Stadtmagazin "Wir sind Attendorn" - Ausgabe 1(Das komplette ...
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4 WIR SIND ATTENDORN<br />
Einblicke in den Biggedamm<br />
Zwei Talsperren<br />
im Einklang<br />
Die Biggetalsperre wurde in den Jahren<br />
1956 bis 1965 gebaut. An jedem Zufluss<br />
der Talsperre befindet sich ein Vorstaubecken.<br />
Diese Vorsperren <strong>sind</strong> in Eichhagen,<br />
im Dumicketal, im Bremgetal und<br />
im Bieketal bei Kessenhammer. Die zufließenden<br />
Gewässer tragen abhängig<br />
von der Zuflussmenge, Sedimente aus<br />
den Flussläufen in den Talsperren ein.<br />
Diese natürlichen Stoffe werden in den<br />
Vorstaubecken zurückgehalten und verhindern<br />
die Verlandung der Talsperre.<br />
Außerdem ist der Wasserspiegel in den<br />
Vorstaubecken fast immer gleich. Somit<br />
bieten diese Vorbecken einen optimalen<br />
Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.<br />
Durch den Bau der Biggetalsperre<br />
wurde die Listertalsperre, welche bereits<br />
im Jahr 1912 fertiggestellt wurde, ebenfalls<br />
zum Vorstaubecken und nun betrieblich<br />
in die Biggetalsperre einbezogen.<br />
Durch die Biggetalsperre wird die<br />
etwa 40 Meter hohe Listerstaumauer von<br />
der Luftseite bis zu zwei Dritteln eingestaut.<br />
Die Wasserspiegeldifferenz zwischen<br />
Listertalsperre und Biggetalsperre<br />
wird kraftwirtschaftlich genutzt. Durch<br />
die Turbine des Turmkraftwerkes laufen<br />
maximal 9000 Liter Wasser pro Sekunde.<br />
Somit können im Jahr 550 Familien mit<br />
umweltfreundlichem Strom versorgt werden.<br />
Außerdem entnehmen die Kreiswerke<br />
Olpe aus der Listertalsperre einen<br />
großen Teil des für die Versorgung ihres<br />
Gebietes benötigten Wassers. Die Listermauer<br />
wurde von 2006 bis 2008 umfassend<br />
saniert. Der Kronenbereich wurde<br />
durch Betonteile erneuert und verstärkt,<br />
dadurch konnte der Fahrbahnüberbau<br />
gesichert werden. Ebenso wurde eine<br />
Abwasserleitung über das Bauwerk geführt,<br />
die den Listerrandkanal an den<br />
Biggerandkanal anschließt und die gesammelten<br />
Abwässer der Kläranlage Biggetal<br />
bei Ahausen zuführt. Bei ergiebigen<br />
Regenfällen bietet die Listermauer<br />
immer wieder ein eindrucksvolles und in<br />
der Umgebung einzigartiges Bild, wenn<br />
das Wasser von der Listertalsperre als tosender<br />
Wasserfall über den Mauerrücken<br />
in die Biggetalsperre strömt. <strong>Das</strong> kommt<br />
allerdings nicht sehr häufig vor.<br />
Die Art des Überlaufs unterscheidet sich<br />
gravierend von der Hochwasserentlastung<br />
des Biggedamms in Waldenburg.<br />
Der Biggedamm ist ein 650 Meter langes<br />
und 50 Meter hohes Absperrbauwerk,<br />
oberhalb der Stadt Attendorn bei Gut<br />
Ewig. Es riegelt die zwei durch einen<br />
Höhenrücken getrennten Täler der Ihne<br />
und der Bigge ab. Der Dammkörper ist<br />
eine Anschüttung von Steinen mit einem<br />
Durchmesser von bis zu 80 Zentimetern<br />
mit einer zweilagigen Oberflächendichtung<br />
aus Asphaltbeton. Besonders die<br />
obere Asphaltschicht ist auf Grund von<br />
Temperaturunterschieden, Sonne und<br />
Frost einer großen Belastung und somit<br />
dem natürlichen Verschleiß ausgesetzt.<br />
Zwischen den beiden Asphaltdecken<br />
wurde eine Drainageschicht aus bituminiertem<br />
Schotter angeordnet. Diese<br />
Schicht ist in Richtung der Falllinie durch<br />
Asphaltbetonriegel in zehn Meter breite<br />
Felder unterteilt, die über Entwässerungsrohre<br />
mit dem tiefliegenden Kontrollstollen,<br />
der seit einigen Jahren aus<br />
Haftungsgründen nicht mehr für Besuchergruppen<br />
zugänglich ist, verbunden<br />
<strong>sind</strong>. Damit lassen sich eventuelle Schäden<br />
der oberen Dichtungslage schnell<br />
Die Wasserspiegeldifferenz zwischen Listertalsperre und<br />
Biggetalsperre wird kraftwirtschaftlich genutzt. Die<br />
Listermauer wurde von 2006 bis 2008 umfassend saniert.