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Den Calls for Papers zur kommenden Sektionstagung in Leipzig ...

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Der lange Schatten der Religion <strong>in</strong> Europa? E<strong>in</strong>flüsse der religiösen und konfessionellen Prägung auf<br />

politische Orientierungen und politisches Verhalten: transnationale und regionale Vergleiche<br />

Call <strong>for</strong> Paper zum geme<strong>in</strong>samen Panel des AK Politik und Religion & AK Wahlen und politische E<strong>in</strong>stellungen<br />

für die Jahrestagung der Sektion Vergleichende Politikwissenschaft „Politik, Region(en) und Kultur <strong>in</strong> der<br />

vergleichenden Politikwissenschaft“ vom 9. bis 11. Oktober 2013 <strong>in</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Ulrich Rosar/Antonius Liedhegener<br />

Religion ist im menschlichen Zusammenleben – auch im Zeitalter der Globalisierung – <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong><br />

stark regional gebundenes Phänomen. Die Landkarte der Welt, aber auch die Landkarte Europas zeigen unterschiedliche<br />

religiöse oder konfessionelle Prägungen verschiedener Regionen und Staaten. Zudem s<strong>in</strong>d viele der<br />

heute existierenden (National-) Staaten <strong>in</strong> sich regional heterogen. Insbesondere <strong>in</strong> Mitteleuropa s<strong>in</strong>d die tiefen<br />

Spuren der religiösen Spaltung im Zeitalter der Re<strong>for</strong>mation trotz <strong>in</strong>dustrieller Revolution und großen Migrationsbewegungen<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg auf der religiösen Landkarte bis heute erkennbar. Aber auch <strong>in</strong><br />

Osteuropa f<strong>in</strong>den sich alte regionale Abgrenzung und Gemengelagen, deren Ursachen sich auf unterschiedliche<br />

Religionszugehörigkeiten und deren Geschichte <strong>zur</strong>ückführen lassen. H<strong>in</strong>zu kommen <strong>in</strong> der Gegenwart neue<br />

räumliche Phänomene veränderter religiöser Zugehörigkeiten, die sich <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> urbanen Räumen niederschlagen.<br />

Vor allem hier haben Säkularisierung und Migration neue religiöse Landschaften geschaffen, deren<br />

Wahrnehmung freilich von e<strong>in</strong>er globalisierten Mediengesellschaft mitgeprägt wird. Aus der Perspektive der<br />

politischen Soziologie von Religion und Kirchen decken bzw. überlagern sich diese regionalen religiösen Unterschiede<br />

zudem oftmals mit anderen sozialen, ökonomischen oder territorialen Konfliktl<strong>in</strong>ien.<br />

Dieser Zusammenfall von älteren Traditionen und aktuellen Veränderungen <strong>in</strong> der religiösen Landschaft ist für<br />

die Politik der Gegenwart e<strong>in</strong>e relevante Tatsache. Das Panel stellt daher die bewusst offen <strong>for</strong>mulierte Frage<br />

nach dem langen Schatten der Religion <strong>in</strong> Europa. Diese Frage signalisierte die ambivalente Lage. Sie lässt dabei<br />

offen, ob sich die Gegenwart als Teil e<strong>in</strong>er älteren Säkularisierungsgeschichte e<strong>in</strong>ordnen lässt oder ob wir es mit<br />

e<strong>in</strong>er qualitativ neuen Situation zu tun haben. Diese Frage ist für die Vergleichende Politikwissenschaft vor allem<br />

dann relevant, wenn es darum geht, die mittlerweile zahlreicheren empirischen Befunde der (bleibenden)<br />

Bedeutung von Religion und Religiosität für politische E<strong>in</strong>stellung und politisches Verhalten angemessen zu<br />

<strong>in</strong>terpretieren. Die auch politischen Bezeichnungen von E<strong>in</strong>zelnen und Gruppen als "Fundamentalisten", "streng<br />

Gläubige", "Modernisierer", "Säkularisierte" oder "Säkularisten" deuten Bruchl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong>nerhalb nicht nur europäischer<br />

Gesellschaften an, die <strong>in</strong> Zeiten zunehmender Volatilität von Wählern für Demokratien relevant s<strong>in</strong>d oder<br />

doch se<strong>in</strong> können.<br />

Das von den beiden DVPW-Arbeitskreisen "Politik und Religion" und "Wahlen und politische E<strong>in</strong>stellungen"<br />

geme<strong>in</strong>sam verantwortete Panel soll e<strong>in</strong>en Beitrag dazu leisten, die vielgestaltigen Wirkungen, die auf der Mikro-,<br />

Meso- und Makroebene von Religion und Konfession auf politische Strukturen und Prozesse, vor allem aber<br />

auf politische Handlungen und Orientierungen <strong>in</strong> Politik und Zivilgesellschaft ausgehen können, theoretischsystematisierend<br />

und empirisch-analytisch aus komparativer Perspektive aufzuarbeiten. Erbeten werden Beiträge,<br />

die sich theoretisch, methodologisch und methodisch, empirisch-quantifizierend oder fallorientiert-qualitativ<br />

mit der Frage ause<strong>in</strong>andersetzen, <strong>in</strong>wieweit und wie Religion und Konfession das politische <strong>Den</strong>ken und Handeln<br />

prägen und welche Rolle dabei die Zeitdimension und die Verflechtung von strukturellen Ebenen spielen.<br />

Angestrebt wird zudem zum e<strong>in</strong>en die systematische Variation der Vergleichse<strong>in</strong>heiten, die auch nicht-deutsche,<br />

außer-europäische und nicht-christliche religiöse wie säkulare Vergleichsgruppen mit e<strong>in</strong>bezieht.<br />

Vorschläge für Vorträge bis zum 15.4.2013 bitte an: Antonius Liedhegener (Antonius.Liedhegener@unilu.ch);<br />

Ulrich Rosar (ulrich.rosar@uni-duesseldorf.de)

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