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Während ich diese Zeilen an Sie zu schreiben versuche, lassen sich<br />

meine Blicke und Gedanken zu gerne ablenken von dem faszinierenden<br />

Geschehen vor meinem Fenster, welches auf die Terrasse im 1. Stock<br />

des Grünen Hauses, <strong>hier</strong> in Schweinfurt, hinausschaut ...<br />

Diese Terrasse ist seit einigen Wochen zu einem erklärten Versammlungsort<br />

für die uns <strong>hier</strong> umgebende Vogelwelt geworden.*<br />

Seitdem wir diese Terrasse ganz selbstverständlich unseren Gefiederten<br />

offerieren – gibt es da einen riesigen, trockenen Ast, an dem die „Sommer-<br />

Knödel” prangen – zwei Futterstellen mit Sämereien und Weichfutter<br />

entlang des Geländers – eine Vogeltränke – ein Schälchen mit Haselnüssen<br />

für die vier Eichhörnchen, die den Sprung von der nahen, großen Eiche<br />

auf unsere Terrasse leicht bewältigen ...<br />

Der geradezu euphorisierende Anblick, der sich mir erst vor wenigen Wochen nach unserem<br />

internen Umzug offenbarte, ließ mich spontan sagen: „So wünsche ich eines Tages zu sterben –<br />

im Anblick eines solch beseeligenden Schauspiels in einer solchen Intimität”...<br />

Aber zurück zum Heute: einem sonnigen Juli-Tag, an dem ich Ihnen auch von dem Tier-Leben<br />

auf unserer Terrasse berichten wollte – nicht ohne Hintergedanken freilich, möchte ich Sie doch<br />

allzu gern zur Nachahmung bei Ihnen zu Hause animieren ...<br />

Liebe <strong>Pro</strong> <strong>Animale</strong>-Freunde, jeder TROPFEN hat verständlicherweise immer die unüberhörbare<br />

Absicht und Hoffnung, für jenes oder dieses Vorhaben Ihre Unterstützung erfahren zu dürfen.<br />

Denn ohne Ihre Hilfe wäre der gesamte Radius unserer Tierschutzarbeit trotz unserer Sehnsucht<br />

nach Wiedergutmachung einer dramatischen Tier-Misere niemals möglich ...<br />

So haben wir uns heute entschloßen, Ihnen erneut unser Aufstehen für polnische Kettenhunde<br />

vor Augen zu führen. Im Turnus von 3 Jahren sind wir immer wieder mit diesem Anliegen bei<br />

Ihnen eingekehrt, und nur so war es möglich, dieses schon gewaltige <strong>Pro</strong>gramm seit 1996,<br />

also seit 17 Jahren mit steigenden Tendenz am Leben zu erhalten.<br />

Wir möchten Ihnen dieses einzigartige <strong>Pro</strong>gramm – mir ist tatsächlich kein ähnliches Vorhaben<br />

weltweit bekannt – heute nicht nur in der Schilderung der Vorher- und Nachher-Situation vorstellen,<br />

sondern Sie mit den damit unweigerlich verknüpften Konsequenzen bekannt machen,<br />

die dieses <strong>Pro</strong>gramm beinhaltet. Nach wie vor bin ich überzeugt, daß ein so differenziertes, aber<br />

auch diffiziles Unternehmen der Kernaufgabe eines eigenen Vereins bedürfte, der sich vollends<br />

der Lösung der damit verbundenen <strong>Pro</strong>blematik widmen sollte.<br />

Die möglicherweise anfangs nicht absehbaren Konsequenzen auf ein Sich-Einlassen in eine<br />

solche „Klientel” haben es dennoch nicht vermocht, im Gegenüber der Komplexität der<br />

<strong>Pro</strong>blem-stellungen unseren Rückzug zu erreichen.<br />

Um welch‘ eine problematische Konstellation handelt es sich also im vorliegenden Fall?<br />

Zum Ersten sollten wir uns vor Augen führen, daß wir <strong>hier</strong> immer in die Privatsphäre fremder<br />

Menschen eindringen müßen, und nicht selten auf schockierendes soziales Milieu treffen, daß<br />

uns nicht willkommen heißt – weisen wir doch auf Mißstände hin, deren Ursache im Verhalten<br />

der Hundebesitzer selbst liegen.<br />

Anders als in der Situation der Errettung von Tieren aus dramatischen Umständen – wie etwa<br />

auf dem Sklavenmarkt oder beim Freikauf eines Tieres vor der Tötung, wo wir es meist mit einer<br />

einzigen Konfrontation zu tun haben – handelt es sich <strong>hier</strong> um ein immer wiederkehrendes<br />

Eindringen in besagte Privatsphäre, die fast immer verbunden ist mit unseren erneuten Appellen<br />

auf ein unzulängliches Verhalten.<br />

* siehe <strong>Pro</strong>f. Dr. P. Berthold & G. Mohr: Kosmos Verlag, „Vögel füttern – aber richtig”;<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich Sie, liebe Leser, fragen: Können Sie sich vorstellen,<br />

daß die Verwirklichung eines solchen Kontrollprogramms anders als durch das Einschreiten<br />

staatlicher Instanzen <strong>hier</strong>zulande überhaupt möglich wäre? Ich glaube eher nicht ... .<br />

Halten wir uns vor Augen, daß es sich heute am Ort des Geschehens nur in den wenigsten Fällen<br />

um <strong>bitte</strong>re menschliche Armut handelt, die wir antreffen ... vielmehr steht die Gleichgültigkeit<br />

und die Fühllosigkeit gegenüber ihren Hunden bei den Besitzern im Vordergrund.<br />

Die vielgepriesene „Hilfe zur Selbsthilfe” versagt <strong>hier</strong>.<br />

Eine langjährige und treue <strong>Pro</strong> <strong>Animale</strong>-Freundin brachte in einem Brief an mich zum Ausdruck,<br />

daß die Umerziehung der betroffenen „Klientel” nach so vielen Jahren doch möglich sein<br />

sollte ... die <strong>bitte</strong>re Erfahrung zeigt bis auf wenige positive Erfahrungen, daß der Vorbild-Charakter<br />

unseres Auftretens der menschlichen Gleichgültigkeit nicht gewachsen ist. Auch zeigen<br />

Erfahrungen sozialer <strong>Pro</strong>jekte weltweit, daß der Rückzug der Initiatoren nach einem <strong>Pro</strong>zess<br />

vermeintlicher Umerziehung oftmals das Scheitern des gesamten Vorhabens zur Folge hat.<br />

Halten wir fest, daß es niemals damit getan sein kann, „nur” ein Refugium für ein Kettenhund<br />

zu errichten, um uns dann davonzumachen ...<br />

Wir brauchen die kontinuierliche Nach- und Fürsorge der einzelnen Refugien,<br />

oftmals über viele Jahre hindurch.<br />

Worum geht es bei unseren Kontrollgängen? Der Gesundheits- und Ernährungszustand des<br />

Tieres hat Priorität – je älter ein Hund wird, desto mehr bedarf er unserer Fürsorge. Tierarztbesuche<br />

vor Ort, oder das Verbringen des Hundes in die Klinik stehen an. Ambulante Behandlungen,<br />

wie innere und äußere Entparasitierung oder das Versorgen mit Medikamenten sind an der<br />

Tagesordnung. Dazu kommen Zusatzleistungen, wie die Fütterung besonders vernachlässigter<br />

Hunde, die Durchführung kleinerer Reparaturen oder selbst die Säuberung des Refugiums.<br />

Scheint Ihnen dies, liebe <strong>Pro</strong> <strong>Animale</strong>-Freunde, übertrieben? Mitnichten! All dies gehört zusammen<br />

und bedingt den Erfolg oder Misserfolg dieses <strong>Pro</strong>jekts.<br />

Das <strong>Pro</strong>gramm für polnische Kettenhunde ist aufwendig, kostenintensiv und verlangt den Einsatz<br />

gewappneter Mitarbeiter, die willens sind, sich immer wieder solchen Konfrontationen<br />

auszusetzen. Aus diesem Grund müßen wir Sie, liebe Freunde, immer wieder um Ihre Unterstüt-<br />

zung bei der Durchführung dieses <strong>Pro</strong>gramms <strong>bitte</strong>n.<br />

Spezielle Sterntaler für die Nach- und Fürsorge ehemaliger Kettenhunde<br />

bilden heute das Fundament des <strong>Pro</strong>gramms.<br />

15 Euro pro Refugium haben wir heute durchschnittlich monatlich veranschlagt,<br />

um eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten, und deshalb erlaube ich mir,<br />

Sie heute um die Übernahme eines solchen Sterntalers erneut zu <strong>bitte</strong>n ...<br />

Wir haben nicht vor, den Radius unseres <strong>Pro</strong>gramms weiter auszudehnen und werden nur in<br />

gravierenden Notfällen erneut einschreiten – zumal wir uns nach den Erfahrungen des letzten,<br />

verheerenden Winters entschlossen haben, 34 irreparable Refugien komplett abzubauen und<br />

neu zu errichten (siehe Seite 8).<br />

Ich möchte nun meine Tochter Natascha <strong>bitte</strong>n, Sie durch die folgenden Seiten zu begleiten –<br />

ist sie es doch, die sich um die effektive Durchsetzung unseres <strong>Pro</strong>gramms vor Ort und <strong>hier</strong> im<br />

Hause bemüht.<br />

Mir ist bewußt, liebe Lesende, daß dieses Geschehen durchaus eine gewisse Belastung für Sie<br />

darstellt. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen anschließend eine besondere Freude bereiten:<br />

Wir lassen für Sie die diesjährige Pfingstfahrt unserer Tier-Paten nach Polen mit vielen glücklichen<br />

Momenten noch einmal Revue passieren.<br />

Von Herzen grüße ich Sie, liebe <strong>Pro</strong> <strong>Animale</strong>-Freunde,<br />

über die Maßen dankbar für Ihre Treue ...<br />

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