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Beim Gang in die Kabine wurde die Unsicherheit unseres Gegner deutlich: „Wir können das
sofort beenden. Wenn das so weitergeht, packen wir unsere Sachen und fahren. Ihr könnt
nur durch den Heimschiedsrichter gewinnen,…!“ Genau, das machen wir nämlich auch
schon seit 20 Jahren, dass wir immer am Spieltag unsere Halle verstecken, damit der angesetzte
Schiedsrichter sie nicht finden kann, um dann einen eigenen einzusetzen.
Während der Pause blieben wir demonstrativ auf der Platte, um zu zeigen, dass wir hier und
heute keinen Millimeter nachgeben werden und dies erst der Anfang war. Na gut, es könnte
natürlich auch daran liegen, dass die Strecke bis in die Kabine doch recht weit ist…
Noch 30 Minuten lagen jetzt vor uns. Jetzt nur nicht einbrechen. Die ersten zehn Spielminuten
der zweiten Halbzeit verliefen wieder völlig ausgeglichen bis zum Stand von 17:15.
Langsam wurde uns klar: Hier geht heute was… Ein großer Vorteil war nun auch unsere
wie bereits erwähnt bärenstarke Besetzung der Bank. Jeder der reingeworfen wurde, war
sofort im Spiel und so konnten sich die ersten Sieben auch mal eine Pause gönnen. Ab einem
gewissen Alter ist das ja auch nicht zu unterschätzen. Wir spielten uns nun immer mehr in
einen Rausch und vergrößerten den Abstand auf 22:17 in der 50. Minute. Dies war unsere
stärkste Phase des Spiels. Wir ließen uns auch nicht durch Schauspieleinlagen oder Härte
des Gegners provozieren. Alle bewahrten einen kühlen Kopf. Alle??? Nein, natürlich nicht…
Unser „Wadenklatscher Svenne“ ließ sich doch tatsächlich zu einem kleinen Tänzchen am
Mittelkreis auffordern, welcher ihm außer dem neuen Namen auch noch einen vorzeitigen
Biergenuss ermöglichte. Wie unfähr…Unsere Abwehr mutierte zum Bollwerk und auch im
Angriff zeigten wir unsere ganze Klasse. Unserem Gegner schienen wir nun den Zahn gezogen
zu haben. Aus dem über uns hinwegrollenden VfB Express des letzten Jahres wurde
nun mehr und mehr die kleine Emma, die sich auf Lummerland um die beiden Berge quält.
(Tuff, tuff..) Nur ihre Fans zeigten noch Engagement. Kurz vorm Herzinfarkt, mit hochrotem
Kopf wurde geschrien was die Lungen hergaben und mit unserem Keeper auch manche
Entscheidung „friedlich diskutiert“. Die letzten Minuten ließen wir nichts mehr anbrennen
und spulten unser Programm herunter. Auf jedes gegnerische Tor hatten wir eine passende
Antwort parat. Letztlich gewannen wir das Spiel verdient mit 28:24 und dabei konnte Bettenhausen
noch froh sein, dass einige unserer sichersten Siebenmeterwerfer ihre Strafwürfe
ganz sportlich freiwillig vergaben.
Der Rest ist eigentlich schnell erzählt: Siegermeter, Welle Anbau, Welle Theke, Diver Jojo, 1.
Körbchen, 2. Körbchen, 3. Körbchen, 4….! Eigentlich wie immer… Nur nicht gegen einen
solchen Gegner. Selbigen haben wir natürlich wie nicht anders zu erwarten war nicht mehr
an der Theke getroffen. Verlieren muss halt auch gelernt sein.
Nun hoffen wir bei der Auslosung auf einen weiteren machbaren Gegner, damit der Traum
vom Finale wahr werden kann.
Bis dann, Eure Dritte
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Müller
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