d-inside
d-inside
d-inside
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Fokus<br />
Ernährung im Alter<br />
Eine seniorengerechte, nährstoffreiche Ernährung ist die wichtigste<br />
Voraussetzung für ein gesundes, selbstständiges Leben im Alter.<br />
Die Realität sieht aber anders aus: Zehn Prozent der betagten Menschen<br />
in der Schweiz sind mangelernährt.<br />
Gut zu wissen<br />
Bereiten Sie sich auf die<br />
Fragen Ihrer Kunden vor:<br />
Mineralstoffe stehen auch<br />
im Drogistenstern vom<br />
Januar/Februar im Zentrum.<br />
Bei Mangelernährung denken die meisten Menschen an sogenannte<br />
Dritte-Welt-Länder. Kaum jemand weiss, dass<br />
viele ältere Menschen, die sich zu Hause selbst versorgen,<br />
untergewichtig und mangelernährt sind. Nahezu zehn Prozent<br />
der über 60-Jährigen in der Schweiz leiden unter chronischer<br />
Unterversorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen.<br />
Älteren Menschen geht häufig die Freude am Kochen und<br />
Essen verloren. Die Ursachen der Mangelernährung sind<br />
vielfältig und haben nicht nur medizinische, sondern auch<br />
altersphysiologische und soziale Hintergründe: Früher haben<br />
sie die ganze Familie bekocht, heute essen sie oft alleine,<br />
und es kommt gerade mal ein Butterbrot auf den<br />
Tisch. Das Brot im Schrank ist alt und hart, der Salat im<br />
Kühlschrank nicht mehr ganz frisch und das Haltbarkeitsdatum<br />
der Wurst abgelaufen. Hinzu kommen nachlassender<br />
Geschmackssinn, Schwierigkeiten bei Einkauf und Zubereitung<br />
der Lebensmittel, Trauer nach dem Verlust des<br />
Partners – und schon heisst es: «Ach, der Aufwand lohnt<br />
sich doch nicht für mich!»<br />
Zudem verändert sich im Alter die physio logische Stoffwechsellage,<br />
sodass bei unzureichender Nahrungszufuhr<br />
Mangelerscheinungen auftreten können. Neben einer<br />
adäquaten Ernährungsberatung kann deshalb eine Supplementierung<br />
von Mineral-<br />
und Spurenstoffen auf<br />
Empfehlung der Drogistin<br />
oder des Drogisten sinnvoll<br />
sein. Wichtig ist, dass<br />
Drogisten das Behan d-<br />
lungsspektrum kennen<br />
und sich der möglicherweise<br />
krankhaften Folgen<br />
einer Mangelernährung im Alter bewusst sind, um rechtzeitig<br />
an den Arzt verweisen zu können.<br />
Hinweise deuten<br />
Wenn man die Mangelernährung nicht gezielt sucht,<br />
erkennt man die Situation vielfach erst, wenn es zu spät<br />
ist – die Früherkennung ist das Wichtigste. Sinnvoll ist es,<br />
eine Ernährungsbilanz zu machen. Also festhalten, was pro<br />
Tag zugeführt wird. Einbezogen werden müssen auch<br />
Begleiterkrankungen, die als Risikofaktoren für eine Malnutrition<br />
gelten. Brüchige Fingernägel, glanzlose Haare,<br />
trockene Haut und konzentrierter Urin können Mangelernährung<br />
und/oder Flüssigkeitsmangel u. a. begleiten. Mangelernährung<br />
im Alter erkennt man äusserlich am Verlust<br />
von Gewicht und Muskelkraft. Wobei eingefallene Wangen,<br />
tief liegende Augen, locker sitzende Kleidung, schlechte<br />
Körperhaltung, kleinere Schrittlänge und eine eingeschränkte<br />
Mobilität besonders aussagekräftig sein können.<br />
Hauptursachen der Mangelernährung<br />
Ungenügende Ernährung<br />
Eine Mangelernährung liegt vor, wenn Energie oder Nährstoffe<br />
im Verhältnis zum eigentlichen Bedarf nicht ausreichend<br />
aufgenommen werden. Man unterscheidet zum einen<br />
eine Mangelernährung, bei der aufgrund einer zu geringen<br />
Nahrungsaufnahme Energie und Nährstoffe fehlen. Hier<br />
werden aus (fast) allen Gruppen des Ernährungskreises zu<br />
wenig Lebensmittel verzehrt. Zum anderen kann eine Mangelernährung<br />
auch aufgrund einer einseitigen Nahrungsaufnahme<br />
entstehen. Es können bestimmte Nährstoffe fehlen,<br />
weil eine Gruppe kaum oder nicht abgedeckt wird. Beispielsweise<br />
weil der Betroffene kein Obst oder Gemüse isst. ›<br />
14 d-<strong>inside</strong> 2/13