Brand News_Ausgabe Herbst 2013 - Baker & McKenzie
Brand News_Ausgabe Herbst 2013 - Baker & McKenzie
Brand News_Ausgabe Herbst 2013 - Baker & McKenzie
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Passionately Global<br />
New Yorker Büroalltag<br />
Bei der Arbeit im Büro begegnete man sich stets ganz informell. Nicht nur, dass man beim<br />
englischen „you“ ohnehin nicht zwischen „Sie“ und „Du“ unterscheiden kann – man redete sich<br />
grundsätzlich mit dem Vornamen an, wobei es vielen am liebsten war, wenn man gleich ihren<br />
Spitznamen verwendete. Aus Charles wurde Charlie, aus Patricia wurde Pat. Auch der Dresscode<br />
war liberaler: Anzug mit Jackett und Krawatte trug man meist nur zu Mandantenterminen. Im<br />
Büroalltag war es üblich die Krawatte wegzulassen. Manche kamen gleich im Polo- statt im<br />
Ober-Hemd. Auch die Aussichten aus den Bürofenstern waren andere als in Frankfurt: Statt auf<br />
die Bethmannstraße schaute man auf die Fifth Avenue, statt des Opernturms sah man das<br />
Empire State Building. In der Mittagspause konnte man sich mit seinem Sandwich auf die<br />
Stufen der New York Public Library setzen oder im Bryant Park einem Jazz-Pianisten zuhören.<br />
Öfters gab es auch „Luncheons“, bei denen sich die Praxisgruppe zu einem Vortrag inklusive<br />
Mittagessen traf.<br />
Farewell Dinner<br />
Die kleinen Unterschiede<br />
Nicht nur für mich war vieles neu, auch meine Kollegen fanden einige Dinge erklärungsbedürftig.<br />
Für viele war etwa die Vorstellung ungewöhnlich, direkt nach der High School<br />
(dem Gymnasium) Jura zu studieren. In den USA muss man nämlich vor der Law School<br />
erst mal aufs College gehen, wo man vieles studieren kann – nur kein Jura. Als ich erzählte,<br />
dass ich derzeit meine Doktorarbeit schreibe, dachten viele Kollegen, ich promoviere in<br />
einem anderen Fach als Jura. Denn das US-amerikanische Äquivalent zum ersten juristischen<br />
Staatsexamen, der J.D., steht für „Juris Doctor“. Amerikanische Juristen sind also alle<br />
Berufsdoktoren und könnten sich „Dr.“ nennen, wenn sie wollten. Das tut allerdings niemand.<br />
Und wenn man sich vorstellt und sagt man heißt Jan, dann kann das für manche verwirrend<br />
sein. Denn Jan ist in den USA eine übliche Abkürzung – und zwar für den Frauennamen Janet.<br />
Beim Boule-Turnier<br />
Der Sommer in New York<br />
Ich verbrachte einen unglaublich interessanten Sommer in New York City, in dem ich<br />
viel über verschiedene Kulturen lernte, und das nicht nur über die US-amerikanische. Ich<br />
lernte vor allem, dass die New Yorker ihre Vielseitigkeit und Vielartigkeit zelebrieren und<br />
respektieren. Das gilt auch für <strong>Baker</strong> & <strong>McKenzie</strong>. Jeder Law Clerk, also jeder Referendar,<br />
Praktikant und wissenschaftliche Mitarbeiter, der in Deutschland in einem <strong>Baker</strong> & <strong>McKenzie</strong>-<br />
Büro startet, erhält an seinem ersten Tag einen Ordner mit Informationen und Anleitungen. In<br />
diesem Ordner befindet sich auch eine Rede, die Russell <strong>Baker</strong> am 13. Juni 1978 bei einem<br />
Summer Associates Luncheon hielt. In dieser Rede sagte er über die Gründung der Kanzlei:<br />
“We said that we would form a law firm that was truly international.“ Es mag Zufall sein,<br />
dass ich genau 35 Jahre nach dieser Rede selbst an den Summer Associates<br />
Luncheons teilnahm. Aber zum Ende meines Praktikums in New York kann ich<br />
sagen, dass Russell <strong>Baker</strong>s Idee noch heute fortlebt.<br />
Lunch auf den Stufen der<br />
New York Public Library