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Herbarts didaktische Forderungen an Unterricht unter ...

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Mag. Josef Freyenschlag<br />

In diesem Zusammenh<strong>an</strong>g nennt Herbart einen Grundged<strong>an</strong>ken seiner<br />

Vorstellungen von <strong>Unterricht</strong>:<br />

„Eine Hauptregel ist, die Schüler unmittelbar bevor sie selbst arbeiten<br />

sollen, in den Ged<strong>an</strong>kenkreis zu versetzen, welchem die Arbeit <strong>an</strong>gehört;<br />

besonders beim Anf<strong>an</strong>ge einer Lehrstunde durch eine kurze Übersicht<br />

dessen, was gelesen oder vorgetragen werden wird" (Herbart, 1957, S.<br />

34).<br />

Für Herbart ist es demnach eine Grundregel, die Schüler gleich zu Beginn der<br />

<strong>Unterricht</strong>sstunde in den Ged<strong>an</strong>kenkreis einzuführen, auf den m<strong>an</strong> sich in<br />

dieser Stunde beziehen will. Dies schließt aber nicht aus, dass m<strong>an</strong> in<br />

speziellen Situationen auch von der willkürlichen Aufmerksamkeit Gebrauch<br />

macht, zum Beispiel wenn m<strong>an</strong> das Gedächtnis der Schüler ausnützen will.<br />

Denn bei einem Lernen, bei dem es nicht g<strong>an</strong>z ohne Zw<strong>an</strong>g abgeht, fordert er<br />

erstens, dass der Lehrling bald seine Fortschritte selbst wahrnimmt, zweitens<br />

müssen die einzelnen Lernschritte bestimmt und zweckmäßig <strong>an</strong>gegeben,<br />

dabei leicht ausführbar sein und ein<strong>an</strong>der l<strong>an</strong>gsam folgen. Der <strong>Unterricht</strong> soll<br />

demnach geduldig dem Lehrling gegenüber <strong>an</strong>gelegt werden (Herbart, 1957).<br />

An das Auswendiglernen werden klare <strong>didaktische</strong> <strong>Forderungen</strong> gestellt: Es<br />

wird als notwendig <strong>an</strong>gesehen, aber es muss ohne Anstrengung vonstatten<br />

gehen. Denn wenn ein Inhalt noch nicht verst<strong>an</strong>den worden ist, würden die<br />

einzelnen Vorstellungen zu schnell Gefahr laufen, „… von irgendeinem<br />

Widerst<strong>an</strong>de zu schnell zurückgedrängt …“ zu werden, bevor sie sich<br />

mitein<strong>an</strong>der verbinden könnten (Herbart, 1957, S. 36).<br />

Daher wird <strong>an</strong> die Schaffung von Klarheit und möglicher Assoziation appelliert,<br />

die das Auswendiglernen erleichtern. Die Stofffülle sollte auch gemäßigt<br />

<strong>an</strong>gesetzt werden, <strong>an</strong>sonsten k<strong>an</strong>n für die Schüler kein Weiterkommen in<br />

Aussicht gestellt werden. Ob das Auswendiglernen laut sprechend,<br />

abschreibend oder auch zeichnend vor sich geht, die Art ist einerlei und sollte<br />

nicht vom Lehrer vorbestimmt bzw. <strong>unter</strong>bunden werden. Der Lehrer hat die<br />

HERBARTS didaktisch – fach<strong>didaktische</strong> <strong>Forderungen</strong> - 12 -

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