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Top-Anwälte Baker & McKenzie

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ANWALT SWELTEN<br />

R E P O R TA G E<br />

Kommandobrücke<br />

Von seinem Büro aus überblickt<br />

Montag das geschäftige Manhattan.<br />

Er begleitet mit seinem<br />

Team große Finanztransaktionen<br />

Foto: Jason Andrew für FOCUS-Magazin<br />

12 FOCUS-SPEZIAL


Mit Weitblick nach<br />

ganz oben<br />

Büro an der Fifth Avenue in New York. Partner in einer der<br />

größten Kanzleien der Welt. Der Deutsche Hans Montag hat eine<br />

Traumposition – aber auch ein immenses Arbeitspensum<br />

M<br />

anchmal gibt es diese absolut<br />

perfekten Wochenenden.<br />

Wenn der Atlantik<br />

in der Sonne glitzert. Der<br />

Himmel wie reingewaschen ist. Und<br />

der Wind stetig aus Nordwest weht.<br />

Hans Montag, 53, segelt dann gern<br />

nach Norden, die Küste Neuenglands<br />

entlang, vielleicht hoch bis zur Ferieninsel<br />

Martha’s Vineyard und am Sonntag<br />

zurück nach Long Island. Dort, im<br />

Städtchen Greenport, liegt für gewöhnlich<br />

sein Boot, eine 30 Jahre alte englische<br />

Rennyacht. Wann immer Zeit ist,<br />

zieht sich der deutsche Rechtsanwalt<br />

aus dem trubeligen Manhattan hierher<br />

zurück. Werkelt an Bord, unternimmt<br />

einen Kurztörn, spannt aus.<br />

Es ist ein Wochenend-Domizil mit<br />

sehr gutem Verkehrsanschluss. Wie<br />

viele New Yorker besitzt Montag kein<br />

Auto, nach Long Island fährt er am<br />

liebsten mit dem Linienbus. In zwei<br />

Stunden kämpft sich der „Hampton<br />

Jitney” durch die Freitagabend-Rushhour<br />

hinaus auf die Insel, in der Regel<br />

gut gefüllt mit Geschäftsleuten, die<br />

übers Wochenende dem Alltagsstress<br />

der 8-Millionen-Metropole entkommen<br />

wollen.<br />

Abschalten ist nicht einfach für jemanden<br />

wie Hans Montag. Das<br />

13


ANWALT SWELTEN<br />

R E P O R TA G E<br />

Segelboot und die Szenerie<br />

am Atlantik leisten da gute<br />

Dienste. Der gebürtige Kölner<br />

ist Partner bei <strong>Baker</strong> & <strong>McKenzie</strong>,<br />

mit mehr als 4100 Anwälten<br />

in 46 Ländern einer der<br />

größten Kanzleien der Welt.<br />

Mandanten hat er in Asien,<br />

Europa, Südamerika. E-Mails<br />

mit Anfragen gehen rund um<br />

die Uhr ein. Es ist ein Traumjob,<br />

Millionen junger Juristen<br />

verzehren sich nach so einer<br />

Position in einer der großen<br />

Law-Firms der USA. Aber es<br />

ist eben auch ein Job, der<br />

einen verzehren kann.<br />

Montags Alltag beginnt gegen<br />

sechs mit einem schnellen<br />

Check der Mailbox und<br />

mit den ersten Anrufen nach Asien und<br />

Australien. An guten Tagen hat er danach<br />

noch Zeit für ein kurzes Training<br />

im Fitness-Studio, das praktischerweise<br />

gleich unten im Haus liegt. Montag bewohnt<br />

mit seiner Frau, einer Wirtschaftsjournalistin,<br />

ein Apartment in einem<br />

umgebauten ehemaligen Hotel im West<br />

Village. Es ist eine dieser für New York<br />

typischen Hausgemeinschaften, die die<br />

Immobilie gemeinsam verwalten. Hans<br />

Montag, der Jurist, sitzt im Vorstand der<br />

Eigentümergemeinschaft und hat die<br />

aufwendige Restaurierung des Gebäudes<br />

aus den 20er-Jahren mitorganisiert.<br />

Für den Weg hinauf nach Midtown Manhattan<br />

in die Kanzlei wählt er auch meist<br />

die sportliche Variante. Im Mai ließ New<br />

Yorks scheidender Bürgermeister Michael<br />

Bloomberg 4300 knallblaue Mietfahrräder<br />

für die Stadt anschaffen. Der<br />

Versuch, die New Yorker zum Radeln<br />

zu bringen, sei das größte verkehrspolitische<br />

Projekt seit dem Bau der U-Bahn,<br />

hieß es. In Wohnvierteln wie dem West<br />

Village hat man morgens Schwierigkeiten,<br />

ein Rad zu ergattern, insofern ist das<br />

Programm ein durchschlagender Erfolg.<br />

Noch ist Montags morgendliche Schlängelfahrt<br />

durch den Großstadtdschungel<br />

ein kleines Abenteuer, aber New Yorks<br />

Autofahrer gewöhnen sich langsam an<br />

die neue Konkurrenz im Verkehrsstrom.<br />

Und: Es gibt erste Radwege – eine Sensation<br />

in Manhattan. Sogar der Times<br />

Square, das rund um die Uhr pulsierende<br />

Zentrum Manhattans, ist inzwischen verkehrsberuhigt.<br />

»Die Arbeit unserer<br />

Kanzlei ist extrem<br />

serviceorientiert<br />

geworden in den<br />

letzten Jahren.<br />

Eigentlich sind wir<br />

viel eher Unternehmensberater<br />

als<br />

Rechtsbeistand«<br />

Fit für den Sitzungsmarathon<br />

Training im eigenen Studio (o.),<br />

Teambesprechung in der Kanzlei<br />

Fifth Avenue, direkt am Bryant Park<br />

– eine bessere Geschäftsadresse gibt es<br />

kaum in New York. <strong>Baker</strong> & <strong>McKenzie</strong><br />

residiert auf mehreren Etagen in einem<br />

Prachtgebäude mit Blick auf das Chrysler<br />

Building. An eine Anwaltskanzlei<br />

alter Schule erinnert hier kaum etwas.<br />

Die eher bescheidenen Büros sind mit<br />

Glaswänden voneinander abgetrennt,<br />

ausgestattet mit modernster IT, weltweit<br />

vernetzt. Allerdings: Nicht alle haben<br />

direktes Tageslicht. Die jungen Anwälte<br />

sitzen im düsteren Inneren der Etage –<br />

wie auch die Referendare aus Deutschland,<br />

die bei <strong>Baker</strong> & <strong>McKenzie</strong> Station<br />

machen. Wer aus einer der anderen Filialen<br />

in New York zu Gast ist, dockt sein<br />

Notebook an eine Arbeitsstation an und<br />

findet die gleiche Arbeitsumgebung vor<br />

wie daheim in Frankfurt, Sydney oder<br />

Hongkong.<br />

<strong>Baker</strong> & <strong>McKenzie</strong> berät Unternehmen<br />

bei großen Wirtschaftstransaktionen. Im<br />

Bereich Merger & Acquisitions wurde<br />

das Unternehmen in Deutschland 2012<br />

zur Kanzlei des Jahres gewählt. Umsatz<br />

weltweit: 2,4 Milliarden Dollar. Hans<br />

Montag gehört zu den Finanzspezialisten.<br />

Sein Gebiet sind Verbriefungen und<br />

Derivate. Er begleitet große internationale<br />

Finanzierungsprojekte.<br />

Kürzlich beispielsweise ging es um<br />

die Verbriefung von Zahlungsströmen<br />

aus der Betankung von Ozeanriesen.<br />

Der Mandant wollte wissen, wie er gegebenenfalls<br />

Frachtschiffe pfänden<br />

lassen könne. „Da zeigt sich dann der<br />

Größenvorteil unserer<br />

Kanzlei“, erklärt<br />

Montag. Er forschte<br />

im weltweiten Netzwerk<br />

nach jemandem,<br />

der die erforderlichen<br />

Kenntnisse in maritimem<br />

Recht vorweisen<br />

konnte – und<br />

wurde schnell fündig.<br />

„Das ist unsere<br />

große Stärke, dass es<br />

irgendwo in einem<br />

der Büros jemanden<br />

gibt, der auch die ungewöhnlichste<br />

Frage<br />

beantworten kann.“<br />

Für jede große Transaktion,<br />

die er begleitet,<br />

stellt Montag ein<br />

eigenes Anwalts-<br />

Fotos: Jason Andrew für FOCUS-Magazin<br />

14


»Es gab ein<br />

Angebot aus<br />

Deutschland.<br />

Aber hier in<br />

Amerika ist<br />

doch die vorderste<br />

Front«<br />

Alltagsabenteuer<br />

In die Kanzlei<br />

geht’s per Mietrad<br />

– mitten<br />

durch Manhattan


Kurze Auszeit<br />

Montag (links) mit einem Kollegen<br />

beim schnellen Open-Air-Lunch<br />

team zusammen. Die Projekte dauern<br />

Monate, manchmal bis zu einem Jahr,<br />

drei bis vier betreut er gleichzeitig. Dazu<br />

kommen Dauermandate etwa für eines<br />

der führenden amerikanischen Technologieunternehmen<br />

in Kalifornien. Die<br />

Namen seiner Mandanten oder gar Details<br />

einzelner Fälle nennt Montag nicht.<br />

Verschwiegenheit ist Ehrensache.<br />

Die Arbeitsweise einer Großkanzlei<br />

hat sich enorm verändert in den letzten<br />

zehn, 15 Jahren. Das lässt sich schon<br />

am Bürobetrieb in New York ablesen.<br />

Früher war die gut bestückte Bibliothek<br />

Zentrum jeder amerikanischen Anwaltskanzlei,<br />

heute liegt sie ziemlich versteckt<br />

und wird eher selten konsultiert. Die nötigen<br />

Informationen finden sich in den<br />

Datenbanken.<br />

Und auch die Akquise funktioniert inzwischen<br />

anders. Mandate werden häufig<br />

ausgeschrieben, die Kanzleien bewerben<br />

sich um den Auftrag wie Werbeagenturen<br />

um einen Etat. Inklusive einer<br />

möglichst präzisen Schätzung des<br />

erwarteten Honorars. Oft wird sogar<br />

gleich eine Pauschale verabredet. Vorbei<br />

also die Zeiten, als Anwälte Stunde um<br />

Stunde aufschreiben und das Honorar<br />

unkontrolliert in die Höhe treiben konnten.<br />

Großkanzleien sind Wirtschaftsbetriebe<br />

mit enormem Kostendruck. Wer<br />

nicht sparsam arbeitet, gerät in Schwierigkeiten.<br />

In den vergangenen Jahren<br />

gab es in den USA einige spektakuläre<br />

Pleiten, sogar von einer Krise der großen<br />

Law-Firms war die Rede.<br />

<strong>Baker</strong> & <strong>McKenzie</strong> hat ein striktes Kostenmanagement<br />

eingeführt, umfangreiche<br />

Schriftsätze zum Beispiel lässt die<br />

»Ich habe mich<br />

schnell für New<br />

York entschieden.<br />

Auch wegen<br />

der hohen<br />

Lebensqualität<br />

in der Stadt«<br />

Hans Montag<br />

Partner bei <strong>Baker</strong> & <strong>McKenzie</strong><br />

Stadt-Oase<br />

Das Ehepaar<br />

Montag im neuen<br />

High-Line-Park<br />

Kanzlei gern günstig in Manila anfertigen.<br />

Und sie arbeitet extrem serviceorientiert.<br />

„Eigentlich“, sagt Montag,<br />

„sind wir viel eher Unternehmensberater<br />

als Rechtsbeistand.“ Eine Denkweise,<br />

die seine Arbeit aufwendiger macht –<br />

schließlich muss er das Budget ständig<br />

im Blick behalten. Und riskanter: Gelddruckmaschinen<br />

sind Anwaltskanzleien<br />

in den USA schon lange nicht mehr. Montag<br />

schätzt den eng am Kunden orientierten<br />

Ansatz aber auch. Er war mit ein<br />

Grund dafür, warum es den Kölner nach<br />

Amerika gezogen hat.<br />

Für seine Tätigkeit im Grenzbereich zwischen<br />

Bankwesen und Recht hat Montag<br />

die perfekte Ausbildung. Nach Abitur<br />

(Mathematik und Englisch als Hauptfächer),<br />

Banklehre, deutschem Jurastudium<br />

und Promotion hat er sich 1994<br />

bei verschiedenen Law-Schools in den<br />

USA beworben. „Ich hatte schon immer<br />

vor, nach Amerika zu gehen“, erzählt er.<br />

Sein Vater war Vertriebsleiter für ein US-<br />

Unternehmen in Deutschland mit vielen<br />

amerikanischen Kollegen und Freunden,<br />

sodass im Hause Montag immer auch<br />

Englisch gesprochen wurde. Vier Zusagen<br />

bekam Montag, unter anderem von<br />

der Law-School der New York University,<br />

einer der <strong>Top</strong>-Adressen. „Ich habe mich<br />

schnell für New York entschieden“, sagt<br />

er, „auch wegen der hohen Lebensqualität<br />

hier in der Stadt.“<br />

Jeder Uni-Kurs entspricht einer Anzahl<br />

sogenannter Credits. 24 Credits hat er in<br />

einem Jahr erworben, pro Credit waren<br />

damals 750 Dollar Studiengebühren fällig.<br />

Heute sei der Satz mehr als doppelt<br />

so hoch. Das Jurastudium in den USA ist<br />

kostspielig. Das relativiere die hohen Einstiegsgehälter<br />

für Juristen,<br />

meint Montag. 145 000 Dollar,<br />

also gut 100 000 Euro,<br />

seien in einer Spitzenkanzlei<br />

möglich, aber der typische<br />

Berufsanfänger bringe<br />

eben auch einen ordentlichen<br />

Schuldenberg aus<br />

dem Studium mit, den er<br />

abtragen müsse. Und der<br />

Einstieg in die renommierten<br />

Kanzleien funktioniert<br />

längst nicht mehr so reibungslos<br />

wie noch vor einigen<br />

Jahren.<br />

In seinem Fall habe sich<br />

die Investition in die ameri-<br />

Fotos: Jason Andrew für FOCUS-Magazin<br />

16 FOCUS-SPEZIAL


ANWALT SWELTEN<br />

R E P O R TA G E<br />

kanische Zusatzqualifikation ohne Zweifel<br />

gelohnt, sagt Montag. Das Studium<br />

in New York sei die beste Phase seiner<br />

Ausbildung gewesen. Extrem praxisnah,<br />

eben serviceorientiert. Immer wieder<br />

mussten die Studenten einzelne Fälle im<br />

Team bearbeiten. Der Auftritt vor Gericht<br />

wurde detailliert simuliert, die Arbeit von<br />

Praktikern beurteilt, die mitunter am gleichen<br />

Fall in der Realität gearbeitet hatten.<br />

„Einmal“, erzählt Montag, „hat einer dieser<br />

sehr erfahrenen Juristen am Ende unser<br />

Vorgehen besonders gelobt. Er sagte,<br />

eigentlich hätte man unserem Ansatz im<br />

tatsächlichen Verfahren stärker folgen<br />

sollen.“ Mehr Anerkennung geht nicht.<br />

Auch das Examen, das dazu berechtigt,<br />

in den USA als Rechtsanwalt zu arbeiten,<br />

war eine besondere Erfahrung.<br />

„Man konkurriert da ja mit Leuten, die<br />

nicht nur Muttersprachler sind, sondern<br />

drei Jahre in den USA Jura studiert haben“,<br />

erzählt Montag. Mit ausgebufften<br />

Trainern hat er sich intensiv vorbereitet.<br />

„Es kommt mitunter auf Dinge an, auf<br />

die man ohne die Tipps der Repetitoren<br />

nicht kommen würde.“ Zum Beispiel<br />

musste er seine Handschrift umstellen.<br />

Manche Buchstaben werden in Amerika<br />

anders geschrieben, und die in Deutschland<br />

übliche Variante können – oder<br />

wollen – die amerikanischen Korrektoren<br />

schlecht lesen. Hinzu kommt, dass<br />

die Prüflinge ihre Texte mit Unterstreichungen<br />

und nummerierten Absätzen<br />

besonders lesbar machen sollten. „Es<br />

sind solche kleinen Tricks“, sagt Montag,<br />

„wenn man die nicht kennt, kann<br />

man ins Hintertreffen geraten.“<br />

Die Prüfung ist eine Großveranstaltung.<br />

Mit 4500 potenziellen künftigen<br />

Kollegen aus dem Bundesstaat New<br />

York saß Montag in einer Messehalle<br />

zwei Tage lang zusammen. Am ersten<br />

Tag waren vier Klausuren zu schreiben,<br />

am zweiten Tag ein Multiple-Choice-<br />

Test mit 200 Fragen zu absolvieren – ein<br />

Assessment-Center der Rechtskunde.<br />

Montag bestand. Und traf frisch examiniert<br />

Mitte der 90er-Jahre auf einen<br />

Arbeitsmarkt, der für junge Anwälte gerade<br />

besonders günstig war. „Ich hatte<br />

Glück“, erzählt er, „die erste Krise der<br />

US-Kanzleien war gerade vorbei, die<br />

Nachfrage zog wieder an, im Grunde<br />

konnte ich mir die Stelle aussuchen.“<br />

Entschieden hat er sich am Ende für<br />

Cadwalader, eine der ältesten Kanzleien<br />

in den USA, 1792 gegründet.<br />

Damals blühte ein neues Rechtsgebiet<br />

auf: die Verbriefung von Hypothekenforderungen,<br />

sein heutiges Spezialgebiet.<br />

Cadwalader war damals die führende<br />

Kanzlei auf diesem Feld. „Ich hatte davon,<br />

ehrlich gesagt, noch nie gehört“,<br />

sagt Montag. Auf einem Flug von<br />

Rechtsberatung weltweit.<br />

Made in Germany.<br />

Unser Fokus für unsere Mandanten:<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

Bei uns heißt das:<br />

.


Am Ruder<br />

Montag auf seinem Segelboot<br />

vor Long Island<br />

der Westküste der USA zurück nach<br />

New York las er sich die grundlegenden<br />

Kenntnisse an. Und konnte dann<br />

Eindruck machen. „Jobinterviews laufen<br />

hier in den USA ja anders ab als in<br />

Deutschland“, erzählt er. Normalerweise<br />

gehe es eher um die Lebenseinstellungen<br />

und Interessen der Bewerber als<br />

um Fachkenntnisse. In diesem Fall aber<br />

fragte die Interviewerin gezielt nach Wissen<br />

über das Verbriefungsgeschäft. Und<br />

war erstaunt, als Montag die Antworten<br />

parat hatte – als einziger Bewerber. Er<br />

hat den Job bekommen.<br />

Bis 1999 blieb Montag bei Cadwalader<br />

und arbeitete sich in ein Feld ein, das<br />

damals die Avantgarde der Finanzwirtschaft<br />

war. Schnell war ihm klar, dass er<br />

nicht nach Deutschland zurückkehren<br />

wollte. „Es gab ein Angebot“, erzählt er.<br />

„Als ich aber einem erfahrenen Partner<br />

davon erzählte, riet er mir ab. Hier in<br />

Amerika sei doch die vorderste Front.“<br />

Also wechselte Montag innerhalb der<br />

USA. Zunächst zur Großkanzlei Clifford<br />

Chance, 2008 dann als Partner zu <strong>Baker</strong><br />

& <strong>McKenzie</strong>. Ihn reizte das internationale<br />

Geschäft auf <strong>Top</strong>-Niveau. Seine<br />

speziellen Kenntnisse waren inzwischen<br />

immer begehrter geworden, das Verbriefungsgeschäft<br />

immer gängiger. 2008, zu<br />

Zeiten der Finanzkrise, wurde es dann<br />

plötzlich berüchtigt. „Es war kurios“, erzählt<br />

Montag. „Vorher war das Interesse<br />

... IP only.<br />

BARDEHLE PAGENBERG ist eine der größten auf den Gewerblichen<br />

Rechtsschutz spezialisierten Kanzleien in Europa. Unsere Mandanten<br />

vertreten wir bei der Anmeldung von Schutzrechten ebenso wie bei der<br />

Durchführung streitiger Verfahren auf allen Gebieten des Gewerblichen<br />

Rechtsschutzes, d.h. in sämtlichen Verfahren vor dem Deutschen<br />

Patent- und Markenamt, dem Europäischen Patentamt, dem Europäischen<br />

Amt für Marken und Geschmacksmuster in Alicante, dem Bundespatentgericht<br />

sowie allen relevanten nationalen Verletzungsgerichten.<br />

Rechtsgebiete<br />

Patentrecht | Markenrecht | Geschmacksmusterrecht | Urheberrecht |<br />

Recht der Domainnamen | IT-Recht |<br />

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BARDEHLE PAGENBERG<br />

Partnerschaft<br />

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81675 München<br />

T: +49.(0)89.928 05-0<br />

F: +49.(0)89.928 05-444<br />

info@bardehle.de


ANWALT SWELTEN<br />

R E P O R TA G E<br />

Foto: Jason Andrew für FOCUS-Magazin<br />

schnell erloschen, wenn ich auf Partys<br />

erzählen sollte, was ich denn eigentlich<br />

beruflich so machte. Jetzt wollten es auf<br />

einmal alle ganz genau wissen.“<br />

Die Verbriefung von Immobilienkrediten<br />

in den USA gilt weithin als einer<br />

der Auslöser der weltweiten Finanzkrise.<br />

Aber, so Montag, pauschale Kritik sei unangebracht.<br />

„Man muss unterscheiden<br />

zwischen den verschiedenen Formen“,<br />

erklärt er. „Eine Verbriefung von Handelsforderungen<br />

ist ein sehr gutes Mittel<br />

für Unternehmen, sich Liquidität zu beschaffen,<br />

und bietet einen soliden Wert<br />

für Investoren.“ Die Krise ausgelöst hätten<br />

Papiere, die auf keinen Werten mehr<br />

beruhten. Die Branche habe überdreht,<br />

immer abenteuerlichere Konstruktionen<br />

erfunden, bis irgendwann das ganze System<br />

zusammenbrach.<br />

Dass die Branche in Schieflage geriet,<br />

hat er zum ersten Mal 2007 deutlich ge-<br />

»Ich kann bei jedem<br />

Blindtext<br />

binnen zehn Seiten<br />

sagen, ob der<br />

Autor Jurist ist<br />

oder nicht.«<br />

spürt, als Mandanten schilderten, wie<br />

Hypotheken-Pools in den USA plötzlich<br />

wertlos wurden. Inzwischen aber seien<br />

die Aufsichtsbehörden aufgewacht und<br />

hätten drastische Maßnahmen eingeleitet.<br />

„Da hat sich unheimlich viel getan.“<br />

Büroschluss in New York. Die Hitze des<br />

Spätsommers hat sich festgesetzt in den<br />

Häuserschluchten Manhattans. Hans<br />

Montag unternimmt noch einen Abstecher<br />

zur High Line, dem neuen In-Ziel<br />

der Stadt. Hier, auf einer früheren Hochbahnstrecke,<br />

ist ein Park entstanden mit<br />

Schattenplätzen, überraschenden Ausblicken,<br />

Cafés. Eine weitere von Bloombergs<br />

Ökomaßnahmen in der City.<br />

Einer von Hans Montags Lieblingsplätzen<br />

ist die Dachterrasse des „Brass<br />

Monkey“, einer geschäftigen Kneipe am<br />

Hudson. Hier gibt es deutsches Bier – vor<br />

allem aber einen wunderschönen Blick<br />

auf den Sonnenuntergang vor Manhat-<br />

tan. Abends dann, daheim, wird er noch<br />

dickere Verträge studieren. „Das geht<br />

besser auf dem Sofa als im Büro“, sagt<br />

er. Und telefonieren: mit Asien, Australien.<br />

Sein Arbeitstag endet häufig erst<br />

spätabends. Viel Freizeit hat ein Anwalt<br />

unter der Woche nicht in New York, in<br />

Zeiten der Krise. „Insofern ist es gut,<br />

dass meine Frau als Journalistin auch<br />

häufig abends arbeitet, sonst gäbe es<br />

sicher Konflikte“, meint Montag.<br />

Am Freitag aber geht es mit dem<br />

„Hampton Jitney“ raus nach Long<br />

Island. Wenn dort die Sonne glitzert<br />

über dem Atlantik und der Wind stetig<br />

weht aus Nordwest, wird jeder unterschreiben,<br />

dass New York die beste<br />

Stadt der Welt ist. Trotz Hektik, Feierabend-Rushhour<br />

– und eines mörderischen<br />

Arbeitspensums.<br />

■<br />

JOBST-ULRICH BRAND<br />

Muss ich mich im Trennungsfall anwaltlich beraten lassen?<br />

IG<br />

Stefanie Brielmaier<br />

Rechtsanwältin und Notarin<br />

Fachanwältin für Familienrecht und Erbrecht<br />

Eine kompetente anwaltliche Beratung ist<br />

im Trennungsfall unerlässlich, um sich<br />

zunächst einen Überblick über Rechte und<br />

sche<br />

Schritte rechtzeitig in die Wege leiten<br />

zu können. Fehler in der Trennungsphase<br />

können später <br />

werden.<br />

Können wir nach der Trennung nicht einfach<br />

das ganze Vermögen hälftig teilen?<br />

<br />

und kann zu äußerst ungerechten Ergebnissen<br />

führen, da trotzdem noch Zugewinnausgleichsansprüche<br />

bestehen können.<br />

Für die Scheidung können wir uns doch<br />

einen gemeinsamen Anwalt nehmen?<br />

Ein Rechtsanwalt kann immer nur einen Ehe-<br />

<br />

fahren reicht es zwar aus, dass nur eine Partei<br />

<br />

sich der andere Ehepartner dann unbedingt<br />

seinerseits anwaltlichen Rat einholen.<br />

Ist auch eine schriftliche Vereinbarung<br />

über die Scheidungsfolgen möglich?<br />

Nein. Das Gesetz schreibt für alle Vereinbarungen<br />

über Ehegattenunterhalt, Zugewinnausgleich<br />

und Versorgungsausgleich zwingend<br />

<br />

Sollten Ehepaare einen Ehevertrag<br />

abschließen?<br />

<br />

<br />

werden, was im Trennungsfall geschehen soll.<br />

<br />

noch abgeschlossen werden. Dadurch werden<br />

-<br />

<br />

<br />

und gleichzeitig auch erheb liche Prozesskosten<br />

gespart.<br />

A N N E K L E I N & C O L L.<br />

FOCUS-SPEZIAL<br />

Fachkanzlei für Familienrecht und Erbrecht Berlin www.anne-klein-kanzlei.de kanzlei@anne-klein-kanzlei.de Telefon 030 / 881 80 88

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