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Gemeindebrief Herbst 2013 - Evangelische ...

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<strong>Herbst</strong> <strong>2013</strong> Auf ein Wort … Seite 3<br />

Auf ein Wort …<br />

Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens …<br />

Franz von Assisi<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Bilder aus Syrien erschrecken uns seit Monaten. Unzählige Menschen<br />

haben schon ihr Leben verloren. Mehr als 1,9 Millionen Syrer und Syrerinnen<br />

sollen sich nach Angaben der UNO auf der Flucht befinden. Mit dem Übertreten<br />

des Chemiewaffenverbots in Syrien ist eine neue Stufe der Eskalation<br />

der Gewalt erreicht.<br />

Man kann doch nicht einfach zuschauen, dieser Impuls regt sich in mir<br />

angesichts der Bilder der notleidenden Menschen. Trotzdem bin ich gegen<br />

einen Militärschlag. Aus den Erfahrungen mit Einsätzen in anderen Ländern in<br />

Nahost sehen wir: ein Eingreifen von außen vermindert selten die Not der<br />

Menschen vor Ort. So lehnen auch viele Syrer ein militärisches Eingreifen der<br />

USA und der westlichen Nationen ab, haben davor Todesängste.<br />

Ein Wegsehen und Raushalten ist allerdings auch keine Lösung. Es bleibt<br />

zudem die gemeinsame völkerrechtliche Verantwortung, zum Schutz der<br />

Bevölkerung im Falle von Völkermord, Kriegsverbrechen und ethnischer<br />

Säuberung einzuschreiten. Das sieht auch eine entsprechende Resolution der<br />

UN-Vollversammlung aus dem Jahr 2005 vor. Im Extremfall können die<br />

Vereinten Nationen auch militärische Maßnahmen beschließen, wenn nichts<br />

anderes mehr geht. Allerdings darf diese „Ultima Ratio“ nicht dazu führen,<br />

einen irgendwie gearteten „gerechten Krieg“ wieder durch die Hintertür<br />

salonfähig zu machen. Krieg kann nicht gerecht sein und ist immer ein<br />

Zeichen, dass wir mit friedlichen Mitteln gescheitert sind.<br />

Die Friedensdenkschrift der <strong>Evangelische</strong>n Kirche in Deutschland aus dem Jahr<br />

2007 sieht demzufolge für Christen und Christinnen vor, alle Versuche<br />

gewaltfreier Konfliktbearbeitung auszuschöpfen. Wann gelten aber diese<br />

Wege als ausgeschöpft? Als Studentinnen und Studenten haben wir die Frage<br />

diskutiert, ob wir als Christen konsequenterweise Pazifisten sein müssen.

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