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Bauen und Wohnen - Verlagsbeilagen des Nordbayerischen Kurier

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<strong>Bauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wohnen</strong><br />

Das <strong>Kurier</strong>-Magazin für Wohnqualität<br />

Holz <strong>und</strong> Farbe:<br />

Zu Hause im Bad<br />

Bauherrenwunsch:<br />

Ges<strong>und</strong>es <strong>Wohnen</strong><br />

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Eine <strong>Kurier</strong>-Verlagsbeilage im September 2013


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Schausonntag 13.00 –17.00 Uhr (keine Beratung, kein Verkauf)


Aus dem Inhalt<br />

Planen-<strong>Bauen</strong>-Modernisieren<br />

4 Ges<strong>und</strong>es <strong>Wohnen</strong><br />

8 Aufräumen <strong>und</strong> aufhübschen: Immobilienverkauf<br />

15 Bei Verkauf: Ausweispflicht<br />

20 Garten: Naturstein aus der Region<br />

22 Tapetentrends 2013/14<br />

25 Wintergarten: Paradies hinter Glas<br />

31 Neue Fenster -richtig lüften<br />

Ausgezeichnetes Design 10<br />

Heizung-Sanitär-Elektro<br />

38 Lichtplanung: Stimmungsmacher<br />

40 Heißes Design: Heizkörper<br />

42 Kleine Begriffsk<strong>und</strong>e: Öfen<br />

44 Der Winter kommt: Heizung optimieren<br />

46 Zentrale <strong>und</strong> dezentrale Warmwasseranlagen<br />

48 Mit Wasser heilen: Hydrotherapie<br />

49 Holz <strong>und</strong> Farbe machen Bäder gemütlicher<br />

52 Kleiner Ort mit großer Wirkung: Gäste-WC<br />

56 Schwellenlos <strong>und</strong> barrierefrei: Duschen<br />

Mit Farbe gegen den Blues 28<br />

Impressum<br />

<strong>Bauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wohnen</strong> –Verlagsbeilage am 27. September 2013<br />

Verlag: Nordbayerischer <strong>Kurier</strong> GmbH &Co. Zeitungsverlag KG,<br />

Theodor-Schmidt-Str. 17, 95448 Bayreuth<br />

Druckauflage: 35 700 Exemplare, Anzeigenleitung: Andreas Weiß<br />

Redaktion: Joachim Braun (verantw.), Marion Göhl<br />

Titelbild: Burgbad<br />

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3


Foto: Dena<br />

Bauherrenwunsch:<br />

ges<strong>und</strong>es <strong>Wohnen</strong><br />

„Wer sichergehen will, dass nur unbedenkliche Baustoffe zum Einsatz kommen, von denen keine<br />

Gefahren für die Ges<strong>und</strong>heit der Bewohner oder die Umwelt ausgehen, sollte im Bauvertrag<br />

strenge Ökokriterien festschreiben“, rät Architekt Sven Haustein.<br />

„Ein ges<strong>und</strong>es Eigenheim ist leider keine<br />

Selbstverständlichkeit“, warnt der erfahrene<br />

Architekt Haustein von der Bausparkasse<br />

Schwäbisch Hall. „Die wenigsten Häuslebauer<br />

machen sich bewusst, dass die Art, wie<br />

wir heute wohnen, sich weit entfernt hat von<br />

natürlichen oder biologisch unbedenklichen<br />

Oberflächen.“ Mögliche Folgen dieser Standardwohnweise<br />

sind etwa Schimmel oder<br />

Schwarzfärbungen, insbesondere über Heizungen<br />

<strong>und</strong> Lampen, das sogenannte Fogging.<br />

Die heute übliche fugendichte Bauweise<br />

hat zudem den Nebeneffekt, dass von<br />

Möbeln, Fußböden, Wand- <strong>und</strong> Türbeschichtungen<br />

abgegebene Gift- <strong>und</strong> Schadstoffe<br />

ebenfalls langfristig die Raumluft anreichern.<br />

Aber: „Wer ein Problem- <strong>und</strong> Qualitätsbewusstsein<br />

entwickelt hat, kann sein<br />

Zuhause entsprechend planen <strong>und</strong> einrichten“,<br />

sagt Haustein <strong>und</strong> nennt fünf goldene<br />

Regeln für ges<strong>und</strong>es <strong>Bauen</strong>. Seine Tipps:<br />

4


Vorher fragen statt hinterher<br />

meckern<br />

Reden Sie von Anfang an Klartext: Fragen<br />

Sie Architekten oder Bauträger nach Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Zertifizierungen, lassen Sie<br />

sich Referenzprojekte nennen oder zeigen.<br />

Aber nicht von Titeln allein blenden lassen<br />

–dieBezeichnung„Baubiologe“etwaistnicht<br />

gesetzlich geschützt. Machen Sie Ihrem<br />

Baupartner –soweit möglich –auch klare<br />

Vorgaben. Beispiel: Gibt es in der Baufamilie<br />

Allergiker? Dann übergeben Sie dem<br />

Architekten oder Bausachverständigen ein<br />

Attest eines Wohnmediziners <strong>und</strong> lassen Sie<br />

im Bauvertrag festschreiben, vor welchen<br />

Allergien die Bewohner geschützt werden<br />

müssen <strong>und</strong> welche Inhaltsstoffe keinesfalls<br />

verbaut werden dürfen.<br />

Planer <strong>und</strong> Handwerker<br />

sorgfältig auswählen<br />

Nur wenn alle am Hausbau Beteiligten sich<br />

in allen Planungs- <strong>und</strong> Bauphasen an klar<br />

definierte Kriterien für die ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Qualität halten, können die Eigentümer am<br />

Ende –imwahrsten Sinne <strong>des</strong> Wortes –unbelastet<br />

durchatmen. Bei der Auswahl von<br />

Fachplanern <strong>und</strong> Handwerkern kann es hilfreich<br />

sein, auf Zertifikate zu achten, die inzwischen<br />

von verschiedenen Institutionen<br />

vergeben werden. Allerdings sind nur sehr<br />

wenigeBauschaffendebereitszertifiziert.Ob<br />

sich Fachhandwerksbetriebe wirklich gut mit<br />

Baustoffen <strong>und</strong> Verarbeitungskriterien für<br />

ges<strong>und</strong>es <strong>Bauen</strong> auskennen, können daher<br />

eher Referenzen <strong>und</strong> ausführliche Gespräche<br />

klären. Auch sollten eventuelle<br />

Haftungsansprüche im Bauvertrag unmissverständlich<br />

geregelt werden.<br />

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<strong>und</strong> in Kombination Solaranlagen<br />

zurHeizungsunterstützung. Gezahlt<br />

werden:<br />

Für Erdgas-Brennwertheizung<br />

Etagenheizung: 200 Euro<br />

Ein-, Zwei- oder<br />

Dreifamilienhaus: 350 Euro<br />

Mehrfamilienhausmit mehr als<br />

drei Wohnungen sowieGewerbebetriebe:<br />

500 Euro<br />

Für Kombination Erdgas-Brennwertheizungmit<br />

Solaranlagezur<br />

Unterstützungder Heizung:<br />

Ein-, Zwei- oder<br />

Dreifamilienhaus: 500 Euro<br />

Mehrfamilienhausmit mehr als<br />

drei Wohnungen sowie<br />

Gewerbebetriebe: 750 Euro<br />

1.000 Euro für<br />

Mini-BHKW<br />

Die BEW bezuschusst je<strong>des</strong> neu<br />

installierte, mit Erdgas betriebene<br />

Mini- oder Mikro-Blockheizkraftwerk<br />

(bis 50 kW elektrische Leistung)<br />

mit 1.000 Euro (inkl. MwSt.).<br />

Zuschussbedingung ist das Bestehen<br />

oder der Abschluss eines<br />

Erdgasliefervertrags mit der BEW<br />

<strong>und</strong> die Aufnahme <strong>des</strong> Gas-<br />

bezugs bis spätestens<br />

31. Dezember 2013.<br />

Der Zuschussantrag<br />

muss vor Ausführung<br />

der Maßnahme <strong>und</strong> bis<br />

spätestens 31. Oktober 2013 bei<br />

der BEW abgegeben, die Anlage<br />

bis 31. Dezember 2013 in Betrieb<br />

genommen werden. Hinweis: Die<br />

Fördermittel sind begrenzt <strong>und</strong> die<br />

Zuteilung erfolgt nach dem Datum<br />

<strong>des</strong>Antragseingangs.<br />

BEW-Energieberater Hans-Jürgen Heinz.<br />

INFO<br />

Interessierte wenden sich!<br />

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Hans-JürgenHeinz, Telefon<br />

0921 600-560.Erberät ausführlich<strong>und</strong><br />

hält Förderanträge<br />

bereit.Infos <strong>und</strong>Anträge<br />

zumHerunterladen gibt es<br />

außerdem im Internet unter<br />

www.bew-energie.de.<br />

5


Auf Ökogütesiegel achten.<br />

Für die Ökozertifizierung von Baustoffen<br />

gibt es bisher keine einheitlichen Regelungen.<br />

Dementsprechend viele verschiedene<br />

Prüfzeichen gibt es, die nur<br />

schwer miteinander vergleichbar sind. So<br />

sagt zum Beispiel das TÜV-ASG-Siegel „nur“<br />

etwas über den Schadstoffgehalt der Materialien<br />

aus –für den Bauherrn jedoch das<br />

wichtigste Kriterium. Das ebenfalls vom<br />

TÜV vergebene Umweltsiegel UT 21 bekommen<br />

dagegen nur Baustoffe, die während<br />

ihres gesamten Lebenszyklus umweltschonend<br />

sind. Wer ges<strong>und</strong> bauen will,<br />

sollte mit einem erfahrenen Architekten<br />

Min<strong>des</strong>tstandards für schadstofffreie Materialien<br />

schriftlich vereinbaren.<br />

Verwendete Inhaltsstoffe dokumentieren<br />

Idealerweise sollte der Bauherr bei Abnahme<br />

<strong>des</strong> fertigen Eigenheims eine Liste aller<br />

tatsächlich verarbeiteten Inhaltsstoffe erhalten.<br />

Voraussetzung dafür ist eine entsprechende<br />

Klausel im Bauvertrag, die alle<br />

am Bau Beteiligten zu einer solchen Dokumentation<br />

verpflichtet.<br />

Bauqualität durch Sachverständige<br />

sichern<br />

R<strong>und</strong> 3,4 Milliarden Euro –mehr als 13 Prozent<br />

<strong>des</strong> gesamten Bauvolumens –werden<br />

nach Angaben der Gesellschaft für Technische<br />

Überwachung (GTÜ) je<strong>des</strong> Jahr nur für<br />

die Beseitigung von Fehlern am Bau aufgewendet.<br />

Sinnvoll kann daher eine baubegleitende<br />

Qualitätssicherung durch einen<br />

öffentlich bestellten <strong>und</strong> vereidigten Bausachverständigen<br />

sein, <strong>des</strong>sen baubiologische<br />

Versiertheit man vorab klären sollte. Er<br />

kontrolliert <strong>und</strong> protokolliert den laufenden<br />

Baufortschritt <strong>und</strong> kann unter Umständen<br />

rechtzeitig korrigierend eingreifen.<br />

Die Abrechnung erfolgt in der Regel nach variablen<br />

St<strong>und</strong>ensätzen. Sicher ist: Die Kosten<br />

für den externen Kontrolleur sind im<br />

Zweifelsfall geringer als für die Beseitigung<br />

von ges<strong>und</strong>heitsgefährdenden <strong>und</strong> bautechnischen<br />

Fehlern.<br />

INFO: www.baubiologie.de<br />

red<br />

Foto: Adler Parkett<br />

6


Gewährleistung schriftlich einfordern<br />

Die im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)<br />

geregelte Gewährleistungsfrist beginnt<br />

mit der Abnahme der Arbeit <strong>des</strong><br />

Handwerkers. Sie dauert im Normalfall<br />

fünf Jahre, wenn große Leistungen damit<br />

verb<strong>und</strong>en sind wie ein Neubau<br />

oder eine Sanierung. Wird etwas nur<br />

repariert, ein Teil ausgetauscht oder<br />

gewartet, läuft die Frist zwei Jahre.<br />

Darauf weist die Innung Sanitär Heizung<br />

Klempner Klima in Berlin hin.<br />

In dieser Zeit nach der Abnahme haben<br />

Hausbesitzer die Möglichkeit, Mängel<br />

beim Hausbau auszumachen <strong>und</strong> kostenlos<br />

beheben zu lassen, erläutert der<br />

Verband Privater Bauherren. Daher<br />

sollten sie auch in dieser Zeit regelmäßig<br />

auf Fehlersuche gehen. Der<br />

Hausbesitzer muss den Mangel<br />

schriftlich rügen <strong>und</strong> dem Handwerker<br />

eine angemessene Frist zu Beseitigung<br />

einräumen.<br />

Zur Abnahme gehört ein Protokoll.<br />

Darin werden alle direkt bei der Begutachtung<br />

der Arbeit oder der Begehung<br />

der Baustelle gef<strong>und</strong>enen Mängel aufgelistet.<br />

Sind diese gravierend, sollte die<br />

Leistung nicht akzeptiert werden -der<br />

Bau wird nicht abgenommen. dpa<br />

INFO: Internet -Broschüre Bauabnahme<br />

unter http://dpaq.de/cD51s<br />

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7


Aufräumen <strong>und</strong> aufhübschen<br />

Die Nachfrage nach Immobilien boomt <strong>und</strong> die Preise steigen. Wer jetzt verkauft, will davon profitieren<br />

<strong>und</strong> einen möglichst hohen Preis erzielen -auch wenn das Haus nicht mehr top in Schuss<br />

ist. Welche Investitionen sich für Eigentümer lohnen.<br />

Wer derzeit eine Immobilie in guter Lage<br />

verkaufen will, hat beste Chancen. In vielen<br />

Städten ist die Nachfrage groß, auch<br />

nach alten Häusern mit Mängeln. Doch es<br />

gibt auch Gegenden, in denen wenige kaufen<br />

wollen. Lohnt es sich hier für Verkäufer,<br />

kleine Mängel zu beheben, um einen<br />

besseren Preis zu erzielen? Experten schätzen,<br />

dass sich Investitionen nur selten auszahlen.<br />

Denn den Geschmack <strong>des</strong>sen, der<br />

am Ende kauft, kenne der Verkäufer<br />

schließlich nicht.<br />

Der Kauf einer Bestandsimmobilie ist in<br />

Deutschland der bei Weitem häufigste Fall.<br />

Gebrauchtimmobilien machen nach Angaben<br />

<strong>des</strong> Immobilienverbands Deutschlands<br />

(IVD) in Berlin mehr als 80 Prozent<br />

<strong>des</strong> Marktes aus -vier von fünf Immobilien<br />

werden nicht zum ersten Mal verkauft.<br />

Der Verkäufer hat also einen großen<br />

Einfluss auf das, was er anbietet. „Auch<br />

für Immobilien gilt: Für den ersten Ein-<br />

druckgibteskeinezweiteChance“,sagtIVD-<br />

Sprecher Jürgen Michael Schick. Er rät daher,<br />

ganz ähnlich vorzugehen wie beim Autoverkauf:<br />

„Den Wagen fahren Sie ja auch<br />

erst mal in die Waschanlage.“<br />

VonumfassendenModernisierungenrätder<br />

IVD in der Mehrzahl der Fälle eher ab. „Das<br />

Geld, das Verkäufer hineinstecken, bekommen<br />

sie in der Regel nicht wieder heraus.“<br />

Schick empfiehlt Verkäufern, sich im<br />

Zweifel individuell beraten zu lassen. Denn<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich sei es schwer zu beantworten,<br />

ob sich etwa mit dem Einbau einer neuen<br />

Heizanlage für 10 000 Euro ein um mehr<br />

als 10 000 Euro höherer Kaufpreis erzielen<br />

lasse. Ähnliches gelte für Einbauküche,<br />

Fassadenanstrich oder die Erneuerung <strong>des</strong><br />

Dachs. Solche Beratungen bieten auch Immobilienmakler<br />

an.<br />

Gänzlich unabhängig sind Sachverständige,<br />

die sich zum Beispiel über Berufsverbände<br />

oder die Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern<br />

finden lassen. Sie können ein<br />

Verkehrswertgutachten erstellen. „Weniger<br />

als ein komplettes Gutachten kosten<br />

Beratungen“, sagt Bernhard Bischoff, Vizepräsident<br />

<strong>des</strong> B<strong>und</strong>esverbands öffentlich<br />

bestellter <strong>und</strong> vereidigter sowie qualifizierter<br />

Sachverständiger (BVS) in der<br />

Hauptstadt.<br />

Auch er hat seine Zweifel daran, ob sich größere<br />

Investitionen kurz vor dem Hausver-<br />

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Fotos: Perfecta Fenster, Homesolute<br />

kauf auszahlen. „Es kann günstiger sein,<br />

wenn das Haus mit einem kaputten Dach<br />

den Besitzer wechselt. Denn der Käufer hat<br />

meist ganz eigene Vorstellungen davon, wie<br />

er das Haus ausstatten möchte.“ Und der<br />

Käufer kann für Modernisierungsausgaben<br />

steuerliche Vorteile geltend machen -das<br />

kann der Verkäufer nicht. Bischoff betont<br />

außerdem, dass es sich um Betrug handelt,<br />

wenn zum Beispiel Farbe über Wasserflecken<br />

gestrichen wird, „damit man sie drei<br />

Wochen nicht sieht“ oder „Risse zugekleistert“<br />

werden.<br />

Hartmut Schwarz von der Verbraucherzentrale<br />

Bremen rät Verkäufern zumin<strong>des</strong>t<br />

zu einer Maßnahme: „Immer mehr Käufer<br />

achten heute auf einen niedrigen Energieverbrauch.<br />

Sollte kein Energieausweis für<br />

das Haus vorliegen, muss er ausgestellt<br />

werden -<strong>und</strong> wenn er eine mangelhafte<br />

Dämmung ausweist, kann das den Preis<br />

schmälern.“ Hintergr<strong>und</strong> seiner Einschätzung<br />

sei auch, dass „immer mehr Banken<br />

den Energieausweis als Gr<strong>und</strong>lage einer Finanzierung<br />

verlangen“. Außerdem sei der<br />

Energieverbrauch einer Immobilie zentral<br />

auch für den neuen Eigentümer -<strong>und</strong> anders<br />

als bei Dachschindeln, Fensterrahmen<br />

oder Heizungstyp völlig unabhängig<br />

von seinem individuellen Geschmack.<br />

Eine schlechte Dämmung bedeutet Modernisierungen<br />

bei Fenstern sowie die<br />

Dämmung von Fassade <strong>und</strong> Dach, zählt<br />

Schwarz auf. Heizungsmodernisierungen<br />

betreffen eher wenige Eigentümer. „Banken<br />

setzen die technische Lebensdauer von<br />

Heizungsanlagen heute bei deutlich mehr<br />

als 20 Jahren an“, sagt Schwarz. „Es muss also<br />

schon ein sehr altes Haus sein, bei dem<br />

hier eine Investition anstehen könnte.“<br />

Größere Mängel würde er beheben lassen.<br />

Dazu zählt er etwa alte Bleirohre <strong>und</strong> <strong>und</strong>ichte<br />

Stellen im Dach - solche Dinge<br />

könnten das Haus unattraktiv machen <strong>und</strong><br />

potenzielle Käufer abschrecken.<br />

In Gegenden, wo wenige kaufen wollen,<br />

geht der IVD von einer Vermittlungsdauer<br />

von einem halben bis einem Jahr aus. Vor allem<br />

hier kann es sich lohnen, das Haus für<br />

Besichtigungen herzurichten.<br />

dpa<br />

INFO: Sachverständigenverzeichnis der Industrie-<br />

<strong>und</strong> Handelskammern unter<br />

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der VR-Bank Bayreuth, gibt nach über<br />

20 erfolgreichen Jahren die Verantwortung für<br />

das Immobiliengeschäft an seinen Nachfolger<br />

weiter. Inseine Fußstapfen tritt Bankbetriebswirt<br />

Eric Hackenschmidt,der bisher <strong>und</strong> auch künftig<br />

als Baufinanzierungsspezialist im Haus tätig ist. __<br />

Die VR-Bank Bayreuth sieht dies als eine vorbereitende<br />

Maßnahme im Hinblick auf den<br />

Ruhestand von Herrn Bialas in ca. zwei Jahren.<br />

Bis dahin wird erals Leiter Baufinanzierung <strong>und</strong><br />

Geschäftsführer der Service GmbH der VR-Bank<br />

Bayreuth weiterhin tätig sein. _________________<br />

„Ich freue mich auf meine neue Aufgabe <strong>und</strong><br />

darauf mit Ihnen Ihren Traum vom eigenen<br />

Wohnglück zu verwirklichen. Gerne stehe ich<br />

Ihnen zur Realisierung Ihrer Vorhaben mit Rat<br />

<strong>und</strong> Tatzur Seite“, so Eric Hackenschmidt.<br />

9


Mit dem „Golden Cube“ werden die Besten ausgezeichnet: 2012 überzeugte ein Fertighaus der Firma Schwörer Haus in den Kategorien Architektur, Ökologie<br />

<strong>und</strong> Technik. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt genügend Strom für den eigenen Heizungs- <strong>und</strong> Warmwasserbedarf <strong>und</strong> erzielt darüber<br />

hinaus zusätzlich einen Energieüberschuss.<br />

Fotos: Schwörer Haus/Heiner Orth<br />

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„Ökologisch vorbildlich, architektonisch überzeugend<br />

<strong>und</strong> innovativ im Bereich der Haustechnik“ –solautet<br />

das Fazit der Fachjury, die den renommierten Preis <strong>des</strong><br />

Deutschen Holzfertigbaus „Golden Cube“ 2012 an die<br />

Firma Schwörer-Haus verliehen hat. Der „Energiewürfel“,<br />

der in Zusammenarbeit mit Europas führendem<br />

Wohnmagazin „Schöner <strong>Wohnen</strong>“ <strong>und</strong> dem Architekten<br />

Jürgen Lohmann entstand, ist ein zweigeschossiger<br />

Kubus, der durch den Mix aus Putz, Holz <strong>und</strong> Photovoltaikmodulen<br />

in der Fassade aufgelockert wird.<br />

Dank der Photovoltaikanlage wird nicht nur genügend<br />

Strom für den eigenen Heizungs- <strong>und</strong> Warmwasserbedarf<br />

erzeugt, sondern zusätzlich ein jährlicher<br />

Energieüberschuss erzielt, der ausreicht, um beispielsweise<br />

einen Elektroroller 14 000 Kilometer weit<br />

zu fahren. Insgesamt hat der Energiewürfel einen<br />

Energiebedarf von 22,1 Kilowattst<strong>und</strong>en, ist also sehr<br />

energieeffizient. „Eine echte ökologische Alternative“<br />

<strong>und</strong> „überdurchschnittlich“ nennt <strong>des</strong>halb auch Jurymitglied<br />

<strong>und</strong> Architekturprofessor Georg Sahner das<br />

Konzept. Daneben überzeugten ihn <strong>und</strong> die übrigen<br />

Jurymitglieder die architektonische Gestaltung sowie<br />

der Gr<strong>und</strong>riss. Bodentiefe Verglasungen sorgen im Innern<br />

für viel Licht. Dennoch fühlten sich die Bewohner<br />

geschützt, nicht präsentiert, wie Sahner betont. Die<br />

Innengestaltung, die in Kooperation mit dem Wohnmagazin<br />

„Schöner <strong>Wohnen</strong>“ entstand, vermittelt zudem<br />

durch Holzböden <strong>und</strong> -möbel eine helle <strong>und</strong><br />

warme Atmosphäre.<br />

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Moderne Raumaufteilung: Die Bewohner fühlen sich trotz großer<br />

Fensterflächen nicht wie auf dem Präsentierteller.<br />

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11


Auch bei Neubau Prüfung sinnvoll<br />

Luftdichtheit kurz vor Ende der Dachsanierung messen lassen<br />

Lassen Hausbesitzer ihr Dach wärmedämmen,<br />

sollten sie kurz vor Abschluss der<br />

Arbeiten eine Luftdichtigkeitsmessung<br />

vornehmen. Der beste Zeitpunkt dazu sei,<br />

wenn die sogenannte Dampfbremsfolie<br />

noch nicht vollständig zugedeckt ist, erläutert<br />

der Energieberater Horst Frank von<br />

der Verbraucherzentrale Mecklenburg-<br />

Vorpommern. So können Eigentümer beizeiten<br />

Lecks in der Dämmung aufspüren,<br />

<strong>und</strong> noch während der laufenden Sanierung<br />

ausbessern lassen.<br />

Eine gute <strong>und</strong> umfassende Wärmedämmung<br />

trägt dazu bei, dass Dachwohnungen<br />

im Sommer nicht überhitzen <strong>und</strong> im<br />

Winter nicht zu stark auskühlen. Auch Zugluft<br />

<strong>und</strong> Schäden durch Feuchtigkeit lassen<br />

sich damit vermeiden <strong>und</strong> Energiekosten<br />

einsparen. Fachleute spüren die Lücken<br />

in der Dämmung auf, indem sie an<br />

der Gebäudeaußentür ein Gebläse installieren,<br />

das einen bestimmten Winddruck auf<br />

dasHauserzeugt.ZeitgleichempfiehltFrank<br />

eine Innen-Thermographie als weitere<br />

Messmethode, um die Luftdichtheit zu testen<br />

<strong>und</strong> <strong>und</strong>ichte Stellen zu finden.<br />

Auch wer in Kürze einen schlüsselfertigen<br />

Neubau übernimmt, sollte diese Tests an<br />

dem Gebäude machen lassen, empfiehlt der<br />

Verband Privater Bauherren (VPB) in Berlin.<br />

Denn dort könne es sein, dass Fenster<br />

<strong>und</strong> Türen nicht luftdicht in die Mauern eingepasst<br />

worden sind oder die Übergänge<br />

von Wand zum Dach Luft durchlassen. Am<br />

besten beauftragen Bauherren selbst einen<br />

unabhängigen Bausachverständigen<br />

mit diesen Untersuchungen -schriftlich zusichern<br />

lassen-, auch wenn das Bauunternehmen<br />

sie als Teil ihres Leistungspakets<br />

anbietet. Außerdem sollte sich jeder Häuslebauer<br />

die Ergebnisse <strong>des</strong> sogenannten<br />

Blower-Door-Tests <strong>und</strong> der Thermographie<br />

erklären <strong>und</strong> aushändigen lassen.<br />

Die Handwerker auf dem Bau oder am Dach<br />

müssen Verbraucherschützer Frank zufolge<br />

sicherstellen, dass eine dauerhafte<br />

Luftdichtheit gewährleistet ist. Mit der<br />

Fachunternehmererklärung bestätigen sie<br />

außerdem, dass die geleisteten Arbeiten der<br />

geltenden Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) entsprechen. Nachweisen müssten<br />

sie das allerdings nicht.<br />

dpa<br />

INFO: Energieberatung der Verbraucherzentralen<br />

unter http://dpaq.de/33fDk,<br />

Expertensuche über die Deutsche Energie-<br />

Agentur (Dena) unter www.energie-effizienz-experten.de,<br />

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Do. <strong>und</strong> Fr. 9bis 12 Uhr, Mi. 14 bis 17 Uhr)<br />

Ziegel contra „Backofen-Effekt“<br />

Die eigenen vier Wände können<br />

in der warmen Jahreszeit<br />

schnell zur Qual werden.<br />

Gr<strong>und</strong> dafür ist oftmals zu geringer<br />

baulicher Hitzeschutz.<br />

Sommerliche Wärmeschutzmaßnahmen<br />

helfen, einer<br />

Überhitzung vorzubeugen.<br />

Dazu gehört zuallererst die<br />

Wahl <strong>des</strong> richtigen Wandbaustoffs.<br />

Architekten <strong>und</strong> Planer<br />

empfehlen Poroton-Ziegel, die<br />

stromfressende Klimaanlagen<br />

entbehrlich machen.<br />

In mediterranen Regionen ist<br />

man bereits seit tausenden<br />

Jahren vom Ziegel überzeugt.<br />

Trotz sengender Hitze bleiben<br />

dort Temperaturen im Inneren<br />

dank der hohen Wärmespeicherfähigkeit<br />

angenehm<br />

niedrig. Auch bei uns kann<br />

man davon profitieren. Die<br />

Luftporen- <strong>und</strong> Kapillarstruktur<br />

der Poroton-Ziegel funktionieren<br />

hierbei wie eine natürliche<br />

Klimaanlage. Die Steine<br />

„saugen“ die Wärme förmlich<br />

tagsüber auf, speichern<br />

<strong>und</strong> geben sie bei sinkender<br />

Außentemperatur zeitversetzt<br />

ab. Sie gleichen jedoch nicht<br />

nur Temperaturschwankungen<br />

aus, sondern wirken durch ihr<br />

kapillares Gefüge auch feuchteregulierend.<br />

Neben der Wahl <strong>des</strong> richtigen<br />

Wandbildners sollte für<br />

einen minimalen Wärmeeintrag<br />

die Verglasung auf eine<br />

sinnvolle Größenordnung<br />

von maximal 40 Prozent beschränkt<br />

werden. Auch große<br />

Dachüberstände, Loggien,<br />

außen liegende Jalousetten,<br />

Markisen <strong>und</strong> eine natürliche<br />

Verschattung durch Bäume<br />

oder hohe Hecken haben sich<br />

bewährt.<br />

Wer sich für ein Ziegelhaus<br />

entscheidet, kann getrost auf<br />

die Klimaanlage verzichten<br />

<strong>und</strong> schont damit seinen<br />

Stromzähler.<br />

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Bei Verkauf: Ausweispflicht<br />

Wechselt eine Immobilie den<br />

Eigentümer oder wird sie vermietet,<br />

muss ein Energieausweis<br />

vorgelegt werden.<br />

Wer sein Haus verkaufen will, sollte zunächst<br />

einen Energieausweis beantragen.<br />

Dieser muss Interessenten bei der Besichtigung<br />

vorlegt werden können -spätestens<br />

auf Nachfrage, wie die Deutsche<br />

Energie-Agentur (Dena) in Berlin erläutert.<br />

Ausgenommen sind Besitzer von<br />

denkmalgeschützten Häusern. Allerdings<br />

rät der Verband Privater Bauherren (VPB)<br />

in Berlin, sich dies von der zuständigen<br />

Denkmalbehörde bestätigen zu lassen.<br />

Die Ausweise werden immer für das gesamte<br />

Gebäude ausgestellt. Soll eine Eigentumswohnung<br />

verkauft werden, muss<br />

die Wohneigentümergemeinschaft den<br />

Energieausweis bei einem dafür qualifizierten<br />

Experten in Auftrag geben.<br />

Verbände fordern derzeit die Überarbeitung<br />

<strong>des</strong> Energieausweises. Er soll eine vertikale<br />

farbliche Staffelung nach Effizienzklassen<br />

-wie man dies von Elektrogeräten<br />

kennt -bekommen, so das Bündnis Energieausweis.<br />

Bislang zeigt ein Pfeil auf einer<br />

waagrechten Farbskala an, wie effizient das<br />

Energieausweise: Hier sind Energieberater gefragt, sie informieren neutral.<br />

Foto: Dena<br />

Gebäude ist. Schwierig ist für den Benutzer,<br />

dass es im Ausweis zwei Skalen gibt: eine<br />

für die bedarfsorientierten Angaben <strong>und</strong><br />

eine für die Verbrauchswerte.<br />

Der VERBRAUCHSAUSWEIS basiert laut<br />

VPB auf dem Energieverbrauch der Bewohner<br />

in den zurückliegenden drei Jahren<br />

Für den BEDARFSAUSWEIS nimmt ein<br />

Fachmann die baulichen Bestandteile <strong>des</strong><br />

Gebäu<strong>des</strong> <strong>und</strong> die Pläne unter die Lupe.<br />

Hierzu gehört auch, dass der Experte Empfehlungen<br />

für Sanierungen gibt, oder konkret<br />

sagt, warum es keine gibt. Das soll Käufern<br />

helfen, zu erkennen, wie viel Geld sie<br />

<strong>und</strong> wird auf Basis der Heizkostenab-<br />

in das Gebäude investieren müssen. dpa<br />

rechnungen erstellt. Hier zählen die Gewohnheiten<br />

der Verbraucher: Wer beispielsweise<br />

viel unterwegs ist, heizt weniger,<br />

<strong>und</strong> eine vierköpfige Familie verbraucht<br />

auch mehr Energie als ein Zweipersonenhaushalt.<br />

Ein neuer Mieter oder<br />

INFO: -VPB zum Energieausweis<br />

http://dpaq.de/WC7Kf<br />

-Aussteller von Energieausweisen<br />

http://dpaq.de/bNVKr<br />

-Expertenliste unter www.energie-effizienz-experten.de<br />

ein Käufer könnten also nicht darauf<br />

schließen, ob die Werte auch für ihn gelten<br />

werden, so der VPB.<br />

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Recht: Oberflächliche Mängelbeseitigung kann den Wert einer<br />

Immobilie mindern<br />

Wird die Ursache <strong>des</strong> Mangels bei einer<br />

Immobilie nicht beseitigt, kann ein sogenannter<br />

merkantiler Minderwert entstehen,<br />

erklärt die Arbeitsgemeinschaft<br />

für Bau- <strong>und</strong> Immobilienrecht (ARGE<br />

Baurecht) im Deutschen Anwaltverein<br />

(DAV). Dieser Begriff wird häufig im Zusammenhang<br />

mit Blechschäden am Auto<br />

verwendet. Er bezeichnet den Wertverlust,<br />

der entsteht, weil das Auto als Unfallwagen<br />

selbst nach fachmännischer<br />

Reparatur weniger wert ist.<br />

Das lässt sich auch auf Mängel an Gebäude<br />

übertragen. Die Basis dafür bietet<br />

ein Urteil <strong>des</strong> B<strong>und</strong>esgerichtshofs<br />

(Az.: VII ZR 84/10). Dabei ging es um einen<br />

Baumangel, der sich in Form von<br />

Putzrissen auf der Fassade zeigte. Im<br />

konkreten Fall wurden die Risse beseitigt,<br />

nicht aber deren Ursache. Schuld an<br />

den Rissen waren Schwind- oder Setzprozesse,<br />

die am Anfang durchaus üblich<br />

sind, aber in der Regel mit der Zeit abklingen.<br />

Sind diese Prozesse nicht beendet,<br />

kann der Schaden also immer wieder<br />

auftreten.<br />

Im konkreten Fall konnte dieses Risiko<br />

neuer Risse nicht ausgeschlossen werden.<br />

Das mindert unter Umständen den<br />

Wert <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>. Will der Besitzer<br />

seine Immobilie später einmal verkaufen,<br />

muss er den Käufer nämlich auf das<br />

Problem hinweisen. Der wiederum wird<br />

wegen <strong>des</strong> Mangels möglicherweise weniger<br />

bezahlen wollen, erläutern die<br />

Rechtsexperten.<br />

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An später denken<br />

Mit Baukastensystemen lässt sich leichter auf veränderte Lebensumstände reagieren.<br />

Foto: Schwörer Haus<br />

Wer ein Haus baut, sollte sich schon früh<br />

überlegen, wie er in einigen Jahrzehnten<br />

leben möchte. Sind später die Kinder aus<br />

dem Haus, kann ein schon entsprechend<br />

angelegter Gr<strong>und</strong>riss leichter umgebaut<br />

werden. Das sollten auch Käufer von<br />

Fertighäusern bedenken. Hersteller hätten<br />

entsprechende variable Baukonzepte im<br />

Angebot, berichtet Dirk-Uwe Klaas,<br />

Hauptgeschäftsführer <strong>des</strong> B<strong>und</strong>esverban<strong>des</strong><br />

Deutscher Fertigbau (BDF). Eine<br />

Möglichkeit sei, einen Bereich <strong>des</strong> Hauses<br />

so zu planen, dass er später abgetrennt<br />

<strong>und</strong> vermietet werden kann. Dazu sollten<br />

dort ein Bad <strong>und</strong> die Anschlüsse für eine<br />

Küche vorhanden sein.<br />

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Er wird dann durch eine vom Haus getrennte<br />

Konstruktion ersetzt, erläutert Horst Lenz, Präsident der<br />

Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz. Denn bei ungedämmten<br />

Gebäuden sind die Wände so durchlässig, dass neben<br />

Wärme auch feuchte Raumluft entweichen kann. Dichtet<br />

man das ab, kondensiert die Feuchtigkeit im Rauminneren<br />

-<strong>und</strong> zwar an kalten Stellen im Zimmer. Es bildet sich<br />

Schimmel. So eine Stelle ist der Übergang vom Balkonboden<br />

zum Zimmerboden. Denn der direkt verb<strong>und</strong>ene Beton<br />

<strong>des</strong> Balkons leitet die Wärme sehr schnell nach außen.<br />

Die Decke im Raum darunter ist folglich kühl. Hier lagert<br />

sich Kondenswasser ab. Eine Balkonkonstruktion kann<br />

aber auch getrennt angebracht werden.<br />

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die Lärmbelästigung werktags ist. Darauf weist Prof.<br />

Horst Borgmann, öffentlich bestellter Vermessungsingenieur<br />

<strong>und</strong> Berater beim Bauherren-Schutzb<strong>und</strong>, hin.<br />

Die Interessenten müssen auch vor dem Kauf klären,<br />

ob es Altlasten im Boden gibt. Außerdem sollten sie<br />

darauf achten, ob das Gr<strong>und</strong>stück wirklich eben ist<br />

oder vor dem Hausbau planiert werden muss. Ob es<br />

Probleme mit dem Gr<strong>und</strong>wasser gibt, stehe im Umweltkataster<br />

oder der Baugr<strong>und</strong>karte bei den zuständigen<br />

Behörden.<br />

dpa<br />

INFO: Internetratgeber „Prüfsteine zum Gr<strong>und</strong>stückskaufvertrag“<br />

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Foto: Ponsulak/Fotolia.com<br />

18


Das Cabrio fürs<br />

Dachgeschoss<br />

Foto: Velux<br />

Schnell einmal raus, tief durchatmen, sich den Wind um die<br />

Nase wehen lassen –das geht, ohne das Haus zu verlassen<br />

<strong>und</strong> auch bei all jenen, deren Dachgeschosswohnung keinen<br />

Balkon hat. „Cabrio-TM“ heißt die Lösung von Velux. Dabei<br />

handelt es sich um einen balkonähnlichen Dachaustritt, der<br />

kleiner <strong>und</strong> günstiger als der klassische Dachbalkon ist <strong>und</strong><br />

dennoch den Schritt ins Freie <strong>und</strong> entspannen<strong>des</strong> Durchschnaufen<br />

ermöglicht. Während sich der obere Teil <strong>des</strong> Fensters<br />

bis zu 45 Grad öffnet, wird der untere Teil herausgedrückt<br />

<strong>und</strong> die Seitengeländer klappen auf. Ein Schritt nach vorn <strong>und</strong><br />

schon können Sonne <strong>und</strong> frische Luft genossen werden. Bei<br />

Regen ist der Dachaustritt genauso schnell wieder eingefahren,<br />

wie er ausgeklappt war –ebenso wie das Verdeck eines<br />

spritzigen Cabrio-Roadsters. Im geschlossenen Zustand sorgt<br />

die großzügige Fensterfläche <strong>des</strong> Balkonelements für viel Licht<br />

<strong>und</strong> einen weiten Blick vom Boden bis fast zur Decke. red<br />

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„Naturstein aus der Region<br />

passt immer in die Region“<br />

Ein Garten braucht Wege, Mauern, Sitzflächen. Und die Beete Begrenzungen. Natursteine passen<br />

immer gut. Doch nicht jeder Stein verträgt jeden Standort -imSchatten gehen manche etwa<br />

schneller kaputt.<br />

Ein Garten kann nicht nur grün sein. Wuchernde<br />

Pflanzen brauchen Grenzen, <strong>und</strong><br />

die Bewohner brauchen Flächen, auf denen<br />

sie sitzen können. Perfekt zu Pflanzen<br />

passen ebenso natürliche Materialien: Natursteine<br />

aus der Region. Sie werden zu<br />

Natürlich: von Pflanzen umrahmte Schiefertreppe.<br />

Baustoffen für Platten, Pflaster <strong>und</strong> Mauern<br />

ebenso wie Werksteine für Brunnen<br />

oder Skulpturen, erklärt August Forster,<br />

Präsident <strong>des</strong> B<strong>und</strong>esverban<strong>des</strong> Garten-,<br />

Landschafts- <strong>und</strong> Sportplatzbau (BGL) in<br />

Bonn.<br />

Fotos: Nickig<br />

Steine bilden so das Gr<strong>und</strong>gerüst für die<br />

Gestaltung. „Wenn man keine Steinstrukturen<br />

in einem Garten hat, dann<br />

wachsen einem die Pflanzen über den<br />

Kopf“, sagt Peter Berg, Buchautor <strong>und</strong><br />

Gartenbaumeister. Im Vergleich zu den<br />

Pflanzen als lebendige <strong>und</strong> damit vergängliche<br />

Elemente stellen die Steine etwas<br />

Beständiges dar. Aber sie bringen<br />

auch Abwechslung in die Gestaltung.<br />

Während Pflanzen warm <strong>und</strong> beweglich<br />

wirken, werden Steine mit dem Gegenteil<br />

-nämlich kalt <strong>und</strong> starr -assoziiert.<br />

So entsteht ein Spannungsbogen für die<br />

Gestaltung.<br />

Aber selbst die starren Steine können sich<br />

verändern. Sie bekommen mit den Jahren<br />

Patina, sagt Forster. Und sie sehen immer<br />

wieder anders aus: „Bei Regen färben<br />

sie sich dunkel, bei Trockenheit werden<br />

sie wieder hell -<strong>und</strong> so entsteht eine<br />

lebendige Vielfalt.“<br />

Natursteine strukturieren den Garten<br />

zum eineninder horizontalen Ebene.Man<br />

gestaltet damit Terrassen, Zufahrten <strong>und</strong><br />

Wege <strong>und</strong> grenzt Rasen- <strong>und</strong> Pflanzflächen<br />

ab. Dabei ist es wichtig, auf die Proportionen<br />

der Steine zu achten -<strong>und</strong> das<br />

kann auch die Wertigkeit der Flächen<br />

ausdrücken. „Eine Einfahrt zum Garten<br />

beispielsweise wird entsprechend der<br />

Priorität mit großen Platten belegt“, sagt<br />

Berg. Der Weg durch den Garten wird<br />

hingegen mit kleineren Pflastersteinen<br />

belegt, in Beeten liegen einzelne Trittsteine.<br />

20


Die Plattengröße auf Terrassen ist allerdings<br />

auch eine Frage der Mode: „Momentan<br />

werden Natursteine als großflächige<br />

Platte mit einer engfugigen Verlegung<br />

bevorzugt“, erläutert der Buchautor.<br />

Das wirke zum einen großzügig <strong>und</strong> sei zum<br />

anderen recht pflegeleicht.<br />

Weitere Verwendungsmöglichkeiten von<br />

Steinen ergeben sich aus der vertikalen<br />

Struktur <strong>des</strong> Gartens. Höhenunterschiede<br />

können natürlich gegeben sein oder Hobbygärtner<br />

legen sie bewusst an. Um die unterschiedlichen<br />

Niveaus miteinander zu<br />

verbinden, werden Treppen angelegt <strong>und</strong><br />

Mauern gesetzt. „Je größer die Steine sind,<br />

die man verwendet, <strong>des</strong>to klarer werden<br />

die Strukturen“, erläutert Berg. Als Beispiel<br />

nennt er Blockstufen, die im Ganzen gesetztwird.WerMauern<strong>und</strong>Treppenschafft,<br />

bekommt ein dauerhaftes Mobiliar für den<br />

Garten gleich mit. „Auf Treppen kann man<br />

w<strong>und</strong>erbar Platz nehmen“, sagt der Gartenbaumeister.<br />

„In Deutschland kommen viele verschiedene<br />

Natursteine vor“, sagt Forster. In der<br />

Eifel kommt Basaltlava vor, im Bayerischen<br />

Wald wird Granit abgebaut. Sachsen<br />

ist bekannt für Schiefer <strong>und</strong> aus Thüringen<br />

Wetterfester Granit.<br />

stammen Travertin <strong>und</strong> Sandstein. Wer sich<br />

unsicher in der Wahl ist, kann sich auf einen<br />

Gr<strong>und</strong>satz verlassen: „Naturstein aus<br />

der Region passt immer in die Region“, findet<br />

Berg. „Bei dieser heimischen Vielfalt erübrigt<br />

sich die Frage nach Importware“, sagt<br />

Forster. Er ergänzt, dass man Natursteine<br />

von anderen Kontinenten insbesondere vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> von Umweltbewusstsein<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit nicht importieren sollte.<br />

Aber welchen Stein man letztlich wählt,<br />

hängt in der Regel von der Gestaltung ab.<br />

Für einen mediterranen Garten empfiehlt<br />

der Gartenexperte beispielsweise einen Jurakalk<br />

aus dem Altmühltal oder eine Grauwacke<br />

aus dem Bergischen Land. „Grauer<br />

Basalt ist ein idealer Partner für das Grün<br />

von Pflanzen“, findet Berg.<br />

Im Schatten leiden einige Steine, weil sie<br />

durch die anhaltende Feuchtigkeit Moos<br />

ansetzen <strong>und</strong> Algen wachsen. Juramarmor<br />

ist daher ebenso wenig für die Bereiche ohnedirekteSonneneinstrahlunggeeignetwie<br />

Kalk- <strong>und</strong> Sandstein. Für die Gestaltung ist<br />

auch die Oberflächenbearbeitung bei der<br />

Auswahl wichtig: „Es gibt gestrahlte, gesägte,<br />

geschliffene oder gestockte Oberflächen“,<br />

erläutert Forster.<br />

Ein wichtigerAspekt bei Natursteinen ist die<br />

Patina. Da es sich um einen natürlichen Baustoff<br />

handelt, altert er. Das wird in erster Linie<br />

durch Verfärbungen sichtbar. Buchautor<br />

Berg findet, dass man einen Naturstein<br />

nicht beschichten muss, sondern ihn bewusst<br />

den Witterungseinflüssen überlassen<br />

sollte. Auf Stufen, Terrassen <strong>und</strong> Wegen<br />

kann man hin <strong>und</strong> wieder mal gründlich reinigen<br />

-auch, damit diese durch Moos nicht<br />

rutschig werden.<br />

dpa<br />

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Wände zu etwas<br />

Besonderem machen<br />

Unterschiedlicher könnten die Trends 2013/14 nicht sein: Entweder kommen Tapeten mit<br />

„Blumenwiesen“ an die Wände oder Exemplare, die aussehen wie eine schäbige Betonwand. Und die<br />

Alternative ist was für Mutige: Karos oder Gold, Kupfer <strong>und</strong> Ochsenblutrot mit barocken Mustern.<br />

Filigrane Blüten schlängeln sich die Wand<br />

empor. Mal sind sie dicht an dicht, dann<br />

wieder breiter gestreut. „Tapeten mit floralem<br />

Muster sind seit einigen Jahren beliebt“,<br />

erläutert Ulrike Reich vom Deutschen<br />

Tapeten-Institut in Düsseldorf. Neben<br />

Apfelgrün <strong>und</strong> Koralle sei Wasserblau<br />

besonders beliebt.<br />

Solche blauen Motive finden sich etwa in<br />

„Pure Elegance 2015“ <strong>des</strong> Tapetenherstellers<br />

Erismann. Die asiatisch inspirierten,<br />

zarten Blüten erinnern an das blauweiße<br />

Porzellan der chinesischen Ming-<br />

Dynastie. Blüten kommen aber nicht nur<br />

alleine auf die Wand. Kombiniert werden<br />

sie etwa mit geometrischen Formen wie<br />

Blumenranken mit kleinen Karos. „Verknüpfungen<br />

mit Streifen <strong>und</strong> Wellen kommen<br />

beim Verbraucher ebenfalls gut an“,<br />

berichtet Marcus Mattes von Erismann.<br />

Die Deutschen sind bei der Gestaltung ihrer<br />

Wände zuletzt mutiger geworden. Die<br />

immergleiche Raufaser hat ausgedient. „Sie<br />

war zweckmäßig, aber keinesfalls etwas<br />

Fotos: Rasch/Kollektion Funky Flair<br />

Karos als Hingucker -inder Regel werden dafür Wände ohne Fenster <strong>und</strong> Heizkörper ausgewählt.<br />

Besonderes“, sagt der Designer Lars Contzen.<br />

„Dabei kann eine Tapete wie eine Bühgenen<br />

Individualität geworden.“ In seinen<br />

pete sei gestiegen: „Sie ist Ausdruck der eine<br />

sein.“ Genau das haben die Verbraucher<br />

erkannt, <strong>und</strong> der Stellenwert der Ta-<br />

Kollektionen finden sich etwa stilisierte<br />

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Barocke Opulenz ist ein weiterer Trend.<br />

Foto: DTI/Marburg<br />

Körbe als zusätzlicher Wandschmuck. Foto: heine.de<br />

Statt nur als dekoratives Element zu dienen,<br />

ist die Tapete heute gestalterisches Mittel,<br />

das einen Raum dominieren kann“, so der<br />

Designer, der als Pionier der grafischen Tapete<br />

gilt. Jörn Kämper von A.S. Création bestätigt<br />

das: „Noch vor wenigen Jahren sollte<br />

die Tapete nicht auffallen. Heute ist das Gegenteil<br />

erwünscht.“ Wie die Mode sei die<br />

Tapete Mittel zum Ausdruck der Persönlichkeit<br />

geworden. Deswegen hat der Tapetenhersteller<br />

gemeinsam mit dem Modelabel<br />

Versace eine Kollektion auf den<br />

Markt gemacht. Die Kollektion mit Namen<br />

„Versace“ zeigt prunkvolle Ornamente im<br />

Barockstil in Schwarz <strong>und</strong> Gold auf ochsenblutroten<br />

oder royalblauen Hintergründen.<br />

Marburg setzt die kupferfarbene Kollektion<br />

„La Veneziana“ mit einer Chaiselongue vor<br />

derWandinSzene.<br />

Eine Rolle kostet 80 Euro. Die Deutschen<br />

sind bereit, für Tapeten tiefer in die Tasche<br />

zu greifen. Das zeigen die Umsatzzahlen:<br />

Während die Anzahl der verkauften Rollen<br />

2012 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückging,<br />

stieg der Umsatz in Deutschland<br />

umzweiProzentauf142MillionenEuro.<br />

Die Tapeten kleiden aber nicht mehr unbedingt<br />

einen ganzen Raum. „Statt an allen,<br />

wird die Tapete nur an einer Wand im Raum<br />

angebracht, die als Hingucker dient“, erklärt<br />

Reich. Idealerweise ist das eine fensterlose<br />

Wand, an der keine hohen Schränke stehen.<br />

„Für die restlichen Wände gibt es passende,<br />

unifarbeneTapeten“,soReich.<br />

Täuschend echt: Luigi Colani kreiert Tapeten, die<br />

wie Metallverkleidungen aussehen. Foto: DTI/Colani<br />

Wer weder Blumen noch barocke Muster<br />

mag, hat eine trendige Alternative zur Auswahl.DerShabby-SchickbringtdenCharme<br />

von Industriehallen ins Wohnzimmer. Besonders<br />

beliebt sind laut Reich Tapeten, die<br />

aussehen wie eine Betonwand -etwa in der<br />

Kollektion „Factory“ von Rasch. Luigi Colani<br />

setzt mit „Visions“ geschwungene Linien auf<br />

einen kupferähnlichen Hintergr<strong>und</strong>. Alternativen<br />

sind Vliese, die Metall- oder Steinverkleidungenimitieren.<br />

Zudem feiern die Designs der 50er bis 70er<br />

Jahre ein Comeback. „Nachdem die modern<br />

interpretierten Retromuster in den vergangenen<br />

Jahren bereits die Wände von Szenebars<br />

zierten, halten sie nun Einzug in die privatenvierWände“,erläutertUlrikeReich.dpa<br />

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23


Beim Design ist immer mehr Individualität gefragt -neben Stahl gehören Holz <strong>und</strong> Edelstahl zu den bevorzugten Werkstoffen. Kombiniert man diese, ergeben<br />

sich vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Fotos: Streger, Fuchs<br />

Frühe Treppenplanung zahlt sich aus<br />

Im Herbst <strong>und</strong> Winter entstehen die Pläne<br />

fürs nächste Jahr, damit es gleich im<br />

Frühjahr losgehen kann: Spatenstich <strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>ament, Richtfest, Innenausbau <strong>und</strong><br />

schließlich der Einzug ins neue Eigenheim.<br />

Dabei sollte gerade die Treppe<br />

frühzeitig mit einbezogen werden: Zu<br />

Beginn steht die Entscheidung über Größe<br />

<strong>und</strong> Form. Ob gewendelte- oder geradläufige<br />

Treppe, mit oder ohne Zwischenpo<strong>des</strong>t<br />

-möglich ist fast alles. Entscheidend<br />

für einen bequemen Aufstieg<br />

ist der Steigungswinkel, der sich aus Höhe<br />

<strong>und</strong> Tiefe der Stufen ergibt. Eine steile<br />

Treppe spart zwar Platz, aber neben den<br />

Bauvorschriften zählt auch der Komfort:<br />

Viele Menschen empfinden einen Steigungswinkel<br />

von mehr als 45 Grad als<br />

anstrengend. Dagegen erweist sich der<br />

Auf- oder Abstieg bei weniger als 27 Grad<br />

als mühsam <strong>und</strong> zeitraubend. Treppenbauer<br />

empfehlen einen Wert dazwischen<br />

<strong>und</strong> berechnen die erforderliche Anzahl<br />

von Stufen für den persönlich optimalen<br />

Komfort -auch für Kinder <strong>und</strong> Senioren.<br />

Während der Bauphase benötigen<br />

Handwerker eine sichere Geschossverbindung.<br />

Diese Rohbautreppe kann man<br />

leihen oder aber man lässt gleich zu Beginn<br />

tragende Teile der endgültigen<br />

Treppe einbauen. Bei Treppen mit Stahlwangen<br />

werden diese, mit einer Rostschutzgr<strong>und</strong>ierung<br />

versehen, eingebaut<br />

<strong>und</strong> mit Baustufen belegt, empfindliche<br />

Teile wie Edelstahlhandläufe mit<br />

Schaumpolster geschützt. Ist der Innenausbau<br />

fertig, tauschen die Monteure die<br />

Baustufen gegen die endgültigen Stufen<br />

aus. Das praktische Prinzip haben manche<br />

Hersteller auch auf einige Holztreppenmodelle<br />

übertragen: Bei diesen<br />

Treppen sind die Treppenwangen mit<br />

Folie überzogen, um sie so vor Beschädigungen<br />

zu schützen. Stufen werden leihweise<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

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Foto: Sunshine<br />

Paradies hinter Glas<br />

Ein Wintergarten ist besonders im Winter schön -dann lebt man möglichst nahe der Natur, ohne<br />

der Kälte ausgesetzt zu sein. Wer das in ein paar Monaten nutzen will, muss das gläserne Paradies<br />

spätestens jetzt planen <strong>und</strong> bauen.<br />

Im Wintergarten ist das ganze Jahr über<br />

Sommer. Selbst wenn vor dem Glas<br />

Schneestürme toben, hinter dem Glas gedeihteinesommerlichgrüneLandschaftvoll<br />

zarter Blüten <strong>und</strong> betörender Düfte. Oder<br />

der Wintergarten ist Teil <strong>des</strong> Wohnraums.<br />

„Der erste Planungsschritt ist immer die<br />

Definition der Nutzung“, sagt daher Jan<br />

Schüsseler von der Architektenkammer<br />

Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Denn<br />

je nachdem, ob er als lichtdurchfluteter<br />

Wohnraum, als gartennaher Sitzplatz für die<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachsaison, als Lebensraum für<br />

exotische Pflanzen oder als Winterquartier<br />

für empfindliche Kübelgewächse genutzt<br />

werden soll, müssen Hausbesitzer den Wintergarten<br />

unterschiedlich planen.<br />

„Besonders beliebt sind in den vergangenen<br />

Jahren Konstruktionen aus Aluminium“,<br />

sagt Steffen Spenke, Vorsitzender <strong>des</strong><br />

B<strong>und</strong>esverban<strong>des</strong> Wintergarten in Berlin.<br />

Das Material benötige wenig Pflege. „Gerne<br />

werden auch Kombinationen aus Aluminium<br />

<strong>und</strong> wohnlichem Holz eingesetzt.“<br />

Die tragende Konstruktion aus Holz ist nach<br />

innen sichtbar. Außen ist sie mit einer Wetterschutzschicht<br />

aus Metall versehen.<br />

Kunststoff wird nach Auskunft <strong>des</strong> Experten<br />

aufgr<strong>und</strong> der geringen Tragfähigkeit am<br />

ehesten für die Fenster verwendet.<br />

25


Als Gr<strong>und</strong>fläche empfiehlt Spenke min<strong>des</strong>tens<br />

15 bis 25 Quadratmeter. Je größer<br />

die Fläche ist, umso vielfältiger sind die<br />

möglichen Bauformen. Ein Wintergarten<br />

kann rechteckige oder mehreckige Gr<strong>und</strong>risse<br />

haben, die frei in den Garten ragen. Er<br />

füllt einen rechten Winkel zwischen zwei<br />

abgesetzten Gebäudeteilen oder zieht sich<br />

um eine Ecke <strong>des</strong> Wohnhauses. Er kann ein<br />

gera<strong>des</strong> Pultdach, Erker oder Giebel haben.<br />

„Man muss sich allerdings darüber im Klaren<br />

sein: Je aufwendiger die Konstruktion<br />

ist, umso kostenintensiver <strong>und</strong> fehleranfällig<br />

wird sie“, warnt Thomas Weber vom<br />

Regionalbüro <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> Privater Bauherren<br />

(VPB) in Fulda. Das ist auch die Erfahrung<br />

von Peter Struhlik, öffentlich bestellter<br />

<strong>und</strong> vereidigter Sachverständiger für<br />

Wintergärten aus Minden: „Die wenigsten<br />

Fehlerquellen birgt ein kastenförmiger Anlehnwintergarten<br />

mit einem Pultdach, das<br />

unterhalb der Dachrinne endet <strong>und</strong> <strong>des</strong>sen<br />

Stützen auf einer Sohlplatte aufgebaut werden.“<br />

Diese sollte höher oder in gleicher<br />

Ebene mit dem angrenzenden Terrain lie-<br />

Je größer die Fläche eines Wintergartens ist, umso vielfältiger sind die möglichen Bauformen. Experten<br />

empfehlen als Gr<strong>und</strong>fläche min<strong>des</strong>tens 15 bis 25 Quadratmeter.<br />

Foto: Sunshine<br />

gen. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Je weniger Anschlüsse<br />

es an das Haus gibt, <strong>des</strong>to un-<br />

Zwar soll er lichtdurchflutet sein, doch die<br />

gendste am Wintergarten: Er ist aus Glas.<br />

problematischer ist der Anbau eines Wintergartens.<br />

Denn durch fehlerhafte Dicherträgliche<br />

Hitze. „Die Sonneneinstrahlung<br />

pralle Sommersonne erzeugt auch fast untungen<br />

kann Wärme entweichen oder Wasser<br />

eindringen. Viele stört das Nahelie-<br />

Architekt<br />

muss sinnvoll begrenzt werden“, sagt daher<br />

Schüsseler.<br />

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26


„Das geht am einfachsten mit einer innen liegenden Beschattung.“<br />

Auch die Be- <strong>und</strong> Entlüftung ist wichtig. „Unerwünschte<br />

Wärme muss durch Öffnungen im oberen<br />

Bereich abgeführt werden, Frischluft im Sockelbereich<br />

nachströmen können“, erläutert Schüssler.<br />

Wird der Wintergarten ganzjährig genutzt, braucht er eine<br />

richtig dimensionierte Heizung. Wird diese mehr als<br />

vier Monate im Jahr genutzt, dann muss der Wintergarten<br />

die aktuelle gültige Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />

erfüllen. Mancherorts <strong>und</strong> je nach Bauweise kann es Einschränkungen<br />

von den Behörden geben. Oder es ist eine<br />

Baugenehmigung nötig. Interessenten sollten sich daher<br />

vor den Planungen beim örtlichen Bauamt nach Auflagen<br />

erk<strong>und</strong>igen.<br />

Mit all diesen planerischen Details ist ein Laie oft überfordert.<br />

Auf den Internetseiten der beiden großen Unternehmensorganisationen,<br />

B<strong>und</strong>esverband Wintergarten<br />

<strong>und</strong> Fachverband Wintergarten, sind Fachbetriebe <strong>und</strong><br />

Lieferanten aufgelistet. Aber die Suche ist kompliziert.<br />

„Sie brauchen dabei alle möglichen Gewerke wie den<br />

Fensterbauer, den Dachdecker <strong>und</strong> den Experten für Klimatechnik“,<br />

sagt der Sachverständige Struhlik. Das Spezialwissen<br />

all dieser Fachleute könne ein Betrieb nur durch<br />

den Einsatz von entsprechenden Subunternehmern gewährleisten<br />

oder durch vieljährige Praxis erwerben. Bei<strong>des</strong><br />

kann ein Bauherr nur schwer überprüfen.<br />

Aber er könne versuchen, die Qualität der Firma zu hinterfragen.<br />

„Man sollte sich auf jeden Fall Referenzobjekte<br />

benennen lassen, die mehr als eine Saison hinter<br />

sich haben“, sagt VPB-Experte Weber. „Auch wenn jeder<br />

Wintergarten ein individuelles Bauwerk ist -man bekommt<br />

zumin<strong>des</strong>t ein Gefühl für die Zufriedenheit der<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> erfährt, wie eine Firma mit Problemen umgeht.“<br />

Hinzu kommt: Wenn ein Fachbetrieb beauftragt wird, gibt<br />

es keinen unabhängigen Kontrolleur. Mehr als die Hälfte<br />

der Streitigkeiten, zu denen später ein Sachverständiger<br />

hinzugezogen werde, resultieren nach Angaben von<br />

Struhlik aus Problemen mit der Abdichtung. Das kann etwa<br />

der Fall sein zwischen senkrechten Elementen <strong>und</strong><br />

der Bodenplatte. Hier kann Wasser eindringen <strong>und</strong><br />

schlimme Schäden verursachen.<br />

Was Verbraucher selbst tun können, ist, sich einen Überblick<br />

über Möglichkeiten <strong>und</strong> Angebote mithilfe der Internetseiten<br />

von Fachverbänden <strong>und</strong> Herstellern sowie<br />

der Kataloge zu verschaffen. Was umsetzbar ist, gibt der<br />

Gr<strong>und</strong>riss <strong>des</strong> Hauses vor. Es sollte mit dem Wintergarten<br />

eine harmonische Einheit bilden.<br />

dpa<br />

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Farbe gegen<br />

den Blues<br />

Mit welchen Farben, Mustern <strong>und</strong><br />

Materialien in der kommenden<br />

Saison Fenster <strong>und</strong> Räume erstrahlen<br />

können, wird jährlich auf der<br />

Frankfurter Messe „Heimtextil“, der<br />

weltweit größten Fachmesse für<br />

Wohn- <strong>und</strong> Objekttextilien, vorgestellt.<br />

Besonders beliebt sind derzeit<br />

Ton-in-Ton-Dekore. Für gute Laune<br />

im trüben Herbst sorgen kräftige<br />

Farben –inder aktuellen Kollektion<br />

von Saum <strong>und</strong> Viebahn aus Kulmbach<br />

sind beispielsweise die Farbfamilien<br />

Pink bis Beere, Petrol bis<br />

Blau <strong>und</strong> Schwefelgelb bis Grün<br />

vertreten. Aber auch bei den dezenten<br />

Farben –wie etwa Hellgrau,<br />

Steingrau, Anthrazit oder Lehm,<br />

Honig <strong>und</strong> Gold –wird Ton-in-Ton<br />

kombiniert. red Neben Barockornamenten zählen auch Streifen zu den gefragten Dekoren.<br />

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Raum im Raum<br />

Rückzugsmöglichkeit Sessel: Die Wände <strong>des</strong> „Prooff Ear Chair“ sind besonders hoch.<br />

Foto: Prooff<br />

Wie kleine Räume wirken die neuesten<br />

Sessel auf dem Markt: Ihre Wände sind<br />

besonders hoch, teils absorbieren die<br />

Materialien die Geräusche von außen.<br />

Wer sich auf das bequeme Polster eines<br />

„Privacy Chairs“ zurückzieht, kann sich<br />

vom Rest <strong>des</strong> Geschehens im Zimmer abschirmen.<br />

Ursprünglich haben die Designer<br />

übergroße Sessel mit mehr Privatsphäre<br />

für Büroräume oder Hotellobbys<br />

entwickelt. Die neuen Sofas <strong>und</strong> Sessel<br />

sind allerdings auch für das private, häufig<br />

offene <strong>Wohnen</strong> eine interessante Einrichtungsalternative.<br />

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Foto: Velux<br />

Keine Chance für dicke Luft<br />

Wer in der Vergangenheit von <strong>und</strong>ichten Rahmen <strong>und</strong> alten Isolierverglasungen „verwöhnt“ wurde<br />

–Lüften war nahezu unnötig, da es sowieso ständig zog –, der sollte nach dem Kauf neuer Fenster<br />

<strong>und</strong> Türen nicht in alte Verhaltensmuster zurückfallen.<br />

NeueFenstersindhochenergieeffizient<strong>und</strong><br />

reduzieren die Nebenkostenabrechnung<br />

merklich. Ihre Dichtigkeit bedingt aber auch<br />

ein angepasstes Lüftungsverhalten, sonst<br />

hält im schlimmsten Fall der Schimmel Einzug<br />

in die Wohnung, erklärt der Geschäftsführer<br />

<strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> Fenster +Fassade<br />

(VFF), Ulrich Tschorn.<br />

Die Geheimformel für ein gutes Raumklima<br />

lautet „kontrolliert <strong>und</strong> bedarfsgerecht<br />

lüften“. Dies kann auf vielerlei Art <strong>und</strong><br />

Weise geschehen: klassisch per Hand, mittels<br />

in die Fenster integrierter Fensterlüfter<br />

oder durch automatisierte Elemente, die<br />

kostbare Zeit <strong>und</strong> noch mehr Geld sparen.<br />

Per Hand sollte gelüftet werden, wenn Gerüche<br />

oder feuchte Luft in der Wohnung<br />

auftreten.<br />

Bei stark erhöhter Luftfeuchtigkeit –nach<br />

dem Duschen oder Kochen – wird der<br />

Hausbewohner in der Regel selbst merken,<br />

dass es frischer Luft bedarf. „Liegt die<br />

Luftfeuchtigkeit im kritischen, aber noch<br />

nicht merklich fühlbaren Bereich, kann ein<br />

Hygrometer helfen. Zeigt es mehr als 60<br />

Prozent Luftfeuchte an, wird es höchste<br />

Zeit für die Wohnungslüftung“, erklärt<br />

Tschorn.<br />

Von st<strong>und</strong>enlang gekippten Fenstern rät<br />

er ausdrücklich ab: „Im Winter kühlen dadurch<br />

die Räume viel zu sehr aus, es kann<br />

Feuchtigkeit im Bereich zwischen dem<br />

Fenster <strong>und</strong> dem Mauerwerk entstehen.“<br />

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Stellen ist es notwendig, an allen anderen Fenstern bringt es mehr<br />

Komfort: das Öffnen per Knopfdruck.<br />

Foto: Roto-Frank<br />

Etwas komfortabler als das klassische Lüften per Hand sind<br />

in die Fenster integrierte Fensterlüfter, die eine nutzerunabhängige<br />

Lüftung sicherstellen <strong>und</strong> Feuchteschäden<br />

verhindern. Sie können nachgerüstet werden oder sind in<br />

neue Fenster integriert –unauffällig über, unter oder seitlich<br />

am Fenster <strong>und</strong> im Fensterprofil. Noch leichter geht<br />

das Lüften mit automatisierten Elementen. „Diese öffnen<br />

je nach Bedarf Fenster <strong>und</strong> Fenstertüren <strong>und</strong> regeln je nach<br />

Typ auch die Heizung herunter. Sensoren messen zuvor<br />

die Raumtemperatur, die Luftfeuchte oder auch den CO2-<br />

Gehalt der Raumluft. Außerdem besteht die Möglichkeit,<br />

auch die Sonnenintensität, die Windverhältnisse <strong>und</strong> aufkommenden<br />

Regen sensorisch zu erfassen <strong>und</strong> so die Lüftung<br />

optimal zu steuern“, so Tschorn. Diese Variante wird<br />

häufig in Bürogebäuden eingesetzt. Im Privathaushalt erobert<br />

die dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung in<br />

Verbindung mit Sensorik,<br />

am Fenster unten, seitlich<br />

oder oben angebracht, die<br />

Gunst der Haus- <strong>und</strong> Wohnungsbesitzer.<br />

Ein technisches Highlight für<br />

beide Einsatzbereiche sind<br />

von vielen Fensterfachbetrieben<br />

angebotene Raumluftfühler,<br />

die sogar auf<br />

flüchtige organische Verbindungen<br />

beziehungsweise<br />

Gase (VOCs) reagieren<br />

können, die die<br />

Wie von Zauberhand: Integrierte<br />

Fensterlüfter sorgen für<br />

Raumluft erheblich verschlechtern.<br />

red Luftaustausch. Foto: Hautau<br />

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Designs waren auch Betonoptiken ein Thema bei Haustüren. Während die kühle<br />

Variante eine moderne Architektur unterstreicht, wird Holz als warmer Kontrast eingesetzt.<br />

Haustüren können heute mit E-Türöffner, Funkschlüssel oder Fingerprint-<br />

Systemen ausgestattet werden. Auch ein automatischer Türantrieb ist möglich. Dieser<br />

wird verdeckt im Türblatt eingebaut <strong>und</strong> lässt sich einfach durch einen Handsender<br />

ansteuern. Damit ist ein berührungsloser Zugang ins Haus möglich. red/Foto: Kneer<br />

34


Sicherheitsglas macht es<br />

Einbrechern schwerer<br />

Wer seine Fenster vor Einbrüchen schützen möchte, sollte<br />

Modelle mit einer ordentlich befestigten Scheibe <strong>und</strong> widerstandsfähigen<br />

Schließeinrichtungen wählen. Darauf<br />

weist Ulrich Tschorn vom Verband Fenster +Fassade (VFF)<br />

hin. Als sicher gelten Fenster, wenn sie mit dem Rahmen<br />

verschraubte Schließbleche, einen drehgehemmten Griff<br />

mit Aufbohrschutz <strong>und</strong> aufhebesichere Pilzkopfzapfen in<br />

mehreren Ecken haben. Fenster in Privathäusern sollte zur<br />

Sicherheitsklasse RC 2(für Resistance Class) gehören.<br />

Haustüren sollten mit aufbohrsicheren Schlössern beziehungsweise<br />

automatisch verriegelnden Mehrfachschlössern<br />

ausgestattet sein. Gut seien auch massive Verriegelungen<br />

<strong>und</strong> verdeckt liegende Drehbänder. Auch bei Türen<br />

empfiehlt Tschorn Modelle der Sicherheitsklasse RC 2.<br />

Je länger ein Einbrecher an einer Tür oder dem Fenster Zeit<br />

braucht, umso größer ist das Risiko, dass er entdeckt wird,<br />

erläutert Ulrich Tschorn. Braucht er hier zu lange, wende<br />

er sich eher einem anderen Haus zu. Das belege die polizeiliche<br />

Kriminalstatistik 2012: Gut 39 Prozent der gemeldeten<br />

Fälle waren Einbruchversuche.<br />

Auch Verb<strong>und</strong>sicherheitsglas (VSG) können Einbrecher<br />

nicht so leicht einwerfen. Hierbei unterscheidet die Branche<br />

zwischen den Sicherheitsklassen P1A bis P5A, die einen<br />

Durchwurf hemmen können. Noch stärker sind die Klassen<br />

P6B bis P8B, die einen Durchbruch verzögern sollen. Wer<br />

sich im Privathaushalt vor Einbrechern schützen will, sollte<br />

Glas der Sicherheitsklassen ab P5A wählen, rät Jochen<br />

Grönegräs vom B<strong>und</strong>esverband Flachglas (BF). dpa<br />

Dreifaches Fensterglas<br />

senkt Heizkosten<br />

Wie gut ein Fenster es schafft, Wärme im Raum zu<br />

halten, gibt der Wärmedurchgangskoeffizient<br />

(Ug-Wert) an. Hier gilt gr<strong>und</strong>sätzlich: Je kleiner der<br />

Wert, <strong>des</strong>to geringer der Wärmeverlust, <strong>und</strong> umso<br />

geringer sind auch die Heizkosten. Laut B<strong>und</strong>esverband<br />

Flachglas schaffen fortschrittliche Dreifachverglasungen<br />

einen Ug-Wert von etwa 0,7 Watt pro<br />

Quadratmeter <strong>und</strong> Kelvin (W/m²K). Zum Vergleich:<br />

Die früher übliche Einfachverglasung hat einen Wert<br />

von 6W/m²K.<br />

dpa<br />

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35


Lampen rechts <strong>und</strong> links vom Spiegel leuchten das Gesicht schattenfrei aus, satinierte Schirme schützen vor Blendung.<br />

Fotos: BHW, Keramag<br />

Im richtigen Licht<br />

Duschen, baden oder Zähneputzen: Das Badezimmer braucht eine auf die verschiedenen Bereiche<br />

abgestimmte Beleuchtung, die zudem separat gesteuert werden kann.<br />

Eine gute Beleuchtung sollte nicht nur<br />

zeckmäßig sein, sondern auch eine Wohlfühlatmosphäre<br />

schaffen. Zur Gr<strong>und</strong>ausstattung<br />

gehören beispielsweise Ein- <strong>und</strong><br />

Aufbaustrahler <strong>und</strong> Deckenleuchten aus<br />

weißem Opalglas. Für das morgendliche<br />

Make-up oder die Rasur ist eine optimale<br />

Spiegelbeleuchtung wichtig. Sie sollte das<br />

Gesicht gleichmäßig in einer möglichst<br />

neutralen Lichtfarbe ausleuchten. Licht.de,<br />

die Fördergemeinschaft Gutes Licht, empfiehlt,<br />

stabförmige Leuchten links <strong>und</strong><br />

rechts <strong>des</strong> Spiegels anzubringen. Eine dritte<br />

Leuchte über dem Spiegel vertreibt auch<br />

die letzten Schatten. Satinierte Abdeckungen<br />

schützen zudem vor Blendung.<br />

Lampen mit sehr guter Farbwiedergabe<br />

sorgen dafür, dass Gesicht <strong>und</strong> Haare in einem<br />

natürlichen Licht erscheinen.<br />

Farbiges Licht macht Laune –besonders im<br />

Bad. In Bodenfliesen oder an der Badewanne<br />

sind farbige LEDs echte Stimmungsmacher.<br />

Leuchten mit RGB-Steuerung<br />

mischen das Licht verschiedenfarbiger<br />

LEDs <strong>und</strong> erzeugen dynamische Farbwechsel.<br />

Bei der Lichtplanung im Bad ist aber auch<br />

Vorsicht geboten, da sich Elektrizität <strong>und</strong><br />

Feuchtigkeit hier gefährlich nahe kommen.<br />

Allgemein gilt: Im Bereich von Dusche<br />

oder Badewanne müssen Leuchten<br />

gegen Wasser geschützt sein. Angaben zur<br />

Schutzart einer Leuchte liefert die Kennzeichnung<br />

IP (Ingress Protection). Das<br />

Kürzel IP X4 bedeutet zum Beispiel: Die<br />

Leuchte ist gegen Spritzwasser geschützt.<br />

In Duschen <strong>und</strong> Wannen dürfen Leuchten<br />

nur mit einer Schutzkleinspannung bis<br />

zwölf Volt betrieben werden. Sicherheitsprüfzeichen<br />

wie VDE, ENEC oder GS<br />

garantieren den fehlerfreien <strong>und</strong> sicheren<br />

Betrieb.<br />

red<br />

36


Nicht jede ist dimmbar<br />

Egal ob Energiesparlampe oder LED -nicht je<strong>des</strong> Leuchtmittel ist<br />

dimmbar. Auch passt nicht jede regulierbare Lichtquelle automatisch<br />

zum Dimmer, der zu Hause eingebaut ist. Daher sollten<br />

daheim die technischen Angaben genau notiert werden, um den<br />

passenden Ersatz zu finden. Bei der Auswahl der Leuchtmittel ist<br />

zu überlegen, für welches Zimmer die Lampe gedacht ist. LEDs<br />

bieten sich da an, wo es sofort hell sein muss <strong>und</strong> viel geschaltet<br />

wird -etwa in Kombination mit Bewegungsmeldern, im Treppenhaus<br />

oder im Garten. Halogenlampen verbrauchen mit Abstand<br />

am meisten Energie. Man sollte sie sich daher möglichst<br />

nur dort leisten, wo es besonders auf die korrekte Farbwiedergabe<br />

ankommt -zum Beispiel vor dem Kleiderschrank. dpa<br />

Blendfrei, aber dennoch gut ausgeleuchtet.<br />

Foto: Licht.de<br />

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Angenehm-diffus ist die indirekte Beleuchtung hinter dem Bett. Sie betont die Architektur der Dachschräge <strong>und</strong> erhellt den Bereich <strong>des</strong> Raumes, der sonst<br />

in einer dunklen Höhle liegen würde. Zwei Tischleuchten rechts <strong>und</strong> links am Bett spenden Licht zum Lesen.<br />

Stimmungsmacher<br />

Indirekt, gedimmt oder nur funktional: Mit der richtigen Lichtplanung kann auch ein eher<br />

unscheinbares Schlafzimmer zum Leuchten gebracht werden.<br />

Gerade im Schlafzimmer muss die Beleuchtung<br />

besonderen Ansprüchen genügen:<br />

Wer bei schummrigen Lichtverhältnissen<br />

schon einmal seinen Kleiderschrank<br />

durchsucht hat, weiß, dass Dunkelblau<br />

<strong>und</strong> Schwarz kaum zu unterscheiden<br />

sind. Im Idealfall sollte der Schalter für<br />

das Deckenlicht vom Bett aus erreichbar<br />

sein. Für Frieden im Ehebett sorgt außerdem<br />

eine Lichtquelle, mit der man selbst<br />

zwar lesen kann, den Partner aber nicht<br />

blendet. Ein durchdachtes Lichtkonzept<br />

besteht aus mehreren Komponenten: Eine<br />

Beleuchtung, die dazu dient, den gesamten<br />

Raum zu erhellen <strong>und</strong> weitere Lichtquellen<br />

als Leselampen oder für den<br />

Schrank.<br />

Seil- oder Stangensysteme <strong>und</strong> Deckenspots<br />

in der Farbe Warmweiß sind für die<br />

allgemeine Beleuchtung ideal. Dimmbare<br />

Leuchten sorgen für eine stufenlose Regulierung<br />

der Lichtintensität. Doch nicht<br />

alle Energiesparlampen lassen sich mit jedem<br />

Dimmertyp betreiben –beim Kauf also<br />

auf entsprechende Vermerke achten.<br />

Empfehlenswert ist zusätzlich ein Schalter<br />

direkt am Bett, mit dem die Deckenbeleuchtung<br />

bedient werden kann. Die<br />

dafür notwendigen Wechselschalter lassen<br />

sich auch nachträglich installieren.<br />

Eine Lampe auf dem Nachttisch oder an<br />

der Wand neben dem Bett ist ideal für alle,<br />

die vor dem Einschlafen gerne noch lesen,<br />

nachts häufiger raus müssen oder<br />

morgens ungern im Dunkeln durchs Zimmer<br />

tapsen. Praktisch sind dabei Lampen<br />

mit beweglichem Arm <strong>und</strong> drehbarem<br />

Schirm, die weiches, diffuses Licht spenden.<br />

38


Der Lichtkegel sollte dabei nicht zu klein<br />

<strong>und</strong> die Leuchte nicht heller als 40 Watt<br />

sein. So lässt sich entspannt lesen <strong>und</strong> der<br />

Bettnachbar wird dennoch nicht gestört.<br />

Aus dem gleichen Gr<strong>und</strong> ist es wichtig, bei<br />

der Planung bereits daran zu denken, dass<br />

die Lampen auf jeder Bettseite getrennt reguliert<br />

werden können.<br />

Damit die Auswahl der Garderobe am Morgen<br />

nicht mehr zum Suchspiel wird, bietet<br />

es sich an, bei Stromschienen oder Stangen-<br />

<strong>und</strong> Seilsystemen einige Strahler direkt<br />

auf den Kleiderschrank auszurichten.<br />

Alternativ sorgen auch einzelne Spots, die<br />

in 50 bis 80 Zentimeter Abstand vor dem<br />

Kleiderschrank angebracht werden, für eine<br />

gute Beleuchtung. Wer es direkt mag,<br />

kann solche Strahler auch einfach in den<br />

Schrank einbauen –allerdings sollte dabei<br />

auf eine gute Farbwiedergabequalität geachtet<br />

werden. Dunkelblaue <strong>und</strong> schwarze<br />

Kleidungsstücke lassen sich sonst nur<br />

schwer unterscheiden. Ein Farbwiedergabe-Index<br />

Ra =100, wie ihn beispielsweise<br />

Halogenlampen besitzen, ist ideal. red<br />

Viele Lichtquellen im Raum sorgen für eine gemütliche Stimmung. Ein gut ausgeleuchteter Schminkspiegel<br />

kann den Schlafraum um eine weitere Funktion bereichern.<br />

Fotos: licht.de<br />

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39


Foto: Zehnder<br />

Heißes Design<br />

Früher wurden Heizkörper als notwendiges Übel in Wandaussparungen unter dem Fenster versteckt.<br />

Aus diesem Nischendasein haben innovative Designer die Wärmespender befreit. Sie sind<br />

jetzt „Wandgemälde“ oder dienen mit Haken <strong>und</strong> Spiegel als Garderobe, die einheizen kann.<br />

Sie sind mausgrau oder beige wie Schlamm.<br />

Und die Stahlkörper wirken alles andere<br />

alsgemütlich.DabeitragenHeizkörperdoch<br />

gerade dazu bei, dass es an kalten Tagen<br />

zuHausewohnlichist.Dochsiekönnenauch<br />

anders aussehen: Immer mehr Designerstücke<br />

finden ihren Weg an die Wände -<br />

vor allem in neu gebauten Wohnungen, sagt<br />

Ralf Kiryk vom B<strong>und</strong>esindustrieverband<br />

Deutschland Haus-, Energie- <strong>und</strong> Umwelttechnik<br />

(BDH). „Dort haben sie einen<br />

Marktanteil von bis zu 15 Prozent.“ Die modernen<br />

Heizkörper sehen aus wie Kunstwerke:<br />

Hersteller Beem bietet Modelle an,<br />

die einem Wandgemälde täuschend ähnlich<br />

sind. Im Wohnzimmer zwischen Couch<br />

<strong>und</strong> Beistelltisch fallen sie als Heizkörper<br />

gar nicht auf. Kermis Modelle haben Ablageflächen<br />

für Schlüssel, Haken für Kleiderbügel<br />

<strong>und</strong> eine Lampe -<strong>und</strong> fungieren<br />

so im Flur als Garderobe <strong>und</strong> im Badezimmer<br />

als Regal.<br />

Häufig sieht man auch netz- oder gitterartige<br />

Gebilde, die -wie beim Hersteller<br />

Zehnder zu sehen -als Raumtrenner dienen<br />

können. Eine in der Form dezentere,<br />

dafür farblich auffällige Alternative ist eine<br />

viereckige Heizfläche für die Wand mit<br />

abger<strong>und</strong>eten Kanten <strong>und</strong> breiten Schlitzen<br />

für Handtücher, etwa in Rot.<br />

Gang <strong>und</strong> gäbe sind bereits modernere Formen<br />

im Badezimmer. Dort haben vor Jahren<br />

Heizkörper mit rechts <strong>und</strong> links angeordneten<br />

senkrechten Sammelrohren <strong>und</strong><br />

dazwischenliegenden waagerechten Rohrschenkeln<br />

den Anfang der optischen Veränderung<br />

gemacht -die perfekten Handtuchwärmer.<br />

Die Hersteller variieren an<br />

dieser Form mittlerweile alles, was es zu variieren<br />

gibt: die Länge, den Umfang, die Anzahl,<br />

die Position <strong>und</strong> die Form der Rohre.<br />

Wer sich solche teils verschnörkelten, teils<br />

40


Gemälden ähnliche Modelle an die Wand<br />

hängen will, kann das aber nicht überall tun.<br />

Die Anschlüsse an die Warmwasserheizung<br />

müssen vorhanden sein. Flexibler sind<br />

elektrisch betriebene Modelle.<br />

Aber: „Zu Strom als Wärmequelle kann ich<br />

nur sagen, Finger weg“, warnt Hans Weinreuter,<br />

Energiereferent bei der Verbraucherzentrale<br />

Rheinland-Pfalz. Auch wenn<br />

Hersteller -etwa von Infrarotstrahlungsheizungen<br />

-propagierten, dass man damit<br />

Kosten spart -„das ist Kokolores“. Die Verbrauchskosten<br />

von Modellen mit Strom<br />

seien drei- bis viermal höher als bei jenen<br />

mit Gas. Das könnten die niedrigeren Investitionskosten<br />

bei Weitem nicht ausgleichen.<br />

Um einen Raum zu erwärmen, muss die<br />

Leistung <strong>des</strong> Heizkörpers auf diesen ausgelegt<br />

sein. Wer seine Heizkörper austauscht,<br />

geht meist von einem bekannten<br />

Wert aus -doch Energieexperte Weinreuter<br />

sieht es mit Skepsis, diese Zahl ungeprüft<br />

zu übernehmen. „Entweder wurde bei<br />

<strong>des</strong>sen Installation gar keine Leistungsberechnung<br />

gemacht, oder es wurde ein eigentlich<br />

unnötiger Sicherheitszuschlag addiert.<br />

Oder in der Zwischenzeit wurde eine<br />

Sanierung durchgeführt <strong>und</strong> die notwendige<br />

Leistung damit verringert“, nennt er<br />

mögliche Probleme.<br />

Das ist auch wichtig, weil die Neuberechnung<br />

ergeben kann, dass ein Designheizkörper<br />

mit der für den Raum notwendigen<br />

Leistung zu groß für den alten Platz ist. „Ein<br />

dreilagiger Heizkörper mit zudem innen liegenden<br />

Heizflächen hat eine andere Leistung<br />

als ein vergleichbar großer Handtuchwärmer<br />

im Bad“, erläutert Matthias<br />

Wagnitz vom Zentralverband Sanitär Heizung<br />

Klima. Notfalls muss der Raum sogar<br />

mit einem weiteren Heizkörper oder einer<br />

zweiten Wärmequelle wie einem Ofen erwärmt<br />

werden.<br />

„Die Heizungswärme wird auf zwei Arten<br />

im Raum verteilt: Sie strahlt in den Raum,<br />

<strong>und</strong> sie wird von der vorbeiströmenden Luft<br />

aufgenommen“, erklärt Weinreuter. „Je<br />

nach Bauweise <strong>des</strong> Heizkörpers unterscheiden<br />

sich die Anteile der beiden Verteilungsarten.“<br />

Hierüber sollte man sich<br />

beim Kauf informieren. Für behagliches<br />

Moderne Heizkörper können auch als Raumteiler dienen -wie der Hersteller Zehnder (rechts) zeigt.<br />

Wohlfühlklima sorge ein hoher Anteil an<br />

Strahlungswärme.<br />

Ein weiterer Punkt ist für Allergiker wichtig:<br />

schwerer zu säubern“, erläutert Wagnitz.<br />

Auch Sonderaufdrucke oder Malereien seien<br />

empfindlicher als die Oberflächen von<br />

Auf Heizkörpern legt sich Staub ab. Be-<br />

tauchgr<strong>und</strong>ierten oder mit pulverbe-<br />

sonders die üblichen Kästen sind Staubfänger.<br />

„Gerade Plattenheizkörper mit innen<br />

liegenden Lamellen lassen sich sehr<br />

schwer reinigen“, erläutert Weinreuter. Das<br />

gilt auch für kunstvoll geschwungene Heizornamente.<br />

Großgliedrige Designheizkörper<br />

hingegen sind deutlich besser zu reinigen.<br />

Auch die Oberfläche spielt hier eine<br />

schichteten Heizkörpern.<br />

Wenn es an den Austausch der Heizkörper<br />

geht, bietet es sich für Hausbesitzer an, die<br />

Anlage insgesamt unter die Lupe zu nehmen.<br />

Die Experten empfehlen, bei dieser<br />

Gelegenheit einen hydraulischen Abgleich<br />

vornehmen zu lassen <strong>und</strong> die Heizungstemperaturen<br />

eventuelle abzusenken. Das<br />

Rolle. „Strukturierte Lacke sind etwas spart Geld.<br />

dpa<br />

Fotos: Zehnder (2), Bemm<br />

41


Ein Kaminofen hat ein Gehäuse aus Stahlblech, Naturstein oder Keramik. Auch hier brennt das Feuer hinter einer Scheibe.<br />

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42


Weiterentwicklung <strong>des</strong> offenen Kamins: Beim Heizkamin sind die Flammen hinter einer Scheibe.<br />

Automatisiertes Nachlegen: Pelletofen.<br />

Heizkamin, Kaminofen <strong>und</strong> Pelletofen -eine Begriffsk<strong>und</strong>e<br />

Sie heizen alle im Winter den Wohnraum<br />

auf <strong>und</strong> sehen sich zum Verwechseln<br />

ähnlich. Heizkamin, Kaminofen <strong>und</strong><br />

Pelletofen unterscheiden sich aber in<br />

entscheidenden Punkten. Das müssen<br />

Verbraucher bei der Auswahl wissen:<br />

Der klassische Ofen im Wohnraum wird<br />

als KAMINOFEN bezeichnet. Er hat ein<br />

Gehäuse aus Stahlblech, Naturstein oder<br />

Keramik, die Flammen sieht man hinter<br />

einer Scheibe. Er wird fertig gekauft <strong>und</strong><br />

kann einfach an einen Schornstein angeschlossen<br />

werden, erläutert der Industrieverband<br />

Haus-, Heiz- <strong>und</strong> Küchentechnik<br />

(HKI).<br />

Ein HEIZKAMIN ist zwar die Weiterentwicklung<br />

<strong>des</strong> offenen Kamins. Aber die<br />

Flammen flackern hier ebenfalls hinter<br />

einer Scheibe. So verbrennt das Holz<br />

schadstoffarm <strong>und</strong> möglichst energieeffizient.<br />

Optisch unterscheidet ihn wenig<br />

vom Kaminofen, allerdings ist der<br />

Einbau technisch aufwendiger. Hier<br />

muss der Handwerker den sogenannten<br />

Heizansatz, der den Brennraum abschließt,<br />

extra einpassen. Zu diesem<br />

Modell rät der HKI Besitzern von größeren<br />

Wohnungen oder Häusern, in denen<br />

bereits ein Kamin vorhanden ist.<br />

Der PELLETOFEN wird ganz anders beheizt:<br />

Statt Holz <strong>und</strong> Braunkohlebriketts<br />

verbrennen kleine Holzstifte. Sie sind<br />

aus Sägespänen gepresst. Besitzer müssen<br />

die Holzpellets auch nicht in den<br />

Ofen geben, sie werden automatisch<br />

vom Lagerraum in den Brennraum befördert.<br />

Verbrauch <strong>und</strong> Heizleistung <strong>des</strong><br />

Pelletofens lassen sich wie eine Öl- oder<br />

Gasheizung regeln.<br />

dpa<br />

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43


Heizung: Luft raus <strong>und</strong><br />

Temperatur einstellen<br />

Auch wenn wir es verdrängen wollen: Der Winter steht vor der Tür. Jetzt müssen daher noch schnell<br />

die Heizkörper in der Wohnung kontrolliert <strong>und</strong> eingestellt werden. Sonst ist die Gefahr groß, dass<br />

man plötzlich im Kalten sitzt. Und sparen lässt sich damit auch noch.<br />

Einmal im Jahr wird eine Wartung der Heizung durch einen Profi empfohlen. Er misst dann etwa den CO-Wert der Ölheizung. Schon das regelmäßige Entlüften<br />

der Heizkörper hilft, Energie <strong>und</strong> unnötige Kosten zu sparen (Bild rechte Seite).<br />

Fotos: Joko, Bachmann, Dena<br />

Wenn die Heizung mal läuft, ist es dafür zu<br />

spät: Noch vor Beginn der Heizperiode sollte<br />

man die Anlage gründlich durchchecken<br />

<strong>und</strong> sicherstellen, dass sie einwandfrei<br />

läuft. „Beim Auto ist die jährliche Wartung<br />

für viele selbstverständlich, bei der<br />

Heizung wird sie jedoch oft vernachlässigt“,<br />

sagt Birgit Holfert, Energieberaterin bei<br />

der Verbraucherzentrale B<strong>und</strong>esverband in<br />

Berlin. Sie rät zum Check-up „am besten<br />

im September, spätestens im Oktober, noch<br />

bevor es richtig kalt wird“. Das Einfachste<br />

ist das Entlüften der Anlage. Befindet sich<br />

Luft im Heizkörper, wird das heiße Wasser,<br />

das durchgepumpt wird, nicht optimal verteilt.<br />

Die Folge: Auch ein voll aufgedrehter<br />

Heizkörper wird nicht richtig warm. Zum<br />

Entlüften wird das Ventil an dem Heizkörper<br />

mit einer Zange oder einem speziellen<br />

Vierkantschlüssel langsam aufgedreht.<br />

Es befindet sich in der Regel an der<br />

Seite <strong>des</strong> Radiators. Sobald keine Luft mehr<br />

entweicht <strong>und</strong> Wasser austritt, kann das<br />

Ventil wieder geschlossen werden. Ein<br />

Fachmann kommt am besten jährlich zu einer<br />

Wartung vorbei. Der Heizungsexperte<br />

überprüft die Abgaswerte, stellt die Elektronik<br />

richtig ein, kontrolliert <strong>und</strong> tauscht<br />

notfalls Verschleißteile aus. Für den Verbraucher<br />

zahlt sich dabei die Reinigung <strong>des</strong><br />

Heizkessels oder der Gastherme aus: Denn<br />

Rückstände auf Düsen oder den Brennern<br />

können die Wärmeabgabe behindern. Laut<br />

der Verbraucherzentrale B<strong>und</strong>esverband<br />

kann ein Millimeter Ruß den Energieverbrauch<br />

um bis zu fünf Prozent in die Höhe<br />

treiben.<br />

„Eine regelmäßige Wartung verlängert die<br />

Lebensdauer der Anlage, erhöht ihren Wir-<br />

44


kungsgrad <strong>und</strong> verringert die Brennstoffkosten“, betont<br />

Holfert. 70 Euro werden für diesen Check-up bei einer<br />

Etagenheizung in der Regel fällig, 350 Euro können für eine<br />

Kesselanlage in einem Mehrfamilienhaus zusammenkommen.<br />

Ein Heizungsfachmann kann neben der jährlichen Wartung<br />

einen umfangreichen Heizungscheck mit Schwerpunkt<br />

auf dem Einsparpotenzial machen. Dieser beinhaltet<br />

auch einen hydraulischen Abgleich. Bei dieser<br />

Feinjustierung wird die Anlage so eingestellt, dass jeder<br />

Heizkörper genau mit der Menge an Wasser versorgt<br />

wird, die nötig ist, um die gewünschte Raumtemperatur<br />

zu schaffen. Der Abgleich kostet r<strong>und</strong> 500 Euro. Er wird<br />

einmal gemacht, danach nur noch nach Umbauten <strong>und</strong><br />

Modernisierungen. Auch die Regelung muss optimal<br />

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Solarwärme – ganz einfach!<br />

Sonne empfindet jeder Mensch als<br />

etwas Schönes: Sie wärmt, hebt<br />

die Stimmung, <strong>und</strong> sie spendet uns<br />

noch weitere fünf Milliarden Jahre<br />

ihre Energie ohne schädliche Emissionen.<br />

Wir müssen sie nur nutzen.<br />

Ein bedeutsamer Aspekt der Sonnenenergie<br />

ist durch das Thema Solarstrom<br />

in den letzten Jahren sehr<br />

in den Hintergr<strong>und</strong> gerückt – die<br />

Solarwärme. Dabei sind Solarwärmeanlagen<br />

sparsam, umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> machen unabhängiger von<br />

steigenden Energiepreisen. „Solarwärme<br />

macht mit fast 90 Prozent<br />

den Hauptanteil am privaten Energiebedarf<br />

aus“, weiß Helmut Jäger,<br />

Geschäftsführer beim Braunschweiger<br />

Hersteller für Solarheizsysteme.<br />

„Ein wichtiger Punkt, der viel zu wenig<br />

bekannt ist.“<br />

Wie funktioniert<br />

eine moderne Solarheizung?<br />

Eine Solarwärmeanlage, die das frische<br />

Wasser zum Duschen <strong>und</strong> das<br />

Wasser für die Heizkörper erwärmt,<br />

besteht aus einem oder mehreren<br />

Solarkollektoren auf dem Dach <strong>und</strong><br />

einem weiteren wichtigen Bauteil:<br />

dem Solarspeicher. Dieser Behälter<br />

ist nur mit Wasser befüllt. Wenn die<br />

Sonne scheint, sammelt der Kollektor<br />

die Sonnenwärme ein <strong>und</strong> gibt<br />

sie über einen Wärmetauscher an<br />

das Speicherwasser ab. Das Speicherwasser<br />

zirkuliert als geschlossener<br />

Kreislauf mit der alleinigen<br />

Aufgabe, die Wärme nach Bedarf<br />

wieder abzugeben – an das Duschwasser<br />

oder über die Heizkörper an<br />

die Wohnräume. Die Wärme kann<br />

für den späteren Bedarf auch ein<br />

paar Tage aufgehoben werden. Dafür<br />

ist der Speicher ausgezeichnet<br />

isoliert.<br />

Warmes Wasser ganz frisch<br />

Eine Anlage, die besonders auf<br />

Wasserqualität achtet, erwärmt<br />

das frische Wasser aus der Leitung<br />

über einen Wärmetauscher wie bei<br />

einem Durchlauferhitzer. So sind abgestandenes<br />

Wasser <strong>und</strong> unges<strong>und</strong>e<br />

Verkeimung durch Legionellen<br />

ausgeschlossen.<br />

Wenn die Sonne nicht scheint<br />

In sehr kalten oder sonnenarmen<br />

Zeiten wird die Solarwärmeanlage<br />

von weiteren Energiequellen unterstützt.<br />

Das kann durch Öl, Gas,<br />

Erdwärme oder Fernwärme sein.<br />

Zum Beispiel ist bei dem Solarheizsystem<br />

SolvisMax diese zusätzliche<br />

Wärmequelle direkt in den Speicher<br />

eingebaut. Mit dieser Technik wird<br />

die benötigte Wärme zielgerichtet<br />

im Pufferwasser erzeugt <strong>und</strong> Wärmeverluste<br />

durch Transportwege<br />

vermieden. Eine ökologisch sinnvolle<br />

Alternative ist der Anschluss<br />

eines Holzpelletkessels oder eines<br />

Kaminofens.<br />

Tipp: Die Modernisierung einer Heizung<br />

durch eine Solarwärmeanlage<br />

wird von staatlicher Seite (Bafa) mit<br />

min<strong>des</strong>tens 2.000 Euro gefördert,<br />

in Kombination mit einem Pelletkessel<br />

sind es sogar 4.900 Euro. Zusätzlich<br />

bietet die Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau besonders günstige<br />

Darlehen an (www.kfw.de). Weitere<br />

Informationen auch zu regionaler<br />

Unterstützung unter www.solvis.de.<br />

eingestellt sein. So sollte die Vorlauftemperatur, mit der<br />

das Wasser vom Kessel zum Heizkörper fließt, nicht zu<br />

hoch sein. Je<strong>des</strong> Grad weniger an Raumtemperatur spare<br />

etwa sechs Prozent Heizenergie ein, erläutert die Architektin<br />

Petra Hegen vom Lan<strong>des</strong>programm „Zukunft<br />

Altbau“ <strong>des</strong> Umweltministeriums Baden-Württemberg.<br />

Hier lohnt es sich also, notfalls nachzujustieren.<br />

„Auch eine Nachtabsenkung der Vorlauf- sowie der<br />

Raumtemperatur spart Geld“, ergänzt Marco Erlenbeck,<br />

Energieberater der Verbraucherzentrale Hessen<br />

<strong>und</strong> Mitglied im Deutschen Energieberater-Netzwerk.<br />

Der Experte hat noch einen weiteren Tipp: die Dämmung<br />

der Rohrleitungen im Keller. Denn geht unten bereits<br />

Wärme verloren, kommt oben zu wenig an. Das<br />

kann jeder selbst machen. Das Material gibt es im Baumarkt.<br />

dpa<br />

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45


Wasser effizient erwärmen<br />

Es soll schnell <strong>und</strong> günstig aus dem Hahn fließen: Ob eine zentrale oder dezentrale Warmwasseranlage<br />

die richtige Lösung ist, hängt vom jeweiligen Gebäude ab. Ein Check der jeweiligen Vor- <strong>und</strong><br />

Nachteile hilft.<br />

Das Erhitzen von Wasser kann in gut sanierten<br />

Häusern <strong>und</strong> Neubauten einer der<br />

letzten Energiefresser sein. Aber was ist<br />

sinnvoller: Das Warmwasser über die<br />

Zentralheizung im Speicher zu erhitzen?<br />

Oder eignet sich eine von der Heizung getrennte<br />

Erwärmung direkt an Waschbecken,<br />

Badewanne <strong>und</strong> Spüle?<br />

„Bei der zentralen Warmwasserversorgung<br />

gibt es zwei Leitungsnetze im Haus“,<br />

erläutert Andreas Braun vom Zentralverband<br />

Heizung Sanitär Klima. Eines ist für<br />

Kaltwasser <strong>und</strong> eines für Warmwasser.<br />

Letzteres erwärmt sich im Kessel der Heizungsanlage<br />

<strong>und</strong> wird in der Regel in einem<br />

Behälter gespeichert. Eine zentrale<br />

Anlage wird meist mit Energieträgern wie<br />

Gas, Heizöl oder Holzpellets beheizt. Über<br />

einen Pufferspeicher ist außerdem der Anschluss<br />

an eine Solarthermieanlage möglich.<br />

„Bei einer dezentralen Warmwasserversorgung<br />

wird Trinkwasser dagegen unmittelbar<br />

an den einzelnen Zapfstellen erwärmt<br />

- meist mit strom- oder gasbetriebenen<br />

Durchlauferhitzern“, erklärt<br />

Braun. Alternativ könne in Gebäuden mit<br />

mehreren Einheiten ein einziger leistungsstarker<br />

Durchlauferhitzer pro Wohnung<br />

ausreichen. Diese Lösung sei hier oft<br />

kostengünstiger als mehrere kleine Geräte.<br />

Bei einem dezentralen System entfallen<br />

sowohl die Speicherung von großen Wassermengen<br />

als auch lange Rohrleitungen,<br />

um das warme Wasser zur jeweiligen Zapfstelle<br />

zu bringen. Und das kann viel Geld<br />

sparen: Bei zentralen Anlagen verursachen<br />

die langen Wege <strong>und</strong> die Speicherung<br />

einen Verlust, der 40 Prozent <strong>des</strong> ge-<br />

Wasser aufzuwärmen kostet immer Geld. Ob eine zentrale oder dezentrale Anlage besser ist, hängt von<br />

den baulichen Gegebenheiten im Haus ab.<br />

samten Energiebedarfs für die Warmwasserbereitung<br />

entspricht, sagt Jörg Ger<strong>des</strong><br />

von der Initiative Wärme+ in Berlin.<br />

Wer moderne dezentrale Warmwassergeräte<br />

außerdem mit thermischen Solaranlagen<br />

koppelt, könne weitere Energieeinsparungen<br />

erzielen. Und im Sommer<br />

lasse sich die Heizung meist komplett abschalten.<br />

Ein weiterer Vorteil <strong>des</strong> getrennten<br />

Systems: Da das warme Wasser<br />

direkt am Hahn erwärmt wird, können sich<br />

hier gefährliche Legionellen nicht vermehren.<br />

„Bei Durchlauferhitzern ist die pro<br />

Foto: von Erichsen<br />

Minute zur Verfügung stehende Warmwassermenge<br />

allerdings begrenzt“, sagt<br />

Braun. An leistungsstarke Ausführungen<br />

lassen sich zwar mehrere Zapfstellen für<br />

Dusche, Waschbecken <strong>und</strong> Spüle anschließen.<br />

Sie sollten aber nicht gleichzeitig<br />

genutzt werden. Denn wenn jemand<br />

duscht <strong>und</strong> zum Beispiel ein anderer in der<br />

Küche heißes Wasser zapft, kann es unter<br />

der Brause kalt werden. „Wenn aber keine<br />

weitere Person im Haushalt zur gleichen<br />

Zeit warmes Wasser benötigt, ist das normalerweise<br />

unproblematisch“, sagt Braun.<br />

46


In zentralen Anlagen mit Wasserspeicher lassen sich<br />

die Energieverluste durch eine gute Dämmung der<br />

Rohre reduzieren. Auch ein möglichst geringer Leitungsquerschnitt<br />

der Rohre vermeide unnötige Kosten,<br />

erklärt Christian Stolte, Bereichsleiter für Energieeffiziente<br />

Gebäude bei der Deutschen Energie-<br />

Agentur (Dena) in Berlin. Führt eine Zirkulationspumpe<br />

das warme Wasser ständig durch das Leitungssystem,<br />

steht an jeder Zapfstelle ohne große Verzögerungen<br />

warmes Wasser bereit. Das kostet aber<br />

Geld. Hier können Verbraucher laut Stolte sparen, indem<br />

sie eine Zeitschaltuhr installieren. Diese treibt das<br />

Wasser nur zu Stoßzeiten im Badezimmer <strong>und</strong> der Küche<br />

durch das Leitungssystem.<br />

In Einfamilienhäusern sei es manchmal sogar ratsam,<br />

auf so ein Zirkulationssystem zu verzichten, wenn die<br />

Zapfstellen in der Nähe der Warmwasserbereitung liegen.<br />

Das kann zum Beispiel gut möglich sein, wenn<br />

die Waschküche im Keller, die Küche im Erdgeschoss<br />

<strong>und</strong> das Badezimmer im Obergeschoss direkt übereinanderliegen.<br />

Gibt es hier kein Zirkulationssystem,<br />

entstehen zwar geringe Wasserverluste, erläutert<br />

Energieexperte Stolte. Denn das in der Leitung stehende<br />

kalte Wasser muss erst abfließen, ehe das<br />

Warmwasser aus dem Speicher an der Zapfstelle ankommt.<br />

„Diese Verluste dürften jedoch durch die Energieeinsparungen<br />

mehr als ausgeglichen werden“, sagt<br />

Stolte.<br />

Eine effiziente Warmwasserbereitung richtet sich auch<br />

nach den baulichen Gegebenheiten. Deshalb sei es<br />

manchmal ratsam, eine zentrale <strong>und</strong> dezentrale Versorgung<br />

miteinander zu kombinieren, erläutert die gemeinnützige<br />

Beratungsgesellschaft Co2online in Berlin.<br />

Eine zusätzliche dezentrale Komponente habe Sinn,<br />

wenn eine Zapfstelle sehr weit vom zentralen Warmwasserspeicher<br />

entfernt liege.<br />

Ein typisches Beispiel ist ein abseits liegen<strong>des</strong>, nur selten<br />

genutztes Gäste-WC. Für einen Anschluss an den<br />

zentralen Speicher wäre in diesem Fall eine lange<br />

Rohrleitung nötig -mit relativ großen Leitungsverlusten.<br />

Als Alternative bietet sich ein dezentraler Klein-<br />

Durchlauferhitzer an. Wasser wird hier nicht vorgeheizt,<br />

sondern erst unmittelbar erwärmt, während es<br />

durch den kleinen Kasten direkt am Waschbecken<br />

strömt.<br />

Die Dena empfiehlt gr<strong>und</strong>sätzlich Hausbesitzern, einen<br />

Energieberater hinzuzuziehen. Dieser stelle die<br />

verschiedenen Lösungen gegenüber <strong>und</strong> die Auswirkungen<br />

für Umwelt <strong>und</strong> Geldbeutel dar. Unter<br />

www.energie-effizienz-experten.de finden Hausbesitzer<br />

geeignete oder extra zugelassene Fachleute<br />

für Förderprogramme <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es.<br />

dpa<br />

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47


Mit Wasser heilen<br />

Foto: Grohe


Man muss dem Leib viel Gutes tun, damit die Seele Lust hat,<br />

in ihm zu wohnen. Diese alte Weisheit klingt heute aktueller<br />

denn je. Zum Beispiel das Bad für die Hydrotherapie nutzen.<br />

Das Wohlfühlelement schlechthin ist Wasser<br />

-<strong>und</strong> das in jeder Beziehung: Kühles erfrischt<br />

<strong>und</strong> macht wach. Warmes beruhigt<br />

<strong>und</strong> hilft bei der Regeneration. Erkenntnisse,<br />

die sich die Hydrotherapie zunutze<br />

macht. Um sie zu genießen, muss man mittlerweile<br />

nicht einmal mehr das Haus verlassen.<br />

Auch im eigenen Badezimmer kann<br />

die therapeutische Wirkung <strong>des</strong> genutzt<br />

werden:<br />

1<br />

Bei der Planung eines neuen<br />

Ba<strong>des</strong> auf die Einteilung in<br />

verschiedene Zonen achten<br />

<strong>und</strong> Vorrichtungen für Wasseranwendungen<br />

mit einbeziehen.<br />

2<br />

Für Wechselgüsse am Waschbecken<br />

sowie im Dusch- <strong>und</strong><br />

Wannenbereich zusätzlich zu<br />

den Armaturen Kneippschläuche<br />

oder neuartige Gießrohre installieren lassen.<br />

die Füße während der Hydrotherapie nicht<br />

im ablaufenden Wasser stehen.<br />

7<br />

8<br />

Vorausschauend: Beim Kauf<br />

<strong>des</strong> Waschbeckens an die<br />

Füllhöhe denken. Nur bei einer<br />

ausreichenden Dimensionierung<br />

gelingen Armbäder.<br />

Wannenkauf: Auf die richtige<br />

Größe <strong>und</strong> rutschhemmende<br />

Oberflächen achten. Dann sind<br />

Sitzbäder, bestimmte Güsse <strong>und</strong> selbst<br />

Wassertreten möglich. Bei Whirlwannen<br />

sind die Art, Anzahl <strong>und</strong> Lage der Düsen sowie<br />

die Lautstärke <strong>des</strong> Systems von Bedeutung.<br />

Für alle Zapfstellen im Badezimmer konzipiert:<br />

Neuartige Gießrohre lassen sich überall zusätzlich<br />

zu den Armaturen installieren. Foto: Dornbracht<br />

9<br />

In Thermostatarmaturen investieren:<br />

Sie beugen u. a.<br />

Verbrühungen durch Heißwasser<br />

vor, da die Technologie im Inneren<br />

Schwankungen ausgleicht.<br />

10<br />

Wohnbaden: Auch die Formen,<br />

Farben <strong>und</strong> Materialien,<br />

mit denen ein Bad gestaltet<br />

wird, beeinflussen das Wohlbefinden.<br />

Der Raum sollte daher nicht zu vollgestellt<br />

sein.<br />

red<br />

3<br />

Die Dusche möglichst bodengleich<br />

einbauen <strong>und</strong> eine<br />

Sitzgelegenheit vorsehen. Sie<br />

trägtzurEntspannung beimKnieoder<br />

Schenkelguss bei.<br />

4<br />

Fußbecken einplanen – am<br />

besten in Kombination mit einer<br />

Sitzbank. Alternative: Direkt<br />

an die Badewanne anschließen<br />

<strong>und</strong> den Rand als Sitzgelegenheit<br />

nutzen.<br />

5<br />

6<br />

Haltegriffe vorsehen <strong>und</strong><br />

rutschfeste Oberflächen auswählen.<br />

Holzrost anschaffen: Laut<br />

Sebastian Kneipp, dem Wegbereiter<br />

der medizinischen<br />

Wasseranwendungen, sollten<br />

Wo ausreichend Platz zur Verfügung steht, ist ein Fußbecken fast schon obligatorisch –ambesten in<br />

Kombination mit einer Sitzbank <strong>und</strong> zwei Kammern für komfortable Wechselbäder.<br />

Foto: VDS/Aqua Cultura<br />

49


Hölzer <strong>und</strong> Farbe: Auch die Firma Burgbad hat in ihrer Kollektion den Trend zum wohnlich gestalteten Bad aufgegriffen.<br />

Foto: Burgbad<br />

Zu Hause im Bad<br />

Die eigenen vier Wände sind vertrautes Terrain, hier fühlen wir uns wohl. „Homing“ ist ein Wohntrend,<br />

der eine Lebensart geworden ist. Der Begriff leitet sich von dem englischen Wort „Home“ ab<br />

<strong>und</strong> definiert damit die neue Lust am Zuhause -auch im sonst so kühlen Badezimmer.<br />

Um auch im Bad eine heimelige Atmosphäre<br />

zu erzeugen, spielen warme Materialien<br />

wie Teppiche, Textilien <strong>und</strong> Holz<br />

eine wichtige Rolle. Neben bodenständigen<br />

Holztönen, die Stabilität <strong>und</strong> Komfort<br />

vermitteln, frischen Farben wie<br />

Hellgrün, Azurblau oder Pink den Raum<br />

optisch auf. Dieser Mix schafft eine einladende<br />

Atmosphäre. „Genauso wie der<br />

Wohnraum gewinnt das Bad eine soziale<br />

Dimension. Denn im Badezimmer<br />

kümmern wir uns nicht nur um uns selbst,<br />

sondern auch um andere: Unseren Kindern<br />

putzen wir die Zähne, unserem<br />

Partner reichen wir ein Handtuch. Das<br />

Bad wird mehr <strong>und</strong> mehr zu einem Treffpunkt<br />

innerhalb der Wohnung“, heißt es<br />

beim Badspezialisten Duravit, der mit der<br />

Kollektion „Darling New“ auf diesen<br />

Trend reagiert. Hellgrüne oder azurblaue<br />

Möbelfronten sorgen für lebendige<br />

Farbakzente im Bad. Der Wannenrand<br />

ist auf 11,5 Zentimeter verbreitert<br />

<strong>und</strong> lädt damit zum Hinsetzen<br />

<strong>und</strong> Verweilen ein. Und unter dem umlaufenden<br />

Rand schimmert auf Wunsch<br />

sanftes, weißes Licht via LED. red<br />

50


Foto: Duravit<br />

Sanftes Licht, bequeme Sitzgelegenheit, Accessoires wie Teppiche oder verschiedenfarbig gerahmte Bilder verleihen dem Bad zusätzlich Atmosphäre.<br />

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Stand der Technik<br />

◆ Ausführung sämtlicher Handwerksarbeiten für Bad <strong>und</strong> Wohnräume<br />

mit Partnerfirmen<br />

◆ Balkon- <strong>und</strong> Terrasenbeläge mit Unterbau -Verlegung<br />

mit frostsicheren Fliesen oder auf Wunsch auch mit Natursteinbelägen<br />

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Schwimmbadbau, Mörtelbettverlegung)<br />

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Wir zeigen<br />

Ihnen<br />

die Fliesen<br />

von Morgen<br />

Messeneuheiten<br />

2013/2014<br />

Kleiner Ort mit<br />

großer Wirkung<br />

Eine Wohnung kann noch so sauber <strong>und</strong> so geschmackvoll eingerichtet<br />

sein, den meisten Eindruck hinterlässt beim Besuch das<br />

Gäste-WC. Ist die bunte Brille echt hübsch? Ist das Trockengesteck<br />

eingestaubt? Dann muss sich was ändern.<br />

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Foto: Duravit<br />

52


Schilder mit derben Sprüchen, zerfledderte<br />

Zeitungen <strong>und</strong> eine Klobürste mit Gesicht:<br />

Manchem Besucher wird viel zugemutet auf<br />

dem Gäste-WC. Agnes Jarosch, Leiterin <strong>des</strong><br />

Deutschen Knigge-Rats in Bonn, hat dazu<br />

eine eindeutige Meinung: „In einer Studenten-WG<br />

mag das vielleicht noch witzig<br />

sein, aber in der Wohnung eines Erwachsenen<br />

sind solche plumpen Hinweise fehl<br />

am Platz.“ Jarosch rät dazu, keine witzigen<br />

Toilettenbürsten zur Schau zu stellen. Auch<br />

auf auffällige WC-Sitze in Fußballoptik oder<br />

mit Piraten<strong>des</strong>ign, mit Comicfiguren, einem<br />

aufgerissenen Hai-Maul, Stacheldraht<br />

sowie Totenköpfen sollte man verzichten.<br />

„Vieles ist zwar Geschmacksache, aber man<br />

sollte sich bewusst sein, dass man mit der<br />

Einrichtung immer auch ein Image transportiert“,<br />

sagt die Knigge-Kennerin. So möge<br />

man von jemandem, der in einem kreativen<br />

Beruf arbeitet, Witz sogar erwarten.<br />

Das Image einer 40-jährigen Geschäftsfrau,<br />

die sich stets seriös gibt <strong>und</strong> auf deren<br />

Gäste-WC eine Hello-Kitty-Brille angebracht<br />

ist, könnte Schaden nehmen, wenn<br />

die Kollegen sie besuchen.<br />

In so kleinen Räumen ist es besser, helle Farben<br />

<strong>und</strong> klare Linien zu wählen. Weiß hat<br />

den Vorteil, dass das Gäste-WC größer wirkt.<br />

Minibad oder Zweit-WC: Auch für ganz kleine Räume, Ecken <strong>und</strong> ungünstig geschnittene Gr<strong>und</strong>risse<br />

gibt es passende Lösungen.<br />

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Einen Waschtisch mit geringer Tiefe, eine<br />

Ablage oder einen kleinen Schrank darunter,<br />

einen Spiegel, Handtuchhalter <strong>und</strong> das<br />

WC -mehr muss in einem Gästebad nicht<br />

vorhanden sein. Wenn es der Platz zulässt,<br />

sollte noch ein Urinal eingebaut werden.<br />

Denn dieses ist hygienisch <strong>und</strong> wassersparend.<br />

Auch im Minibad muss nicht auf trendige<br />

Designs verzichtet werden. Fliesenbordüren<br />

sind heute weniger gefragt. Anstelle<br />

von Mustern, auffälligen Farben <strong>und</strong> zu viel<br />

Dekoration sollten die kleinen Räume mit<br />

dem richtigen Licht aufgewertet werden.<br />

Statt Spots oder Strahler symmetrisch<br />

auszurichten, sorgen indirekte Lichtquellen<br />

oder das Anstrahlen bestimmter Objekte<br />

im Raum für besondere Effekte. Oft<br />

wird das Gäste-WC auch als Abstellkammer<br />

für Putzzeug <strong>und</strong> Staubsauger benutzt.<br />

„Dies sollte man seinen Besuchern nicht<br />

zumuten,sonderndieReinigungsutensilien<br />

dauerhaft woanders unterbringen“, rät Jarosch.<br />

dpa Foto: Duravit<br />

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Duschbereiche bieten jeder Generation ein Plus an Sicherheit <strong>und</strong> Komfort. Dank spezieller Einbausysteme<br />

lassen sich flache, pflegeleichte <strong>und</strong> mit rutschhemmender Beschichtung versehene<br />

Duschwannen unkompliziert in den Boden einbringen. Sie ermöglichen ebenso wie Duschböden<br />

einen barrierefreien Zugang <strong>und</strong> sind selbst mit Gehhilfe <strong>und</strong> Rollstuhl leicht erreichbar.<br />

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Einfacher Zugang <strong>und</strong> sicherer Halt: Die Duschkabine<br />

„Walk In Easy Comfort“ von HSK wurde mit<br />

großen Zugangsbereichen <strong>und</strong> bodengleichen<br />

Bewegungsflächen konzipiert. Für sicheren Halt<br />

beim Einstieg sorgt ein Glasausschnitt. Die zukunftsweisende<br />

Serie wurde mit dem Produkt-<br />

Award „Badkomfort für Generationen“ ausgezeichnet.<br />

Fotos: HSK Duschkabinenbau<br />

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Waschbecken hinterlassen? Ob Herz oder Kussm<strong>und</strong> –ein<br />

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„Plopps“ <strong>des</strong> Frankfurter Unternehmens 2Ca gibt es für<br />

alle Jahreszeiten <strong>und</strong> zu jedem Anlass –<strong>und</strong> selbst das<br />

heiß geliebte Quietscheentchen wird vom Wannenrand in<br />

die Mitte <strong>des</strong> Beckens geholt. Die Stöpsel sind lichtresistent,<br />

reinigungsmittelunempfindlich <strong>und</strong> passen in je<strong>des</strong><br />

handelsübliche Handwaschbecken.<br />

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Fotos: Plopp-das Original<br />

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(sv) Spannbeton-Fertigdecken zählen<br />

heute zu den fortschrittlichsten Erzeugnissen<br />

der Fertigteil-Industrie. Seit mehr<br />

als 40 Jahren sind sie ein wirtschaftlich<br />

einsetzbares Fertigteil-System, das den<br />

unterschiedlichsten Forderungen gerecht<br />

wird.<br />

Ein hoher Qualitätsstandard, Vorteile<br />

beider Anwendung, die moderne Herstellungstechnik<br />

<strong>und</strong> ein niedriger Materialverbrauch<br />

sprechen dabei für sich.<br />

Vor allem in den Beneluxländern erfreuen<br />

sich Spannbeton-Fertigdecken sowohl<br />

im Wohnhausbau als auch im Industriebau<br />

großer Beliebtheit. Auf modern eingerichteten<br />

Produktionsanlagen werden<br />

die Deckenplatten auf Stahlbahnen gefertigt.<br />

Die Notwendigkeit einer kostengünstigen<br />

<strong>und</strong> traditionellen Bauweise hat in<br />

den letzten Jahren auch in Deutschland<br />

zu einer steigenden Nachfrage nach<br />

Spannbeton-Fertigdecken geführt.<br />

Gegenüber herkömmlichen Deckensystemen<br />

unterscheiden sie sich vor allem<br />

durch eine schnelle, weitgehend witterungsunabhängige<br />

<strong>und</strong> unterstützungsfreie<br />

Montage, gute Schalldämmung bei<br />

geringem Eigengewicht <strong>und</strong> durch ein<br />

günstiges Last-Spannweiten-Verhältnis.<br />

Darüber hinaus sorgen schlanke Decken<br />

für hohe Spannweiten, <strong>und</strong> die Umwelt<br />

profitiert von dem verringerten Einsatz<br />

von Gr<strong>und</strong>materialien wie Kies, Sand,<br />

Zement <strong>und</strong> Wasser.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> ihrer positiven Eigenschaften<br />

werden Spannbeton-Fertigdecken nicht<br />

nur in Industrie- bzw. Zweckbauten,<br />

sondern verstärkt auch im Wohnungsbereich<br />

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