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Herbarts didaktische Forderungen an Unterricht unter ...

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Mag. Josef Freyenschlag<br />

interessenlose Interesse des Lernenden in der Vertiefung in einen<br />

Lerngegenst<strong>an</strong>d …" (Benner, 1993, S. 108).<br />

Im Interesse (Dabei-sein) kommt eine Beziehung zum Ausdruck, die sich<br />

zwischen dem <strong>an</strong>teilnehmenden Subjekt und dem Gegenst<strong>an</strong>d konstituiert.<br />

Diese Beziehung soll nach Herbart nicht dauernd gestört werden, indem allen<br />

tausendfachen Gelegenheiten im <strong>Unterricht</strong> nachgelaufen werden soll, um<br />

vermeintlich vielseitige Bildung zu erreichen. Denn damit würde zwar der Eifer<br />

der Lehrer <strong>unter</strong>strichen werden, bei den Schülern aber nur Ermüdung erreicht<br />

werden (Herbart, 1976). Eines soll nie vergessen werden: das Interesse ist ein<br />

Gemütszust<strong>an</strong>d, der sich als Erkenntnis und in der Teilnahme artikuliert:<br />

„Die Erkenntnis ahmt, was vorliegt, nach im Bilde; die Teilnahme versetzt sich<br />

in Empfindung <strong>an</strong>derer" (Herbart, 1976, S. 77).<br />

Das Interesse erstreckt sich somit auf das Erfahrungsgebiet der Natur und den<br />

Umg<strong>an</strong>g mit Menschen. Sind es zuerst die Erfahrungen, so treten d<strong>an</strong>n<br />

Erkenntnisse auf, die sich in Erkenntnisse des M<strong>an</strong>nigfaltigen, von<br />

Gesetzmäßigkeiten und ästhetischen Verhältnissen aufteilen. Die Teilnahme,<br />

die mit dem menschlichen Umg<strong>an</strong>g beginnt, gliedert sich in die "Teilnahme <strong>an</strong><br />

Menschheit, Gesellschaft und dem Verhältnis beider zum höchsten Wesen" auf<br />

(Herbart, 1976, S. 78).<br />

Die Glieder der Erkenntnis bewegen sich in der Vermittlung kognitiver<br />

Elemente, während die Glieder der Teilnahme sich auf die<br />

zwischenmenschlichen, die gesellschaftlichen, die religiösen Bindungen<br />

beziehen. In diesem Sinne soll dem Her<strong>an</strong>wachsenden eine Eingebundenheit in<br />

soziale Zusammenhänge verdeutlicht werden und durch den erziehenden<br />

<strong>Unterricht</strong> ein emotional tiefes Interesse am menschlichen Denken, Fühlen und<br />

H<strong>an</strong>deln wecken (Hellekamps, 1991).<br />

Um den Endzweck des <strong>Unterricht</strong>s, nämlich die Tugend zu erreichen, muss<br />

eine Vielseitigkeit des Interesses <strong>an</strong>gestrebt werden. Herbart setzt sich mit dem<br />

HERBARTS didaktisch – fach<strong>didaktische</strong> <strong>Forderungen</strong> - 6 -

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