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Kinderschutz – Praktische Ideen - Psychiatrische Dienste Aargau AG

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wirklich um eine Misshandlung handelt, ist die Diskussion sinnlos, ob man an die KESB gelangen soll oder<br />

nicht). Am Schluss der Sitzung müssen alle wissen, wie es weitergeht, d.h. wer welche Aufgaben hat und<br />

insbesondere wer für die Fallführung verantwortlich ist.<br />

Bei der folgenden Grafik 3 ist es hilfreich, wenn sie die leitende Person während der Sitzung vor Augen<br />

hat.<br />

Dies ist Modell für eine <strong>Kinderschutz</strong>gruppensitzung in Kinderspitälern, bei der die Mitarbeitenden der<br />

Abteilung, auf der das Kind hospitalisiert ist und die <strong>Kinderschutz</strong>gruppe, aber nicht die Eltern, anwesend<br />

sind. Evtl. kommen externe Fachleute zur zweiten Sitzung dazu, wenn dies organisierbar ist.<br />

1. Sitzung<br />

Anamnese<br />

Erklärungen<br />

Barometer<br />

- Von wem wurde was wem (Ärzte, Pflegende, andere) erzählt<br />

- Ablauf: Vorgeschichte / Einweisung (Uhrzeit) / Hospitalisationen<br />

- Verhalten: Eltern <strong>–</strong> Kind / Mutter <strong>–</strong> Vater / 3. Personen<br />

- Was erzählt das Kind (mit / ohne Eltern)<br />

- „Persönlichkeit“ des Kindes: Tröstbarkeit, Schlaf-, Ernährungsgewohnheiten,<br />

besondere Eigenschaften, Stärken<br />

- Soziale Situation: Wer lebt zusammen; Unterstützungssysteme;<br />

Finanzen; Unfälle, Krankheiten und Todesfälle; Kindergarten, Schule<br />

Mögliche günstigste vs. schrecklichste Erklärung des Geschehens <br />

<br />

Entscheid<br />

Procedere<br />

freiwillig / KESB / Strafanzeige (ev. anonyme Konsultation vorher) <br />

- Gespräche mit den Eltern<br />

- Gespräche mit dem Kind<br />

- Wie sind die Geschwister geschützt<br />

- Fremdanamnese(Ärzte, Sozialdienste, Mütterberatung, Kindergarten,<br />

Schule, …)<br />

- Somatische Zusatzabklärungen, (Photo-) Dokumantation<br />

- Unterstützung Pflegeteam (Besuchsregelungen) <br />

- Genau klären wer was macht und Patientengeheimnis beachten<br />

- Casemanager definieren<br />

Notfall<br />

Administration<br />

Eltern wollen das Kind mitnehmen / das Kind ist verschwunden <br />

- Protokoll in der KG <br />

- Zeitpunkt der 2. Sitzung abmachen<br />

2. Sitzung<br />

Gleiche Themen wie bei der 1. Sitzung und zusätzlich:<br />

- Auswertung der neuen Informationen <br />

- Abschätzen der zukünftigen Gefährdung (Recidivgefahr)<br />

- Klare Botschaften an die Eltern <br />

- Vernetzung nach aussen / weitere Sitzungen<br />

- abschliessende Beurteilung in der KG festhalten<br />

- Information der nachbehandelnden Stellen beim Austritt<br />

- Formulierungen im Austrittsbericht beachten <br />

- Anfragen der Kostenträger<br />

Grafik 3<br />

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