E - Fachgebiet Hochspannungstechnik
E - Fachgebiet Hochspannungstechnik
E - Fachgebiet Hochspannungstechnik
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Das System<br />
der<br />
Maxwellschen<br />
Gleichungen<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 1
Die Maxwellschen Gleichungen in Integralform<br />
Das vollständige System der Maxwellschen Gleichungen (Integralform)<br />
Die beiden ersten Maxwellschen Gleichungen treffen Aussagen über die<br />
Wirbel des magnetischen und des elektrischen Feldes.<br />
1. Maxwellsche Gleichung (1. Hauptgleichung)<br />
<br />
⎛ ∂D<br />
⎞ <br />
∫Hds = ∫⎜J + ⎟dA<br />
"Verallgemeinertes Durchflutungsgesetz"<br />
∂t<br />
L<br />
A⎝<br />
⎠<br />
"Ein elektrischer Strom (Durchflutung) verursacht ein magnetisches Wirbelfeld."<br />
ETIT II_13<br />
ETIT II_20<br />
2. Maxwellsche Gleichung (2. Hauptgleichung)<br />
d <br />
∫Eds<br />
=− d<br />
dt<br />
∫B A "Induktionsgesetz"<br />
L<br />
A<br />
ETIT II_17<br />
"Ein zeitlich veränderlicher magnetischer Fluss induziert ein elektrisches Wirbelfeld."<br />
Bei Abwesenheit zeitlich veränderlicher magnetischer Felder: ∫ E <br />
d s<br />
<br />
= 0<br />
ETIT II_02<br />
<br />
ETIT II_17<br />
L<br />
"Das elektrostatische Feld ist wirbelfrei."<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 2
Die Maxwellschen Gleichungen in Integralform<br />
Die dritte und die vierte Maxwellschen Gleichung treffen Aussagen über die<br />
Quellen des magnetischen und des elektrischen Feldes.<br />
3. Maxwellsche Gleichung (1. Nebenbedingung)<br />
∫ B <br />
d A = 0 "Kontinuitätsgleichung für die magnetische Flussdichte"<br />
<br />
A<br />
"Das magnetische Feld ist quellenfrei."<br />
4. Maxwellsche Gleichung (2. Nebenbedingung)<br />
<br />
⎛<br />
∂D<br />
⎞ <br />
∫ ⎜J<br />
+ ⎟dA=<br />
0 "Kontinuitätsgleichung für die elektrische Stromdichte"<br />
∂t<br />
A ⎝ ⎠<br />
"Das elektrische Strömungsfeld ist quellenfrei."<br />
<br />
∂D <br />
Umformung: ∫<br />
d A =− d = i()<br />
t<br />
∂t<br />
∫<br />
J A<br />
A<br />
A<br />
<br />
"Gaußscher Satz der Elektrostatik"<br />
und Integration: ∫DdA<br />
= ∫i()<br />
t dt = Q<br />
auch: "Satz vom Hüllenfluss"<br />
A<br />
ETIT II_16<br />
"Die Quellen des elektrostatischen Feldes sind die elektrischen Ladungen."<br />
ETIT II_10<br />
(in vereinfachter Form<br />
als 1. Kirchhoffscher Satz)<br />
ETIT II_03<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 3
Die Maxwellschen Gleichungen in Integralform<br />
Die drei Materialgleichungen stellen Beziehungen zwischen den Feldgrößen<br />
her und beschreiben deren von den Eigenschaften des Materials abhängigen<br />
Auswirkungen.<br />
<br />
D<br />
<br />
= ε E<br />
Elektrische Verschiebungsdichte <br />
Permittivität <br />
Elektrische Feldstärke<br />
<br />
J<br />
<br />
= γ E<br />
Elektrische Stromdichte <br />
Elektrische Leitfähigkeit (Konduktivität) <br />
Elektrische Feldstärke<br />
<br />
B<br />
=<br />
<br />
µ H<br />
Magnetische Flussdichte <br />
Permeabilität <br />
Magnetische Feldstärke<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 4
Die Maxwellschen Gleichungen in Integralform<br />
1. Maxwellsche Gleichung 2. Maxwellsche Gleichung<br />
Darstellung aus<br />
Küchler: <strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
Springer, Berlin, 1996<br />
ISBN 3-540-62070-2<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 5
Die Maxwellschen Gleichungen in Integralform<br />
3. Maxwellsche Gleichung<br />
4. Maxwellsche Gleichung<br />
Darstellung aus<br />
Küchler: <strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
Springer, Berlin, 1996<br />
ISBN 3-540-62070-2<br />
∫∫<br />
A<br />
<br />
∂D <br />
d A =− d = i()<br />
t<br />
∂t<br />
∫∫<br />
J A<br />
A<br />
<br />
DdA= i()<br />
t dt = Q<br />
∫∫<br />
A<br />
∫<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 6
Die Maxwellschen Gleichungen in Integralform<br />
Die 3 Materialgleichungen<br />
γ<br />
Darstellung nach<br />
Küchler: <strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
Springer, Berlin, 1996<br />
ISBN 3-540-62070-2<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 7
Die Maxwellschen Gleichungen in Integralform<br />
Verknüpfung elektrischer und magnetischer Felder<br />
∫<br />
L<br />
<br />
⎛ ∂D<br />
⎞ <br />
Hds = ∫⎜J + ⎟dA<br />
∂t<br />
A⎝<br />
⎠<br />
<br />
B<br />
=<br />
<br />
µ H<br />
<br />
J<br />
<br />
= γ E<br />
<br />
D<br />
<br />
= ε E<br />
d <br />
− ∫BdA<br />
=<br />
dt<br />
A<br />
∫<br />
L<br />
<br />
Eds<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 8
Die Maxwellschen Gleichungen in Integralform<br />
Maxwellsche Gleichungen bei harmonischer Zeitabhängigkeit:<br />
Zweckmäßigerweise Übergang zur komplexen Darstellung <br />
Für die vom Ort (Aufpunkt P) und der Zeit t abhängigen Feldgrößen schreibt man<br />
<br />
E( Pt , ) = Re<br />
<br />
( ) j t<br />
<br />
H( Pt , ) = Re ( ) j t<br />
usw.<br />
{ E Pe ω<br />
}<br />
<br />
{ H Pe ω<br />
}<br />
Darin sind die komplexen Größen E ( P)<br />
, H <br />
( P)<br />
nur vom Ort abhängig.<br />
Phasoren<br />
Die Phasoren können grundsätzlich entweder als komplexe Effektivwerte oder<br />
als komplexe Amplituden aufgefasst werden.<br />
In der Feldtheorie üblich komplexe Amplituden<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 9
Die Maxwellschen Gleichungen in Integralform<br />
1. Maxwellsche Gleichung bei harmonischer Zeitabhängigkeit:<br />
∫<br />
L<br />
<br />
⎛ ∂D<br />
⎞ <br />
Hds = ∫⎜J + ⎟dA<br />
∂t<br />
A⎝<br />
⎠<br />
<br />
Hds = J + j D dA= + j EdA<br />
( ω ) ( γ ωε)<br />
∫ ∫ ∫<br />
L A A<br />
2. Maxwellsche Gleichung bei harmonischer Zeitabhängigkeit:<br />
∫<br />
L<br />
<br />
Eds<br />
d<br />
=−<br />
dt<br />
∫<br />
A<br />
<br />
BdA<br />
<br />
Eds =− jω BdA=−jω µ HdA<br />
∫<br />
∫ ∫<br />
L A A<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 10
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
Im Allgemeinen setzt sich eine Vektorgleichung aus drei skalaren Gleichungen<br />
zusammen.<br />
<br />
⎛ ∂D<br />
⎞ <br />
Zum Bsp. erhält man für die 1. Maxwellsche Gleichung ∫Hds = ∫⎜J + ⎟dA<br />
∂t<br />
L<br />
A⎝<br />
⎠<br />
drei skalare Gleichungen, wenn man für das Flächenelement dA <br />
nacheinander setzt:<br />
Fall 1:<br />
Fall 2:<br />
Fall 3:<br />
<br />
∆ A= ex∆ Ax<br />
= ex∆ ∆<br />
<br />
y z<br />
∆ A= ey∆ Ay<br />
= ey∆ ∆<br />
<br />
z x<br />
∆ A= ez∆ Az<br />
= ez∆ ∆<br />
x y<br />
x<br />
z<br />
y<br />
Im Folgenden vereinfachte Schreibweise für Gesamtstromdichte:<br />
<br />
G<br />
<br />
∂D<br />
= J + ∂ t<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 11
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
Fall 1:<br />
<br />
∆ A= ex∆ Ax<br />
= ex∆ ∆<br />
y z<br />
Für infinitesimal kleine Längenelemente<br />
∫ H <br />
d s <br />
= G A = Ge<br />
<br />
∆x, ∆y, ∆z erhält man:<br />
∆ ∆ = ∆y∆z<br />
Für den Umlauf der linken Seite:<br />
<br />
3<br />
d x y z Gx<br />
2 3 4 1<br />
∫ = ∫ + ∫ + ∫ + ∫<br />
<br />
L<br />
1 2 3 4<br />
4<br />
<br />
<br />
= ( x, yz , +∆z)( − y<br />
∫ H e ) ∆y<br />
1<br />
<br />
= ( x, yz , )( − z<br />
∫ H e ) ∆z<br />
4<br />
3<br />
<br />
<br />
= ( x, y +∆y, z) z<br />
∫ H e ∆z<br />
2<br />
2<br />
<br />
= ( x, yz , ) y<br />
∫ H e ∆y<br />
1<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 12
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
x<br />
∫ H <br />
d s <br />
= G <br />
d A = Ge<br />
<br />
∆y∆ z = Gx∆y∆z<br />
<br />
= H( x, y, z) ey∆ y + H( x, y +∆y, z) ez∆ z+ H( x, y, z+∆z)( −ey) ∆ y + H( x, y, z)( −ez)<br />
∆z<br />
<br />
= H( xyz , , ) ∆ y+ H( xy , +∆yz , ) ∆z− H( xyz , , +∆z) ∆y−H( xyz , , ) ∆z<br />
y z y z<br />
∂Hz<br />
∂Hy<br />
= Hz( x, y, z) + ∆y<br />
= Hy<br />
( x, y, z)<br />
+ ∆z<br />
∂y<br />
∂z<br />
⎡<br />
∂Hy<br />
⎤ ∂Hy<br />
= ⎢Hy( x, y, z) −Hy( x, y, z)<br />
− ∆z ∆ y = − ∆z∆y<br />
z<br />
⎥<br />
⎣<br />
∂ ⎦ ∂z<br />
⎡<br />
∂Hz<br />
⎤ ∂Hz<br />
= ⎢Hz( x, y, z) + ∆y −Hz( x, y, z)<br />
∆ z = ∆y∆z<br />
y<br />
⎥<br />
⎣<br />
∂<br />
⎦ ∂y<br />
<br />
∂H<br />
∂H<br />
<br />
<br />
= d = ∆y∆z = Gx∆y∆z<br />
∂z<br />
∂y<br />
y<br />
z<br />
d =− ∆z∆ y + ∆y∆z<br />
x<br />
∫ H s<br />
G A Ge<br />
<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 13
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
<br />
∂H<br />
∂H<br />
<br />
<br />
= d = ∆y∆z = Gx∆y∆z<br />
∂z<br />
∂y<br />
y<br />
z<br />
d =− ∆z∆ y + ∆y∆z<br />
x<br />
∫ H s<br />
G A Ge<br />
<br />
Division durch ∆y∆z:<br />
∂H<br />
∂y<br />
z<br />
∂H<br />
y<br />
− =<br />
∂z<br />
G<br />
x<br />
<br />
∆ A= ey∆ Ay<br />
= ey∆ ∆<br />
z x<br />
<br />
∆ A= ez∆ Az<br />
= ez∆ ∆<br />
Für den Fall 2 (Fläche in der zx-Ebene) und den Fall 3 (Fläche in der xy-Ebene)<br />
erhält man analog (bzw. durch zyklisches Vertauschen der Indizes):<br />
x y<br />
∂H<br />
∂z<br />
x<br />
∂H<br />
∂x<br />
z<br />
− =<br />
G<br />
y<br />
x<br />
∂H<br />
y<br />
∂x<br />
∂H<br />
∂y<br />
x<br />
− =<br />
G<br />
z<br />
y<br />
z<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 14
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
∂H<br />
∂y<br />
z<br />
∂H<br />
y<br />
− =<br />
∂z<br />
G<br />
x<br />
⋅e <br />
x<br />
∂H<br />
∂z<br />
x<br />
∂H<br />
∂x<br />
z<br />
− =<br />
G<br />
y<br />
⋅e <br />
y<br />
∂H<br />
y<br />
∂x<br />
∂H<br />
∂y<br />
x<br />
− =<br />
G<br />
z<br />
⋅e <br />
z<br />
<br />
⎛∂H ∂H<br />
z y ⎞ ⎛∂H H<br />
x<br />
∂Hz ⎞ ⎛∂<br />
y ∂H<br />
⎞ <br />
x<br />
∂D<br />
⎜ − x + ⎜ − ⎟ y + − z = = +<br />
∂y ∂z ⎟e e<br />
∂z ∂x ⎜<br />
∂x ∂y ⎟e G J<br />
⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />
∂t<br />
⎛∂H<br />
∂H<br />
z y ⎞<br />
⎜ −<br />
∂y<br />
∂z<br />
⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎜∂Hx<br />
∂Hz<br />
⎟<br />
rotH <br />
= ⎜ −<br />
∂z<br />
∂x<br />
⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎜∂Hy<br />
∂Hx<br />
−<br />
⎟<br />
⎜ ∂x<br />
∂y<br />
⎟<br />
⎝ ⎠<br />
als Spaltenvektor<br />
= rotH <br />
Rotation von H <br />
<br />
ex ey ez<br />
<br />
∂ ∂ ∂ ∂<br />
∂ ∂ ∂ <br />
∂ ∂<br />
<br />
rotH<br />
= = ex ∂y ∂z − ey ∂x<br />
∂z<br />
+ ez<br />
∂x ∂y<br />
∂ x ∂ y ∂ z<br />
H H<br />
y<br />
Hz x<br />
Hz<br />
Hx Hy<br />
Hx Hy Hz<br />
a11 a12<br />
in Determinantenschreibweise<br />
a a a a<br />
a a = −<br />
21 22<br />
11 22 12 21<br />
"Hauptdiagonale – Nebendiagonale"<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 15
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
Berechnung einer 3-reihigen Determinante nach der Regel von Sarrus<br />
aus:<br />
Papula<br />
Mathematische Formelsammlung<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 16
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
1. Maxwellsche Gleichung (1. Hauptgleichung)<br />
<br />
∂D<br />
rotH<br />
= J + Differentielles Durchflutungsgesetz<br />
∂ t<br />
∫<br />
L<br />
Integrale Form:<br />
<br />
⎛ ∂D<br />
⎞ <br />
Hds = ∫⎜J + ⎟dA<br />
⎝ ∂t<br />
A ⎠<br />
"Der Wirbel der magnetischen Feldstärke ist in jedem Punkt des Raumes gleich<br />
der Gesamtstromdichte (Leitungs- und Verschiebungsstrom) in diesem Punkt."<br />
Eigenschaften der Rotation:<br />
• Der Operator "rot" ist ein Differentialoperator 1. Ordnung.<br />
• Die Bezeichnung "Rotation" stammt aus der Hydrodynamik und beschreibt dort<br />
die Bildung von "Wirbeln" (geschlossene Feldlinien in den Geschwindigkeitsfeldern<br />
strömender Flüssigkeiten).<br />
•Der Vektor (!) rot H <br />
heißt auch "Wirbeldichte" oder "Wirbelfeld" zu H <br />
.<br />
• Ein Vektorfeld, dessen Rotation verschwindet, heißt wirbelfrei.<br />
• Der Betrag der Rotation ist ein Maß für die "Wirbelstärke" des Feldes.<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 17
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
Analog lässt sich aus der integralen Form der 2. Maxwellschen Gleichung<br />
d <br />
∫Eds<br />
=− d<br />
dt<br />
∫B A unmittelbar die differentielle Form ableiten:<br />
L<br />
2. Maxwellsche Gleichung (2. Hauptgleichung)<br />
<br />
∂B<br />
rotE =− ∂ t<br />
A<br />
Differentielles Induktionsgesetz<br />
"Der Wirbel der elektrischen Feldstärke ist in jedem Punkt des Raumes gleich<br />
der Abnahmegeschwindigkeit der magnetischen Flussdichte in diesem Punkt."<br />
Bei Abwesenheit zeitlich veränderlicher magnetischer Felder:<br />
rotE <br />
= 0<br />
"Das elektrostatische Feld ist wirbelfrei."<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 18
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
Ähnliche Vorgehensweise wie für die 1. und 2. Maxwellsche Gleichung nun für<br />
die 4. Maxwellsche Gleichung bzw. den Gaußschen Satz: ∫ D <br />
d A= Q<br />
An Stelle eines beliebigen Volumens Betrachtung eines quaderförmigen<br />
Volumenelements ∆V = ∆x∆y∆z<br />
<br />
A<br />
Für die linke Seite der Gleichung:<br />
1. Fall Flächen in der xz-Ebene:<br />
<br />
D( x, yz , )( −ey) ∆ A + D( xy , +∆yz , ) ey∆A<br />
y<br />
= −D ( x, y, z) ∆z∆ x+ D ( x, y +∆y, z)<br />
∆z∆x<br />
y<br />
y<br />
⎡<br />
∂Dy<br />
⎤<br />
= ⎢Dy<br />
( x, y, z)<br />
+ ∆y<br />
∂y<br />
⎥<br />
⎣<br />
⎦<br />
⎡<br />
∂Dy<br />
⎤<br />
= −Dy( x, y, z) ∆z∆ x+ ⎢Dy( x, y, z)<br />
+ ∆y z x<br />
y<br />
⎥∆ ∆<br />
⎣<br />
∂ ⎦<br />
∂Dy<br />
∂D y z x<br />
y<br />
= ∆ ∆ ∆ = ∆ V<br />
∂y<br />
∂y<br />
y<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 19
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
∂D<br />
y<br />
∂y<br />
∆ V<br />
= Beitrag des Flächenelements in der xz-Ebene zur linken Seite der Glg.<br />
Entsprechende Beiträge liefern die Flächen in der xy- und der yz-Ebene <br />
insgesamt für die linke Seite der Gleichung:<br />
∫ D <br />
d A<br />
<br />
A<br />
⎛∂D<br />
∂D<br />
∂D<br />
⎜<br />
⎝ ∂x ∂y ∂z<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
x y z<br />
= + + ∆<br />
V<br />
= divD <br />
Divergenz von D <br />
⎛∂D<br />
∂D<br />
x y ∂D<br />
⎞<br />
z<br />
divD <br />
= ⎜ + +<br />
x y z<br />
⎟<br />
⎝ ∂ ∂ ∂ ⎠<br />
Eigenschaften der Divergenz:<br />
• Der Operator "div" ist ein Differentialoperator 1. Ordnung.<br />
• Die Bezeichnung "Divergenz" stammt aus der Hydrodynamik und bedeutet<br />
Auseinanderströmen ("Divergieren") einer Flüssigkeit.<br />
•Der Skalar (!) div D <br />
heißt auch "Quelldichte" oder "Quellstärke pro Volumeneinheit".<br />
• Ein Vektorfeld, dessen Divergenz verschwindet, heißt quellenfrei.<br />
• Ist in einem Punkt des Raumes die Divergenz > 0, so hat das Vektorfeld dort eine<br />
Quelle. Ist die Divergenz < 0, so hat das Vektorfeld dort eine Senke.<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 20
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
Damit also für die linke Seite der Gleichung:<br />
∫ D <br />
d A = div D<br />
<br />
⋅∆V<br />
<br />
A<br />
Für die rechte Seite der Gleichung ergibt sich für das betrachtete infinitesimal<br />
kleine quaderförmige Volumenelement ∆V mit der Raumladungsdichte ρ:<br />
∫<br />
Q = ρdV = ρ∆x∆y∆ z = ρ∆V<br />
V<br />
Aus<br />
∫ D <br />
d A= Q wird also divD ⋅ ∆ V = ρ∆V<br />
divD <br />
= ρ<br />
A<br />
Analoge Vorgehensweise für die 3. Maxwellsche Gleichung:<br />
∫ B <br />
Aus d A = 0 wird divB <br />
= 0<br />
<br />
A<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 21
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
3. Maxwellsche Gleichung (1. Nebenbedingung)<br />
divB <br />
= 0<br />
"Die Quelldichte der magnetischen Flussdichte ist in jedem Punkt des Raumes<br />
stets gleich Null."<br />
4. Maxwellsche Gleichung (2. Nebenbedingung)<br />
divD <br />
= ρ<br />
"Die Quelldichte der elektrischen Verschiebungsdichte ist in jedem Punkt des<br />
Raumes gleich der Raumladungsdichte in diesem Punkt."<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 22
Die Maxwellschen Gleichungen in differentieller Form<br />
Schreibweise bei harmonischer Zeitabhängigkeit<br />
1. Maxwellsche Gleichung bei harmonischer Zeitabhängigkeit:<br />
<br />
∂D<br />
<br />
rotH<br />
= J + rotH = J + jωD = γE + jωεE = ( γ + jωε)<br />
E<br />
∂ t<br />
2. Maxwellsche Gleichung bei harmonischer Zeitabhängigkeit:<br />
<br />
∂B<br />
<br />
<br />
rotE =− rotE<br />
=−jωµ<br />
H rotE<br />
=−jωµ<br />
H<br />
∂ t<br />
<br />
rotH<br />
= +<br />
( γ jωε<br />
)<br />
vereinfachte komplexe<br />
Schreibweise<br />
vereinfachte komplexe<br />
Schreibweise<br />
<br />
E<br />
3. Maxwellsche Gleichung bei harmonischer Zeitabhängigkeit:<br />
divB <br />
= 0 divB = 0<br />
divB = 0 divµ H <br />
= 0<br />
4. Maxwellsche Gleichung bei harmonischer Zeitabhängigkeit:<br />
divD = ρ divD = ρ<br />
divD = ρ divε E <br />
= ρ<br />
vereinfachte komplexe<br />
Schreibweise<br />
vereinfachte komplexe<br />
Schreibweise<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 23
Bedeutung der Maxwellschen Gleichungen<br />
Alle elektromagnetischen Erscheinungen<br />
(in ruhender Materie) sind auf die<br />
Maxwellschen Gleichungen der Elektrodynamik,<br />
also auf sieben Grundgleichungen,<br />
zurückführbar.<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 24
Bedeutung der Maxwellschen Gleichungen<br />
Einteilung der Felder aus mathematischer Sicht:<br />
1) wirbelfreie Felder (reine Quellenfelder)<br />
2) quellenfreie Felder (reine Wirbelfelder)<br />
3) Wirbelfelder (Felder mit Quellen und Wirbeln)<br />
Einteilung der Felder aus physikalischer Sicht:<br />
1) stationäre Felder<br />
a) stationäre elektrische Felder<br />
α) elektrostatisches Feld (J = 0)<br />
β) Strömungsfeld (J ≠ 0)<br />
b) stationäre magnetische Felder<br />
α) magnetostatisches Feld (J = 0)<br />
β) Magnetfeld (J ≠ 0)<br />
2) nichtstationäre Felder<br />
a) quasistationäres Feld<br />
b) schnellveränderliches Feld<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 25
Anwendungsbeispiel: zeitlich veränderliche Felder<br />
1. MG<br />
2. MG<br />
3. MG<br />
4. MG<br />
<br />
rotH<br />
= +<br />
<br />
rotE<br />
( γ jωε<br />
)<br />
<br />
=−jωµ<br />
H<br />
divµ H <br />
= 0<br />
divε E <br />
= ρ<br />
<br />
E<br />
Annahmen: harmonische Zeitabhängigkeit, nichtleitendes homogenes Material<br />
(d.h. γ = 0, ε = const., µ = const.):<br />
<br />
rotH<br />
= jωε E<br />
<br />
rotE<br />
=−jωµ<br />
H<br />
divH <br />
alle Vektoren = komplexe Amplituden<br />
= 0<br />
ρ<br />
divE <br />
=<br />
ε<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 26
Anwendungsbeispiel: zeitlich veränderliche Felder<br />
<br />
1) rotH<br />
= jωε E<br />
Frage: sind Longitudinalwellen möglich?<br />
<br />
Longitudinalwelle heißt: E = ezE( z)<br />
(nur z-Komponente)<br />
a) Einsetzen in 2):<br />
<br />
∂ ∂<br />
0 0 0 0<br />
= ex ∂z<br />
− ey ∂z<br />
+ ez<br />
0 0<br />
0 Ez<br />
0 Ez<br />
<br />
ex ey ez ex ey ez<br />
∂ ∂ ∂<br />
∂<br />
<br />
rotE<br />
= = 0 0 = 0 = −jωµ<br />
H<br />
∂x ∂y ∂z<br />
∂z<br />
E E E 0 0 E<br />
x<br />
y<br />
<br />
2) rotE<br />
=−jωµ<br />
H<br />
z<br />
Das vorausgesetzte Feld ist wirbelfrei. Es ist<br />
nicht mit einem Magnetfeld verknüpft, entsteht<br />
also nicht durch Änderung eines magnetischen<br />
Flusses.<br />
z<br />
3) divH <br />
= 0<br />
4) divE <br />
=<br />
ρ<br />
ε<br />
Eine Longitudinalwelle schwingt in<br />
Ausbreitungsrichtung der Welle.<br />
Eine Transversalwelle schwingt<br />
senkrecht zur Ausbreitungsrichtung<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 27
Anwendungsbeispiel: zeitlich veränderliche Felder<br />
<br />
1) rotH<br />
= jωε E 2) rotE<br />
=−jωµ<br />
H<br />
<br />
Longitudinalwelle heißt: E = ezE<br />
( z)<br />
b) Einsetzen in 4):<br />
z<br />
3) divH <br />
= 0<br />
4) divE <br />
=<br />
ρ<br />
ε<br />
div<br />
⎛∂E ∂E<br />
∂E ⎞ ∂E<br />
⎜<br />
x y z<br />
⎟<br />
⎝ ∂ ∂ ∂ ⎠ ∂z<br />
E Das vorausgesetzte Feld lässt sich dagegen durch eine<br />
x y z z<br />
= + + = =<br />
ρ<br />
ε<br />
1<br />
E ( ) .<br />
z<br />
z = ρdz + const<br />
ε ∫<br />
Das vorausgesetzte Feld lässt sich dagegen durch eine<br />
bestimmte Ladungsverteilung im Raum realisieren.<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 28
Anwendungsbeispiel: zeitlich veränderliche Felder<br />
<br />
1) rotH<br />
= jωε E<br />
a) Einsetzen in 2):<br />
<br />
2) rotE<br />
=−jωµ<br />
H<br />
3) divH <br />
= 0<br />
<br />
ex ey ez ex ey ez<br />
∂ ∂ ∂<br />
∂ ∂E<br />
<br />
x<br />
rotE = = 0 0 = ey<br />
= −jωµ<br />
H<br />
∂x ∂y ∂z<br />
∂z ∂z<br />
E E E E 0 0<br />
x<br />
y<br />
z<br />
x<br />
x<br />
4) divE <br />
=<br />
Frage: sind Transversalwellen möglich?<br />
<br />
Transversalwelle heißt z.B.: E = exE<br />
( z)<br />
(hat x-Komponente)<br />
Auf der linken Seite nur y-Komponente auf der rechten Seite kann nur H y<br />
von<br />
Null verschieden sein:<br />
∂E<br />
∂z<br />
x<br />
=−jωµ<br />
H<br />
y<br />
<br />
∂<br />
∂<br />
0 0 0 0<br />
= ex ∂z<br />
− ey ∂z<br />
+ ez<br />
Ex<br />
0<br />
0 0 E 0<br />
x<br />
Gleichung mit zwei Unbekannten 2. Gleichung erforderlich 1)<br />
ρ<br />
ε<br />
Eine Longitudinalwelle schwingt in<br />
Ausbreitungsrichtung der Welle.<br />
Eine Transversalwelle schwingt<br />
senkrecht zur Ausbreitungsrichtung<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 29
Anwendungsbeispiel: zeitlich veränderliche Felder<br />
<br />
1) rotH<br />
= jωε E<br />
<br />
2) rotE<br />
=−jωµ<br />
H<br />
3) divH <br />
= 0<br />
<br />
∂z<br />
∂z<br />
ex ey ez<br />
Hy<br />
0 0 0<br />
∂ ∂H<br />
<br />
y<br />
rotH = 0 0 = − e = jωε<br />
E = jωε<br />
e E<br />
∂z<br />
∂z<br />
0 H 0<br />
y<br />
x x x<br />
4) divE <br />
=<br />
Da das magnetische Feld senkrecht auf dem elektrischen steht:<br />
<br />
∂ ∂<br />
0 0 0 0<br />
= ex − ey + ez<br />
0 H<br />
y<br />
ρ<br />
ε<br />
<br />
H<br />
=<br />
<br />
eyH<br />
( ) y<br />
z<br />
∂H<br />
y<br />
∂z<br />
=−jωε<br />
E<br />
x<br />
bereits hergeleitet:<br />
∂E<br />
∂z<br />
x<br />
=−jωµ<br />
H<br />
y<br />
Da nur eine Abhängigkeit von z (Ausbreitung in z-Richtung!) besteht:<br />
dH<br />
dz<br />
y<br />
=−jωε<br />
E<br />
x<br />
dE<br />
dz<br />
x<br />
=−jωµ<br />
H<br />
y<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 30
Anwendungsbeispiel: zeitlich veränderliche Felder<br />
dHy<br />
dEx<br />
+ jωεEx<br />
= 0<br />
+ jωµ<br />
Hy<br />
= 0<br />
dz<br />
dz<br />
Differentiation nach z:<br />
Differentiation nach z:<br />
dE<br />
Einsetzen von x<br />
:<br />
dz<br />
2<br />
dHy<br />
jωε ( jωµ<br />
Hy<br />
)<br />
dz<br />
2<br />
dHy<br />
2<br />
− γ H 0<br />
2 y<br />
=<br />
dz<br />
2<br />
dHy<br />
dEx<br />
jωε<br />
0<br />
2<br />
dz<br />
2<br />
dE<br />
+ = x<br />
dH<br />
+ jωµ<br />
y<br />
=<br />
dz<br />
dz dz<br />
2<br />
0<br />
γ<br />
2<br />
=<br />
mit<br />
jωµ jωε<br />
( ⇒ γ = jω µε = jβ, ( α = 0), vgl. ETiT II_20)<br />
2<br />
0<br />
dH<br />
Einsetzen von<br />
y<br />
:<br />
dz<br />
2<br />
dEx<br />
+ jωµ − jωε<br />
Ex<br />
=<br />
dz<br />
+ − = ( )<br />
Ausbreitungskonstante, vgl. ETIT II_20<br />
Wellengleichungen, vgl. ETIT II_20!<br />
2<br />
0<br />
2<br />
dEx<br />
2<br />
− γ E 0<br />
2 x<br />
=<br />
dz<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 31
Anwendungsbeispiel: zeitlich veränderliche Felder<br />
2<br />
dHy<br />
2<br />
− γ H 0<br />
2 y<br />
=<br />
dz<br />
2<br />
dEx<br />
2<br />
− γ E 0<br />
2 x<br />
=<br />
dz<br />
Allgemeine Lösung für E x<br />
(s. ETIT II_20):<br />
E( z)<br />
= Ce + Ce = Ce + Ce<br />
x<br />
γ z −γz jβz −jβz<br />
1 2 1 2<br />
rücklaufende hinlaufende<br />
Welle<br />
γ z<br />
E ( z)<br />
= E e + E e<br />
x r h<br />
−γ<br />
z<br />
dE<br />
dz<br />
=−jωµ<br />
H<br />
x<br />
Einsetzen in die bereits hergeleitete Beziehung y :<br />
dEx<br />
= γ Ee − γEe = −jωµ<br />
H<br />
dz<br />
γ<br />
γz<br />
−γz<br />
Hy = ( − Ere + Ehe<br />
)<br />
jωµ<br />
γz<br />
−γz<br />
r h y<br />
γ jω µε µε ε 1<br />
= = = = (s. ETIT II_22)<br />
jωµ jωµ µ µ Z<br />
F<br />
Er<br />
γ z Eh<br />
Hy<br />
( z)<br />
=− e + e<br />
Z Z<br />
F<br />
F<br />
−γ<br />
z<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 32
Anwendungsbeispiel: zeitlich veränderliche Felder<br />
γ z −γ<br />
z<br />
Er<br />
γ z Eh<br />
Ex( z)<br />
= Ere + Ehe<br />
Hy<br />
( z)<br />
=− e + e<br />
Z Z<br />
Überprüfung: sind die 3. und die 4. Maxwellsche Gleichung erfüllt?<br />
3) divH <br />
= 0<br />
⎛∂H<br />
∂H ( )<br />
x y ∂H<br />
⎞ ∂Hy<br />
z<br />
z<br />
divH <br />
= + + = = 0 <br />
⎜<br />
x y z<br />
⎟<br />
⎝ ∂ ∂ ∂ ⎠ ∂y<br />
4) div E = ρ = 0 (wegen Raumladungsfreiheit)<br />
ε<br />
⎛∂E ∂Ey<br />
div ( )<br />
x<br />
∂E ⎞<br />
z<br />
∂Ex<br />
z<br />
E = ⎜ + + = = 0 <br />
∂x ∂y ∂z ⎟<br />
⎝<br />
⎠ ∂x<br />
F<br />
F<br />
−γ<br />
z<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 33
Anwendungsbeispiel: zeitlich veränderliche Felder<br />
γ z −γ<br />
z<br />
Er<br />
γ z Eh<br />
Ex( z)<br />
= Ere + Ehe<br />
Hy<br />
( z)<br />
=− e + e<br />
Z Z<br />
F<br />
F<br />
−γ<br />
z<br />
Die beiden Gleichungen beschreiben die Ausbreitung einer<br />
elektromagnetischen Welle als Transversalwelle (TEM-Welle; TEM für<br />
transversal elektro-magnetisch) im Raum.<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 34
Anwendungsbeispiel: zeitlich veränderliche Felder<br />
Wellenausbreitung von einem Hertz'schen Dipol<br />
Der Hertzsche Dipol (elektrischer<br />
Elementardipol) ist ein fiktiver Strahler,<br />
dessen Länge infinitesimal kurz ist und bei<br />
dem eine konstante Stromverteilung<br />
angenommen wird. In der Praxis kann er<br />
durch einen Dipol angenähert werden,<br />
dessen Länge l klein gegenüber der<br />
Wellenlänge λ ist.<br />
Hertzscher Dipol im Kugelkoordinatensystem<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 35
Anwendungsbeispiel: zeitlich veränderliche Felder<br />
E-Feld<br />
H-Feld<br />
Nahfeld Fernfeld<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 36
Letzte Vorlesungsfolie ETIT II !!!<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 24 37