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Stadtmagazin "Wir sind Attendorn" - Ausgabe 1(Das komplette ...

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DAS MAGAZIN<br />

FÜR DIE HANSESTADT.<br />

1. <strong>Ausgabe</strong><br />

Juni 2013


2 WIR SIND ATTENDORN<br />

Inhalt<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

liebe Attendorner und Gäste unserer Stadt,<br />

Sie kennen den Duft, der einem beim<br />

ersten Aufschlagen eines frisch gedruckten<br />

Buches oder Magazins um<br />

die Nase weht. Diese besondere Geruchsmischung<br />

aus Papier und Druckfarbe,<br />

die einen gefangen nimmt.<br />

Nicht nur für Modezar Karl Lagerfeld<br />

ist dieser Duft „der beste der Welt“.<br />

Ich hoffe, Sie empfinden dies in diesem<br />

Moment genauso, denn Sie halten die<br />

erste <strong>Ausgabe</strong> des neuen <strong>Stadtmagazin</strong>s<br />

„<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> Attendorn“ in Ihren<br />

Händen.<br />

Sicher erinnern auch Sie sich noch<br />

gerne an unser Stadtfest im vergangenen<br />

Jahr zurück. <strong>Das</strong> Motto „<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong><br />

Attendorn“ wurde an zwei Tagen intensiv<br />

in unserer Stadt gelebt. Diese<br />

Aufbruchstimmung in unserer Stadt<br />

und dieses „<strong>Wir</strong>-Gefühl“ möchten wir<br />

mit und in diesem <strong>Stadtmagazin</strong> in<br />

Worte und Bilder fassen.<br />

Zu „<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> Attendorn“ gehört auch<br />

die bekannte Plakataktion „<strong>Wir</strong> geben<br />

unserer Stadt ein Gesicht“, an der sich<br />

vor und nach dem Stadtfest viele Vereine,<br />

Unternehmen und Gruppen beteiligt<br />

haben. <strong>Das</strong> Titelbild der Erstausgabe<br />

dieses <strong>Stadtmagazin</strong>s greift diese<br />

Idee auf. Über diese Bilder hinaus<br />

möchten wir Ihnen in unserem Magazin<br />

nach und nach die Menschen, Institutionen<br />

und Vereine noch näher bringen,<br />

die unserer Heimatstadt dieses<br />

unverkennbare Gesicht geben.<br />

Für die Realisierung des Projektes<br />

danke ich allen Verantwortlichen der<br />

RK online Verlag GmbH sowie meinen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im<br />

Rathaus. Es steckt eine Menge Arbeit<br />

in diesem Magazin! Und natürlich<br />

danke ich ganz besonders allen Inserenten,<br />

ohne deren Mitwirken dieses<br />

Heft nicht hätte entstehen können.<br />

Da es über unsere Stadt viel zu erzählen<br />

gibt, ist es unsere Absicht, Ihnen<br />

dieses <strong>Stadtmagazin</strong> mehrmals im<br />

Jahr zu präsentieren. Dabei können<br />

und sollen Sie sich aktiv in die Gestaltung<br />

der Inhalte einbringen! Nehmen<br />

Sie einfach Kontakt mit der Redaktion<br />

auf, wenn Sie eine Idee haben. Schließlich<br />

heißt es ja: „<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> Attendorn“!<br />

Allen Leserinnen und Lesern wünsche<br />

ich nun gute Unterhaltung.<br />

Ihr<br />

Wolfgang Hilleke<br />

(Bürgermeister<br />

der Hansestadt Attendorn)<br />

I N H A L T<br />

Einblicke in den Biggedamm 3<br />

Interview mit Kämmerer Klaus Hesener 8<br />

Ein Tag im Knast 11<br />

Knieoperation live im Krankenhaus St. Barbara 16<br />

Mehrgenerationenspielplatz für Attendorn 20<br />

Die Rettungshundestaffel Südwestfalen 24<br />

Hoch über der Bigge 28<br />

Attendorn – Damals & Heute 32<br />

„Eine unglaublich staubige Angelegenheit“ 33<br />

Attendorn – Damals & Heute 37<br />

Ideen von der Zukunft – science.fiction.future 38<br />

Schützen in den Startlöchern… 40<br />

Attendorner Gauklerfest 42<br />

Attendorn – Zahlen, Daten, Fakten 46<br />

„Attendorn – Wunderland“ 47


WIR SIND ATTENDORN<br />

3<br />

Einblicke in den Biggedamm<br />

Wenn<br />

172 Millionen<br />

Kubikmeter<br />

Wasser<br />

drücken…<br />

Hinter verschlossene Türen blicken – wer<br />

macht das nicht gerne? Unser Magazin<br />

durfte tief in die Erde, weit unter den<br />

Wasserspiegel der Bigge und hatte<br />

dadurch Einblick in die Technik des<br />

Biggedamms, in die Funktionen der<br />

wunderschönen und wichtigen Talsperre.<br />

Diese Türen <strong>sind</strong> aus Sicherheitsgründen<br />

seit einigen Jahren für Besucher<br />

verschlossen und dadurch ist dieser<br />

einzigartige Einblick sicherlich noch<br />

interessanter geworden.<br />

Von Anette Leusmann<br />

Die Attendorner können mit<br />

Stolz behaupten, dass sie in einer<br />

Region wohnen, wo Jahr für<br />

Jahr viele Menschen ihren Urlaub<br />

verbringen. Attendorn ist<br />

wegen einiger Touristenattraktionen<br />

weit über die Grenzen<br />

hinaus bekannt. Eine davon ist<br />

die Biggetalsperre oder auch<br />

Biggesee genannt. Die Biggetalsperre<br />

liegt zwischen den Städten<br />

Olpe und Attendorn. Sie ist<br />

17 Kilometer lang, 2 Kilometer<br />

breit und liegt auf einer Höhe<br />

von etwa 300 Meter. Mit einem<br />

Fassungsvermögen von etwa 172<br />

Millionen Kubikmeter Wasser ist<br />

sie volumenmäßig die größte<br />

Talsperre Westfalens und sogar<br />

die fünftgrößte Deutschlands.<br />

Die Talsperre bietet optimale<br />

Möglichkeiten zum Wassersport<br />

und ist einem breiten Netz an<br />

Wander- und Radwegen angegliedert,<br />

wodurch sie einen<br />

großen Anziehungspunkt für<br />

Einheimische und Urlauber bildet.<br />

Doch ihre eigentliche Funktion<br />

liegt in der Trinkwasserversorgung<br />

für das Ruhrgebiet. Die<br />

Wasserversorgung des Ballungsraumes<br />

Ruhrgebiet erfolgt<br />

hauptsächlich durch die Entnahme<br />

von Wasser aus der Ruhr.<br />

Auf Grund der schwankenden<br />

natürlichen Wasserführung des<br />

Flusses und der Wasserverluste<br />

durch das Überpumpen in benachbarte<br />

Flussgebiete ist die<br />

gleichbleibende Bedarfsdeckung<br />

nur mit dem Betrieb von Talsperren<br />

an den Nebenflüssen der<br />

Ruhr möglich. Diese speichern in<br />

abflussreichen Zeiten Wasser, das<br />

in Zeiten geringerer natürlicher<br />

Wasserführung als Zuschusswasser<br />

abgegeben wird. Die Talsperren<br />

dienen damit einerseits als<br />

Hochwasserschutz und andererseits<br />

der Wasserzufuhr der Ruhr<br />

in Trockenzeiten. Für die Wasserversorgung<br />

des Ruhrgebiets und<br />

die Talsperren, inklusive Bau und<br />

Pflege, ist der Ruhrverband<br />

ebenso verantwortlich wie für<br />

Bau, Betrieb und Unterhalt von<br />

69 Kläranlagen zur Abwasserreinigung<br />

im Verbandsgebiet. Der<br />

Ruhrverband wurde vor genau<br />

100 Jahren gegründet.<br />

Der Biggedamm bei Attendorn: Der Bau begann<br />

im Jahre 1956 und wurde 1965 beendet.<br />

Heute hält das Bauwerk bis zu 172 Millionen<br />

Kubikmeter Wasser zurück.


4 WIR SIND ATTENDORN<br />

Einblicke in den Biggedamm<br />

Zwei Talsperren<br />

im Einklang<br />

Die Biggetalsperre wurde in den Jahren<br />

1956 bis 1965 gebaut. An jedem Zufluss<br />

der Talsperre befindet sich ein Vorstaubecken.<br />

Diese Vorsperren <strong>sind</strong> in Eichhagen,<br />

im Dumicketal, im Bremgetal und<br />

im Bieketal bei Kessenhammer. Die zufließenden<br />

Gewässer tragen abhängig<br />

von der Zuflussmenge, Sedimente aus<br />

den Flussläufen in den Talsperren ein.<br />

Diese natürlichen Stoffe werden in den<br />

Vorstaubecken zurückgehalten und verhindern<br />

die Verlandung der Talsperre.<br />

Außerdem ist der Wasserspiegel in den<br />

Vorstaubecken fast immer gleich. Somit<br />

bieten diese Vorbecken einen optimalen<br />

Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.<br />

Durch den Bau der Biggetalsperre<br />

wurde die Listertalsperre, welche bereits<br />

im Jahr 1912 fertiggestellt wurde, ebenfalls<br />

zum Vorstaubecken und nun betrieblich<br />

in die Biggetalsperre einbezogen.<br />

Durch die Biggetalsperre wird die<br />

etwa 40 Meter hohe Listerstaumauer von<br />

der Luftseite bis zu zwei Dritteln eingestaut.<br />

Die Wasserspiegeldifferenz zwischen<br />

Listertalsperre und Biggetalsperre<br />

wird kraftwirtschaftlich genutzt. Durch<br />

die Turbine des Turmkraftwerkes laufen<br />

maximal 9000 Liter Wasser pro Sekunde.<br />

Somit können im Jahr 550 Familien mit<br />

umweltfreundlichem Strom versorgt werden.<br />

Außerdem entnehmen die Kreiswerke<br />

Olpe aus der Listertalsperre einen<br />

großen Teil des für die Versorgung ihres<br />

Gebietes benötigten Wassers. Die Listermauer<br />

wurde von 2006 bis 2008 umfassend<br />

saniert. Der Kronenbereich wurde<br />

durch Betonteile erneuert und verstärkt,<br />

dadurch konnte der Fahrbahnüberbau<br />

gesichert werden. Ebenso wurde eine<br />

Abwasserleitung über das Bauwerk geführt,<br />

die den Listerrandkanal an den<br />

Biggerandkanal anschließt und die gesammelten<br />

Abwässer der Kläranlage Biggetal<br />

bei Ahausen zuführt. Bei ergiebigen<br />

Regenfällen bietet die Listermauer<br />

immer wieder ein eindrucksvolles und in<br />

der Umgebung einzigartiges Bild, wenn<br />

das Wasser von der Listertalsperre als tosender<br />

Wasserfall über den Mauerrücken<br />

in die Biggetalsperre strömt. <strong>Das</strong> kommt<br />

allerdings nicht sehr häufig vor.<br />

Die Art des Überlaufs unterscheidet sich<br />

gravierend von der Hochwasserentlastung<br />

des Biggedamms in Waldenburg.<br />

Der Biggedamm ist ein 650 Meter langes<br />

und 50 Meter hohes Absperrbauwerk,<br />

oberhalb der Stadt Attendorn bei Gut<br />

Ewig. Es riegelt die zwei durch einen<br />

Höhenrücken getrennten Täler der Ihne<br />

und der Bigge ab. Der Dammkörper ist<br />

eine Anschüttung von Steinen mit einem<br />

Durchmesser von bis zu 80 Zentimetern<br />

mit einer zweilagigen Oberflächendichtung<br />

aus Asphaltbeton. Besonders die<br />

obere Asphaltschicht ist auf Grund von<br />

Temperaturunterschieden, Sonne und<br />

Frost einer großen Belastung und somit<br />

dem natürlichen Verschleiß ausgesetzt.<br />

Zwischen den beiden Asphaltdecken<br />

wurde eine Drainageschicht aus bituminiertem<br />

Schotter angeordnet. Diese<br />

Schicht ist in Richtung der Falllinie durch<br />

Asphaltbetonriegel in zehn Meter breite<br />

Felder unterteilt, die über Entwässerungsrohre<br />

mit dem tiefliegenden Kontrollstollen,<br />

der seit einigen Jahren aus<br />

Haftungsgründen nicht mehr für Besuchergruppen<br />

zugänglich ist, verbunden<br />

<strong>sind</strong>. Damit lassen sich eventuelle Schäden<br />

der oberen Dichtungslage schnell<br />

Die Wasserspiegeldifferenz zwischen Listertalsperre und<br />

Biggetalsperre wird kraftwirtschaftlich genutzt. Die<br />

Listermauer wurde von 2006 bis 2008 umfassend saniert.


Einblicke in den Biggedamm<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

5<br />

durch Wasseraustritte im Kontrollgang<br />

erkennen und lokalisieren. Der Damm<br />

wird durch ein Kronensicherungsbauwerk<br />

aus Stahlbeton sowie eine Bremszone<br />

aus Bitumen im Kernbereich verstärkt,<br />

wodurch eine Erosion auch bei<br />

undichter Oberflächendichtung verhindert<br />

würde. Die Dichtung des Absperrbaudamms<br />

wird unterhalb des Kontrollgangs<br />

durch Einpressung von Zement bis<br />

in 60 Meter Tiefe als Dichtungsschleier<br />

mit einer Fläche von 50.000 Quadratmetern<br />

fortgesetzt. Drainagebohrungen<br />

bieten eine Kontrollmöglichkeit für die<br />

<strong>Wir</strong>ksamkeit der Abdichtung des Untergrunds.<br />

„Dämme <strong>sind</strong> von der Konstruktion<br />

her unempfindlicher sowie einfacher<br />

herzustellen und zu warten als eine<br />

Mauer, aber man braucht auch sehr viel<br />

mehr Material, was den Einsatz eines<br />

großen Maschinenparks bedeutet“, erklärt<br />

Stefan Klahn vom Ruhrverband.<br />

Zum Schutz<br />

vor Hochwasser<br />

Da Dammbauwerke auf der Luftseite in<br />

der Regel unbefestigt <strong>sind</strong>, dürfen sie<br />

niemals überströmt werden. Deshalb hat<br />

die Biggetalsperre in der Waldenburger<br />

Bucht eine Hochwasserentlastung in<br />

Form eines Hochwasserentlastungsturms.<br />

Der Turm ist 50 Meter hoch und er hat in<br />

etwa zwei Drittel Höhe ein Zylinderschütz,<br />

wodurch der Stauspiegel schnell<br />

abgesenkt werden kann. <strong>Das</strong> Wasser gelangt<br />

von dort in einen 505 Meter langen<br />

Hochwasserentlastungsstollen, welcher in<br />

ein Tosbecken des im Tal, etwa 600 Meter<br />

unterhalb des Biggedamms gelegenen<br />

Biggekraftwerks führt, wo auch die<br />

Grundablässe hingeleitet werden. Der<br />

Stollen kann maximal 347 Kubikmeter<br />

Wasser pro Sekunde ableiten. Um bei<br />

Funktionsstörungen am Zylinderschütz<br />

eine unkontrollierte Wasserabgabe aus<br />

dem Becken zu verhindern, wurde im<br />

Hochwasserentlastungsstollen ein zweiter<br />

Verschluss eingebaut. Dieser Verschluss<br />

ist unterirdisch für Mitarbeiter des<br />

Ruhrverbandes zugänglich. In der Ver-<br />

Links: Über den Hochwasserentlastungs turm<br />

werden die Wassermengen abgeführt, die von<br />

den Betriebsorganen nicht bewältigt werden.<br />

Rechts: Um tief ins Innere der Hochwasserentlastungsanlage<br />

zu gelangen, geht es steil bergab.<br />

Nach jeweils 20 Stufen gibt es einen Querriegel<br />

zur Sicherung, damit man bei einem Sturz nicht<br />

ungebremst in die Tiefe fällt.<br />

Ich bin Attendorn,<br />

weil Stadt und<br />

Umgebung wie<br />

Schokolade <strong>sind</strong> - zum<br />

Dahin schmelzen …<br />

Bettina Höhn<br />

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6 WIR SIND ATTENDORN<br />

Einblicke in den Biggedamm<br />

Links: Im Windenhaus befinden sich Seilwinden, mit deren Hilfe die Haupt- und Notverschlüsse bewegt werden. Rechts: Auf Infotafeln an der Bigge wird<br />

der Aufbau des Biggedamms und der Hochwasserentlastung anhand von Zeichnungen erklärt.<br />

gangenheit ist der Wasserstand der Biggetalsperre<br />

letztmalig 1984 so hoch gewesen,<br />

dass das Wasser über den Hochwasserentlastungsturm<br />

abgelaufen ist.<br />

Sofern möglich, wird jedoch ein kontrollierter<br />

Abfluss durch frühzeitige Anpassung<br />

der Wasserabgabe angestrebt. Die<br />

reguläre Wasserabgabe aus dem Biggesee<br />

richtet sich in der Regel nach den Pegelständen<br />

der Ruhr, um den wasserwirtschaftlichen<br />

Aufgaben gerecht zu<br />

werden.<br />

Ökologischer Strom für<br />

6000 Haushalte<br />

Zum Kraftwerk führt parallel zum Hochwasserentlastungsstollen<br />

ein Grund ab -<br />

lass- und Triebwasserstollen, der etwa<br />

200 Meter vor dem Damm am rechten<br />

Ufer den Dünnekenberg durchquert. Der<br />

Stollen hat einen Durchmesser von 4 und<br />

eine Länge von 437 Metern. Er kann eine<br />

Wassermenge von max. 125 Kubikmetern<br />

pro Sekunde abführen. Der Grundablass-<br />

Einlauf kann am Windenhaus, welches<br />

sich zwischen Biggedamm und Hochwasserentlastungsturm<br />

Richtung Waldenburger<br />

Bucht befindet, abgeriegelt werden.<br />

„Dort werden die Einlauf- und Revisionsverschlüsse<br />

des Stollens angetrieben, der<br />

zum Kraftwerk und den Grundablässen<br />

führt, angetrieben“, erläutert Klahn. Im<br />

Windenhaus befinden sich Seilwinden,<br />

mit deren Hilfe die Haupt- und Notverschlüsse<br />

bewegt werden. Mit Hilfe eines<br />

Krans gelangen die Revisionsverschlüsse<br />

auf die Rampe vor dem Windenhaus und<br />

werden dann ins Wasser gelassen, beziehungsweise<br />

hinausgezogen, wenn Reparaturarbeiten<br />

erforderlich <strong>sind</strong>. Die Winden<br />

können ein Gewicht von bis zu 15<br />

Tonnen tragen. Bei Betrieb der Kraftwerksleitung<br />

<strong>sind</strong> Rechen vor die Einläufe<br />

gesetzt, um zu verhindern, dass<br />

Fremdkörper in den Stollen gelangen.<br />

Besichtigungstermin des Biggedamms<br />

Ich war gespannt, was mich erwartete<br />

– ein mulmiges Gefühl inklusive. Ich<br />

wusste, ich gehe unter die Erde und<br />

über mir ist jede Menge Gestein – und<br />

vor allem Wasser. Meine Besichtigungstour<br />

mit Stefan Klahn vom Ruhrverband<br />

begann am Pavillon unterhalb<br />

des Leuchtturms. Von dort ging es zum<br />

Windenhaus und zum Hochwasserentlastungsturm.<br />

Dann kam die Frage:<br />

„Wollen Sie in das Zugangsbauwerk?<br />

Es <strong>sind</strong> 190 Stufen!“ Und ob ich wollte.<br />

Also begaben wir uns zum Eingang am<br />

einen Ende des Biggedamms. Zunächst<br />

ging es zwei Etagen runter, dann öffnete<br />

„mein Reiseleiter“ eine Tür und<br />

ich hatte freien Blick auf die Stufen,<br />

die endlos in die Tiefe führten. „Wollen<br />

Sie wirklich darunter?“ Na klar, ich<br />

bin doch hart im Nehmen! „Dann habe<br />

ich eine andere Idee!“ Ich folgte ihm<br />

zum Zugang des Segmentverschlusses<br />

durch einen langen unterirdischen<br />

Gang, bis zu einer schweren Metalltür.<br />

Sie kann nur durch Drehen eines Metallrades<br />

von Hand geöffnet werden.<br />

Hier ging es noch viel steiler bergab!<br />

Jeweils nach 20 Stufen kam ein Querriegel<br />

zur Sicherung, damit man bei einem<br />

Sturz nicht ungebremst in die<br />

Tiefe fallen kann. Wie viele Stufen hinunter<br />

führten, wusste ich nicht, aber es<br />

erschien mir endlos. Ob das wohl eine<br />

gute Entscheidung war? Aber jetzt<br />

gab es für mich kein Zurück und tapfer<br />

stieg ich hinab. Der Blick nach oben<br />

war noch eindrucksvoller als der nach<br />

unten. Ich stand nun auf der zweiten<br />

Ebene im Hochwasserentlastungsstollen,<br />

cirka 50 Meter unterhalb der Wasseroberfläche.<br />

Ein merkwürdiges Gefühl.<br />

Es ging noch einige Stufen weiter<br />

runter – doch nicht für mich. Ich blieb<br />

lieber sehr beeindruckt neben dem<br />

Kontroll- und Lüftungsschacht stehen.<br />

Auch der führte mir nochmal vor Augen,<br />

wie tief ich unter der Erde war.<br />

Der Aufstieg war entsprechend anstrengend<br />

und ich war froh, als ich<br />

wieder am Ausgangspunkt war.<br />

An dieser Stelle noch mal einen besonderen<br />

Dank an Stefan Klahn, der sich<br />

die Zeit für diesen ausführlichen Rundgang<br />

nahm. Anette Leusmann<br />

Natürlich wird regelmäßig überprüft, ob<br />

die Anlage am Windenhaus störungsfrei<br />

funktioniert. „Regelmäßige Funktionsprüfungen<br />

<strong>sind</strong> Vorschrift“, bekräftigt<br />

Klahn.<br />

Im Biggekraftwerk, das in der Regel als<br />

Spitzenkraftwerk betrieben wird, nutzen<br />

drei Francis-Turbinen mit je 12,5 Kubikmetern<br />

pro Sekunde und eine kleine<br />

Francis-Turbine mit 1,5 Kubikmetern pro<br />

Sekunde Ausbauwassermenge die Energie<br />

des gestauten Wassers. Die Nutzfallhöhe<br />

beträgt maximal 53 Meter, die jährliche<br />

Stromerzeugung etwa 22 Mio. kWh.<br />

Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch<br />

können durch das Wasser der Biggetalsperre<br />

etwa 6000 Haushalte mit<br />

ökologischem Strom versorgt werden.<br />

Die Stromproduktion deckt vorwiegend<br />

die Zeiten mit besonders hohem Bedarf<br />

ab. Dann erfolgt eine erhöhte Wasserabgabe<br />

in den Biggefluss auf dem Weg in<br />

den sieben Kilometer entfernten Ahauser<br />

Stausee. Der Biggefluss kann dadurch auf<br />

diesem Abschnitt starke Wasserspiegeländerungen<br />

aufweisen, welche besonders<br />

gut vom Kraftwerk bis zur<br />

Schafsbrücke unterhalb der Burg Schnellenberg<br />

sichtbar <strong>sind</strong>.<br />

Über die kleine Turbine wird die aus gewässerökologischen<br />

Gründen vorgeschriebene<br />

Mindestwassermenge abgegeben.<br />

Die gleichmäßige Abgabe der<br />

Zuschusswassermengen an die unterliegenden<br />

Flüsse erfolgt dann über das<br />

Kraftwerk am Ahauser Stausee.<br />

Ein Blick ins Innere der Technik des Windenhauses,<br />

mit der der Wasserablass geregelt werden<br />

kann.


WIR SIND ATTENDORN<br />

7<br />

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Gut. für den richtigen Wind.<br />

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8 WIR SIND ATTENDORN<br />

Interview<br />

„<strong>Das</strong> ist der<br />

absolute<br />

Wahnsinn!“<br />

Nicht nur Attendorns Kämmerer Klaus<br />

Hesener muss sich große Sorgen um die<br />

Stadtfinanzen machen – Neue Umlage in<br />

dramatischer Höhe bedroht Attendorn<br />

Die rot-grüne Landesregierung plant die Einführung einer<br />

neuen Solidaritätsumlage, der sog. Abundanzumlage, die ab<br />

dem Jahr 2014 mindestens bis zum Jahr 2020 jährlich von den<br />

finanzstarken Kommunen wie Attendorn entrichtet werden<br />

soll. Empfänger dieser Umlage <strong>sind</strong> vor allem finanzschwache<br />

Kommunen im Ruhrgebiet.<br />

Stadtkämmerer Klaus Hesener bereitet die Einführung der<br />

Abundanzumlage großen Kummer. Er befürchtet, dass die<br />

Umlage die zurzeit noch gute Finanzlage der Hansestadt<br />

schlagartig beendet.<br />

Was bedeutet eigentlich das Wort<br />

„Abundanz“?<br />

<strong>Das</strong> Wort kommt aus dem Lateinischen<br />

und bedeutet soviel wie Reichtum,<br />

Überfluss. Im kommunalen Finanzausgleich<br />

spricht man von sog. abundanten<br />

Städten und Gemeinden, wenn sie<br />

keine Schlüsselzuweisungen vom Land<br />

bekommen. <strong>Das</strong> System funktioniert<br />

vereinfacht erklärt wie folgt: Für jede<br />

Kommune wird ein fiktiver Bedarf festgelegt,<br />

der sich u.a. nach Anzahl der<br />

Einwohner, Schüler, sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten, Soziallasten<br />

und Flächengröße der Gemeinde<br />

berechnet. Diesem Bedarf wird die<br />

Steuerkraft der Kommune gegenübergestellt.<br />

Man ermittelt, welches Gewerbesteuer-<br />

und Grundsteueraufkommen<br />

die Stadt oder Gemeinde hat. Hinzu<br />

kommt noch der Einkommensteuerund<br />

Umsatzsteueranteil. Übersteigt der<br />

errechnete Bedarf die Steuerkraft, erhält<br />

die Kommune vom Land als Ausgleich<br />

Schlüsselzuweisungen. Ist aber<br />

die Steuerkraft höher als der fiktive Bedarf,<br />

ist eine Kommune abundant und<br />

bekommt keine Zuweisungen. Attendorn<br />

ist bereits seit über 20 Jahren<br />

durchgängig abundant.<br />

Und diesen „Steuerüberschuss“ soll Attendorn<br />

jetzt abführen?<br />

Ja, zumindest einen großen Teil davon,<br />

genau das ist die Grundidee. Solidarität<br />

zwischen den Kommunen ist richtig<br />

und wichtig. Aber leider ignoriert das<br />

Land vollkommen, dass Städte wie Attendorn<br />

bereits durch bestehende Umlageverpflichtungen<br />

schon heute hohe<br />

Solidaritätsverpflichtungen zugunsten<br />

finanzschwacher Kommunen leisten. So<br />

hat Attendorn im Durchschnitt der letzten<br />

zehn Jahre von einem Euro Gewerbesteuer<br />

nach Abzug der Kreisumlage<br />

und der Gewerbeumlage nur rund 12<br />

Cent behalten dürfen. Auf diesen Rest<br />

hat es das Land jetzt auch noch abgesehen.<br />

Weiß man denn schon, in welcher Höhe<br />

Attendorn zur Kasse gebeten wird?<br />

Nein, noch nicht genau. Die konkreten<br />

Berechnungsgrundlagen will die Landesregierung<br />

in Kürze bekannt geben.<br />

Aber es scheint ganz böse zu werden.<br />

Nach einer Beispielberechnung, die ich<br />

vor einigen Tagen aus dem Landtag erhalten<br />

habe, müsste Attendorn allein<br />

im Jahr 2014 einen Betrag von rund 6,4<br />

Mio. € entrichten. Diese Zahl hat mich<br />

vom Hocker gerissen. Aber es kommt<br />

noch schlimmer. Die Musterberechnung<br />

geht noch davon aus, dass alle abundanten<br />

Kommunen zahlungspflichtig<br />

<strong>sind</strong>. Nach aktuellen Informationen<br />

plant die Landesregierung nur noch die<br />

Städte und Gemeinden in die Umlage<br />

einzubeziehen, die in den letzten fünf<br />

Jahren mindestens dreimal keine<br />

Schlüsselzuweisungen erhalten haben<br />

und damit abundant waren. Damit reduziert<br />

sich die Anzahl der zahlungspflichtigen<br />

Kommunen in NRW auf<br />

rund 40 bis 50 Städte und Gemeinden.<br />

Somit dürfte sich die Umlageverpflichtung<br />

der Hansestadt Attendorn tendenziell<br />

noch weiter erhöhen. Da hilft es<br />

auch nicht viel, dass das Land die abundanten<br />

Kommunen in den Jahren 2014<br />

bis mindestens 2020 nicht mehr mit 197<br />

Mio. €, sondern „nur“ noch mit rund<br />

182 Mio. € pro Jahr belasten will.<br />

<strong>Das</strong> <strong>sind</strong> ja dramatische Belastungen, die<br />

auf Attendorn zukommen können.<br />

Ja, das ist der absolute Wahnsinn. Der<br />

Innenminister hat zwar wiederholt versichert,<br />

die Umlage würde die Zahler<br />

nicht überfordern. Dies hat er sogar<br />

Bürgermeister Wolfgang Hilleke im


Interview<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

9<br />

Rahmen einer Veranstaltung in Arnsberg<br />

fest versprochen. Aber die jetzt<br />

bekannt gewordenen Zahlen sprechen<br />

eine ganz andere Sprache. Die<br />

Abundanzumlage wird riesige Löcher in<br />

unsere Haushalte reißen. <strong>Wir</strong> werden<br />

gar nicht nicht umhin kommen, Steuern<br />

zu erhöhen und die freiwilligen Leistungen<br />

zu kürzen. Ansonsten fahren<br />

wir unsere Haushaltswirtschaft vor die<br />

Wand und verlieren unsere finanzielle<br />

Handlungsfähigkeit. <strong>Das</strong> ist richtig bitter,<br />

zumal die Abundanzumlage zum<br />

einen völlig ungerecht ist und zum anderen<br />

auch letztlich wirkungslos bleiben<br />

wird.<br />

Können Sie das näher erläutern?<br />

Schauen Sie, es geht dem Land doch<br />

gar nicht mehr um sachgerechte, sondern<br />

nur noch um eine politische Gestaltung.<br />

Ich hatte Ihnen gerade erläutert,<br />

wie sich im Finanzausgleich der<br />

fiktive Bedarf einer Kommune berechnet.<br />

Bei dieser Berechnung werden die<br />

Ballungsgebiete deutlich bevorteilt. Der<br />

Einwohner einer Großstadt zählt 1,5-<br />

fach so viel wie ein Attendorner Einwohner.<br />

Bei der Schüleranzahl werden<br />

die gerade in den ländlichen Gebieten<br />

sehr häufigen offenen Ganztagsschulen<br />

völlig außen vorgelassen. Auch der Soziallastenansatz<br />

wird einseitig zugunsten<br />

der größeren Städte berechnet.<br />

Noch viel ungerechter geht es bei der<br />

Berechnung der Steuerkraft zu. Hier<br />

hat das Land einheitliche fiktive Steuerhebesätze<br />

festgelegt. Es wird also unterstellt,<br />

dass Attendorn beispielsweise<br />

die gleichen Steuersätze wie Köln,<br />

Dortmund oder Düsseldorf erheben<br />

kann. <strong>Das</strong> ist natürlich völlig unrealistisch.<br />

Bleibt man wie Attendorn unter<br />

diesen Sätzen, muss man trotzdem Umlagen<br />

auf die vorgegebenen Sätze zahlen.<br />

So zahlt die Hansestadt Attendorn<br />

allein im Jahr 2013 Umlagen auf<br />

Steuereinnahmen von rund 2 Mio. €,<br />

die sie tatsächlich aber nicht erhalten<br />

hat. Im Übrigen würde diese Regelung<br />

auch für die Abundanzumlage gelten,<br />

so dass wir um eine Anhebung der<br />

Steuern gar nicht herumkommen.<br />

Wenn wir das nicht tun würden, müssten<br />

wir im Ergebnis mehr Umlagen<br />

zahlen, als wir tatsächlich Steuern einnehmen.<br />

Kommunen, deren Steuersätze<br />

aber über der fiktiven Größe liegen,<br />

dürfen den Differenzbetrag in<br />

voller Höhe behalten. Sie sehen an diesen<br />

Beispielen, dass hier klare Klientelpolitik<br />

zugunsten der Ballungsgebiete<br />

betrieben wird. Besonders interessant<br />

ist dann der Tatbestand, dass die<br />

Abundanzumlage hauptsächlich von<br />

den ländlich strukturierten Kommunen<br />

bezahlt werden soll und raten Sie mal,<br />

wer vor allem Empfänger dieser Umlage<br />

sein soll?<br />

Großstädte im Bereich des Ruhr -<br />

gebietes?<br />

Richtig! Und jetzt kommt der weitere<br />

Punkt hinzu, dass die Abundanzumlage<br />

den Geberkommunen so richtig weh<br />

tut und den Hilfeempfängern nicht<br />

wirklich hilft.<br />

Bitte erläutern Sie das!<br />

Die Defizite der Empfängerkommunen<br />

Manche sagen, bei Versicherungen<br />

geht es nur ums Geld/<br />

Uns geht es vor allem um<br />

eins – um Sie!<br />

Jeder Mensch ist anders. Und ebenso unterschiedlich<br />

wie unsere Kunden selbst <strong>sind</strong> auch ihre Ansprüche an<br />

die nanzielle Vorsorge und ihr Bedürfnis nach Sicherheit.<br />

Daher beraten wir Sie individuell und nden immer die<br />

passende Lösung für Ihre jeweilige Lebenssituation.<br />

Reden Sie mit uns. <strong>Wir</strong> beraten Sie gern.<br />

AXA Hauptvertretung Ralph Büttinghaus<br />

Kölner Straße 45, 57439 Attendorn, Tel.: 02722 5548970<br />

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10 WIR SIND ATTENDORN<br />

Interview<br />

<strong>sind</strong> gigantisch. Da <strong>sind</strong> unsere Hilfsleistungen<br />

ein Tropfen auf den berühmten<br />

heißen Stein. Durch den Stärkungspakt,<br />

der durch Land und die<br />

Kommunen gefüttert wird, können lediglich<br />

rund 30 Prozent der Defizite der<br />

„armen“ Kommunen gedeckt werden.<br />

<strong>Das</strong> Land legt die noch halbwegs „Gesunden“<br />

zu den „Todkranken“ ins Bett<br />

mit dem Ergebnis, dass sich diese anstecken<br />

und schlussendlich alle todkrank<br />

werden. <strong>Das</strong> kann doch nicht<br />

richtig sein. Hier benötigt man ausgewogene<br />

und nachhaltige Lösungsansätze<br />

und keinen kommunalen Sozialismus.<br />

Könnte man sich nicht der Umlagepflicht<br />

entziehen, indem man die eigenen <strong>Ausgabe</strong>n<br />

erhöht?<br />

Dieses Argument habe ich schon oft<br />

gehört. Aber das funktioniert nicht. <strong>Das</strong><br />

Land packt uns bei unseren Steuereinnahmen,<br />

die vor allem unsere tüchtigen<br />

Unternehmen erwirtschaften. Da hilft<br />

es nicht, einfach die <strong>Ausgabe</strong>schleusen<br />

zu öffnen. Schließlich können Sie das<br />

Finanzamt auch nicht davon überzeugen,<br />

dass Sie Ihre Einkommensteuer<br />

nicht zahlen können, weil Sie Ihr Geld<br />

schon für andere Sachen ausgegeben<br />

haben. <strong>Wir</strong> machen in Attendorn seit<br />

Jahren in einem Schulterschluss zwischen<br />

Politik und Verwaltung eine solide<br />

und nachhaltige Finanzpolitik und<br />

stehen nicht umsonst auf wirtschaftlich<br />

gesunden Füßen. Leider ist dies der<br />

Landesregierung offensichtlich ein<br />

Dorn im Auge. Sie will uns dieses Fundament,<br />

das wir uns hart erarbeitet<br />

haben, im Rahmen einer unfairen Neid -<br />

debatte rücksichtslos wegreißen. <strong>Das</strong><br />

macht mich unglaublich traurig, aber<br />

auch zornig. Attendorn ist nicht reich<br />

und lebt auch nicht im Überfluss, wie<br />

viele meinen.<br />

Und jetzt?<br />

<strong>Wir</strong> werden diese ungerechte Vorgehensweise<br />

natürlich nicht akzeptieren.<br />

Der Stadtrat hat bereits Ende letzten<br />

Jahres grünes Licht gegeben, gegen<br />

dieses Umlagemonster mit allen rechtlich<br />

möglichen Mitteln vorzugehen. Ich<br />

stehe bereits in Kontakt mit den Kämmererkollegen<br />

anderer betroffenen<br />

Kommunen, um eine Klage vorzubereiten.<br />

Weiterhin erhoffe ich mir, dass insbesondere<br />

unsere im Rat vertretenen<br />

Fraktionen auf die Landespolitik hinwirken,<br />

um das Schlimmste noch zu verhindern.<br />

Die Lage ist sehr ernst.<br />

Fakten zum Stärkungspakt<br />

Finanzen<br />

<strong>Das</strong> Land NRW will mit dem Stärkungspakt<br />

finanzschwache Kommunen unterstützen.<br />

Folgende Finanzierung ist<br />

vorgesehen:<br />

2011: 350 Mio. € (vollständige<br />

Finanzierung durch das Land)<br />

2012: 415 Mio. € (350 Mio. € kommen<br />

vom Land, 65 Mio. €<br />

werden der kommunalen<br />

Finanzausgleichsmasse ent -<br />

zogen)<br />

2013: 465 Mio. € (350 Mio. € kommen<br />

vom Land, 115 Mio. €<br />

werden der kommunalen<br />

Finanzausgleichsmasse ent -<br />

zogen)<br />

2014 bis 647 Mio. € (350 Mio. €<br />

2020: kommen vom Land,<br />

115 Mio. € werden der kommunalen<br />

Finanzausgleichsmasse<br />

entzogen, 182 Mio. €<br />

müssen die sog. abundanten<br />

Städte und Gemeinden bezahlen)<br />

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Nichts währt ewig…<br />

Vom Knastalltag hinter Klostermauern<br />

Von Torsten-Eric Sendler<br />

„Nihil aeternum est“, wussten bereits die<br />

alten Lateiner. Ein tröstlicher Gedanke.<br />

„Bitte Ihren Personalausweis und Ihr<br />

Handy“, fordert mich höflich der Strafvollzugsbeamte<br />

durch die Gegensprechanlage<br />

in der dicken Scheibe aus Panzerglas<br />

auf, aus der zeitgleich ein<br />

Schiebefach wie am Nachtschalter einer<br />

Tankstelle herausfährt. Ich lege das<br />

Smartphone und das Ausweisdokument<br />

hinein. Ab sofort werde ich für einige<br />

Stunden abgeschnitten sein, von modernen<br />

Kommunikationsmitteln, vom Internet,<br />

von der Erreichbarkeit für Kollegen<br />

und Freunde. Als Vertreter der Generation<br />

2.0, die immer „on“ ist, fühle ich<br />

mich für einen Bruchteil von Sekunden<br />

ziemlich nackt. Aber, wie gesagt: Nichts<br />

währt ewig, auch nicht der handylose<br />

Zustand. Der Beamte drückt den Öffner<br />

der Tür, als ich sie in die Hand nehme<br />

und an mich heranziehen möchte, merke<br />

ich, dass das nicht gelingt. Auch sie ist<br />

mit schwerem, schusssicheren Glas gesichert,<br />

lässt sich nur elektronisch öffnen.<br />

Langsam ebnet sich der Weg in eine andere,<br />

mir bis dato völlig fremde Welt.<br />

„Hinter der Glastür links über den Hof,<br />

bis zu dem anderen Gebäude. Herr Wisniewski<br />

erwartet Sie bereits“, erklärt mir<br />

der grün uniformierte Beamte noch kurz<br />

den Weg. Auf halber Strecke kommt mir<br />

Rainer Wisniewski bereits entgegen.<br />

Schlank, sportlich, durchtrainiert gehört<br />

er demnächst zu der Generation von Privatiers,<br />

die noch etwas vom Leben haben<br />

werden. Hier im Gut Ewig stellt er sich<br />

der letzten großen Herausforderung seines<br />

Berufslebens. „<strong>Wir</strong> haben es hier mit<br />

einer nicht unbedeutenden Behörde zu<br />

tun, mit einem Organ der Rechtspflege,<br />

das für viele Bürger draußen etwas Geheimnisvolles<br />

hat. Aber glauben Sie mir,<br />

wir haben hier keine Geheimnisse!“, erklärt<br />

mir der Leiter der Strafvollzugsanstalt<br />

Attendorn, um nach einem kurzen<br />

Moment nachzuschieben: „Außer vielleicht<br />

im Bereich der Sicherheitstechnik<br />

…“.<br />

Die Strafvollzugsanstalt, so der Beamte<br />

aus Passion weiter, sei ein bedeutender<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsfaktor für Attendorn. Die örtlichen<br />

Dienstleister und Handwerker partizipierten<br />

an den Aufträgen rund um<br />

die Haftanstalt, viele Gefangene aus dem<br />

offenen Vollzug arbeiteten in der heimischen<br />

Industrie. Ein Hauch von leichtem<br />

Unmut weht mir entgegen, als ich nach<br />

der Zahl der Beschäftigten frage und dabei<br />

auch unbedacht das Wort<br />

„Schließer“ in den Mund nehme: „<strong>Das</strong><br />

hören die Kollegen gar nicht gerne,<br />

denn es reduziert sie auf den eigentlichen<br />

Vorgang des Wegschließens. Ein Justizvollzugsbeamter<br />

ist in der heutigen<br />

Zeit hoch qualifiziert und für die Häftlinge<br />

Betreuer, Ansprechpartner, Sozialarbeiter<br />

und Psychologe zugleich.“<br />

Auf dem Weg zu Wisniewskis Büro gehen<br />

wir an der Außenseite der fünfmeterfünfzig<br />

hohen Mauer des geschlossenen<br />

Vollzugs entlang. Überall Kameras,<br />

Bewegungssensoren und auf der Mauerkrone<br />

rasiermesserscharfer Nato-Stacheldraht<br />

– für den Fall der Fälle.<br />

Wisniewski entstammt einer uralten Beamtenfamilie,<br />

schon sein Großvater<br />

diente unter dem letzten deutschen Kaiser,<br />

der Vater war bei der Polizei. Dort<br />

begann auch die Laufbahn von Rainer<br />

Wisniewski, der ursprünglich aus Hamm<br />

kommt und dort auch heute noch mit<br />

seiner Familie lebt. Sein Berufsleben ist<br />

gekennzeichnet vom technischen Wan-<br />

Foto oben: <strong>Das</strong> Leben hinter Gittern: Kameras<br />

und Bewegungssensoren sorgen dafür, dass man<br />

erst gar nicht auf die Idee kommt, zu fliehen.<br />

Foto rechts: Idyllisch im Schatten des Biggesees<br />

liegt die JVA Attendorn. Die Arbeiten zur Erweiterung<br />

des geschlossenen Vollzugs begannen<br />

2008. Drei Jahre später konnten dann alle Neubauten<br />

in Betrieb genommen werden.


12 WIR SIND ATTENDORN<br />

Nichts währt ewig...<br />

Gut Ewig:<br />

Vom Kloster zum Knast<br />

13. Jahrhundert: erste urkundliche Erwähnung<br />

der Ritter von Ewig als<br />

Besitzer des damaligen Adelssitzes<br />

1420: Stiftung des Rittersitzes Ewig, zusammen<br />

mit 2 Höfen zu Listernohl,<br />

durch den Attendorner<br />

Bürger Heinrich Weke an die regulierten<br />

Augustinerchorherren<br />

zu Neuss<br />

1412-1429: Errichtung von Klostergebäuden<br />

1674: Übertragung der Schirmvogtei<br />

auf die Familie von Fürstenberg,<br />

der die Burgen Schnellenberg,<br />

Waldenburg und Bilstein gehörten<br />

1726: Neubau des heute sichtbaren<br />

Klostergebäudes unter Einbeziehung<br />

einer älteren Kirche, die<br />

den Nordflügel zum Hof der Anlage<br />

bildete<br />

1803: Säkularisierung des Klostergutes<br />

und Verpachtung als hessische<br />

Domäne. Verkauf des Inventars<br />

und Abbruch der Kirche<br />

1816: Übergang auf den preußischen<br />

Staat<br />

1819: Verkauf an den Freiherren von<br />

Gaugreben<br />

1855: Veräußerung an Friedrich von<br />

Schenk.1898 Rückkauf durch den<br />

preußischen Fiskus, Nutzung als<br />

Oberförsterei und spätere Verpachtung<br />

als Domäne<br />

1923 und 1931: Verheerende Brände<br />

1944: Übergang des Eigentums an Hans<br />

Ramacher<br />

1956: Erwerb des Gutes durch den<br />

Ruhrsperrenverein, der für den<br />

Bau der Biggetalsperre das Gut<br />

Ewig als Wohn- und Laborgebäude<br />

nutzte und auf dem<br />

Grundstück ein Barackenlager errichtete,<br />

das vornehmlich zur Unterbringung<br />

der Arbeitskräfte<br />

diente<br />

1967: Erwerb der Anlage durch das<br />

Land NRW<br />

1968: Nach kurzer Renovierungsmaßnahme<br />

Eröffnung der ersten offenen<br />

Vollzugsanstalt des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

1976: Planungsauftrag für die Errichtung<br />

fester Unterkünfte an das<br />

Staatshochbauamt Siegen<br />

1978-1988: Baumaßnahmen<br />

25.11.1988: Offizielle Einweihung der<br />

Gesamtanlage JVA Attendorn<br />

1.6.2008: Erster Spatenstich durch Justizministerin<br />

Roswitha Müller-<br />

Piepenkötter für die Neubauten<br />

(geschlossener Vollzug) der Justizvollzugsanstalt<br />

Attendorn<br />

15.1.2011: Inbetriebnahme der gesamten<br />

Neubauten<br />

del der vergangenen vier Jahrzehnte, genauso<br />

wie von der Zeitgeschichte. Wisniewski<br />

war an deutlichen Veränderungen<br />

und der Liberalisierung des<br />

Strafvollzuges seit Ende der 60er Jahre<br />

beteiligt, hatte leitende Funktionen in<br />

großen Strafanstalten wie Gelsenkirchen,<br />

Essen oder Bochum inne. Nach der<br />

Wende dann der Osteinsatz, wo er in<br />

Potsdam Aufbauhilfe vor Ort für den<br />

Strafvollzug in Brandenburg leistete.<br />

Jetzt stellte er sich seiner letzten beruflichen<br />

Aufgabe, der Verlegung des geschlossenen<br />

Vollzugs vom unteren<br />

Schloss in Siegen nach Attendorn, die mit<br />

einem großen Neubauprojekt für 37 Millionen<br />

Euro und zahlreichen organisatorischen<br />

Herausforderungen verbunden<br />

war. Fast genau vor zweieinhalb Jahren,<br />

am 15. Januar 2011, wurde der neue, geschlossene<br />

Bereich neben dem Kloster<br />

Ewig eröffnet. Aber da hatte das Kloster<br />

selbst bereits längst Justizgeschichte geschrieben:<br />

Nachdem es den Arbeitern an<br />

der Biggetalsperre mit zahlreichen Barackenbauten<br />

vorübergehend als Heimstatt<br />

gedient hatte, wurde dort am 2.<br />

Mai 1968 die erste offene Vollzugsanstalt<br />

für erwachsene Strafgefangene mit 500<br />

Haftplätzen eröffnet. <strong>Das</strong> Klientel waren<br />

seinerzeit sogenannte „Fahrlässigkeitstäter“<br />

– sprich Verkehrssünder. Heute ste-<br />

So nehmen die Häftlinge die Umgebung aus<br />

ihrem Zellenfenster wahr.<br />

Reinigungskräfte gibt es in der JVA Attendorn<br />

keine, die Häftlinge werden selbst zum Putzdienst<br />

eingeteilt.<br />

hen insgesamt 390 Haftplätze zur Verfügung,<br />

davon 120 im geschlossenen Vollzug.<br />

Der Name Gut „Ewig“ muss jedoch<br />

keinen Häftling schrecken: Im geschlossenen<br />

Haus werden maximal Freiheitsstrafen<br />

bis zu einer Dauer von zwei Jahren<br />

vollstreckt. Allerdings kann es dennoch<br />

sein, dass hier richtig schwere Jungs einsitzen,<br />

die einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe<br />

oder gar mit anschließender<br />

Sicherungsverwahrung entgegenblicken:<br />

Auch Untersuchungshäftlinge werden in<br />

Attendorn betreut.<br />

<strong>Wir</strong> kommen im Büro von Rainer Wisniewski<br />

an, aus dessen Fenster man einen<br />

herrlichen Panoramablick über die wunderschönen<br />

Parkanlagen des offenen<br />

Vollzugs rund um das alte Gutsgebäude<br />

genießen kann. An der Wand das Hundertwasserhaus,<br />

ein Kalender mit kunst-<br />

Unten: Hat seinen Beruf aus Leidenschaft heraus<br />

gewählt: Gefängnisdirektor Rainer Wisniewski.


Nichts währt ewig...<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

13<br />

vollen Fotografien von den Nobelkarossen<br />

eines Stuttgarter Automobilherstellers<br />

und die Ernennungsurkunde von<br />

Opa Eugen aus der Kaiserzeit. In den Vitrinen<br />

haucht es mehrere Jahrzehnte<br />

Strafvollzug – Wisniewski sammelt<br />

dienstliche Kopfbedeckungen von Justizvollzugsangestellten<br />

aus aller Herren<br />

Länder.<br />

Im Gespräch erfahre ich, dass es ein Strafvollzugsgesetz<br />

gibt, dessen Intention<br />

ähnlich wie bei der Straßenverkehrsordnung<br />

in Paragraph 1 geregelt ist: „Dieses<br />

Gesetz regelt den Vollzug der Freiheitsstrafe<br />

in Justizvollzugsanstalten und der<br />

freiheitsentziehenden Maßregeln der<br />

Besserung und Sicherung.“ Die Strafvollzugsanstalten,<br />

so Wisniewski, hätten einen<br />

wichtigen gesetzlichen und gesellschaftlichen<br />

Auftrag, der Bürger würde<br />

viel für das von ihm investierte Geld<br />

zurückerhalten. „Es wäre einfach fatal“,<br />

so Wisniewski, „wenn wir unsere Leute<br />

unvorbereitet und untherapiert wieder<br />

auf die Gesellschaft loslassen würden.<br />

Vielmehr müssen sie lernen, ein Leben in<br />

sozialer Verantwortung zu führen. Nur<br />

so kann verhindert werden, dass Häftlinge<br />

nach Verbüßung der Strafe rückfällig<br />

würden oder ein Leben lang auf<br />

Transferzahlungen der Gesellschaft angewiesen<br />

seien.“<br />

Mehr als 160 Mitarbeiter <strong>sind</strong> im offenen<br />

und geschlossenen Vollzug des Attendorner<br />

Gefängnisses beschäftigt. Neben den<br />

Beamten des allgemeinen Vollzugsdienstes<br />

stehen auch Sozialarbeiter, Psychologen,<br />

Krankenpfleger- und Krankenschwestern,<br />

zwei Seelsorger sowie die<br />

Mitarbeiter des Werkdienstes, die die Arbeit<br />

in den eigenen Werkstätten und Eigenbetrieben<br />

der Strafvollzugsanstalt koordinieren,<br />

und engagierte Mitarbeiter<br />

der Verwaltung auf der Gehaltsliste.<br />

Die Strafvollzugsanstalt Attendorn ist<br />

fast eine autarke kleine Stadt, die vieles<br />

unter ihrem Dach vereinigt, was man<br />

draußen auch findet. So gibt es Werkstätten,<br />

Eigenbetriebe wie die Schreinerei,<br />

die für ihre Arbeit weit über die<br />

Grenzen Attendorns hinaus bekannt ist,<br />

eine Arzt- und Zahnarztpraxis, Einkaufsmöglichkeiten<br />

für Häftlinge, eine Bibliothek,<br />

einen Sportplatz sowie ein kleines<br />

Fitnesscenter. Besonders stolz ist Wisniewski<br />

während des anschließenden Rundgangs<br />

auf die Einrichtung seiner Haftanstalt:<br />

„Fast alles, was wir hier sehen, ob<br />

Tische, Stühle oder Schränke, wird in<br />

nordrhein-westfälischen Haftanstalten<br />

hergestellt.“<br />

Arbeit ist ein wichtiges Element bei der<br />

Wiedereingliederung von Straftätern in<br />

unsere Gesellschaft. So haben Häftlinge<br />

im offenen Vollzug die Möglichkeit, ganz<br />

normal in den Unternehmen rund um Attendorn<br />

ihrem Tagewerk nachzugehen.<br />

<strong>Das</strong> Gehalt geht jedoch an die Justizbehörden,<br />

die dieses dann nach Abzug<br />

der Haftunterbringungskosten an den<br />

Betroffenen auszahlen. „Hier“, so Wisniewski,<br />

„<strong>sind</strong> wir den Attendorner Unternehmen<br />

zu großem Dank verpflichtet,<br />

die unsere Leute immer wieder nehmen.“<br />

Wer keinen Acht-Stunden-Tag<br />

mehr gewohnt ist, wird in der hauseigenen<br />

Arbeitstherapie oder im Eigenbetrieb<br />

„Schreinerei“ wieder auf ein geregeltes<br />

Leben außerhalb der<br />

Gefängnismauern vorbereitet.<br />

Auch im geschlossenen Vollzug gilt: Wer<br />

arbeitet, der hat es besser. Etwa 12 Euro<br />

verdient ein Häftling am Tag, der in der<br />

gefängniseigenen Werkhalle Teile für Industrieunternehmen<br />

zusammenschraubt<br />

oder vormontiert. Doch die JVA könnte<br />

wesentlich mehr Aufträge annehmen, als<br />

es bisher der Fall ist. „China und Roboter<br />

Im geschlossenen Vollzug werden von den<br />

Häftlingen Montagearbeiten für die heimische<br />

Industrie erledigt.<br />

Auch die medizinische Versorgung der Häftlinge<br />

wird innerhalb der Strafvollzugsanstalt von einem<br />

Team aus Ärzten und Krankenpflegern sichergestellt.<br />

Foto unten: Für Abwechslung in der Gefängnis-<br />

Monotonie sorgt die Bibliothek, in der man auch<br />

DVDs ausleihen kann.


14 WIR SIND ATTENDORN<br />

Nichts währt ewig...<br />

nehmen uns die Aufträge weg“, beklagt<br />

Sarah Decker, Leiterin der Arbeitsabteilung.<br />

Hinzu käme, dass in der heimischen<br />

Industrie teilweise gar nicht bekannt sei,<br />

dass man einzelne Schritte des Fertigungsprozesses<br />

auch kostengünstig in<br />

die Strafvollzugsanstalt auslagern kann.<br />

Ein Teil des Lohnes wird an die Häftlinge<br />

ausgezahlt, der Rest für den Neubeginn<br />

nach der Haftentlassung staatlicherseits<br />

auf die hohe Kante gelegt. Nur wer regelmäßig<br />

arbeitet, kann sich beispielsweise<br />

etwas Luxus wie Tabak oder Zigaretten<br />

leisten.<br />

Förmlich explodiert ist mittlerweile die<br />

Zahl der Untersuchungshäftlinge. Brachten<br />

sie es bisher gerade einmal auf einen<br />

Gesamtanteil von zehn Prozent aller Insassen,<br />

hat sich ihre Zahl mittlerweile<br />

verdoppelt. Eine Ursache für dieses Phänomen<br />

ist die osteuropäische Bandenkriminalität,<br />

kaum ein Tag, an dem man<br />

nicht im Polizeibericht liest, dass wieder<br />

eine organisierte Gruppe von Metalldieben<br />

aufgeflogen sei. Wisniewski: „<strong>Das</strong><br />

stellt uns zunehmend vor Probleme“.<br />

Viele Straftäter <strong>sind</strong> zudem drogenabhängig.<br />

Sie werden während ihrer Haftzeit<br />

therapeutisch begleitet und wenn<br />

medizinisch indiziert, auch mit Methadon<br />

substituiert. Hinzu komme, dass der<br />

Anteil an Psychosen und Schizophrenien,<br />

ausgelöst durch Haschischmissbrauch in<br />

sehr jungen Jahren und dem zunehmenden<br />

Konsum an synthetischen Drogen,<br />

zunähm, was die Haftanstalten vor weitere<br />

Herausforderungen stelle.<br />

Und immer mehr Häftlinge als früher befinden<br />

sich im Greisenalter. Erst kürzlich<br />

musste im offenen Vollzug eine zweite<br />

Wohngruppe für Lebensältere eingerichtet<br />

werden, die grundlegend andere Bedürfnisse<br />

als jüngere Strafgefangene haben.<br />

„Der älteste Häftling“, so Wisniewski,<br />

„der in meiner Zeit hier entlassen<br />

wurde, war bereits 82 Jahre alt.“<br />

Mittlerweile <strong>sind</strong> wir wieder an der<br />

Pforte des offenen Vollzugs angekommen.<br />

Wisniewski öffnet mit einem kleinen,<br />

elektronischen Chip ein stahlbewährtes<br />

Fach, steckt seinen Schlüssel in<br />

eine hierfür vorgesehene Halterung und<br />

auch das Funkgerät, welches zugleich<br />

Notrufmelder ist: „Oberstes Prinzip ist“,<br />

so der Anstaltsleiter, „das kein Schlüssel<br />

und kein Gerät den jeweiligen Sicherheitsbereich<br />

verlassen darf.“ Und so ach-<br />

Foto links oben: Antreten im Flur zum Essen fassen,<br />

auf Wunsch gibt’s auch einen Nachschlag.<br />

Rechts oben: Multifunktional: In den vergitterten<br />

Fenstern deponieren die Häftlinge sowohl Lebensmittel<br />

zur Kühlung, als auch Kleidung und<br />

Schuhe, die ausdünsten sollen.<br />

Wer hier einfährt, kommt so schnell nicht mehr auf freien Fuß:<br />

die Sicherheitsschleuse des geschlossenen Vollzugs.


Nichts währt ewig...<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

15<br />

ten die Beamten auch beim Fototermin<br />

peinlich genau darauf, dass ja kein<br />

Schlüsselbart, sei es auch noch so zufällig,<br />

abgebildet wird. „<strong>Das</strong> würde Ärger mit<br />

dem Justizministerium verursachen –<br />

schließlich könnte jemand versuchen,<br />

den Schlüssel zu kopieren.“<br />

Als sich die schwere Panzerglastür öffnet,<br />

fährt ein Polizei-Bulli vor. Auf dem Rücksitz<br />

ein Häftling, der in U-Haft überstellt<br />

zweimal vergittert, schwere, massive<br />

Stahlstreben sollen vor Ausbruch schützen.<br />

Ein feineres Gitter hingegen verhindert,<br />

dass Gegenstände durch hin- und<br />

herpendeln zwischen den einzelnen Fenstern<br />

ausgetauscht werden können. Je<br />

nach Außentemperaturen nutzen die<br />

Häftlinge die Fensternischen als Kühlschrank<br />

respektive zum Durchlüften von<br />

Schuhen. Im geschlossenen Vollzug<br />

schrumpft die Welt der Insassen auf 10,6<br />

Quadratmeter, inklusive der Nasszelle,<br />

zusammen.<br />

In den Arrestzellen gibt es auch noch die aus vielen<br />

Krimis bekannten Beobachtungsklappen in<br />

den Türen.<br />

wird. <strong>Das</strong> große Rolltor zur Sicherheitsschleuse<br />

im geschlossenen Vollzug öffnet<br />

sich. Über den Fenstern an der Außenfassade<br />

prangen Nummern – „damit man<br />

bei Vorfällen nicht erst groß zählen muss,<br />

sondern sofort den Ort des Geschehens<br />

lokalisieren kann.“ Sämtliche Fenster <strong>sind</strong><br />

Auf einem Gang treffen wir bei der Essensausgabe<br />

den Häftling Kevin M., der<br />

von Beruf Korrosions- und Oberflächenbeschichter<br />

ist. Mehrere kleine Delikte in<br />

der Jugend, dann hat er einmal richtig<br />

zugeschlagen. Sechs Monate auf Bewährung.<br />

Nach dem Verstoß gegen die<br />

Auflagen musste er dann einrücken. Zurzeit<br />

packt er seine sieben Sachen – der<br />

Umzug in den offenen Vollzug gegen<br />

Ende der Haftstrafe steht unmittelbar bevor.<br />

Die Justizvollzugsanstalt Attendorn<br />

lobt er fast über den grünen Klee: „Hier<br />

ist alles neu, schön sauber. Und vor allem<br />

mit den Beamten kann man top klarkommen.“<br />

Es sei allerdings schon ein komisches<br />

Gefühl, nunmehr in den offenen<br />

Vollzug zu wechseln. Und auch der Aufenthalt<br />

dort ist nicht für die Ewigkeit – in<br />

einigen Wochen muss Kevin sich dann<br />

wieder dem Leben draußen stellen.<br />

Am Ende unserer Tour stehe ich wieder<br />

vor der Klappe in der Panzerglasscheibe,<br />

Überschaubare Welt: Kaum mehr als zehn Quadratmeter<br />

ist eine Haftzelle groß.<br />

erhalte meinen Personalausweis sowie<br />

das Smartphone zurück. Der Besuch auf<br />

Gut Ewig hat nicht einmal eine halbe<br />

Ewigkeit gedauert, ich durfte in neun<br />

Stunden einen Blick hinter die Kulissen<br />

einer der interessantesten Attendorner<br />

Einrichtungen werfen. Doch das hat auch<br />

gereicht: Ich genieße sichtlich das Bling,<br />

mit dem mein Mobiltelefon eine neue<br />

Nachricht kundtut und den Blick über die<br />

Landschaften des Sauerlandes – Freiheit<br />

ist eben doch ein ganz besonderes Gut<br />

und alles andere als selbstverständlich.<br />

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Kunden auch in Zukunft gerecht<br />

werden zu können, legen wir<br />

einen hohen Wert auf eine sorgfältige<br />

und intensive Ausbildung und<br />

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16 WIR SIND ATTENDORN<br />

Krankenhaus St. Barbara<br />

Wenn<br />

man<br />

„auf den<br />

Felgen“<br />

läuft<br />

Eine Knieoperation im<br />

Krankenhaus St. Barbara<br />

in Attendorn<br />

Von Anette Leusmann<br />

Wenn man „auf beiden Knien auf<br />

den Felgen“ läuft, ist das Einsetzen<br />

einer Knieprothese oft die letzte<br />

und vor allem einzige Chance, um<br />

die Lebensqualität des Patienten<br />

dauerhaft zu verbessern.<br />

<strong>Wir</strong> haben einen Patienten begleitet,<br />

dem eine solche Operation dabei<br />

helfen sollte, wieder beweglich<br />

zu werden und den Alltag zu meistern.<br />

<strong>Das</strong> Krankenhaus St. Barbara Attendorn<br />

GmbH ist als Krankenhaus<br />

der Grund- und Regelversorgung<br />

voll in das medizinische Leistungsangebot<br />

der Region integriert. In<br />

allen Fachabteilungen steht der Patient<br />

unter dem Motto „In guten<br />

Händen“ im Mittelpunkt.<br />

Der rüstige Rentner erfreute sich<br />

sein ganzes Leben bester Gesundheit<br />

und war bis zu diesem Jahr<br />

nur einmal im Krankenhaus. Doch<br />

mehr und mehr machten ihm die<br />

Knie zu schaffen. Er hatte schwere<br />

Beeinträchtigungen beim Laufen.<br />

Gemeinsame Spaziergänge mit seiner<br />

Frau waren nahezu unmöglich<br />

und bergab ging gar nicht mehr.<br />

Für ihn stand fest: „Die Lebensqualität<br />

ist wirklich beeinträchtigt,<br />

wenn man es nicht irgendwann<br />

machen lässt!“ So besuchte er im<br />

Frühjahr mit seiner Frau einen Vortrag<br />

von Dr. Manfred Kemmerling,<br />

Chefarzt des Orthopädisch Traumatologisches<br />

Zentrum (OTZ) des<br />

Krankenhauses St. Barbara. Regelmäßig<br />

finden in den Seminarräumen<br />

des Krankenhauses Vorträge<br />

der Chefärzte zu den unterschiedlichsten<br />

Themen statt. Dr. Kemmerling<br />

referierte an diesem Abend<br />

über die Endoprothetik. Bei Endoprothesen<br />

handelt es sich um Im-


Krankenhaus St. Barbara<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

17<br />

Ich bin Attendorn,<br />

weil meine Familie<br />

sich hier wohlfühlt<br />

und man hier immer<br />

wieder etwas Neues<br />

entdecken kann, wie<br />

zum Beispiel jetzt im<br />

Sommer der tolle<br />

Brunnen auf dem<br />

Marktplatz.<br />

Paul Selter<br />

plantate, die dauerhaft im Körper bleiben<br />

und den geschädigten Körperteil<br />

ganz oder teilweise ersetzen. Am Bekanntesten<br />

ist das künstliche Hüftgelenk,<br />

aber es werden auch viele Knie- und<br />

Schultergelenke ersetzt, seltener ist der<br />

Einbau von Prothesen am Sprung-, Ellenbogen-<br />

oder Fingergelenk. Bei einer<br />

Knie-Totalendoprothese (Knie-TEP) handelt<br />

es sich um den Ersatz des Kniegelenkes<br />

mit dem Ziel der Wiederherstellung<br />

der natürlichen Beinachse, einer stabilen<br />

Bandführung und schmerzfreien Gelenkbeweglichkeit<br />

sowie der möglichst uneingeschränkten<br />

Gehfähigkeit des Patienten<br />

bei langer Nutzungsdauer der Prothese.<br />

Die geeignete Prothese<br />

„Die Ausführungen von Dr. Kemmerling<br />

waren sehr vertrauenserweckend“, erinnert<br />

sich der Betroffene. Gemeinsam mit<br />

seiner Frau traf er die Entscheidung, nun<br />

zu handeln und holte sich einen Termin<br />

in der Sprechstunde von Dr. Kemmerling<br />

im Krankenhaus. Dort wurde<br />

er auch von dem Chefarzt<br />

persönlich untersucht und<br />

beraten. „Er sagte mir, ich<br />

würde auf beiden Knien<br />

auf den Felgen laufen“,<br />

erzählt der Patient.<br />

Da jedoch die Beschwerden rechts<br />

deutlich schlimmer waren, sollte als erstes<br />

im rechten Knie eine Prothese eingesetzt<br />

werden. Es wurde ein OP-Termin<br />

vereinbart und einen Tag vorher erfolgte<br />

die stationäre Aufnahme, um die notwendigen<br />

Voruntersuchungen und Vorgespräche<br />

zu führen. Dazu gehören neben<br />

der Blutentnahme und dem<br />

Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten<br />

auch die Erstellung eines EKG, sowie<br />

das Anfertigen einer Röntgenaufnahme.<br />

EKG und Röntgen wird beides in der dritten<br />

Etage durchgeführt und somit hat<br />

der Patient kurze Wege. Mit Hilfe des digitalen<br />

Röntgenbildes kann dann von<br />

den Ärzten der Orthopädie per EDV die<br />

geeignete Prothese ermittelt werden.<br />

<strong>Das</strong> Computerprogramm beinhaltet Schablonen<br />

aller Prothesen. Diese können in<br />

das Bild eingefügt werden und somit<br />

kann man die geeignete Größe zur Wiederherstellung<br />

der Geometrie des Gelenkes<br />

finden. Dieses ist sehr wichtig für die<br />

Vorbereitung der OP, welche am nächsten<br />

Tag stattfindet. Auf Station bekam<br />

der Patient Beruhigungsmedikamente,<br />

bevor im Operationssaal die Narkose<br />

eingeleitet<br />

wurde. Es<br />

dauert<br />

etwa eine Stunde, unter höchster Konzentration<br />

des Operationsteams, die<br />

Knie-TEP durchzuführen. Nach der Eröffnung<br />

des Kniegelenks wird der Knochen<br />

präpariert, um die Prothese passgerecht<br />

einzusetzen. Während der OP, und das<br />

gilt für alle Eingriffe, wird das austretende<br />

Blut gesammelt, gereinigt<br />

und später bei Bedarf dem Patienten<br />

wieder als Eigenblutkonserve<br />

zugeführt.<br />

„<strong>Das</strong> ist sehr günstig“, erklärt<br />

Dr. Kemmerling. „Früher<br />

musste der Patient vor<br />

größeren OPs Blut spenden,<br />

was häufig dazu<br />

führte, dass dann vor dem<br />

Eingriff der HB-Wert<br />

schlecht war.“ Nach dem<br />

Eingriff werden die Frisch -<br />

operierten in den Aufwachraum<br />

gefahren und dort<br />

durch Fachpersonal beaufsichtigt.<br />

In der Regel kehren sie<br />

nach einigen Stunden auf die<br />

Station zurück, bei erkennbaren<br />

Problemen bleiben sie eine Nacht<br />

zur Überwachung auf der Intensivstation.


18 WIR SIND ATTENDORN<br />

Krankenhaus St. Barbara<br />

Wieder beweglich werden<br />

Am ersten Tag nach der OP muss noch<br />

weitestgehend das Bett gehütet werden,<br />

die Patienten dürfen sich lediglich einmal<br />

unter Aufsicht des Pflegepersonals<br />

vor das Bett stellen. Ab dem nächsten<br />

Tag beginnt die Mobilisierung des Knies<br />

mit Hilfe der Therapeuten, der dem<br />

Krankenhaus angeschlossenen Physiotherapie.<br />

Jeder Patient bekommt einen individuellen<br />

Therapieplan, der gemeinsam<br />

mit dem Therapeuten erarbeitet wird.<br />

Dazu gehört das Laufen lernen an<br />

Krücken, ebenso wie das Beugen. Dazu<br />

gibt es auf der Station Beugemaschinen.<br />

Hier wird das operierte Bein eingespannt<br />

und langsam bewegt. Man beginnt<br />

mit einer geringen<br />

Gradzahl,<br />

Ziel ist eine Beugung<br />

des Kniegelenkes von 90 Grad.<br />

Diese ist Voraussetzung, damit die Patienten<br />

in die anschließende Reha entlassen<br />

werden können. Die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen den Ärzten, dem<br />

Pflegepersonal und dem Physiotherapeuten<br />

ist unbedingte Voraussetzung und<br />

sie funktioniert im Krankenhaus St. Barbara<br />

Krankenhaus reibungslos, was auch<br />

von den Patienten anerkannt wird. „<strong>Das</strong><br />

Personal ist sehr hilfsbereit und freundlich“,<br />

so das Fazit des älteren Herrn, der<br />

kräftig mitarbeitet, um bald wieder mit<br />

dem rechten Bein richtig laufen zu können.<br />

Einige Monate später wird es unumgänglich<br />

sein, auch an dem linken Bein<br />

eine Knie-TEP durchzuführen. Doch nun<br />

weiß er, wie es funktioniert und dass er<br />

sich im Krankenhaus St. Barbara „in<br />

guten Händen“ befindet.


Krankenhaus St. Barbara<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

19<br />

<strong>Das</strong> Krankenhaus in Zahlen 2012<br />

Abteilungen:<br />

Anästhesie<br />

Chirurgie<br />

Frauenheilkunde<br />

Geburtshilfe<br />

Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde<br />

Innere Medizin<br />

Geriatrie<br />

Orthopädie<br />

Stationär insgesamt<br />

Tagesklinik für Geriatrie<br />

Betten insgesamt<br />

85 Betten<br />

18 Betten<br />

12 Betten<br />

3 Betten<br />

76 Betten<br />

50 Betten<br />

42 Betten<br />

286 Betten<br />

12 Betten<br />

298 Betten<br />

Behandelte Patienten 2012:<br />

voll- und teilstationär: 9.715<br />

ambulant 18.008<br />

Beschäftigte am 31.12.2012:<br />

ärztliches Personal: 60<br />

darunter teilzeitbeschäftigt: 3<br />

nicht-ärztlliches Personal: 329<br />

darunter teilzeitbeschäftigt: 130<br />

Auszubildende: 25<br />

Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />

des Hauptgebäudes: 1979<br />

Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />

eines Um- und Erweiterungsbaus: 2004<br />

Mit uns die Zukunft gestalten<br />

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20 WIR SIND ATTENDORN<br />

Mehrgenerationenspielplatz<br />

Für<br />

Jung<br />

und<br />

Alt<br />

Mehrgenerationenspielplatz entsteht mitten in Attendorn<br />

Viel hat sich in Attendorn getan in den<br />

vergangenen Monaten. Gerade in der<br />

östlichen Innenstadt wurde nicht zuletzt<br />

durch den Bau des Hanse-Hotels ein Anziehungspunkt<br />

für die Hansestadt geschaffen.<br />

Nun soll ein Mehrgenerationenspielplatz<br />

an der Finnentroper<br />

Straße im Bereich zwischen Hanse-Hotel<br />

und Euronics XXL Corte entstehen. Im<br />

Ausschuss für Planung und Umwelt wurden<br />

jetzt die ersten Pläne für das rund<br />

3000 Quadratmeter große Grundstück<br />

vorgestellt.<br />

Demnach wird die geplante Fläche in einen<br />

begrünten Parkbereich und in eine<br />

Mehrzweckfläche aufgeteilt. Der begrünte<br />

Bereich soll mit einem Weg, kleinen<br />

Hügeln, Gehölzen, Hecken, Bänken,<br />

Rasenflächen sowie Spielgeräten für Kinder,<br />

Klettermöglichkeiten sowie Fitnessgeräten<br />

für Senioren ausgestattet werden.<br />

Der maximal zwei Meter hohe Hügel<br />

soll dabei gegenüber der Finnentroper<br />

Straße einen Sichtschutz bieten und<br />

damit die Akzeptanz der Fitnessgeräte<br />

erhöhen.<br />

Auf der mit Kantensteinen eingefassten<br />

Mehrzweckfläche sollen auf einer<br />

Teilfläche zwei Boule-Plätze eingerichtet<br />

werden. Sie bietet innenstadtnah mit ihrer<br />

wassergebunden Decke verschiedene<br />

Möglichkeiten. Hier könnten im Sommer<br />

durch die Anlage eines Beachvolleyball-<br />

Feldes oder im Winter durch die Anlage<br />

einer Eislauffläche abwechslungsreiches<br />

Programm geboten werden. „Wenn mal<br />

jemand ein Platzkonzert in Innenstadtnähe<br />

geben möchte – hier hätte man<br />

eine Fläche“, erklärt Martin Plückebaum<br />

von der Stadtverwaltung. Auch für Frisbee<br />

oder andere Freizeitbeschäftigungen<br />

würde sich die gut 1000 Quadratmeter<br />

große Fläche anbieten.<br />

Bürgermeister Hilleke beschreibt die<br />

Idee: „Mit dem kleinen Park, dem Mehrgenerationenspielplatz<br />

und einer Multifunktionsfläche<br />

schaffen wir in der östlichen<br />

Innenstadt einen vielfältig<br />

nutzbaren Ort der Begegnung für alle


Mehrgenerationenspielplatz<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

21<br />

Attendorner und natürlich auch<br />

für unsere Gäste. Durch die Spielgeräte<br />

und die Ruhebänke lädt<br />

der Platz zum Verweilen und zu<br />

Gesprächen ein.“ Besonders freut<br />

sich Hilleke auf die zwei Boule-<br />

Plätze, die durch eine Laterne<br />

auch für abendliche Spiele ausgeleuchtet<br />

werden. „Ich hoffe auf<br />

viele schöne Frühlings-, Sommerund<br />

Herbstabende, damit diese<br />

Plätze oft genutzt werden können.<br />

Aus meinen Urlauben in<br />

Frankreich weiß ich, dass dies nicht<br />

nur für die Spieler, sondern auch<br />

für die Zuschauer unglaubliche<br />

entspannende Stunden mit<br />

Plausch und viel Spaß <strong>sind</strong>. Und<br />

anstelle des in Frankreich obligatorischen<br />

Glases Rotwein und Baguette gehen bei<br />

uns natürlich auch ein anderes Getränk<br />

und ’ne Frikadelle“, so Hilleke mit einem<br />

Schmunzeln.<br />

Aber auch an die kalten Wintertage wird<br />

bei der Gestaltung des Platzes im Rathaus<br />

gedacht. „<strong>Wir</strong> planen, eine<br />

Teilfläche so herzurichten, dass wir diese<br />

bei Minustemperaturen wässern können,<br />

damit sich dort eine Eisfläche bilden<br />

kann, auf der dann Schlittschuhlaufen<br />

möglich ist. Allerdings suchen wir noch<br />

nach einer bautechnischen Umsetzungsmöglichkeit“,<br />

so Carsten Graumann. Baudezernent<br />

und Bürgermeister <strong>sind</strong> sich sicher,<br />

dass dieser Platz, der neue<br />

Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet, mithelfen<br />

wird, die Aufenthaltsqualität in<br />

der Hansestadt weiter zu steigern."<br />

Der Stadtsportverband Attendorn und<br />

die Seniorensport-Verantwortlichen haben<br />

schon ihre Unterstützung zugesagt<br />

und werden am Projekt mitarbeiten.<br />

Noch in diesem Jahr sollen die Bodenarbeiten<br />

erfolgen und im Herbst könnten<br />

erste Pflanzen die Fläche verschönen. Im<br />

kommenden Jahr steht dann die endgültige<br />

Aufteilung des begrünten Parkbereichs<br />

fest und die Spiel- und Fitnessgeräte,<br />

ein Sandkasten oder Trampolin,<br />

Bänke und andere Ausstattungen für einen<br />

Spielplatz werden dann errichtet.<br />

Die Ausstattung des Mehrgenerationenspielplatzes<br />

wird großzügig von der<br />

Volksbank Bigge-Lenne unterstützt.<br />

„<strong>Wir</strong> bekennen uns zu unserer regionalen<br />

Verantwortung und lassen nicht<br />

locker, bürgerschaftlich motivierte Projekte<br />

wie die Investition in die Sportgeräte<br />

für mehrere Generationen zu unterstützen“,<br />

betont Michael Griese,<br />

Vorstandsmitglied der Volksbank Bigge-<br />

Lenne. „Es wird ein Kommunikationszentrum<br />

für Jung und Alt entstehen. <strong>Wir</strong><br />

machen den Weg – gerne auch generationsübergreifend<br />

– dafür frei. Durch regelmäßiges<br />

Training an den Sportgeräten<br />

können sich die Attendorner fit für<br />

dieZukunft machen. <strong>Das</strong> unterstützen<br />

wir, weil Dynamik und Beweglichkeit zur<br />

Weiterentwicklung beitragen. Genau damit<br />

identifiziert sich die Volksbank<br />

Bigge-Lenne,“ so Michael Griese ab -<br />

schließend.<br />

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22 WIR SIND ATTENDORN<br />

rüsche catering 2013<br />

Kulinarik, Kunst und Können<br />

für besondere Anlässe<br />

Spitzenküche, professioneller Service und ein<br />

feines Gespür für Raumgestaltung: Im Familienunternehmen<br />

Rüsche Catering ergänzen<br />

sich unterschiedliche Talente mit viel Lust an<br />

Perfektion. Namhafte Unternehmen in Südwestfalen<br />

und darüber hinaus stehen auf<br />

der Referenzliste. Wer die Attendorner Profis<br />

beauftragt, erhält immer eine besondere Veranstaltung,<br />

bei der sich die Gäste wohlfühlen<br />

und Geschmackvolles genießen.<br />

Firmenjubiläum, Hochzeit, Familienfest oder Kulinarisches Kino auf der<br />

Berlinale: Rüsche Catering macht aus jedem Thema eine stimmige<br />

Gesamtinszenierung, die lange nachwirkt.<br />

wischen tonnenschweren Stahlcoils<br />

Z und Eisenträgern lassen die Gäste an<br />

festlich gedeckten Tischen die Sektgläser<br />

klingen. Mit dem Start des 4-Gänge-<br />

Menüs naht der kulinarische Höhepunkt<br />

des 100. Firmenjubiläums der Heinrich<br />

Huhn GmbH & Co. KG in Drolshagen.<br />

In der temporären Küche nebenan ist<br />

Chefkoch Rolf Rüsche derweil vollkommen<br />

entspannt. Hinter ihm steht eine exzellente<br />

Mannschaft, der Ablauf ist perfekt<br />

vorbereitet, und das Essen für 200 Gäste<br />

verdient das Urteil „erstklassig“ – so wie<br />

das gesamte zweitägige Veranstaltungsprogramm,<br />

das Rüsche Catering gemeinsam<br />

mit der Agentur „DWFB“ im vergangenen<br />

Sommer realisiert hat. „<strong>Wir</strong> nehmen<br />

dem Kunden die Planung, Koordination<br />

und Durchführung ab, er hat in uns nur<br />

einen Ansprechpartner“, erklärt Oliver<br />

Rüsche, der als Juniorchef für die Organisation<br />

komplexer Projekte zuständig ist.<br />

Als Architekt bringt er ein ausgeprägtes<br />

Verständnis für Raum, Licht und Insze-


WIR SIND ATTENDORN<br />

23<br />

rüsche catering 2013<br />

Geschmack in den Genen: Oliver Rüsche, Rolf Rüsche und Nicole Darley sorgen<br />

zusammen mit ihrer motivierten Mannschaft in der Küche und im Service für<br />

exquisite Genussmomente.<br />

nierung mit, das sich perfekt mit den<br />

Kompetenzen seiner Schwester Nicole<br />

Darley im Bereich Service ergänzt. Ihre<br />

Talente haben die Geschwister von den Eltern<br />

Rolf und Marlies Rüsche mitbekommen.<br />

Sie leiteten ein mit Michelin-Stern<br />

ausgezeichnetes Restaurant, bevor sie ihr<br />

Catering-Unternehmen<br />

gründeten. Dieses<br />

besondere Familienteam<br />

steht seitdem für<br />

hohe Kochkunst und<br />

perfektes Eventmanagement.<br />

So findet<br />

sich das Thema eines<br />

Anlasses auf Wunsch<br />

von der Menüfolge und Tischdekoration<br />

über das Künstlerprogramm bis hin zur<br />

Raumgestaltung wieder.<br />

„Große Veranstaltungen erfordern professionelle<br />

Disziplin“, weiß Nicole Darley.<br />

„Schließlich gibt es keine Generalprobe<br />

für ein 4-Gänge-Menü.“ Präzision und<br />

Gelassenheit strahlen die Rüsches auch im<br />

größten Trubel aus, etwa wenn Filetsteaks<br />

für mehr als 950 Personen auf den Punkt<br />

gegart und serviert werden müssen. So wie<br />

beim Gala-Dinner anlässlich des 100. Geburtstags<br />

der Albrecht Jung GmbH & Co.<br />

„In Südwestfalen sprechen wir die<br />

Sprache unserer Kunden.“ – Oliver Rüsche<br />

KG in Schalksmühle, wobei sich wieder<br />

einmal das herausragende Zusammenspiel<br />

von Küche und Service bewiesen hat.<br />

Bereits zweimal führte Rüsche Catering<br />

auf der Berlinale gastronomisch Regie.<br />

Die Attendorner leiteten gemeinsam mit<br />

dem Team von „BioBuffet“ aus Berlin das<br />

exklusiv zum Festival errichtete Restaurant<br />

„Gropius Mirror“, wo die Mannschaft<br />

Sterneköche bei der Zubereitung ihrer<br />

Menüs unterstützte. Filmreif war auch die<br />

Leitung der Polizeikantine bei Dreharbeiten<br />

zum Kölner Tatort, die Rüsche Catering<br />

Anfang des Jahres<br />

übernommen hatte.<br />

Trotz des überregionalen<br />

Erfolgs ist Südwestfalen<br />

der wichtigste<br />

<strong>Wir</strong>kungskreis. Seit<br />

Januar 2013 betreuen<br />

Rüsche-Teams neben<br />

drei Produktionsküchen in Schwerte,<br />

Dortmund und Attendorn auch die Betriebskantine<br />

von Muhr und Bender. Im<br />

Herbst stehen weitere große Events bevor,<br />

teils mit 2.000 Gästen. Herausforderungen,<br />

die Rüsche Catering wieder mit unaufgeregter<br />

Professionalität meistern wird.


24 WIR SIND ATTENDORN<br />

Rettungshundestaffel<br />

Der beste Freund<br />

des Menschen...<br />

...kann sogar Leben retten<br />

Sie heißen Merlin und Butch, Balu und<br />

Schröder, Lotte und Sam. Eigentlich ganz<br />

normale Hunde. Wäre da nicht ihre Arbeit<br />

für die BRH-Rettungshundestaffel<br />

Südwestfalen. Man merkt sofort: Sie wollen<br />

arbeiten, wollen ihr Nase benutzen,<br />

Menschen suchen, freuen sich auf die Belohnung.<br />

Wenn jede Minute über Leben und Tod<br />

einer vermissten Person entscheidet,<br />

kann es nichts und niemand mit einem<br />

gut ausgebildeten Rettungshund aufnehmen.<br />

Er ist schneller als jedes technische<br />

Gerät. Er kann Menschen in dichtem Unterholz<br />

genauso aufspüren wie Überlebende<br />

unter zentnerschweren Trümmern<br />

oder Lawinen. Er kriecht durch dichtes<br />

Unterholz, durch winzige Spalten, über<br />

Schutt, Scherben und wacklige Untergründe.<br />

Ein einziger Rettungshund ersetzt<br />

etwa 50 Polizisten einer Suchkette.<br />

Gut ausgebildete Rettungshunde <strong>sind</strong> die<br />

besten Ortungsgeräte der Welt.<br />

Die Rettungshundestaffel Südwestfalen<br />

e.V. (RHS) wurde am 2. Februar 2001 gegründet.<br />

Die Staffel ist Mitglied im Bundesverband<br />

Rettungshunde e.V. (BRH)<br />

und seit dem 20. April 2010 in das Notfallsystem<br />

/ Katastrophenschutz des Kreises<br />

Olpe eingebunden. Die Einsätze der<br />

RHS erfolgen ehrenamtlich und <strong>sind</strong> somit,<br />

wie die Einsätze sämtlicher Rettungshundestaffeln<br />

des BRH, kostenlos.<br />

Der BRH ist die größte Rettungshunde<br />

führende Organisation Deutschlands. Sie<br />

verfügt bundesweit über rund 600 geprüfte,<br />

einsatzfähige Rettungshundeteams.<br />

Davon befinden sich 103 Teams in<br />

NRW. Diese Rettungshundeteams stehen<br />

jederzeit als Verstärkung der vor Ort befindlichen<br />

Rettungshundestaffeln zur<br />

Verfügung. Ausgebildet werden zurzeit<br />

noch weitere 940 Rettungshunde.<br />

Zweck der BRH-Rettungshundestaffel<br />

Südwestfalen ist es überall dort zu helfen,<br />

wo durch den Einsatz seiner Mittel<br />

Leben und Gesundheit von Mitmenschen<br />

erhalten, geschont oder geschützt werden<br />

können. Der Zweck der RHS wird insbesondere<br />

durch die Übernahme und<br />

Vermittlung von Rettungshundeeinsätzen<br />

bei Unglücksfällen und Katastrophen<br />

verwirklicht.<br />

Die RHS setzt zur Suche nach vermissten<br />

oder verschütteten Personen geprüfte<br />

Rettungshundeteams, Zugführer und<br />

Helfer sowie für Transport und Einsatzführung<br />

erforderliche Fahrzeuge und<br />

Mittel ein.<br />

Auch beim Training steht das Suchen von<br />

Menschen im Mittelpunkt. Woche für<br />

Woche verstecken sich in unterschiedlichem<br />

Gelände Personen, die dann mit<br />

viel Enthusiasmus aufgespürt werden.<br />

<strong>Das</strong> Leckerchen ist Belohnung und Anerkennung<br />

zugleich.


Rettungshundestaffel<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

25<br />

Aufwendige Arbeit<br />

Unterstützung ist immer willkommen<br />

Die BRH-Rettungshundestaffel Südwestfalen<br />

verfügt derzeit über vier Rettungshundeteams<br />

Fläche und drei Rettungshundeteams<br />

Trümmer. Außerdem<br />

befinden sich noch weitere acht Flächenund<br />

Trümmerhunde sowie drei Mantrailer<br />

in Ausbildung.<br />

„Die Rettungshundearbeit ist sehr zeit-,<br />

aber auch kostenaufwendig. Es gehört<br />

eine Menge Idealismus dazu, aber sie<br />

macht auch viel Spaß“, <strong>sind</strong> sich die Mitglieder<br />

der Staffel einig. Zurzeit trainieren<br />

sie zweimal wöchentlich, sonntags<br />

ganztägig und einmal in der Woche<br />

abends etwa zwei bis drei Stunden. In<br />

den Wintermonaten fällt das Abendtraining<br />

aus. An dessen Stelle tritt ein Theorieunterricht.<br />

„An der Rettungshundearbeit interessierte<br />

Personen können uns gerne kontaktieren.<br />

Benötigt werden aber nicht<br />

nur Hundeführer und ihre Hunde, sondern<br />

auch Helfer im Training und bei<br />

Einsätzen“, erklären die Hundeführer.


26 WIR SIND ATTENDORN<br />

Rettungshundestaffel<br />

Die BRH-Rettungshundestaffel Südwestfalen bildet aus:<br />

Die Flächenhunde haben die Aufgabe, vermisste Personen<br />

in teils unwegsamem, unübersichtlichem Gelände aufzufinden.<br />

Ein einzelner Rettungshund sucht im Einsatz, selbst bei<br />

Dunkelheit, rund 50.000 bis 70.000 Quadratmeter in kurzer<br />

Zeit ab. Bei der Prüfung zum Flächenhund stehen dem Rettungshundeteam<br />

für 20.000 bis 25.000 Quadratmeter nur 25<br />

Minuten zur Verfügung. In dieser Zeit muss der Hund bis zu<br />

drei Versteckpersonen finden.<br />

Häufig werden ältere verwirrte Menschen vermisst, die sich auf<br />

Spaziergängen verirren oder Kinder, die nicht mehr nach<br />

Hause finden. Aber auch Unfallopfer, die unter Schock weglaufen<br />

oder aus dem Auto geschleudert<br />

werden.<br />

Nicht zuletzt <strong>sind</strong> es aber auch<br />

suizidgefährdete Menschen, die<br />

einen Abschiedsbrief geschrieben<br />

haben und vermisst werden.<br />

Oftmals ist, wie auch in diesem<br />

Winter, aufgrund der Witterungsverhältnisse<br />

Eile geboten.<br />

Die Trümmersuchhunde kommen bei Katastrophen<br />

wie Erdbeben, Explosionen, Gebäudeeinstürzen, Gruben -<br />

unglücken und anderen Situationen zum Einsatz.<br />

Diese Hunde <strong>sind</strong> in der Lage, sich sehr vorsichtig auf den<br />

Trümmern zu bewegen und nach verschütteten, noch lebenden<br />

Menschen zu suchen.<br />

Die Hunde lassen sich bei ihrer Sucharbeit weder von den verschiedensten<br />

Gerüchen, Rauch und Lärm, noch durch die teilweise<br />

schweren Geräte der Rettungsmannschaften<br />

ablenken.<br />

Der Trümmerhund muss die<br />

menschliche Witterung aus einer<br />

Vielzahl anderer Gerüche<br />

herausarbeiten und unter Umständen<br />

Personen auffinden,<br />

die unter dicken Trümmerlagen<br />

verschüttet <strong>sind</strong>. Hat der Hund<br />

eine menschliche Witterung<br />

aufgenommen und ausgearbeitet,<br />

zeigt er seinen Fund durch<br />

Bellen an.<br />

Der Mantrailer sucht, anders als der Trümmer- oder<br />

Flächensuchhund, immer eine ganz bestimmte Person. Er erhält<br />

seinen Suchauftrag anhand eines Gegenstandes, an dem<br />

optimalerweise nur der Geruch der vermissten Person haftet.<br />

Die Suche beginnt meist dort, wo die Person das letzte Mal gesehen<br />

wurde oder sogar losgegangen ist. Der Hund sucht die<br />

vermisste Person anhand der von ihr hinterlassenen Geruchsspur.<br />

Dies ist möglich, weil jeder Mensch ständig winzige Hautpartikel<br />

verliert. Die <strong>sind</strong> mit Bakterien der individuellen Hautflora<br />

des jeweiligen Menschen behaftet. Damit hinterlässt jede<br />

Person auch ihre eigene Geruchsspur. Der als Mantrailer ausgebildete<br />

Hund verfolgt diese Spur, er kann sie von der Spur anderer<br />

Menschen unterscheiden und ihr sogar in Wohngebieten<br />

folgen. Dabei entscheiden viele Faktoren, wie das Alter der<br />

Spur, die Witterung, die Untergründe, starker Wind, aber auch<br />

Rasse und Ausbildungsstand, über den Erfolg des Mantrailers.<br />

Am Ende der Ausbildung stehen die Prüfungen zum Rettungshund<br />

in der Fläche, in den Trümmern oder als Mantrailer.<br />

Aber damit ist die Ausbildung nicht beendet. Die Prüfungen<br />

<strong>sind</strong> jährlich zu wiederholen. Denn nur geprüfte<br />

Rettungshundeteams dürfen in den Einsatz. Hinzu kommt<br />

eine jährliche Einsatzüberprüfung, und zwar nicht nur der<br />

Teams, sondern auch der Suchgruppenhelfer. Einsatzleiter<br />

und Ausbilder müssen jährlich an Weiterbildungsmaßnahmen<br />

des BRH teilnehmen.


Rettungshundestaffel<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

27<br />

Die BRH-Rettungshundestaffel<br />

Südwestfalen arbeitet ehrenamtlich.<br />

Ihre Einsätze <strong>sind</strong> absolut<br />

kostenlos! „Ohne Ihre<br />

Spenden und auch die Unterstützung<br />

unserer Sponsoren<br />

wäre unsere Arbeit in den vergangenen<br />

Jahren und die Errichtung<br />

des Trümmergeländes<br />

nicht möglich gewesen“,<br />

erklären die Mitglieder. War<br />

es anfangs noch schwierig, ein<br />

oder vielleicht sogar mehrere<br />

Trainingsgelände zu finden,<br />

so hat die BRH-Rettungshundestaffel<br />

Südwestfalen mittlerweile<br />

Unterstützer, die es<br />

ihr ermöglichen, auf unterschiedlichstem<br />

Terrain zu<br />

üben. Ein Problem bleibt bestehen:<br />

Im Raum Attendorn<br />

wird derzeit dringend nach einem<br />

Stellplatz für das Einsatzfahrzeug<br />

gesucht.<br />

iKontaktdaten:<br />

BRH Rettungshunde staffel<br />

Südwestfalen e.V.<br />

Postfach 0145<br />

57425 Attendorn<br />

Ansprechpartner:<br />

1. Vorsitzende<br />

Christine Behninger<br />

Tel. 0151/17812660<br />

Ausbildungswartin Monika<br />

Schulenburg<br />

Tel. 0178/8821648<br />

Einsatzleiter und Materialwart<br />

Jürgen Junge<br />

Tel. 0171 / 1431310<br />

Alarmierung unter<br />

Tel. 0700 / 27 44 86 33<br />

Rettungseinsätze werden<br />

durch die Feuerwehr oder<br />

Polizei koordiniert.<br />

Wenden Sie sich daher<br />

auch an die bekannten Notrufnummern<br />

110 und 112<br />

Spendenkonto:<br />

Volksbank Bigge – Lenne<br />

e.V., Konto Nr. 274 693 4300<br />

BLZ: 460 628 17<br />

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Die über 30-jährige Erfahrung in der Automobilindustrie und ein hohes Maß an<br />

Flexibilität haben die Bilsing Automation GmbH zu einem führenden Lieferanten im<br />

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28 WIR SIND ATTENDORN<br />

Hoch über der Bigge<br />

Aussichtsplattform wird am 3. Juli eingeweiht<br />

Ein Kunstobjekt aus Licht und Stahl.<br />

Hoch über den Wäldern des Biggesees.<br />

Ein Gefühl, als würde man schweben.<br />

Ausblicke, die bislang noch unbekannt<br />

waren. Und jetzt ist es so weit: Die Aussichtsplattform<br />

in der Waldenburger<br />

Bucht steht kurz vor ihrer Vollendung.<br />

Nach nur wenigen Monaten Bauzeit<br />

wurde jetzt die Stahlkonstruktion an Ort<br />

und Stelle hoch über dem Biggesee angebracht.<br />

Nur noch wenige Arbeiten<br />

müssen erledigt werden, bevor die Aussichtsplattform<br />

am 3. Juli offiziell eröffnet<br />

werden kann.<br />

Der Landschaftsraum Bigge- und Listersee<br />

steht vor weitreichenden Veränderungen.<br />

Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket<br />

im Zuge der Regionale<br />

2013 sollen die Seen und die umliegende<br />

Landschaft in den kommenden Jahren<br />

deutlich an Attraktivität gewinnen.<br />

„Bigge- und Listersee besitzen ein großes<br />

Potenzial, das wir jetzt mit Hilfe der Regionale<br />

wecken können. Die vielen geplanten<br />

Maßnahmen werden dazu beitragen,<br />

den Tourismus nachhaltig zu<br />

stärken. Sie werden aber auch für uns<br />

Marion Schwarte von der Sparkassenstiftung,Planer Mathias Großöhme von der Stadtverwaltung<br />

und Bürgermeister Wolfgang Hilleke (v.l.) vor der noch nicht ganz fertigen Aussichtsplattform hoch<br />

über dem Biggesee. Die Stahlbauer im Hintergrund können schon jetzt den unvergleichlichen Blick<br />

aus luftiger Höhe genießen.<br />

Einheimische ein gutes Stück mehr Lebensqualität<br />

schaffen, weil wir unsere<br />

Landschaft auf neue Weise erleben“,<br />

sagt Attendorns Bürgermeister Wolfgang<br />

Hilleke. In der Umsetzung dieser<br />

Idee ist die Aussichtsplattform als Landschaftskunstobjekt<br />

an der SGV-Hütte ein<br />

besonderer Baustein in dem Gesamtpaket.<br />

Die zügige Realisierung war nur mit<br />

Hilfe der Stiftung der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem<br />

möglich,<br />

die einen Großteil der Kosten der Aussichtsplattform<br />

übernommen hat.<br />

Wie ist die Idee zu diesem Objekt überhaupt<br />

entstanden? Mathias Großöhme<br />

von der Stadt Attendorn gerät ins<br />

Schwärmen, wenn er über die Anfänge<br />

und Ideen, die hinter dem Projekt stehen,<br />

spricht. „Ich bin dann mal zur SGV-<br />

Hütte gegangen und wollte mich inspirieren<br />

lassen“, erklärt der Architekt. „Als<br />

ich aus dem Wald heraus auf die Lichtung<br />

kam, hatte ich den berühmten Aha-<br />

Effekt und war von der Aussicht über<br />

den Biggesee begeistert.“ Von nun an<br />

war seine Kreativität gefragt. „Bei mir<br />

steht immer der Mensch im Mittelpunkt“,<br />

erklärt Großöhme. Und das hat<br />

sich dann auch in seinen Plänen widergespiegelt.<br />

Die Plattform stellt für Wanderer<br />

und Besucher aus Richtung Waldenburg<br />

oder Damm kommend ein<br />

sichtbares und anzustrebendes Ziel mit<br />

dem „Versprechen“ dar, von hier oben<br />

aus die Landschaft und die Aussicht auf<br />

besondere Weise zu erleben. Wer den<br />

Anstieg genommen hat, kann auf der<br />

Plattform einen atemberaubenden Ausblick<br />

auf die Talsperre, die Gilberginsel,<br />

die Burgruine Waldenburg und die umliegenden<br />

Wälder genießen. Auf der<br />

Plattform wird man über den Baumkronen<br />

stehen und dadurch eine völlig andere<br />

Wahrnehmung der Natur und Umgebung<br />

erleben. Ähnlich der<br />

Vogelperspektive vermittelt der Gang<br />

über die Baumkronen ein Gefühl von<br />

Freiheit und Weite.<br />

Die Konstruktion besteht aus einem zehn<br />

Meter langen Steg, der zu einer Platt-


Hoch über der Bigge<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

29<br />

Im heimischen Metallbaubetrieb Olaf Geschwinde wurde ebenfalls an der Realisierung des Projektes<br />

gebaut.<br />

form mit acht Meter Durchmesser führt.<br />

Durch diesen Aufbau werden die Besucher<br />

hinaus in Richtung See geführt und<br />

haben durch die runde Form des Stegs<br />

die Möglichkeit, unterschiedlichste Sichtweisen<br />

auf sich wirken zu lassen. Ob der<br />

Blick auf den Biggedamm, in die Waldenburger<br />

Bucht oder auf die Wipfel der<br />

Bäume, hier erschließen sich völlig neue<br />

Einblicke und Perspektiven.<br />

Die weichen und runden Formen stehen<br />

dabei im Kontext mit den Buchten des<br />

Biggesees, dem runden Leuchtturm, mit<br />

den Hügeln der Umgebung und bilden<br />

einen Kontrast zum gradlinigen Biggedamm.<br />

Der untere Ring ist aus Cortenstahl,<br />

also einem Stahl,<br />

dessen äußere<br />

Schicht aus Rost besteht.<br />

Dieser Ring<br />

wird von innen durch<br />

blaues LED-Licht beleuchtet.<br />

In der Mitte der<br />

runden Plattform soll eine<br />

neun Meter lange Nadel<br />

scheinbar schweben, die<br />

mit weißem Licht angestrahlt<br />

wird und so<br />

einen Kontrast zum<br />

blauen Ring bildet.<br />

Ausreichend<br />

Strom werden in<br />

Zukunft zehn<br />

Photovoltaik-Module<br />

liefern, die allerdings<br />

erst nach der Fertigstellung<br />

angebracht werden können,<br />

ebenso wie eine Infosäule, die den Besuchern<br />

weitere Details über die Umgebung<br />

verraten wird. Die Hauptkonstruktion<br />

besteht aus verzinktem Stahl, der<br />

anfangs noch eine recht glänzende Optik<br />

haben wird, die jedoch im Laufe der ersten<br />

Monate verwittert und matt wird, so<br />

dass die strahlende Nadel in der Mitte in<br />

den Vordergrund gelangt.<br />

Viel ist in der Vergangenheit über die<br />

Aussichtsplattform gesprochen worden.<br />

Anfangs sollte sie in gedachter direkter<br />

Linie von der Zuwegung entlang der<br />

SGV-Hütte auf den See gebaut werden,<br />

um so eine achsiale Verbindung zur Gilberginsel<br />

zu schaffen. Diesen Plänen<br />

hatte der Rat der Hansestadt im Dezember<br />

2011 einstimmig zugestimmt.<br />

Nachdem einige Monate später deutlich<br />

geworden war, dass speziell in den Reihen<br />

des SGV dies nicht gewünscht war,<br />

wurde zwischen Bürgermeister Hilleke<br />

und dem Vereinsvorstand ein dahin gehender<br />

Kompromiss gefunden, das Objekt<br />

um 6,50 Meter nach rechts zu verschieben.<br />

Dieser Vorschlag, bei dem der<br />

heutige Blick auf den See erhalten bleibt<br />

und dennoch die Möglichkeit einer veränderten<br />

Wahrnehmung der Aussicht geschaffen<br />

wird, wurde in einer späteren<br />

Mitgliederversammlung des SGV mehrheitlich<br />

angenommen.<br />

Allerdings kam es durch die andersartige<br />

Topografie am neuen Standort und die<br />

dort vorgefundene Bodenbeschaffenheit<br />

zu erheblichen Problemen und Mehrkosten.<br />

Die Stützen mussten unter anderem<br />

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30 WIR SIND ATTENDORN<br />

Hoch über der Bigge<br />

Die Nadel wurde stundenlang poliert und<br />

auf Hochglanz gebracht.<br />

um rund zwei Meter verlängert werden<br />

und das Gesamtgewicht erhöhte sich von<br />

bislang sieben Tonnen auf elf Tonnen.<br />

Um die benötigte Stabilität zu bekommen,<br />

mussten nun Torsionsrohre angebracht<br />

werden, deren Verarbeitung zusätzliche<br />

Probleme mit sich brachte. Die<br />

Stahlbauer der Firma Metallbau Schrilz<br />

haben alleine 280 Meter Schweißnähte<br />

erstellt. Und dafür sage und schreibe 182<br />

Kilo Schweißdraht verwendet. Aber auch<br />

der heimische Metallbaubetrieb Olaf Geschwinde<br />

arbeitete am Bau der Aussichtsplattform.<br />

So wurden hier beispielsweise<br />

die Edelstahlgeländer angefertigt.<br />

Eine weitere beeindruckende Zahl ergibt<br />

sich auch aus der Berechnung der Statik,<br />

die alleine 580 Seiten umfasst! Ein unglaublicher<br />

Materialaufwand, den man<br />

dem filigranen Landschaftskunstobjekt<br />

aber nicht ansieht.<br />

Bürgermeister Hilleke weiß um die verschiedentlich<br />

noch bestehende Skepsis,<br />

ist aber zuversichtlich, dass die Aussichtsplattform<br />

nach ihrer Fertigstellung restlos<br />

überzeugen wird. „Der Eiffelturm<br />

wurde schon vor Baubeginn in einigen<br />

gesellschaftlichen Kreisen lautstark als<br />

unnötig, hässlich und zu teuer kritisiert.<br />

Heute ist er nicht nur das meistbesuchte<br />

Wahrzeichen der Welt, sondern zudem<br />

auch Vorbild vieler Nachahmerbauten“,<br />

so Hilleke.<br />

Sollte sich die Aussichtsplattform im Zusammenspiel<br />

mit den vielen weiteren<br />

Maßnahmen zu dem erhofften touristischen<br />

Magneten entwickeln, können im<br />

Übrigen auch die heimischen Einzelhändler<br />

und Gastronomen durch die zusätzliche<br />

Kaufkraft profitieren. Es müssen ja<br />

nicht 7 Millionen Menschen sein – so<br />

viele besuchen nämlich jedes Jahr den<br />

Eiffelturm.<br />

„Gut.e<br />

Aussicht“<br />

Einweihung der Aussichtsplattform<br />

am Biggesee<br />

Unter dem Motto „Gut.e Aussicht: der<br />

Bigge-Panorama-Steg“ fördert die Stiftung<br />

der Sparkasse für Attendorn, Lennestadt<br />

und Kirchhundem das außergewöhnliche<br />

Landschaftskunstobjekt<br />

oberhalb der Waldenburger Bucht am<br />

Biggesee. <strong>Das</strong> filigran anmutende Gebilde<br />

ragt mit einer Höhe von 90 Metern<br />

über die Baumwipfel. Als begehbares<br />

Kunstobjekt vermittelt es ein Erlebnis<br />

von Freiheit in direktem Bezug zu dem<br />

umgebenden Naturraum Biggesee.<br />

Links: Allein 182 Kilo Schweißdraht wurden beim<br />

Bau der Aussichtsplattform verwendet.<br />

Unten: Die Stahlbauer der Firma Metallbau<br />

Schrilz beim Zusammenbau der Konstruktion.


Hoch über der Bigge<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

31<br />

dorn-Lennestadt-<br />

Kirchhundem,<br />

und sein Vorstandskollege<br />

Bernd Schablowski<br />

sowie die<br />

1. Vorsitzende<br />

der SGV-Ortsgruppe<br />

Attendorn,<br />

Claudia Schmitz.<br />

Außerdem waren alle<br />

Ratsfraktionen eingeladen, ein<br />

Jurymitglied zu entsenden. Die meisten<br />

Fraktionen waren der Einladung<br />

gefolgt. Sie waren vertreten durch<br />

Rita in der Weide (Bündnis 90/Grüne),<br />

Inga Isphording (SPD), Marcel Surrey<br />

(FDP) und Wolfgang Teipel (CDU). Die<br />

Aufgabe der Jury war alles andere als<br />

leicht. Sie ermittelte die fünf Favoriten<br />

aus den zahlreichen Vorschlägen in einem<br />

mehrstufigen Auswahlverfahren.<br />

Die Namensvorschläge der Finalisten lauten:<br />

Biggeblick, Biggeseedorn, WalburgA-Steg,<br />

GilbergbliX und Zürnies<br />

Aussicht. „Zürnie“ ist<br />

der Name des Geistes<br />

der Waldenburg. Alle<br />

Attendorner Bürger<br />

<strong>sind</strong> jetzt aufgerufen,<br />

über den Sieger abzustimmen.<br />

Mitmachen<br />

lohnt sich: Unter allen,<br />

die ihre Stimme<br />

abgeben, werden<br />

drei Gewinner ausge-<br />

Ich bin Attendorn,<br />

weil ich stolz darauf<br />

bin, dort leben und<br />

arbeiten zu können,<br />

wo manch anderer<br />

Urlaub machen<br />

würde.<br />

Tobias Keseberg<br />

Am 3. Juli übergibt die<br />

Sparkasse das Objekt um<br />

18.30 Uhr in einem Festakt<br />

mit geladenen Gästen an<br />

der SGV-Hütte Attendorn<br />

der Öffentlichkeit. Mit<br />

von der Partie <strong>sind</strong> die Namensgeber<br />

der fünf Vorschläge,<br />

die von der Jury im<br />

Namenswettbewerb als Favoriten<br />

ausgewählt wurden. Der<br />

Name, der sich durchgesetzt hat, und<br />

die Gewinnerin oder der Gewinner werden<br />

auf dem Festakt bekanntgegeben.<br />

Attendorner Vereine sowie die Bürgerinnen<br />

und Bürger hatten 180 unterschiedliche<br />

Namensvorschläge eingereicht.<br />

Am 10. Juni hatte die Jury die<br />

Qual der Wahl. Bei ihrer Sitzung in den<br />

Räumen der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem<br />

hatte sie die Aufgabe,<br />

fünf Favoriten unter den zahlreichen<br />

Einsendungen auszuwählen.<br />

Selbst der Bürgermeister von Olpe, Horst<br />

Müller, hatte es sich nicht nehmen lassen,<br />

einen Vorschlag einzureichen. Da die<br />

Teilnahme allerdings allein den Attendorner<br />

Bürgern vorbehalten war, kam er<br />

mit seinem Vorschlag nicht zum Zug.<br />

„Dabei hätte der Name „Olpeblick“ im<br />

Wettbewerb sicher gute Chancen gehabt“,<br />

schmunzelte sein Attendorner<br />

Amtskollege Wolfgang Hilleke.<br />

Neben Bürgermeister Hilleke waren in<br />

der Jury Heinz-Jörg Reichmann, Vorstandsvorsitzender<br />

der Sparkasse Attenlost.<br />

Ihr Preis ist eine Ballonfahrt, die bei<br />

gutem Wetter schon während der Einweihung<br />

der Aussichtsplattform am 3.<br />

Juli stattfindet. Abgestimmt wird unter<br />

www.wir-<strong>sind</strong>-attendorn.de. Die feierliche<br />

Taufe und Namensgebung nach den<br />

ausgeschriebenen Vereins- und Bürgerwettbewerben<br />

wird musikalisch begleitet<br />

von Trombe e Tromboni. Anschließend ist<br />

die interessierte Öffentlichkeit ab etwa<br />

20.30 Uhr eingeladen, das Landschaftskunstobjekt<br />

zu besichtigen.<br />

Beste Aussichten 2014 –<br />

Ausbildung bei HMT<br />

HMT entwickelt, vertreibt und produziert an zwei Standorten<br />

Blechformteile sowie Schweiß- und Montagebaugruppen für die<br />

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32 WIR SIND ATTENDORN<br />

Damals & Heute<br />

Ich bin<br />

Attendorn,<br />

weil ich als fast<br />

2 Meter-Mann<br />

die not wen -<br />

dige Übersicht<br />

behalte.<br />

Karl-Hermann<br />

Ernst<br />

Die Kölner Straße mit dem<br />

Sauerländer Dom im Hintergrund.<br />

Auch hier hat vor allem<br />

die Verkehrsberuhigung für<br />

viele Veränderungen gesorgt.<br />

Aber auch das Aussehen der<br />

1971 noch dunklen Kirche erscheint<br />

heute ungewöhnlich.<br />

Foto oben: Stadtarchiv<br />

Damals & Heute


Sebastianskonfraternität<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

33<br />

„Eine unglaublich<br />

staubige<br />

Angelegenheit“<br />

Wichtige Dokumente in einer Baufuge entdeckt<br />

Von Anette Leusmann<br />

<strong>Das</strong> Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde<br />

St. Johannes Baptist in Attendorn<br />

am Kirchplatz blickt bereits auf eine<br />

lange Vergangenheit zurück. 1978 fanden<br />

umfangreiche Umbaumaßnahmen<br />

im Pfarrhaus statt, dazu gehörten auch<br />

Renovierungs- und Dämmarbeiten auf<br />

dem Dachboden.<br />

Zu dieser Zeit leistete der heutige Stadtarchivar<br />

Otto Höffer in der Pfarrei seinen<br />

Zivildienst ab. Er war dort nicht nur als<br />

Organist tätig, sondern auch für die inhaltliche<br />

Erschließung des Pfarrarchivs<br />

verantwortlich. Somit war er auch neugierig,<br />

ob sich auf dem Dachboden vielleicht<br />

noch irgendwelche „Schätzchen“<br />

verbargen. Dort war nichts zu finden,<br />

aber Höffer machte eine andere Ent-<br />

deckung. „Zwischen dem Haupthaus<br />

und dem Anbau befand sich eine<br />

etwa 30 cm breite Baufuge“, erinnert<br />

sich der Stadtarchivar. Diese<br />

Baufuge war gefüllt mit herabgestürzten<br />

Teilen der aus Fachwerk<br />

bestehenden Giebelwand. Also<br />

machte sich Höffer an die Arbeit,<br />

den Schutt zu entfernen, um<br />

nachzusehen, ob in der Baufuge<br />

etwas Interessantes verborgen<br />

war. „<strong>Das</strong> war eine unglaublich<br />

staubige Angelegenheit“,<br />

lächelt Höffer. Nach drei Tagen hatte er<br />

vier Wannen mit alten Dokumenten geborgen,<br />

die aus der Zeit von 1473 bis<br />

1740 stammten. Ein Teil der Funde war<br />

recht gut erhalten, einiges jedoch teilweise<br />

zerstört oder sogar ganz zerrissen.<br />

Ein Dokument<br />

aus dem Jahr 1624, das Otto<br />

Höffer 1978 in einer Baufuge entdeckt hat.<br />

GEDIA Automotive Gruppe


34 WIR SIND ATTENDORN<br />

Ich bin Attendorn,<br />

weil ich stolz darauf<br />

bin den gleichen<br />

Geburtstag zu haben<br />

wie die Bigge -<br />

talsperre! (04.11.1965)<br />

Markus Heuel<br />

Arbeiten im Hintergrund<br />

Also begann der damalige Zivildienstleistende<br />

Otto Höffer mit dem Säubern<br />

und Sortieren der Archivalien. Einige<br />

von ihnen mussten wie Mosaiksteinchen<br />

zusammengefügt werden. Ein Großteil<br />

der Dokumente waren Überlieferungen<br />

der Vikarie Sancti Sebastiani und der Sebastianskonfraternität,<br />

alle in recht<br />

gutem Zustand. Darunter auch eine komplett<br />

erhaltene, sechsseitige Abschrift der<br />

Gründungsurkunde der Sebastiansvikarie<br />

vom 5. November 1484. Diese Abschrift<br />

war nicht mit einem Datum versehen,<br />

doch anhand des Schriftbildes ordnete<br />

sie der Stadtarchivar der Zeit von 1670<br />

zu. <strong>Das</strong> Original der Gründungsurkunde<br />

ist leider nicht mehr vorhanden.<br />

Es ist nachgewiesen, dass die Schützen<br />

Attendorns ihren Zusammenhalt sowohl<br />

im weltlichen als auch im geistigen Bereich<br />

suchten und förderten. Neben der<br />

ursprünglich rein verteidigungspolitisch<br />

orientierten Schützengesellschaft aus der<br />

Zeit der Stadtgründung 1222 hatte sich<br />

im Laufe<br />

der Zeit parallel auch die<br />

Bruderschaft entwickelt. Diese besaß umfangreiches<br />

Vermögen, so dass man es<br />

sich 1484 leisten konnte, eine Sebastiansvikarie<br />

zu stiften. Diese Stiftung wurde<br />

durch den Kölner Erzbischof Hermann IV.<br />

Ebenfalls ein Dokument, das Otto Höffer<br />

1978 gefunden hat. Hierbei handelt<br />

es sich um ein Testament aus<br />

dem Jahr 1693.<br />

bestätigt. In der Urkunde wird<br />

darüber berichtet, dass man<br />

bereits einen Altar zu Ehren<br />

der Heiligen Sebastian, Anna,<br />

Antonius, Wolfgang und Elisabeth<br />

errichtet und ihn mit<br />

ausreichenden Einkünften<br />

versehen habe. Auch ansonsten<br />

waren ausreichend<br />

Einkünfte vorhanden. Mit<br />

der Bestätigung der Stiftung<br />

stellte der Erzbischof<br />

einige Bedingungen. Es<br />

sollten aus der Schützenbruderschaft<br />

„12 Vornehmere“,<br />

die „Principales“,<br />

gewählt<br />

werden, die innerhalb<br />

einer bestimmten Frist<br />

einen Priester zur Leitung<br />

der Vikarie und<br />

der damit verbundenen<br />

Angelegenheiten<br />

bestimmen sollten.<br />

Als 1799 die Vikarie aufgehoben und deren<br />

Vermögen dem Gymnasium überwiesen<br />

wurde, und damit die Confraternität<br />

quasi als Aufsichtsrat der Vikarie überflüssig<br />

wurde, gab man sich 1835 erstmals<br />

eigene Satzungen, die fortan den<br />

Die Konfraternität St. Sebastian<br />

im Jahr 2008.


Sebastianskonfraternität<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

35<br />

Schwerpunkt auf eine caritative Arbeit<br />

verlegte. Mitglieder der Konfraternität<br />

<strong>sind</strong> alles ehemalige Schützen oder Männer,<br />

welche sich im Schützenwesen verdient<br />

gemacht haben. <strong>Das</strong> Amt des 1.<br />

Provisors begleitet heute Werner Bischoff,<br />

Michael Frey ist sein Stellvertreter.<br />

Harald Kröning und Johannes Viegener<br />

ergänzen den Vorstand der Sebastianskonfraternität.<br />

Weitere Mitglieder <strong>sind</strong><br />

Klaus Walter Hoberg, Karl Otto Frey,<br />

Heinz Halberstadt, Franz-Josef Karthaus,<br />

Johannes Höffer, Theo Koslowski, Karl-<br />

Heinz Beul, Günter Funke, Rudolf Pompe,<br />

Geistlicher Beirat Josef Vorderwülbeke,<br />

Walter Viegener, Claus Ortmann, Markus<br />

Harnischmacher, Rolf Fassbender, Toni<br />

Vogt, Heiner Albus, Heinz Reuber, Franz-<br />

Josef Decker und Dr. Robert Nöbel. „Die<br />

Sebastianer, wie sie heute existieren,<br />

<strong>sind</strong> zu 99 Prozent caritativ tätig“, bekräftigt<br />

der 1. Provisor Bischoff. Es werden<br />

jährlich einige soziale Projekte innerhalb<br />

der Stadt unterstützt, die aber im<br />

Hintergrund laufen und nicht an die Öffentlichkeit<br />

geraten. Es gibt jedoch auch<br />

wenige Ausnahmen, wie die Errichtung<br />

der Sebastiansstube und des Sebastianspavillons<br />

im Seniorenhaus St. Liborius<br />

in Attendorn.<br />

Neues Relief<br />

an alter Stelle<br />

Die Sebastiansvikarie hatte nach ihrer<br />

Gründung 1484 eine Vielzahl großzügiger<br />

Stifter. <strong>Das</strong> bedeutendste Vermächt-<br />

Ich bin Attendorn,<br />

weil ich mich aktiv am<br />

Vereinsleben (MGV<br />

Sauerlandia) beteilige<br />

und damit am Erhalt<br />

von Traditionen<br />

(Iserköppe) mitwirken<br />

kann.<br />

Michael Schulte<br />

nis erhielt sie durch Elisabeth von Fürstenberg.<br />

Sie erwarb im Dezember 1645<br />

das verfallene Haus der St. Sebastians-Vikarie<br />

auf dem Schüldernhof. Kurz vor<br />

ihrem Tod schenkte sie das wieder hergerichtete<br />

Anwesen mit Garten und Oberhof<br />

sowie 600 Reichstaler an die Vikarie<br />

zurück. Dadurch konnte diese ihre Ausstattung<br />

entscheidend verbessern.<br />

<strong>Das</strong> Haus wurde wieder durch die Schützenvikare<br />

bewohnt. Im Giebel des Hauses<br />

befand sich bis 1945 ein Relief des heiligen<br />

Sebastian. Dieses wurde durch den<br />

früheren Organisten und Rendanten der<br />

Pfarrei St. Johannes Baptist Toni Hormes,<br />

nach der Zerstörung des Hauses aus<br />

Kriegstrümmern geborgen. Nun ist es im<br />

Südsauerlandmuseum zu sehen. Aufgrund<br />

der Inschrift „J.B.M.1754“ vermutete<br />

man lange Zeit irrtümlicherweise,<br />

dass das Relief durch den Attendorner<br />

Stuckateur Johann Bernhard Metz gestaltet<br />

wurde. Es konnte aber schließlich Johann<br />

Baptist Molitor, der 1748 in Attendorn<br />

als Schützenvikar tätig war,<br />

zugeordnet werden. <strong>Das</strong> Relief ist die<br />

Umsetzung eines Kupferstichs nach ei-<br />

Diese Kopie eines Reliefs des heiligen Sebastian<br />

ist seit August 2012 am Haus im Schüldernhof 6<br />

angebracht. An der selben Stelle stand bis 1945<br />

das Haus der St. Sebastians-Vikarie.<br />

Innovationen – Made in Attendorn<br />

Unsere Geschichte beginnt 1916 in Attendorn – mit einer Feder. Heute <strong>sind</strong> wir weltweiter Partner der Automobilindustrie und innovativer Leichtbauspezialist<br />

für hochbeanspruchbare Federkomponenten und verwandte Produkte. <strong>Wir</strong> beliefern weltweit alle Automobilhersteller und führende Tier-1-Systemlieferanten.<br />

Mit neuen Leichtbau-Technologien, neuen Werkstoffen und Verarbeitungsmethoden schaffen wir innovative Lösungen für die Konstruktion leichterer<br />

Fahrzeuge.<br />

Viele unserer Erfindungen haben sich international als Standard ihrer Klasse durchgesetzt.<br />

Als inhabergeführtes Familienunternehmen beschäftigen wir inzwischen über 7.500 Mitarbeiter in 15 Ländern auf 4 Kontinenten.<br />

Doch Attendorn ist und bleibt das Technologie- und Entwicklungszentrum unseres Unternehmens, wo wir über 1.250 Mitarbeiter<br />

beschäftigen und viele unserer Fach- und Führungskräfte ausbilden.<br />

Muhr und Bender KG<br />

Postfach 360, 57427 Attendorn<br />

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36 WIR SIND ATTENDORN<br />

Sebastianskonfraternität<br />

Ich bin Attendorn, weil es der beste<br />

Ort der Welt, um Kinder aufwachsen zu<br />

sehen. Meiner Zwillingsschwester und<br />

mir wurden schon von klein auf sämtliche<br />

Traditionen nahe gelegt und ich<br />

kann vollster Überzeugung sagen, wir<br />

hatten die beste Kindheit der Welt. Ob<br />

mit 4 Jahren auf dem Osterkopp verstecken<br />

zu spielen zwischen den mühsam<br />

von unseren Vätern angehäuften Bürden,<br />

ob Schützenfest-Montag mit zur Vogelsrute<br />

zu gehen und Fanta zu trinken,<br />

im Sommer mit Freunden<br />

an der Waldenburger<br />

Bucht zu liegen<br />

und die Bigge zu genießen<br />

oder aber beim<br />

Karneval in der Garde<br />

aktiv zu tanzen...<br />

Ich bin stolz darauf,<br />

eine Attendornerin zu<br />

sein :)<br />

Franziska Hinz<br />

nem Gemälde von Gerhard Seghers in ein<br />

Relief. <strong>Das</strong> im Südsauerlandmuseum ausgestellte<br />

Kunstwerk gehört zu den besten<br />

historischen Sebastiansdarstellungen in<br />

Südwestfalen.<br />

Im August 2012 brachte die Sebastianskonfraternität<br />

eine zehn Prozent kleinere<br />

Kopie des Reliefs an der Fassade des Hauses<br />

im Schüldernhof 6 an, das heute an<br />

gleicher Stelle steht. Die Kunststoffreplik<br />

wurde in mühevoller Kleinarbeit von Malermeister<br />

und Sebastianer Claus Ortmann<br />

in digitalem 3D-Druck erstellt. Gefasst<br />

wurde sie in einer Eichenholzoptik; der<br />

Rahmen besteht aus alten Eichen des Pastorats<br />

St. Johannes Baptist von 1786. Mit<br />

dem Anbringen des Reliefs möchte die<br />

Konfraternität auf den Standort und die<br />

Geschichte der ehemaligen Schützenvikarie<br />

hinweisen.<br />

Der Malermeister und Sebastianer Claus Ortmann<br />

hat die Kopie des Reliefs angefertigt. Hier werden<br />

die insgesamt 8 Elemente auf der Trägerplatte<br />

miteinander verbunden.<br />

Seminare für Attendorner Bauherren<br />

Vom Traum zum Haus: Volksbank Bigge-Lenne und Architekten informieren private Bauherren<br />

Stehen Rede und Antwort und geben Bauherren wertvolle Tipps: die<br />

Finanzierungsspezialisten Christian Heuel und Jochen Küthe (v.l.) von<br />

der Volksbank Bigge-Lenne.<br />

Unter dem Motto „Vom Traum<br />

zum Haus“ können sich angehende<br />

Bauherren in Attendorn,<br />

Bauwillige und am Thema „Sanierung“<br />

Interessierte seit dem<br />

18. Juni darüber informieren,<br />

wie der Planungsprozess für einen<br />

Hausbau oder für die Modernisierung<br />

eines Gebäudes<br />

abläuft. Die Volksbanker<br />

führen dazu eine Reihe von<br />

„Bauherrenseminaren“ im Juni<br />

und Juli in Attendorn durch.<br />

„<strong>Wir</strong> freuen uns besonders darüber,<br />

dass wir diese Veranstaltungsreihe<br />

in der Hansestadt<br />

durchführen können“, so der<br />

Marketingleiter der Volksbank<br />

Bigge-Lenne, Frank Segref.<br />

„Ein Bauvorhaben ist für private<br />

Bauherren ein Projekt<br />

voller Chancen und Erwartungen, aber<br />

nicht ohne Risiken“, erklärt Segref weiter.<br />

„<strong>Wir</strong> möchten zeigen, wie man mit<br />

einer qualitätvollen Planung zu einer individuell<br />

gestalteten Immobilie oder einer<br />

guten Wohnung kommt, die nachhaltige<br />

Funktionalität, einen sicheren<br />

Kostenrahmen und mehr Lebensqualität<br />

bietet!“ Die Bauherrenseminare werden<br />

in Kooperation mit der Architektenkammer<br />

Nordrhein-Westfalen durchgeführt.<br />

Die ersten Seminare fanden am 18. und<br />

25. Juni in der Volksbank, Niederste Str.<br />

22-24 statt. Weitere Termine folgen noch<br />

am 2. und 9. Juli jeweils um 19.30 Uhr.<br />

Zahlreiche private Bauherren und Interessierte<br />

nutzten seit dem Start der Bauherrenseminare<br />

im vergangenen Herbst<br />

die Möglichkeit, sich kostenlos von Fachleuten<br />

über das Planen und Bauen informieren<br />

zu lassen. „Die Resonanz unserer<br />

ersten Seminarreihe in Winterberg und<br />

Medebach war weitaus größer, als wir<br />

ursprünglich angenommen hatten“, so<br />

Finanzierungsspezialist Christian Heuel.<br />

Es bestehe gerade bei privaten Bauherren<br />

ein erheblicher Bedarf an Information<br />

und an dem Fachwissen von Architekten,<br />

Innenarchitekten und<br />

Landschaftsarchitekten. „Die Ansprüche<br />

an das Wohnen steigen, und mit ihnen<br />

auch der Wunsch nach qualitativen und<br />

individuellen Lösungen für Bauaufgaben.<br />

Die passende Finanzierungsberatung<br />

einschließlich der Beantragung von<br />

Fördermitteln für unsere Kunden liegt<br />

uns dabei besonders am Herzen“, bringt<br />

es der Finanzierungsspezialist auf den<br />

Punkt. <strong>Das</strong> gelte sowohl für Neubauten<br />

als auch für Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten<br />

an älteren Häusern.<br />

ANZEIGE<br />

In Attendorn lädt die Architektenkammer<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

in Kooperation mit der Volksbank<br />

Bigge-Lenne zu fünf Bauherrenseminaren<br />

ein. Architekten<br />

bzw. Innen- und<br />

Landschaftsarchitekten informieren<br />

darüber, wie private Häuser<br />

und Wohnungen gestaltet und<br />

aufgewertet werden können. Jeder<br />

Infoabend steht unter einem<br />

Schwerpunktthema: „Wege zum<br />

Bauen“, „Kostengünstiges<br />

Bauen“, „Energieoptimiertes und<br />

umweltschonendes Bauen“,<br />

„Umbauten, Anbauten, Bauen<br />

im Bestand“ sowie „Garten-<br />

gestaltung“.<br />

Die zweistündigen Seminar -<br />

abende <strong>sind</strong> so aufgebaut, dass<br />

den Teilnehmern ausreichend<br />

Zeit für individuelle Fragen und zur Diskussion<br />

verbleibt. Der Vortrag der Architektin<br />

bzw. des Architekten wird ständig<br />

ergänzt durch Dialoge mit den Bauherren,<br />

deren individuelle Erfahrungen und<br />

Probleme offen besprochen werden können.<br />

Alle Teilnehmer erhalten zudem einen<br />

umfangreichen Schulungsordner, um<br />

sich auch zu Hause auf das „Unternehmen<br />

Traumhaus“ weiter vorbereiten zu<br />

können. Die Teilnahme ist für alle Interessierten<br />

kostenlos möglich. Sie können<br />

mehrere oder auch nur ausgewählte<br />

Seminarabende nutzen.<br />

i<br />

Anmeldung<br />

und Information:<br />

Petra Cirolini, Tel.: 02722 698-120,<br />

E-Mail:<br />

petra.cirolini@voba-bigge-lenne.de


Damals & Heute<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

37<br />

Ich bin<br />

Attendorn,<br />

weil Ostern<br />

Fleischwurst<br />

und Pils am<br />

besten<br />

schmecken!<br />

Christian Gabler<br />

Ein Blick aus der Kölner<br />

Straße in Richtung<br />

Marktplatz. 1971 war<br />

hier noch die Hauptverkehrsader<br />

durch die Hansestadt.<br />

Heute ist dieser<br />

Bereich das Zentrum<br />

Attendorns und lädt mit<br />

seinen vielen Gaststätten<br />

und Cafés zum Verweilen<br />

ein.<br />

Foto oben: Stadtarchiv<br />

Damals & Heute


38 WIR SIND ATTENDORN Zukunft und Science Fiction im Museum<br />

Ideen von der Zukunft<br />

science.fiction.future<br />

Sie werden alle zu sehen sein: Mister<br />

Spock, Captain Kirk, Dr. Leonard „Pille“<br />

McCoy und natürlich Scotty. Auch Maschinen-Maria<br />

aus dem Film „Metropolis“,<br />

die Nautilus aus „20.000 Meilen unter<br />

dem Meer“, ein Modell des Taxis aus<br />

„<strong>Das</strong> fünfte Element“, die Attacker aus<br />

„Independence Day“ und ein Alien-Modell<br />

aus dem gleichnamigen Film werden<br />

vom 29. Juni bis 1. September im Südsauerlandmuseum<br />

in Attendorn nicht nur<br />

auf Trekkies warten, sondern<br />

auf alle, die sich<br />

für das Thema Zukunft<br />

und Science<br />

Fiction interessieren.<br />

Bei diesen Ausstellungsstücken<br />

handelt<br />

es sich um Original-Modelle,<br />

die<br />

von der Deutschen<br />

Kinemathek zur Verfügung<br />

gestellt<br />

werden.<br />

„<strong>Wir</strong> schlagen den Bogen von den frühen<br />

Zukunftsvisionen à la Jules Verne bis hin<br />

zu Visionen, wie sie in dem Film ,Avatar’<br />

gezeigt werden“, erklärt Museumsleiterin<br />

Monika Löcken. „<strong>Das</strong> Thema wird<br />

spannend durch die futuristische Technik,<br />

die Raum und Zeit überwinden kann und<br />

durch die sozialen Visionen einer zukünftigen<br />

Welt.“<br />

„Raum-<br />

patrouille<br />

Orion“,<br />

„Perry<br />

Rhodan“,<br />

„Metropolis“<br />

oder „Star<br />

Wars“ - die<br />

Zukunft der<br />

Menschheit<br />

und der Erde<br />

fasziniert. Mit<br />

futuristischen<br />

Gesellschaftsmodellen,<br />

der<br />

Erforschung<br />

„unendlicher<br />

Weiten“ oder Endzeit- und Katastrophenszenarien<br />

spricht Science Fiction ein<br />

breites Publikum an, greift Träume und<br />

Ängste der Menschen auf. Die Ausstellung<br />

soll die Verknüpfung von<br />

Science Fiction und Zeitgeschichte<br />

sowie den<br />

Einfluss des<br />

Genres auf<br />

Bereiche des<br />

Ich bin Attendorn,<br />

weil Attendorn<br />

einfach schön ist<br />

(Maras Antwort, als<br />

sie nach einem<br />

Spanienurlaub<br />

gefragt worden ist,<br />

wo es ihr besser<br />

gefalle).<br />

Mara Schnüttgen<br />

Alltagslebens wie Design, Mode oder<br />

Spielzeug zeigen.<br />

Neben den zeitgenössischen Innovationen<br />

und Zukunftsvisionen gehört auch<br />

die Darstellung der Zukunft in Film und<br />

Literatur als Teil der globalen Populärkultur<br />

zur Ausstellung in Attendorn. Ein<br />

weiterer Bereich beschäftigt sich mit Robotertechnik<br />

und modernen Antriebstechniken.<br />

Disney zieht in den Krieg der<br />

Sterne<br />

Aber auch der Karneval wird vertreten sein. Der<br />

Karneval? Die Wagenbaugruppe „<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> wir“<br />

hatte in diesem Jahr das Thema „Disney zieht in<br />

den Krieg der Sterne“ umgesetzt. Die Sparkasse<br />

ALK hat sich nun darum gekümmert, dass die<br />

Figuren des Motivwagens wieder „hergerichtet“<br />

werden und so können Goofy als<br />

Darth Vader, Pluto als R2-D2 und Shrek als<br />

Meister Yoda die Ausstellung „Ideen von<br />

der Zukunft“ um einen weiteren Aspekt<br />

erweitern.


Sommerferienprogramm<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

39<br />

Sommerferienprogramm zur Ausstellung:<br />

24. und 25. Juli, 11 bis 16 Uhr<br />

Kosten: 30,- € pro Person<br />

Young Astronomy (für 12 bis 16-<br />

Jährige)<br />

Wie sammelt ein Teleskop Licht? Wie<br />

sehen der Mond und die Planeten im<br />

Teleskop aus? Wie groß ist unser Sonnensystem?<br />

Wie weit ist der nächste Stern<br />

entfernt? Wie orientiere ich mich am<br />

Nachthimmel?<br />

Bei dieser zweitägigen Aktion können<br />

die Teilnehmer vieles messen, basteln<br />

und ausprobieren. „Es gibt viel zu erforschen,<br />

denn das Weltall fängt direkt<br />

über unseren Köpfen an“, heißt es im<br />

Programm. „Falls vorhanden, bitte ein<br />

Fernglas und einen Taschenrechner mitbringen.<br />

Hast du schon ein Teleskop,<br />

kommst damit aber nicht klar? Dann<br />

bring es mit! <strong>Wir</strong> bauen es auf und du<br />

lernst, wie man es richtig benutzt.“<br />

Es werden Dreiergruppen gebildet, die<br />

nach und nach jede einzelne der etwa<br />

zehn aufgebauten Stationen (unter anderem:<br />

Sonne, Licht, Teleskop, Mond,<br />

Finsternisse, Sonnensystem, Sternkarte,<br />

Milchstraße) erkunden.<br />

„Führer durch das Universum“ ist<br />

jeweils Dr. Tom Fliege, Dortmund. Er entführt<br />

regelmäßig im In- und Ausland das<br />

interessierte Publikum ins Universum.<br />

31. August und 1. Sept., 11 bis 16 Uhr<br />

Kosten: 30,- € pro Person<br />

Familien-Workshop: Astronomie<br />

und Astrofotografie (ab 11 Jahren)<br />

Die Astronomie, die wahrscheinlich älteste<br />

Naturwissenschaft, führte lange Zeit<br />

ein wortwörtliches Schattendasein. In<br />

den Schulen wird sie nicht mehr gelehrt,<br />

der eigentlich sternenübersäte Nachthimmel<br />

ist in den hell erleuchteten Städten<br />

kaum noch sichtbar. Wenn auch Sie<br />

auf den Sternenhimmel und seine Geheimnisse<br />

neugierig <strong>sind</strong> und wissen<br />

möchten, was man mit erschwinglichen<br />

Teleskopen sehen und fotografieren<br />

kann, dann wird Sie dieser ausführliche<br />

Workshop zur praktischen Astronomie<br />

und Astrofotografie „erleuchten“.<br />

Dauer: 10 Stunden inklusive Beobachtungen<br />

durch ein Teleskop (je nach Wetter),<br />

aufgeteilt auf zwei oder drei Termine.<br />

An Ausstellungsstücken wird die Funktionsweise<br />

von Teleskopen erklärt. Es gibt<br />

genug Zeit, damit die Teilnehmer auch<br />

selber am Teleskop „Hand anlegen“ können.<br />

Teilnehmer: jeder von 12 bis 80 Jahren,<br />

der neugierig auf Naturwissenschaften<br />

ist. Keine Vorkenntnisse notwendig.<br />

„Wenn Sie bereits ein Teleskop besitzen,<br />

aber nicht damit klarkommen, bringen<br />

Sie es doch einfach mit!“<br />

30. Juni, 18 Uhr<br />

Eintritt: 5 € pro Person, ermäßigt 3 €<br />

Vortrag: Mein Himmel - eine astronomische<br />

Reise von der Erde bis in die<br />

Tiefen des Weltalls<br />

„Wenn auch Sie auf den Sternenhimmel<br />

und seine Geheimnisse neugierig <strong>sind</strong>,<br />

dann wird Sie dieser Vortrag zur praktischen<br />

Astronomie und Astrofotografie<br />

,erleuchten‘. Vorgestellt wird ein reich<br />

bebilderter ,Reisebericht‘ darüber, wie<br />

man Sonne, Mond, Planeten, Sterne, Nebel<br />

und Galaxien mit amateurastronomischen<br />

Teleskopen am Himmel sehen und<br />

fotografieren kann“, lädt das Museum<br />

ein.<br />

An Ausstellungsstücken wird die Funktionsweise<br />

von Teleskopen erklärt. Modelle,<br />

Bilder und Animationen machen<br />

diese faszinierende Naturwissenschaft<br />

für den interessierten Laien und den<br />

fortgeschrittenen Amateurastronomen<br />

verständlich.<br />

Die kosmischen Kreisläufe, die unfassbar<br />

riesigen Dimensionen und die Position<br />

des Menschen als winziger Teil des Kosmos<br />

werden erläutert.<br />

Dauer: 90 Minuten<br />

Teilnehmer: jeder ab 12 Jahren, der neugierig<br />

auf Naturwissenschaften ist. Keine<br />

Vorkenntnisse notwendig.<br />

Spezialitäten<br />

aus dem Repetal<br />

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40<br />

Schützen in den<br />

Startlöchern…<br />

Jetzt kann man die Zeit schon in Tagen<br />

und nicht mehr in Wochen oder gar Monaten<br />

rechnen – bis zum Schützenfest in<br />

Attendorn.<br />

Los geht’s am Freitag, 5. Juli, mit dem<br />

Platzkonzert am Pavillon des Seniorenzentrums<br />

St. Liborius um 17 Uhr. Eine<br />

Stunde später folgen die Schützen und<br />

Musiker der Einladung von Bürgermeister<br />

Hilleke, der sich schon zusammen<br />

mit vielen Vertretern aus Rat und Verwaltung<br />

auf das Platzkonzert am Rathaus<br />

freut. Ab 19 Uhr beginnt dann die<br />

Bierprobe auf dem Feuerteich.<br />

Am Samstag, 6. Juli, heißt es dann um 15<br />

Uhr Antreten in den Porten. Gegen 15.50<br />

Uhr folgt der Sternmarsch zum „Alter<br />

Markt“. <strong>Das</strong> Antreten hier startet um 17<br />

Uhr mit dem Ausmarsch der Fahnen, der<br />

Könige und des Hauptmanns. Märsche<br />

zum Friedhof und zum Bieketurm<br />

schließen sich an. Am Zeughaus der<br />

Schützen folgt dann<br />

ein Standkonzert, bevor<br />

um 20 Uhr rund um<br />

den Bieketurm wieder<br />

Schützenfest gefeiert<br />

wird. Einer der bewegendsten<br />

Momente ist<br />

dann ab 23.30 Uhr der<br />

Große Zapfenstreich<br />

auf dem „Alter Markt“,<br />

bevor der Samstag<br />

dann am Bieketurm<br />

ausklingen kann.<br />

Nun heißt es leider<br />

„früh aufstehen“, denn<br />

der Schützenfestsonntag,<br />

7. Juli, beginnt<br />

schon um 6 Uhr mit dem Weckruf. Um<br />

9.15 Uhr folgt das Antreten auf dem „Alter<br />

Markt“ und das Schützenhochamt<br />

um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche. Rund um<br />

den Bieketurm beginnt um 11 Uhr der<br />

Frühschoppen. Gegen 12 Uhr startet der<br />

Kinderumzug am Seniorenzentrum. Seit<br />

einigen Jahren findet am Schützenfestsonntag<br />

ein Schützenumtrunk im Schatten<br />

des Sauerländer Doms statt. „Pattchens<br />

am Markt“ und „Anheuser-Busch<br />

InBev“ laden zu diesem Event zwischen<br />

18 und 19 Uhr ein. Dann folgt der Festzug<br />

mit vielen Schützen, Musikzügen<br />

und -vereinen, den amtierenden Königen<br />

und ihren Hofstaaten. Ab 20 Uhr<br />

heißt es in der Stadthalle „Jetzt geht die<br />

Party richtig los“ und das Motto wird<br />

schon seit vielen Jahren wörtlich genommen!<br />

Auch der Schützenfestmontag startet<br />

früh: Antreten auf dem „Alter Markt“<br />

um 7.30 Uhr, Marsch zur Vogelsrute,


Schützenfest<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

41<br />

Ich bin Attendorn,<br />

weil...ich mich mit<br />

meiner Frau hier<br />

wohlfühle und wir<br />

unser Rentner dasein<br />

hier ver bringen<br />

dürfen!<br />

Gerhard Schramek<br />

Vogel- und Scheibenschießen, Festzug<br />

zur Stadthalle – so die nüchterne Beschreibung<br />

des Programms. Wahrscheinlich<br />

wird die Realität sehr viel emotionaler,<br />

denn es gilt, die neuen Attendorner<br />

Majestäten zu ermitteln.<br />

Und die Frage „Wer wird<br />

Nachfolger von Vogelkönig<br />

Thomas Wacker und Scheibenkönig<br />

Sebastian Klimpel?“<br />

beschäftigt die Schützen<br />

schon seit Wochen.<br />

Sollte diese Frage dann geklärt<br />

sein, geht es um 11 Uhr<br />

mit der Königsproklamation<br />

und dem anschließenden Festbankett in<br />

der Stadthalle weiter. Einer der absoluten<br />

Höhepunkte des Festes <strong>sind</strong> dann das<br />

Antreten auf dem „Alter Markt“ und der<br />

anschließende Festzug durch die Straßen<br />

der Stadt – dabei dürfen die<br />

neuen Majestäten und ihre<br />

Hofstaate natürlich nicht<br />

fehlen. Mit dem Festabend<br />

der neuen Könige mit allen<br />

Bürgern um 20 Uhr in der<br />

Stadthalle endet dann das<br />

Schützenfest und es heißt<br />

wieder für alle Schützen:<br />

361 Tage warten….<br />

MODE<br />

in Attendorn<br />

für die ganze Familie<br />

Kölner Straße 6<br />

57439 Attendorn<br />

Tel. 02722.656735<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montags bis Freitags: 9.30 bis 18.30 Uhr<br />

Samstags: 9.30 bis 14.00 Uhr<br />

1. Samstag im Monat: 9.30 bis 16.00 Uhr<br />

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schusterprofashion


42 WIR SIND ATTENDORN<br />

artistischer<br />

komischer<br />

musikalischer<br />

25 Jahre Gauklerfest in Attendorn<br />

Seit 25 Jahren stellen viele<br />

Freiwillige und Sponsoren<br />

ein großartiges Spektakel in<br />

der Hansestadt auf die<br />

Beine. Zum Jubiläum des<br />

Gauklerfestes wird alles<br />

noch artistischer, komischer<br />

und musikalischer.<br />

Am ersten Ferienwochenende,<br />

20. und 21. Juli, treffen<br />

20.000 Besucher auf 60<br />

Shows – auf Varieté, auf<br />

Clownerie, auf Akrobatik,<br />

auf Pantomime und viel<br />

Musik. Von fünf Kontinenten<br />

kommen die über 100<br />

Künstler und Artisten, um<br />

am Samstag und Sonntag<br />

lachfreudige Kinder und Erwachsene<br />

in den Gassen der<br />

Hansestadt und auf den zahlreichen Bühnen<br />

zu belustigen.<br />

<strong>Das</strong>s Humor eine absolut internationale<br />

Angelegenheit ist, zeigen das poetische<br />

Clowntheater des Argentiniers Tuto Tul<br />

und die Akrobatikeinlagen der Gruppe<br />

<strong>Das</strong> poetische Clowntheater<br />

des Argentiniers Tuto Tul wird<br />

das Attendorner Publikum<br />

wieder begeistern.<br />

Adesa aus Ghana am Samstagabend<br />

beim Comedy -<br />

festival. Musikalisch vom<br />

Feinsten wird es, wenn die<br />

Jazzkantine die Instrumentenkoffer<br />

aufklappt. Nein,<br />

da wird nicht gekocht, da<br />

wird deutschsprachiger Hip<br />

Hop mit Jazz und Soul verquirlt.<br />

Samstagabend<br />

groovt die neunköpfige<br />

Band los, die schon durch<br />

die halbe Welt getourt ist.<br />

Weiter gefeiert und gelacht,<br />

was das Zwerchfell<br />

aushält, wird am Sonntag<br />

ab 11 Uhr. Im Kinderviertel<br />

gibt es besonders viele Aktionen<br />

und Attraktionen,<br />

an jeder Ecke darf man mitmachen,<br />

spielen oder staunen. Mitsingen<br />

kann man beim Kinderchor der Attandarra-Schule.<br />

Beim CREATE MUSIC! (gefördert<br />

durch das Land NRW) gibt es von<br />

fünf Bands aus Südwestfalen ordentlich<br />

was auf die Ohren.<br />

Die beiden Italiener Stefano und Davide<br />

bringen ganz Europa mit ihrer Show zum<br />

Lachen und überzeugen ihr Publikum mit<br />

ihrem Herz und ihrem Sinn für Humor.<br />

Der amerikanische Comedian Joe Dieffenbacher<br />

bietet mit kulinarischem Slapstick<br />

und verrückter Akrobatik Nahrung<br />

fürs Gehirn, Lachen für den Bauch und<br />

einen Kitzel für die Seele. Die heiß -<br />

blütige Ungarin Mariann Engels begeistert<br />

ihr Publikum stets aufs Neue mit<br />

einem feurigen Cocktail aus waghalsiger<br />

Artistik, frisch-vitaler Fröhlichkeit und<br />

einer berauschend gewagten Seilartistik-<br />

Performance.<br />

Man darf gespannt sein, wer am Ende<br />

des Tages mit dem Jubiläums-KleinKunst-<br />

Preis von der Bühne gehen wird.<br />

Die Beat Brothers Stefano und Davide haben viel<br />

Sinn für Humor. Die beiden Italiener bringen<br />

ganz Europa zum Lachen.<br />

ParkHouse<br />

DJ-Sets beim<br />

Attendorner Gauklerfest<br />

Geschmeidig grooven zu elektronischen<br />

Klängen – that‘s House-<br />

Music at its best. Kirmes-Techno<br />

adé, hier kommt das wahre Verwöhnprogramm<br />

für alle steifen<br />

Glieder. Auf dem Floor werden<br />

die Ohren von einem raffinierten<br />

Mix aus allen Spielarten anspruchsvoller<br />

House-Music<br />

geküsst. Am Sonntag, 21.<br />

Juli, von 15 bis 19 Uhr<br />

drehen die Plattenteller<br />

Fabian Hütte, Nir Mizrahi,<br />

ClausW., Matthias Horn.


Gauklerfest<br />

„CREATE MUSIC!“<br />

Kinder- und Gauklerfest Attendorn erhält Landesförderung<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

43<br />

Chupacabras<br />

Man nehme eine Prise Peru und Spanien,<br />

einen Teelöffel Mexico und Chile, dazu<br />

noch etwas Deutschland und vermenge<br />

dies in Köln zu einer achtköpfigen musikalischen<br />

Combo. Diese kreiert dann aus<br />

Zutaten wie Jazz, Funk, Salsa, Samba und<br />

Blues eine „ChupaStylee“-Musik, die<br />

sämtliche Einflüsse und Vorlieben der<br />

Mitglieder sowie deren kulturelle Hintergründe<br />

beinhaltet. Nach unzähligen Konzerten<br />

und einer immer größer werdenden<br />

Anhängerschar steht eins fest: Die<br />

Chupacabritos erzählen nicht nur urbane<br />

Legenden, die der lateinamerikanischen<br />

Folklore nahe kommen – nein, sie bewegen<br />

das Publikum und den Rest der Welt<br />

durch ihren unverwechselbaren Mix aus<br />

aller Herren Länder. Und mit dem Schlagzeuger<br />

Benedikt Hesse, gebürtig aus<br />

Kirchhundem, kommt als Krönung noch<br />

ein Hauch Heimat mit in den Teig. Bon<br />

Appétit!<br />

Popmusik, die es in sich hat – und das aus<br />

Westfalen-Lippe?! Für wen das zu schön<br />

klingt, um wahr zu sein, der kennt<br />

„CREATE MUSIC!“ nicht: Unter dem engl.<br />

Titel „Visions“ rief das neue Musikprojekt<br />

„CREATE MUSIC!“ am 17. Mai alle<br />

zusammen, die mehr Jugendkultur auf<br />

den Bühnen der Region sehen wollen.<br />

Dazu war es Staatssekretär Bernd Neuendorf<br />

ein wichtiges Anliegen, seine Unterstützung<br />

vor Ort persönlich deutlich zu<br />

machen. „Junge Musiker und Bands<br />

brauchen Beratung und Qualifizierung<br />

zu vielen Themen“, sagte er zum Auftakt<br />

der Visionskonferenz in Paderborn.<br />

Außerdem überreichte Staatssekretär<br />

Bernd Neuendorf den ersten Create Music!-Förderbrief<br />

an Otto Haberkamp vom<br />

Kinder- und Gauklerfest Attendorn. Projektleiter<br />

Yao Houphouet: „CREATE MU-<br />

SIC! ist ein Netzwerkprojekt für die Region<br />

Westfalen-Lippe und soll junge<br />

Bands und Musiker/innen aus dem Bereich<br />

der populären Musik<br />

fördern.“ Dank dieser Unterstützung<br />

wird nun beim Jubiläums-Gauklerfest<br />

am<br />

Sonntag auf dem Feuerteich<br />

wieder ein Nachwuchsfestival<br />

stattfinden können. In Kooperation<br />

mit Musikfestivals<br />

und Kulturvereinen in der Region<br />

hat ein neues Musikteam<br />

fünf Bands aus Südwestfalen<br />

ausgesucht: u.a.<br />

auf Vorschlag des Pushfestivals<br />

Hilchenbach die Band<br />

„Want it“, aus Lüdenscheid<br />

„On the red carpet“, The<br />

Steve Burner Projekt aus dem<br />

Kreis Olpe und als Lokalmatadoren<br />

„Recount“ aus Attendorn.<br />

Wie man es aus der jungen<br />

Rockszene kennt, wird es<br />

ordentlich was auf die Ohren<br />

geben.<br />

Bernd Neuendorf (r.) überreicht gemeinsam mit Projektleiter<br />

Yao Houphouet den ersten CREATE MUSIC! Förderbrief an<br />

Otto Haberkamp (l.).<br />

OROPAX<br />

Der doppelte Halbbruder<br />

Was auf Bühnen erlebt werden kann, wird geboten.<br />

Der gnadenlose Weg des Chaos-Theaters entführt in<br />

den Markt der Möglichkeiten. Übersät von Phantasie,<br />

gepflastert mit Lachtränen, bleiben sämtliche<br />

Regeln des Alltags auf der Strecke.<br />

Was nach Ordnung riecht, wird pulverisiert. Es lebe die ungehemmte<br />

Lebensfreude. Zu verwandt für diese Welt, hat es<br />

das Schicksal gut gemeint mit Volker und Thomas Martins. Sie<br />

<strong>sind</strong> echte Brüder und somit falsche Freunde. Im täglichen Leben lieben<br />

sie sich, auf der Bühne ist es wesentlich schlimmer. Im Erbgut der beiden<br />

fanden deutsche Metzger ein übergewichtiges Scherz-Gen mit schwerem<br />

Hang zum Vandalismus.


44 WIR SIND ATTENDORN Gauklerfest<br />

Gegen<br />

den kleinen<br />

Durst<br />

Kinderbecher beim<br />

Gauklerfest<br />

Am Sonntag werden an den vier Eingängen<br />

sowie am Spielmarkenstand<br />

in der Kinderspielstraße die Kinderbecher<br />

verkauft. Mit diesen Bechern<br />

bekommen die kleinen Besucher an<br />

allen Gauklerfest-Getränkeständen<br />

und in vielen Restaurants und Cafés<br />

kostenlos Wasser und Apfelsaftschorle<br />

– den ganzen Tag lang. <strong>Das</strong><br />

hilft den Kindern schnell bei kleinem<br />

Durst, wenn das Getränk für die<br />

„Großen“ zu viel auf einmal wäre.<br />

Für die Eltern entfällt durch die Kinderbecher<br />

das lästige Herumschleppen<br />

von Durstlöschern.<br />

Mit diesen Bechern gibt es für die kleinen<br />

Gäste in vielen Restaurants und Cafés kostenlos<br />

Wasser und Apfelschorle.<br />

Foto: Gerrit Cramer<br />

Kinderviertel<br />

Mut und Bärenkräfte – Spielmobil und Geschichten<br />

Im Kinderviertel können sich am Gauklerfest-Sonntag,<br />

21. Juli, von 11 bis 18<br />

Uhr die kleinen Ehrengäste den ganzen<br />

Tag lang kostenlos an vielen Aktionsspielen<br />

austoben.<br />

Auf dem Kirchplatz steht das Spielmobil<br />

mit der flinken Rollenrutsche, außerdem<br />

findet man dort die verrückten Gefährten<br />

und eine Wickelstation. Während in<br />

der Kreativ-Ecke gebastelt wird, feiert<br />

die wilde Farbschleuder ihr 25-jähriges<br />

Jubiläum. Der Spielmarkenstand bietet<br />

Laufkarten und Gauklerbecher für die<br />

Kleinen an. Bei vielen Geschicklichkeitsspielen<br />

wie dem Spiegel-Parcours, dem<br />

„heißen Draht“ und „Charlie Brown“<br />

können die Kinder auf ihren Laufkarten<br />

Stempel sammeln und diese dann später<br />

am Spielmarkenstand gegen ein kleines<br />

Geschenk eintauschen. Zwischen Caritas-<br />

Station und Kirche findet ein kleiner Kindertrödelmarkt<br />

statt. Hier bieten Kinder<br />

und Jugendliche Bücher und Spielzeug<br />

an.<br />

Großer Mut und Bärenkräfte <strong>sind</strong> bei Aktionsspielen<br />

wie dem „Bungee Run“,<br />

beim Sackschlagen, den „Sumoringern“<br />

und der Kletteraktion in schwindelnder<br />

Höhe gefragt. Abgerundet wird das tolle<br />

Familien-Programm durch das rote Jongliermobil,<br />

die Kinder-Bühne, eine Märchenerzählerin<br />

und die Attandarra-Mitmachbühne.<br />

Die Geschichtenerzählerin Petra Griese<br />

erzählt bekannte und unbekannte Märchen<br />

von Helden, Angebern, schlafenden<br />

Prinzessinnen und schlauen Füchsen für<br />

kleine und große Menschen. Mit ihrer<br />

ausdrucksstarken Stimme, lebendiger Mimik<br />

und Gestik nimmt sie die Zuhörer<br />

mit auf eine unvergessliche Reise ins<br />

Märchenland.<br />

„Klasse! <strong>Wir</strong> singen“<br />

Attandarra-Mitmachbühne<br />

Erstmals nimmt die Attandarra-Grundschule<br />

auf der gleichnamigen „Attandarra“-Bühne<br />

am Gauklerfest teil.<br />

Gemäß dem Motto „Attendorn singt“<br />

werden die Besucher, insbesondere<br />

natürlich die Kinder, viermal zum Mitmachen<br />

und Mitsingen animiert: Der<br />

Schulchor unter Leitung von Sven Mialkas<br />

motiviert mit Musik und Bewegung<br />

zum Mitmachen. Auch Erwachsene <strong>sind</strong><br />

herzlich dazu eingeladen. Außerdem<br />

präsentieren die Schülerinnen und<br />

Schüler Lieder aus dem diesjährigen Singevent<br />

„Klasse! <strong>Wir</strong> singen“ und laden<br />

auch hier zum Mitsingen ein. Die Attandarra-Mitmachbühne<br />

steht vor dem Rathaus<br />

und die Veranstaltungen starten<br />

am Sonntag, 21. Juli, jeweils um 11.45,<br />

14, 15 und 16 Uhr.<br />

Die Schüler der Attandarra-Grundschule laden<br />

zum Mitsingen ein.


WIR SIND ATTENDORN<br />

45<br />

www.aquatherm.de<br />

WIR SIND<br />

EIGENSTÄNDIG. ENTSCHLOSSEN. VERLÄSSLICH. FÜHREND.<br />

aquatherm ist der weltweit führende Hersteller und Anbieter<br />

von Rohrleitungssystemen aus Polypropylen (PP),<br />

die zum Transport von verschiedensten Medien unter<br />

Druck eingesetzt werden. Unsere Rohrleitungssysteme<br />

werden weltweit in Trinkwasser-, Klima-, Sprinklersowie<br />

Flächenheiz- und Kühlsystemen installiert.<br />

Ihre Anwendung finden unsere Produkte „Made in Attendorn“<br />

direkt vor Ort in den „St.-Ursula-Schulen“, dem<br />

„Hanse Hotel“ oder den „Sauerland Pyramiden“; natürlich<br />

auch deutschlandweit z. B. in der „Arena Auf Schalke“<br />

oder dem Kölner Kranhaus „Pandion Vista“; genauso aber<br />

in weiter Ferne, so etwa im „Agbar-Tower“ Barcelona oder<br />

im „Deutsche Bank Place – 126 Phillips-Street“ Sydney.<br />

Dabei achten wir besonders auf umweltfreundliche<br />

Herstellung, 100 % deutsche Qualität und dauerhafte<br />

Sicherheit unserer Produkte. Als innovativer und richtungsweisender<br />

Mittelständler beschäftigen wir weltweit fast<br />

500 entschlossene Mitarbeiter, davon alleine 350 in unserem<br />

Hauptwerk in Attendorn. Insgesamt produzierten<br />

wir 2012 über 45 Mio. Rohrmeter und 91 Mio. Formteile.<br />

Durch intensive Zusammenarbeit mit unseren weltweiten<br />

Vertriebspartnern <strong>sind</strong> wir derzeit in 75 Ländern erfolgreich.<br />

Dabei ist und bleibt die Stadt Attendorn und das Sauerland<br />

unsere geliebte wie geschätzte Heimat!<br />

WIR SIND


46 WIR SIND ATTENDORN Zahlen, Daten, Fakten<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

Stadtgebiet<br />

Geographische Lage<br />

der Stadtmitte:<br />

7°54’ östliche Länge<br />

51°07’ nördliche Breite<br />

Stadtgrenze<br />

Größte Nord/Süd-Ausdehnung:<br />

10 Kilometer<br />

Größte Ost/West-Ausdehnung:<br />

11,5 Kilometer<br />

Lage über NN<br />

Niedrigster Punkt:<br />

Bei Borghausen (244 Meter über NN)<br />

Höchster Punkt:<br />

Rüenhardt (Ebbe) (636 Meter über NN)<br />

Flächen<br />

Gesamtfläche:<br />

9785 Hektar<br />

Waldfläche:<br />

5113 Hektar<br />

Wasserfläche:<br />

574 Hektar<br />

Verkehrsfläche:<br />

455 Hektar<br />

Landwirtschaftl. Fläche: 2948 Hektar<br />

Gebäude- und Freifläche: 597 Hektar<br />

Betriebsflächen:<br />

16 Hektar<br />

Erholungsflächen:<br />

32 Hektar<br />

Andere Flächen u. Restflächen: 51 Hektar<br />

Wohnbevölkerung<br />

(Stand 31. Dezember 2012): 24.939<br />

Einwohner männlich: 12.394<br />

Einwohner weiblich: 12.545<br />

● Fitneß<br />

● Gerätetraining<br />

● Kurse<br />

● Bodybuilding<br />

● ProVib<br />

Vibrationstraining<br />

Lifestyle Fitness Attendorn<br />

Südwall 78 · 57439 Attendorn<br />

Tel. 01 52 - 29 73 54 53<br />

lifestyle-fitness-attendorn@web.de<br />

Gern laden wir Sie zum kostenlosen Probetraining ein!<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag-Freitag: 9.00 Uhr - 22.00 Uhr<br />

Samstag: 9.00 Uhr - 16.00 Uhr<br />

Sonn- und Feiertage:<br />

9.00 Uhr - 13.00 Uhr


Nach dem großen Erfolg des Stadtfestes<br />

„<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> Attendorn“ im vergangenen<br />

Jahr ist es nun wieder so weit. Die Planungen<br />

für das diesjährige Stadtfest haben<br />

begonnen. <strong>Das</strong> Stadtfest 2013 findet<br />

am 7. und 8. September statt. Am Sonntag<br />

ist wie gewohnt ab 13 Uhr verkaufsoffen.<br />

<strong>Das</strong> Thema des diesjährigen Stadtfestes<br />

lautet „Attendorn Wunderland“ und es<br />

wird im wahrsten Sinne des Wortes<br />

Stadtfest<br />

„Attendorn<br />

Wunderland“<br />

„wunderbar“. Mit den verschiedensten<br />

Aktionen wird die Innenstadt in eine mystische,<br />

märchenhafte Stimmung versetzt.<br />

Die Phantasie ist gefragt, ob Mystisches<br />

oder Visionäres. Alles kommt<br />

scheinbar aus einer anderen Welt: Märchenfiguren,<br />

Feen, Elfen und skurrile Gestalten.<br />

Für zwei Tage wird Attendorn<br />

zum Wunderland …<br />

… und wieder <strong>sind</strong> alle gefragt, dieses<br />

Fest mitzugestalten!<br />

Ich bin Attendorn,<br />

weil ich als gebürtige<br />

Ostfriesin vor 50<br />

Jahren meinen Mann<br />

auf dem Attendorner<br />

Schützenfest<br />

kennengelernt habe<br />

und Attendorn meine<br />

neue Heimat<br />

geworden ist!<br />

Ilse Ginau<br />

WIR SIND ATTENDORN<br />

47<br />

Geplante Aktionsflächen:<br />

Rund ums Rathaus<br />

Kirmes: Fahrgeschäfte und „Kirmesverpflegung“<br />

(Popcorn, gebrannte Mandeln,…)<br />

Kölner Straße<br />

Walk-Acts: Es wird mystisch und märchenhaft<br />

– eine Soundwolke aus mystischer Musik<br />

und Filmmusik durchdringt unsere Stadt.<br />

Alter Markt<br />

Gastromeile: Gastromeile der Attendorner<br />

<strong>Wir</strong>te im Loungecharakter. „Chillout“ am<br />

Abend mit Beleuchtung und entspannter<br />

DJ-Musik.<br />

Niederste Str.<br />

Autoshow: Attendorner Auto -<br />

häuser präsentieren die Neuheiten<br />

aus ihren Häusern nach dem<br />

Motto „Auto-Wunderland“.<br />

Ennester Str.<br />

Trödelmarkt: Hier wird getrödelt<br />

und getauscht was das Zeug<br />

hält.<br />

Bühne<br />

Kultur pur: Theatergruppen,<br />

Tanzgarden, Chöre, Bands …<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Hansestadt Attendorn,<br />

Kölner Straße 12, 57439 Attendorn<br />

Verlag: RK Online Verlag GmbH,<br />

Kölner Straße 18, 57368 Lennestadt<br />

Geschäftsführung: Clemens Berghoff, Torsten-Eric Sendler<br />

Projektmanagement, inh. Verantwortung:<br />

Torsten-Eric Sendler<br />

Redaktion: Andrea Vollmert, Anette Leusmann, Tom Kleine<br />

Anzeigen: Uli Kaufmann<br />

Layout/Satz: KurierVerlag Lennestadt GmbH, Willi Sommer<br />

Druck: <strong>Das</strong>sel-Druck, Arnsberg-Neheim<br />

Auflage: 5000 Exemplare


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