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Branche<br />

Autoren aus Leidenschaft<br />

Häufig sind es Kunden und Kursteilnehmer, welche Drogistinnen und<br />

Drogisten dazu ermuntern, ein Buch über ihre Fachkenntnisse zu schreiben.<br />

Aber wenn das Manuskript fertig ist – was dann? Tipps von Autoren.<br />

Erfahrungsmedizin ist voll im Trend.<br />

Drogistinnen und Drogisten greifen in<br />

die Tasten, wenn sie gerne ihr Fachwissen<br />

vermitteln möchten – oder fast dazu<br />

gedrängt werden. Häufig haben die<br />

Autorinnen und Autoren eine Zusatzausbildung<br />

oder Spezialkenntnisse auf<br />

einem Gebiet. Wie etwa der Drogist und Autor Peter Oppliger,<br />

der sich heute dem Import von Tee widmet und auf dem<br />

Monte Verità (Ascona) die einzige Teeplantage in Europa errichtet<br />

hat.<br />

Auch Walter Käch, Inhaber der Dropa-<br />

Drogerie in Hochdorf, ist Fachspezialist<br />

und Autor des Buchs «Biochemische<br />

Mineralstoffe nach Dr. Schüssler».<br />

Kächs Leidenschaft sind die Schüssler-<br />

Salze. Er ist häufig unterwegs und hält<br />

über hundert Vorträge im Jahr. Viele<br />

Kunden und Zuhörer seiner Referate hätten ihn gefragt, ob<br />

es zum Thema etwas leicht Lesbares gebe. Deswegen habe<br />

er sich entschlossen, «ein einfaches und verständliches<br />

Buch zu schreiben». Die Nachfrage sei gegeben, sagt Käch:<br />

«Es ist momentan ein unglaublicher Boom.» Dennoch muss<br />

man sich als Buchautor ökonomische Fragen stellen, bevor<br />

man ans Werk geht: «Gibt es ein Zielpublikum für meine Publikation?<br />

Habe ich einen Absatzkanal?» Käch kam bald<br />

zum Entschluss, das anwendungsorientierte Buch im Eigenverlag<br />

zu vertreiben.<br />

Fabienne Gigandet, gelernte Drogistin,<br />

führt eine naturheilkundliche Praxis.<br />

Zur Homöopathie hält sie viele Vorträge<br />

im Jahr und unterrichtet auch an der<br />

Höheren Fachschule für Drogistinnen<br />

und Drogisten (ESD) in Neuenburg. Zu<br />

ihren Klienten gehören vielfach junge<br />

Familien. Deren häufige Fragen zur Homöopathie und im<br />

Speziellen zur Anwendung bei Kindern brachte sie auf die<br />

Idee, darüber ein Buch zu verfassen. Sie schrieb den Text<br />

zu «Homöopathie für Kinder» in ihrer Freizeit. Dank gutem<br />

Netzwerk unter Freunden konnte das Buch innert nützlicher<br />

Frist realisiert werden. Vertrieben werden ihre mittlerweile<br />

zwei Bücher auch über ihre Homepage.<br />

Von der Diplomarbeit zum Buch<br />

Nach zwei Jahrzehnten im hektischen<br />

Alltag einer Drogerie im Aargau wollte<br />

sich Thomas Moser beruflich weiterentwickeln.<br />

Während seiner Ausbildung<br />

zum Naturheilpraktiker entdeckte<br />

er mit Patrick Seiz, Mitstudent und<br />

ebenfalls Drogist, ähnliche Interessen.<br />

Beide waren motiviert, ihren Berufskollegen einen einfachen<br />

Zugang zur Humoralmedizin zu verschaffen. Das Verfassen<br />

eines Lehrbuchs schien der richtige Weg, um das<br />

Modell der traditionellen europäischen Naturheilkunde<br />

(TEN) auch für Praktiker einfach und verständlich darzustellen.<br />

Nicht nur die Niederschrift des Skriptes als Diplomarbeit<br />

sei zeitaufwendig gewesen. Auch die Nachfolgearbeit bis<br />

zur Drucklegung eines Buches sei nicht zu unterschätzen.<br />

Die beiden Autoren sind bei einem deutschen Verlag in<br />

Augsburg fündig geworden, der den Titel auch an Fachmessen<br />

im deutschsprachigen Raum präsentieren will. Der dortige<br />

Verlagsleiter bestätigte ihnen, dass traditionelles europäisches<br />

Heilwissen eine Renaissance erlebe. Grosse<br />

Namen wie Hippokrates, Galen, Avicenna und Paracelsus<br />

gehören in diesen Überlieferungsstrang.<br />

Nach Angaben von Patrick Seiz sind<br />

schon 10 000 Exemplare seines Buchs<br />

verkauft worden. Vielversprechend<br />

sind die Erfahrungswerte des jüngsten<br />

Buches «Humoralmedizin – Grundlagen<br />

und Einsatz». In wenigen Monaten<br />

sei bald die Hälfte der Auflage von<br />

1500 Exemplaren verkauft.<br />

Reich wird man mit Bücherschreiben nicht, bestätigen alle<br />

Autoren. Die Resonanz auf ihre Werke sei dennoch hocherfreulich.<br />

<br />

Manuel Fischer<br />

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