vergittert, schwere, massive<br />
Stahlstreben sollen vor Ausbruch schützen.<br />
Ein feineres Gitter hingegen verhindert,<br />
dass Gegenstände durch hin- und<br />
herpendeln zwischen den einzelnen Fenstern<br />
ausgetauscht werden können. Je<br />
nach Außentemperaturen nutzen die<br />
Häftlinge die Fensternischen als Kühlschrank<br />
respektive zum Durchlüften von<br />
Schuhen. Im geschlossenen Vollzug<br />
schrumpft die Welt der Insassen auf 10,6<br />
Quadratmeter, inklusive der Nasszelle,<br />
zusammen.<br />
In den Arrestzellen gibt es auch noch die aus vielen<br />
Krimis bekannten Beobachtungsklappen in<br />
den Türen.<br />
wird. <strong>Das</strong> große Rolltor zur Sicherheitsschleuse<br />
im geschlossenen Vollzug öffnet<br />
sich. Über den Fenstern an der Außenfassade<br />
prangen Nummern – „damit man<br />
bei Vorfällen nicht erst groß zählen muss,<br />
sondern sofort den Ort des Geschehens<br />
lokalisieren kann.“ Sämtliche Fenster <strong>sind</strong><br />
Auf einem Gang treffen wir bei der Essensausgabe<br />
den Häftling Kevin M., der<br />
von Beruf Korrosions- und Oberflächenbeschichter<br />
ist. Mehrere kleine Delikte in<br />
der Jugend, dann hat er einmal richtig<br />
zugeschlagen. Sechs Monate auf Bewährung.<br />
Nach dem Verstoß gegen die<br />
Auflagen musste er dann einrücken. Zurzeit<br />
packt er seine sieben Sachen – der<br />
Umzug in den offenen Vollzug gegen<br />
Ende der Haftstrafe steht unmittelbar bevor.<br />
Die Justizvollzugsanstalt Attendorn<br />
lobt er fast über den grünen Klee: „Hier<br />
ist alles neu, schön sauber. Und vor allem<br />
mit den Beamten kann man top klarkommen.“<br />
Es sei allerdings schon ein komisches<br />
Gefühl, nunmehr in den offenen<br />
Vollzug zu wechseln. Und auch der Aufenthalt<br />
dort ist nicht für die Ewigkeit – in<br />
einigen Wochen muss Kevin sich dann<br />
wieder dem Leben draußen stellen.<br />
Am Ende unserer Tour stehe ich wieder<br />
vor der Klappe in der Panzerglasscheibe,<br />
Überschaubare Welt: Kaum mehr als zehn Quadratmeter<br />
ist eine Haftzelle groß.<br />
erhalte meinen Personalausweis sowie<br />
das Smartphone zurück. Der Besuch auf<br />
Gut Ewig hat nicht einmal eine halbe<br />
Ewigkeit gedauert, ich durfte in neun<br />
Stunden einen Blick hinter die Kulissen<br />
einer der interessantesten Attendorner<br />
Einrichtungen werfen. Doch das hat auch<br />
gereicht: Ich genieße sichtlich das Bling,<br />
mit dem mein Mobiltelefon eine neue<br />
Nachricht kundtut und den Blick über die<br />
Landschaften des Sauerlandes – Freiheit<br />
ist eben doch ein ganz besonderes Gut<br />
und alles andere als selbstverständlich.<br />
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16 WIR SIND ATTENDORN<br />
Krankenhaus St. Barbara<br />
Wenn<br />
man<br />
„auf den<br />
Felgen“<br />
läuft<br />
Eine Knieoperation im<br />
Krankenhaus St. Barbara<br />
in Attendorn<br />
Von Anette Leusmann<br />
Wenn man „auf beiden Knien auf<br />
den Felgen“ läuft, ist das Einsetzen<br />
einer Knieprothese oft die letzte<br />
und vor allem einzige Chance, um<br />
die Lebensqualität des Patienten<br />
dauerhaft zu verbessern.<br />
<strong>Wir</strong> haben einen Patienten begleitet,<br />
dem eine solche Operation dabei<br />
helfen sollte, wieder beweglich<br />
zu werden und den Alltag zu meistern.<br />
<strong>Das</strong> Krankenhaus St. Barbara Attendorn<br />
GmbH ist als Krankenhaus<br />
der Grund- und Regelversorgung<br />
voll in das medizinische Leistungsangebot<br />
der Region integriert. In<br />
allen Fachabteilungen steht der Patient<br />
unter dem Motto „In guten<br />
Händen“ im Mittelpunkt.<br />
Der rüstige Rentner erfreute sich<br />
sein ganzes Leben bester Gesundheit<br />
und war bis zu diesem Jahr<br />
nur einmal im Krankenhaus. Doch<br />
mehr und mehr machten ihm die<br />
Knie zu schaffen. Er hatte schwere<br />
Beeinträchtigungen beim Laufen.<br />
Gemeinsame Spaziergänge mit seiner<br />
Frau waren nahezu unmöglich<br />
und bergab ging gar nicht mehr.<br />
Für ihn stand fest: „Die Lebensqualität<br />
ist wirklich beeinträchtigt,<br />
wenn man es nicht irgendwann<br />
machen lässt!“ So besuchte er im<br />
Frühjahr mit seiner Frau einen Vortrag<br />
von Dr. Manfred Kemmerling,<br />
Chefarzt des Orthopädisch Traumatologisches<br />
Zentrum (OTZ) des<br />
Krankenhauses St. Barbara. Regelmäßig<br />
finden in den Seminarräumen<br />
des Krankenhauses Vorträge<br />
der Chefärzte zu den unterschiedlichsten<br />
Themen statt. Dr. Kemmerling<br />
referierte an diesem Abend<br />
über die Endoprothetik. Bei Endoprothesen<br />
handelt es sich um Im-
Krankenhaus St. Barbara<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
17<br />
Ich bin Attendorn,<br />
weil meine Familie<br />
sich hier wohlfühlt<br />
und man hier immer<br />
wieder etwas Neues<br />
entdecken kann, wie<br />
zum Beispiel jetzt im<br />
Sommer der tolle<br />
Brunnen auf dem<br />
Marktplatz.<br />
Paul Selter<br />
plantate, die dauerhaft im Körper bleiben<br />
und den geschädigten Körperteil<br />
ganz oder teilweise ersetzen. Am Bekanntesten<br />
ist das künstliche Hüftgelenk,<br />
aber es werden auch viele Knie- und<br />
Schultergelenke ersetzt, seltener ist der<br />
Einbau von Prothesen am Sprung-, Ellenbogen-<br />
oder Fingergelenk. Bei einer<br />
Knie-Totalendoprothese (Knie-TEP) handelt<br />
es sich um den Ersatz des Kniegelenkes<br />
mit dem Ziel der Wiederherstellung<br />
der natürlichen Beinachse, einer stabilen<br />
Bandführung und schmerzfreien Gelenkbeweglichkeit<br />
sowie der möglichst uneingeschränkten<br />
Gehfähigkeit des Patienten<br />
bei langer Nutzungsdauer der Prothese.<br />
Die geeignete Prothese<br />
„Die Ausführungen von Dr. Kemmerling<br />
waren sehr vertrauenserweckend“, erinnert<br />
sich der Betroffene. Gemeinsam mit<br />
seiner Frau traf er die Entscheidung, nun<br />
zu handeln und holte sich einen Termin<br />
in der Sprechstunde von Dr. Kemmerling<br />
im Krankenhaus. Dort wurde<br />
er auch von dem Chefarzt<br />
persönlich untersucht und<br />
beraten. „Er sagte mir, ich<br />
würde auf beiden Knien<br />
auf den Felgen laufen“,<br />
erzählt der Patient.<br />
Da jedoch die Beschwerden rechts<br />
deutlich schlimmer waren, sollte als erstes<br />
im rechten Knie eine Prothese eingesetzt<br />
werden. Es wurde ein OP-Termin<br />
vereinbart und einen Tag vorher erfolgte<br />
die stationäre Aufnahme, um die notwendigen<br />
Voruntersuchungen und Vorgespräche<br />
zu führen. Dazu gehören neben<br />
der Blutentnahme und dem<br />
Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten<br />
auch die Erstellung eines EKG, sowie<br />
das Anfertigen einer Röntgenaufnahme.<br />
EKG und Röntgen wird beides in der dritten<br />
Etage durchgeführt und somit hat<br />
der Patient kurze Wege. Mit Hilfe des digitalen<br />
Röntgenbildes kann dann von<br />
den Ärzten der Orthopädie per EDV die<br />
geeignete Prothese ermittelt werden.<br />
<strong>Das</strong> Computerprogramm beinhaltet Schablonen<br />
aller Prothesen. Diese können in<br />
das Bild eingefügt werden und somit<br />
kann man die geeignete Größe zur Wiederherstellung<br />
der Geometrie des Gelenkes<br />
finden. Dieses ist sehr wichtig für die<br />
Vorbereitung der OP, welche am nächsten<br />
Tag stattfindet. Auf Station bekam<br />
der Patient Beruhigungsmedikamente,<br />
bevor im Operationssaal die Narkose<br />
eingeleitet<br />
wurde. Es<br />
dauert<br />
etwa eine Stunde, unter höchster Konzentration<br />
des Operationsteams, die<br />
Knie-TEP durchzuführen. Nach der Eröffnung<br />
des Kniegelenks wird der Knochen<br />
präpariert, um die Prothese passgerecht<br />
einzusetzen. Während der OP, und das<br />
gilt für alle Eingriffe, wird das austretende<br />
Blut gesammelt, gereinigt<br />
und später bei Bedarf dem Patienten<br />
wieder als Eigenblutkonserve<br />
zugeführt.<br />
„<strong>Das</strong> ist sehr günstig“, erklärt<br />
Dr. Kemmerling. „Früher<br />
musste der Patient vor<br />
größeren OPs Blut spenden,<br />
was häufig dazu<br />
führte, dass dann vor dem<br />
Eingriff der HB-Wert<br />
schlecht war.“ Nach dem<br />
Eingriff werden die Frisch -<br />
operierten in den Aufwachraum<br />
gefahren und dort<br />
durch Fachpersonal beaufsichtigt.<br />
In der Regel kehren sie<br />
nach einigen Stunden auf die<br />
Station zurück, bei erkennbaren<br />
Problemen bleiben sie eine Nacht<br />
zur Überwachung auf der Intensivstation.
18 WIR SIND ATTENDORN<br />
Krankenhaus St. Barbara<br />
Wieder beweglich werden<br />
Am ersten Tag nach der OP muss noch<br />
weitestgehend das Bett gehütet werden,<br />
die Patienten dürfen sich lediglich einmal<br />
unter Aufsicht des Pflegepersonals<br />
vor das Bett stellen. Ab dem nächsten<br />
Tag beginnt die Mobilisierung des Knies<br />
mit Hilfe der Therapeuten, der dem<br />
Krankenhaus angeschlossenen Physiotherapie.<br />
Jeder Patient bekommt einen individuellen<br />
Therapieplan, der gemeinsam<br />
mit dem Therapeuten erarbeitet wird.<br />
Dazu gehört das Laufen lernen an<br />
Krücken, ebenso wie das Beugen. Dazu<br />
gibt es auf der Station Beugemaschinen.<br />
Hier wird das operierte Bein eingespannt<br />
und langsam bewegt. Man beginnt<br />
mit einer geringen<br />
Gradzahl,<br />
Ziel ist eine Beugung<br />
des Kniegelenkes von 90 Grad.<br />
Diese ist Voraussetzung, damit die Patienten<br />
in die anschließende Reha entlassen<br />
werden können. Die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen den Ärzten, dem<br />
Pflegepersonal und dem Physiotherapeuten<br />
ist unbedingte Voraussetzung und<br />
sie funktioniert im Krankenhaus St. Barbara<br />
Krankenhaus reibungslos, was auch<br />
von den Patienten anerkannt wird. „<strong>Das</strong><br />
Personal ist sehr hilfsbereit und freundlich“,<br />
so das Fazit des älteren Herrn, der<br />
kräftig mitarbeitet, um bald wieder mit<br />
dem rechten Bein richtig laufen zu können.<br />
Einige Monate später wird es unumgänglich<br />
sein, auch an dem linken Bein<br />
eine Knie-TEP durchzuführen. Doch nun<br />
weiß er, wie es funktioniert und dass er<br />
sich im Krankenhaus St. Barbara „in<br />
guten Händen“ befindet.
Krankenhaus St. Barbara<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
19<br />
<strong>Das</strong> Krankenhaus in Zahlen 2012<br />
Abteilungen:<br />
Anästhesie<br />
Chirurgie<br />
Frauenheilkunde<br />
Geburtshilfe<br />
Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde<br />
Innere Medizin<br />
Geriatrie<br />
Orthopädie<br />
Stationär insgesamt<br />
Tagesklinik für Geriatrie<br />
Betten insgesamt<br />
85 Betten<br />
18 Betten<br />
12 Betten<br />
3 Betten<br />
76 Betten<br />
50 Betten<br />
42 Betten<br />
286 Betten<br />
12 Betten<br />
298 Betten<br />
Behandelte Patienten 2012:<br />
voll- und teilstationär: 9.715<br />
ambulant 18.008<br />
Beschäftigte am 31.12.2012:<br />
ärztliches Personal: 60<br />
darunter teilzeitbeschäftigt: 3<br />
nicht-ärztlliches Personal: 329<br />
darunter teilzeitbeschäftigt: 130<br />
Auszubildende: 25<br />
Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />
des Hauptgebäudes: 1979<br />
Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />
eines Um- und Erweiterungsbaus: 2004<br />
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20 WIR SIND ATTENDORN<br />
Mehrgenerationenspielplatz<br />
Für<br />
Jung<br />
und<br />
Alt<br />
Mehrgenerationenspielplatz entsteht mitten in Attendorn<br />
Viel hat sich in Attendorn getan in den<br />
vergangenen Monaten. Gerade in der<br />
östlichen Innenstadt wurde nicht zuletzt<br />
durch den Bau des Hanse-Hotels ein Anziehungspunkt<br />
für die Hansestadt geschaffen.<br />
Nun soll ein Mehrgenerationenspielplatz<br />
an der Finnentroper<br />
Straße im Bereich zwischen Hanse-Hotel<br />
und Euronics XXL Corte entstehen. Im<br />
Ausschuss für Planung und Umwelt wurden<br />
jetzt die ersten Pläne für das rund<br />
3000 Quadratmeter große Grundstück<br />
vorgestellt.<br />
Demnach wird die geplante Fläche in einen<br />
begrünten Parkbereich und in eine<br />
Mehrzweckfläche aufgeteilt. Der begrünte<br />
Bereich soll mit einem Weg, kleinen<br />
Hügeln, Gehölzen, Hecken, Bänken,<br />
Rasenflächen sowie Spielgeräten für Kinder,<br />
Klettermöglichkeiten sowie Fitnessgeräten<br />
für Senioren ausgestattet werden.<br />
Der maximal zwei Meter hohe Hügel<br />
soll dabei gegenüber der Finnentroper<br />
Straße einen Sichtschutz bieten und<br />
damit die Akzeptanz der Fitnessgeräte<br />
erhöhen.<br />
Auf der mit Kantensteinen eingefassten<br />
Mehrzweckfläche sollen auf einer<br />
Teilfläche zwei Boule-Plätze eingerichtet<br />
werden. Sie bietet innenstadtnah mit ihrer<br />
wassergebunden Decke verschiedene<br />
Möglichkeiten. Hier könnten im Sommer<br />
durch die Anlage eines Beachvolleyball-<br />
Feldes oder im Winter durch die Anlage<br />
einer Eislauffläche abwechslungsreiches<br />
Programm geboten werden. „Wenn mal<br />
jemand ein Platzkonzert in Innenstadtnähe<br />
geben möchte – hier hätte man<br />
eine Fläche“, erklärt Martin Plückebaum<br />
von der Stadtverwaltung. Auch für Frisbee<br />
oder andere Freizeitbeschäftigungen<br />
würde sich die gut 1000 Quadratmeter<br />
große Fläche anbieten.<br />
Bürgermeister Hilleke beschreibt die<br />
Idee: „Mit dem kleinen Park, dem Mehrgenerationenspielplatz<br />
und einer Multifunktionsfläche<br />
schaffen wir in der östlichen<br />
Innenstadt einen vielfältig<br />
nutzbaren Ort der Begegnung für alle
Mehrgenerationenspielplatz<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
21<br />
Attendorner und natürlich auch<br />
für unsere Gäste. Durch die Spielgeräte<br />
und die Ruhebänke lädt<br />
der Platz zum Verweilen und zu<br />
Gesprächen ein.“ Besonders freut<br />
sich Hilleke auf die zwei Boule-<br />
Plätze, die durch eine Laterne<br />
auch für abendliche Spiele ausgeleuchtet<br />
werden. „Ich hoffe auf<br />
viele schöne Frühlings-, Sommerund<br />
Herbstabende, damit diese<br />
Plätze oft genutzt werden können.<br />
Aus meinen Urlauben in<br />
Frankreich weiß ich, dass dies nicht<br />
nur für die Spieler, sondern auch<br />
für die Zuschauer unglaubliche<br />
entspannende Stunden mit<br />
Plausch und viel Spaß <strong>sind</strong>. Und<br />
anstelle des in Frankreich obligatorischen<br />
Glases Rotwein und Baguette gehen bei<br />
uns natürlich auch ein anderes Getränk<br />
und ’ne Frikadelle“, so Hilleke mit einem<br />
Schmunzeln.<br />
Aber auch an die kalten Wintertage wird<br />
bei der Gestaltung des Platzes im Rathaus<br />
gedacht. „<strong>Wir</strong> planen, eine<br />
Teilfläche so herzurichten, dass wir diese<br />
bei Minustemperaturen wässern können,<br />
damit sich dort eine Eisfläche bilden<br />
kann, auf der dann Schlittschuhlaufen<br />
möglich ist. Allerdings suchen wir noch<br />
nach einer bautechnischen Umsetzungsmöglichkeit“,<br />
so Carsten Graumann. Baudezernent<br />
und Bürgermeister <strong>sind</strong> sich sicher,<br />
dass dieser Platz, der neue<br />
Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet, mithelfen<br />
wird, die Aufenthaltsqualität in<br />
der Hansestadt weiter zu steigern."<br />
Der Stadtsportverband Attendorn und<br />
die Seniorensport-Verantwortlichen haben<br />
schon ihre Unterstützung zugesagt<br />
und werden am Projekt mitarbeiten.<br />
Noch in diesem Jahr sollen die Bodenarbeiten<br />
erfolgen und im Herbst könnten<br />
erste Pflanzen die Fläche verschönen. Im<br />
kommenden Jahr steht dann die endgültige<br />
Aufteilung des begrünten Parkbereichs<br />
fest und die Spiel- und Fitnessgeräte,<br />
ein Sandkasten oder Trampolin,<br />
Bänke und andere Ausstattungen für einen<br />
Spielplatz werden dann errichtet.<br />
Die Ausstattung des Mehrgenerationenspielplatzes<br />
wird großzügig von der<br />
Volksbank Bigge-Lenne unterstützt.<br />
„<strong>Wir</strong> bekennen uns zu unserer regionalen<br />
Verantwortung und lassen nicht<br />
locker, bürgerschaftlich motivierte Projekte<br />
wie die Investition in die Sportgeräte<br />
für mehrere Generationen zu unterstützen“,<br />
betont Michael Griese,<br />
Vorstandsmitglied der Volksbank Bigge-<br />
Lenne. „Es wird ein Kommunikationszentrum<br />
für Jung und Alt entstehen. <strong>Wir</strong><br />
machen den Weg – gerne auch generationsübergreifend<br />
– dafür frei. Durch regelmäßiges<br />
Training an den Sportgeräten<br />
können sich die Attendorner fit für<br />
dieZukunft machen. <strong>Das</strong> unterstützen<br />
wir, weil Dynamik und Beweglichkeit zur<br />
Weiterentwicklung beitragen. Genau damit<br />
identifiziert sich die Volksbank<br />
Bigge-Lenne,“ so Michael Griese ab -<br />
schließend.<br />
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22 WIR SIND ATTENDORN<br />
rüsche catering 2013<br />
Kulinarik, Kunst und Können<br />
für besondere Anlässe<br />
Spitzenküche, professioneller Service und ein<br />
feines Gespür für Raumgestaltung: Im Familienunternehmen<br />
Rüsche Catering ergänzen<br />
sich unterschiedliche Talente mit viel Lust an<br />
Perfektion. Namhafte Unternehmen in Südwestfalen<br />
und darüber hinaus stehen auf<br />
der Referenzliste. Wer die Attendorner Profis<br />
beauftragt, erhält immer eine besondere Veranstaltung,<br />
bei der sich die Gäste wohlfühlen<br />
und Geschmackvolles genießen.<br />
Firmenjubiläum, Hochzeit, Familienfest oder Kulinarisches Kino auf der<br />
Berlinale: Rüsche Catering macht aus jedem Thema eine stimmige<br />
Gesamtinszenierung, die lange nachwirkt.<br />
wischen tonnenschweren Stahlcoils<br />
Z und Eisenträgern lassen die Gäste an<br />
festlich gedeckten Tischen die Sektgläser<br />
klingen. Mit dem Start des 4-Gänge-<br />
Menüs naht der kulinarische Höhepunkt<br />
des 100. Firmenjubiläums der Heinrich<br />
Huhn GmbH & Co. KG in Drolshagen.<br />
In der temporären Küche nebenan ist<br />
Chefkoch Rolf Rüsche derweil vollkommen<br />
entspannt. Hinter ihm steht eine exzellente<br />
Mannschaft, der Ablauf ist perfekt<br />
vorbereitet, und das Essen für 200 Gäste<br />
verdient das Urteil „erstklassig“ – so wie<br />
das gesamte zweitägige Veranstaltungsprogramm,<br />
das Rüsche Catering gemeinsam<br />
mit der Agentur „DWFB“ im vergangenen<br />
Sommer realisiert hat. „<strong>Wir</strong> nehmen<br />
dem Kunden die Planung, Koordination<br />
und Durchführung ab, er hat in uns nur<br />
einen Ansprechpartner“, erklärt Oliver<br />
Rüsche, der als Juniorchef für die Organisation<br />
komplexer Projekte zuständig ist.<br />
Als Architekt bringt er ein ausgeprägtes<br />
Verständnis für Raum, Licht und Insze-
WIR SIND ATTENDORN<br />
23<br />
rüsche catering 2013<br />
Geschmack in den Genen: Oliver Rüsche, Rolf Rüsche und Nicole Darley sorgen<br />
zusammen mit ihrer motivierten Mannschaft in der Küche und im Service für<br />
exquisite Genussmomente.<br />
nierung mit, das sich perfekt mit den<br />
Kompetenzen seiner Schwester Nicole<br />
Darley im Bereich Service ergänzt. Ihre<br />
Talente haben die Geschwister von den Eltern<br />
Rolf und Marlies Rüsche mitbekommen.<br />
Sie leiteten ein mit Michelin-Stern<br />
ausgezeichnetes Restaurant, bevor sie ihr<br />
Catering-Unternehmen<br />
gründeten. Dieses<br />
besondere Familienteam<br />
steht seitdem für<br />
hohe Kochkunst und<br />
perfektes Eventmanagement.<br />
So findet<br />
sich das Thema eines<br />
Anlasses auf Wunsch<br />
von der Menüfolge und Tischdekoration<br />
über das Künstlerprogramm bis hin zur<br />
Raumgestaltung wieder.<br />
„Große Veranstaltungen erfordern professionelle<br />
Disziplin“, weiß Nicole Darley.<br />
„Schließlich gibt es keine Generalprobe<br />
für ein 4-Gänge-Menü.“ Präzision und<br />
Gelassenheit strahlen die Rüsches auch im<br />
größten Trubel aus, etwa wenn Filetsteaks<br />
für mehr als 950 Personen auf den Punkt<br />
gegart und serviert werden müssen. So wie<br />
beim Gala-Dinner anlässlich des 100. Geburtstags<br />
der Albrecht Jung GmbH & Co.<br />
„In Südwestfalen sprechen wir die<br />
Sprache unserer Kunden.“ – Oliver Rüsche<br />
KG in Schalksmühle, wobei sich wieder<br />
einmal das herausragende Zusammenspiel<br />
von Küche und Service bewiesen hat.<br />
Bereits zweimal führte Rüsche Catering<br />
auf der Berlinale gastronomisch Regie.<br />
Die Attendorner leiteten gemeinsam mit<br />
dem Team von „BioBuffet“ aus Berlin das<br />
exklusiv zum Festival errichtete Restaurant<br />
„Gropius Mirror“, wo die Mannschaft<br />
Sterneköche bei der Zubereitung ihrer<br />
Menüs unterstützte. Filmreif war auch die<br />
Leitung der Polizeikantine bei Dreharbeiten<br />
zum Kölner Tatort, die Rüsche Catering<br />
Anfang des Jahres<br />
übernommen hatte.<br />
Trotz des überregionalen<br />
Erfolgs ist Südwestfalen<br />
der wichtigste<br />
<strong>Wir</strong>kungskreis. Seit<br />
Januar 2013 betreuen<br />
Rüsche-Teams neben<br />
drei Produktionsküchen in Schwerte,<br />
Dortmund und Attendorn auch die Betriebskantine<br />
von Muhr und Bender. Im<br />
Herbst stehen weitere große Events bevor,<br />
teils mit 2.000 Gästen. Herausforderungen,<br />
die Rüsche Catering wieder mit unaufgeregter<br />
Professionalität meistern wird.
24 WIR SIND ATTENDORN<br />
Rettungshundestaffel<br />
Der beste Freund<br />
des Menschen...<br />
...kann sogar Leben retten<br />
Sie heißen Merlin und Butch, Balu und<br />
Schröder, Lotte und Sam. Eigentlich ganz<br />
normale Hunde. Wäre da nicht ihre Arbeit<br />
für die BRH-Rettungshundestaffel<br />
Südwestfalen. Man merkt sofort: Sie wollen<br />
arbeiten, wollen ihr Nase benutzen,<br />
Menschen suchen, freuen sich auf die Belohnung.<br />
Wenn jede Minute über Leben und Tod<br />
einer vermissten Person entscheidet,<br />
kann es nichts und niemand mit einem<br />
gut ausgebildeten Rettungshund aufnehmen.<br />
Er ist schneller als jedes technische<br />
Gerät. Er kann Menschen in dichtem Unterholz<br />
genauso aufspüren wie Überlebende<br />
unter zentnerschweren Trümmern<br />
oder Lawinen. Er kriecht durch dichtes<br />
Unterholz, durch winzige Spalten, über<br />
Schutt, Scherben und wacklige Untergründe.<br />
Ein einziger Rettungshund ersetzt<br />
etwa 50 Polizisten einer Suchkette.<br />
Gut ausgebildete Rettungshunde <strong>sind</strong> die<br />
besten Ortungsgeräte der Welt.<br />
Die Rettungshundestaffel Südwestfalen<br />
e.V. (RHS) wurde am 2. Februar 2001 gegründet.<br />
Die Staffel ist Mitglied im Bundesverband<br />
Rettungshunde e.V. (BRH)<br />
und seit dem 20. April 2010 in das Notfallsystem<br />
/ Katastrophenschutz des Kreises<br />
Olpe eingebunden. Die Einsätze der<br />
RHS erfolgen ehrenamtlich und <strong>sind</strong> somit,<br />
wie die Einsätze sämtlicher Rettungshundestaffeln<br />
des BRH, kostenlos.<br />
Der BRH ist die größte Rettungshunde<br />
führende Organisation Deutschlands. Sie<br />
verfügt bundesweit über rund 600 geprüfte,<br />
einsatzfähige Rettungshundeteams.<br />
Davon befinden sich 103 Teams in<br />
NRW. Diese Rettungshundeteams stehen<br />
jederzeit als Verstärkung der vor Ort befindlichen<br />
Rettungshundestaffeln zur<br />
Verfügung. Ausgebildet werden zurzeit<br />
noch weitere 940 Rettungshunde.<br />
Zweck der BRH-Rettungshundestaffel<br />
Südwestfalen ist es überall dort zu helfen,<br />
wo durch den Einsatz seiner Mittel<br />
Leben und Gesundheit von Mitmenschen<br />
erhalten, geschont oder geschützt werden<br />
können. Der Zweck der RHS wird insbesondere<br />
durch die Übernahme und<br />
Vermittlung von Rettungshundeeinsätzen<br />
bei Unglücksfällen und Katastrophen<br />
verwirklicht.<br />
Die RHS setzt zur Suche nach vermissten<br />
oder verschütteten Personen geprüfte<br />
Rettungshundeteams, Zugführer und<br />
Helfer sowie für Transport und Einsatzführung<br />
erforderliche Fahrzeuge und<br />
Mittel ein.<br />
Auch beim Training steht das Suchen von<br />
Menschen im Mittelpunkt. Woche für<br />
Woche verstecken sich in unterschiedlichem<br />
Gelände Personen, die dann mit<br />
viel Enthusiasmus aufgespürt werden.<br />
<strong>Das</strong> Leckerchen ist Belohnung und Anerkennung<br />
zugleich.
Rettungshundestaffel<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
25<br />
Aufwendige Arbeit<br />
Unterstützung ist immer willkommen<br />
Die BRH-Rettungshundestaffel Südwestfalen<br />
verfügt derzeit über vier Rettungshundeteams<br />
Fläche und drei Rettungshundeteams<br />
Trümmer. Außerdem<br />
befinden sich noch weitere acht Flächenund<br />
Trümmerhunde sowie drei Mantrailer<br />
in Ausbildung.<br />
„Die Rettungshundearbeit ist sehr zeit-,<br />
aber auch kostenaufwendig. Es gehört<br />
eine Menge Idealismus dazu, aber sie<br />
macht auch viel Spaß“, <strong>sind</strong> sich die Mitglieder<br />
der Staffel einig. Zurzeit trainieren<br />
sie zweimal wöchentlich, sonntags<br />
ganztägig und einmal in der Woche<br />
abends etwa zwei bis drei Stunden. In<br />
den Wintermonaten fällt das Abendtraining<br />
aus. An dessen Stelle tritt ein Theorieunterricht.<br />
„An der Rettungshundearbeit interessierte<br />
Personen können uns gerne kontaktieren.<br />
Benötigt werden aber nicht<br />
nur Hundeführer und ihre Hunde, sondern<br />
auch Helfer im Training und bei<br />
Einsätzen“, erklären die Hundeführer.
26 WIR SIND ATTENDORN<br />
Rettungshundestaffel<br />
Die BRH-Rettungshundestaffel Südwestfalen bildet aus:<br />
Die Flächenhunde haben die Aufgabe, vermisste Personen<br />
in teils unwegsamem, unübersichtlichem Gelände aufzufinden.<br />
Ein einzelner Rettungshund sucht im Einsatz, selbst bei<br />
Dunkelheit, rund 50.000 bis 70.000 Quadratmeter in kurzer<br />
Zeit ab. Bei der Prüfung zum Flächenhund stehen dem Rettungshundeteam<br />
für 20.000 bis 25.000 Quadratmeter nur 25<br />
Minuten zur Verfügung. In dieser Zeit muss der Hund bis zu<br />
drei Versteckpersonen finden.<br />
Häufig werden ältere verwirrte Menschen vermisst, die sich auf<br />
Spaziergängen verirren oder Kinder, die nicht mehr nach<br />
Hause finden. Aber auch Unfallopfer, die unter Schock weglaufen<br />
oder aus dem Auto geschleudert<br />
werden.<br />
Nicht zuletzt <strong>sind</strong> es aber auch<br />
suizidgefährdete Menschen, die<br />
einen Abschiedsbrief geschrieben<br />
haben und vermisst werden.<br />
Oftmals ist, wie auch in diesem<br />
Winter, aufgrund der Witterungsverhältnisse<br />
Eile geboten.<br />
Die Trümmersuchhunde kommen bei Katastrophen<br />
wie Erdbeben, Explosionen, Gebäudeeinstürzen, Gruben -<br />
unglücken und anderen Situationen zum Einsatz.<br />
Diese Hunde <strong>sind</strong> in der Lage, sich sehr vorsichtig auf den<br />
Trümmern zu bewegen und nach verschütteten, noch lebenden<br />
Menschen zu suchen.<br />
Die Hunde lassen sich bei ihrer Sucharbeit weder von den verschiedensten<br />
Gerüchen, Rauch und Lärm, noch durch die teilweise<br />
schweren Geräte der Rettungsmannschaften<br />
ablenken.<br />
Der Trümmerhund muss die<br />
menschliche Witterung aus einer<br />
Vielzahl anderer Gerüche<br />
herausarbeiten und unter Umständen<br />
Personen auffinden,<br />
die unter dicken Trümmerlagen<br />
verschüttet <strong>sind</strong>. Hat der Hund<br />
eine menschliche Witterung<br />
aufgenommen und ausgearbeitet,<br />
zeigt er seinen Fund durch<br />
Bellen an.<br />
Der Mantrailer sucht, anders als der Trümmer- oder<br />
Flächensuchhund, immer eine ganz bestimmte Person. Er erhält<br />
seinen Suchauftrag anhand eines Gegenstandes, an dem<br />
optimalerweise nur der Geruch der vermissten Person haftet.<br />
Die Suche beginnt meist dort, wo die Person das letzte Mal gesehen<br />
wurde oder sogar losgegangen ist. Der Hund sucht die<br />
vermisste Person anhand der von ihr hinterlassenen Geruchsspur.<br />
Dies ist möglich, weil jeder Mensch ständig winzige Hautpartikel<br />
verliert. Die <strong>sind</strong> mit Bakterien der individuellen Hautflora<br />
des jeweiligen Menschen behaftet. Damit hinterlässt jede<br />
Person auch ihre eigene Geruchsspur. Der als Mantrailer ausgebildete<br />
Hund verfolgt diese Spur, er kann sie von der Spur anderer<br />
Menschen unterscheiden und ihr sogar in Wohngebieten<br />
folgen. Dabei entscheiden viele Faktoren, wie das Alter der<br />
Spur, die Witterung, die Untergründe, starker Wind, aber auch<br />
Rasse und Ausbildungsstand, über den Erfolg des Mantrailers.<br />
Am Ende der Ausbildung stehen die Prüfungen zum Rettungshund<br />
in der Fläche, in den Trümmern oder als Mantrailer.<br />
Aber damit ist die Ausbildung nicht beendet. Die Prüfungen<br />
<strong>sind</strong> jährlich zu wiederholen. Denn nur geprüfte<br />
Rettungshundeteams dürfen in den Einsatz. Hinzu kommt<br />
eine jährliche Einsatzüberprüfung, und zwar nicht nur der<br />
Teams, sondern auch der Suchgruppenhelfer. Einsatzleiter<br />
und Ausbilder müssen jährlich an Weiterbildungsmaßnahmen<br />
des BRH teilnehmen.
Rettungshundestaffel<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
27<br />
Die BRH-Rettungshundestaffel<br />
Südwestfalen arbeitet ehrenamtlich.<br />
Ihre Einsätze <strong>sind</strong> absolut<br />
kostenlos! „Ohne Ihre<br />
Spenden und auch die Unterstützung<br />
unserer Sponsoren<br />
wäre unsere Arbeit in den vergangenen<br />
Jahren und die Errichtung<br />
des Trümmergeländes<br />
nicht möglich gewesen“,<br />
erklären die Mitglieder. War<br />
es anfangs noch schwierig, ein<br />
oder vielleicht sogar mehrere<br />
Trainingsgelände zu finden,<br />
so hat die BRH-Rettungshundestaffel<br />
Südwestfalen mittlerweile<br />
Unterstützer, die es<br />
ihr ermöglichen, auf unterschiedlichstem<br />
Terrain zu<br />
üben. Ein Problem bleibt bestehen:<br />
Im Raum Attendorn<br />
wird derzeit dringend nach einem<br />
Stellplatz für das Einsatzfahrzeug<br />
gesucht.<br />
iKontaktdaten:<br />
BRH Rettungshunde staffel<br />
Südwestfalen e.V.<br />
Postfach 0145<br />
57425 Attendorn<br />
Ansprechpartner:<br />
1. Vorsitzende<br />
Christine Behninger<br />
Tel. 0151/17812660<br />
Ausbildungswartin Monika<br />
Schulenburg<br />
Tel. 0178/8821648<br />
Einsatzleiter und Materialwart<br />
Jürgen Junge<br />
Tel. 0171 / 1431310<br />
Alarmierung unter<br />
Tel. 0700 / 27 44 86 33<br />
Rettungseinsätze werden<br />
durch die Feuerwehr oder<br />
Polizei koordiniert.<br />
Wenden Sie sich daher<br />
auch an die bekannten Notrufnummern<br />
110 und 112<br />
Spendenkonto:<br />
Volksbank Bigge – Lenne<br />
e.V., Konto Nr. 274 693 4300<br />
BLZ: 460 628 17<br />
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28 WIR SIND ATTENDORN<br />
Hoch über der Bigge<br />
Aussichtsplattform wird am 3. Juli eingeweiht<br />
Ein Kunstobjekt aus Licht und Stahl.<br />
Hoch über den Wäldern des Biggesees.<br />
Ein Gefühl, als würde man schweben.<br />
Ausblicke, die bislang noch unbekannt<br />
waren. Und jetzt ist es so weit: Die Aussichtsplattform<br />
in der Waldenburger<br />
Bucht steht kurz vor ihrer Vollendung.<br />
Nach nur wenigen Monaten Bauzeit<br />
wurde jetzt die Stahlkonstruktion an Ort<br />
und Stelle hoch über dem Biggesee angebracht.<br />
Nur noch wenige Arbeiten<br />
müssen erledigt werden, bevor die Aussichtsplattform<br />
am 3. Juli offiziell eröffnet<br />
werden kann.<br />
Der Landschaftsraum Bigge- und Listersee<br />
steht vor weitreichenden Veränderungen.<br />
Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket<br />
im Zuge der Regionale<br />
2013 sollen die Seen und die umliegende<br />
Landschaft in den kommenden Jahren<br />
deutlich an Attraktivität gewinnen.<br />
„Bigge- und Listersee besitzen ein großes<br />
Potenzial, das wir jetzt mit Hilfe der Regionale<br />
wecken können. Die vielen geplanten<br />
Maßnahmen werden dazu beitragen,<br />
den Tourismus nachhaltig zu<br />
stärken. Sie werden aber auch für uns<br />
Marion Schwarte von der Sparkassenstiftung,Planer Mathias Großöhme von der Stadtverwaltung<br />
und Bürgermeister Wolfgang Hilleke (v.l.) vor der noch nicht ganz fertigen Aussichtsplattform hoch<br />
über dem Biggesee. Die Stahlbauer im Hintergrund können schon jetzt den unvergleichlichen Blick<br />
aus luftiger Höhe genießen.<br />
Einheimische ein gutes Stück mehr Lebensqualität<br />
schaffen, weil wir unsere<br />
Landschaft auf neue Weise erleben“,<br />
sagt Attendorns Bürgermeister Wolfgang<br />
Hilleke. In der Umsetzung dieser<br />
Idee ist die Aussichtsplattform als Landschaftskunstobjekt<br />
an der SGV-Hütte ein<br />
besonderer Baustein in dem Gesamtpaket.<br />
Die zügige Realisierung war nur mit<br />
Hilfe der Stiftung der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem<br />
möglich,<br />
die einen Großteil der Kosten der Aussichtsplattform<br />
übernommen hat.<br />
Wie ist die Idee zu diesem Objekt überhaupt<br />
entstanden? Mathias Großöhme<br />
von der Stadt Attendorn gerät ins<br />
Schwärmen, wenn er über die Anfänge<br />
und Ideen, die hinter dem Projekt stehen,<br />
spricht. „Ich bin dann mal zur SGV-<br />
Hütte gegangen und wollte mich inspirieren<br />
lassen“, erklärt der Architekt. „Als<br />
ich aus dem Wald heraus auf die Lichtung<br />
kam, hatte ich den berühmten Aha-<br />
Effekt und war von der Aussicht über<br />
den Biggesee begeistert.“ Von nun an<br />
war seine Kreativität gefragt. „Bei mir<br />
steht immer der Mensch im Mittelpunkt“,<br />
erklärt Großöhme. Und das hat<br />
sich dann auch in seinen Plänen widergespiegelt.<br />
Die Plattform stellt für Wanderer<br />
und Besucher aus Richtung Waldenburg<br />
oder Damm kommend ein<br />
sichtbares und anzustrebendes Ziel mit<br />
dem „Versprechen“ dar, von hier oben<br />
aus die Landschaft und die Aussicht auf<br />
besondere Weise zu erleben. Wer den<br />
Anstieg genommen hat, kann auf der<br />
Plattform einen atemberaubenden Ausblick<br />
auf die Talsperre, die Gilberginsel,<br />
die Burgruine Waldenburg und die umliegenden<br />
Wälder genießen. Auf der<br />
Plattform wird man über den Baumkronen<br />
stehen und dadurch eine völlig andere<br />
Wahrnehmung der Natur und Umgebung<br />
erleben. Ähnlich der<br />
Vogelperspektive vermittelt der Gang<br />
über die Baumkronen ein Gefühl von<br />
Freiheit und Weite.<br />
Die Konstruktion besteht aus einem zehn<br />
Meter langen Steg, der zu einer Platt-
Hoch über der Bigge<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
29<br />
Im heimischen Metallbaubetrieb Olaf Geschwinde wurde ebenfalls an der Realisierung des Projektes<br />
gebaut.<br />
form mit acht Meter Durchmesser führt.<br />
Durch diesen Aufbau werden die Besucher<br />
hinaus in Richtung See geführt und<br />
haben durch die runde Form des Stegs<br />
die Möglichkeit, unterschiedlichste Sichtweisen<br />
auf sich wirken zu lassen. Ob der<br />
Blick auf den Biggedamm, in die Waldenburger<br />
Bucht oder auf die Wipfel der<br />
Bäume, hier erschließen sich völlig neue<br />
Einblicke und Perspektiven.<br />
Die weichen und runden Formen stehen<br />
dabei im Kontext mit den Buchten des<br />
Biggesees, dem runden Leuchtturm, mit<br />
den Hügeln der Umgebung und bilden<br />
einen Kontrast zum gradlinigen Biggedamm.<br />
Der untere Ring ist aus Cortenstahl,<br />
also einem Stahl,<br />
dessen äußere<br />
Schicht aus Rost besteht.<br />
Dieser Ring<br />
wird von innen durch<br />
blaues LED-Licht beleuchtet.<br />
In der Mitte der<br />
runden Plattform soll eine<br />
neun Meter lange Nadel<br />
scheinbar schweben, die<br />
mit weißem Licht angestrahlt<br />
wird und so<br />
einen Kontrast zum<br />
blauen Ring bildet.<br />
Ausreichend<br />
Strom werden in<br />
Zukunft zehn<br />
Photovoltaik-Module<br />
liefern, die allerdings<br />
erst nach der Fertigstellung<br />
angebracht werden können,<br />
ebenso wie eine Infosäule, die den Besuchern<br />
weitere Details über die Umgebung<br />
verraten wird. Die Hauptkonstruktion<br />
besteht aus verzinktem Stahl, der<br />
anfangs noch eine recht glänzende Optik<br />
haben wird, die jedoch im Laufe der ersten<br />
Monate verwittert und matt wird, so<br />
dass die strahlende Nadel in der Mitte in<br />
den Vordergrund gelangt.<br />
Viel ist in der Vergangenheit über die<br />
Aussichtsplattform gesprochen worden.<br />
Anfangs sollte sie in gedachter direkter<br />
Linie von der Zuwegung entlang der<br />
SGV-Hütte auf den See gebaut werden,<br />
um so eine achsiale Verbindung zur Gilberginsel<br />
zu schaffen. Diesen Plänen<br />
hatte der Rat der Hansestadt im Dezember<br />
2011 einstimmig zugestimmt.<br />
Nachdem einige Monate später deutlich<br />
geworden war, dass speziell in den Reihen<br />
des SGV dies nicht gewünscht war,<br />
wurde zwischen Bürgermeister Hilleke<br />
und dem Vereinsvorstand ein dahin gehender<br />
Kompromiss gefunden, das Objekt<br />
um 6,50 Meter nach rechts zu verschieben.<br />
Dieser Vorschlag, bei dem der<br />
heutige Blick auf den See erhalten bleibt<br />
und dennoch die Möglichkeit einer veränderten<br />
Wahrnehmung der Aussicht geschaffen<br />
wird, wurde in einer späteren<br />
Mitgliederversammlung des SGV mehrheitlich<br />
angenommen.<br />
Allerdings kam es durch die andersartige<br />
Topografie am neuen Standort und die<br />
dort vorgefundene Bodenbeschaffenheit<br />
zu erheblichen Problemen und Mehrkosten.<br />
Die Stützen mussten unter anderem<br />
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30 WIR SIND ATTENDORN<br />
Hoch über der Bigge<br />
Die Nadel wurde stundenlang poliert und<br />
auf Hochglanz gebracht.<br />
um rund zwei Meter verlängert werden<br />
und das Gesamtgewicht erhöhte sich von<br />
bislang sieben Tonnen auf elf Tonnen.<br />
Um die benötigte Stabilität zu bekommen,<br />
mussten nun Torsionsrohre angebracht<br />
werden, deren Verarbeitung zusätzliche<br />
Probleme mit sich brachte. Die<br />
Stahlbauer der Firma Metallbau Schrilz<br />
haben alleine 280 Meter Schweißnähte<br />
erstellt. Und dafür sage und schreibe 182<br />
Kilo Schweißdraht verwendet. Aber auch<br />
der heimische Metallbaubetrieb Olaf Geschwinde<br />
arbeitete am Bau der Aussichtsplattform.<br />
So wurden hier beispielsweise<br />
die Edelstahlgeländer angefertigt.<br />
Eine weitere beeindruckende Zahl ergibt<br />
sich auch aus der Berechnung der Statik,<br />
die alleine 580 Seiten umfasst! Ein unglaublicher<br />
Materialaufwand, den man<br />
dem filigranen Landschaftskunstobjekt<br />
aber nicht ansieht.<br />
Bürgermeister Hilleke weiß um die verschiedentlich<br />
noch bestehende Skepsis,<br />
ist aber zuversichtlich, dass die Aussichtsplattform<br />
nach ihrer Fertigstellung restlos<br />
überzeugen wird. „Der Eiffelturm<br />
wurde schon vor Baubeginn in einigen<br />
gesellschaftlichen Kreisen lautstark als<br />
unnötig, hässlich und zu teuer kritisiert.<br />
Heute ist er nicht nur das meistbesuchte<br />
Wahrzeichen der Welt, sondern zudem<br />
auch Vorbild vieler Nachahmerbauten“,<br />
so Hilleke.<br />
Sollte sich die Aussichtsplattform im Zusammenspiel<br />
mit den vielen weiteren<br />
Maßnahmen zu dem erhofften touristischen<br />
Magneten entwickeln, können im<br />
Übrigen auch die heimischen Einzelhändler<br />
und Gastronomen durch die zusätzliche<br />
Kaufkraft profitieren. Es müssen ja<br />
nicht 7 Millionen Menschen sein – so<br />
viele besuchen nämlich jedes Jahr den<br />
Eiffelturm.<br />
„Gut.e<br />
Aussicht“<br />
Einweihung der Aussichtsplattform<br />
am Biggesee<br />
Unter dem Motto „Gut.e Aussicht: der<br />
Bigge-Panorama-Steg“ fördert die Stiftung<br />
der Sparkasse für Attendorn, Lennestadt<br />
und Kirchhundem das außergewöhnliche<br />
Landschaftskunstobjekt<br />
oberhalb der Waldenburger Bucht am<br />
Biggesee. <strong>Das</strong> filigran anmutende Gebilde<br />
ragt mit einer Höhe von 90 Metern<br />
über die Baumwipfel. Als begehbares<br />
Kunstobjekt vermittelt es ein Erlebnis<br />
von Freiheit in direktem Bezug zu dem<br />
umgebenden Naturraum Biggesee.<br />
Links: Allein 182 Kilo Schweißdraht wurden beim<br />
Bau der Aussichtsplattform verwendet.<br />
Unten: Die Stahlbauer der Firma Metallbau<br />
Schrilz beim Zusammenbau der Konstruktion.
Hoch über der Bigge<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
31<br />
dorn-Lennestadt-<br />
Kirchhundem,<br />
und sein Vorstandskollege<br />
Bernd Schablowski<br />
sowie die<br />
1. Vorsitzende<br />
der SGV-Ortsgruppe<br />
Attendorn,<br />
Claudia Schmitz.<br />
Außerdem waren alle<br />
Ratsfraktionen eingeladen, ein<br />
Jurymitglied zu entsenden. Die meisten<br />
Fraktionen waren der Einladung<br />
gefolgt. Sie waren vertreten durch<br />
Rita in der Weide (Bündnis 90/Grüne),<br />
Inga Isphording (SPD), Marcel Surrey<br />
(FDP) und Wolfgang Teipel (CDU). Die<br />
Aufgabe der Jury war alles andere als<br />
leicht. Sie ermittelte die fünf Favoriten<br />
aus den zahlreichen Vorschlägen in einem<br />
mehrstufigen Auswahlverfahren.<br />
Die Namensvorschläge der Finalisten lauten:<br />
Biggeblick, Biggeseedorn, WalburgA-Steg,<br />
GilbergbliX und Zürnies<br />
Aussicht. „Zürnie“ ist<br />
der Name des Geistes<br />
der Waldenburg. Alle<br />
Attendorner Bürger<br />
<strong>sind</strong> jetzt aufgerufen,<br />
über den Sieger abzustimmen.<br />
Mitmachen<br />
lohnt sich: Unter allen,<br />
die ihre Stimme<br />
abgeben, werden<br />
drei Gewinner ausge-<br />
Ich bin Attendorn,<br />
weil ich stolz darauf<br />
bin, dort leben und<br />
arbeiten zu können,<br />
wo manch anderer<br />
Urlaub machen<br />
würde.<br />
Tobias Keseberg<br />
Am 3. Juli übergibt die<br />
Sparkasse das Objekt um<br />
18.30 Uhr in einem Festakt<br />
mit geladenen Gästen an<br />
der SGV-Hütte Attendorn<br />
der Öffentlichkeit. Mit<br />
von der Partie <strong>sind</strong> die Namensgeber<br />
der fünf Vorschläge,<br />
die von der Jury im<br />
Namenswettbewerb als Favoriten<br />
ausgewählt wurden. Der<br />
Name, der sich durchgesetzt hat, und<br />
die Gewinnerin oder der Gewinner werden<br />
auf dem Festakt bekanntgegeben.<br />
Attendorner Vereine sowie die Bürgerinnen<br />
und Bürger hatten 180 unterschiedliche<br />
Namensvorschläge eingereicht.<br />
Am 10. Juni hatte die Jury die<br />
Qual der Wahl. Bei ihrer Sitzung in den<br />
Räumen der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem<br />
hatte sie die Aufgabe,<br />
fünf Favoriten unter den zahlreichen<br />
Einsendungen auszuwählen.<br />
Selbst der Bürgermeister von Olpe, Horst<br />
Müller, hatte es sich nicht nehmen lassen,<br />
einen Vorschlag einzureichen. Da die<br />
Teilnahme allerdings allein den Attendorner<br />
Bürgern vorbehalten war, kam er<br />
mit seinem Vorschlag nicht zum Zug.<br />
„Dabei hätte der Name „Olpeblick“ im<br />
Wettbewerb sicher gute Chancen gehabt“,<br />
schmunzelte sein Attendorner<br />
Amtskollege Wolfgang Hilleke.<br />
Neben Bürgermeister Hilleke waren in<br />
der Jury Heinz-Jörg Reichmann, Vorstandsvorsitzender<br />
der Sparkasse Attenlost.<br />
Ihr Preis ist eine Ballonfahrt, die bei<br />
gutem Wetter schon während der Einweihung<br />
der Aussichtsplattform am 3.<br />
Juli stattfindet. Abgestimmt wird unter<br />
www.wir-<strong>sind</strong>-attendorn.de. Die feierliche<br />
Taufe und Namensgebung nach den<br />
ausgeschriebenen Vereins- und Bürgerwettbewerben<br />
wird musikalisch begleitet<br />
von Trombe e Tromboni. Anschließend ist<br />
die interessierte Öffentlichkeit ab etwa<br />
20.30 Uhr eingeladen, das Landschaftskunstobjekt<br />
zu besichtigen.<br />
Beste Aussichten 2014 –<br />
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32 WIR SIND ATTENDORN<br />
Damals & Heute<br />
Ich bin<br />
Attendorn,<br />
weil ich als fast<br />
2 Meter-Mann<br />
die not wen -<br />
dige Übersicht<br />
behalte.<br />
Karl-Hermann<br />
Ernst<br />
Die Kölner Straße mit dem<br />
Sauerländer Dom im Hintergrund.<br />
Auch hier hat vor allem<br />
die Verkehrsberuhigung für<br />
viele Veränderungen gesorgt.<br />
Aber auch das Aussehen der<br />
1971 noch dunklen Kirche erscheint<br />
heute ungewöhnlich.<br />
Foto oben: Stadtarchiv<br />
Damals & Heute
Sebastianskonfraternität<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
33<br />
„Eine unglaublich<br />
staubige<br />
Angelegenheit“<br />
Wichtige Dokumente in einer Baufuge entdeckt<br />
Von Anette Leusmann<br />
<strong>Das</strong> Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde<br />
St. Johannes Baptist in Attendorn<br />
am Kirchplatz blickt bereits auf eine<br />
lange Vergangenheit zurück. 1978 fanden<br />
umfangreiche Umbaumaßnahmen<br />
im Pfarrhaus statt, dazu gehörten auch<br />
Renovierungs- und Dämmarbeiten auf<br />
dem Dachboden.<br />
Zu dieser Zeit leistete der heutige Stadtarchivar<br />
Otto Höffer in der Pfarrei seinen<br />
Zivildienst ab. Er war dort nicht nur als<br />
Organist tätig, sondern auch für die inhaltliche<br />
Erschließung des Pfarrarchivs<br />
verantwortlich. Somit war er auch neugierig,<br />
ob sich auf dem Dachboden vielleicht<br />
noch irgendwelche „Schätzchen“<br />
verbargen. Dort war nichts zu finden,<br />
aber Höffer machte eine andere Ent-<br />
deckung. „Zwischen dem Haupthaus<br />
und dem Anbau befand sich eine<br />
etwa 30 cm breite Baufuge“, erinnert<br />
sich der Stadtarchivar. Diese<br />
Baufuge war gefüllt mit herabgestürzten<br />
Teilen der aus Fachwerk<br />
bestehenden Giebelwand. Also<br />
machte sich Höffer an die Arbeit,<br />
den Schutt zu entfernen, um<br />
nachzusehen, ob in der Baufuge<br />
etwas Interessantes verborgen<br />
war. „<strong>Das</strong> war eine unglaublich<br />
staubige Angelegenheit“,<br />
lächelt Höffer. Nach drei Tagen hatte er<br />
vier Wannen mit alten Dokumenten geborgen,<br />
die aus der Zeit von 1473 bis<br />
1740 stammten. Ein Teil der Funde war<br />
recht gut erhalten, einiges jedoch teilweise<br />
zerstört oder sogar ganz zerrissen.<br />
Ein Dokument<br />
aus dem Jahr 1624, das Otto<br />
Höffer 1978 in einer Baufuge entdeckt hat.<br />
GEDIA Automotive Gruppe
34 WIR SIND ATTENDORN<br />
Ich bin Attendorn,<br />
weil ich stolz darauf<br />
bin den gleichen<br />
Geburtstag zu haben<br />
wie die Bigge -<br />
talsperre! (04.11.1965)<br />
Markus Heuel<br />
Arbeiten im Hintergrund<br />
Also begann der damalige Zivildienstleistende<br />
Otto Höffer mit dem Säubern<br />
und Sortieren der Archivalien. Einige<br />
von ihnen mussten wie Mosaiksteinchen<br />
zusammengefügt werden. Ein Großteil<br />
der Dokumente waren Überlieferungen<br />
der Vikarie Sancti Sebastiani und der Sebastianskonfraternität,<br />
alle in recht<br />
gutem Zustand. Darunter auch eine komplett<br />
erhaltene, sechsseitige Abschrift der<br />
Gründungsurkunde der Sebastiansvikarie<br />
vom 5. November 1484. Diese Abschrift<br />
war nicht mit einem Datum versehen,<br />
doch anhand des Schriftbildes ordnete<br />
sie der Stadtarchivar der Zeit von 1670<br />
zu. <strong>Das</strong> Original der Gründungsurkunde<br />
ist leider nicht mehr vorhanden.<br />
Es ist nachgewiesen, dass die Schützen<br />
Attendorns ihren Zusammenhalt sowohl<br />
im weltlichen als auch im geistigen Bereich<br />
suchten und förderten. Neben der<br />
ursprünglich rein verteidigungspolitisch<br />
orientierten Schützengesellschaft aus der<br />
Zeit der Stadtgründung 1222 hatte sich<br />
im Laufe<br />
der Zeit parallel auch die<br />
Bruderschaft entwickelt. Diese besaß umfangreiches<br />
Vermögen, so dass man es<br />
sich 1484 leisten konnte, eine Sebastiansvikarie<br />
zu stiften. Diese Stiftung wurde<br />
durch den Kölner Erzbischof Hermann IV.<br />
Ebenfalls ein Dokument, das Otto Höffer<br />
1978 gefunden hat. Hierbei handelt<br />
es sich um ein Testament aus<br />
dem Jahr 1693.<br />
bestätigt. In der Urkunde wird<br />
darüber berichtet, dass man<br />
bereits einen Altar zu Ehren<br />
der Heiligen Sebastian, Anna,<br />
Antonius, Wolfgang und Elisabeth<br />
errichtet und ihn mit<br />
ausreichenden Einkünften<br />
versehen habe. Auch ansonsten<br />
waren ausreichend<br />
Einkünfte vorhanden. Mit<br />
der Bestätigung der Stiftung<br />
stellte der Erzbischof<br />
einige Bedingungen. Es<br />
sollten aus der Schützenbruderschaft<br />
„12 Vornehmere“,<br />
die „Principales“,<br />
gewählt<br />
werden, die innerhalb<br />
einer bestimmten Frist<br />
einen Priester zur Leitung<br />
der Vikarie und<br />
der damit verbundenen<br />
Angelegenheiten<br />
bestimmen sollten.<br />
Als 1799 die Vikarie aufgehoben und deren<br />
Vermögen dem Gymnasium überwiesen<br />
wurde, und damit die Confraternität<br />
quasi als Aufsichtsrat der Vikarie überflüssig<br />
wurde, gab man sich 1835 erstmals<br />
eigene Satzungen, die fortan den<br />
Die Konfraternität St. Sebastian<br />
im Jahr 2008.
Sebastianskonfraternität<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
35<br />
Schwerpunkt auf eine caritative Arbeit<br />
verlegte. Mitglieder der Konfraternität<br />
<strong>sind</strong> alles ehemalige Schützen oder Männer,<br />
welche sich im Schützenwesen verdient<br />
gemacht haben. <strong>Das</strong> Amt des 1.<br />
Provisors begleitet heute Werner Bischoff,<br />
Michael Frey ist sein Stellvertreter.<br />
Harald Kröning und Johannes Viegener<br />
ergänzen den Vorstand der Sebastianskonfraternität.<br />
Weitere Mitglieder <strong>sind</strong><br />
Klaus Walter Hoberg, Karl Otto Frey,<br />
Heinz Halberstadt, Franz-Josef Karthaus,<br />
Johannes Höffer, Theo Koslowski, Karl-<br />
Heinz Beul, Günter Funke, Rudolf Pompe,<br />
Geistlicher Beirat Josef Vorderwülbeke,<br />
Walter Viegener, Claus Ortmann, Markus<br />
Harnischmacher, Rolf Fassbender, Toni<br />
Vogt, Heiner Albus, Heinz Reuber, Franz-<br />
Josef Decker und Dr. Robert Nöbel. „Die<br />
Sebastianer, wie sie heute existieren,<br />
<strong>sind</strong> zu 99 Prozent caritativ tätig“, bekräftigt<br />
der 1. Provisor Bischoff. Es werden<br />
jährlich einige soziale Projekte innerhalb<br />
der Stadt unterstützt, die aber im<br />
Hintergrund laufen und nicht an die Öffentlichkeit<br />
geraten. Es gibt jedoch auch<br />
wenige Ausnahmen, wie die Errichtung<br />
der Sebastiansstube und des Sebastianspavillons<br />
im Seniorenhaus St. Liborius<br />
in Attendorn.<br />
Neues Relief<br />
an alter Stelle<br />
Die Sebastiansvikarie hatte nach ihrer<br />
Gründung 1484 eine Vielzahl großzügiger<br />
Stifter. <strong>Das</strong> bedeutendste Vermächt-<br />
Ich bin Attendorn,<br />
weil ich mich aktiv am<br />
Vereinsleben (MGV<br />
Sauerlandia) beteilige<br />
und damit am Erhalt<br />
von Traditionen<br />
(Iserköppe) mitwirken<br />
kann.<br />
Michael Schulte<br />
nis erhielt sie durch Elisabeth von Fürstenberg.<br />
Sie erwarb im Dezember 1645<br />
das verfallene Haus der St. Sebastians-Vikarie<br />
auf dem Schüldernhof. Kurz vor<br />
ihrem Tod schenkte sie das wieder hergerichtete<br />
Anwesen mit Garten und Oberhof<br />
sowie 600 Reichstaler an die Vikarie<br />
zurück. Dadurch konnte diese ihre Ausstattung<br />
entscheidend verbessern.<br />
<strong>Das</strong> Haus wurde wieder durch die Schützenvikare<br />
bewohnt. Im Giebel des Hauses<br />
befand sich bis 1945 ein Relief des heiligen<br />
Sebastian. Dieses wurde durch den<br />
früheren Organisten und Rendanten der<br />
Pfarrei St. Johannes Baptist Toni Hormes,<br />
nach der Zerstörung des Hauses aus<br />
Kriegstrümmern geborgen. Nun ist es im<br />
Südsauerlandmuseum zu sehen. Aufgrund<br />
der Inschrift „J.B.M.1754“ vermutete<br />
man lange Zeit irrtümlicherweise,<br />
dass das Relief durch den Attendorner<br />
Stuckateur Johann Bernhard Metz gestaltet<br />
wurde. Es konnte aber schließlich Johann<br />
Baptist Molitor, der 1748 in Attendorn<br />
als Schützenvikar tätig war,<br />
zugeordnet werden. <strong>Das</strong> Relief ist die<br />
Umsetzung eines Kupferstichs nach ei-<br />
Diese Kopie eines Reliefs des heiligen Sebastian<br />
ist seit August 2012 am Haus im Schüldernhof 6<br />
angebracht. An der selben Stelle stand bis 1945<br />
das Haus der St. Sebastians-Vikarie.<br />
Innovationen – Made in Attendorn<br />
Unsere Geschichte beginnt 1916 in Attendorn – mit einer Feder. Heute <strong>sind</strong> wir weltweiter Partner der Automobilindustrie und innovativer Leichtbauspezialist<br />
für hochbeanspruchbare Federkomponenten und verwandte Produkte. <strong>Wir</strong> beliefern weltweit alle Automobilhersteller und führende Tier-1-Systemlieferanten.<br />
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Doch Attendorn ist und bleibt das Technologie- und Entwicklungszentrum unseres Unternehmens, wo wir über 1.250 Mitarbeiter<br />
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36 WIR SIND ATTENDORN<br />
Sebastianskonfraternität<br />
Ich bin Attendorn, weil es der beste<br />
Ort der Welt, um Kinder aufwachsen zu<br />
sehen. Meiner Zwillingsschwester und<br />
mir wurden schon von klein auf sämtliche<br />
Traditionen nahe gelegt und ich<br />
kann vollster Überzeugung sagen, wir<br />
hatten die beste Kindheit der Welt. Ob<br />
mit 4 Jahren auf dem Osterkopp verstecken<br />
zu spielen zwischen den mühsam<br />
von unseren Vätern angehäuften Bürden,<br />
ob Schützenfest-Montag mit zur Vogelsrute<br />
zu gehen und Fanta zu trinken,<br />
im Sommer mit Freunden<br />
an der Waldenburger<br />
Bucht zu liegen<br />
und die Bigge zu genießen<br />
oder aber beim<br />
Karneval in der Garde<br />
aktiv zu tanzen...<br />
Ich bin stolz darauf,<br />
eine Attendornerin zu<br />
sein :)<br />
Franziska Hinz<br />
nem Gemälde von Gerhard Seghers in ein<br />
Relief. <strong>Das</strong> im Südsauerlandmuseum ausgestellte<br />
Kunstwerk gehört zu den besten<br />
historischen Sebastiansdarstellungen in<br />
Südwestfalen.<br />
Im August 2012 brachte die Sebastianskonfraternität<br />
eine zehn Prozent kleinere<br />
Kopie des Reliefs an der Fassade des Hauses<br />
im Schüldernhof 6 an, das heute an<br />
gleicher Stelle steht. Die Kunststoffreplik<br />
wurde in mühevoller Kleinarbeit von Malermeister<br />
und Sebastianer Claus Ortmann<br />
in digitalem 3D-Druck erstellt. Gefasst<br />
wurde sie in einer Eichenholzoptik; der<br />
Rahmen besteht aus alten Eichen des Pastorats<br />
St. Johannes Baptist von 1786. Mit<br />
dem Anbringen des Reliefs möchte die<br />
Konfraternität auf den Standort und die<br />
Geschichte der ehemaligen Schützenvikarie<br />
hinweisen.<br />
Der Malermeister und Sebastianer Claus Ortmann<br />
hat die Kopie des Reliefs angefertigt. Hier werden<br />
die insgesamt 8 Elemente auf der Trägerplatte<br />
miteinander verbunden.<br />
Seminare für Attendorner Bauherren<br />
Vom Traum zum Haus: Volksbank Bigge-Lenne und Architekten informieren private Bauherren<br />
Stehen Rede und Antwort und geben Bauherren wertvolle Tipps: die<br />
Finanzierungsspezialisten Christian Heuel und Jochen Küthe (v.l.) von<br />
der Volksbank Bigge-Lenne.<br />
Unter dem Motto „Vom Traum<br />
zum Haus“ können sich angehende<br />
Bauherren in Attendorn,<br />
Bauwillige und am Thema „Sanierung“<br />
Interessierte seit dem<br />
18. Juni darüber informieren,<br />
wie der Planungsprozess für einen<br />
Hausbau oder für die Modernisierung<br />
eines Gebäudes<br />
abläuft. Die Volksbanker<br />
führen dazu eine Reihe von<br />
„Bauherrenseminaren“ im Juni<br />
und Juli in Attendorn durch.<br />
„<strong>Wir</strong> freuen uns besonders darüber,<br />
dass wir diese Veranstaltungsreihe<br />
in der Hansestadt<br />
durchführen können“, so der<br />
Marketingleiter der Volksbank<br />
Bigge-Lenne, Frank Segref.<br />
„Ein Bauvorhaben ist für private<br />
Bauherren ein Projekt<br />
voller Chancen und Erwartungen, aber<br />
nicht ohne Risiken“, erklärt Segref weiter.<br />
„<strong>Wir</strong> möchten zeigen, wie man mit<br />
einer qualitätvollen Planung zu einer individuell<br />
gestalteten Immobilie oder einer<br />
guten Wohnung kommt, die nachhaltige<br />
Funktionalität, einen sicheren<br />
Kostenrahmen und mehr Lebensqualität<br />
bietet!“ Die Bauherrenseminare werden<br />
in Kooperation mit der Architektenkammer<br />
Nordrhein-Westfalen durchgeführt.<br />
Die ersten Seminare fanden am 18. und<br />
25. Juni in der Volksbank, Niederste Str.<br />
22-24 statt. Weitere Termine folgen noch<br />
am 2. und 9. Juli jeweils um 19.30 Uhr.<br />
Zahlreiche private Bauherren und Interessierte<br />
nutzten seit dem Start der Bauherrenseminare<br />
im vergangenen Herbst<br />
die Möglichkeit, sich kostenlos von Fachleuten<br />
über das Planen und Bauen informieren<br />
zu lassen. „Die Resonanz unserer<br />
ersten Seminarreihe in Winterberg und<br />
Medebach war weitaus größer, als wir<br />
ursprünglich angenommen hatten“, so<br />
Finanzierungsspezialist Christian Heuel.<br />
Es bestehe gerade bei privaten Bauherren<br />
ein erheblicher Bedarf an Information<br />
und an dem Fachwissen von Architekten,<br />
Innenarchitekten und<br />
Landschaftsarchitekten. „Die Ansprüche<br />
an das Wohnen steigen, und mit ihnen<br />
auch der Wunsch nach qualitativen und<br />
individuellen Lösungen für Bauaufgaben.<br />
Die passende Finanzierungsberatung<br />
einschließlich der Beantragung von<br />
Fördermitteln für unsere Kunden liegt<br />
uns dabei besonders am Herzen“, bringt<br />
es der Finanzierungsspezialist auf den<br />
Punkt. <strong>Das</strong> gelte sowohl für Neubauten<br />
als auch für Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten<br />
an älteren Häusern.<br />
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In Attendorn lädt die Architektenkammer<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
in Kooperation mit der Volksbank<br />
Bigge-Lenne zu fünf Bauherrenseminaren<br />
ein. Architekten<br />
bzw. Innen- und<br />
Landschaftsarchitekten informieren<br />
darüber, wie private Häuser<br />
und Wohnungen gestaltet und<br />
aufgewertet werden können. Jeder<br />
Infoabend steht unter einem<br />
Schwerpunktthema: „Wege zum<br />
Bauen“, „Kostengünstiges<br />
Bauen“, „Energieoptimiertes und<br />
umweltschonendes Bauen“,<br />
„Umbauten, Anbauten, Bauen<br />
im Bestand“ sowie „Garten-<br />
gestaltung“.<br />
Die zweistündigen Seminar -<br />
abende <strong>sind</strong> so aufgebaut, dass<br />
den Teilnehmern ausreichend<br />
Zeit für individuelle Fragen und zur Diskussion<br />
verbleibt. Der Vortrag der Architektin<br />
bzw. des Architekten wird ständig<br />
ergänzt durch Dialoge mit den Bauherren,<br />
deren individuelle Erfahrungen und<br />
Probleme offen besprochen werden können.<br />
Alle Teilnehmer erhalten zudem einen<br />
umfangreichen Schulungsordner, um<br />
sich auch zu Hause auf das „Unternehmen<br />
Traumhaus“ weiter vorbereiten zu<br />
können. Die Teilnahme ist für alle Interessierten<br />
kostenlos möglich. Sie können<br />
mehrere oder auch nur ausgewählte<br />
Seminarabende nutzen.<br />
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Anmeldung<br />
und Information:<br />
Petra Cirolini, Tel.: 02722 698-120,<br />
E-Mail:<br />
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Damals & Heute<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
37<br />
Ich bin<br />
Attendorn,<br />
weil Ostern<br />
Fleischwurst<br />
und Pils am<br />
besten<br />
schmecken!<br />
Christian Gabler<br />
Ein Blick aus der Kölner<br />
Straße in Richtung<br />
Marktplatz. 1971 war<br />
hier noch die Hauptverkehrsader<br />
durch die Hansestadt.<br />
Heute ist dieser<br />
Bereich das Zentrum<br />
Attendorns und lädt mit<br />
seinen vielen Gaststätten<br />
und Cafés zum Verweilen<br />
ein.<br />
Foto oben: Stadtarchiv<br />
Damals & Heute
38 WIR SIND ATTENDORN Zukunft und Science Fiction im Museum<br />
Ideen von der Zukunft<br />
science.fiction.future<br />
Sie werden alle zu sehen sein: Mister<br />
Spock, Captain Kirk, Dr. Leonard „Pille“<br />
McCoy und natürlich Scotty. Auch Maschinen-Maria<br />
aus dem Film „Metropolis“,<br />
die Nautilus aus „20.000 Meilen unter<br />
dem Meer“, ein Modell des Taxis aus<br />
„<strong>Das</strong> fünfte Element“, die Attacker aus<br />
„Independence Day“ und ein Alien-Modell<br />
aus dem gleichnamigen Film werden<br />
vom 29. Juni bis 1. September im Südsauerlandmuseum<br />
in Attendorn nicht nur<br />
auf Trekkies warten, sondern<br />
auf alle, die sich<br />
für das Thema Zukunft<br />
und Science<br />
Fiction interessieren.<br />
Bei diesen Ausstellungsstücken<br />
handelt<br />
es sich um Original-Modelle,<br />
die<br />
von der Deutschen<br />
Kinemathek zur Verfügung<br />
gestellt<br />
werden.<br />
„<strong>Wir</strong> schlagen den Bogen von den frühen<br />
Zukunftsvisionen à la Jules Verne bis hin<br />
zu Visionen, wie sie in dem Film ,Avatar’<br />
gezeigt werden“, erklärt Museumsleiterin<br />
Monika Löcken. „<strong>Das</strong> Thema wird<br />
spannend durch die futuristische Technik,<br />
die Raum und Zeit überwinden kann und<br />
durch die sozialen Visionen einer zukünftigen<br />
Welt.“<br />
„Raum-<br />
patrouille<br />
Orion“,<br />
„Perry<br />
Rhodan“,<br />
„Metropolis“<br />
oder „Star<br />
Wars“ - die<br />
Zukunft der<br />
Menschheit<br />
und der Erde<br />
fasziniert. Mit<br />
futuristischen<br />
Gesellschaftsmodellen,<br />
der<br />
Erforschung<br />
„unendlicher<br />
Weiten“ oder Endzeit- und Katastrophenszenarien<br />
spricht Science Fiction ein<br />
breites Publikum an, greift Träume und<br />
Ängste der Menschen auf. Die Ausstellung<br />
soll die Verknüpfung von<br />
Science Fiction und Zeitgeschichte<br />
sowie den<br />
Einfluss des<br />
Genres auf<br />
Bereiche des<br />
Ich bin Attendorn,<br />
weil Attendorn<br />
einfach schön ist<br />
(Maras Antwort, als<br />
sie nach einem<br />
Spanienurlaub<br />
gefragt worden ist,<br />
wo es ihr besser<br />
gefalle).<br />
Mara Schnüttgen<br />
Alltagslebens wie Design, Mode oder<br />
Spielzeug zeigen.<br />
Neben den zeitgenössischen Innovationen<br />
und Zukunftsvisionen gehört auch<br />
die Darstellung der Zukunft in Film und<br />
Literatur als Teil der globalen Populärkultur<br />
zur Ausstellung in Attendorn. Ein<br />
weiterer Bereich beschäftigt sich mit Robotertechnik<br />
und modernen Antriebstechniken.<br />
Disney zieht in den Krieg der<br />
Sterne<br />
Aber auch der Karneval wird vertreten sein. Der<br />
Karneval? Die Wagenbaugruppe „<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> wir“<br />
hatte in diesem Jahr das Thema „Disney zieht in<br />
den Krieg der Sterne“ umgesetzt. Die Sparkasse<br />
ALK hat sich nun darum gekümmert, dass die<br />
Figuren des Motivwagens wieder „hergerichtet“<br />
werden und so können Goofy als<br />
Darth Vader, Pluto als R2-D2 und Shrek als<br />
Meister Yoda die Ausstellung „Ideen von<br />
der Zukunft“ um einen weiteren Aspekt<br />
erweitern.
Sommerferienprogramm<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
39<br />
Sommerferienprogramm zur Ausstellung:<br />
24. und 25. Juli, 11 bis 16 Uhr<br />
Kosten: 30,- € pro Person<br />
Young Astronomy (für 12 bis 16-<br />
Jährige)<br />
Wie sammelt ein Teleskop Licht? Wie<br />
sehen der Mond und die Planeten im<br />
Teleskop aus? Wie groß ist unser Sonnensystem?<br />
Wie weit ist der nächste Stern<br />
entfernt? Wie orientiere ich mich am<br />
Nachthimmel?<br />
Bei dieser zweitägigen Aktion können<br />
die Teilnehmer vieles messen, basteln<br />
und ausprobieren. „Es gibt viel zu erforschen,<br />
denn das Weltall fängt direkt<br />
über unseren Köpfen an“, heißt es im<br />
Programm. „Falls vorhanden, bitte ein<br />
Fernglas und einen Taschenrechner mitbringen.<br />
Hast du schon ein Teleskop,<br />
kommst damit aber nicht klar? Dann<br />
bring es mit! <strong>Wir</strong> bauen es auf und du<br />
lernst, wie man es richtig benutzt.“<br />
Es werden Dreiergruppen gebildet, die<br />
nach und nach jede einzelne der etwa<br />
zehn aufgebauten Stationen (unter anderem:<br />
Sonne, Licht, Teleskop, Mond,<br />
Finsternisse, Sonnensystem, Sternkarte,<br />
Milchstraße) erkunden.<br />
„Führer durch das Universum“ ist<br />
jeweils Dr. Tom Fliege, Dortmund. Er entführt<br />
regelmäßig im In- und Ausland das<br />
interessierte Publikum ins Universum.<br />
31. August und 1. Sept., 11 bis 16 Uhr<br />
Kosten: 30,- € pro Person<br />
Familien-Workshop: Astronomie<br />
und Astrofotografie (ab 11 Jahren)<br />
Die Astronomie, die wahrscheinlich älteste<br />
Naturwissenschaft, führte lange Zeit<br />
ein wortwörtliches Schattendasein. In<br />
den Schulen wird sie nicht mehr gelehrt,<br />
der eigentlich sternenübersäte Nachthimmel<br />
ist in den hell erleuchteten Städten<br />
kaum noch sichtbar. Wenn auch Sie<br />
auf den Sternenhimmel und seine Geheimnisse<br />
neugierig <strong>sind</strong> und wissen<br />
möchten, was man mit erschwinglichen<br />
Teleskopen sehen und fotografieren<br />
kann, dann wird Sie dieser ausführliche<br />
Workshop zur praktischen Astronomie<br />
und Astrofotografie „erleuchten“.<br />
Dauer: 10 Stunden inklusive Beobachtungen<br />
durch ein Teleskop (je nach Wetter),<br />
aufgeteilt auf zwei oder drei Termine.<br />
An Ausstellungsstücken wird die Funktionsweise<br />
von Teleskopen erklärt. Es gibt<br />
genug Zeit, damit die Teilnehmer auch<br />
selber am Teleskop „Hand anlegen“ können.<br />
Teilnehmer: jeder von 12 bis 80 Jahren,<br />
der neugierig auf Naturwissenschaften<br />
ist. Keine Vorkenntnisse notwendig.<br />
„Wenn Sie bereits ein Teleskop besitzen,<br />
aber nicht damit klarkommen, bringen<br />
Sie es doch einfach mit!“<br />
30. Juni, 18 Uhr<br />
Eintritt: 5 € pro Person, ermäßigt 3 €<br />
Vortrag: Mein Himmel - eine astronomische<br />
Reise von der Erde bis in die<br />
Tiefen des Weltalls<br />
„Wenn auch Sie auf den Sternenhimmel<br />
und seine Geheimnisse neugierig <strong>sind</strong>,<br />
dann wird Sie dieser Vortrag zur praktischen<br />
Astronomie und Astrofotografie<br />
,erleuchten‘. Vorgestellt wird ein reich<br />
bebilderter ,Reisebericht‘ darüber, wie<br />
man Sonne, Mond, Planeten, Sterne, Nebel<br />
und Galaxien mit amateurastronomischen<br />
Teleskopen am Himmel sehen und<br />
fotografieren kann“, lädt das Museum<br />
ein.<br />
An Ausstellungsstücken wird die Funktionsweise<br />
von Teleskopen erklärt. Modelle,<br />
Bilder und Animationen machen<br />
diese faszinierende Naturwissenschaft<br />
für den interessierten Laien und den<br />
fortgeschrittenen Amateurastronomen<br />
verständlich.<br />
Die kosmischen Kreisläufe, die unfassbar<br />
riesigen Dimensionen und die Position<br />
des Menschen als winziger Teil des Kosmos<br />
werden erläutert.<br />
Dauer: 90 Minuten<br />
Teilnehmer: jeder ab 12 Jahren, der neugierig<br />
auf Naturwissenschaften ist. Keine<br />
Vorkenntnisse notwendig.<br />
Spezialitäten<br />
aus dem Repetal<br />
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40<br />
Schützen in den<br />
Startlöchern…<br />
Jetzt kann man die Zeit schon in Tagen<br />
und nicht mehr in Wochen oder gar Monaten<br />
rechnen – bis zum Schützenfest in<br />
Attendorn.<br />
Los geht’s am Freitag, 5. Juli, mit dem<br />
Platzkonzert am Pavillon des Seniorenzentrums<br />
St. Liborius um 17 Uhr. Eine<br />
Stunde später folgen die Schützen und<br />
Musiker der Einladung von Bürgermeister<br />
Hilleke, der sich schon zusammen<br />
mit vielen Vertretern aus Rat und Verwaltung<br />
auf das Platzkonzert am Rathaus<br />
freut. Ab 19 Uhr beginnt dann die<br />
Bierprobe auf dem Feuerteich.<br />
Am Samstag, 6. Juli, heißt es dann um 15<br />
Uhr Antreten in den Porten. Gegen 15.50<br />
Uhr folgt der Sternmarsch zum „Alter<br />
Markt“. <strong>Das</strong> Antreten hier startet um 17<br />
Uhr mit dem Ausmarsch der Fahnen, der<br />
Könige und des Hauptmanns. Märsche<br />
zum Friedhof und zum Bieketurm<br />
schließen sich an. Am Zeughaus der<br />
Schützen folgt dann<br />
ein Standkonzert, bevor<br />
um 20 Uhr rund um<br />
den Bieketurm wieder<br />
Schützenfest gefeiert<br />
wird. Einer der bewegendsten<br />
Momente ist<br />
dann ab 23.30 Uhr der<br />
Große Zapfenstreich<br />
auf dem „Alter Markt“,<br />
bevor der Samstag<br />
dann am Bieketurm<br />
ausklingen kann.<br />
Nun heißt es leider<br />
„früh aufstehen“, denn<br />
der Schützenfestsonntag,<br />
7. Juli, beginnt<br />
schon um 6 Uhr mit dem Weckruf. Um<br />
9.15 Uhr folgt das Antreten auf dem „Alter<br />
Markt“ und das Schützenhochamt<br />
um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche. Rund um<br />
den Bieketurm beginnt um 11 Uhr der<br />
Frühschoppen. Gegen 12 Uhr startet der<br />
Kinderumzug am Seniorenzentrum. Seit<br />
einigen Jahren findet am Schützenfestsonntag<br />
ein Schützenumtrunk im Schatten<br />
des Sauerländer Doms statt. „Pattchens<br />
am Markt“ und „Anheuser-Busch<br />
InBev“ laden zu diesem Event zwischen<br />
18 und 19 Uhr ein. Dann folgt der Festzug<br />
mit vielen Schützen, Musikzügen<br />
und -vereinen, den amtierenden Königen<br />
und ihren Hofstaaten. Ab 20 Uhr<br />
heißt es in der Stadthalle „Jetzt geht die<br />
Party richtig los“ und das Motto wird<br />
schon seit vielen Jahren wörtlich genommen!<br />
Auch der Schützenfestmontag startet<br />
früh: Antreten auf dem „Alter Markt“<br />
um 7.30 Uhr, Marsch zur Vogelsrute,
Schützenfest<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
41<br />
Ich bin Attendorn,<br />
weil...ich mich mit<br />
meiner Frau hier<br />
wohlfühle und wir<br />
unser Rentner dasein<br />
hier ver bringen<br />
dürfen!<br />
Gerhard Schramek<br />
Vogel- und Scheibenschießen, Festzug<br />
zur Stadthalle – so die nüchterne Beschreibung<br />
des Programms. Wahrscheinlich<br />
wird die Realität sehr viel emotionaler,<br />
denn es gilt, die neuen Attendorner<br />
Majestäten zu ermitteln.<br />
Und die Frage „Wer wird<br />
Nachfolger von Vogelkönig<br />
Thomas Wacker und Scheibenkönig<br />
Sebastian Klimpel?“<br />
beschäftigt die Schützen<br />
schon seit Wochen.<br />
Sollte diese Frage dann geklärt<br />
sein, geht es um 11 Uhr<br />
mit der Königsproklamation<br />
und dem anschließenden Festbankett in<br />
der Stadthalle weiter. Einer der absoluten<br />
Höhepunkte des Festes <strong>sind</strong> dann das<br />
Antreten auf dem „Alter Markt“ und der<br />
anschließende Festzug durch die Straßen<br />
der Stadt – dabei dürfen die<br />
neuen Majestäten und ihre<br />
Hofstaate natürlich nicht<br />
fehlen. Mit dem Festabend<br />
der neuen Könige mit allen<br />
Bürgern um 20 Uhr in der<br />
Stadthalle endet dann das<br />
Schützenfest und es heißt<br />
wieder für alle Schützen:<br />
361 Tage warten….<br />
MODE<br />
in Attendorn<br />
für die ganze Familie<br />
Kölner Straße 6<br />
57439 Attendorn<br />
Tel. 02722.656735<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montags bis Freitags: 9.30 bis 18.30 Uhr<br />
Samstags: 9.30 bis 14.00 Uhr<br />
1. Samstag im Monat: 9.30 bis 16.00 Uhr<br />
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schusterprofashion
42 WIR SIND ATTENDORN<br />
artistischer<br />
komischer<br />
musikalischer<br />
25 Jahre Gauklerfest in Attendorn<br />
Seit 25 Jahren stellen viele<br />
Freiwillige und Sponsoren<br />
ein großartiges Spektakel in<br />
der Hansestadt auf die<br />
Beine. Zum Jubiläum des<br />
Gauklerfestes wird alles<br />
noch artistischer, komischer<br />
und musikalischer.<br />
Am ersten Ferienwochenende,<br />
20. und 21. Juli, treffen<br />
20.000 Besucher auf 60<br />
Shows – auf Varieté, auf<br />
Clownerie, auf Akrobatik,<br />
auf Pantomime und viel<br />
Musik. Von fünf Kontinenten<br />
kommen die über 100<br />
Künstler und Artisten, um<br />
am Samstag und Sonntag<br />
lachfreudige Kinder und Erwachsene<br />
in den Gassen der<br />
Hansestadt und auf den zahlreichen Bühnen<br />
zu belustigen.<br />
<strong>Das</strong>s Humor eine absolut internationale<br />
Angelegenheit ist, zeigen das poetische<br />
Clowntheater des Argentiniers Tuto Tul<br />
und die Akrobatikeinlagen der Gruppe<br />
<strong>Das</strong> poetische Clowntheater<br />
des Argentiniers Tuto Tul wird<br />
das Attendorner Publikum<br />
wieder begeistern.<br />
Adesa aus Ghana am Samstagabend<br />
beim Comedy -<br />
festival. Musikalisch vom<br />
Feinsten wird es, wenn die<br />
Jazzkantine die Instrumentenkoffer<br />
aufklappt. Nein,<br />
da wird nicht gekocht, da<br />
wird deutschsprachiger Hip<br />
Hop mit Jazz und Soul verquirlt.<br />
Samstagabend<br />
groovt die neunköpfige<br />
Band los, die schon durch<br />
die halbe Welt getourt ist.<br />
Weiter gefeiert und gelacht,<br />
was das Zwerchfell<br />
aushält, wird am Sonntag<br />
ab 11 Uhr. Im Kinderviertel<br />
gibt es besonders viele Aktionen<br />
und Attraktionen,<br />
an jeder Ecke darf man mitmachen,<br />
spielen oder staunen. Mitsingen<br />
kann man beim Kinderchor der Attandarra-Schule.<br />
Beim CREATE MUSIC! (gefördert<br />
durch das Land NRW) gibt es von<br />
fünf Bands aus Südwestfalen ordentlich<br />
was auf die Ohren.<br />
Die beiden Italiener Stefano und Davide<br />
bringen ganz Europa mit ihrer Show zum<br />
Lachen und überzeugen ihr Publikum mit<br />
ihrem Herz und ihrem Sinn für Humor.<br />
Der amerikanische Comedian Joe Dieffenbacher<br />
bietet mit kulinarischem Slapstick<br />
und verrückter Akrobatik Nahrung<br />
fürs Gehirn, Lachen für den Bauch und<br />
einen Kitzel für die Seele. Die heiß -<br />
blütige Ungarin Mariann Engels begeistert<br />
ihr Publikum stets aufs Neue mit<br />
einem feurigen Cocktail aus waghalsiger<br />
Artistik, frisch-vitaler Fröhlichkeit und<br />
einer berauschend gewagten Seilartistik-<br />
Performance.<br />
Man darf gespannt sein, wer am Ende<br />
des Tages mit dem Jubiläums-KleinKunst-<br />
Preis von der Bühne gehen wird.<br />
Die Beat Brothers Stefano und Davide haben viel<br />
Sinn für Humor. Die beiden Italiener bringen<br />
ganz Europa zum Lachen.<br />
ParkHouse<br />
DJ-Sets beim<br />
Attendorner Gauklerfest<br />
Geschmeidig grooven zu elektronischen<br />
Klängen – that‘s House-<br />
Music at its best. Kirmes-Techno<br />
adé, hier kommt das wahre Verwöhnprogramm<br />
für alle steifen<br />
Glieder. Auf dem Floor werden<br />
die Ohren von einem raffinierten<br />
Mix aus allen Spielarten anspruchsvoller<br />
House-Music<br />
geküsst. Am Sonntag, 21.<br />
Juli, von 15 bis 19 Uhr<br />
drehen die Plattenteller<br />
Fabian Hütte, Nir Mizrahi,<br />
ClausW., Matthias Horn.
Gauklerfest<br />
„CREATE MUSIC!“<br />
Kinder- und Gauklerfest Attendorn erhält Landesförderung<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
43<br />
Chupacabras<br />
Man nehme eine Prise Peru und Spanien,<br />
einen Teelöffel Mexico und Chile, dazu<br />
noch etwas Deutschland und vermenge<br />
dies in Köln zu einer achtköpfigen musikalischen<br />
Combo. Diese kreiert dann aus<br />
Zutaten wie Jazz, Funk, Salsa, Samba und<br />
Blues eine „ChupaStylee“-Musik, die<br />
sämtliche Einflüsse und Vorlieben der<br />
Mitglieder sowie deren kulturelle Hintergründe<br />
beinhaltet. Nach unzähligen Konzerten<br />
und einer immer größer werdenden<br />
Anhängerschar steht eins fest: Die<br />
Chupacabritos erzählen nicht nur urbane<br />
Legenden, die der lateinamerikanischen<br />
Folklore nahe kommen – nein, sie bewegen<br />
das Publikum und den Rest der Welt<br />
durch ihren unverwechselbaren Mix aus<br />
aller Herren Länder. Und mit dem Schlagzeuger<br />
Benedikt Hesse, gebürtig aus<br />
Kirchhundem, kommt als Krönung noch<br />
ein Hauch Heimat mit in den Teig. Bon<br />
Appétit!<br />
Popmusik, die es in sich hat – und das aus<br />
Westfalen-Lippe?! Für wen das zu schön<br />
klingt, um wahr zu sein, der kennt<br />
„CREATE MUSIC!“ nicht: Unter dem engl.<br />
Titel „Visions“ rief das neue Musikprojekt<br />
„CREATE MUSIC!“ am 17. Mai alle<br />
zusammen, die mehr Jugendkultur auf<br />
den Bühnen der Region sehen wollen.<br />
Dazu war es Staatssekretär Bernd Neuendorf<br />
ein wichtiges Anliegen, seine Unterstützung<br />
vor Ort persönlich deutlich zu<br />
machen. „Junge Musiker und Bands<br />
brauchen Beratung und Qualifizierung<br />
zu vielen Themen“, sagte er zum Auftakt<br />
der Visionskonferenz in Paderborn.<br />
Außerdem überreichte Staatssekretär<br />
Bernd Neuendorf den ersten Create Music!-Förderbrief<br />
an Otto Haberkamp vom<br />
Kinder- und Gauklerfest Attendorn. Projektleiter<br />
Yao Houphouet: „CREATE MU-<br />
SIC! ist ein Netzwerkprojekt für die Region<br />
Westfalen-Lippe und soll junge<br />
Bands und Musiker/innen aus dem Bereich<br />
der populären Musik<br />
fördern.“ Dank dieser Unterstützung<br />
wird nun beim Jubiläums-Gauklerfest<br />
am<br />
Sonntag auf dem Feuerteich<br />
wieder ein Nachwuchsfestival<br />
stattfinden können. In Kooperation<br />
mit Musikfestivals<br />
und Kulturvereinen in der Region<br />
hat ein neues Musikteam<br />
fünf Bands aus Südwestfalen<br />
ausgesucht: u.a.<br />
auf Vorschlag des Pushfestivals<br />
Hilchenbach die Band<br />
„Want it“, aus Lüdenscheid<br />
„On the red carpet“, The<br />
Steve Burner Projekt aus dem<br />
Kreis Olpe und als Lokalmatadoren<br />
„Recount“ aus Attendorn.<br />
Wie man es aus der jungen<br />
Rockszene kennt, wird es<br />
ordentlich was auf die Ohren<br />
geben.<br />
Bernd Neuendorf (r.) überreicht gemeinsam mit Projektleiter<br />
Yao Houphouet den ersten CREATE MUSIC! Förderbrief an<br />
Otto Haberkamp (l.).<br />
OROPAX<br />
Der doppelte Halbbruder<br />
Was auf Bühnen erlebt werden kann, wird geboten.<br />
Der gnadenlose Weg des Chaos-Theaters entführt in<br />
den Markt der Möglichkeiten. Übersät von Phantasie,<br />
gepflastert mit Lachtränen, bleiben sämtliche<br />
Regeln des Alltags auf der Strecke.<br />
Was nach Ordnung riecht, wird pulverisiert. Es lebe die ungehemmte<br />
Lebensfreude. Zu verwandt für diese Welt, hat es<br />
das Schicksal gut gemeint mit Volker und Thomas Martins. Sie<br />
<strong>sind</strong> echte Brüder und somit falsche Freunde. Im täglichen Leben lieben<br />
sie sich, auf der Bühne ist es wesentlich schlimmer. Im Erbgut der beiden<br />
fanden deutsche Metzger ein übergewichtiges Scherz-Gen mit schwerem<br />
Hang zum Vandalismus.
44 WIR SIND ATTENDORN Gauklerfest<br />
Gegen<br />
den kleinen<br />
Durst<br />
Kinderbecher beim<br />
Gauklerfest<br />
Am Sonntag werden an den vier Eingängen<br />
sowie am Spielmarkenstand<br />
in der Kinderspielstraße die Kinderbecher<br />
verkauft. Mit diesen Bechern<br />
bekommen die kleinen Besucher an<br />
allen Gauklerfest-Getränkeständen<br />
und in vielen Restaurants und Cafés<br />
kostenlos Wasser und Apfelsaftschorle<br />
– den ganzen Tag lang. <strong>Das</strong><br />
hilft den Kindern schnell bei kleinem<br />
Durst, wenn das Getränk für die<br />
„Großen“ zu viel auf einmal wäre.<br />
Für die Eltern entfällt durch die Kinderbecher<br />
das lästige Herumschleppen<br />
von Durstlöschern.<br />
Mit diesen Bechern gibt es für die kleinen<br />
Gäste in vielen Restaurants und Cafés kostenlos<br />
Wasser und Apfelschorle.<br />
Foto: Gerrit Cramer<br />
Kinderviertel<br />
Mut und Bärenkräfte – Spielmobil und Geschichten<br />
Im Kinderviertel können sich am Gauklerfest-Sonntag,<br />
21. Juli, von 11 bis 18<br />
Uhr die kleinen Ehrengäste den ganzen<br />
Tag lang kostenlos an vielen Aktionsspielen<br />
austoben.<br />
Auf dem Kirchplatz steht das Spielmobil<br />
mit der flinken Rollenrutsche, außerdem<br />
findet man dort die verrückten Gefährten<br />
und eine Wickelstation. Während in<br />
der Kreativ-Ecke gebastelt wird, feiert<br />
die wilde Farbschleuder ihr 25-jähriges<br />
Jubiläum. Der Spielmarkenstand bietet<br />
Laufkarten und Gauklerbecher für die<br />
Kleinen an. Bei vielen Geschicklichkeitsspielen<br />
wie dem Spiegel-Parcours, dem<br />
„heißen Draht“ und „Charlie Brown“<br />
können die Kinder auf ihren Laufkarten<br />
Stempel sammeln und diese dann später<br />
am Spielmarkenstand gegen ein kleines<br />
Geschenk eintauschen. Zwischen Caritas-<br />
Station und Kirche findet ein kleiner Kindertrödelmarkt<br />
statt. Hier bieten Kinder<br />
und Jugendliche Bücher und Spielzeug<br />
an.<br />
Großer Mut und Bärenkräfte <strong>sind</strong> bei Aktionsspielen<br />
wie dem „Bungee Run“,<br />
beim Sackschlagen, den „Sumoringern“<br />
und der Kletteraktion in schwindelnder<br />
Höhe gefragt. Abgerundet wird das tolle<br />
Familien-Programm durch das rote Jongliermobil,<br />
die Kinder-Bühne, eine Märchenerzählerin<br />
und die Attandarra-Mitmachbühne.<br />
Die Geschichtenerzählerin Petra Griese<br />
erzählt bekannte und unbekannte Märchen<br />
von Helden, Angebern, schlafenden<br />
Prinzessinnen und schlauen Füchsen für<br />
kleine und große Menschen. Mit ihrer<br />
ausdrucksstarken Stimme, lebendiger Mimik<br />
und Gestik nimmt sie die Zuhörer<br />
mit auf eine unvergessliche Reise ins<br />
Märchenland.<br />
„Klasse! <strong>Wir</strong> singen“<br />
Attandarra-Mitmachbühne<br />
Erstmals nimmt die Attandarra-Grundschule<br />
auf der gleichnamigen „Attandarra“-Bühne<br />
am Gauklerfest teil.<br />
Gemäß dem Motto „Attendorn singt“<br />
werden die Besucher, insbesondere<br />
natürlich die Kinder, viermal zum Mitmachen<br />
und Mitsingen animiert: Der<br />
Schulchor unter Leitung von Sven Mialkas<br />
motiviert mit Musik und Bewegung<br />
zum Mitmachen. Auch Erwachsene <strong>sind</strong><br />
herzlich dazu eingeladen. Außerdem<br />
präsentieren die Schülerinnen und<br />
Schüler Lieder aus dem diesjährigen Singevent<br />
„Klasse! <strong>Wir</strong> singen“ und laden<br />
auch hier zum Mitsingen ein. Die Attandarra-Mitmachbühne<br />
steht vor dem Rathaus<br />
und die Veranstaltungen starten<br />
am Sonntag, 21. Juli, jeweils um 11.45,<br />
14, 15 und 16 Uhr.<br />
Die Schüler der Attandarra-Grundschule laden<br />
zum Mitsingen ein.
WIR SIND ATTENDORN<br />
45<br />
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WIR SIND<br />
EIGENSTÄNDIG. ENTSCHLOSSEN. VERLÄSSLICH. FÜHREND.<br />
aquatherm ist der weltweit führende Hersteller und Anbieter<br />
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die zum Transport von verschiedensten Medien unter<br />
Druck eingesetzt werden. Unsere Rohrleitungssysteme<br />
werden weltweit in Trinkwasser-, Klima-, Sprinklersowie<br />
Flächenheiz- und Kühlsystemen installiert.<br />
Ihre Anwendung finden unsere Produkte „Made in Attendorn“<br />
direkt vor Ort in den „St.-Ursula-Schulen“, dem<br />
„Hanse Hotel“ oder den „Sauerland Pyramiden“; natürlich<br />
auch deutschlandweit z. B. in der „Arena Auf Schalke“<br />
oder dem Kölner Kranhaus „Pandion Vista“; genauso aber<br />
in weiter Ferne, so etwa im „Agbar-Tower“ Barcelona oder<br />
im „Deutsche Bank Place – 126 Phillips-Street“ Sydney.<br />
Dabei achten wir besonders auf umweltfreundliche<br />
Herstellung, 100 % deutsche Qualität und dauerhafte<br />
Sicherheit unserer Produkte. Als innovativer und richtungsweisender<br />
Mittelständler beschäftigen wir weltweit fast<br />
500 entschlossene Mitarbeiter, davon alleine 350 in unserem<br />
Hauptwerk in Attendorn. Insgesamt produzierten<br />
wir 2012 über 45 Mio. Rohrmeter und 91 Mio. Formteile.<br />
Durch intensive Zusammenarbeit mit unseren weltweiten<br />
Vertriebspartnern <strong>sind</strong> wir derzeit in 75 Ländern erfolgreich.<br />
Dabei ist und bleibt die Stadt Attendorn und das Sauerland<br />
unsere geliebte wie geschätzte Heimat!<br />
WIR SIND
46 WIR SIND ATTENDORN Zahlen, Daten, Fakten<br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
Stadtgebiet<br />
Geographische Lage<br />
der Stadtmitte:<br />
7°54’ östliche Länge<br />
51°07’ nördliche Breite<br />
Stadtgrenze<br />
Größte Nord/Süd-Ausdehnung:<br />
10 Kilometer<br />
Größte Ost/West-Ausdehnung:<br />
11,5 Kilometer<br />
Lage über NN<br />
Niedrigster Punkt:<br />
Bei Borghausen (244 Meter über NN)<br />
Höchster Punkt:<br />
Rüenhardt (Ebbe) (636 Meter über NN)<br />
Flächen<br />
Gesamtfläche:<br />
9785 Hektar<br />
Waldfläche:<br />
5113 Hektar<br />
Wasserfläche:<br />
574 Hektar<br />
Verkehrsfläche:<br />
455 Hektar<br />
Landwirtschaftl. Fläche: 2948 Hektar<br />
Gebäude- und Freifläche: 597 Hektar<br />
Betriebsflächen:<br />
16 Hektar<br />
Erholungsflächen:<br />
32 Hektar<br />
Andere Flächen u. Restflächen: 51 Hektar<br />
Wohnbevölkerung<br />
(Stand 31. Dezember 2012): 24.939<br />
Einwohner männlich: 12.394<br />
Einwohner weiblich: 12.545<br />
● Fitneß<br />
● Gerätetraining<br />
● Kurse<br />
● Bodybuilding<br />
● ProVib<br />
Vibrationstraining<br />
Lifestyle Fitness Attendorn<br />
Südwall 78 · 57439 Attendorn<br />
Tel. 01 52 - 29 73 54 53<br />
lifestyle-fitness-attendorn@web.de<br />
Gern laden wir Sie zum kostenlosen Probetraining ein!<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag-Freitag: 9.00 Uhr - 22.00 Uhr<br />
Samstag: 9.00 Uhr - 16.00 Uhr<br />
Sonn- und Feiertage:<br />
9.00 Uhr - 13.00 Uhr
Nach dem großen Erfolg des Stadtfestes<br />
„<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> Attendorn“ im vergangenen<br />
Jahr ist es nun wieder so weit. Die Planungen<br />
für das diesjährige Stadtfest haben<br />
begonnen. <strong>Das</strong> Stadtfest 2013 findet<br />
am 7. und 8. September statt. Am Sonntag<br />
ist wie gewohnt ab 13 Uhr verkaufsoffen.<br />
<strong>Das</strong> Thema des diesjährigen Stadtfestes<br />
lautet „Attendorn Wunderland“ und es<br />
wird im wahrsten Sinne des Wortes<br />
Stadtfest<br />
„Attendorn<br />
Wunderland“<br />
„wunderbar“. Mit den verschiedensten<br />
Aktionen wird die Innenstadt in eine mystische,<br />
märchenhafte Stimmung versetzt.<br />
Die Phantasie ist gefragt, ob Mystisches<br />
oder Visionäres. Alles kommt<br />
scheinbar aus einer anderen Welt: Märchenfiguren,<br />
Feen, Elfen und skurrile Gestalten.<br />
Für zwei Tage wird Attendorn<br />
zum Wunderland …<br />
… und wieder <strong>sind</strong> alle gefragt, dieses<br />
Fest mitzugestalten!<br />
Ich bin Attendorn,<br />
weil ich als gebürtige<br />
Ostfriesin vor 50<br />
Jahren meinen Mann<br />
auf dem Attendorner<br />
Schützenfest<br />
kennengelernt habe<br />
und Attendorn meine<br />
neue Heimat<br />
geworden ist!<br />
Ilse Ginau<br />
WIR SIND ATTENDORN<br />
47<br />
Geplante Aktionsflächen:<br />
Rund ums Rathaus<br />
Kirmes: Fahrgeschäfte und „Kirmesverpflegung“<br />
(Popcorn, gebrannte Mandeln,…)<br />
Kölner Straße<br />
Walk-Acts: Es wird mystisch und märchenhaft<br />
– eine Soundwolke aus mystischer Musik<br />
und Filmmusik durchdringt unsere Stadt.<br />
Alter Markt<br />
Gastromeile: Gastromeile der Attendorner<br />
<strong>Wir</strong>te im Loungecharakter. „Chillout“ am<br />
Abend mit Beleuchtung und entspannter<br />
DJ-Musik.<br />
Niederste Str.<br />
Autoshow: Attendorner Auto -<br />
häuser präsentieren die Neuheiten<br />
aus ihren Häusern nach dem<br />
Motto „Auto-Wunderland“.<br />
Ennester Str.<br />
Trödelmarkt: Hier wird getrödelt<br />
und getauscht was das Zeug<br />
hält.<br />
Bühne<br />
Kultur pur: Theatergruppen,<br />
Tanzgarden, Chöre, Bands …<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Hansestadt Attendorn,<br />
Kölner Straße 12, 57439 Attendorn<br />
Verlag: RK Online Verlag GmbH,<br />
Kölner Straße 18, 57368 Lennestadt<br />
Geschäftsführung: Clemens Berghoff, Torsten-Eric Sendler<br />
Projektmanagement, inh. Verantwortung:<br />
Torsten-Eric Sendler<br />
Redaktion: Andrea Vollmert, Anette Leusmann, Tom Kleine<br />
Anzeigen: Uli Kaufmann<br />
Layout/Satz: KurierVerlag Lennestadt GmbH, Willi Sommer<br />
Druck: <strong>Das</strong>sel-Druck, Arnsberg-Neheim<br />
Auflage: 5000 Exemplare
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