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KZ-Außenkommando „Tannenwald“ in Kransberg - Arbeit und ...

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Bau e<strong>in</strong>es Fluchttunnels zum Schloss <strong>Kransberg</strong><br />

durch <strong>KZ</strong>-Häftl<strong>in</strong>ge<br />

H<strong>in</strong>ter dieser Garage liegt e<strong>in</strong> unvollendeter Fluchttunnel,<br />

der e<strong>in</strong>st zum Bunker von Schloss <strong>Kransberg</strong><br />

führen sollte. Mit der Planung betraute die SS die paramilitärische<br />

Bautruppe „Organisation Todt“. Häftl<strong>in</strong>ge<br />

aus dem Außenlager <strong>„Tannenwald“</strong> des Konzentrationslagers<br />

Buchenwald, das beim Schloss lag,<br />

trieben unter schwerem körperlichen E<strong>in</strong>satz den<br />

Stollen ab dem 12. Dezember 1944 <strong>in</strong> den Schlossberg.<br />

Den Abraum schütteten sie <strong>in</strong> den damals noch<br />

existierenden Teich <strong>in</strong> der Ortsmitte. Der Stollen führt<br />

13 Meter gerade <strong>in</strong> den Berg h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, knickt dann nach<br />

l<strong>in</strong>ks ab <strong>und</strong> hört nach weiteren 19 Metern auf.<br />

Plan des heute h<strong>in</strong>ter der Garage liegenden Stollens (Bild: Demuth).<br />

Das Schloss <strong>Kransberg</strong> war e<strong>in</strong>e Nebenanlage des Führerhauptquartiers<br />

„Adlerhorst“, das ab 1939 <strong>in</strong> den wenige Kilometer nordöstlich gelegenen<br />

Orten Ziegenberg <strong>und</strong> Wiesental gebaut wurde. Im Vorfeld der Ardennen-<br />

Offensive – des letzten Versuchs des NS-Regimes, die Truppen der Westalliierten<br />

zurückzuschlagen – kamen Hitler <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Stab am 11. Dezember<br />

1944 nach Wiesental. Er blieb dort bis zum 15.01.1945. Auf Schloss <strong>Kransberg</strong><br />

bezogen Hermann Gör<strong>in</strong>g (17.-25.12.1944 bzw. 01.-10.01.1945) <strong>und</strong><br />

He<strong>in</strong>rich Himmler (27.-31.12.1944) ihre Hauptquartiere. Diese trugen<br />

wie das Außenlager die Tarnbezeichnung <strong>„Tannenwald“</strong>. Am 29.03.1945<br />

mussten die <strong>KZ</strong>-Häftl<strong>in</strong>ge aus <strong>„Tannenwald“</strong> wegen der immer näher<br />

kommenden amerikanischen Truppen nach Buchenwald zurückmarschieren.<br />

E<strong>in</strong>em der <strong>in</strong>sgesamt 44 Gefangenen gelang es, vorher zu fliehen. Nur se<strong>in</strong><br />

gestreifter Häftl<strong>in</strong>gsanzug blieb zurück – e<strong>in</strong>e Helfer<strong>in</strong> aus <strong>Kransberg</strong> hatte<br />

ihn dafür mit Zivilkleidung ausgestattet.<br />

Innenansicht des vorderen Teils des Stollens<br />

(Bild: Vorlaeufer-Germer).<br />

Schloss <strong>Kransberg</strong>, Bunker. Der Durchlass l<strong>in</strong>ks führt zur Stelle, wo der E<strong>in</strong>gang für den<br />

Tunnel liegen sollte. (Bild: Vorlaeufer-Germer).<br />

Skizze des <strong>KZ</strong>-Häftl<strong>in</strong>gs Gerard Dziemba mit dem Tunnel <strong>und</strong> dem Holzgerüst für<br />

e<strong>in</strong>e Lore, mit welcher der Abraum abtransportiert wurde. (Bild: Vorlaeufer-Germer).<br />

Texte: Kreisarchiv des Hochtaunuskreises/<br />

Bernd Vorlaeufer-Germer

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